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Frankreich-News
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Freitag 29 August 20:35 Uhr
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Luba Sonn

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Gambler schreibt:

Eigentlich ist der morgige Tag in Vincennes ein absoluter Leckerbissen. Wenn man nur genau wüsste für wen es nur ein Prepare ist. Aus wetttechnischer Sicht also eher vorsichtig sein. Z.B. steht ein Maitre Jacques morgen nach dem Laufen klar zum Sieg. Nur hat er sich schon für das Finale am 13.9. qualifiziert. Keine Ahnung was sie morgen mit ihm im Rennen machen. Genauso Liza J. Diesmal mit 4 Eisen. Trainer sagt, sie spielt trotzdem eine Hauptrolle. Normalerweise würde sie DIE Hauptrolle spielen müssen. Und so geht es mit etlichen noch weiter. Dankenswerterweise erhält man durch Luba Sonn Luba Sonn wenigstens die Aussagen einiger Trainer zum morgigen Tag. Ob sie sich bewahrheiten ? 

Was Maitre Jacques angeht bin ich auch unsicher. Hat in den letzten Semi's einfach zu defensiv agiert. Da wäre die mögliche Alternative für mich Magic Man.

Liza auch, genau wie Du sagst das Fragezeichen mit den Eisen. Da glaube ich aber schon, dass sie trotzdem gewinnt. Aber wahrscheinlich eh zu kurz am Toto.

Bei Lancier Du Goutier denke ich schon, dass man Thierry vertrauen kann. Dieses Pferd ist einfach ein Monster!

Ein Freund, der wirklich gut in Frankreich tippelt, hat Lancier als kommenden Amerique-Sieger angesagt. Wobei er wohl eher 2027 meint. Aber der Aussage kann man folgen.

Samstag 30 August 05:32 Uhr
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Luba Sonn

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Hulysse Digeo auf dem Weg in die Trophee Vert

Im letzten Wintermeeting konnte HULYSSE DIEGO fünf Rennen gewinnen und seine Form auch im Frühjahr bestätigen. Nun wird der Reve De Beylev-Sohn, der seit Anfang Juli nicht mehr gelaufen ist, für das Finale der Trophee Vert am Montag, den 08. September, in Craon vorbereitet.

Foto: SCOOPDYGA

 

Der letzte Auftritt Hulysse Digeo aus dem Stall von Jean William Hallais datiert vom 06. Juli in Carentan. Auf der neunten Etappe der Trophee Vert schnitt der 8jährige als Fünfter ab. Sofern er nicht von anderen Pferden im Finale des "grünen Wettbewerbs" verdrängt wird, weil eine mehrfache Teilnahme auf den einzelnen Etappen einen Vorteil für einen Finalplatz mitbringt, wird der Wallach am 08. September nach Craon reisen, wie sein Trainer verrät: "Er hätte Anfang August in Nort-sur-Erdre laufen sollen, aber er war leicht krank und nicht ausreichend bereit, um eine gute Leistung zu zeigen. Ich habe ihn auch für La Capelle im Grand Prix de la Federation genannt, aber ich ziehe es vor, nach Craon zu gehen. Danach habe ich für ihn den Grand Prix du Centre-Est in Lyon-Parilly am 17. September im Kopf."

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Pascal Bernard: "Verkauf von Nodessa hat Luft zum Atmen verschafft"

Am Samstag startet Liza Josselyn in der letzten Vorprüfung, ehe es am 13. September in das Criterium der 4jährigen geht. Zu Beginn dieser wichtigen Woche für ihren Besitzer und Züchter, sprach Pascal Bernard mit dem ParisTurf über sein neues Aushängeschild und ihre noch berühmtere Mutter, die im letzten Jahr mit ihrem dritten Produkt für Schlagzeilen gesorgt hat.

Foto: SCOOPDYGA

 

Fast genau ein Jahr nach einer Woche, die er nie vergessen wird, fiebert Pascal Bernard erneut spannenden Momenten entgegen. Ab Samstag geht es für ihn wieder hoch her: Zunächst geht es mit Liza Josselyn auf die Rennpiste. Im Prix Gaston de Wazieres (GR II) soll sie ihre Form vor dem nächsten Klassiker verfeinern. Und in der folgenden Woche wird es auf der Selektionsauktionen von Arqana in Deauville ebenso spannend. Genau dort, wo Nodessa Josselyn am 28. August 2024 einen historischen Rekord aufstellte.

"Natürlich ist die Aufregung groß, zwei Wochen vor dem Criterium der 4jährigen, und auch diese Auktionen sind ein wichtiger Termin im Kalender", erklärt Pascal Bernard. "Neben Liza haben wir auch Keen Lady Josselyn, das erste Fohlen von Uza Josselyn, am Ablauf. Sie startet am Samstag um etwa 15:35 Uhr im dänischen Derby. Töchter von Belina und Uza in so großen Rennen zu haben, ist eine Belohnung für den Weg, den mein Vater eingeschlagen hat. Liza Josselyn verkörpert sowohl die Gegenwart, als auch die Zukunft unserer Zucht."

Trotz des Drucks, der unweigerlich mit solchen Höhepunkten verbunden ist, genießt der Züchter, der gerade seinen 67. Geburtstag feierte, die Situation: "Es ist tatsächlich ein kleiner Traum, denn ich hätte nicht gedacht, so schnell nach ihrer Mutter wieder eine solche Stute zu erleben. Ich genieße diese Momente in vollen Zügen, mit meiner Familie, aber auch mit dem Team des Gestüts. Wir stehen nicht unter dem Druck, eine Hengstkarriere managen zu müssen. Jean-Michel und Nicolas Bazire lassen sich mit ihr Zeit. Auch wenn ich tief in meinem Inneren glaube, dass sie das Criterium gewinnen kann, ist das nicht das Lebensziel dieser Stute. Sie wird ja nicht morgen in die Zucht wechseln. Auch Gruppe II-Rennen wie das am Samstag sind wichtig, weil sie Beständigkeit belohnen. Die Rückmeldungen aus dem Training sind positiv. Wir fahren also mit Vertrauen nach Vincennes."

"Für einen Züchter ist es wichtig, verkaufen zu können"

Auch wenn die Farben des Ecurie Bernard weiterhin auf höchstem Niveau glänzen, sind die Nachkommen der Zucht überwiegend für den Verkauf bestimmt. In diesem Jahr wird Pascal Bernard 10 der 13 Fohlen des Jahrgangs 2024 bei den Arqana-Selektionsauktionen für Jährlinge (02.–05. September) präsentieren. Darunter einen Sohn von Calgary Games und Uza Josselyn.

"Heute ist der wirtschaftliche Aspekt entscheidend, und die Fähigkeit, seine Produkte verkaufen zu können, ist für einen Züchter ausschlaggebend", erklärt Bernard. "Ich kann Ihnen versichern, dass die 740.000 Euro für Nodessa Josselyn im vergangenen Jahr meinem Unternehmen Luft zum Atmen verschafft haben! Ich habe unsere Herde auf die Linie von Quezira, unsere historische Mutterstute, konzentriert und paare meine Stuten sowohl mit bewährten, als auch mit jungen Hengsten. So habe ich in diesem Jahr zum Beispiel zwei Stuten zu Face Time Bourbon und drei zu Booster Winner geschickt. Und ich habe auch nicht gezögert, auf Newcomer wie Lovino Bello und Lombok Jiel zu setzen. Meine große Freude ist es zu sehen, dass unsere Zuchtauswahl Früchte trägt. Wir haben in den letzten vier Jahren eine Qualifikationsquote von 84%. Käufer wissen, dass wir nicht davor zurückschrecken, gute Pferde zu verkaufen, wie etwa Kristal Josselyn, der 2021 für nur 29.000 Euro veräußert wurde. Unser Gestüt umfasst heute 24 Mutterstuten und in diesem Jahr haben wir 18 Fohlen. Drei Mitarbeiter kümmern sich um das Gestüt, und unser langjähriger Verantwortlicher Didier Fouilleul, dessen Vater schon 1976 an der Seite meines Vaters arbeitete, geht nach den Auktionen in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Edwige Pilliard an."

Belina Josselyn führt die Zuchtlinie fort

Auch wenn Pascal Bernard zugibt, nicht sicher zu sein, ob seine Kinder eines Tages in seine Fußstapfen treten werden, so wie er es selbst nach seinem Vater getan hat, kann er sich auf Belina Josselyn verlassen, wenn es darum geht, die Zukunft der Zucht zu sichern: "Wir haben ihr alle Chancen gegeben, eine erfolgreiche Zuchtkarriere zu beginnen, indem wir sie in den ersten vier Jahren mit Ready Cash belegten. Liza Josselyn ist auf der Bahn bereits ein Erfolg, und der Verkauf von Nodessa ermöglicht uns den Luxus, weitere Nachkommen von Belina zu behalten und die mütterliche Linie fortzuführen. Am 07. Juni hat sie eine Stute von Idao De Tillard gebracht, Paolina Josselyn, und in dieser Saison wurde sie von Jushua Tree gedeckt. Für mich ein echtes Pferd vom Format eines Prix d’Amerique. Ihre Jährlingsstute vom vergangenen Jahr, Olivia Josselyn, ist ohne Zweifel bislang ihr schönstes Fohlen. Mit ihr und ihren Töchtern können wir die Zukunft zuversichtlich angehen."

Neuigkeiten von Nodessa Josselyn

"Ich erkundige mich regelmäßig nach Nodessa. Sei es, wenn ich Vincent Martens treffe oder über andere Personen kommuniziere. Das ist eine ganz normale Geste des Respekts gegenüber ihren Besitzern, gerade in Anbetracht des Preises, den sie investiert haben! Es geht ihr gut, und ihr Umfeld lässt sich Zeit, bevor sie sie qualifizieren, offenbar im Laufe des Herbstes, um sie dann im nächsten Jahr an den Start zu bringen. Ich kann nicht behaupten, dass sie beim Verkauf im vergangenen Jahr schon eine feine, elegante Stute war. Kein Wunder: Sie ist sehr spät geboren, Ende Mai 2023. Bevor sie eine Zuchtstute wird, soll sie erst einmal als Rennpferd laufen. Und sie lassen ihr die nötige Zeit, um Substanz zu gewinnen… und das ist genau richtig so!"

Olympik Josselyn auf der Auktion

Pascal Bernard wird am 02. September bei der Select European Yearling Sale Olympik Josselyn, einen Sohn von Calgary Games und Uza Josselyn, präsentieren. Und nimmt dies zum Anlass, eine teilweise Öffnung des französischen Zuchtbuches zu fordern: "An dieser Frage starr festzuhalten, halte ich für einen Fehler. Wir können uns glücklich schätzen, jahrelang vom Blut von Ready Cash und Love You profitiert zu haben, aber ich fürchte, dass wir in naher Zukunft in Sachen Inzucht an unsere Grenzen stoßen. Außerdem stört mich ein gewisser Chauvinismus: Einerseits wollen wir ausländische Investoren gewinnen, um unsere französischen Jährlinge über die Arqana-Auktion zu verkaufen, andererseits verweigern wir den Einfluss ihrer Hengste. Das ist eine enge Sichtweise!

Schauen Sie sich nur an, welche Anziehungskraft die spezielle Auktion rund um Face Time Bourbon in Italien in dieser Woche hatte: Jean-Michel Bazire und Sebastien Guarato waren persönlich vor Ort. Ich denke, wir müssen vernünftig, aber offen sein. Die Zukunft führt ohnehin über die Internationalität."

Samstag 30 August 11:27 Uhr
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Gambler

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Luba Sonn schreibt:
Gambler schreibt:

Eigentlich ist der morgige Tag in Vincennes ein absoluter Leckerbissen. Wenn man nur genau wüsste für wen es nur ein Prepare ist. Aus wetttechnischer Sicht also eher vorsichtig sein. Z.B. steht ein Maitre Jacques morgen nach dem Laufen klar zum Sieg. Nur hat er sich schon für das Finale am 13.9. qualifiziert. Keine Ahnung was sie morgen mit ihm im Rennen machen. Genauso Liza J. Diesmal mit 4 Eisen. Trainer sagt, sie spielt trotzdem eine Hauptrolle. Normalerweise würde sie DIE Hauptrolle spielen müssen. Und so geht es mit etlichen noch weiter. Dankenswerterweise erhält man durch Luba Sonn Luba Sonn wenigstens die Aussagen einiger Trainer zum morgigen Tag. Ob sie sich bewahrheiten ? 

Was Maitre Jacques angeht bin ich auch unsicher. Hat in den letzten Semi's einfach zu defensiv agiert. Da wäre die mögliche Alternative für mich Magic Man.

Liza auch, genau wie Du sagst das Fragezeichen mit den Eisen. Da glaube ich aber schon, dass sie trotzdem gewinnt. Aber wahrscheinlich eh zu kurz am Toto.

Bei Lancier Du Goutier denke ich schon, dass man Thierry vertrauen kann. Dieses Pferd ist einfach ein Monster!

Ein Freund, der wirklich gut in Frankreich tippelt, hat Lancier als kommenden Amerique-Sieger angesagt. Wobei er wohl eher 2027 meint. Aber der Aussage kann man folgen.

 

Maitre war bei den letzten beiden Starts vor der Pause nicht mehr in Bestform. Beim Rentree defensiv aber für mich wieder der Alte. Jetzt ist nur die Frage, ob es heute ein echter Test werden soll, vielleicht auch um sich richtig Respekt zu verschffen für den 13., oder nur ein Prepare für diesen. Bei Liza glaub ich eigentlich auch, dass sie trotz Eisen gewinnt, aber der zu erwartenden Quote und den leisen Zweifeln, bleib ich raus. LAncier auch mein Bockpferd. Bei Duvaldestin gibt es selten ruhige Rennen und wenn werden sie auch so angekündigt. 

 

Samstag 30 August 17:25 Uhr
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Loser

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Im letzten Rennen läuft Hans Sinnige´s Mercedes Star.

Hat für mich durchaus Platz(geld)chancen 😉

Samstag 30 August 19:10 Uhr
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Gambler

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Hätte es verdient gehabt zu gewinnen. Nichtsdestotrotz, congrats Hans Sinnige Hans Sinnige 

Sonntag 31 August 00:34 Uhr
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Luba Sonn

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Letzter Test vor dem Criterium - Benjamin Rochard: "Wir wollten heute etwas wagen"

In dem kleineren Feld für die 3jährigen Hengste im Prix J. De Vauloge gab es mit Maitre Jacques und Magic Man zwei Pferde, die am Wettmarkt etwa gleichauf lagen und auch deutlich mehr Vertrauen als die weiteren Aspiranten mit auf den Weg bekamen. Am Ende lag auch "Magie" in der Luft, aber anders, als es die meisten Wetter erwartet haben.

Zum Rennverlauf: Wie schon beim letzten Mal, was gut funktionierte, drehte der Favorit Maitre Jacques eng und hinter den anderen Pferden ein. Nur diesmal reagierte die Cottel-Farbe mit einem Fehler und schied sofort aus. Noch einen Moment früher waren Gamble River und Make A Dream im Galopp gestartet und kassierten ebenso die rote Karte. In dem stark dezimierten Feld kam Magic Love aus dem Stall von Marc Sassier auf die Beine. Der Hengst absolvierte erst seinen achten Start und sein Debüt auf Gruppeparkett. Dennoch war Benjamin Rochard im Sulky anscheinend voller Vertrauen in seinen Partner und führte bei der ersten Vorbeifahrt am Ziel bereits mit gut fünfzehn Längen. Das lag aber nicht einmal an einer besonders schnellen Eröffnung, sondern vielmehr daran, dass Emmanuel Allard mit Mardouk De Godrel den Gänsemarsch ausbremste. Auf dem Weg in die Senke war Francois Lagadeuc mit Magnum Du Choquel der erste, der diese Formation auflöste. Als er die Führung des Verfolgerfelds übernahm, reagierte Mardouk De Godrel mit einem Fehler und schied ebenfalls aus. Aus dem zweiten Bogen heraus bremste der in Front liegende Magic Love deutlich ab, was das kleine Feld geschlossen hat, während Magic Man aber immer noch an letzter Stelle lag.

Kurz vor dem letzten Bogen gab es die ersten verhaltenen Angriffe. Must Atout wechselte in die zweite Spur, was Matthieu Abrivard für Magic Man ausnutzte und auch in die zweite Spur wechselte. Auch Franck Nivard verließ mit Mystic Sonato die dritte Position an der Innenkante und machte sich auf die Verfolgung von Magic Love. Während die Fahrt an der Spitze wieder anzog, bekam Magnum Du Choquel leichte Probleme. So lösten sich die ersten beiden deutlich, wobei Magic Love unerwartet viel Reserven zur Verfügung hatte und in 13,5/2.700 Meter leicht nach Hause kam. Mystic Sonato erreichte noch deutlicher Rang Zwei. Magic Man konnte in der schnellen Schlussphase seinen Speed nicht ausspielen und war im Ziel immer noch eine Länge hinter Magnum Du Choquel.

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„Wir wollten heute etwas wagen. Er hat viel Tempo, und die Idee war, offensiv loszugehen", erklärte Benjamin Rochard am Mikrofon von Equidia. "Seine Zeit überrascht mich nicht. Vor dem Rennen hätte ich sofort einen dritten Platz unterschrieben. Aber er hat im Schlussabschnitt noch einmal richtig angezogen."

Die Enttäuschungen der Partie waren natürlich der früh fehlerhafte Maitre Jacques und vor allem Magic Man, der in dem kleinen Feld zwar lange die rote Laterne trug, aber für seine Speedqualitäten in der Endphase erstaunlich wenig anzubieten hatte. "Ich hatte mir mehr erwartet. Er hatte am Ende schwere Beine", bilanzierte Matthieu Abrivard.

Dagegen bestätigte Mystic Sonato den Sieg auf semi-klassischem Niveau mit dem Ehrenplatz, auch wenn er den Sieger nicht gefährden konnte. "Er hat ein perfektes Rennen bekommen, wurde mitgezogen und lief korrekt. Er wird noch schärfer werden," kommentierte Trainer Thierry Duvaldestin die Leistung seines Schützlings, der mit Mack De Blary ein vermutlich noch heißeres Eisen im Feuer hat.

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Letzter Test vor dem Criterium - Paul Ploquin: "Ich hatte den Angriff von Mille Etoiles erwartet"

Im Vorfeld gab es zwei große Favoritennen für den Prix Annick Dreux, der den 3jährigen Stuten vorbehalten war. Am 16. August kämpften Magic Night und Mille Etoiles den ganzen Einlauf herunter um den Sieg. Und das heutige Rennen war eine echte Kopie.

Zum Rennverlauf: My Princess zeigte einmal mehr, dass sie neben Schnelligkeit, auch eine Menge Unsicherheit besitzt. Obwohl Mathieu Mottier sehr weit außen eindrehte, brachte er die 3jährige nicht glatt vom Start und wurde gleich disqualifiziert. Dafür trat Magic Night umso besser ein und war von außen schnell an der Spitze zu sehen. Kurz zuvor eliminierte sich Marion D'Atout mit einem Fehler und auch Marilyn Monroe streute einen Patzer ein und fand, nachdem die Stute den verlorenen Boden wieder aufgeholt hat, nur noch die Lage an der Seite der Führenden. Das war Jean Michel Bazire im Sulky von Mille Etoiles sehr recht, denn so fand er für den weiteren Verlauf in der zweiten Spur einen Windschatten. Im Rücken von Magic Night war Maya Du Surf zu sehen, die nach ihrem dritten Rang zuletzt, schon etwas besser besser bewettet war.

800 Meter vor dem Ziel hatte Paul Philippe Ploquin die Fahrt an der Spitze gerade ein wenig beruhigen können, was JMB dazu nutzte mit Mille Etoiles an die Seite von Magic Night zu rücken. Bei verschärftem Tempo trat Marylin Monroe sofort den Rückzug an und vorne war das erneute Duell zwischen Magic Night und Mille Etoiles eröffnet. Auch wenn Bazire praktisch alles versuchte, hatte Paul Philippe Ploquin an der Innenseite immer wieder eine Antwort parat und siegte letztlich, knapp, aber fast schon sicher in 12,6/2.700 Meter. Einige Längen zurück, musste sich Maya Du Surf etwas strecken, um Midway Lady für den kleinsten Podestrang abzuwehren. Somit ergab sich exakt die gleiche Dreierwette, wie es schon am 16. August der Fall war.

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„Das Rennen verlief ziemlich glatt und gleichmäßig", erklärte Paul Philippe Ploquin nach dem Erfolg. "Ich hatte den Angriff von Mille Etoiles am Berg erwartet, und meine Stute hat noch einmal sehr gut angezogen. Sie steckt die Kämpfe gut weg. Sie musste unterwegs Druck von einer Gegnerin aushalten, hat sich aber erneut durchgesetzt, als Mille Etoiles kam. Die konnte uns nie wirklich überlaufen. Das war heute erneut eine sehr starke Leistung." Ploquin feierte bereits den fünften gemeinsamen Erfolg mit Magic Night und den dritten in einem Gruppe II-Rennen. Mit der Siegzeit von 12,6 verbesserte Magic Night zugleich ihre Bestmarke über den langen Weg in Vincennes.

"Wir haben sie im Beschlag leichter gemacht. So hat sie besser ihren Weg gefunden. Ihr größter Gegner ist sie selbst. Sie erlebt einen fantastischen Sommer,“ ergänzte Trainer und Besitzer Philippe Allaire.

Auch Mille Etoiles zeigte als Zweite erneut eine starke Leistung, was Jean Michel Bazire bestätigte: "Ich bin zufrieden. Sie war diesmal fitter, aber wir konnten die Siegerin nicht überholen."

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Letzter Test vor dem Criterium - Mathieu Mottier: "Keep Going braucht kein Führpferd, um der Stärkste zu sein"

Im Prix Jockey wurde von den eigentlich Gemeinten vor dem Rennen tiefer gestapelt, was die Wahl der Eisen schon andeutete. Letztlich kam es in einem Feld mit nur zehn Teilnehmern dennoch zu einer Überraschung.

Zum Rennverlauf: Nach einem frühen Fehler von Kataki De Wallis sah man Knockonwood in Front, der vor der Tribüne von Keep Going abgelöst wurde. Der sonst in dieser Phase des Rennens eingesetzte Koctel Du Dain hielt sich derweil noch hinter Krack Time Atout auf, der glatt in die Partie gefunden hat. Auf dem Weg in die Senke wurde Mathieu Mottier durch die Übernahme der Führung von Kana De Beylev zu einer Rochade gezwungen, weil er offenbar mehr Ambitionen hatte, als er vor der Partie angekündigt hat. Aber schon zu Beginn der Gegenseite wurde er erneut abgelöst. Nun war es Kanto Avis, der auch das Vertrauen der meisten Wetter auf sich vereint hatte, der die Tete übernommen hat. Während Kamehameha die zweite Spur anführte, wurde Kataki De Wallis nach einem zweiten Fehler disqualifiziert.

Während sich die Pace auf der Überseite beruhigte, überschlugen sich   die Ereignisse ab Mitte des letzten Bogens. Krack Time Atout wurde aus der Deckung genommen und rückte in starker Haltung mit Koctel Du Dain in seinem Rücken weiter auf. Dagegen war Kamehameha so schnell geschlagen, dass er auf dem Rückzug Knockonwood in einen Fehler zwang. Kurz darauf fiel die Hunter Valley-Farbe selbst auch aus. Vorne entbrannte aber ein Dreikampf zwischen dem führenden Kanto Avis, dem aus seinem Rücken angreifenden Keep Going und Krack Time Atout, der eigentlich die besten Reserven hätte haben müssen. Und obwohl Keep Going wegen des bevorstehenden Criteriums nur vorne "plaquée" unterwegs war, holte er unter leichten Hilfen einen sicheren Erfolg in 12,5/2.700 Meter. Franck Nivard zog hinter Krack Time Atout für den zweiten Rang auch nicht alle Register. Trainer William Bigeon wurde im Sulky von King Opera aus dem letzten Bogen heraus durch den zurückfallenden Kamehameha erst aufgehalten und an der letzten Ecke noch stark behindert, was viel Schwung kostete. Dennoch flog der Ready Cash-Sohn noch ganz dicht an Krack Time Atout für Rang Drei heran und verdrängte Kanto Avis vom Podest. Eine Leistung, an die man sich dringend am 13. September erinnern sollte, zumal er mit 06,5 für die finalen 500 Meter gestoppt wurde, obwohl er nur im Einlauf losgelassen werden konnte.

Für Kataki De Wallis hat sich der Traum vom Criterium nun erledigt. Er fiel wiederholt wegen Ungebärdigkeit am Start auf und wurde für einen Monat gesperrt. Sein Umfeld denkt nun über eine Zukunft im Trabreiten nach.

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"Ich konnte es mir nicht leisten, ihn innerhalb eines Monats dreimal barfuß antreten zu lassen,“ erklärte Mathieu Mottier als Fahrer und Trainer des siegreichen Keep Going. "Mein Pferd braucht keinen Gefährten, der angeblich das Tempo macht. Er liebt es, wenn er aus dem Windschatten kommen kann, und so schont er auch seine Kräfte. Letztes Mal wurde er von Koctel Du Dain gezogen, heute von Kanto Avis, ebenfalls einem Pferd von Format. Aber Keep Going hat schon zweimal auf höchstem Niveau auch von der Spitze aus gewonnen. Er braucht nicht zwingend ein Führpferd, um der Stärkste zu sein."

Am 13. September wird der Schützling von Jose Davet versuchen, Josh Power nachzueifern und das Double 'Criterium der 4- und 5jährigen' zu holen. "Es wäre großartig, wenn er sich auch ein drittes Criterium sichern könnte", ergänzte Mottier. Keep Going gewann 2024 auch das Criterium Continental "Angesichts seiner aktuellen Form sieht es sehr gut aus, zumal er nicht hart gearbeitet hat und ich ihm diesen Sommer noch keine Klappen angelegt habe."

In den letzten zehn Jahren haben nur drei Pferde nach einem Erfolg im Prix Jockey auch das Criterium der 5jährigen gewonnen: Bold Eagle (2016), Carat Williams (2017) und Idao De Tillard (2023).

Während Kanto Avis im Einlauf also ein wenig Schwierigkeiten hatte, konnten die weiteren Pferde auf dem Podium gefallen. So äußerte sich Trainer Sebastien Guarato zufrieden über die Leistung von Krack Time Atout: "Zu Beginn der Zielgeraden haben wir schon an den Sieg geglaubt, aber er konnte ein Spitzenpferd wie Keep Going nicht mehr einholen. Man muss auch sagen, dass das Rennen taktischer als vor zwei Wochen war. Und Krack Time liebt ein sehr hohes Tempo. So, wie es im Criterium zu erwarten ist. In der Form, in der er ist, sehe ich ihn unter den ersten Drei. Damit er sauber abkommt, braucht er einen guten Rücken aus dem Band. Sein heutiger Start hat mir aber gut gefallen."

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Letzter Test vor dem Criterium - Jean Michel Bazire: "Die Besitzer sind zufrieden, also bin ich es auch"

Im Prix Gaston Brunet hatte die Mehrheit der Wetter die Worte von Thierry Duvaldestin ein paar Tage vor dem Rennen wohl genau in Erinnerung behalten. Er kündigte für seinen neuen Star Lancier Du Goutier einen "offensiveren Auftritt" an. Somit ging der Ready Cash-Sohn als Pari-Favorit auf die Reise.

Zum Rennverlauf: Nachdem alle Teilnehmer glatt eingetreten sind, war das Feld vor der Tribüne noch in drei Spuren unterwegs. Loulou De Mye übernahm vorbei an Learn To Fly das Kommando, aber schon war Live To Tell zur Stelle, der die Spitze aber zunächst an Lissandro abgegeben hat. Als Lancier Du Goutier außen langsam aufrückte, nahm Anthony Barrier seinen Live To Tell wieder aus der Deckung und beendete die verzögerte Rochade mit Lissandro. Im Rücken von Lancier Du Goutier fand Lord Du Gers, der die erste Farbe aus dem Stall Bazire war, ein perfektes Rennen, während der ebenfalls stark gewettete Lombok Jiel am Ende des Feldes seinen Platz gefunden hat. Aus dem letzten Bogen heraus schien Theo Duvaldestin im Sulky von Lancier Du Goutier genau zu wissen, dass er den führenden Live To Tell in Schach halten würde. Obwohl er noch eine halbe Länge zurück war, blickte er sich immer wieder nach hinten um. Und die Gefahr kam tatsächlich. Und zwar in Gestalt von Lord Du Gers, den Jean Michel Bazire mächtig schnell machte. Nach einem guten Zweikampf, bei dem JMB seinem Partner etwas mehr abverlangte, hatte Lord Du Gers auf der Linie einen knappen Vorteil. In 12,0 bezwang er den zeitgleichen Lancier Du Goutier, während Live To Tell den dritten Rang sicher verteidigen konnte. Aus dem Hintergrund musste Lombok Jiel im Schlussbogen alleine den weitesten Wg gehen. Dennoch tat er sich zwei Wochen vor dem Jahreshighlight für Rang Vier recht schwer.

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"Solche Rennen sind nie leicht zu gewinnen", sagte der Siegfahrer im anschließendem Interview. "Mein Pferd war in Topform und wir haben ein perfektes Rennen erwischt. Das hat heute den Ausschlag gegeben. Jean-Pascal (Bragato, Mitbesitzer) und Jean-Michel (Rancoule, Mitbesitzer) sind sehr zufrieden, also bin ich es auch," ergänzte Bazire lächelnd.

Der Fahrer des knapp geschlagenen Lancier Du Goutier, Theo Duvaldestin, wurde ebenfalls zum Laufen seines Pferdes befragt: "Ich bin sehr zufrieden mit seinem Rennen. Jean-Mi hatte in der zweiten Rennhälfte meinen Rücken und dadurch das bessere Rennen. Aber diese Prüfung hat ihn gut vorbereitet, und in zwei Wochen wird er meiner Meinung nach noch besser sein."

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Letzter Test vor dem Criterium - Jean Michel Bazire: "Ich habe Liza Josselyn immer bevorzugt"

Bei den 4jährigen Stuten gab es im Prix Gaston de Wazieres mit Liza Josselyn eine klare Favoritin, auch wenn die Tochter der Amerique-Siegerin Belina Josselyn mit vollem Beschlag angetreten ist.

Zum Rennverlauf: Mit einem schnellen Start übernahm die große Außenseiterin Lara Du Goutier die Führung, die Trainer Damien Bonne aber vor der Tribüne an Lara Croft weiterreichte. Jean Michel Bazire ließ seine Liza Josselyn ganz ruhig im Mittelfeld auf die Beine kommen und rückte vor der Tribüne weiter in Position. Auf dem Weg in die Senke hatte er vermutlich auf den Rücken von London gehofft, die außen in großen Schritten die Lage verbesserte. Aber Mathieu Mottier fuhr bei 10er-Tempo gleich bis zur Spitze durch. Somit hat sich Liza Josselyn mit der Nase im Wind wiedergefunden, wobei sich die Fahrt in diesem Moment natürlich deutlich beruhigt hat. Im Rücken von Liza Josselyn fand somit Lush Life ein passendes Rennen. An dieser Reihenfolge veränderte sich lange gar nichts, aber schon weit vor dem Einbiegen in den Einlauf, konnten die Zuschauer erkennen, dass Liza Josselyn diese Partie aus der zweiten Spur kontrolliert. Während Lush Life schnell zurückgefallen ist, konnte sich Lara Du Goutier an der dritter Stelle an der Innenkante befreien. Kurz darauf fiel Lara Croft an der Innenseite auseinander. Weil auch London erste Notsignale sendete, war Liza Josselyn sofort sicher voraus. JMB musste die Ready Cash-Tochter aber noch einmal ein wenig ermahnen, weil innen Lara Du Goutier und außen Luminosity angeflogen kamen. In dieser Reihenfolge ging es dann aber über die Linie. Für die Siegerin wurden 12,1 über die 2.700 Meter gestoppt.

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Nach ihrem dritten Sieg in Folge, war Fahrer Jean Michel Bazire voll des Lobes für Liza Josselyn: "Sie hat leicht gewonnen und dabei eine gute Zeit hingelegt. Und das mit Eisen. Ich bin sehr zufrieden. Es hätte mich gestört, außen neben London gehen zu müssen, wenn sie barfuß gelaufen wäre. Aber heute hatte sie vorne Eisen drauf. Meine Stute hat gleich zu Beginn der Geraden die Entscheidung klargemacht und mehrere Längen herausgeholt. Aber es stimmt, kurz vor dem Ziel hat sie ein bisschen nachgelassen, weil sie dachte, es sei vorbei. Als sie jedoch sah, dass sich Lara Du Goutier innen näherte, nahm sie das Gebiss wieder auf."

Tatsächlich sorgte Lara Du Goutier für eine Überraschung. Bislang war ihre beste Platzierung auf diesem Niveau ein vierter Platz aus dem Juni. Dementsprechend strahlte ihr Trainer Damien Bonne am Mikrofon von Equidia: "Ich hätte nicht erwartet, so dicht hinter Liza Josselyn Zweiter zu werden. Aber im Windschatten an der Innenkante hat sie bewiesen, dass sie mit Biss länger zulegen und sich auch auf diesem Niveau zeigen kann. Am Zielpfosten konnte ich Jean-Michel nicht ärgern, aber an seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass er überrascht war, uns so nah an seiner Stute zu sehen."

Zwei Wochen vor dem Criterium der 4jährigen ist Jean-Michel Bazire also bestens aufgestellt. "Lord Du Gers entwickelt sich gut und hat mir heute sehr gefallen. Aber ich habe immer Liza Josselyn bevorzugt. Ich werde sie am 13. September fahren", stellte er schnell klar.

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Idao De Tillard kehrt zurück - Duvaldestin: "Im Moment ist er weit von seiner Bestform entfernt"

Seit seinem Sieg im Prix d’Amerique Ende Januar war Idao De Tillard nicht mehr am Ablauf. Am Sonntag, den 07. September wird der Champion sein Comeback geben.

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Nach einer Bänderverletzung in der Hinterhand im vergangenen Winter, nur wenige Tage nach seinem zweiten Triumph im Prix d’Amerique, wird Idao De Tillard auf der Grasbahn in Alencon seine Rückkehr in den Rennzirkus geben.

Der "Prix du 140e Anniversaire de la Societe d’Alencon" ist ein Rennen ohne Gewinnbeschränkung und soll dem Severino-Sohn einen behutsamen Wiedereinstieg ermöglichen, wie sein Trainer Thierry Duvaldestin erklärt: "Da er während der Decksaison auf das Phantom, und somit seine Hinterbeine stark beanspruchen musste, hat sich seine Genesung länger hingezogen als erwartet. Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung. Eigentlich war sein Comeback zwei Wochen später in Rambouillet geplant, doch die Rennbedingungen wurden geändert. Dort wäre er etwas fitter gewesen. Im Moment ist er weit von seiner Bestform entfernt, und mit 50 Metern Zulage wird er praktisch nur eine Art öffentliches Training absolvieren und die Gerade heruntergehen. Chancen auf die vorderen Plätze hat er keine. Ziel ist ein sanfter Wiedereinstieg in den Rennbetrieb. Danach könnte es vielleicht Anfang Oktober nach Angers gehen. Das ist aber noch offen."

Bereits mit drei Jahren hatte der Crack von Cyril Sevestre über Gras in Montignac gewonnen. Damals mit etwas mehr als 12.000 Euro Gewinnsumme. Heute weist sein Kontostand 2.898.660 Euro aus.

Sonntag 31 August 08:45 Uhr
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Labido

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Danke Luba Sonn,perfekte Analyse.Kompetenz und Liebe zum Sport.Gut,dass Einer hier die Fahne des Sports hochhält.

Sonntag 31 August 12:20 Uhr
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Luba Sonn

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Meeting in Cabourg beendet - Lebourgeois und Thomain im "toten Rennen"

Mit jeweils zwölf Siegen konnten Yoann Lebourgeois und David Thomain bei diesem Sommermeeting in Cabourg 2025 im Fahrer-Ranking nicht voneinander getrennt werden. Clement Thomain, der jüngere Bruder von David, verteidigte seinen Titel bei den Trainern.

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Sie standen beide bei zwölf Siegen vor der 18. und letzten Veranstaltung des Meetings in Cabourg. Yoann Lebourgeois, der Titelverteidiger, und David Thomain, Sieger von 2023, blieben schließlich gleichauf, weil keinem von beiden ein Erfolg am Finaltag gelungen ist. Damit teilen sich die seit Jahren erfolgreichsten Fahrer auf der Rennbahn der Cote Fleurie ehrenvoll den Titel des besten Fahrers des Meetings, knapp gefolgt von Francois Lagadeuc mit zehn Erfolgen. "Yoyo und ich haben uns neulich schon gesagt: Auch wenn wir aufgehört haben im Monte zu reiten, hat uns das nicht daran gehindert, im Sommer in Cabourg weiter konkurrenzfähig zu sein. Das ist schön", erklärt David Thomain.

Fahrerwertung des Sommermeetings in Cabourg

Clement Thomain verteidigt seine Krone

David Thomain konnte sich besonders auf die Schützlinge des Familienstalls verlassen, "der gute Arbeit geleistet hat", wie er erklärt. Clement, der schon 2024 die Trainerwertung anführte, holte den erneuten Titel mit acht Siegen und einem Gesamtgewinn von 176.590 Euro. Sein Schützling Heradames glänzte im bedeutendsten Trabreiten, dem Prix Fandango, während Fabrice Souloy in den beiden wichtigsten Attele des Meetings triumphierte. Just A Midi gewann den Grand Prix de la Ville und Khal’s Fella den Prix Jean Balliere.

Hinter Clement Thomain folgen Mathieu Mottier (105.295 Euro, sieben Siege) und Franck Terry (102.655 Euro) auf dem Podium der erfolgreichsten Trainer nach Gewinnsumme. Knapp dahinter rangiert Thierry Duvaldestin, der mit nur neun Startern eine beeindruckende Bilanz aufweisen kann: sechs Siege und zwei zweite Plätze! Der Lokalmatador Gregoire Houel wiederum verdient den "Preis der Ausdauer": Er nahm an sämtlichen Renntagen des Meetings teil und erreichte drei Siege. Darunter eine Quinte mit Iggy Des Rioults am 01. August.

Trainerwertung des Sommermeetings in Cabourg

Eine positive Bilanz

Das Kapitel 2025 der 'Estivales von Cabourg' endete am Freitagabend traditionell mit einem Feuerwerk, welches erneut zahlreiche Besucher anzog. Das Wetter spielte in diesem Sommer an der normannischen Küste mit, und so wurden im Juli und August insgesamt über 110.000 Zuschauer auf der Rennbahn von Cabourg gezählt. Im Vergleich mit 2024, wo 95.000 Zuschauer kamen, endete diese Kategorie also mit einem klaren Plus.

Mit einer zusätzlichen Veranstaltung gegenüber dem Vorjahr und einer nahezu identischen durchschnittlichen Starterzahl pro Rennen (13,14 gegenüber 13,17 in 2024) stiegen auch die Wettumsätze um fünf Prozent auf 117,4 Millionen Euro. "Ein Beweis dafür, dass Pferderennen weiterhin großes Interesse wecken und die Cabourg-Abende äußerst attraktiv sind", so die Organisatoren der SETF.

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Auktion Rouges Terres - Erinnerung an Meteore De Simm

Der zweite Teil der Auktion Rouges Terres in ihrer 'neuen Form' ist für Montag angesetzt. Nach einer ersten Verkaufsrunde im vergangenen April dürfte auch dieser sommerliche Auktionstag viele Interessenten anziehen. Zur Erinnerung: Genau an diesem Tag war im Vorjahr Meteore De Simm (Sieger im Prix d’Essai) für 72.000 Euro an Mathieu Mottier und Jose Davet verkauft worden.

Foto: SCOOPDYGA

 

Eine Woche voller Auktionen beginnt

Noch bevor die traditionelle Selektions-Auktion in Deauville ansteht, eröffnet Auctav also bereits an diesem Montag den Reigen mit seiner traditionellen 'Vente des Rouges Terres', die über hundert Lots umfasst. Rund vierzig davon werden vom Haras de Fresneaux präsentiert, etwa fünfzehn vom Haras de la Ferme und ein gutes Dutzend vom Haras des Rouges Terres. Vom frisch qualifizierten Zweijährigen über ältere Rennpferde bis hin zu tragenden Mutterstuten und sogar einem Anteil an einem Deckhengst, (Booster Winner), ist für alle Investoren etwas dabei.

Zu den am meisten erwarteten Losen zählt Nazario Dry, ein Halbbruder der semi-klassischen Sieger Juninho Dry und Lisbonne Dry. Er selbst stammt von Face Time Bourbon ab. Der 2jährige wird vom Haras des Actarus vorgestellt und qualifizierte sich bereits am 06. Mai in Caen in 20,2. Er gehört zu den zahlreichen Youngster's, die bereits startbereit sind und nun in den Auktionsring kommen. Erwähnenswert ist auch, dass Jean Baudron am vergangenen Donnerstag in Caen gleich sieben Zweijährige qualifizierte, die alle vom Haras de la Ferme am Montag angeboten werden! Insgesamt werden somit rund dreißig Zweijährige und etwa fünfzehn Dreijährige versteigert.

Ein weiterer Höhepunkt: die Auflösung des Gestüts "du Pont", dass vierzehn Lots anbietet. Darunter ein Fohlen, sechs Jährlinge und sieben Mutterstuten. Dieses Gestüt hat über viele Jahre hinweg eine Ära geprägt und verabschiedet sich nun mit einem letzten starken Auftritt.

"Mit dieser Sommer-Ausgabe bestätigt die Vente Rouges Terres ihren Anspruch auf Internationalität. Die Liste der Anbieter wächst um neue Namen, doch die Anforderungen bleiben dieselben: Wir wollen vielversprechende Startpferde, qualifizierten Nachwuchs  sowie gut gezogene, tragende Zuchtstuten von anerkannten Hengsten anbieten", erklärt Louis Baudron, Präsident von Auctav.

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Horsy Dream - Rückkehr in den Rennbetrieb?

Während an diesem Samstag in Vincennes die letzte Vorbereitungsveranstaltung für die Criterien der 3-, 4- und 5jährigen stattfand, erreichte den ParisTurf eine gute Nachricht aus dem Haras de Sassy im Departement Orne.

Foto: SCOOPDYGA

 

Am Freitag sorgten die Ergebnisse des MRT beim Champion Horsy Dream für neue Zuversicht in seinem Umfeld. Seit Oktober 2024 war er wegen einer Sehnenentzündung an der rechten Hinterhand außer Gefecht. Nun zeigen die Untersuchungen erhebliche Fortschritte. "Die Sklerose des Sesambeins sieht hervorragend aus, es gibt überhaupt keine Fibrose mehr", freut sich die Ehefrau von Antoine Lherete, die seit Januar im Haras de Sassy über den Sieger des Elitloppet 2024 wacht. "Wir sind sehr glücklich, wir werden die Joggingeinheiten nun behutsam steigern, bevor er Mitte November wieder zu seinem Trainer Pierre Belloche zurückkehrt. Es ist ein unglaubliches Pferd, dass nie gezeigt hat, dass es Schmerzen hatte. Er besitzt wirklich ein Kämpferherz."

Doch die schwerste Aufgabe wird dann wieder bei seinem Trainer liegen. Herauszufinden, ob der mittlerweile 8jährige Hengst auch ein intensiveres Training körperlich verkraften kann. Bis dahin gilt: Standen bei dem Champion bislang alle Zeichen auf Rot, sind sie inzwischen auf Orange gesprungen. Und was die Zucht betrifft, sogar auf Grün. "Das Pferd sieht prächtig aus, ich habe ihn kürzlich gesehen. Horsy Dream hat eine außergewöhnliche Fruchtbarkeitsrate von 93% erzielt", erklärt Co-Züchter und Mitbesitzer Yann Pottier.

Montag 01 September 22:30 Uhr
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Luba Sonn

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Mittwoch in La Capelle - Comeback von Inexess Bleu

Am gestrigen Sonntag wurden die Starter für den Grand Prix de la Federation du Nord (GR II) bekanntgegeben, der am Mittwoch in La Capelle ausgetragen wird. Der seit Anfang Juni abwesende Champion Inexess Bleu feiert dabei sein Comeback. Und die Ausgangslage ist sehr gut für den Schützling aus dem Stall von Laurent-Claude Abrivard.

Die Prüfung, die mit dem Auto gestartet wird und über 1.800 Meter führt, sucht den Nachfolger des Vorjahressiegers Idao De Tillard. Zwölf Pferde im Alter von vier bis elf Jahren werden an den Start gehen. Besonders im Blickpunkt steht natürlich Inexess Bleu (2), der nach längerer Pause sein Comeback gibt und dabei gleich barfuß an den Start kommen wird. Auch seine Trainingsgefährtin Inmarosa (7), die seit ihrem eindrucksvollen Erfolg im Harper Hanovers Lopp in Solvalla nicht mehr am Start war, nutzt die Aufgabe für eine Rückkehr. Allerdings wird die Stute mit Eisen eine bessere Arbeit absolvieren.

Trio aus dem Stall Duvaldestin

Der Trainerchampion Thierry Duvaldestin schickt gleich drei Starter in den mit 120.000 Euro dotierten Semi-Klassiker. Und auch wenn er aus der zweiten Reihe starten muss, bringt Diamond Truppo (9) Siegchancen mit.  Der Varenne-Sohn kam erst Anfang Juli in das neue Quartier, hat aber schon zwei Siege aus zwei Starts für den neuen Ausbilder geholt. In Divonne siegte er am 11. August überlegen und konnte zwölf Tage später in Vincennes sogar in einem Gruppe III-Rennen triumphieren.

Ebenso interessant ist das Engagement des erst 4jährigen Falco Killer Gar (4). Auch dieser Italiener kam erst im Sommer in den Stall Duvaldestin. Nach einem Ausfall zu Beginn, hat der Hengst am 02. August in Enghien nach einem sehr harten Verlauf dennoch keine Opposition geduldet. Sein erster Versuch gegen die Älteren eine Woche später endete zwar nur mit Rang Fünf, aber enttäuscht hat der Varenne-Sohn keineswegs.

Thierry Duvaldestin selbst fährt Banderas Bi (8), der sich erst kürzlich dem Quartier angeschlossen hat und sein Debüt für den Championatsstall gibt. Er ist mehr als eine dritte Farbe und besitzt eine Menge Qualität und Härte, die ihn unter die ersten Vier bringen können.

Ebenso interessant ist der Auftritt von Justin Bold (3), dem im letzten Wintermeeting ein grandioser Aufstieg aus dem Jahrgang zu den Spitzenpferden gelungen ist. Als Dritter im Prix de Bourgogne qualifizierte er sich für den Amerique, den er als Siebter beendet hat. Das er in den Nachprüfungen zweimal ausgefallen ist, kratzte aber etwas am gerade aufgebauten Image. Nach einer Pause startete er wieder mit einem Ausfall in Enghien, konnte sich aber mit Rang Drei in einem Gruppe III-Rennen in Divonne rehabilitieren.

Der gewinnreichste und zugleich älteste Teilnehmer ist Elvis Du Vallon (6), der zwar Startplatz Sechs gezogen hat, aber dennoch erst einmal seine Startschnelligleit für eine gute Position ins Spiel bringen kann.

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Konzession Vincennes - Pariser Präfekt schaltet Verwaltungsgerichte ein

Während man im Frühjahr schon glaubte, dass sich Thema um die Verlängerung des Hippodrome Vincennes mit dem neuen Pachtvertrag endlich zu einem guten Ende entwickelt hat, ergibt sich nun eine Wendung. Der Präfekt von Paris und der Region hat sich als überraschender Störenfried eingeschaltet, wie der ParisTurf berichtet, der sich auf die Kollegen von actu.fr beruft.

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Es geht um viel Geld im kürzlich verlängerten Pachtabkommen zwischen der Stadt Paris und der SETF für die Rennbahn von Vincennes. Am 16. Juli soll der Pariser Präfekt und Regionalpräfekt Marc Guillaume die Verwaltungsgerichte eingeschaltet haben, mit der Begründung, er habe eine "Rechtswidrigkeit" bei der Höhe des Pachtzinses festgestellt. Dieser sei niedriger als ursprünglich vorgesehen.

Sehr zum Missfallen des Präfekten hatte die SETF, als einzige Bewerberin für diese Konzession, den Vertretern der Stadt über Monate hinweg dargelegt, warum der Verband nicht in der Lage sei, die ursprünglich angedachten 5 Millionen Euro jährlich aufzubringen. Schließlich gab der Pariser Stadtrat dennoch seine Zustimmung.

Droht die Vereinbarung nun zu kippen? Laut actu.fr: "Der Antrag des Präfekten wurde bislang abgewiesen, doch das Verwaltungsgericht von Paris wird den Fall erneut prüfen. Diesmal in einer Kammer mit drei Richtern, und zwar innerhalb von 18 Monaten bis zwei Jahren."

Fortsetzung folgt.

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William Bigeon: "Kyrielle musste einmal durchschnaufen"

Anders als einige ihrer möglichen Rivalen im Criterium für 5jährige, wurde KYRIELLE nicht am Samstag in Vincennes vorgestellt, sondern am Sonntag auf der Grasbahn von Ecommoy.

Als Vierte im Prix Louis Jariel am 16. August in Vincennes, hat sich die Stute aus dem Stall von William Bigeon weiterhin für die Generation 2020 empfohlen. Beim Start am gestrigen Sonntag wurde die Tochter von Enino Du Pommereux von Eric Raffin gesteuert. Auch wenn sie zu Beginn der Zielgeraden kurz wie die Siegerin aussah, musste sie sich am Ende mit dem dritten Platz zufriedengeben. Der Sieg ging an Kant.

ZUM VIDEO

Foto: SCOOPDYGA

 

"Sie lief gut, aber eine Zulage von fünfzig Metern aufzuholen, ist immer schwierig. Und zum Schluss musste sie einmal durchschnaufen", erklärte William Bigeon dem Reporter vom ParisTurf. "Ich habe noch keine Entscheidung über ihre Teilnahme am Criterium (13. September) getroffen. Sie hätte auch ein geschlossenes Rennen wenige Tage später, den Prix Emile Beziere (GR III/23. September)."

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Eric Raffin: "Mache die Reise vor allem wegen der Bondo-Pferde"

Eric Raffin tritt am Dienstag in Beaumont-de-Lomagne mit mehreren vielversprechenden Chancen an, und zieht somit diese Veranstaltung dem Renntag in Vincennes vor.

Foto: SCOOPDYGA

 

Das sich der mehrfache Sulky d’Or Raffin bewusst für die Premium-Veranstaltung in Beaumont-de-Lomagne entschieden hat, begründet er gegenüber dem ParisTurf folgendermaßen: "Ich mache die Reise vor allem wegen der beiden Schützlinge von Erik Bondo, Jamais und Colbert Wf. Jamais muss zwar aus der zweiten Reihe starten, sollte aber sein Rennen finden und erneut vorne mit dabei sein. Was Colbert Wf betrifft: Er hat noch keine Referenzen auf einem Rechtskurs, aber ich vertraue seinem Trainer. Er weiß, was er tut. Gut untergekommen an der Grenze zur Ausschreibung und zuletzt mit nur guten Leistungen, hat er eine erste Chance, ebenso wie John Steed. Für die anderen gilt: Wir geben unser Bestes."

ZUM RENNTAG IN BEAUMONT BEI TROTTO

Start: 11:51h

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Marie Tourainne: "Große Ehre den letzten Ready Cash zu präsentieren"

Von Dienstag bis Freitag wird das Haras d’Ecouche, seit 2019 auf die Vorbereitung von Jährlingen spezialisiert, 45 Pferde im Auktionsring der Arqana-Selektionsauktion in Deauville vorstellen.

Foto: Facebook Haras d´Ecouche

 

Am Vorabend des Starts der Arqana-Traber-Jährlingsauktion herrscht im Haras d’Ecouche (Departement Orne), dass in den vergangenen sechs Jahren Spitzenverkäufer war, geschäftiges Treiben. Die von Marie Tourainne und Nicolas Menand geführte Einrichtung wird von Mittwoch bis Freitag 39 Jährlinge präsentieren, sowie weitere 6 Jährlinge am Dienstag bei der Select European Yearling Sale.

"Natürlich lastet ein großer Druck auf uns", räumt Marie Tourainne gegenüber dem ParisTurf ein. "Die Vorbereitung ist gut verlaufen, auch wenn die Hitze in diesem Sommer sowohl für die Pferde, als auch für die Menschen recht anstrengend war. Es wird Zeit, dass die Auktionen endlich beginnen!"

Das Haras d’Ecouche, auf dem das ganze Jahr über rund fünfzig Mutterstuten stehen, arbeitet "mit einem treuen Kern von Kunden, die die Zuchtstutenbasis und die Anpaarungen deutlich verbessert haben. Aber es gibt auch neue Kundentypen. Züchter, die zugleich Verkäufer sind. Ein Beispiel ist Yannick Pierre mit der 'Piya-Zucht', der uns seine beiden besten Jährlinge anvertraut hat."

Auch die Besuche potenzieller Käufer prägen im Sommer das Leben im Gestüt und können bereits eine gewisse Tendenz erkennen lassen. "In diesem Jahr gab es im Vorfeld besonders viele Besucher", erklärt Tourainne. "Wir haben ein spezielles Interesse an gut gezogenen Stuten gespürt. Und dann sind da noch die letzten Nachkommen von Ready Cash. Wir haben sogar die große Ehre, den allerletzten Ready Cash-Nachkommen im Auktionsring präsentieren zu dürfen. Lot 169, Ozzy Mill, zudem ein hervorragender Jährling."

"Unsere Priorität ist der Verkaufsprozentsatz. Danach zufriedene Kunden und später sportliche Erfolge. Mack De Blary, den wir vorgestellt hatten, gewann den Yearling Cup, ebenso wie Kapitano De Source. Jazzy Perrine wurde damals Zweite. Das Ziel ist es, die Käufer langfristig an uns zu binden."

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Manhattan Piya bleibt ungeschlagen

Auch beim dritten Start der noch jungen Laufbahn von MANHATTAN PIYA , blieb der Hengst am Montag in der Hand von François Lagadeuc ungeschlagen.

Der Golden Bridge-Sohn gewann in Vire den Prix SK Pro, musste sich aber mächtig strecken. Früh zog das am Toto favorisierte Gespann in Front und kontrollierte das Feld, welches lange Zeit im Gänsemarsch folgte. Auf der letzten Gegenseite beschleunigte Lagadeuc die Fahrt nach und nach. Im Rücken konnte nur Mazel Tov Dairpet folgen. Zu Beginn des Einlaufs wich Manhattan Piya eine Spur nach außen und so konnte Mazel Tov Daipet bis zum Ziel noch fast gleichziehen. Letztlich bewies Francois Lagadeuc aber ein gutes Auge und musste praktisch keine Aufforderung für den knappen Erfolg einsetzen.

ZUM VIDEO

Foto: NE

 

Der Schützling von Laurent-Claude Abrivard bleibt damit auch nach drei Starts ungeschlagen und bescherte seinem Trainer zugleich den 92. Saisonerfolg.

Der siegreiche Fahrer zeigte sich zufrieden: "Das Rennen war für mich leicht zu kontrollieren, nur gegen Ende fühlte er sich nicht ganz wohl. Er ist ein Pferd mit einem enormen Motor. Allerdings denke ich, dass er momentan noch ncht für den Linkskurs geeignet ist."

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"Moneytime" auf der Rouges Terres-Auktion

Am heutigen Montag gab es auf der Auktion "Rouge Terres" einen großen Zuschlag für einen 3jährigen, der aktuell noch bei Christophe De Groote im Training stand.

Passender konnte der Name des Lot 26B nicht sein: MONEYTIME FLAC erhielt den höchsten Zuschlag des Tages. Der Face Time Bourbon-Sohn, der seine letzten drei Rennen, und schon fünf seiner zehn Lebensstarts gewinnen konnte, wurde für 260.000 Euro verkauft. Neuer Eigentümer ist Romain Tamburrini, der den 3jährigen bei Trainer Vincent Martens unterbringt. Dessen Bruder Christophe war bei den letzten drei Siegen als Catchdriver an Bord und wird somit auch in Zukunft im Sulky Platz nehmen.

Foto: E. Fossard

 

"Es ist ein Qualitätspferd, dass Vincent und Christophe gut kennen. Er wird nicht sofort an den Start gehen, aber wir haben mit seinem Zuchthintergrund unsere ganz eigene Idee", erklärte der neue Besitzer, der ein Cousin von Vincent Martens ist. Als einer der beiden einzigen Hochofen-Sprengmeister weltweit, kann sich Romain Tamburrini sein Hobby offenbar ganz gut finanzieren.

Auch andere Lots fanden reges Interesse:

Live Your Dreams (130.000 Euro) - Royal Dream-Sohn und jüngst Sieger in Vincennes

Necklace (125.000 Euro) - ein Hengst von Hohneck aus der Linie von Love You

Lovely Moment (70.000 Euro) - Sohn von Prodigious und Gruppe I-Siegerin Queen’s Glory

Außerdem investierten Mathieu Mottier und Jose Davet (Besitzer Keep Going) in den teuersten Kauf der Rayon-Auktion. Sie legten für Orion Du Pont 32.000 Euro auf den Tisch.

Gegen Ende der Auktion lag die Verkaufsquote bei 57%, mit einem Durchschnittspreis von 35.000 Euro. Die vollständigen Ergebnisse dieser Auktion sind auf auctav.com einsehbar.

Dienstag 02 September 07:57 Uhr
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ronny tautz

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Wie rettet man ein PMU in der Krise?“
Das PMU befindet sich in einer turbulenten Phase: Durch die Konkurrenz der Sportwetten verlieren Pferderennen an Beliebtheit. Die Regierung denkt über einen Rettungsplan nach.“
 
Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte zur Krise, in der sich der PMU befindet, und der vom Staat geplanten Lösungsansätze, übersetzt ins Deutsche:
Die Situation des PMU:
  • Rückgang der Einsätze (-2% im Jahr 2024, -4% in den ersten 6 Monaten von 2025) aufgrund der Konkurrenz durch Online-Wetten
  • Verlust von Marktanteilen gegenüber Online-Sportwetten (12% Marktanteil im Jahr 2024)
  • Instabilität in der Führung des PMU seit 2021 mit dem Weggang mehrerer Generaldirektoren
  • Spannungen zwischen den beiden Muttergesellschaften France Galop und SETF, die sich nicht einigen können
Geplante Lösungsansätze:
  • Einführung eines "PMU-Pakts 2030" durch die Regierung, geleitet vom Abgeordneten Eric Woerth
  • Reform der Führungsstruktur des PMU, um ihn in ein kommerzielles Wirtschaftsinteressensverband (GIE) umzuwandeln und ihm die Bildung von Rücklagen zu ermöglichen
  • Strukturelle Einsparungen und Zusammenlegung von Diensten zwischen France Galop und SETF
  • Suche nach neuen Einnahmequellen außerhalb der Wetten
Die Regierung möchte so die Situation des PMU, eines historischen Akteurs im französischen Pferderennsport, angesichts der Konkurrenz durch Online-Wetten stabilisieren. Aber die Aufgabe erweist sich als komplex, da Spannungen zwischen den Muttergesellschaften bestehen und das Geschäftsmodell des PMU grundlegend neu definiert werden muss.
 
 
Dienstag 02 September 21:03 Uhr
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Luba Sonn

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Nimrod Borealis eingegangen

Einer der besten Wallache in der Geschichte des Trabrennsports in Frankreich ist im Alter von 24 Jahren verstorben. Es ist ein Traber, der dem Experten des ParisTurf', Matthieu Abrivard, besonders am Herzen lag. Nun berichtete der ParisTurf, dass NIMROD BOREALIS eingegangen ist.

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Nimrod Borealis trat Ende Oktober 2011 mit einem Sieg in Mons und einer stolzen Gewinnsumme von 1.366.900 Euro in den Ruhestand. Der Schützling der Familie Abrivard gewann in seiner großartigen Karriere 19 Rennen und holte zahlreiche Platzierungen in Grupperennen.

Seine Karriere begann schon glänzend: Er gewann gleich seine ersten beiden Rennen. Ende Februar 2004, zu Beginn seines dritten Lebensjahres, siegte er in Cholet und im folgenden Monat in Angers. Der Arnaqueur-Sohn machte wenig später in Vincennes weiter auf sich aufmerksam, wo er jeweils von Yvonnick Abrivard gesteuert wurde.

Ab Januar 2005 wurde er Matthieu Abrivard anvertraut. Unter seiner Obhut entwickelte sich der von Marica Biaudet gezogene Hengst Schritt für Schritt und trat schließlich während des Wintermeetings 2006/2007 richtig ins Rampenlicht. Dort siegte er gleich dreimal und erreichte zudem einen vielversprechenden zweiten Platz hinter Kazire De Guez und Meaulnes Du Corta, späterer Amerique-Sieger, im Prix de l’Union Europeenne.

Im Anschluss daran errang er seinen ersten von insgesamt zehn Siegen auf Gruppe-Niveau im Grand Prix Paris-Turf 2007 in Bordeaux-Le Bouscat. Es folgten zahlreiche weitere Erfolge und hochklassige Platzierungen, etwa im Forus Open, dem Grand Prix de Wallonie, Prix d’Ete, Prix Jean-Luc Lagardere und im Coupe du Monde du Trot. Zu seinen prestigeträchtigsten Siegen zählen das Finale des Grand National du Trot 2007, der Prix des Ducs de Normandie 2008 und der Grand Prix du Sud-Ouest im Jahr 2010.

Auch im Alter von zehn Jahren blieb Nimrod Borealis noch höchst konkurrenzfähig. Während der Tour Europeen Du Trotteur Francais 2011 gewann er drei Etappen (in Avenches, Son Pardo und Hamburg) und holte sich schließlich auch das große Finale in Mons. Eine folgende Verletzung am Hinterbein nach dem letzten Start in Belgien zwang ihn allerdings, seine sportliche Karriere etwas vorzeitig zu beenden. Zwei Monate später hätte er in Frankreich altersbedingt ohnehin nicht mehr starten dürfen. Letztlich verbrachte Nimrod Borealis aber eine lange und friedliche Zeit im Ruhestand.

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Joel Seche Interims-Präsident der PMU

Seine rätselhafte Formulierung bei seiner Rede im Rahmen der Generalversammlung der Galopperzüchter am 19. August ließ zwar noch etwas Spielraum für Interpretationen. Und auch wenn es noch nicht offiziell verkündet war - nun ist es Gewissheit: Richard Viel verlässt den Vorsitz des Verwaltungsrats der PMU. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, übernimmt Joel Seche, zugleich Vizepräsident der SETF, vorübergehend die Leitung der PMU.

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Wie zuvor schon seine ehemalige Generaldirektorin Emmanuelle Malecaze-Doublet im Mai, hat nun auch der Präsident des Verwaltungsrats des Wettanbieters, Richard Viel, am 01. September seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen erklärt. Damit wird er auch sein Mandat, dass eigentlich bis Juli 2026 gelaufen wäre, nicht zu Ende führen.

"Es wird eine neue Organisation mit einem neuen Generaldirektor geben. Ich bin der Meinung, dass in einer Doppelspitze mit Präsident und Generaldirektor die beiden Rollen unbedingt komplementär sein müssen. Es ist wichtig, dass in diesem neuen Duo der Präsident mit dem Generaldirektor auf einer Linie liegt." Mit diesen Worten verabschiedete sich Richard Viel ein letztes Mal öffentlich in seiner Funktion als Präsident des Verwaltungsrats der PMU.

Der Rücktritt fällt in eine Phase einer Krise, in der der Wunsch nach einem Neuanfang unter neuer Führung auf allen Ebenen deutlich spürbar ist. Gemäß den Statuten der PMU übernimmt nun das älteste Mitglied des Verwaltungsrats, Joel Seche, das Amt des Interimspräsidenten für sechs Monate. Berichten zufolge habe der Staat darauf gedrängt, dass er diese Aufgabe annimmt.

Joel Seche ist seit vielen Jahren Vertreter der SETF und im Verwaltungsrat der PMU, passionierter Unternehmer, großer Traber-, und in etwas geringerem Maße, Galopperbesitzer. Gemeinsam mit Christophe Curt, der als Interims-Generaldirektor fungiert, bildet er das neue Führungsduo an der Spitze der PMU.

Das Datum dieses Wechsels ist keineswegs zufällig, denn der 01. September markiert zugleich den ersten Tag der Mission des Abgeordneten aus Oise, Eric Woerth, als "Vorbereiter" der neuen Struktur.

Pressemitteilung der PMU

"Der Rücktritt von Richard Viel erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Muttergesellschaften und der Staat weiterhin ein neues Führungsduo, Präsident des Verwaltungsrats und Generaldirektor, suchen. Er fügt sich zudem in die Umsetzung des 'Pacte PMU 2030' und in die vorbereitenden Arbeiten zur neuen Unternehmensführung ein, die von Eric Woerth geleitet werden", teilte die PMU in einer Stellungnahme mit.

Der Verwaltungsrat würdigte zudem das Engagement von Richard Viel, der maßgeblich zur Modernisierung der PMU und zur Entwicklung seiner Aktivitäten im Dienste der Wetter, Partner und der gesamten Pferderennbranche beigetragen habe."

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Salvatore Buggea: "Ich bekomme jeden Tag Kaufangebote für Falco Killer Gar"

Salvatore Buggea, Eigentümer von Falco Killer Gar, Diamond Truppo und Banderas Bi, sprach mit dem ParisTurf über die Chancen seiner Pferde im 'Grand Prix de la Federation Regionale du Nord', der an diesem Mittwoch in La Capelle ausgetragen wird.

ZUM RENNEN BEI TROTTO

Der Italiener ist in der glücklichen Lage unter anderem Besitzer von Falco Killer Gar zu sein. Der Varenne-Sohn zeigte bei seinem Erfolg am 02. August unheimlich viel Härte. Buggea wird morgen mit viel eigenem Interesse den Start seiner drei Pferde, aber vor allem den Auftritt des 4jährigen Falco Killer Gar verfolgen. "Vor allem will ich, dass er ein gutes Rennen läuft. Das ist das Wichtigste. Das Ergebnis kommt dann von selbst. Aber wenn er in Form ist, hat er gute Chancen. Er scheut sich nicht davor, gegen ältere Pferde anzutreten."

Foto: SCOOPDYGA

 

Es fällt schwer, ihm zu widersprechen, denn Falco Killer Gar war bereits im Criterium de Basse-Normandie gegen ältere Stars wie Hohneck und Ideal Ligneries als Fünfter eine positive Überraschung. Und das bei seiner Premiere auf einem Rechtskurs, der ihm nicht besonders gut gelegen hat.

In diesem Gruppe II-Rennen kann sich der Chef des Stalles Scuderia Pachino Horse außerdem auf Diamond Truppo verlassen, der zuletzt zwei Siege in Folge holte: "Er hat Klasse und das Recht, auch hier vorne mitzumischen, wenn es nach meiner Meinung geht."

Doch damit nicht genug: Seit einer Woche hat auch Thierry Duvaldestin ein weiteres Spitzenpferd aus dem Stall Buggea anvertraut bekommen: Banderas Bi, Sieger des Oslo Grand Prix 2024: "Auch er kann in Frankreich sehr gute Leistungen bringen", ergänzt Buggea.

Ein Sizilianer auf dem Weg nach Frankreich

Salvatore Buggea stammt aus Sizilien und lebt in Pachino in der Provinz Syrakus. Dank der Erfolge von Falco Killer Gar und Diamond Truppo in Frankreich ist er dabei, sich hierzulande einen Namen zu machen. In den letzten Jahren hat der Rennstall des Autohändlers enorm an Fahrt aufgenommen und seine "PS-starken Boliden" nehmen nun die französische Rennszene ins Visier. Galionsfigur dieses Projekts ist Falco Killer Gar.

Mit spürbarer Leidenschaft erzählt der temperamentvolle Mittfünfziger die Geschichte seines Champions: "Ich habe ihn als Jährling auf der ITS-Auktion gekauft. Als er in den Ring kam, war es Liebe auf den ersten Blick. Er war klein, schlecht gebaut, aber er hatte einen Schwanenhals. Und genau das gefiel mir. Kaum jemand wollte ihn, weil er sowohl auf Vater- als auch auf Mutterseite von Varenne abstammt, also ein enges Inzuchtprodukt ist. Selbst meine Freunde rieten mir dringend ab. Ich musste mich gegen sie durchsetzen. Aber ich liebe die Nachkommen von Varenne, ich kann ihnen einfach nicht widerstehen. Am Ende habe ich ihn für 33.000 Euro ersteigert. Seine Züchter lachten über mich und nannten ihn ein 'mongolisches' Fohlen. Also habe ich sie gebeten, mir im Preis entgegenzukommen und sie gaben mir 3.000 Euro Rabatt. Heute sind sie es, die 'mongolisch' aussehen. Das sage ich natürlich scherzhaft."

Gegen alle Widerstände setzte Buggea auf seine Überzeugung. Und er behielt recht. Falco Killer Gar hat in Italien bereits zwei Gruppe I-Rennen gewonnen. Den 'Tito Giovanardi' und den 'Orsi Mangelli' und feierte in Frankreich bei Thierry Duvaldestin im Prix de Geneve einen beeindruckenden Sieg gegen Frank Gio, "der für mich bisher der stärkste 4jährige in Frankreich war", wie Buggea betont. "Ich will, dass Falco hier sein wahres Potenzial zeigt. Für mich gibt es keinen besseren 4jährigen in der italienischen F-Generation. Ich danke Thierry Duvaldestin, der mit ihm eine galaktische Arbeit geleistet hat. Er hat kleine Details verändert, die Boots abgenommen, das Gebiss angepasst. Dadurch ist er elastischer, freier in seiner Bewegung, aber auch kämpferischer geworden. Vielleicht erfüllt uns Thierry sogar den Traum von einem Start im Prix d’Amerique."

Kaufangebote im sechsstelligen Bereich

Der große Auftritt in Enghien im Gruppe III-Rennen hat zahlreiche Kaufinteressenten auf den Plan gerufen. "Seit diesem Erfolg bekomme ich täglich Angebote für Falco Killer Gar. Mein Postfach ist zu einer Art Auktionsring geworden. Manche bieten bis zu 800.000 oder 900.000 Euro. Ich habe aufgehört, die Mails zu öffnen, denn ich bin kein Verkäufer. So ein Pferd gibt man nicht her. Gleiches gilt für Diamond Truppo: Nach seinem Sieg am vergangenen Samstag in Vincennes wurden mir 250.000 Euro geboten. Aber ich verkaufe nicht. Thierry weiß über alles Bescheid, wir arbeiten in voller Transparenz und mit Vertrauen. Er gehört zur Familie und kann ganz in Ruhe arbeiten. Für uns ist er die Nummer Eins und wir wollen mit ihm gemeinsam noch einiges bewegen, zumal unser Stall in Frankreich künftig noch stärker präsent sein soll. Es wäre schön, wenn er für uns bei den nächsten Auktionen einen guten Jährling finden könnte. Ich bin wirklich glücklich, einen Trainer wie ihn an meiner Seite zu haben."

Bisher ist das Duo Buggea/Duvaldestin fünfmal gemeinsam am Ablauf gewesen. Drei Siege stehen schon zu Buche. Eine junge Erfolgsgeschichte, die morgen ihre Fortsetzung finden könnte.

 
Mittwoch 03 September 11:51 Uhr
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Luba Sonn

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Hippodrome Vincennes - Auf in die nächsten 30 Jahre!

Ungeachtet der neuen Entwicklungen um den verlängerten Pachtvertrag der SETF mit der Stadt Paris für das Hippodrome Vincennes, laufen die Planungen für das Gelände auf Hochtouren. Und dabei geht es längst nicht mehr nur um die sportlichen Aktivitäten auf der Rennpiste.

Foto: DR

 

Die Rennbahn Paris-Vincennes ist wahrhaftig der Tempel des Trabrennsports und sucht weltweit seinesgleichen.

Am 01. September wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der Rennbahn aufgeschlagen. Nach mehr als einem Jahrhundert sportlicher Exzellenz und geteilter Leidenschaft, richtet die Anlage mit Start des neuen Pachtvertrages, der eine Laufzeit von 30 Jahren hat, nun den Blick auf die kommenden drei Jahrzehnte. Und das mit einem klaren Ziel: ein moderner, nachhaltiger und für alle offener Lebensraum zu werden.

Arbeit bereits im Gange

Dieser neue Abschnitt fügt sich in die Kontinuität einer bedeutenden Arbeit ein, die seit mehreren Jahren gemeinsam mit den Teams der SETF vorangetrieben wird. Vision, Ambitionen und erste Entwicklungsansätze sind bereits weitgehend definiert. Insbesondere die Öffnung der Rennbahn für neue Aktivitäten. Die Konsultationen, die bereits in diesem Herbst beginnen, sollen nun einen weiteren Schritt ermöglichen: den Übergang von der gemeinsamen Reflexion hin zur konkreten Umsetzung.

Eine schrittweise Transformation

Das Projekt ist auf lange Sicht angelegt und folgt einem klaren Zeitplan:

- Ab diesem Herbst: Beginn der Konsultationen zur Finalisierung des Projekts "Zukunft Paris-Vincennes".

- 2026: Auswahl des Generalunternehmens und Architektenwettbewerb, um dem Projekt Gestalt zu geben.

- Ab 2027: Start der Bauphase, geplant für etwa zwei Jahre. Diese Etappe markiert den eigentlichen Beginn der Transformation mit der schrittweisen Einrichtung neuer Räume und Dienstleistungen. Während der gesamten Bauzeit soll die Rennbahn weiterhin ihre Rennen austragen können, sodass die sportliche Kontinuität gewährleistet bleibt.

Ein offener, lebendiger und nachhaltiger Ort

In den kommenden Jahren wird sich Paris-Vincennes als ein lebendiger Treffpunkt im Herzen seiner Region profilieren:

- eine Promenade, die für alle zugänglich ist und pädagogische Rundgänge

- Initiativen rund um Tierwohl und Biodiversität

- ein verantwortungsbewusstes Gastronomieangebot, dass das ganze Jahr über geöffnet ist

- ein vielfältiges Kultur- und Sportprogramm

Mit diesem neuen Kapitel blickt Paris-Vincennes entschlossen in die Zukunft und bekräftigt seine Ambition: die größte Trabrennbahn der Welt in der Organisation von Rennen zu bleiben, zugleich aber auch ein unverzichtbarer Lebensraum für die kommenden Generationen zu werden.

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Baldiges Comeback von Ideal Du Pommeau

Seit Beginn des Wintermeetings 2023/24 ist IDEAL DU POMMEAU nicht mehr im Rennen gesichtet worden. Demnächst könnte der mittlerweile 7jährige sein Comeback im Wettbewerb geben.

Foto: SCOOPDYGA

 

Seit seinem letzten Start am 19. November 2023 (elfter Platz im Prix de Bretagne), musste Ideal Du Pommeau dem Rennzirkus fernbleiben. Grund dafür war zunächst eine Fissur am hinteren Fesselgelenk (mit Bänderriss) und weitere anschließende Rückschläge. Nun wurde der Sieger des UET 2022 für mehrere Rennen eingeschrieben, was auf ein baldiges Comeback hindeutet.

"Dem Pferd geht es derzeit sehr gut, was er auch im Training bestätigt", erklärt sein Trainer Sebastien Guarato gegenüber dem ParisTurf. "Seit anderthalb Monaten können wir die Arbeit intensivieren. Er sieht großartig aus und ist in hervorragender Verfassung. Daher ist er bereit für ein Comeback. Das Ziel könnte sein, ihn für das Finale des Grand National du Trot zu qualifizieren. Ich muss das noch mit dem Besitzer besprechen, aber möglicherweise gibt er sein Comeback auf der Etappe in Meslay-du-Maine am 10. September mit einer Zulage von fünfzig Metern. Danach gäbe es noch die Etappe in Feurs Mitte Oktober, wo er aus dem zweiten Band starten würde. Aber letztlich wird uns das Pferd selbst den Weg weisen."

Bei der Gelegenheit verriet Sebastien Guarato noch den Stand von zwei anderen prominenten Schützlingen aus der Scuderia Bivans: "Frank Gio geht es ebenfalls sehr gut. Er bereitet sich auf die Vorläufe zum UET Grand Prix Ende September vor, während It's A Dollarmaker wahrscheinlich am 17. September im Grand Prix du Centre-Est (GR III) in Lyon-Parilly an den Start gehen wird. Dort bietet sich ihm ein hervorragendes Engagement im ersten Band."

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Caen am Donnerstag zurück im Rennkalender

Nach zwei Monaten Pause nimmt die Rennbahn von Caen an diesem Donnerstag wieder den Betrieb auf.

Foto: SCOOPDYGA

 

Im Juli und August hatte in der Normandie Cabourg den Schauplatz der Rennen übernommen. Ab dem morgigen Donnerstag wird die Rennbahn 'La Prairie' in Caen aber wieder die größte Aufmerksamkeit in der Normandie erreichen.

Zum Start gibt es gleich eine Premium-Veranstaltung. Im September folgen zwei weitere Termine (17. und 20.), die direkt zum großen Herbstevent am 11. Oktober führen, bei dem das 'Saint-Leger des Trotteurs' (GR I) auf dem Programm steht.

Insgesamt werden bis Jahresende zehn Renntage in Caen angeboten: fünf mit dem Premium-Label (PMU) und fünf regionale Veranstaltungen (PMH). In diesem Zeitraum werden auch vier Grupperennen ausgetragen. Nach dem Herbstmeeting erfolgt die Wiedereröffnung 2026 wie gewohnt im März.

Für Donnerstag haben sich schon die regionalen Aktiven angekündigt. Besonders zu beachten ist natürlich Bahnspezialist Yoann Lebourgeois, der in Caen bereits 295 Siege errungen hat. Noch im Herbst sollte er die Marke von 300 Erfolgen knacken.

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40. Ausgabe der Auktionen von Caen startet nächste Woche

Der erste Teil der Auktion von Caen, bei der fast 1.000 Lose unter den Hammer kommen, findet nächste Woche vom 9. bis 11. September statt.

Während in dieser Woche die Selections-Auktion in Deauville im Mittelpunkt steht, übernimmt in Kürze die Auktion von Caen den Schauplatz. In diesem Jahr feiert die Veranstaltung mit der 40. Ausgabe ein kleines Jubiläum. Die ersten Tage sind für den 9., 10. und 11. September angesetzt, gefolgt von einer weiteren Session vom 23. bis zum 26. September, sowie dem Finaltag am 7. Oktober, der den Fohlen vorbehalten ist.

Der Katalog umfasst mit 996 Lots, darunter 840 Jährlinge und 156 Fohlen, ein vielfältiges und reichhaltiges Angebot. Unter den Jährlingen sind Real De Lou und Express Jet die am stärksten vertretenen Hengste mit jeweils sechzehn Nachkommen, ebenso wie J’Aime le Foot, dessen Produkte im O-Jahrgang erstmals vertreten sind. Zudem kommen vier Nachkommen von Go On Boy und Idao De Tillard, die beide selbst auf der Rennbahn 'La Prairie' verkauft wurden, unter den Hammer. Ebenso sind auch zwei Jährlinge von Face Time Bourbon vertreten, dessen Produkte derzeit kaum weniger gefragt sind, als es bei seinem Vater Ready Cash der Fall war.

Zum Abschluss der Auktionen am 7. Oktober werden bei den Fohlen erstmals sechs Nachkommen von Krack Time Atout präsentiert. Alle Informationen (Fotos, Videos) sind auf der Website ventes-caen-trot.com abrufbar.

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Spitzenpreis für Olympik Josselyn - "Schnäppchen" für Gramüller?

In Partnerschaft mit der skandinavischen Agentur Selected Sale, eröffnete Arqana Trot die zweite Auflage der 'Selected European Yearling Sale' in Deauville. Ein Jahr nach dem Rekordverkauf von Nodessa Josselyn sorgte das Haras du Bois Josselyn von Pascal Bernard erneut für Schlagzeilen. Diesmal mit einem seiner Hengste.

OLIMPIK JOSSELYN , ein Calgary Games-Sohn aus der Spitzenstute Uza Josselyn, eingetragen im schwedischen Zuchtbuch, wurde am Ende der Auktion für 270.000 Euro verkauft. Der neue Eigentümer ist Erik Dahl.

Foto: Elise Fossard

 

"Es ist eine schöne Geschichte, denn 'Uza' und Belina Josselyn sind als Fohlen zusammen aufgewachsen", erklärte Pascal Bernard. "Ich hoffe nun, dass diejenigen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, in diesem Fall norwegische Besitzer, dafür belohnt werden. Seine Schwester Nuance Josselyn war im vergangenen Jahr für 160.000 Euro verkauft worden. Für den Hengst dachte ich, dass 150.000 Euro schon gut wären...Das ist einfach unglaublich."

Snooker Berry in den Stall Gramüller

Für 7.000 Euro hat sich Marcus Gramüller den holländisch registrierten SNOOKER BERRY gesichert. In der Mutterlinie des Booster Winner-Sohnes taucht auch der Amerique-Sieger Hooker Berry auf.

Ready Cash bleibt gefragt

Die Nachkommen von Ready Cash waren wie erwartet sehr begehrt. Aus der Stute Fascination, einer Schwester von Ecurie D, wurde ONLY CASH für 185.000 Euro an den Schweden Jörgen Andersson zugeschlagen und dürfte nun in das Trainingsquartier von Daniel Wäjersten wechseln.

Der Halbbruder von Ecurie D, GADDAR (v. Ready Cash), wurde für 340.000 Euro zurückgekauft und verpasste somit den teuersten Verkaufspreis des Abends.

Schließlich erwarb der Stall Dragon Trotters B.V. LIVE IS LIFE , einen Sohn des Amerikaners Chapter Seven, für 160.000 Euro.

Der Geschäftsführer von Arqana Trot, Hugues Rousseau, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: "Das Aktivitätsniveau ist im Wesentlichen identisch mit dem des Vorjahres (Anm.: fast 52% verkauft/Durchschnittspreis von 46.517 Euro). Der Umsatz (1.349.000 Euro) ist zwar rückläufig, da über dreißig Pferde weniger angeboten wurden als 2024. Wir haben jedoch sehr gute Pferde zu Preisen verkauft, die deutlich über den Erwartungen der Verkäufer lagen. Das ist ein Grund zur Zufriedenheit. Ich stelle außerdem fest, dass diese Auktion viele ausländische Investoren nach Deauville zieht. Es scheint offensichtlich, und ich hoffe es sehr, dass sich dies wie im vergangenen Jahr positiv auf den Markt für die französische Traber in den kommenden Tagen auswirken wird."

Alle Ergebnisse des ersten Tages sind unter arqana-trot.com einzusehen.

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Extreme Desbois ist noch nicht satt

Während Extreme Desbois am 31. Oktober seine Karriere altersbedingt seine Karriere offiziell beenden wird, hat der 11jährige an diesem Dienstag in Vincennes erneut seine ganze Qualität gezeigt. Der Schützling von Benjamin Goetz gewann den Prix Camille Lepecq (GR II), was sein zweiter Sieg auf diesem Level war. Gruppe-II-Ebene.

Foto: SCOOPDYGA

 

Zu Beginn des Rennens wurde der Tornado Bello-Sohn zurückgenommen und fand sich zunächst am Ende des Feldes wieder. 1.000 Meter vor dem Ziel rückte er in dritter Spur allmählich auf. Fleuron d’Acadie, der ihn im Schlussbogen innen begleitete, wehrte sich zwar eine Zeit lang, konnte seiner Beschleunigung in der Zielgeraden aber nicht standhalten. 'Seine letzten Auftritte waren alle gut", erklärte Siegreiter Mathieu Mottier. "Heute fand er eine passende Distanz und hat stark gewonnen. Ich kam im letzten Drittel wie geplant voran. Im Bogen habe ich ihn nicht gleich durchgebracht, aber ich bin ruhig geblieben. Auf der Zielgeraden hat er sich von selbst noch einmal gesteigert. Er könnte glatt noch ein Jahr dranhängen (lacht)."

ZUM VIDEO

Gold Voice, der im Anstieg innen in dritter Linie lag, startete einen hervorragenden Endspurt in der Bahnmitte, wurde jedoch nach einer Überprüfung wegen unreiner Gangart disqualifiziert. Dadurch fiel der zweite Platz an Fleuron d’Acadie, der seinerseits knapp vor Ilio Mannetot blieb.

"Er war unglaublich tapfer", sagte Victor Saussaye, der im Sattel von Fleuron d’Acadie saß. "Christophe (Clin) hatte ihn perfekt auf dieses Rennen vorbereitet. Wir hatten keine Angst vor der Konkurrenz, denn er ist ein hartes Pferd, dass diese Distanz mag. Oben am Anstieg musste er kurz Luft holen, aber wir durften nicht zu lange warten, weil es viele Angriffe gab. Er hat bis zum Schluss stark durchgezogen."

Der Favorit Invictus Madiba, der im Ziel zunächst Fünfter war, wurde nach einer Überprüfung ebenfalls disqualifiziert.

Donnerstag 04 September 16:35 Uhr
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Luba Sonn

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Joel Seche: "Ich habe für drei Monate zugesagt"

Kurz nach seiner Ernennung zum Interimspräsidenten des Verwaltungsrats der PMU nahm sich Joel Seche trotz seines vollen Terminkalenders ein paar Minuten Zeit, um mit dem ParisTurf zu sprechen.

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Christophe Curt, seit Oktober 2024 Verwaltungs- und Finanzdirektor der PMU und nach dem Weggang von Emmanuelle Malecaze-Doublet zum Generaldirektor aufgestiegen, blieb nicht lange allein an der Spitze. Am Montag, nach der Rücktrittsankündigung von Richard Viel, beschlossen die Mitglieder des Verwaltungsrats, den Unternehmer Joel Seche zum Präsidenten zu ernennen. Als inzwischen langjähriger Vizepräsident der SETF ist Seche ein enger Vertrauter von Jean-Pierre Barjon, der als Präsident der Muttergesellschaft des Trabrennsports (SETF) fungiert.

"Als mich Paul Essartial damals bat, Verwaltungsrat der PMU zu werden, hätte ich mir niemals vorstellen können, eines Tages Präsident zu werden", erklärt Seche am Tag nach seiner Ernennung. "Ganz am Anfang, als sich diese Möglichkeit eröffnete, war ich wirklich dagegen, denn mein beruflicher Terminkalender ist bis März komplett ausgefüllt. Doch vergangenen Freitag erhielt ich einen Anruf aus dem Büro der Ministerin Amelie de Montchalin, um mich nachdrücklich zu bitten, das Amt zu übernehmen. Ich habe nachgedacht und schließlich für drei Monate zugesagt (Anm.: höchstens sechs Monate sind möglich). In diesem politischen Kontext voller Unsicherheit, will der Staat auf keinen Fall, dass in der PMU die Strategie des 'leeren Stuhls' praktiziert wird. Ich bin ein positiver Mensch und ich möchte das als sehr positives Zeichen für die Branche sehen." Aufgrund der Statuten des Unternehmens fiel die Wahl ohnehin auf ihn, da er das älteste Mitglied des Verwaltungsrats ist.

"Meine Rolle wird nicht operativ sein"

Anders als Christophe Curt, der sich zwar schnell mit den laufenden Dossiers befasst hat, aber in der Welt der Pferderennen noch relativ neu ist, verfügt Joel Seche über eine lange Erfahrung in diesem Bereich, den er so sehr liebt. Die Rennen waren für ihn lange Zeit seine "einzige und alleinige Ablenkung" waren, wie er vor zwei Jahren in einem großen Interview verraten hat. Als bedeutender Besitzer im Trabrennsport (u. a. King Opera, Kana De Beylev) interessiert er sich auch für den Galoppsport, wo seine Farben dieses Jahr dank Dumonet bei Jean-Claude Rouget erfolgreich waren.

Man muss mit dem Mann aus der Mayenne nicht über die Feinheiten der verschiedenen Wettarten wie Pick 5 oder der Quinte sprechen. Seine Sache sind nicht die Wetten an sich, sondern das Geschäft. Ein Geschäft der PMU, dass seit dem 01. Januar (-4,5% bei den Umsätzen) in Schwierigkeiten steckt und dringend wieder an Vitalität gewinnen muss.

"Die PMU stützt sich auf ein Führungsteam, meine Rolle wird nicht operativ sein"  fährt Seche fort, der im Februar seinen 70. Geburtstag feierte. "Ich werde nicht derjenige sein, der große Reformen anstößt, aber ich werde im Bedarfsfall da sein. Unser großes Thema im Moment ist es, gemeinsam mit den Präsidenten der Muttergesellschaften und dem vom Staat beauftragten Abgeordneten Eric Woerth eine neue Führung (Präsident und Generaldirektor) für die PMU zu finden."

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Guy Cherel - ein Freispruch, viele Fragen

Die Ankündigung des Freispruchs vom ehemaligen Hindernistrainer Guy Cherel hat die Pferderennwelt erschüttert und wirft zahlreiche Fragen auf.

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Im Oktober 2018 wurde Guy Cherel an den Pranger gestellt, nachdem ihm im seine Lizenzen entzogen worden. Zuvor galt er als einer der besten Hindernistrainer in Frankreich. Am Montag wurde er vom Strafgericht in Versailles freigesprochen. Obwohl er bis dahin als unschuldig galt, wurde Cherel schnell zur 'persona non grata' und verschwand von der Bildfläche. Zusammen mit seinem Unternehmen, dass 40 Mitarbeiter beschäftigte und 150 in der Obhut hatte. Während dieser langen Durststrecke konnte der Ex-Trainer zwar auf die Unterstützung seiner Angehörigen zählen, doch in der öffentlichen Wahrnehmung war er des Dopings überführt. Konnte es angesichts der damals von France Galop und dem Zentraldienst für Pferderennen und -wetten (SCCJ) vorgebrachten Beweise überhaupt anders sein?

Acht Jahre später stellt sich die Frage, was in diesem Fall tatsächlich geschehen ist. Stephane Piallat, heutiger Leiter der SCCJ, führte die Ermittlungen nicht selbst. Zuständig war Martine Chapelot-Lallemand, die seit Dezember 2019 im Ruhestand ist.

"Im Fall Guy Cherel hatten wir es mit Dopingfällen zu tun, die nachweislich durch das Rennlabor (LCH) bestätigt wurden", erinnert sich die ehemalige Polizeikommissarin. "Ich weiß nicht, was das Strafgericht zu seinem Urteil bewogen hat, aber für uns bestand nach Abschluss der Ermittlungen kein Zweifel. Wenn wir ein solches Verfahren einleiten, dann weil wir uns unserer Sache sicher sind. Wir entziehen oder suspendieren keine Lizenzen zum Spaß. Wir hatten Beweise."

Zur Erinnerung: Als Cherel im September 2018 von der Staatsanwaltschaft Versailles unter Anklage gestellt wurde, lauteten die Vorwürfe auf bandenmäßigen Betrug, Erwerb, Besitz und Transport verbotener Substanzen, Pflanzen, Präparate oder Medikamente, die auf den Listen I und II stehen oder als Psychopharmaka eingestuft sind. Seine Anwältin, Maitre Florence Gaudilliere, die auch Yannick-Alain Briand und Pierre-Charles Boudot vertreten hat, bestätigte, dass Cherel im Kern des Verfahrens Recht bekommen habe. Und nicht aufgrund eines bloßen Formfehlers. Seine Freisprechung ist also nicht auf ein Verfahrenshindernis zurückzuführen: Cherel wurde vollständig entlastet, alle Anklagepunkte wurden aufgehoben. Wie Ouest-France berichtet, handelt es sich um einen "vollständigen Freispruch", sowohl für Cherel als auch für die beiden Mitangeklagten, einen französischen Apotheker und einen italienischen Tierarzt, denen ebenfalls bis zu fünf Jahre Haft und 375.000 Euro Geldstrafe drohten.

Eine unbequeme Wahrheit

Am Telefon wollte Guy Cherel gegenüber dem ParisTurf vorerst nicht öffentlich Stellung nehmen und wartet lieber ab, bis das Urteil des Strafgerichts in Versailles rechtskräftig ist. Doch sein Fall wirft Fragen auf. Wie kann man in einer solchen Situation noch von der Unschuldsvermutung sprechen? Wie lässt sich ein derartiger Schaden überhaupt ersetzen? Ist ein acht Jahre dauerndes Verfahren nicht unverhältnismäßig und ein Verstoß gegen das Recht auf ein faires Verfahren, wie es Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention vorsieht? Kann Cherel nun seine Trainerlizenz zurückbekommen?

Diese letzte Frage ist alles andere als nebensächlich. Denn im sogenannten "Horse Connection"-Fall erhielt Jean-Laurent Dubord, der sich im ParisTurf ausführlich über die Bedingungen seiner Inhaftierung und die verheerenden Folgen des Lizenzentzugs für sein Unternehmen und seine psychische Gesundheit geäußert hatte, schließlich die Aufhebung des gegen ihn verhängten Trainingsverbots. Trotz des Beschlusses des Berufungsgerichts Bordeaux vom 23. Oktober 2023 zu seinen Gunsten, erhielt Dubord alle Lizenzen zurück - außer der zum Trainieren. "Ich musste den gesamten Antrag bei France Galop neu einreichen, bevor er zur Genehmigung auf dem Tisch der Spielaufsicht landete. Ich habe drei Anträge gestellt, wurde vorgeladen, aber sie wollen mir meine Lizenz nicht zurückgeben", beklagt Dubord, der somit faktisch arbeitsunfähig bleibt.

Auch Cherel stellte 2023 einen Antrag, der vom SCCJ unter Leitung von Stephane Piallat abgelehnt wurde. Eine  Anfrage vom ParisTurf an Piallat über den Informations- und Kommunikationsdienst der Nationalpolizei (SICOP) blieb ohne Erfolg: Man "bedauere, Ihrer Bitte nicht entsprechen zu können."

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Freitag in Vincennes - Kleine Revanche von Lisbonne Dry?

Im mit nur acht Startern eher schwach besetzten Prix Camille de Wazieres, der am Freitag in Vincennes ausgetragen wird, besitzt Lisbonne Dry eine erste Siegchance. Die Stute aus dem Stall von Patrick Ploquin tritt diesmal komplett barfuß an, nachdem sie bei ihrem Comeback im vergangenen Monat als Zweite schon positiv aufgefallen ist.

Foto: SCOOPDYGA

 

Die Monteprüfung für 4jährige, die mit 120.000 Euro dotiert ist, gilt als ein wichtiger Test für den Prix des Elites (GR I), der am 28. September gelaufen wird.

Lisbonne Dry ist das junge Aushängeschild von Patrick Ploquin. Die Singalo-Tochter trifft dabei erneut auf ihre größten Rivalen im Jahrgang, könnte diesmal aber, im Gegensatz zum "Republique", den sie als Zweite abgeschlossen hat, die erste Geige spielen. Am 30. Mai setzte sich gegen den späteren Republique-Sieger L’Ecrin d'Or durch, der an diesem Tag voll beschlagen blieb, was auch morgen wieder der Fall sein wird.

Nach einem "Aufenthalt am Meer bei Thomas Beauchene", wie der Stammreiter von Lisbonne Dry Paul Philippe Ploquin berichtet, absolvierte sie zuletzt ein starkes Comeback im Prix Legoux-Longpre. Das überraschte Ploquin sogar: "Ich hätte nicht gedacht, dass sie schon so weit ist", erklärte er nach dem Rennen. "Außerdem lief sie damals noch vorne mit Eisen. Da sie viel Talent hat und ruhiger geworden ist, hat sie eine richtig gute Leistung gezeigt. Ich hoffe nur, dass wir sie nicht zu früh wieder eingesetzt haben."

Lisbonne Dry könnte sich also in die Siegerliste dieses Halbklassikers eintragen und somit auf Kaya Dream (2024) und Jean Balthazar (2023) folgen.

Lionheart vor erwartetem Comeback

Auch Lionheart, der Schützling des Stalles Bazire, meldet sich zurück. Er war seit seinem dritten Platz im "Republique" nicht mehr am Start. Der Hengst, der im vergangenen Winter gleich drei Gruppe-Rennen für sich entscheiden konnte, wird für sein Comeback hinten ohne Eisen antreten und hat seine Klasse auf dieser Strecke bereits bewiesen. Erneut von Eric Raffin geritten, sollte er sich gleich wieder in Szene setzen können.

L’Ecrin d’Or hatte im "Republique" noch beide der genannten Konkurrenten leicht hinter sich gelassen, war jedoch im Sommer, wie viele Pferde von Laurent-Claude Abrivard, erkrankt. Der Bird Parker-Sohn kehrte kürzlich im Prix Phaeton im Sulky zurück und hat somit auch auf einen Test auf der Pariser Asche absolviert. Auch wenn er für diesen Auftritt beschlagen an den Start kommt, muss noch einmal auf den zweiten Platz im Mai mit derselben Konfiguration hingewiesen werden.

Letztlich könnte auch eine Newcomerin auf diesem Niveau für Überraschung sorgen. Liberte Du Goutier aus dem Quartier von Thierry Duvaldestin hatte sich im vergangenen Monat in Enghien bei ihrem Debüt unter dem Sattel souverän durchgesetzt, wenn auch gegen leichtere Gegnerschaft. Nun steigt sie in eine höhere Kategorie auf, wird aber von Mathieu Mottier, dem derzeit Führenden des Sattelchampionats aufgeboten. Zum zweiten Mal in Folge tritt sie ohne Eisen an. Ihre Form ist vorhanden und so könnte sie durchaus eine Rolle im Endkampf spielen.

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Cedric Herserant im Südwesten

Seit diesem Sommer tauchen die Pferde von Cedric Herserant immer häufiger bei Renntagen im Südwesten auf. Der 49jährige, der schon Pferde wie Union Life, Bahia Quesnot und Emeraude De Bais trainiert hat, hat nun nach einer langen Karriere im Departement Orne seine Zelte in Beaumont-de-Lomagne aufgeschlagen, wie er dem ParisTurf erzählt.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Derzeit habe ich Boxen im Stall von Padoueng gemietet, nahe der Rennbahn von Beaumont-de-Lomagne. Ich habe gerade einen Bauernhof etwa 15 Kilometer entfernt gekauft, aber bevor ich ihn nutzen kann, müssen dort noch einige Arbeiten erledigt werden. Insbesondere das Anlegen einer Trainingspiste", erklärt er.

Seit seiner Ankunft in der Region konnte er bereits drei Siege feiern.

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Jean- William Hallais: "Ein etwa unerwarteter Sieg"

Am gestrigen Mittwoch gab es für Hulysse Digeo im Grand Prix de la Federation Regionale du Nord (GR II) in La Capelle einen Erfolg, der die meisten Wetter überraschte. Der Schützling von Jean-William Hallais setzte sich gegen Falco Killer Gar und Happy Danica durch.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Ein etwas unerwarteter Sieg." So fasste es auch Jean-William Hallais zusammen, kaum dass er nach dem Triumph mit Hulysse Digeo aus dem Sulky gestiegen war. Denn im Vorfeld war es schwer vorstellbar, dass der Reve De Beylev-Sohn die deutlich favorisierten Inexess Bleu und Falco Killer Gar bezwingen könnte. Inexess Bleu trat nach einer Siegesserie von neun Erfolgen natürlich als Favorit an. Und auch wenn das italienische Trio aus dem Stall Duvaldestin nach der Absage von Diamond Truppo auf zwei Pferde reduziert wurde, war immer noch der zweifache Gruppe I-Sieger Falco Killer Gar am Ablauf.

Und lange sah es auch danach aus, dass die beiden am Toto am stärksten beachteten Pferde, die ersten beiden Plätze belegen würden. Zu Beginn des langen Einlaufs hatte dieses Duo einen Vorteil von ein bis zwei Längen auf die Verfolger, als Inexess Bleu einen Fehler machte. So war Falco Killer Gar schnell auf drei Längen vom restlichen Feld enteilt, wurde aber schon deutlich aufgefordert. Und so rückten Hulysse Digeo und noch später ganz außen Happy Danica immer näher an den Führenden heran. Gute 100 Meter vor dem Ziel zog Hulysse Digeo mit Falco Killer Gar gleich und hatte bis zum Ziel einen Vorsprung von einer halben Länge. Falco Killer Gar wehrte sich aber sehr tapfer für den Ehrenplatz gegen die große Außenseiterin Happy Danica. Ganz innen zeigte Justin Bold als Vierter noch viel Endgeschwindigkeit und einen sehr guten Ansatz.

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"Ich hatte eher mit einer Platzierung gerechnet", ergänzte der siegreiche Trainer und Fahrer, der seinen vierten Gruppe II-Erfolg als Trainer feierte. Die drei vorherigen kamen allesamt mit seinem damaligen Aushängeschild Sierra Leone zu Stande. "Ursprünglich dachte ich, wenn ich Vierter oder Fünfter werde, ist das schon gut. Ich hatte ihn für dieses Rennen nicht einmal speziell vorbereitet. Im Vorlauf fand ich ihn etwas matt, aber vielleicht ist er inzwischen einfach gelassener mit dem Alter." Zum Verlauf ergänzte Hallais noch: "Ich wollte mich schnell an zweiter Stelle einordnen, und besser hätte es nicht laufen können, da ich den Rücken von Inexess Bleu hatte. Weil er unterwegs keine Anstrengungen machen musste, bleibt ihm am Ende nur, den Führenden zu attackieren."

Der 8jährige siegte in 10,3 und egalisierte damit den Rekord von Horsy Dream, der seit zwei Jahren über die Distanz von 1.800 Metern Bestand hatte. Ein verdienter Höhepunkt für Hulysse Digeo, der im vergangenen Wintermeeting viermal in Vincennes siegte und im Frühjahr mit dem Prix du Gatinais nachlegte. Vor einer gewissen Iroise De La Noe.

Der erst 4jährige Falco Killer Gar musste sich diesmal zwar Hulysse Digeo geschlagen geben, lieferte aber dennoch mit dem zweiten Rang eine starke Vorstellung. "Er hat das Rennen von vorn bestimmt und sehr gut gekämpft", erklärte Clement Duvaldestin. "Auf einer flachen Bahn hätten wir vielleicht mit dem Sieger kämpfen können. Hier ist er durch das ansteigende Finish benachteiligt."

"Sie hat nicht aufgegeben"

Den dritten Platz holte sensationell die riesiege Außenseiterin Happy Danica. "Ich glaube, ich habe im richtigen Moment attackiert, auch wenn sie außen viel arbeiten musste", sagte Fahrer Alexis Garandeau. "Sie hat nicht aufgegeben, sie ist eine harte Stute. Normalerweise halten wir sie im Rennen etwas zurück, um sie zu schonen, aber ich denke, sie ist eine Stute, die ihren Rhythmus gehen muss. Sie war im Training in Form. Außerdem kam sie gerade aus dem Trabreiten zurück. Das hat ihr vielleicht gutgetan. Ich habe eine Einladung für den Grand Prix de Wallonie (GR I) bekommen. Ich wollte, dass sie heute richtig stark läuft, und das war der Fall. Also denke ich, dass wir sie am 20. September dort sehen werden. Vor dem Winter gibt es für sie sonst keine passenden großen Rennen."

Lokalmatador Justin Bold Vierter.

"Das ist super", bestätigte Trainer Jean-Remi Delliaux den vierten Platz von Justin Bold. "Im letzten Bogen kommt er immer ein bisschen ins Straucheln. Das ist sein kleiner Makel. Wir steuern nun den Grand Prix du Sud-Ouest am 22. Oktober in Beaumont-de-Lomagne an."

Inexess Bleu disqualifiziert

Als großer Favorit und nach seiner Pause seit Anfang Juni wurde Inexess Bleu sehnlichst zurückerwartet. Der Wallach musste seine lange Siegesserie aber fehlerhaft beenden. Zum Zeitpunkt des Ausfalls, machte er noch einen sehr guten Eindruck. "Er hatte zu viel Kraft", erklärte Alexandre Abrivard. "Als Clement (Duvaldestin) die Pace lancierte, hat dies Inexess unter Druck gesetzt, und er explodierte, wollte zu schnell mitgehen. Ich hatte ihn 'voll in der Hand'. Vielleicht sogar zu sehr. Einerseits ist es positiv, dass er so gut drauf ist. Andererseits eben negativ, weil er so den Fehler machte."

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Höchstgebot von KWM

Am ersten Tag der Selections-autkion in Deauville gab es einige sechsstellige Zuschläge für die französischen Jährlinge, nachdem am Vortag auf der "Selected Europeen Sale" die ausländischen Jährlinge versteigert wurden.

Den höchsten Zuschlag des Tages, gab es aber für eine deusche Besitzerin. Karin Walter-Mommert kaufte die Stute OSEZ JOSEPHINE für 280.000 Euro. Die Ready Cash Tochter stammt aus einer sehr prominenten Mutterline. In der Linie der Mutter Royal Crown stößt man auf prominente Namen Ma Crown und Une Crown. Une Crown ist die Mutter von Etta Extra, die wiederum die Großmutter von Face Time Bourbon ist.  Ebenso findet man in der Mutterlinie unzählige weitere erfolgreiche Traber und Mutterstuten, wie Ideal Du Pommeau, Lotta Bourbon, Qualita Bourbon, Mara Bourbon, Diamond Crown usw.

Foto: Province Courses

 

Als Trainer für den Neuerwerb des "Pferdeimperiums" von Frau Walter-Mommert wurde Björn Goop ausgewählt, der sich bereits gegenüber LeTrot zum Neuzugang geäußert hat: "Osez Josephine gehört zu einer sehr guten Blutlinie und hat ein schönes Exterieur. Es gibt immer gute Kunden, um gute Pferde zu kaufen. Deshalb steigen die Preise. Frau Walter-Mommert ist eine Eigentümerin, die in Deutschland lebt und mit der ich bereits zusammenarbeite. Es ist immer kompliziert, die Möglichkeit zu haben, Pferde mit so einer Blutlinie zu kaufen, was den Preis erklärt. Um gute Pferde zu bekommen, muss man viel bezahlen. Wir sind sehr glücklich, diese Stute bekommen zu haben. Jetzt liegt der Druck bei mir, denn ich muss sie gut trainieren!"

Freitag 05 September 09:10 Uhr
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Luba Sonn

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Jean Paul Marmion: "Ino Du Lupin wird noch Rennpraxis brauchen"

Seit Ende Mai war Ino Du Lupin nicht mehr im Rennen gesehen worden. Nun wird der Crack aus dem Stall von Jean Paul Marmion am Mittwoch im Rahmen des Grand National Du Trot in Meslay-du-Maine sein Comeback geben. Allerdings mit einer Zulage von 50 Metern.

Foto: SCOOPDYGA

 

Im Frühjahr war der Wallach an Piroplasmose erkrankt und konnte im Prix Jean Riaud, den Inexess Bleu am 23. Mai gewann, nicht sein wahres Leistungsvermögen zeigen. Für seine Rückkehr ist der Trainer noch zurückhaltend, was eine vordere Platzierung angeht: "Er hat kürzlich mit Halicia Bella und Greco Bello gearbeitet. Es läuft jetzt alles gut. Er wird allerdings noch Rennpraxis brauchen, daher sind die Erwartungen für sein erstes Antreten begrenzt. Nach diesem Rennen werden wir entscheiden, wie es mit seinem Programm weitergeht", erklärte Jean-Paul Marmion gegenüber dem ParisTurf.

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Hugues Crosnier: "Craon hat eine einmalige Chance"

Hugues Crosnier steht vor seiner 11. Ausgabe der "Trois Glorieuses" als Präsident der Rennvereinigung von Craon. In diesen drei Tagen wird die Bahn im Departement Mayenne zum Schauplatz für drei Disziplinen. Highlights sind das Grand Cross am Sonntag und das Finale der Trophee Vert am Montag.

Foto: JC Briens

 

Im Gespräch mit dem ParisTurf blickte er auf die kommenden drei "Feiertage" für die Rennbahn in Craon.

ParisTurf: "Mit welchem Gefühl blicken Sie den "Trois Glorieuses" entgegen?"

Hugues Crosnier: "Ich bin voller Vorfreude. Es ist eine gute Art von Adrenalin. Und es macht immer wieder Freude, diese Veranstaltung vorzubereiten. Es ist ein wichtiges Ereignis in der Region. Unser Ziel ist es, den Menschen Freude zu bereiten. 'Les Trois Glorieuses' - das sind Rennen, Begegnungen und gemeinsames Erlebnis. Letztes Jahr gab es ein paar Pannen. Wir waren selbst die ersten, die darunter gelitten haben. Wir haben uns hinterfragt und eine neue Organisation aufgestellt. 2025 müssen wir ein Ergebnis liefern, dass dem Namen Craon gerecht wird."

PT: "In welchem Zustand werden die Bahnen (Galopp und Trab) an diesem Wochenende nach den Regenfällen der letzten Tage sein?"

HC: "Die Rennbahn ist schön grün, und die Pisten sind in ausgezeichnetem Zustand. Wir konnten sie den ganzen Sommer über sehr gut pflegen. Ein natürlicher 'Wasserschub' kurz vor dem Wochenende ist ideal (Anm.: die Messung vom Mittwoch ergab 'sehr weichen Boden'/4,1). Das Wetter war in den letzten Tagen meine größte Sorge. Ich schaue alle zwei Stunden den Wetterbericht! Für Sonntag ist etwas Regen angesagt. Vor ein paar Tagen hieß es noch, es würden 34 Grad werden. Es ändert sich ständig. Hoffen wir, dass die Prognosen danebenliegen. Wir drücken die Daumen."

PT: "Was ist das Erfolgsrezept?"

HC: "Craon hat eine einmalige Chance alle drei Disziplinen auf höchstem Niveau zu vereinen. Das ist Spitzensport. Es geht um Konkurrenz, es geht um Geld, aber wir versuchen, das Ganze so festlich wie möglich zu gestalten. Pferderennen sollen ein Vergnügen bleiben. Im Rahmenprogramm muss man sich jedes Jahr neu erfinden. Die Leute sollen Craon verlassen und sagen: 'So etwas haben wir anderswo nicht gesehen.' Zum zweiten Mal werden Amazonen ein Cross-Rennen bestreiten (ohne Wetten), was einzigartig in Europa ist. Unser Dorf richtet wieder das Finale der Trophee Vert aus, was gut läuft. Ein junges Mädchen (Juliette), die bei The Voice Kids aufgetreten ist, wird am Samstagabend dabei sein, ebenso das Duo Lilla und Anthony Fraysse. Dazu gibt es einen DJ und ein Feuerwerk. Am Sonntag steht das Militärorchester des Regiments aus Angers auf dem Programm. Und wenn das Wetter mitspielt, wird der Pokal des Grand Cross-Rennens aus der Luft von Fallschirmspringern gebracht. Außerdem warten noch einige weitere Überraschungen auf das Publikum."

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Pierre Belloche: "Killer Meslois kehrt mit Ambitionen nach Vincennes zurück"

Die Quinte des Freitags wird am Abend (20.15h) in Vincennes ausgetragen. Dieses Rennen ist ausschließlich für 5jährige reserviert und hat mit 16 Teilnehmern ein optimales Feld für die Königswette erreicht. Über die 2.850 Meter auf der großen Piste, wird man sich beim Aufbau der Wette unter anderem an Killer Meslois (6) orientieren können, der seinen jüngsten Sieg aus Feurs bestätigen möchte.

Foto: SCOOPDYGA

 

Laut dem Experten des ParisTurf' hat der Hengst aus dem Stall von Pierre Belloche, der selbst im Sulky sitzen wird, noch einen Gewinnsummenrückstand. Auch der Trainer freut sich auf das passende Engagement: "Nach seinem Sieg in Feurs Mitte Juli hätte er hauptsächlich Rennen mit Zulagen gehabt, wie etwa in Cabourg. Das gefiel mir nicht besonders. Jetzt kehrt er mit Ambitionen nach Vincennes zurück. Er steht seit drei Wochen in Grosbois und ist in sehr guter Verfassung. Das Rennen ist kein Hauptziel, aber er sollte eine gute Leistung zeigen."

Die Konkurrenz ist jedoch vorhanden. Allen voran Kazan Beach (8), der nach einer Pause bei seinem zweiten Start in Cherbourg gleich gewann. An diesem Freitag wird er vom Sulky d'Or Eric Raffin gesteuert und versucht, bei seinem dritten barfüßigen Auftritt seine weiße Weste in dieser Konfiguration zu behalten.

Sehr formstabil zeigt sich auch seit langer Zeit Kazaal (9). Der Hengst holte in diesem Jahr aus sieben Starts fünf Siege und war zweimal Zweiter. Allerdings war der Fabolous Wood-Sohn noch nie in Vincennes zu Gast und muss sich erst einmal im Anstieg beweisen. Trainer Anthony Pacary bescheinigt seinem Schützling aber, dass er mit "frischen Kräften" an den Ablauf kommt.

Ein echter Unsicherheitsfaktor ist Koncord Delo (10). Der Hengst bringt drei Disqualifikationen in Folge mit. Seit eineinhalb Monaten steht er aber in den Boxen der Familie Abrivard. Vielleicht kann der Wechsel des Quartiers auch mehr Sicherheit mit sich bringen. "Er macht den Eindruck, dass er im Sulky viel Potenzial hat", sagt Alexandre Abrivard über ihn. "Die Trabreiten sind jedoch nichts für ihn. Er bleibt speziell, und wir sind bei den Einstellungen noch nicht ganz sicher. Aber 'Motor' und 'Uhr' stimmen. Vorne barfuß sollte man ihn nicht für die Plätze unterschätzen."

Als mögliche Überraschung kann man sich auch für Kiss Wood (12) erwärmen. Zwar waren die letzten Auftritte wenig überzeugend, doch hat er inzwischen eine Box bei Erik Bondo bezogen und könnte frühere Top-Leistungen wie von 2024 wiederholen. Zudem läuft er erstmals komplett ohne Eisen.

Auch Karoline Caline (13) verdient Beachtung: Sie wird zum ersten Mal in ihrer Karriere komplett barfuß antreten und kann sich damit völlig rehabilitieren. Kruger Du Nord (4), der sich in Divonne-les-Bains mit Fahrer Paul Philippe Ploquin wieder positiv ins Gedächtnis brachte, verdient auch ein Kreuz in den Kombinationen.

Die gewinnreichste Teilnehmerin der Partie ist Kassiopeia (16), die von Benjamin Rochard gesteuert wird. Sie war nur zu Beginn ihrer Karriere einmal in Vincennes am Start, bringt aber einen frischen Sieg aus Vichy mit.

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Jean Paul Marmion: "Ino Du Lupin wird noch Rennpraxis brauchen"

Seit Ende Mai war Ino Du Lupin nicht mehr im Rennen gesehen worden. Nun wird der Crack aus dem Stall von Jean Paul Marmion am Mittwoch im Rahmen des Grand National Du Trot in Meslay-du-Maine sein Comeback geben. Allerdings mit einer Zulage von 50 Metern.

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Im Frühjahr war der Wallach an Piroplasmose erkrankt und konnte im Prix Jean Riaud, den Inexess Bleu am 23. Mai gewann, nicht sein wahres Leistungsvermögen zeigen. Für seine Rückkehr ist der Trainer noch zurückhaltend, was eine vordere Platzierung angeht: "Er hat kürzlich mit Halicia Bella und Greco Bello gearbeitet. Es läuft jetzt alles gut. Er wird allerdings noch Rennpraxis brauchen, daher sind die Erwartungen für sein erstes Antreten begrenzt. Nach diesem Rennen werden wir entscheiden, wie es mit seinem Programm weitergeht", erklärte Jean-Paul Marmion gegenüber dem ParisTurf.

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Hugues Crosnier: "Craon hat eine einmalige Chance"

Hugues Crosnier steht vor seiner 11. Ausgabe der "Trois Glorieuses" als Präsident der Rennvereinigung von Craon. In diesen drei Tagen wird die Bahn im Departement Mayenne zum Schauplatz für drei Disziplinen. Highlights sind das Grand Cross am Sonntag und das Finale der Trophee Vert am Montag.

Foto: JC Briens

 

Im Gespräch mit dem ParisTurf blickte er auf die kommenden drei "Feiertage" für die Rennbahn in Craon.

ParisTurf: "Mit welchem Gefühl blicken Sie den "Trois Glorieuses" entgegen?"

Hugues Crosnier: "Ich bin voller Vorfreude. Es ist eine gute Art von Adrenalin. Und es macht immer wieder Freude, diese Veranstaltung vorzubereiten. Es ist ein wichtiges Ereignis in der Region. Unser Ziel ist es, den Menschen Freude zu bereiten. 'Les Trois Glorieuses' - das sind Rennen, Begegnungen und gemeinsames Erlebnis. Letztes Jahr gab es ein paar Pannen. Wir waren selbst die ersten, die darunter gelitten haben. Wir haben uns hinterfragt und eine neue Organisation aufgestellt. 2025 müssen wir ein Ergebnis liefern, dass dem Namen Craon gerecht wird."

PT: "In welchem Zustand werden die Bahnen (Galopp und Trab) an diesem Wochenende nach den Regenfällen der letzten Tage sein?"

HC: "Die Rennbahn ist schön grün, und die Pisten sind in ausgezeichnetem Zustand. Wir konnten sie den ganzen Sommer über sehr gut pflegen. Ein natürlicher 'Wasserschub' kurz vor dem Wochenende ist ideal (Anm.: die Messung vom Mittwoch ergab 'sehr weichen Boden'/4,1). Das Wetter war in den letzten Tagen meine größte Sorge. Ich schaue alle zwei Stunden den Wetterbericht! Für Sonntag ist etwas Regen angesagt. Vor ein paar Tagen hieß es noch, es würden 34 Grad werden. Es ändert sich ständig. Hoffen wir, dass die Prognosen danebenliegen. Wir drücken die Daumen."

PT: "Was ist das Erfolgsrezept?"

HC: "Craon hat eine einmalige Chance alle drei Disziplinen auf höchstem Niveau zu vereinen. Das ist Spitzensport. Es geht um Konkurrenz, es geht um Geld, aber wir versuchen, das Ganze so festlich wie möglich zu gestalten. Pferderennen sollen ein Vergnügen bleiben. Im Rahmenprogramm muss man sich jedes Jahr neu erfinden. Die Leute sollen Craon verlassen und sagen: 'So etwas haben wir anderswo nicht gesehen.' Zum zweiten Mal werden Amazonen ein Cross-Rennen bestreiten (ohne Wetten), was einzigartig in Europa ist. Unser Dorf richtet wieder das Finale der Trophee Vert aus, was gut läuft. Ein junges Mädchen (Juliette), die bei The Voice Kids aufgetreten ist, wird am Samstagabend dabei sein, ebenso das Duo Lilla und Anthony Fraysse. Dazu gibt es einen DJ und ein Feuerwerk. Am Sonntag steht das Militärorchester des Regiments aus Angers auf dem Programm. Und wenn das Wetter mitspielt, wird der Pokal des Grand Cross-Rennens aus der Luft von Fallschirmspringern gebracht. Außerdem warten noch einige weitere Überraschungen auf das Publikum."

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Pierre Belloche: "Killer Meslois kehrt mit Ambitionen nach Vincennes zurück"

Die Quinte des Freitags wird am Abend (20.15h) in Vincennes ausgetragen. Dieses Rennen ist ausschließlich für 5jährige reserviert und hat mit 16 Teilnehmern ein optimales Feld für die Königswette erreicht. Über die 2.850 Meter auf der großen Piste, wird man sich beim Aufbau der Wette unter anderem an Killer Meslois (6) orientieren können, der seinen jüngsten Sieg aus Feurs bestätigen möchte.

Foto: SCOOPDYGA

 

Laut dem Experten des ParisTurf' hat der Hengst aus dem Stall von Pierre Belloche, der selbst im Sulky sitzen wird, noch einen Gewinnsummenrückstand. Auch der Trainer freut sich auf das passende Engagement: "Nach seinem Sieg in Feurs Mitte Juli hätte er hauptsächlich Rennen mit Zulagen gehabt, wie etwa in Cabourg. Das gefiel mir nicht besonders. Jetzt kehrt er mit Ambitionen nach Vincennes zurück. Er steht seit drei Wochen in Grosbois und ist in sehr guter Verfassung. Das Rennen ist kein Hauptziel, aber er sollte eine gute Leistung zeigen."

Die Konkurrenz ist jedoch vorhanden. Allen voran Kazan Beach (8), der nach einer Pause bei seinem zweiten Start in Cherbourg gleich gewann. An diesem Freitag wird er vom Sulky d'Or Eric Raffin gesteuert und versucht, bei seinem dritten barfüßigen Auftritt seine weiße Weste in dieser Konfiguration zu behalten.

Sehr formstabil zeigt sich auch seit langer Zeit Kazaal (9). Der Hengst holte in diesem Jahr aus sieben Starts fünf Siege und war zweimal Zweiter. Allerdings war der Fabolous Wood-Sohn noch nie in Vincennes zu Gast und muss sich erst einmal im Anstieg beweisen. Trainer Anthony Pacary bescheinigt seinem Schützling aber, dass er mit "frischen Kräften" an den Ablauf kommt.

Ein echter Unsicherheitsfaktor ist Koncord Delo (10). Der Hengst bringt drei Disqualifikationen in Folge mit. Seit eineinhalb Monaten steht er aber in den Boxen der Familie Abrivard. Vielleicht kann der Wechsel des Quartiers auch mehr Sicherheit mit sich bringen. "Er macht den Eindruck, dass er im Sulky viel Potenzial hat", sagt Alexandre Abrivard über ihn. "Die Trabreiten sind jedoch nichts für ihn. Er bleibt speziell, und wir sind bei den Einstellungen noch nicht ganz sicher. Aber 'Motor' und 'Uhr' stimmen. Vorne barfuß sollte man ihn nicht für die Plätze unterschätzen."

Als mögliche Überraschung kann man sich auch für Kiss Wood (12) erwärmen. Zwar waren die letzten Auftritte wenig überzeugend, doch hat er inzwischen eine Box bei Erik Bondo bezogen und könnte frühere Top-Leistungen wie von 2024 wiederholen. Zudem läuft er erstmals komplett ohne Eisen.

Auch Karoline Caline (13) verdient Beachtung: Sie wird zum ersten Mal in ihrer Karriere komplett barfuß antreten und kann sich damit völlig rehabilitieren. Kruger Du Nord (4), der sich in Divonne-les-Bains mit Fahrer Paul Philippe Ploquin wieder positiv ins Gedächtnis brachte, verdient auch ein Kreuz in den Kombinationen.

Die gewinnreichste Teilnehmerin der Partie ist Kassiopeia (16), die von Benjamin Rochard gesteuert wird. Sie war nur zu Beginn ihrer Karriere einmal in Vincennes am Start, bringt aber einen frischen Sieg aus Vichy mit.

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Samstag 06 September 07:34 Uhr
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Luba Sonn

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Matthieu Abrivard: "Nimrod Borealis hat mich als Profi wachsen lassen. Ich schulde ihm viel"

Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben. In dieser Ausgabe würdigt er zu Beginn den kürzlich eingegangen Nimrod Borealis.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Wie die Leute vielleicht erfahren haben, hat uns unser Champion Nimrod Borealis verlassen. Er ist letzten Sonntag zuhause, auf seiner Weide, eingeschlafen. Trotz seines Alters hatte er immer noch wache Augen, guten Appetit und freute sich jedes Mal, wenn man ihn besuchte. Er zeigte keinerlei ernsthafte Anzeichen gesundheitlicher Probleme, abgesehen von einer kleinen Nebenhöhlenentzündung in den letzten Wochen, und ich denke, er ist friedlich gegangen.

 

Nach Jag De Bellouet unter dem Sattel war er es, der mir meinen Durchbruch ermöglichte, indem er mir meine ersten großen Siege im Sulky schenkte. Neben seinem natürlichen Talent hatte er eine unglaubliche Stärke im Kopf. Man darf nicht vergessen, dass er zweimal wegen Koliken operiert werden musste! Bei der ersten Operation gaben ihm die Tierärzte in den ersten Stunden kaum eine Überlebenschance... Doch er hat sich immer wieder aufgerappelt.

Ich habe viele prägende Erinnerungen an ihn, wie beim Finale des Grand National du Trot 2007, als er im letzten Bogen scheinbar spielerisch weiterlief, während die anderen alles gaben, oder im Prix des Ducs de Normandie im Jahr darauf. Eigentlich wollten wir dort nur einen ruhigen Wiedereinstieg geben, noch beschlagen, und im letzten Bogen dachte ich mir: 'Moment mal, da ist noch Kraft, ich greife jetzt an!' Und er zog bis ins Ziel an allen vorbei.

Auch sein Elitloppet 2009 bleibt bei mir unvergessen: Er machte im letzten Bogen im Vorlauf einen Fehler, flog danach aber doppelt so schnell wie die Konkurrenz ins Ziel und wurde eingebaut noch Dritter. Ich sehe mich noch, wie ich nach der Qualifikation meinen Vater anrief und sagte: 'Er hat etwas Unglaubliches gezeigt, wir sind besser als die anderen!' Ohne diesen Fehler im Finale hätte er es durchaus gewinnen können.

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme hat er durchgehalten und beendete seine Karriere mit zehn Jahren auf der 'Tour Europeen'. Nimrod - das war reine Klasse, ein unglaubliches Gefühl von Geschwindigkeit, wenn er aus dem Windschatten kam, trotz seiner Größe und etwas schiefen Knie. Er hat mich als Profi wachsen lassen und mir die Welt eröffnet, als ich noch jung war. Ich schulde ihm viel. Und wir sind stolz, ihn bis zum Ende begleitet zu haben.

Die kommenden Tage

"Nach meiner Sperre freue ich mich darauf, endlich wieder den Renndress anzuziehen! Auf dem Land kommt keine Langeweile auf, aber ich bin ein Wettkämpfer und gehe gern zu den Rennen. Samstag in Vincennes sitze ich erstmals hinter Lakos De Berles (205) für Nico Raimbeaux. Er ist in Form, läuft ohne Eisen, und sollte zumindest um die Plätze kämpfen. In der Quinte fahre ich wieder meinen 'Liebling' Infiniment Citron (407). Sein Trainer liegt richtig, ihn nach Paris zu schicken, er ist derzeit top in Form. Die große Bahn sollte ihn nicht stören, er wird seine Chancen teuer verteidigen. Dazu kommen die 'Holländer': Nero Hollandia (501) und Moni Making Pace (708). Beide sind Neuland für mich, aber Letzterer war im Prix de Berlin Zweiter hinter Mack De Blary. Das spricht für Qualität. Golzac De Rem (616) hat ein Traum-Engagement bei den 'alten Hasen'. Ich kenne ihn nicht, aber er scheint in Form und könnte für eine Überraschung sorgen. Kevin Prince (806) trifft ein gutes Feld, war aber zuletzt stark gegen ähnliche Gegner. Wenn er das wiederholt, ist er vorne dabei. Lizy Josselyn (908) muss sich nach schwieriger Zeit neu beweisen, aber die Pferde von Jean-Philippe Raffegeau scheinen wieder im Aufwind.

Sonntag geht es nach Rambouillet (PMH) mit drei Pferden: Malaga Turgot, eine interessante Stute mit erster Siegchance. Monroi Du Gers, der zuletzt unglücklich galoppierte, ihn sollte man mit Vertrauen wieder aufnehmen, und Ikyta De La Vallee, die besser ist, als ihre letzte Leistung zeigt, und auf dieser Bahn schon gewonnen hat. Ein Platz ist realistisch.

Montag bin ich in Craon beim Finale der Trophee Vert mit Hannibal Tuilerie. Er hat eine tolle Saison hingelegt und kämpft noch um die Endwertung. Mit passendem Rennverlauf kann dieser Sprinter wieder stark enden. Außerdem gibt Karla De Banville ihre Rückkehr in den Wettbewerb. Noch ein Aufbau, aber unbedingt für die nächsten Wochen vorzumerken. Sie ist eine gute Stute.

Dienstag in Vincennes stelle ich Love To Run und Lisa De Pervenche vor. Die Erstgenannte ist brav, in Form, gibt immer ihr Bestes, aber ich ziehe Lisa klar vor. Eine Stute im ständigen Fortschritt, sehr unkompliziert, und mit Vorliebe für Autostart-Rennen. Sie braucht noch etwas Erfahrung, ist aber jederzeit reif für ein solches Rennen.

Mittwoch in Meslay-du-Maine sitze ich im Grand National Du Trot im Sulky. Gaspar De Brion läuft dort zur Formpflege mit 50 Meter Zulage. Das Hauptziel ist der Grand Prix du Centre-Est (GR III) in der nächsten Woche. Dagegen sollten Misthos Christal und Lord De Brion, beide frisch siegreich, sehr gute Chancen haben."

Rückkehr für Iguski und Jamin

"Ein Transporter fährt am Sonntag nach Alencon mit Jappeloup Turgot, Jamin De Brion und Iguski Sautonne. Die beiden Letzteren geben dort ihr Comeback und treffen gleich auf niemand Geringeren als Idao De Tillard. Die Bahn in Alencon ist fair und nicht belastend, ideal für eine moralstärkende Rückkehr.

Iguski ist in Topform und soll Schritt für Schritt aufgebaut werden. Der weitere Fahrplan ist noch offen: eventuell der Grand Prix du Centre-Est (17. Sep), Grand Prix du Sud-Ouest (22. Okt) oder sogar Grand Prix de Wallonie (20. Sep). Allerdings ist dort die Konkurrenz sehr stark.

Jamin hatte im Frühjahr ein kleines Problem, dass nun behoben ist. Im GNT haben wir das 'Gelbe Trikot' verloren, und es ist schwerer geworden, weil er dort meist eine Zulage geben muss. Ob er dieses Jahr nochmal in diesen Wettbewerb zurückkehrt, ist offen. Ziel ist, dass er topfit ins Wintermeeting geht."

Magic Man muss eine Schippe drauflegen

"Nach dem Prix Jacques de Vauloge (GR II) am vergangenen Samstag war ich etwas hin- und hergerissen über die Leistung von Magic Man. Vor dem Rennen war er etwas zu frisch, im Rennen selbst hingegen ein wenig zu brav. Der Rennverlauf war ungewöhnlich, und ich hatte zumindest mit dem dritten Platz gerechnet. Im Nachhinein betrachtet darf man aber nicht vergessen, dass er bei seinem Jahresdebüt noch kein echtes Rennen absolviert hatte und ihm einfach die Erfahrung fehlt. Er hat 'riesige Klasse', und ich bin überzeugt, dass er diesen Start schnell verdauen und beim nächsten Mal besser auftreten wird. Ich weiß, dass sein Trainer ihn punktgenau in Bestform bringen wird. Und am 13. September geben wir uns sicher nicht kampflos geschlagen!

Die Vorbereitung auf den Criterium-Tag am Samstag war insgesamt sehr sehenswert, und gerade das Criterium der 4jährigen verspricht hochspannend zu werden. Liza Josselyn glänzte bei den Stuten, Lord Du Gers klettert Schritt für Schritt die Stufen nach oben, und Lancier Du Goutier zeigte ebenfalls eine starke, offensive Vorstellung. Die Karten sind neu gemischt, und zehn Tage vor dem Rennen ist es unmöglich, einen klaren Favoriten auszumachen."

Eine starke Initiative von France Galop

"Auch wenn ich mir die Details noch nicht genau angesehen habe, möchte ich die Aktion 'Les Chevaux dans la Ville' (Messe auf dem Place de la Concorde) von France Galop ausdrücklich begrüßen. Alles, was unsere Branche in den Vordergrund rückt, ist in der aktuellen Lage entscheidend. Besonders wichtig finde ich, den jungen Menschen zu zeigen, dass der Rennsport viele verschiedene Berufe bietet. Heute starten viele ihre Ausbildung mit dem Traum, der nächste Spitzenjockey zu werden. Doch nur wenige schaffen es, und viele sind schnell enttäuscht. Dabei gibt es so viele spannende Facetten in unserem Beruf! Diese gilt es sichtbar zu machen.

Unsere Branche steckt in einer Krise, und jede Initiative, die uns ins Rampenlicht rückt, muss unterstützt werden. In diesem Zusammenhang begrüße ich auch die Ernennung von Joel Seche zum Interimspräsidenten der PMU. Auch wenn es vorerst nur eine Übergangslösung ist, bringt es frischen Schwung in den traditionsreichen Wettanbieter, der hoffentlich bald auch neue Spielangebote auf den Markt bringt.

Ich frage mich oft: Warum gibt es bei uns keine Wetten auf Fragen wie 'Wird Benjamin Rochard Eric Raffin noch einholen?' oder 'Wie viele Siege wird Mathieu Mottier in diesem Jahr unter dem Sattel erringen?.' Bei den Sportwetten gibt es ständig Innovationen, während wir im Rennsport noch im 20. Jahrhundert feststecken. Es ist höchste Zeit, dass wir uns weiterentwickeln!"

Sonntag 07 September 16:37 Uhr
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Luba Sonn

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Eric Woerth: "Die Vergangenheit kann die Zukunft enorm belasten"

Kurz nach Beginn seines Auftrags, am 02. September beantwortete der Abgeordnete Eric Woerth, aus dem Departement Oise, die Fragen des ParisTurf' zu der wichtigen Rolle, die er bei der Ausarbeitung des mit Spannung erwarteten "PMU-Pakts 2030" übernimmt.

Foto: SC

 

ParisTurf: "Können Sie uns kurz erklären, worin genau Ihre Aufgabe als Initiator für die Reformmaßnahmen der PMU bestehen wird?"

Eric Woerth: "Auf Wunsch der Minister für Landwirtschaft und Haushalt hat die Finanzinspektion (IGF), Glückwunsch an Herrn Avice für die Weitsicht seiner Arbeit, vor kurzem Ergebnisse und Vorschläge vorgelegt. Anlass war ein ungewöhnliches Ereignis: die Ablehnung des PMU-Jahresabschlusses, obwohl dieser von den Wirtschaftsprüfern sowie einem unabhängigen Prüfer bestätigt worden war. Das ist alles andere als banal. Buchhalterisch gab es keine gravierenden Probleme, aber diese Ablehnung könnte etwas anderes ausgedrückt haben - ein Leiden des Systems. Für den Staat war das ein Warnsignal: Es zeigte, dass die Muttergesellschaften nicht mehr im Gleichklang standen, da sie nicht einheitlich abgestimmt hatten. Nach dieser Ablehnung durch die PMU-Generalversammlung brauchte es lange Diskussionen, bis die Abschlüsse schließlich doch bestätigt wurden.

Nun ist die Rennsportbranche in zwei Teilbereiche aufgeteilt, Trab und Galopp, die beide ein staatliches Doppelmonopol innehaben: Erstens das Recht, Rennen zu organisieren, und zweitens das Recht, Wetten über die PMU abzuwickeln. Der Staat wollte daher Klarheit schaffen. Verstehen, was zu dieser Situation, der Ablehnung der Abschlüsse, geführt hatte, denn allein schon das Signal, dass so etwas sendet, ist schlecht für den Pferderennsport und folglich auch für die Wetten."

PT: "Einer der Streitpunkte zwischen Trab und Galopp ist das sogenannte 50:50-Prinzip..."

EW: "Die 2018 getroffene Vereinbarung war im Grunde klug. Natürlich kann man sie kritisieren, aber sie spiegelt dennoch die Realität dieser Branche wider. Schaut man sich die Zahlen genau an, ist man gar nicht so weit von 50:50 entfernt. Der Rennkalender ist zu 50:50 aufgeteilt, was ungefähr auch zu 50:50 beim Umsatz der PMU führt. Das muss ebenso für die zweckgebundene Steuer gelten, die erst an den Staat abgeführt und anschließend an die Muttergesellschaften zurückverteilt wird. Ohne Umweg über die PMU. Diese Vereinbarung sollte auf Jahre festgeschrieben werden, da sie das Gleichgewicht im Rennprogramm sichert, dass wiederum entscheidend für die Attraktivität der Rennen ist. Ja, ich setze mich klar für diese 50:50-Regelung ein, denn es entspricht dem Geist der Branche. Es gibt keine offensichtliche Entkopplung, die zeigen würde, dass es nicht passt. Sollte es eines Tages zu einer extremen Schieflage kommen, müsste man gegensteuern. Vielleicht sollte man diese Ausnahme auch schriftlich festhalten."

PT: "Werden Sie sich ausschließlich auf die PMU konzentrieren oder auch das Funktionieren der Muttergesellschaften in den Blick nehmen?"

EW: "Gute Frage. Das Mandat ist eindeutig: Die PMU steht im Zentrum, aber auch deren Umfeld, der GIE (Wirtschaftsverbund). Über das aktuelle Missverhältnis zwischen den beiden Muttergesellschaften hinaus, dass ich als vorübergehend betrachte: Wenn man in zehn Jahren von sechs auf drei Millionen Wetter fällt, ist das natürlich sehr beunruhigend. In reinen Zahlen betrachtet, erkennt man deutlich, dass das Wettvolumen seit Jahren rückläufig ist. Frankreich und das Pferd - das ist eine lange Geschichte, die jeder fortgeschrieben sehen will, insbesondere mit einer Rennsportbranche, die sich selbst finanziert. Ich denke an die Tausenden von Berufstätigen in diesem Bereich und an die enorme regionale Verankerung."

PT:  "Angesichts der aktuellen Zahlen im Bereich Pferdewetten in der PMU - halten Sie, 15 Jahre später, die Marktöffnung von 2010 für gelungen? Bedauern Sie etwas an dieser 'Revolution', bei der Sie damals an vorderster Front standen?"

EW: "Nein, überhaupt nicht. Wir haben den Markt geöffnet, weil es sehr viele illegale Angebote gab. Ich denke, die Rahmenbedingungen wurden in Bezug auf das Gleichgewicht gut umgesetzt. Ich war zum Beispiel der Initiator der zweckgebundenen Steuer, mit der auch Online-Wetter zum Erhalt der Rennsportbranche beitragen. Diese Steuer funktioniert gut, auch wenn es zwischen den Muttergesellschaften Diskussionen über die Aufteilung gibt."

PT: "Wenn man sieht, dass die 'Francaise des Jeux' inzwischen doppelt so groß wie die PMU ist, muss man da nicht feststellen, dass etwas schiefgelaufen ist? Wie erklären Sie den Boom der FDJ, während die PMU am Boden liegt?"

EW: "Die 'Francaise des Jeux' stützt sich auf ein sehr breites Spielangebot. Ihr Status hat sich mit externen Aktionären stark verändert, sie hat Zukäufe getätigt und verfügt über ein viel diverseren Kundenstamm, als die PMU. Außerdem hat sich Frankreich in den letzten 20 Jahren mit der Digitalisierung sehr verändert. Es wäre zu einfach zu sagen, dass die Zulassung von Online-Sportwetten und Online-Pferdewetten die Krise der PMU ausgelöst hat. Damit würde man sich ein Stück weit von der eigenen Verantwortung freisprechen.

Der Staat hat reguliert und der Pferderennbranche die Möglichkeit gegeben, sich für andere Spielsegmente zu öffnen. Ob diese Chancen genutzt wurden oder nicht, ist eine andere Frage (Anm.: 2012 hatte die PMU noch rund 20% des Online-Wettmarktes). Im Gegensatz zur FDJ hat die PMU ihre Investitionen nicht massiv ausgebaut. Sie hat dafür auch nicht die Mittel, denn man finanziert ja eine ganze Branche. Man könnte sagen, die Branche hätte weniger nehmen und der PMU mehr Investitionsspielraum lassen sollen. Tatsache ist: Das ist nicht geschehen."

PT: "Erklären Sie uns bitte, welche Vorteile die Umwandlung des GIE PMU in ein GIE Commercial bringen würde."

EW: "Das ist eine der guten Empfehlungen der Finanzinspektion: Der heutige Rechtsstatus hindert die PMU daran, sich weiterzuentwickeln. Es gibt kein Eigenkapital, keine Rücklagen. Das gesamte Geld wird an die Muttergesellschaften ausgeschüttet. Man muss der PMU also die Möglichkeit geben, zu investieren, natürlich im Einvernehmen mit Galopp und Trab. Wenn die PMU in einem schrumpfenden Markt, der härter denn je umkämpft ist, nicht investiert, sind die Erfolgsaussichten gering. Nötig ist eine mittelfristige Strategie mit deutlichen Investitionen. Andernfalls wird die Ausrichtung der PMU irgendwann zwangsläufig zu massiven Rückgängen bei Umsätzen und Wetten führen. Und am Ende zum langsamen Verschwinden der Rennen in Frankreich. Man muss kraftvoll gegensteuern, um das zu verhindern!

Der Staat könnte dieses Monopol auch Privaten übertragen und die PMU in eine Kapitalgesellschaft umwandeln. Doch dann bestünde die große Gefahr, dass die Finanzierung der Branche selbst darunter leidet, da Aktionäre natürlich eine Rendite auf ihr eingesetztes Kapital erwarten würden.

Alle Akteure, auch die PMU, müssen ihre jeweilige Rolle wiederfinden. Der Staat muss seine Aufgabe als Regulierer, Kontrolleur und fast schon Garant für das Einvernehmen zwischen Trab und Galopp ernst nehmen. Diese beiden Stränge dürfen nicht auseinandergerissen werden. Ich glaube: Wenn einer schwächelt, wird der andere folgen. Die Muttergesellschaften sind nicht dafür da, die PMU im Alltag zu managen. Ihre Aufgabe liegt in der Regulierung, der Gestaltung des Rennkalenders, der von zentraler Bedeutung ist, und in der Förderung der französischen Zucht. Die PMU hingegen ist für die Organisation der Wetten da. Sie ist das Finanzinstrument der Wettens und braucht dafür mehr Eigenständigkeit und Investitionskraft."

PT: "Haben Sie gezögert, diese Rolle des Initiators zu übernehmen. Und wenn ja, warum?"

EW: "Nein, ich habe nicht lange gezögert, denn es ist eine Branche, die ich sehr mag. Ich bin zwar kein Berufstätiger in diesem Bereich, war aber Bürgermeister von Chantilly, einer Stadt der Galopper. Gleichzeitig schätze ich die Trabrennen ebenso. Das ist für mich kein Gegensatz. Außerdem weiß ich sehr genau, welchen Einfluss der Pferdesport auf viele Regionen hat. Das sage ich nicht aus Populismus. Ich war immer beeindruckt von der Stärke der Aktiven im Pferdesport.

Es ist kein Zufall, dass diese Branche dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist: Hier geht es um Bodenbewirtschaftung und den Umgang mit dem Tier. Es gibt große Trainer und andere, die es sehr schwer haben. Manche stehen eine Zeit lang an der Spitze, bevor sie durch magere Jahre gehen. All das kenne ich. Pferderennen sind ein täglicher Kampf für die Aktiven, die sich nach klaren Regeln 'durchschlagen'. Und es ist eine Branche, die sich selbst finanziert (Anm.: 2024 nahm der Staat 833 Millionen Euro durch dieses Monopol ein). Lassen Sie uns also optimistisch bleiben!"

PT: "Wie sieht die 'Methode Woerth' aus? Wie wollen Sie die unterschiedlichen Interessen in Einklang bringen?"

EW: "Verstehen und miteinander reden. Man darf nicht mit Vorurteilen starten, keine Moralpredigten halten. Wirklich nicht. Ich urteile nicht, sondern versuche zu verstehen, auch wenn ich Überzeugungen habe. Mir ist klar, dass Trab und Galopp unterschiedliche Trainingsmethoden haben, dass der Galoppsport internationaler ausgerichtet ist, dass es zwei verschiedene Welten sind. Aber aus Sicht des Wettkunden sind diese Welten gar nicht so verschieden."

PT: "Manche sehen Sie eher auf der Galopper-Seite. Verunsichert das die Traber-Welt?"

EW: "Jeder hat ein Profil, das ist normal… Ich habe erste Gespräche mit Präsident Barjon und seinem Team geführt, ebenso mit Präsident de Saint-Seine. Mein Eindruck: Alle wollen auf eine Lösung hinaus. So kompliziert ist das eigentlich gar nicht. Man muss einander zuhören, sich verstehen und nicht ständig alte Geschichten hervorkramen. Die Vergangenheit kann die Zukunft enorm belasten.

Nach der IGF-Mission ist es nun meine Aufgabe, zu prüfen, wie man die Vorschläge umsetzen kann. Muss man alle sofort anwenden? Vermutlich nicht, aber die meisten gehören auf den Tisch. Das Thema ist offen. Ziel ist ein Abkommen, dass sowohl den Staat, die beiden Muttergesellschaften, als auch die PMU zufriedenstellt. Die PMU muss mehr Eigenständigkeit haben, denn sie ist kein Nebenprodukt der Muttergesellschaften. Die künftigen Präsidenten und Geschäftsführer müssen ihr Amt ohne Einmischung ausüben können, mit einem Verwaltungsrat, der wieder seine Rolle wahrnimmt. Sie ist da, um strategische Entscheidungen zu bestätigen: Wie bringt man die Marke PMU und die Pferdewette wieder zum Glänzen? Wie diversifiziert man sich schnell und tiefgreifend?

Die PMU ist der gemeinsame Nenner aller Beteiligten. Ich habe bemerkt, dass Präsidenten und Geschäftsführer in letzter Zeit selten lange im Amt blieben. Diese instabile Führung spiegelt das grundlegende Problem der Organisation wider. Die PMU muss eigenständiger werden. Präsident und Geschäftsführer müssen stark sein. Das heißt: Unabhängig und ohne Fremdeinfluss zu agieren. Der Verwaltungsrat muss seine Aufgabe zurückerhalten. Vieles wurde schon versucht, aber es fehlten die Mittel, um es auch konsequent umzusetzen.

Die Investitionsfähigkeit der PMU ist entscheidend! Es wäre wirklich absurd, wenn weltweit die Wettmärkte wachsen und die PMU nicht mithalten könnte. Im Moment funktioniert der Sektor, er läuft. Es gibt Rennen, einen klugen Rennkalender. Im Sportwettenmarkt ist die PMU schon präsent, mit einem Fuß in der Tür, jetzt braucht es den zweiten. Und es gibt immer noch drei Millionen Kunden. Sechs wären besser, aber drei sind da. Jetzt gilt es, neue Wetter zu gewinnen. Das ist die Aufgabe der PMU."

PT: "Lässt sich diese Aufgabe mit Ihrem Mandat als Abgeordneter vereinbaren? Und werden Sie dafür bezahlt?"

EW: "Ich hatte kurz vor der Auflösung der Nationalversammlung viel Arbeit an einem Projekt zur Dezentralisierung im Auftrag des Präsidenten der Republik. Wir wollten gerade in die Diskussions- und Umsetzungsphase mit den Verbänden der Lokalpolitiker eintreten, da kam die Auflösung. Das wird später wieder aufgenommen. Ich bin kein Vorsitzender der Finanzkommission mehr, auch kein Quästor. Ich habe also Zeit. Ich bin ein Abgeordneter mit einer Mission. Meine Vergütung? Drei Millionen Euro pro Tag (lacht). Nein, im Ernst: Solche Missionen sind in der Verfassung vorgesehen. Ein Abgeordneter kann auf Anfrage der Regierung bis zu sechs Monate für sie arbeiten."

PT: "Sollte die Regierung Bayrou am 08. September stürzen, wäre Ihre Mission damit beendet?"

EW: "Juristisch ja. Die Mission müsste vom Nachfolger bestätigt werden. In der Regel passiert das auch. Die Frist selbst läuft aber weiter: Die sechs Monate beginnen mit der Ernennung."

PT: "Bedeutet diese Mission, dass Sie, ähnlich wie Philippe Augier, künftig Präsident des PMU-Verwaltungsrats werden könnten?"

EW: "Man sollte das nicht personalisieren. Richard Viel ist am Montag zurückgetreten, und ich habe meine Mission erst am 01. September begonnen. Es geht darum, die Grundlagen für die Zukunft der PMU zu legen, damit ein starkes Team arbeiten kann."

PT: "Könnten Sie sich denn in dieser Rolle vorstellen?"

EW: "Heute stelle ich mir die Frage nicht. Ich bin Abgeordneter - das ist nicht kompatibel. Also ist das kein Thema. Sicher ist nur: Die Auswahl von Präsident und Geschäftsführer ist entscheidend, um einen Fahrplan umzusetzen, der Teil des 'Pacte PMU 2030' ist. Dieser soll den Neuanfang sichern - mit dem Staat und den beiden Muttergesellschaften als Unterzeichner. Niemand will auf einem Fundament aus endlosen Streitereien weitermachen, dass irgendwann niemand mehr versteht.

Tatsächlich ist die Lage im Moment etwas gedrückt: Rücktritte in der Führung, rückläufige Wettumsätze, ein langfristiger Abwärtstrend. Die Muttergesellschaften diskutieren über alte Ausgleiche… Die Abschlüsse wurden nicht verabschiedet. Es braucht eine faire Verteilung der finanziellen Mittel, damit jeder arbeiten kann. Unter intelligenten Menschen, die ihren Sport lieben, und mit einem wohlwollenden Staat sollten wir das schaffen können."

PT: "Auf persönlicher Ebene - Sie stehen unter dem Druck einer möglichen Verurteilung im Zusammenhang mit der mutmaßlichen libyschen Finanzierung des Präsidentschaftswahlkampfs 2007 von Nicolas Sarkozy…"

EW: "Das hat nichts mit unserem Thema zu tun. Aber was ich sagen kann: Ich fühle mich sowohl in der Sache, als auch rechtlich völlig im Reinen."

PT: "Möchten Sie der Branche noch eine Botschaft mitgeben?"

EW: "Die Verbindung des Pferdes mit der französischen Gesellschaft ist grundlegend. Das sieht man überall: Es gibt eine tiefe Liebe zum Pferd. Das Tier dient sogar als Begleiter für Menschen mit psychischen Problemen. Die Equitherapie entwickelt sich. Man sieht Kinder in Ponyclubs… Und dann gibt es das Pferd in seiner ganzen Pracht - das Rennpferd. Ein Tier von unglaublicher Schönheit, dass ganze Regionen Frankreichs prägt.

Es ist eine landwirtschaftliche Tätigkeit im edelsten Sinn des Wortes, die zudem einer großen Zahl von Berufstätigen Arbeit gibt. Rund 15.000 direkt in der Rennsportbranche. Nimmt man den gesamten Pferdesektor dazu, sind es 50.000 bis 60.000 Menschen. Ich habe große Bewunderung für all diese Profis, die früh aufstehen und enorme körperliche wie finanzielle Risiken eingehen. Der französische Rennsport ist international anerkannt. Das ist schon außergewöhnlich. Das darf man nicht zerstören. Man muss daran glauben, aber man muss sich auch weiterentwickeln. Es geht nicht darum, alles umzukrempeln, sondern darum, dass jeder seine Arbeit macht, sich gegenseitig respektiert. Und dass man aufhört, ständig die Vergangenheit hervorzuholen."

Auf der Agenda

Die ganze Woche über hat Eric Woerth zahlreiche Gespräche mit den Beteiligten geführt. Und wird das in den kommenden Tagen fortsetzen. Der Wille, trotz des instabilen politischen Klimas schnell voranzukommen, ist deutlich erkennbar, auch in dem Auftragsschreiben, dass er vom Premierminister Bayrou erhalten hat.

Seine ersten Schlussfolgerungen werden im Herbst 2025 erwartet, die Mission endet spätestens Ende Februar 2026. Auftrag: das Terrain so vorzubereiten, dass das neue Führungsteam der PMU die schwierige Aufgabe übernehmen kann, die Aktivitäten des Unternehmens in kürzester Zeit wieder in Schwung zu bringen. Ein Fall für Enthusiasten.

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Elodie Chenet: "Am Mittwoch waren wir auf vier Lots fokussiert"

Schon am ersten der drei Tage der Selections-Auktion von Arqana in Deauville unterzeichnete Elodie Chenet zwei Kaufzusagen im Gesamtwert von 335.000 Euro. Darunter waren zwei der teuersten Jährlinge dieser Verkaufsrunde. Damit zählt sie zu den wichtigsten Käuferinnen dieser Auktion, auch wenn sie nur als Agentin im Auftrag gehandelt hat. LeTrot zeichnete ein Porträt von Elodie Chenet und erfuhr gleichzeitig für wen die junge Frau soviel Geld in die Hand nehmen durfte.

Foto: Province Courses

 

Keine zittrige Hand

Als Elodie Chenet am Mittwochabend den Kaufvertrag für das Lot 117 unterschrieb, zog sie die Aufmerksamkeit auf sich. Original Piya, ein Boccador De Simm-Sohn aus der High Qualita wechselte für 225.000 Euro den Besitzer. Der Kauf erfolgte im Auftrag einer neuen Besitzergemeinschaft um Jean-Christophe Moran, der bereits bei den Galoppern aktiv ist. "Natürlich gibt es Adrenalin, aber meine Hand hat nicht gezittert. Ich bin von unserer Partnerschaft überzeugt. Ich habe das Glück, Kunden zu haben, die in Spitzenpedigrees investieren wollen", sagte sie. Bereits früher am Abend hatte sie den Zuschlag für ein weiteres Produkt von Boccador De Simm für 110.000 Euro bekommen. Beide Hengste werden in das Training des Stalles Bazire kommen.

Eine sehr strikte Auswahl

Den entscheidenden Anstoß für ihre heutige Rolle gab vor einigen Jahren die Beteiligung an Invincible Cash (v. Ready Cash), einem Hengst, der sich im Criterium des Jeunes platzieren konnte. Heute ist Elodie Chenet an rund zwanzig Trabern beteiligt: "Ich bin immer mit Leidenschaft dabei. Unter meinen Partnern ist auch Alain Griezmann, der Vater von Antoine." Für die Auktionen dieser Woche hatte sie eine klare Strategie: "Hugues Rousseau hat mir geholfen, eine sehr strenge Auswahl zu treffen, um die besten Pedigrees zu kaufen. Wichtig ist auch das Exterieur. Am Ende zählen drei Dinge: der tierärztliche Befund, das Exterieur und das Pedigree. Das schränkt die Auswahl stark ein. Am Mittwochabend waren wir so auf vier Lots fokussiert."

Physio für Olympia

Mit 42 Jahren hat Elodie Chenet schon viele Leben geführt. Ursprünglich im Vertrieb tätig, begann sie sich für das Training und die Regeneration von Trabern zu interessieren, die sie zusammen mit ihrem damaligen Partner Ludovic Peltier im Raum Lyon hielt. Durch Schulungen bei Physiotherapeuten und den Einsatz von Geräten aus dem Spitzensport wurde sie selbst Physiotherapeutin für Pferde. "Dadurch kam ich in das französische Springreiterteam, dass ich in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris begleitet habe."

Alternative Investments

Aus familiären Gründen beendete sie diese Tätigkeit, während sie zugleich ein unternehmerisches Projekt aufbaute. "Gemeinsam mit Romain Guitelmarcher, einem Vermögensverwalter aus Lyon, haben wir die Firma Kuroma gegründet, die Beratungs- und Managementleistungen anbietet", erzählt Chenet. "Er war sehr interessiert an alternativen Investitionen für seine Kunden." So investierte der Fond zunächst in den Springsport, unter anderem mit Reiter Nicolas Delmotte. "Unser Ziel ist es nun, auch im Trabrennsport und wahrscheinlich bei den Galoppern zu investieren."

Begleitung und Management

Durch ihre Tätigkeit im Management und in der Betreuung, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Trainern, scheint sich Elodie Chenet voll entfalten zu können: "Als wir unseren eigenen Rennstall hatten, war ich schon an diese Art der Organisation gewöhnt." Dieser Aspekt ist entscheidend: "Ich glaube, dass es großes Potenzial für neue Investoren gibt. Viele sind am Trabrennsport interessiert, haben aber Hemmungen, allein einzusteigen. Sie wollen begleitet werden. Wenn man in mehrere Pferde investiert, kann man die Risiken streuen. Außerdem schätzen die Anleger, dass es sich um Lebewesen handelt, und sie entdecken dabei die Spannung des Wettkampfes."

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Züchter von Osez Josephine: "Das ist einzigartiger Tag für uns"

LeTrot erzählt die Geschichte von einem  Trio, dass auf der Auktion in Deauville besonders viel Freude hatte. Jean-Francois Henocq, Denis Legrand und Daniel Belzic traten als Züchter und Verkäufer an und sorgten mit Osez Josephine für den höchsten Zuschlag des Auktionstages. Dieselben Akteure präsentierten auch Obiwan Kenobi, der mit 160.000 Euro den dritten Platz im Ranking der Verkaufspreise erreichte. „Das ist ein einzigartiger Tag für uns, den wir wohl nie wieder erleben werden“, kommentierte das Trio, zwischen einem Gefühl wie im Traum und dem Bewusstsein, einen Moment erlebt zu haben, der sie lange begleiten wird.

Foto: Province Coures

 

Eine Jubelwelle ging durch den oberen Teil des Saals 'Elie de Brignac', als der Hammer bei 280.000 Euro für Osez Josephine (v. Ready Cash) fiel. Auf der Galerie über dem Eingang der Pferde lagen sich Menschen in den Armen und beglückwünschten sich. Es war eine geschlossene Gruppe - die Verkäufer: Jean-Francois Henocq, Denis Legrand und Daniel Belzic, zusammen mit ihren Frauen. Bald darauf traten die Nachbarn der Szenerie hinzu, um zu gratulieren. Für die drei Männer war es der größte Erfolg auf einer Auktion. Und sie genossen diesen besonderen Augenblick. Dazu kam, dass es sich um die letzte Stute von Ready Cash aus ihrem Besitz handelte. Schon zu Beginn der Auktion hatten sie einen ersten Höhepunkt erlebt, als Obiwan Kenobi, ebenfalls ein Sohn von Ready Cash, für 160.000 Euro an Joel Seche verkauft wurde. Am Tag nach diesen magischen Momenten macht sich jedoch die Müdigkeit bemerkbar. "Ich habe diese Nacht kaum geschlafen. Ich war erst gegen 4.30 Uhr im Bett", gesteht Jean-Francois Henocq.

Ready Cash - das verbindende Element

Der Name Ready Cash leuchtet an diesem Tag besonders hell. Er ist das Band, dass die drei Männer verbindet. Alle drei besaßen Anteile an dem französischen Ausnahmehengst. Einzeln oder in Gemeinschaft. Henocq und Legrand halten zusammen 23 Anteile, Belzic besitzt drei weitere. Insgesamt also 26 Anteile an Ready Cash, die ihr Leben verändert haben.

Ready Cash als Vermögensverwalter

Ready Cash war für sie nicht nur ein Deckhengst, sondern fast so etwas wie ein Vermögensverwalter. Henocq und Legrand lernten sich 2007 über Philippe Aloisio kennen (Züchter der Winner-Zucht, 2015 verstorben). "Damals war Ready Cash zwei Jahre alt", erinnern sie sich. Bald begannen sie, gemeinsam Anteile an Hengsten zu kaufen. Gleich bei der Syndizierung von Ready Cash erwarben sie zusammen ihre erste Beteiligung. "Wenn wir das geahnt hätten, hätten wir jeder zehn Anteile gekauft", lacht Denis Legrand. "Nein", widerspricht Henocq, "Ich habe das damals eher zögerlich gemacht." Doch der kometenhafte Aufstieg des Hengstes veränderte alles. "Unsere ersten zwanzig Anteile haben wir zu zweit gekauft", erklärt Henocq. Daniel Belzic ergänzt: "Es war Ready Cash, der uns zusammengebracht hat." Er stieß bald dazu, und das Trio teilte sich über eine gewisse Zeit weitere Anteile an diesem Ausnahmevererber.

Vom Anteil zur eigenen Zucht

"Irgendwann haben wir uns gesagt: Es wäre schade, nicht selbst zu züchten", erzählt Henocq. Mit dem stetig steigenden Decktaxen von Ready Cash wurde die Idee immer attraktiver. "Warum sollten wir unsere Deckrechte nicht nutzen, um gute Stuten einzusetzen und die Nachkommen zu vermarkten?" So kauften sie gezielt Stuten mit hohen Leistungsnachweisen. Heute teilen sie sich sechs Mutterstuten, allesamt mit Erfolgen auf Gruppe I oder Gruppe II-Niveau. Den Anfang machte Conga, die sie 2019 für 40.000 Euro bei der Amerique-Auktion erwarben. Inzwischen gehören auch Corona Gede, Royal Crown, Chanceliere Citrus, Cere Josselyn und Greenpeace dazu. Zwar sind sie durch das Ableben von Ready Cash ihrer wertvollsten Anlage beraubt worden, doch Henocq und Legrand halten heute zusammen immer noch rund 100 Anteile.

Das Pferd des Jahrhunderts

Der Tod von Ready Cash am 09. August 2023 war ein Schock für die gesamte französische und internationale Zucht, aber auch persönlich für das Trio. "Das war ein harter Schlag für viele und natürlich auch für uns", sagt Denis Legrand. "Es war das Pferd des Jahrhunderts, wie Frederic Sauque, der Verantwortliche für seine Deckhengstkarriere, es ausdrückte. Wer hätte geglaubt, dass er ein so außergewöhnlicher Vererber werden würde? Ich persönlich habe meinen ersten Anteil gekauft, weil ich seinen Vater Indy De Vive mochte."

Jean-Francois Henocq ergänzt: "Man darf nicht vergessen: Er war zwar das beste Rennpferd seiner Zeit, aber sein Pedigree war nicht überragend. Deshalb haben wir die erste Beteiligung zu zweit erworben." Danach folgten weitere Käufe. Oft dank ihres Vorkaufsrechts auf Anteile, die zum Verkauf standen.

Neue Geschichte beginnen

Die Geschichte von Ready Cash endet für das Trio mit den beiden Verkäufen am 03. September auf eindrucksvolle Weise. "Osez Josephine war unsere letzte Ready Cash-Stute, die wir in den Verkauf bringen konnten", erklärt Daniel Belzic. "Wir hätten niemals mit so einem Ergebnis gerechnet." Nun schließt sich ein Kapitel und ein neues muss beginnen. "Jetzt treten wir in eine neue Geschichte ein", sagt Jean-Francois Henocq. Doch mit wem soll diese Geschichte geschrieben werden? "Der Nachfolger von Ready Cash ist noch nicht gefunden." Die Einschätzung ist eindeutig. "Face Time Bourbon ist gut, aber er ist nicht sein Vater", hört man im Gespräch. "Für mich ist es trotzdem Face Time Bourbon, der Ready Cash beerben kann“, meint Henocq. Allerdings sind sich alle einig, dass keiner der Kandidaten die besonderen Eigenschaften von Ready Cash vereint, der sich problemlos mit dem Blut von Coktail Jet kombinieren ließ. Bei Face Time Bourbon (dessen Mutter von Love You abstammt) fällt diese Möglichkeit für Stuten mit enger Coktail Jet-Abstammung weg.

Ein immer schwierigerer Markt für Deckhengste

Als Anteilseigner an Deckhengsten gehören die drei zu den privilegierten, aber auch exponierten Beobachtern des französischen Zuchtmarkts. Ihr Fazit: Der Sektor durchläuft eine schwierige Phase, vergleichbar mit einem Flugzeug in Turbulenzen. Denis Legrand bemerkt: "Seit Ready Cash nicht mehr da ist, ist unsere Tätigkeit als Anteilseigner viel schwieriger geworden. Die Deckkarten der anderen Hengste lassen sich schwerer verkaufen. Ready Cash hat alles nach oben gezogen. Er war ein Ausnahmefall. Heute muss man feststellen, dass die Decktaxen mancher Hengste von Anteilseignern für die Hälfte des offiziellen Preises angeboten werden. Der Markt hat sich verändert und es ist viel schwieriger geworden. Vergleiche ich das mit 1995: Heute ist alles zu teuer."

Die Diagnose ist klar: Junge Hengste werden in Syndikaten mit überhöhten Tarifen gestartet, die sich im realen Markt nicht halten lassen. Daniel Belzic erinnert: "Ready Cash hat bei 37.500 Euro pro Anteil angefangen. Man muss daran erinnern, dass Face Time Bourbon mit 80.000 Euro gestartet ist und schnell auf 120.000 Euro angehoben wurde." Jean-Francois Henocq ergänzt: "Das hat sich bei Ready Cash Schritt für Schritt entwickelt. Der Markt selbst hat den Preis immer weiter nach oben getrieben, bis er schließlich nur noch privat angeboten wurde. Heute ist alles gewissermaßen neu aufzubauen. Wir fangen wieder bei null an."

Für Daniel Belzic bedeutet das einen Rückzug aus diesem Bereich: "Ich finde, der Markt ist in einer Abwärtsphase. Es gibt heute viel zu viele Hengste, die für mehr als 10.000 Euro decken. Als Ready Cash auf den Markt kam, waren es deutlich weniger."

Die Erfolgsformel vom 03. September: Ready Cash und Jean-Pierre Dubois

Auf der Suche nach den besten Stuten führte der Weg des Trios gleich zweimal in den Ecurie Hunter Valley. Ende 2022 erwarben sie Greenpeace und im ersten Halbjahr 2023 schließlich Royal Crown. Jean-Francois Henocq erklärt: "Wir haben Greenpeace im privaten Verkauf von Matthieu Millet erworben, zwei Monate nachdem sie auf der Criterium-Auktion 2022 zurückgekauft worden war. Im Rahmen unserer Gespräche haben wir ihm eine Belegung von Ready Cash für seine Stute Royal Crown verkauft. Wir wollten sie ebenfalls erwerben, aber es klappte zunächst nicht. Nach drei Monaten Trächtigkeit erfuhren wir dann, dass Royal Crown eine Stute erwartete. Ein Test hatte das Geschlecht verraten. Da war für uns klar: Wir wollten diese Linie in der Zucht behalten. Also haben wir uns geeinigt, auch unter Einbeziehung der noch nicht bezahlten Bedeckung von Ready Cash. So entstand Osez Josephine. Sie wurde früh geboren, am 28. Januar 2024, dem Tag des Prix d’Amerique!"

Warum gab es dann die Kehrtwende ein Jahr später, als die Stute, ursprünglich für die eigene Zucht vorgesehen war und dann doch verkauft wurde? "Zu Beginn des Jahres hat Royal Crown eine weitere Stute bekommen. Diesmal von Italiano Vero. Wir haben uns gesagt, da dies das letzte Jahr mit Ready Cash ist, sollten wir die Gelegenheit nutzen und Osez Josephine auf den Markt bringen. Etwas Besseres würden wir nicht mehr haben. Und wir konnten ja die Stute von Italiano behalten." Man kann sich vorstellen, wie viele Stunden Diskussionen, Argumente und Gegenargumente zwischen den drei Partnern nötig waren, bis die Entscheidung feststand.

Die beiden Zuchtstuten hinter den Top-Verkäufen, Royal Crown (Mutter von Osez Josephine) und Greenpeace (Mutter von Obiwan Kenobi), haben einen gemeinsamen Nenner. Henocq erläutert: "Wenn man etwas Abstand nimmt, sieht man, dass Jean-Pierre Dubois hinter beiden steht. Unsere Stuten stammen letztlich über ihre Abstammung aus seiner Zucht. Man kann sagen: Jean-Pierre Dubois steht über unserer Geschichte."

Das Trio in Kürze

Jean-Francois Henocq stammt ursprünglich aus dem Norden. Er schließt derzeit seine berufliche Laufbahn ab (Berater und Immobiliengutachter, u. a. für Gerichte). Schon früh war er mit seinem Vater leidenschaftlich bei den Rennen zu Gast. Mit 30 Jahren wurde er, ebenfalls mit seinem Vater, kleiner Züchter ohne eigenes Land. Er sammelte Unmengen an Zuchtdaten, laß alle Bulletins von LeTrot und das Zuchtbuch. "Ich war oft mit meinem Vater bei Auktionen. Wir haben selbst Jährlinge vorgestellt und viele Enttäuschungen erlebt. Er ist am 03. September vor sechs Jahren verstorben. Er hätte sich über unseren Erfolg am Mittwoch gefreut. Einen Erfolg, den ich mit ihm nie hatte."

Denis Legrand ist Landwirt im Departement Cher. Schon früh hatte er Kontakt zu Trabern, arbeitete als Jugendlicher im Gestüt der Familie Bellaigue. Die Rückkehr in den Rennsport folgte 1992 als Züchter. Ab 1995 war er wichtiger Anteilseigner von Coktail Jet, beteiligte sich aber auch an Dubois-Hengsten wie Extreme Dream, Ganymede und Love You. Er besitzt eine eigene Trainerlizenz.

Daniel Belzic stammt aus der Pariser Region und ist im Ruhestand. Früher war er zusammen mit seinem Vater Besitzer. "Dann kam eine lange Pause wegen meiner beruflichen Aktivitäten. Ich wollte aber etwas anderes ausprobieren als die reine Besitzererfahrung. So habe ich in Hengstanteile investiert, unter anderem bei Goetmals Wood und Love You. Als Ready Cash syndiziert wurde, habe ich einen Anteil gekauft, später zwei weitere" Er war zudem Miteigentümer von Anteilen an Ready Cash gemeinsam mit Henocq und Legrand, mit denen er auch Co-Züchter ist.

Die Frage der Namen

Doch wer aus dem Trio sucht die Namen für die Fohlen aus? Henocq lächelt und senkt die Augen: "Das machen meine Frau und ich. Oder eher: meine Frau beansprucht das für sich und ich lasse sie gewähren", fügt er scherzhaft hinzu: "Daniel mag die Namen, die wir vergeben, nicht."

Die Namensgebung spiegelt oft die kulturellen Referenzen ihrer Generation wider, mit Anklängen an die 1970er- und 1980er-Jahre aus Musik und Kino. So entstanden Namen wie zum Beispiel: Kool And The Gang, Osez Josephine, Obiwan Kenobi und Prima Donna

Pascal Bernard - der Mann hinter den Topsellern

"Wir müssen Pascal Bernard und dem Haras du Bois Josselyn wirklich danken für unsere Erfolge. Er hat freundschaftlich unsere beiden Jährlinge übernommen und sie auf die Auktion vorbereiten lassen. Und das Ergebnis sieht man", sagt Henocq. Bernard bleibt der Mann für die Toppreise in Deauville: Letztes Jahr stellte er mit Nodessa Josselyn (v. Ready Cash), aus eigener Zucht, den historischen Rekord mit 740.000 Euro auf. 2025 gelang ihm erneut der Spitzenpreis der Select European Yearling Sale mit Olympik Josselyn (v. Calgary Games) für 270.000 Euro, sowie der Toppreis bei der Selections-Auktion mit Osez Josephine für 280.000 Euro.

Auswahl vergangener Verkäufe des Trios

Kool And The Gang (v. Ready Cash a.d. Conga): 95.000 Euro

Lemonac (v. Ready Cash a.d. Corona Gede): 110.000 Euro

Mucho Cash (v. Ready Cash a.d. Conga): 57.000 Euro

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Über 35.000 Zuschauer bei "Pferde in der Stadt"

Die von France Galop initiierte Veranstaltung "Pferde in der Stadt" erfreute sich großer Beliebtheit und konnte als voller Erfolg angesehen werden. An beiden Tagen zusammen wurden vom Veranstalter über 35.000 Besucher gezählt.

Foto: SCOOPDYGA

 

Die Messe und Werbeveranstaltung für den Galopprennsport, brachte, wie es der Name schon sagt, die Pferde zu den Menschen in der Stadt. Zudem stellten sich verschiedenste Berufe aus der Branche auf dem Place de la Concorde vor.

Das Event, dass als "Eintauchen" in die Welt des Pferderennsports konzipiert wurde, begeisterte das Publikum mit einer originalgetreuen Nachbildung eines großen Führrings, in dem die Pferde präsentiert wurden. Außerdem gab es ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Ein einzigartiges Erlebnis, das Neugier weckte, Emotionen auslöste und Lust machte, die Tore der Rennbahnen zu durchschreiten. Paris hat überzeugt!

Wiederauflage 2026

Die Idee stammt von France Galop und wurde unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums und mit Unterstützung der Stadt Paris umgesetzt. Dazu brauchte es aber auch das Engagement zahlreicher Akteure der Branche, wie GTHP, AFASEC, FNCH oder den Verein "Au-dela des Pistes".

Bestärkt durch diesen Erfolg wird France Galop das Ereignis 2026 auf das ganze Land ausweiten, um seine Strategie fortzuführen, den Pferderennsport wieder stärker im Herzen der Franzosen zu verankern.

Guillaume de Saint-Seine, Präsident von France Galop sagte dazu: "Wir freuen uns sehr, dass die Pariser in so großer Zahl zu dieser Premiere gekommen sind. Für die gesamte Branche ist es eine Freude das wachsende Interesse am Pferderennsport zu sehen. Ich danke den Teams von France Galop herzlich für ihren Beitrag zu diesem Erfolg und lade Sie schon jetzt zur zweiten Ausgabe von 'Die Pferde in der Stadt' im Jahr 2026 ein. Auf dem Place de la Concorde und in ganz Frankreich!"

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Erster Doppelschlag von Jaap Van Rijn in Paris

Am gestrigen Samstag gelang Jaap Van Rijn sein erstes Doppel auf der Pariser Nobelpiste in Vincennes. Der Niederländer triumphierte mit Nevada Lobell und Hugo d'Hertals, beides Schützlinge von Jeroen Engwerda.

Foto: SCOOPDYGA

 

Im Sulky von Nevada Lobell im Prix de La Roche-Posay entschied er sich im Anstieg in die dritte Spur zu wechseln, übernahm zu Beginn der Zielgeraden die Führung vor Exploit Kronos und verteidigte sich anschließend mit viel Kampfgeist gegen Edo Grif. "Mit vier Jahren war er nicht überragend, aber dieses Jahr zeigt er sich viel besser", erklärte der siegreiche Fahrer. „Wir hatten ein gutes Rennen und er hat zum Schluss stark durchgezogen."

Als Favorit im darauffolgenden Prix d’Eaubonne mit Hugo d’Hertals profitierte er von Hope's Rücken während des Anstiegs, wechselte im letzten Bogen nach außen und setzte sich im Einlauf knapp gegen Forrest Gump Set durch. "Ich war etwas überrascht, dass er Favorit war",  ergänzte Van Rijn. "Er war während des Rennens etwas träge, deshalb musste ich ihn aufwecken. Als ich außen angriff, war ich mir nicht sicher, ob es reichen würde. Aber es hat geklappt. Er ist ein sehr zäher Hengst, der diesen Sieg verdient hat. Ich hatte hier bisher nur einmal gewonnen. Umso schöner ist es, heute gleich zwei Erfolge geholt zu haben."

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Charles Bruneau: "Hannibal Tuilerie tritt in Bestform an"

Traditionell ist der Montag der "Trois Glorieuses" der Finaltag der drei Festtage in Craon und gleichzeitig Schauplatz des Finals in der Trophee Vert, dass wie immer als Quinte des Tages ausgetragen wird. Als mögliche Bank in der Königswette bietet sich Hannibal Tuilerie an.

Zeit für das Finale

Nach dreizehn Etappen treffen die Hauptakteure des "grünen Wettbewerbs" am Montag in Craon in einer besonders hochklassigen Ausgabe 2025 aufeinander. Von den sechzehn Startern haben acht mindestens eine Etappe gewonnen. In Programmreihenfolge sind das: Jojo Toon’s (Montier-en-Der), Happy De La Cote (Carentan), Joyce Delto (Villeneuve-sur-Lot und Royan), Hades de l’Iton (Oraison), Fakir De l’Aulne (Vitre), Hasard d’Erable (Brehal), Hannibal Tuilerie (La Roche-Posay) und Grace du Digeon (Tours). Hinzu kommt natürlich das Gelbe Trikot, dass Hidalgo Des Noes trägt, der selbstverständlich ebenfalls am Ablauf ist.

Muster an Beständigkeit

Hannibal Tuilerie hat trotz eines Handicaps von 50 Metern bei jeder Etappe konstant gute Leistungen gezeigt. Zwar konnte der Schützling von Charles Bruneau 2025 nur ein Rennen gewinnen, doch landete er bei zehn Saisonstarts ganze achtmal unter den ersten Fünf. Am Montag ändern sich die Voraussetzungen: Diesmal muss er "nur" 25 Meter aufholen. "In Nort-sur-Erdre hat er erneut eine sehr starke Leistung gezeigt (Zweiter). Er hatte genug Zeit, sich zu erholen, und wird in Bestform antreten. Wir gehen mit viel Vertrauen in dieses Heimspiel", erklärt sein Trainer. Für diese Gelegenheit kehrt Matthieu Abrivard in den Sulky zurück, der zuletzt beim Sieg in La Roche-Posay sein Steuermann war. Der Fahrer aus Angers hat dieses Finale schon mehrfach geprägt, u. a. mit Fine Perle Of Love (2022), Duel Du Gers (2020), Tagada Tagada (2016) und Souveraine d’Aimte (2012).

Neunter Streich für Hades De l’Iton?

Neben Hannibal Tuilerie und weiteren Gegnern aus dem zweiten Band, wie Grace Du Digeon, Hero Sibey, Hasard d’Erable, tritt Hades De l’Iton in Craon mit seiner makellosen Saisonbilanz an. Im Jahr 2025 holte der Wallach acht Siege aus acht Versuchen. Am Montag versucht er also den neunten Sieg in Serie anzugehen. "Natürlich steigt er hier in eine höhere Kategorie auf, aber seit er im Stall ist, hat er auf Rechtskursen nie verloren. Ich muss einfach daran glauben", sagt sein Ausbilder Antonin Andre.

Joyce Delto, zweifache Etappensiegerin, kann vor heimischem Publikum ebenfalls groß auftrumpfen. Und auch wenn seine jüngsten Ergebnisse zur Vorsicht mahnen, wäre es riskant, Imperator d’Ela zu ignorieren, der im Vorjahr in diesem Rennen nur hauchdünn geschlagen wurde.

Hidalgo Des Noes verliert das Gelbe Trikot nur, wenn…

Mit 23 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Hannibal Tuilerie geht Hidalgo Des Noes als souveräner Spitzenreiter in die Gesamtwertung vor dem Finale am Montag in Craon. Dennoch könnte der Schützling von Charles Bruneau ihm die Führung noch entreißen. Aber nur unter einer Bedingung: Er muss das Finale gewinnen und gleichzeitig darf Hidalgo des Noes nicht unter die ersten sieben kommen.

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Aymeric Thomas: "Ich habe noch nie eine Stute dieses Niveaus trainiert"

Mit zwei Etappensiegen während der diesjährigen Trophee Vert, gehört JOYCE DELTO zu den Favoritinnen für das morgige Finale in Craon. Die Stute tritt mit einem klaren Ziel an, wie Trainer Aymeric Thomas im Gespräch mit dem ParisTurf verraten hat.

Foto: JC Briens

 

Mit seinem Quartier, welches nur rund zwanzig Kilometer von der Rennbahn Craon entfernt liegt, tritt Aymeric Thomas mit der Tochter von Scipion Du Goutier quasi zu einem Heimspiel an.

"Alles in Ordnung." Drei Tage vor dem wichtigen Termin wirkte Aymeric Thomas am Freitag gelassen, als er über das Finale der Trophee Vert sprach, in dem er seine Stallperle Joyce Delto vorstellen wird. "Die letzten Arbeiten waren gut. Die Stute ist top drauf", erklärte er. Beim letzten Start in Les Sables-d’Olonne war er zunächst über Rang Fünf enttäuscht. Später sah er es entspannter: "Zwischen Royan und Les Sables hatte ich sie nicht hart gearbeitet. Sie lief mit Eisen, war knapp hinter dem Favoriten. Und Linkskurse mag sie ohnehin nicht besonders." Trotz dieses unscheinbaren Auftritts in einem Vorbereitungsrennen hat die 6jährige eine fast perfekte Saison 2025 hingelegt: acht Starts, vier Siege, drei Platzierungen mit dem Höhepunkt des eindrucksvollen Erfolgs auf der 10. Etappe der Trophee Vert in Royan. "An diesem Tag war sie beeindruckend, das stimmt", bekräftigt Thomas. "Viele Aktive und Freunde haben mich auf dieses Rennen angesprochen. Ich weiß, was sie kann. Aber sie muss es noch beweisen. Ihre größte Stärke? Ihre Ausdauer. Sie ist großzügig und kann einen starken letzten Kilometer gehen."

Höhen und Tiefen

Der Trainer aus der Mayenne, der schon auf Gruppe-Ebene erfolgreich war, (u. a. mit Quickly Paris im Prix de Buenos-Aires und Epona Du Passage in Italien), spart nicht mit Lob für sein Aushängeschild: "Ich habe noch nie eine Stute dieses Niveaus trainiert. Doch gesundheitliche Probleme, Arthrose in einem Fesselgelenk, haben bisher verhindert, dass sie ihr ganzes Potenzial ausschöpfen konnte." Nach drei Siegen in Folge in Vincennes vor zwei Jahren verlief die Saison 2024 fast komplett im Leerlauf. Doch mit einem Sieg Anfang April in Angers meldete sich Joyce Delto zurück. "Seit diesem Sieg wusste ich, dass sie von der Gewinnsumme her gut in die Trophee Vert passt", sagt Thomas. "In Villeneuve-sur-Lot hat sie gleich gewonnen. Danach waren wir entspannter. In Arras (disqualifiziert) habe ich einen Fehler gemacht: Ich hatte ihr Scheuklappen verpasst, was sie nervös gemacht hat. Sie hätte Erste oder Zweite werden müssen. Aber sie hat sofort zurückgeschlagen und in Royan nachgelegt."

Erinnerungen an Sophie Du Vif

Aymeric Thomas kennt die Trophee Vert gut. 2012 gewann er den Wettbewerb mit Sophie Du Vif. "Das liegt schon eine Weile zurück." Dreizehn Jahre später, mit mittlerweile 50 Jahren, erinnert er sich zurück an diese Zeit: "Das war eine ganz andere Stute als Joyce. Sophie war geduldiger, sehr unkompliziert, startete gut, pullte nicht und kam zum Schluss stark auf. Damals haben wir den Wettbewerb voll durchgezogen. Sie hat drei Etappen gewonnen und wurde Dritte im Finale. Das war ein tolles Abenteuer."

Heimspiel

In Cuille betreibt Aymeric Thomas zusammen mit seiner Frau Carole einen Stall mit rund 40 Pferden. Nur zwanzig Kilometer von Craon entfernt. Am Montag tritt er also quasi vor der Haustür an, auf einer Bahn, die er sehr schätzt: "Ich liebe die Atmosphäre. Es ist die einzige Bahn, neben Laval, auf die ich manchmal auch einfach als Zuschauer gehe. Die Musik, die die Teilnehmer zu jedem Rennen begleitet, das gibt es sonst nirgends. Es ist einfach mystisch. Natürlich will man hier glänzen, aber das Finale wird extrem schwer." Ohne Eisen, eine Konfiguration mit der sie 2025 noch ungeschlagen ist, gehört Joyce Delto zu den Siegkandidaten. Aber nicht allein, wie ihr Trainer ergänzt: "Mindestens fünf Pferde können gewinnen. Die alten Haudegen wie Hannibal Tuilerie oder Grace Du Digeon, um nur zwei zu nennen, sind sehr erfahren und müssen diesmal nur 25 Meter aufholen. Können wir mit ihnen mithalten? Wir werden sehen… Meine Stute ist lange nicht mehr auf so ein starkes Feld getroffen. Aber wir gehen zuversichtlich an den Start. Wenn wir nicht unter die ersten drei oder vier kommen, wäre ich enttäuscht."

Vom Züchter zum Fahrer, über Eigentümer bis hin zum Trainer - Aymeric Thomas vereint alle Rollen rund um Joyce Delto. "Ich bin eigentlich vom Herzen her kein Züchter, aber ich hatte Satalie Pierji (Mutter von Joyce Delto) damals gekauft, mit der Idee, eine Mutterstute aus ihr zu machen. Sie war die Schwester von Otalie Pierji (196.220 Euro), die ich zu dieser Zeit im Stall hatte. Ich war nicht persönlich vor Ort, als sie bei der Frühjahrsausgabe der Arqana-Auktionen 2010 unter den Hammer kam, aber ich wollte sie unbedingt. Ich war noch nicht lange selbstständig im Geschäft. Am Ende musste ich 47.000 Euro bezahlen. Ich habe mich mit Andre Jean-Claude Marechal zusammengeschlossen. Sie war zwar kompliziert, aber sie hat es geschafft, sich mit rund 100.000 Euro Gewinnsumme selbst zu finanzieren."

Im Gestüt zeigte sich die Tochter von Joyau d’Amour von Anfang an leistungsstark: zuerst mit Fleche Etoile (230.720 Euro), dann mit Harley Delto (142.840 Euro). Joyce Delto war 2019 ihr viertes Fohlen. Und der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern: "Es gab ein 'K', dass nicht gut war. Der 'M' (Maestro Delto), ein Sohn von Real De Lou, fängt dagegen jetzt richtig an. Er sollte nächstes Wochenende debütieren."

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