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Donnerstag 24 Juli 22:22 Uhr
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Luba Sonn

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Sylvain Roger: "Habe immer noch Freude in den Sulky zu steigen"

Mit acht Siegen und zahlreichen Platzierungen allein im Juli hat der Rennstall von Sylvain Roger nach einem schwierigen Jahresbeginn wieder zur alten Stärke zurückgefunden. Mit dem ParisTurf sprach Roger über seine aktuelle Form. Sowohl als Trainer, als auch als Fahrer.

Foto: SCOOPDYGA

 

600. Fahrererfolg steht bevor

Der Jahresbeginn war für Sylvain Roger alles andere als einfach. Sein Trainingsstall im normannischen Larre (Departement Orne) wurde von einer Krankheitswelle erfasst, sodass der Betrieb mehrere Monate stillstand, bevor er allmählich wieder zu Erfolgen zurückfand. "Wir konnten drei bis vier Monate nicht arbeiten, weil alle Pferde krank waren. Jetzt versuchen wir, die verlorene Zeit aufzuholen und sind noch nicht ganz so weit. Insgesamt war das erste Halbjahr schlecht, aber wir kommen langsam wieder in Schwung. Die Pferde scheinen wieder fit zu sein, deshalb scheuen wir keine langen Fahrten zu den Rennen. Und das zahlt sich aus. Ich kann mich auf ein starkes Team verlassen, dass mir erlaubt, in ganz Frankreich unterwegs zu sein. Ich habe sechs Mitarbeiter auf dem Hof und zwei weitere in Grosbois. Aber es gibt immer genug zu tun. Egal ob bei den Rennen oder zuhause im Stall."

Mit 25 Top Fünf-Platzierungen im Juli, darunter acht Siegen, hat Roger, der im August 2023 die Marke von 1.500 Trainererfolgen überschritten hat, wieder zu alter Sommerform gefunden. "Normalerweise bin ich in dieser Jahreszeit immer erfolgreich. Viele meiner Pferde sind nicht gut genug für PMU-Veranstaltungen oder Rennen in Paris, deshalb ist jetzt die ideale Zeit, sie in der Provinz einzusetzen. Am Ende des Sommers haben sie dann ihre wohlverdiente Pause. Andererseits habe ich auch noch einige 3jährige, die noch nicht gestartet sind oder nur wenig Erfahrung haben. Und einige 4-5jährige, die sich in den Premium-Rennen gut schlagen können."

Auch als Fahrer ist Roger derzeit in guter Form. Nach einem schweren Sturz bei einer Qualifikation in Caen am 18. September 2018 war es lange Zeit ruhig um ihn geworden. Nun ist er nur noch sechs Siege von der 600er-Marke entfernt. "Auch als Fahrer läuft es aktuell gut, obwohl ich inzwischen seltener selbst fahre. Ich habe aber immer noch Freude daran, gelegentlich selbst ins Sulky zu steigen. Vor allem, um junge Pferde kennenzulernen und ihr Potenzial besser einschätzen zu können. Ich habe seit meinem damaligen Unfall zwar weniger Kraft im Handgelenk, deshalb kann ich keine Pferde mehr fahren, die stark pullen, aber das hindert mich nicht daran, weiterzumachen. Letzte Woche bin ich bei einer Quali in Caen wieder gestürzt. Fast an derselben Stelle wie damals, diesmal aber zum Glück ohne Folgen. Ich bin ganz nah an den 600 Siegen dran und habe mir dieses Ziel für das Jahresende gesetzt."

Seit 1996 trainiert Roger in Larre. Dank seiner Ausnahme-Stute Delia Du Pommereux erlebte er über viele Jahre große sportliche Erfolge. Inzwischen hat er sich von ihr getrennt, kann aber weiter auf einige hochwertige Zuchtstuten zählen. "Delia Du Pommereux wurde Anfang des Jahres verkauft. Ich habe aber noch Fougue Du Dollar, die zu Jahresbeginn ins Gestüt kam und tragend von Hohneck ist. Ihre Mutter (Magalie Du Dollar) hat sich züchterisch gut bewährt. Unter anderem mit Vanille Du Dollar und Amazone Du Dollar, die bei mir ebenfalls als Mutterstuten aktiv sind. Ich bin deshalb recht optimistisch. Ich habe den Bestand etwas reduziert. Es sind jetzt "nur" noch sechzehn Stuten. Das ist trotzdem eine ganze Menge, daher kümmern meine Partnerin und ich uns gemeinsam um die Geburten. Das funktioniert gut. Vielleicht konzentriere ich mich gegen Ende meiner Karriere stärker auf die Zucht. Das ist durchaus denkbar."

Im Laufe der Jahre konnte Sylvain Roger stets auf eine treue Besitzer- und Züchtergemeinschaft zählen. "Ich arbeite immer noch mit denselben Leuten zusammen, was prima funktioniert. Wir sind zwar alle nicht mehr die Jüngsten (lacht), aber wir verstehen uns nach wie vor bestens. Sie ermöglichen mir auch, regelmäßig junge Pferde nachzuziehen. Mistral De Larre und Made In Atalante, die kürzlich in Cagnes gewonnen haben, sind zwei vielversprechende Pferde. Und My Name Is Bond, der schon fast 40.000 Euro verdient hat, ist derzeit leider krank. Wir bereiten ihn für den kommenden Winter vor, wissen aber auch, wie stark das Niveau in Vincennes ist. Es ist insgesamt kein besonders früher Jahrgang. Sie werden mit vier Jahren besser sein. Unter den Zweijährigen habe ich zwischen 15 und 18 qualifiziert. Manche davon haben einen guten Eindruck hinterlassen, aber sie werden nicht sofort starten. Ich will mich nicht mit den ganz großen Ställen messen. Also warte ich bis Ende des Jahres. Ziel ist es, die jungen Pferde in Ruhe reifen zu lassen, damit der Generationenwechsel im Stall gut gelingt."

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Marc Sassier: "Kalie Gema hat durchaus eine solide Siegchance"

Marc Sassier ist nicht nur ein gefürchteter Taktiker und starker Trainer, sondern auch bekannt dafür, hervorragende Startmöglichkeiten für seine Pferde zu finden. An diesem Freitag schickt er zwei seiner Schützlinge nach La Capelle. Mit berechtigten Hoffnungen auf gute Ergebnisse.

Foto: SCOOPDYGA

 

Der Ausbilder von Kanto Avis äußerte sich zu den Chancen seiner Starter: "Man sollte Kalie Gema (509) ihren schwachen Auftritt in Chinon nicht übelnehmen. Diese Bahn liegt ihr einfach nicht. Sie ist auf diesem Niveau zwar keine Überfliegerin, hat aber durchaus eine solide Siegchance. Den Transporter habe ich mit Juvisy Gema (611) aufgefüllt, die zuletzt zwei ordentliche Leistungen gezeigt hat, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Da sie hier ein passendes Rennen vorfindet, traue ich ihr mit dem richtigen Rennverlauf einen dritten oder vierten Platz zu."

ZUM RENNTAG IN LA CAPELLE   Start 1. Rennen - 11.18h

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Samstag, 26. Juli 2025 in Le Mans: Das Comeback von JMB

Jean-Michel Bazire hält sich um diese Jahreszeit gewöhnlich mit eigenen Einsätzen im Rennen zurück. Seit seinem Sieg am 05. Juli in Vichy mit Mario Mascar war JMB nicht mehr im Rennsulky zu sehen. Doch den Premium-Renntag am Samstag in Le Mans, seiner Heimatstadt, lässt er sich nicht entgehen. Der vielfache "Sulky D'Or" wird an diesem Tag vier Fahrten absolvieren. Zwei davon für Eric Blot und zwei für seinen Sohn Nicolas.

Foto: SCOOPDYGA

 

Er beginnt den Renntag mit Karo Du Belet (108), der zuletzt in Saint-Malo gewonnen hat, aber deutlich bessere Leistungen auf Rechtskursen zeigt. Anschließend übernimmt er die Leinen von Lina La Ravelle (604), die besonders gut läuft, wenn sie ohne Eisen startet, was auch diesmal der Fall sein wird.

Mit Marcus Berry (701), einem sehr schwierigen Kandidaten, muss Bazire dann vermutlich schon all seine Künste aufbieten. Das Pferd hat bisher noch keine Prämien eingelaufen und wird zum ersten Mal von JMB gesteuert.

Ähnlich sieht es bei Mouskie De Guez (812) aus: Auch sie gilt als kompliziert, zeigte aber bei ihrem einzigen fehlerfreien Rennen in Vincennes eine starke Leistung mit einem zweiten Platz. Dabei wurde sie nur von der talentierten Mostra De Banville geschlagen.

Trainer Nicolas Bazire äußerte sich diese Woche in seiner Sendung "Les Infos de Nico" auf dem YouTube-Kanal von ParisTurf folgendermaßen zu Mouskie De Guez: "Beim letzten Mal hat sie in Enghien ohne wirklichen Grund einen Fehler gemacht. Danach war sie sehr tapfer, aber bisher ist sie bei jedem Start in den Galopp verfallen. Sie hat ein bisschen Potenzial und kann eine gute Leistung zeigen, wenn sie sich über den gesamten Rennverlauf brav verhält."

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Alexandre Abrivard: "Inexess Bleu macht mir das ganze Jahr über Geburtstagsgeschenke"

Am Dienstag feierte Alexandre Abrivard seinen 32. Geburtstag. Der junge Profi hat sich bereits eine beeindruckende Karriere aufgebaut. Und das in einem Tempo, welches seinem Alter weit voraus ist. An diesem Samstag könnte er seine Erfolgsliste erneut erweitern. Mit ein paar Tagen Verspätung wäre ein Sieg im Prix Jean-Luc Lagardere mit Inexess Bleu ein passendes Geburtstagsgeschenk.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Wäre das nicht ein schöner symbolischer Moment?", fragt der ParisTurf den Sohn von Laurent Claude Abrivard: "Klar, das ist möglich", bestätigt Abrivard. "Aber ehrlich gesagt: Selbst wenn er mir dieses Geschenk nicht macht, wäre ich nicht enttäuscht. Er hat mir schon so viel gegeben. Ich sage immer: Er macht mir das ganze Jahr über Geburtstagsgeschenke."

Der Fahrer, der bereits 215 Siege in Enghien feiern konnte, hat in der Vergangenheit schon zwei der drei bedeutendsten Rennen für Ältere im Sommermeeting von Enghien gewonnen. Den Prix De Londres 2016 mit Astor Du Quenne und den Prix De Washington 2018 mit Uza Josselyn. Nur der "Lagardere" fehlt ihm noch. Ein Rennen, dass früher als "Sommerausgabe des Amerique" galt.

"Natürlich würde es mich freuen, dieses Rennen zu gewinnen. Aber ich konzentriere mich nicht auf das Event, sondern auf mein Pferd", sagt er mit dem gewohnten Respekt für Inexess Bleu. "Es muss einfach alles passen. Ich sage es schon seit Monaten: Er wird irgendwann geschlagen. Aber ich sehe keinen Grund, warum es ausgerechnet am Samstag passieren sollte. Im Training macht er einen sehr guten Eindruck."

Inexess Bleu, aktuell der beste französische Wallach mit neun Siegen in Folge, gilt als Spezialist von Vincennes. Doch auch in Enghien, wo er als 3jähriger zweimal gewann, sollte er zurechtkommen: "Er ist ein echtes Vincennes-Pferd, aber ich denke nicht, dass ihn die Bahn in Enghien stören wird. Die Antwort bekommen wir ohnehin erst nach dem Rennen. Denn diesmal trifft er auf andere Gegner und ein anderes Rennformat."

Erstes Duell mit Jabalpur

Das Gruppe II-Rennen wird auch zum mit Spannung erwarteten ersten Aufeinandertreffen zwischen Inexess Bleu und Jabalpur. Dem schnellsten Traber der Welt über 2.100 Meter (08,7).

Abrivard bleibt aber gelassen: "Am Ende sind alle Pferde zu schlagen. Wenn Jabalpur einen neuen Weltrekord über 2.800 Meter läuft, dann können wir ihn nicht bezwingen. Aber auf unserer Seite stehen die Zeichen auf eine gute Leistung."

Insgesamt wird Alexandre Abrivard sechs Fahrten absolvieren. Mit teils sehr aussichtsreichen Chancen, wie er im Gespräch mit Reporter Emmanuel Ballot erklärte:

Janzibar (704): "Sein letztes Rennen war eher durchschnittlich, aber das ist typisch für ihn. Dieses Mal ist er für den Monte-Einsatz gezielt vorbereitet worden. Die Arbeit diese Woche war überzeugend."

Lutin De Reux (911): "Ein Top-Pferd, dass mir sehr gefällt. Leider trifft er oft auf starke Gegner. Diesmal passt alles. Er hat mein vollstes Vertrauen."

El Dorado Bar (509): "Er hat nach seinem letzten Sieg in Vincennes ein kleines Problem gehabt. Jetzt kommt er zurück, aber ich werde defensiv fahren, weil er beim letzten Tempowechsel im Training nicht ganz überzeugt hat."

Muscle Dream (204): "Zuletzt ist er in der Kategorie aufgestiegen und ich habe alles auf Sieg gesetzt. Das war zu viel. Dieses Mal fahre ich defensiv. Ein Platz wäre schön."

Locki Du Fer (301): "Ich werde ihn zum ersten Mal fahren. Angeblich ist er kein Überflieger, aber in diesem Feld und mit Autostart kann er vielleicht eine Platzierung holen."

 
Freitag 25 Juli 17:11 Uhr
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Luba Sonn

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Jean-Marie Roubaud über seine Starter

Auch wenn Jean-Marie Roubaud beim laufenden Meeting in Cagnes-sur-Mer, wo er das ganze Jahr über ansässig ist, bereits einige Platzierungen erzielt hat, wartet er immer noch auf seinen ersten Sieger. An diesem Samstagabend schickt der südfranzösische Trainer fünf Pferde an den Start. Für zwei von ihnen hat der Ausbilder ein grünes Emoji gesetzt, was die Ambitionen der jeweiligen Pferde unterstreichen soll. Im Gespräch mit dem Paris Turf hat er sich im Einzelnen zu seinen kommenden Startern geäußert:

Foto: SCOOPDYGA

 

"Im Hauptrennen hatte ich mit mehr Startern gerechnet. Ideal Green (103) ist in Form, braucht aber ein verdecktes Rennen. Ich hoffe, dass ein Pferd wie Hajime das Tempo macht. Wenn ja, hat meiner eine gute Chance. Wenn nicht, spielen die Pferde aus dem zweiten Band ihre Vorteile aus."

"Just For You (206) hat mich zuletzt enttäuscht. Deshalb habe ich ihr Trainingspensum erhöht. Sie ist eine echte Sprinterin. Wenn alles passt, sollte sie eine Platzierung erreichen."

"Kash D’Urzy (304) ist im Sommer meist etwas weniger durchschlagskräftig, aber sein letzter Auftritt über die längere Distanz war gut. Diesmal bekommt er wieder eine geschlossene Kappe auf. Wenn das Tempo stimmt, kann er vorne mitmischen."

"In der Prüfung für die Dreijährigen ist Ma Poupee D'Amour (601) eine mögliche Überraschung. Nach ihrem Fehler am Mittwoch hat sie gut gefinished. Wenn sie brav bleibt, kann sie in diesem kleinen Feld mitkämpfen."

"Mistabraq D'Azif (605) ist hingegen noch in der Findungsphase. Ich kann ihn momentan nicht empfehlen."

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Inexess Bleu muss passen!

Paukenschlag am Freitagmittag: Auf der Jagd nach seinem zehnten Sieg in Folge, muss Inexess Bleu einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Der Wallach wurde heute für den Start im Prix Jean-Luc Lagardere gestrichen. Damit fällt das mit Spannung erwartete Duell gegen Jabalpur ins Wasser. Auch El Dorado Bar, ebenfall aus dem Stall von Laurent Claude Abrivard, wurde zum Nichtstarter Die Hintergründe zu den kurzfristigen Absagen, erklärte Stamfahrer Alexandre Abrivard gegenüber dem ParisTurf.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Einige unserer Pferde haben in letzter Zeit unter ihren Möglichkeiten performt. Aus Vorsicht haben wir daher Blutanalysen bei jenen Pferden durchgeführt, die dieses Wochenende starten sollten. Die Ergebnisse kamen am Freitag: Sowohl Inexess Bleu, als auch El Dorado Bar wurden positiv auf ein Virus getestet. Leicht positiv auf Piroplasmose. Vielleicht durch Zecken, vielleicht durch etwas anderes. Das müssen wir in den nächsten Tagen noch abklären. Aber aus Gründen der Transparenz und im Sinne des Wohlergehens unserer Pferde haben wir uns entschieden, alle positiv getesteten Pferde vom Start zurückzuziehen."

Samstag 26 Juli 16:22 Uhr
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Luba Sonn

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Philippe Daugeard: "Zur Not wäre ich innen geblieben"

Die Anhänger des Favoriten in der gestrigen Quinte in Cabourg, mussten lange um ihren Einsatz zittern. JOTUNN DU DOME machte es mit mit seinem Trainer Philippe Daugeard im Sulky richtig spannend. Erst auf der letzten Überseite rückte das Gespann langsam auf und bekam dann etwas glücklich den perfekten Zug in der dritten Spur, der das Duo fast bis zur letzten Ecke getragen hat. In den Einlauf hinein hatte sich aber schon Just Du Chatelet mit Mathieu Mottier auf zwei Längen gelöst. Jotunn Du Dome konnte aber noch einen Gang höher schalten und fing den letzten Kontrahenten genau auf der Linie ab.

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ZUM VIDEO

Der Siegfahrer schilderte den Rennverlauf im Anschluss am Mikrofon von Equidia: "Eine Runde vor Schluss kam die zweite Spur überhaupt nicht voran und ich war tausend Meter vor dem Ziel noch ganz hinten. Ich wollte nicht außen herum fahren, das wäre zu anstrengend gewesen. Also bin ich nach innen gegangen. Zur Not wäre ich innen geblieben. Doch dann ist ein Gegner auf der Gegengeraden galoppiert, und so konnte ich problemlos nach außen wechseln. Da er sehr umgänglich, brav und kämpferisch ist, hat er bis zum Ziel durchgezogen."

Der stark gewettete Jizou D'Etang begann das Rennen fehlerhaft und wurde früh disqualifiziert. Als Dritter sorgte der krasse Außenseiter Just For Lova (140:1) mit einem starken Schlussspurt für eine Überraschung und verwieß Jamaica D'Oyse, sowie Jasmine De Grez auf die weiteren Plätze. Die Quinte war in dieser Konstellation extrem schwer zu treffen, aber entsprechend lukrativ: Die richtige Reihenfolge 15 - 2 - 14 - 6 - 9 zahlte für den Grundeinsatz von 2 Euro satte 284.116,60 Euro.

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Thibault Lamare: "Ich bekomme gut gezogene Jährlinge"

Der Trainer Thibault Lamare hat sich seit mehreren Jahren auf die Ausbildung junger Pferde spezialisiert. Vom Einbrechen bis hin zur Qualifikation übernimmt er den wichtigen Part der Ausbildung. Der Normanne betreut unter anderem mehrere Pferde aus dem Besitz von Sebastien Guarato.

Foto: SCOOPDYGA

 

Gegenüber dem ParisTurf erklärt er seine Arbeitsweise: "Es ist immer spannend, junge Pferde zu formen. Seit der "L"-Generation bekomme ich gut gezogene Jährlinge. Sie bleiben in der Regel sechs Monate bei mir. Im Spätsommer werden sie eingebrochen, dann folgt eine Phase mit lockerem Training und Lungenaufbau bis Ende Dezember. Für die Qualifikationen nehme ich sie im Februar wieder ins Training, um sie auf die Termine im Juni und Juli vorzubereiten. Das Training auf der Geraden hilft ihnen, Tempo zu entwickeln. Man muss aber sehr aufmerksam sein und die Arbeit gut dosieren, ohne zu übertreiben. Die jungen Pferde sind sehr sensibel und reagieren stark auf das, was man mit ihnen macht. Man darf sich bei ihnen noch weniger Fehler erlauben, als bei erfahrenen Pferden."

Vertrauensverhältnis zu den Besitzern

"Für unseren Betrieb ist diese Arbeit sehr wichtig: Sie sorgt für stabile Einnahmen und schafft ein enges Vertrauensverhältnis zu den Besitzern, die uns ihr Kapital anvertrauen. Diese ersten Monate ermöglichen es, den Charakter und das Potenzial des Pferdes gut einschätzen zu können. Meist bringe ich Gruppen von vier Pferden zur Qualifikation. In diesem Jahr haben 13 von 14 auf Anhieb bestanden. Beim letzten gab es leider einen Zwischenfall..."

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Die Hoffnungsträger unter den Zweijährigen

Auch wenn die ersten Saisonrennen der 2jährigen gerade erst begonnen haben, zeichnet sich bereits eine bekannte Szenerie ab. Philippe Allaire dominiert wieder den Start der Youngster. Er hat bereits vier Siege auf dem Konto. Eines ist aber neu: Es wurde von Nelson Du Bas Bosq ein neuer Rekord bei den Qualifikationen aufgestellt. Und das bemerkenswerte daran war, dass diese neue Bestmarke gleich zu Beginn der Reifeprüfungen aufgestellt wurde.

Foto: NE

 

Generell zeigen die jungen Traber immer mehr Leichtigkeit und Frühreife. So haben schon  zwanzig von ihnen die Qualifikation schneller als 17,0 bestanden. Wie üblich ist Caen der wichtigste Ort für die Qualifikationen. Gefolgt von Meslay-du-Maine, Grosbois und Laval, während in den südöstlichen und nordöstlichen Regionen deutlich weniger Kandidaten antreten. Sieger der ersten beiden Rennen in der Region Paris mit Nitesco De Simm und Nouba Du Bas Bosq in Enghien, war natürlich das Training von Philippe Allaire. Diese Rennen finden inzwischen immer früher in der Saison statt, als noch vor etwa zehn Jahren. Der Weg zu den ersten Gruppe II-Rennen im Dezember und zum "Criterium des Jeunes" im Februar ist aber noch lang.

Einige Zweijährige haben sich in den bisherigen Qualifikationen bereits besonders hervorgetan. Sie gelten in ihrem Umfeld als große Hoffnungsträger und sind in den kommenden Wochen unbedingt im Auge zu behalten. Einige Reporter vom ParisTurf haben ihre favorisierten 2jährigen vorgestellt, die man besonders beachten sollte:

NIZZA ROCCA (Quali 12. Mai - 17,7 - Meslay-du-Maine)

Trainer Franck Leblanc.

Kommentar Robert Dalibard: "Sie qualifizierte sich mit großer Leichtigkeit. Noch ohne Rennerfahrung, sollte sie bald debütieren. Und das mit echten Siegchancen."

NIKITA (Quali 17. Juni 17,5 - Laval)

Trainer: William Bigeon

Kommentar Robert Dalibard: "Ihr Debüt ist eventuell für August geplant. Ein Sieg beim ersten Start wäre keineswegs überraschend."

NOUIC DI PALBA (Quali 28. Mai 19,5 - Bordeaux)

Trainer: Quentin Machet

Kommentar: Olivier Bornia: "Sie sollte sich in den ersten Zweijährigen-Rennen im Südwesten gut behaupten. Insbesondere beim anvisierten Start am 16. August in Villereal."

NANO UP STAR (Quali 16. Juli 17,8 -  Bordeaux)

Trainer: Richard Westerink

Kommentar: Olivier Bornia: "Vertreter des Ecurie des Charmes, mit der besten Zeit des Quali-Tages. Seine starken Trainingsleistungen lassen auf eine ebenso überzeugende Rennleistung schließen."

NELSON DU BAS BOSQ (Quali 03. Juni 14,1 - Caen)

Trainer: Yoann Lebourgeois

Kommentar Jennifer Lemonnier: "Schnellster Zweijähriger bisher. Gewann seine Qualifikation souverän von Start bis Ziel." Trainer: "Ein unkompliziertes Pferd, noch entwicklungsfähig."

NOT A BAD DEAL (Quali 07. Mai 1:15,4 - Caen)

Trainer: Yoann Lebourgeois

Kommentar Jennifer Lemonnier: "Bestzeit seines Quali-Tages. Dominierte sein Feld mühelos, lief den letzten Kilometer in 15,6." Trainer: "Ein athletischer Hengst mit vielen Qualitäten."

NOTEBOOK (Quali 10. Juli 17,6 - Le Mans)

Trainer: Etienne Dubois

Kommentar Michel Barruteau: "Kompakt, entwicklungsfähig und mit viel Ausstrahlung. Hat die Zukunft vor sich."

NAYA D´ERONVILLE (Quali 17,3 10. Juli - Le Mans)

Trainer: Thierry Duvaldestin

Kommentar Michel Barruteau: "Gewann ihre Quali mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Die beeindruckendste Zweijährige im ersten Halbjahr in Le Mans."

NEZUKO JIEL (Quali 19,7 16. Mai- Grosbois)

Trainer: Jean-Luc Dersoir

Kommentar B. J.: "Ein grober Fehler rund 300 Meter vor dem Ziel verhinderte den sicheren Sieg und eine deutlich bessere Zeit in der Qualifikation. Sie hat Format und Entwicklungspotenzial. Ihre Zukunft sieht vielversprechend aus."

NEWTON ELLIS (Quali 18,1 11. Juli - Grosbois)

Trainer: Emmanuel Allard

Kommentar B. J. : "Setzte sich auf den letzten 600 Metern unwiderstehlich ab und stellte die Bestzeit des Tages auf. Sein Trainer hat ihn ab Anfang August für Rennen vorgesehen. Ein schneller Start in die Karriere scheint sicher."

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Positiver Kokain-Test - Pierrick Le Moel gesperrt

Nachdem Le Moel bereits zwischen Oktober 2021 und August 2023 wegen eines positiven Dopingtests seines Schützlings Democrate auf Kobalt für fast zwei Jahre aus dem Rennbetrieb ausgeschlossen war, wurde nun eine weitere Sperre gegen ihn verhängt. Er verliert für sechs Monate seine Rennlizenz.

Die Sanktion gegen Pierrick Le Moel, die im Bulletin der SETF am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde, ist seit dem 18. Juli in Kraft. Der Fahrer wurde nach einem positiven Test auf Kokain vom Rennbetrieb ausgeschlossen.

Anlass war ein Test, dem Le Moel vor seiner Teilnahme am Prix De Cabourg am 09. März 2025 auf der Rennbahn von Cagnes-sur-Mer unterzogen wurde. Die Analyseergebnisse wiesen mehrere verbotene Substanzen nach:

Tramadol / O-Desmethyltramadol / Hydroxycocain / Ecgoninmethylester / Cocaethylen / Benzoylecgonin / Kokain.

Es handelt sich dabei um Opioide, Kokainmetaboliten und Betäubungsmittel, die allesamt auf der Liste der verbotenen Substanzen stehen.

Die Rennleitung begründet die harte Maßnahme mit deutlichen Worten: "Diese Zuwiderhandlung ist von besonderer Schwere angesichts der Art der festgestellten Substanzen, die geeignet waren, die Ordnungsmäßigkeit des Rennens zu gefährden, indem sie möglicherweise die Leistung von Pierrick Le Moel im Prix De Cabourg und den weiteren am 09. März 2025 in Cagnes-sur-Mer gelaufenen Rennen beeinflusst haben. (...) Zudem war diese Zuwiderhandlung geeignet, die Gesundheit und Sicherheit, sowohl von Pierrick Le Moel selbst, als auch der anderen Teilnehmer zu gefährden und schließlich dem Ansehen des Trabrennsports und seiner Berufsakteure schweren Schaden zuzufügen."

Die Kommissare der SETF beschlossen daher, Pierrick Le Moel für sechs Monate von allen Rennen auszuschließen, die unter dem Regelwerk der SETF stattfinden.

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David Thomain: "Der Abend ist gut verlaufen"

Es ist bekannt, dass zwei der regelmäßigen Besucher unter den Fahrern in Cabourg besonders erfolgreich sind. Gemeint sind damit natürlich Yoann Lebourgeois und David Thomain. Der Letztere hatte am gestrigen Freitag wieder einen guten Tag mit zwei Erfolgen erwischt.

Mit dem Doppelerfolg erhöhte der Catchdriver auch seine Siegzahl der laufenden Saison auf 98. Mit Let's Go Mauricien war Thomain für die Ausbildung seines Bruders Clement erfolgreich. Mit Kalinka De Sée punktete er für Trainerin Elise Privat.

Let´s Go Mauricien - Foto: SCOOPDYGA

 

"Der Abend ist gut verlaufen. Schade ist es dennoch, dass ich den Sieg im Hauptrennen nicht holen konnte", bedauerte der Normanne, der nicht verhindern konnte, dass Jizou D'Etang in der Quinte einen frühen Fehler machte. "Let's Go Mauricien hat sich sicherlich seit seinem letzten Rennen hier verbessert und profitierte diesmal von einem günstigeren Rennverlauf, indem er das Rennen an der Spitze lief. Er ist ein gutes Pferd, das sich leider nicht wohl fühlt, wenn es links herum laufen muss."

Gleichstand an der Spitze

Mit diesen zwei Siegen hat der älteste Sohn von Jean-Pierre Thomain nun fünf Erfolge im Sulky seit Beginn des Meetings in Cabourg erzielt und teilt sich damit die Spitzenposition in der Fahrerwertung mit Yoann Lebourgeois.

 
Sonntag 27 Juli 14:04 Uhr
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Luba Sonn

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David Thomain: "In den nächsten beiden Rennen könnten wir etwas weniger offensiv vorgehen"

Nach der Streichung des großen Favoriten Inexess Bleu im Prix Jean-Luc Lagardere, wurde die Partie offener. Die Wetter legten sich schließlich im der Mehrheit auf den frischen Weltrekordler Jabalpur fest. Doch am Ende profitierte das zweitstärkste Pferd am Wettmarkt.

Zum Rennverlauf: Nach einem sehr taktischen Beginn sah man J'Aime Le Foot an der Spitze. Dahinter hatten sich die Positionen schon sortiert und nach einer Runde übernahm dann KOCTEL DU DAIN die Spitze. Der erste Kilometer lag für den Allaire-Schützling nur knapp über einem 13er-Schnitt, was schon eine nahezu perfekte Anfangsphase für ihn bedeutete. Während Hubble Du Vivier ab diesem Zeitpunkt außen herum musste, konnte in dessen Rücken Jabalpur ein optimales Rennen finden. An dieser Reihenfolge veränderte sich bis kurz vor Beginn des Schlussbogens kaum etwas. Inzwischen hat Krack Time Atout, der erstmals von Franck Nivard aufgeboten wurde, das Ende des Feldes verlassen und konnte in der dritten Spur Jabalpur als Zugmaschine finden. Allerdings zog das Tempo auf den letzten 800 Metern so stetig an, dass der zweifache Gruppe I-Sieger und drittes Pferd am Wettmarkt, seinen bekannten Speed nicht einsetzen konnte und schließlich als Sechster endete. Jabalpur war unterdessen der einzige Teilnehmer, der zum beschleunigten Spitzenreiter Koctel Du Dain etwas aufschließen konnte. David Thomain wehrte die Attacke aber unter leichten Hilfen ab und kam in 12,1/2.875 Meter sicher nach Hause.

ZUM VIDEO

 

Foto: SCOOPDYGA

 

Damit hat der Boccador De Simm-Sohn auch seine erste Reifeprüfung gegen die Älteren abgelegt und wurde so, nach Jushua Tree im Vorjahr, zum zweiten 5jährigen in Folge, der dieses Rennen für sich entscheiden konnte. "Ich habe mich bewusst für das Rennen und gegen ein anderes in Cabourg entschieden", erklärte Trainer Philippe Allaire im Anschluss am Mikrofon von Equidia. "Er wird vor dem Criterium noch zwei weitere Rennen bestreiten. Es ist ein Pferd, dass gerne von vorne geht. Ich bin sehr zufrieden."

Der Siegfahrer David Thomain äußerte sich ebenso zufrieden: "Er hatte schon etwas Arbeit hinter sich, aber das Rennen war sehr schön und er hat eine starke Leistung gezeigt. In den nächsten beiden Rennen könnten wir etwas weniger offensiv vorgehen, bevor es ins Gruppe I-Rennen geht."

Gabi Gelormini, als Fahrer des Zweitplatzierten Jabalpur, konnte mit dem Ehrenplatz auch gut leben: "Wir wurden von einem absoluten Top-Pferd geschlagen. Wenn Koctel Du Dain vorne ist, ist er schwer zu überholen. Ich bin neben ihn gekommen, aber konnte ihn nie wirklich bedrängen. Er hat mich einfach immer wieder abgewehrt."

Dahinter belegte Gendreen belegte Rang Drei, vor Harley Gema und J’Aime Le Foot. Die Siegerzeit von 1:12,1 war die zweitschnellste, die je in diesem Rennen gelaufen wurde. Nur Aubrion Du Gers war 2018 mit 1:11,3 schneller.

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Claude Jorion: "Wenn einen das Zuchtfieber einmal packt, lässt es nicht mehr los"

Claude Jorion ist einer der unermüdlichen Mitstreiter der AETCE, wo er sich insbesondere um die Gestaltung der Pedigree-Seiten im Katalog für die jährliche Jährlingsauktion kümmert, die in diesem Jahr am 29. August in Vichy stattfindet. Seit über 25 Jahren ist er unter dem Label "Chanlecy" auch als Züchter in Frankreich bekannt. LeTrot hat im gemeinsamen Gespräch ein Porträt über ihn gezeichnet.

Foto: Lefaucheux

 

Unter dem weißen Kittel des Doktors

Claude Jorion trägt keinen weißen Kittel, obwohl es zu ihm passen würde. Der promovierte Apotheker mit Spezialisierung auf Biologie, leitet rund zehn Analyse-Labore eines großen Konzerns unter dem Namen Synlab Bourgogne im Departement Saone-et-Loire. Als Vorstandsvorsitzender dieses Netzwerks mit Sitz rund um Paray-le-Monial, führt er ein Team von 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein Präsident, der den Austausch mit seinen Leuten schätzt: "Ich habe keine heimliche Leidenschaft für den Trabrennsport. Ich rede ganz offen darüber", sagt er lächelnd.

"Sobald ich es mir leisten kann, kaufe ich ein Pferd"

"Als Kind habe ich mit meiner Familie oft die Rennen verfolgt. Es waren vor allem Trabrennen, die mich immer fasziniert haben. Später war ich ein bisschen Turfist, und ich wusste: Sobald ich es mir leisten kann, ein Pferd, oder auch nur einen Anteil zu kaufen, werde ich es tun." 1995 setzte Claude Jorion diesen Plan in die Tat um. Vom Besitzer wurde er rasch auch Züchter. 1998 kaufte er in Deauville die Stute Juste Cause D'Em aus dem bekannten Hause Essartial. Die Stute war qualifiziert, aber leistungsmäßig begrenzt. Trotzdem wurde sie eine der beiden Grundlagen seiner Zucht.

"Wenn einen das Zuchtfieber einmal packt, lässt es einen nicht mehr los." Und so war es. Mit Leidenschaft und Systematik, und festen Überzeugungen widmet er sich seither der Zucht. "Ich achte darauf, Inzucht zu vermeiden." Nebenbei engagiert er sich für den Trabrennsport. Etwa durch seine aktive Rolle in der Züchtervereinigung des Zentrums-Ostens (AETCE) und als gewählter Vertreter im Züchterkollegium des Regionalen Trabkomitees.

Mutterstuten in der Normandie

Seit 2008 besitzt Claude Jorion einen kleinen Bauernhof mit rund zehn Hektar im Charolais. Dort züchtet er heute aber nicht mehr: "Der Einfachheit halber und um Transportrisiken zu vermeiden, stehen alle meine Zuchtstuten nun dauerhaft in der Normandie, auf dem Haras de l’Etre." Und woher stammt der Name Chanlecy, den zum Beispiel Echo De Chanlecy so bekannt gemacht hat? "Ich wohne in Champlecy, wo es ein Schloss von Anne-Charlotte de Chanlecy gibt. Sie war die Ehefrau von D'Artagnan, der Figur, die Alexandre Dumas zu seinen Musketieren inspirierte. Tatsächlich war Chanlecy der frühere Name von Champlecy. Daher mein Züchterlabel Chanlecy."

Ein Hauch von Ourasi

Die zweite Stammmutter seiner Zucht ist Nina D’Urzy, gekauft aus einem echten Liebhaberimpuls heraus. Der noch unerfahrene Claude Jorion war sofort begeistert von ihrem Exterieur und ihrer Abstammung. Denn sie ist verwandt mit den Legenden Ourasi und Vourasie. Die Geschichte dieser Stute ist abenteuerlich und endet glücklich: Sie wurde die Mutter von Echo De Chanlecy. Beteiligte an diesem Zuchtglück waren unter anderem Michel Rivaillon, Bruno Marie und Pierre Callier. Heute wird Jorion bei der sportlichen Betreuung seiner Pferde unter anderem von Cyrille Buhigne und Franck Peltier unterstützt.

Wenn das "Echo" noch nachklingt

Die Geschichte von Echo De Chanlecy (658.280 Euro) ist eine Erfolgswelle voller Glücksmomente. "Sein Sieg in Feurs, also hier im Grand National Du Trot, war ein ganz besonderer Moment für mich."

Claude Jorion und seine Frau teilen die Leidenschaft für den Trabrennsport. Und doch stellt sich die Frage nach der Zukunft: "Unsere Kinder, beide in den 30ern, interessieren sich bisher kaum dafür. Das macht mich etwas traurig, denn ich wünsche mir, dass der Stall Chanlecy auch nach uns weiterlebt."

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Nicolas Bazire: "Ich kann nicht alles machen, wie mein Vater"

Zum Ende des letzten Jahres gab es im französischen Trabrennsport einen große Veränderung. Trainer Jean Michel Bazire übergab seinen Stall, zumindest auf dem Papier, seinem Sohn Nicolas. Ein deutliches Zeichen für den Wandel, der sich in den letzten neun Monaten vollzogen hat. Mit dieser Übergabe, die von seinem Vater Jean-Michel Bazire, dem zwanzigfachen Gewinner des Sulky d'Or, gewollt und strategisch umgesetzt wurde, haben sich die Verantwortlichkeiten des Sohnes deutlich vergrößert. In diesen neun Monaten konnte Nicolas Bazire bereits drei Siege in Gruppe I-Rennen feiern. Zweimal triumphierte Joumba De Guez und einmal Mille Etoiles.

Im großen Interview mit 24H Au Trot spricht der jüngste Sieger in der Geschichte des Prix D´Amerique über seine persönliche Entwicklung in dieser Zeit, das Verhältnis zu seinem Vater und seine Sicht auf den Beruf des Trabrennfahrers.

Foto: Lefaucheux

 

24h Au Trot: "Seit neun Monaten stehen die Pferde des Bazire-Teams unter Ihrer Regie. Wie lief der Übergang?"

Nicolas Bazire: "Das ist für mich die logische Weiterentwicklung im Leben des Stalls. Wir arbeiten grundsätzlich weiter wie bisher, passen uns aber natürlich über die Jahre an. Die Organisation sieht momentan so aus: Jean-Michel hat 14 Pferde in seiner Obhut, Romain (Congard) etwa ein Dutzend und ich selbst zwanzig. So arbeiten wir im Alltag Hand in Hand und unterstützen uns gegenseitig. Das versteht sich von selbst. Unser Ziel ist es, uns Schritt für Schritt weiterzuentwickeln."

24H: "Was heißt das genau?"

NB: "Ich weiß, dass ich morgen nicht einfach so einen Stall mit 120 oder 140 Pferden übernehmen könnte. Trainer zu sein, heißt nicht nur Pferde zu trainieren. Klar, ich kann Pferde trainieren, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das immer gut mache. Aber Trainer sein bedeutet, an alles zu denken. So funktioniert ein Stall eben. Man muss zum Beispiel auch einplanen, dass wir jedes Jahr zwischen 70 und 80 junge Pferde testen. Mit den Jahren entwickelt man dafür gewisse Automatismen. Die kann ich in meinem Alter und mit meiner Erfahrung noch nicht alle haben. Und das ist völlig normal."

24H: "In dieser Zeit haben sich Ihre Verantwortlichkeiten erweitert. Wie war das vorher und was hat sich verändert?"

NB: "In den zwei, drei Jahren davor hatte ich bereits etwas mehr Verantwortung übernommen. Aber davor war ich, in Anführungszeichen, ein ganz normaler Mitarbeiter, auch wenn ich die Pferde gefahren bin. Ich habe gemacht, was man mir gesagt hat. Heute bin ich für die Pferde und auch die Trainingsmethoden verantwortlich. Das ist nicht unbedingt stressig, aber definitiv mit mehr Druck verbunden. Und vor allem mit viel mehr Verantwortung: gegenüber mir selbst und meinen Fähigkeiten als Trainer, aber auch gegenüber den Besitzern, dem gesamten Stall und nicht zuletzt den Wettern. Wenn es dann gut läuft, ist die Freude umso größer. Und wenn es nicht klappt, ist die Enttäuschung entsprechend stärker."

24H: "Die Umstrukturierung des Stalls hat also nicht erst mit dem letzten Wintermeeting begonnen, als offiziell die meisten Pferde unter Ihrem Namen liefen?"

NB: "Nein, das war ein schrittweiser, natürlicher Prozess. Angefangen hat es eigentlich schon, als ich zwei Winter lang im Trainingszentrum von Grosbois war. Damals hatte ich die Verantwortung für einen kleinen Bereich mit zwei Mitarbeitern. Ich musste mich um diese Pferdegruppe selbst kümmern. Das hat mir geholfen, meinen eigenen Stil zu entwickeln, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man ein Pferd optimal für ein bestimmtes Rennen vorbereitet. Die Übergabe erfolgt also Stück für Stück. Mein Vater hat über viele Jahre enorm hart gearbeitet. Er hat es sich mehr als verdient, nun etwas kürzerzutreten, was er in letzter Zeit auch zunehmend tut. Aber er ist weiterhin präsent und steht uns zur Seite. Ich glaube übrigens nicht, dass er je ganz aufhören wird. Um 5:30 Uhr steht er immer noch selbst im Stall und kümmert sich um seine Pferde. Ihn an meiner Seite zu haben, ist natürlich ein riesiger Vorteil."

24H: "Trotzdem spüren Sie jetzt mehr Druck, oder?"

NB: "Ja, auf jeden Fall. Auch wenn er sich noch um die besten Pferde kümmert, was absolut verständlich ist, habe ich selbst auch einen qualitativ sehr guten Pferdebestand. Dafür muss man passende Rennprogramme aufstellen, die besten Startmöglichkeiten finden und die Pferde entsprechend vorbereiten. Da merkt man erst so richtig, wie viele Faktoren dabei eine Rolle spielen."

24H: "Die Zusammenarbeit mit der eigenen Familie ist nicht immer einfach. Erst recht nicht, wenn man in die Fußstapfen eines so erfolgreichen Vaters tritt. Wie sehen Sie das heute?"

NB: "Am Anfang war das nicht leicht. Mit dem eigenen Vater zu arbeiten, ist sowieso nicht einfach. Es kam vor, dass ich gewisse Dinge, die er mir sagte, falsch aufgenommen habe. Und er war nicht immer besonders freundlich dabei (lacht). Aber ich kann es ihm nicht verübeln. Mein Verhalten war oft nicht besonders reif, ich hatte einfach noch zu wenig Erfahrung. Ich war manchmal etwas verträumt unterwegs. Mit der Zeit habe ich dazugelernt und bin ruhiger geworden. Und auch er hat sich verändert (lacht). Er hat mittlerweile verstanden, dass ich nicht genauso bin wie er. Ich kann nicht alles machen wie er. Anfangs fiel ihm das schwer. Er hätte sich wohl gewünscht, dass ich ein "Jean-Michel Nummer Zwei" werde. Aber das ist weder durch Talent noch durch Arbeit möglich. Mein Vater denkt ununterbrochen an seine Pferde - sogar im Schlaf. Ich dagegen brauche auch mal eine Pause zum Abschalten."

24H: "Können Sie diesen Aspekt näher erläutern?"

NB: "Das ist ein Beruf, in dem man sehr viele Stunden arbeitet. Körperlich ist das anstrengend. Aber das, was wirklich erschöpfend ist, ist die mentale Belastung. Es ist nicht unbedingt "schwer", aber man muss Pferde und den Beruf wirklich lieben. Man merkt heute immer mehr, wie wichtig mentale Gesundheit ist. Gerade auch im Sport. Man kann nicht in den Kopf eines anderen hineinschauen. Aber es gibt Phasen, in denen einfach alles schiefläuft: die Rennen, die Arbeit, das Privatleben… Und genau in solchen Momenten muss man die Kraft finden, wieder aufzustehen, weiterzumachen, sich auf Positives zu konzentrieren. In dieser Hinsicht haben mir die letzten neun Monate sehr geholfen."

24H: "Wenn man das so hört, sind Auszeiten also unverzichtbar?"

NB: "Für mich auf jeden Fall. Es tut gut, mal acht Tage abzuschalten. Man muss gar nicht weit wegfahren, aber das Handy ausschalten und einfach runterkommen. Das ist mir sehr wichtig. Man kann sich natürlich vornehmen, 40 Jahre Vollgas zu geben und danach das Leben zu genießen. Aber ich sehe das anders. Ab und zu braucht man einfach eine Pause. Nicht unbedingt, um sich körperlich zu erholen, sondern um den Kopf freizubekommen. Die mentale Belastung ist wirklich das Schwierigste in diesem Job."

24H: "Am Ende geht es also doch wieder um den Druck, der mit der Leistung und dem Erfolg eines Top-Stalls wie Ihrem verbunden ist?"

NB: "Ja, der Druck ist einfach da. Schon allein, weil man niemanden enttäuschen will. Man selbst will ja auch, dass alles gut läuft. Andererseits: Wenn man diesen Beruf ohne Druck ausübt, dann ist es einem wohl ein bisschen egal. Und umso schöner sind dann die Momente, wenn es so läuft, wie man es sich erhofft."

24H: "Hat sich Nicolas Bazire im Jahr 2025 verändert?"

NB: "Es ist kein "neuer" Nicolas Bazire. Aber ich bin ein bisschen reifer geworden."

 
Sonntag 27 Juli 17:25 Uhr
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Gambler

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Ist kein Dummer der kleine Bazire. Mal sehen, wo er in 4,5 Jahren steht. Sehe ihn nach diesem Interview mit ein wenig anderen Augen.

Montag 28 Juli 04:19 Uhr
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Luba Sonn

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Gambler schreibt:

Ist keiner Dummer der kleine Bazire. Mal sehen, wo er in 4,5 Jahren steht. Sehe ihn nach diesem Interview mit ein wenig anderen Augen.

Lustig, dass Du das erwähnst. Hab ich mir nämlich nach dem Lesen des Interviews genauso gedacht.

Aber dann dachte ich mir auch wieder..."aber seine Fuhren...teilweise auch zu hart."

Am Samstag hat er sich mit Hubble Du Vivier auch schön "reinlegen" lassen. Da haben alle aus der Führungsgruppe einen Kilometer die Positionen getauscht, bis sie zufrieden waren. Und Nicolas landete in der Geige 😉. Und das nachdem er zuvor schon unheimlich aufwendig unterwegs war.

Aber ich nehme ihn gleichzeitig auch in Schutz. Gerade was das Trainieren angeht. Wie er selbst sagt...Er ist noch sehr jung. Und außerdem tritt in die Fußstapfen des Größten...

Montag 28 Juli 06:45 Uhr
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Luba Sonn

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Simon Laloum: "Grand Trio Ludois arbeitet hervorragend"

Am heutigen Montag wird Grand Trio Ludois in Cagnes-sur-Mer im Prix Alexandre Roucayrol (GR III) an den Start gehen. Für den Schützling von Simon Laloum ist dieses Rennen ein erklärtes Ziel, zumal der Wallach in dem kleinen Feld an der Grundmarke eindrehen darf.

Foto: SCOOPDYGA

 

Nach seinem souveränen Sieg im Prix Florence Lecellier am 02. Juli in Enghien hat Grand Trio Ludois am Montag in Cagnes-sur-Mer eine vielversprechende Chance, auch das kommende Grupperennen für sich zu entscheiden. Bereits Ende April konnte der Booster Winner-Sohn in Beaumont-de-Lomagne einen Gruppe III-Erfolg verbuchen. Trainer Simon Laloum vertraut voll auf seinen Schüler und erklärte gegenüber dem ParisTurf: "Das Pferd arbeitet hervorragend. Ich bin überzeugt, dass er dem Druck der Verfolger aus dem zweiten Band standhalten kann. Ich bin sehr zuversichtlich."

Anvertraut wird Grand Trio Ludois Theo Briand. Der 9jährige Wallach wird es allerdings mit einem gefährlichen Gegner aufnehmen müssen: Ibiscus Man, ebenfalls ein Sohn von Booster Winner, hat zwar 25 Meter mehr zurückzulegen, aber am 07. Juli auf dieser Bahn einen starken Eindruck hinterlassen. Trainer Romain Larue kommt mit berechtigten Hoffnungen zurück an die Riviera.

Inato Pierji: Kein erklärtes Ziel, aber nicht chancenlos

Ein weiterer starker Name im zweiten Band ist Inato Pierji, der auf dem Papier als dritte Kraft gilt, auch wenn sein Trainer Alexandre Bonnefoy erklärt:

"In Vichy hat er gut gekämpft und wir waren sehr zufrieden mit ihm. Dieses Rennen war zwar nicht als Ziel geplant, aber ich habe im Moment nur wenige passende Möglichkeiten. Er wirkt im Training frischer und ist im Aufwärtstrend. Wenn er etwas früher ins Rennen findet als sonst, sollte ein Podestplatz drin sein."

Unter den sieben weiteren Teilnehmern sind vor allem Finger Des Bordes, Gibus und Cool Kronos aus dem ersten Band nicht zu unterschätzen. Auch Floreal, der Sieger des Prix de la Cote d’Azur 2024, will sich rehabilitieren. Diesmal als gewinnreichster Teilnehmer im Feld.

ZUR WETTABGABE BEI TROTTO

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David Bekaert: "Für Illico Du Jas sollte es für die Top 3 reichen"

Am Montagabend ist der südfranzösische Fahrer David Bekaert in allen sieben Rennen der "Semi-Nocturne"-Veranstaltung in Cagnes-sur-Mer im Einsatz. Im Vorfeld hat Bekaert für den ParisTurf seine Chancen in den verschiedenen Prüfungen analysiert.

Mit bereits fünf Siegen in diesem Sommer in Cagnes-sur-Mer (sieben, wenn man die nach Avignon verlegten Rennen dazuzählt), gehört David Bekaert zu den Fahrern, auf die man am Montag ganz besonders achten sollte. Natürlich auch im Hauptereignis, wo er seinen Crack Inato Pierji fährt. "In Vichy war er super. Wir hatten berechtigte Hoffnungen, bevor Harmony Du Rabutin uns noch abgefangen hat. Diesmal haben wir eine Zulage, aber das Feld ist etwas ausgedünnt. Ich setze daher zu Recht viel auf ihn!", erklärt Bekaert, der in dieser Saison bereits 91 Siege auf dem Konto hat.

Inato Pierji - Foto: SCOOPDYGA

 

Meinung zu den weiteren Startern des Abends:

Illico Du Jas (303): "Er hat mir in Hyeres gut gefallen. Wir haben eine gute Startnummer gezogen und diesmal geht er barfuß. Das sollte für einen Platz unter den Top 3 reichen."

Jeremy D’As (206): "War zuletzt in Laval unglücklich unterwegs. Er hat heute eine gute Chance."

Jericho D’Em (509): "War Zweiter in Langon und hat wieder eine erste Chance."

Koala Blue (404): "Er zeigt morgens wenig, aber seine letzte Leistung war ordentlich. Ich bin gespannt."

Katsumoto (402): "Er hat kommende Woche ein besseres Engagement – heute ist eher Vorbereitung."

More and More (609): "Wenn er unterwegs nicht zu viel Kraft lässt, hat er eine richtig gute Chance."

Kanelle Du Noyer (707): "Sie bleibt heute beschlagen, was ihre Möglichkeiten einschränkt. Aber das Feld ist nicht stark."

ZUM RENNTAG IN CAGNES-SUR-MER

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Eric Raffin: "Legende D'Eole hat für mich eine erste Chance"

Nach einem erfolgreichen Juli setzt Eric Raffin seine "Sommer-Tour" fort und legt am Montag einen Zwischenstopp auf der Rennbahn von Chatelaillon-La Rochelle ein. Dort wird der Sulky D'Or gleich in acht Rennen im Einsatz sein.

Foto: SCOOPDYGA

 

Für den ParisTurf gibt der Edel-Catchdriver einen Ausblick auf seine Starter:

"Ich bin zuletzt Legende D’Eole (110) in Pornichet gefahren und sie hat mir gut gefallen, als sie Zweite wurde. Auch wenn wir aus der zweiten Startreihe losfahren, hat sie für mich eine erste Chance.

Bei King Tejy (206) ist das Feld zwar klein, aber qualitativ stark. Wir sind nicht chancenlos. Ebenso wie mit La Joie De Vivre (410), die man mit Vertrauen wieder auf den Wettschein nehmen sollte.

Mit Junky De Chenu (301) habe ich bei beiden gemeinsamen Starts gute Ergebnisse erzielt. Da erwarte ich wieder eine starke Leistung.

Magic Face (504) kenne ich zwar nicht, aber seine bisherigen Leistungen sind vielversprechend. Er sollte vorne mitmischen. Das gilt auch für Jaguar Marancourt (601), den man nicht abschreiben darf.

Kassiopée Du Noyer (703) hat ebenfalls das Potenzial, in die Platzierungen zu kommen.

Und nach dem Sieg mit Jim D'Alouette (802) in Pornichet ist eine Wiederholung durchaus möglich."

ZUM RENNTAG IN CHATELAILLON

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Wieder zwei Allaire-Youngster vorn - Yoann Lebourgeois: "Philippe hatte uns vorgewarnt"

Nachdem es in den letzten beiden Jahrgängen für Trainer Philippe Allaire, wenn man von den ersten Wochen der Youngster absieht, nicht gut gelaufen ist, dominiert er nun umso mehr den Start der 2jährigen-Rennen in dieser Saison. Am gestrigen Sonntag konnte er wieder zwei Rennen gewinnen, die für die jüngste aktive Generation ausgeschrieben waren.

Den Start machte NORMANDIE NIEMEN in Enghien. In der ersten Prüfung des Tages, dem Prix De Bezons, setzte sich die von Philippe Allaire trainierte Stute souverän durch und gewann in 17,5/2.250 Meter Bänderstart. Kurz nach dem Ab wackelte die Italiano Vero-Tochter für ein, zwei Schritte. David Thomain hatte aber alles unter Kontrolle und konnte die beliebteste Taktik von Trainer Allaire anwenden - das Feld von der Spitze aus kontrollieren. Thomain konnte mit diesem Erfolg bereits den siebten Erfolg innerhalb von drei Tagen feiern. Und der Trainer resümierte in recht nüchterner Art: "Sie hat sehr sauber gewonnen. Ich bin wirklich froh. Sie ist eine gute Stute. Es ist die erste Generation von Italiano Vero, daher bin ich doppelt zufrieden. Sie ist groß gewachsen, wirkt noch nicht wie eine klassische Zweijährige. Aber ich setze große Hoffnungen in sie."

ZUM VIDEO

Foto: SCOOPDYGA

 

Hinter der Siegerin belegte Nereida, ebenfalls beim Debüt, den zweiten Platz. Nayara sicherte sich nach der Disqualifikation von No More, die nach einer Überprüfung vom Podest geflogen ist, den dritten Rang.

Knapp drei Stunden später war die Graspiste in Brehal Schauplatz für den nächsten Erfolg bei den 2jährigen aus dem Stall Allaire. Und zum Erfolg in Enghien gab es zwei Parallelen: der Sieg kam natürlich Start-Ziel zu Stande und der Vater vom siegreichen NAPOLITANO VERO heißt auch Italiano Vero.

Im Prix Granville Terre Et Mer war Yoann Lebourgeois der Catchdriver, der den 2jährigen sofort von ganz außen an die Spitze des Feldes führte. Zu Beginn der Schlussrunde bekam das Gespann kurz ein wenig Druck von Nino Du Plessis und Patrick Ploquin. Aber die erhöhte Pace konnte mühelos angenommen werden. Aus dem letzten Bogen heraus löste sich das Duo spielerisch, wobei aus dem Rücken nur Never Forget halbwegs in der Nähe bleiben konnte und einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat.

ZUM VIDEO

"Philippe Allaire hatte uns schon vorgewarnt, dass er eine sehr gute Generation junger Hengste hat. Er lag damit genau richtig", erklärte Yoann Lebourgeois nach dem leichten Sieg. "Nach einem schnellen Start bis an die Spitze konnte ich das Tempo etwas drosseln, bevor ich meinen Hengst kurz vor der Geraden aufforderte, sich abzusetzen. Das hat er mühelos gemacht. Er ist sehr zuverlässig, arbeitet gut mit und liebt es, auf Gras zu laufen. Vielleicht wird er in ein paar Jahren ein Kandidat für die Trophee Vert sein (lacht)."

Mit diesem Sieg feierte Philippe Allaire bereits seinen sechsten Erfolg bei den Zweijährigen in diesem Sommer.

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Ausrufezeichen von King Opera in Richtung Criterium

Trotz der vier Eisen, die KING OPERA beim gestrigen Start auf der Grasbahn von Brehal mit sich trug, konnte sich der Hengst am Ende durchsetzen.

Der Vertreter aus dem Stall von William Bigeon hatte erst vor drei Wochen einen Gruppe III-Erfolg in Enghien erzielen können und musste nun sogar eine Zulage von 50 Meter ausgleichen. Der Ready Cash-Sohn wurde noch dazu erstmals in der Nachwuchshand von Corentin Herivaux aufgeboten.

Foto: Bruno Vandevelde

 

Der junge Fahrer bewahrte mit seinem prominenten Partner aber viel Ruhe. Erst auf dem Weg in Schlussbogen schickte er ihn vom Ende des Feldes in die Schlacht. Und der 5jährige machte sich auch mit großen Schritten am Feld vorbei auf dem Weg in Richtung Spitze. Zu Beginn des Einlaufs machte King Opera schon einen sehr guten Eindruck, hatte aber noch einen riesigen Rückstand auf den enteilten Kash Des Caillons. Mit einer wahren Flugshow konnte er bis zum Ziel aber sogar noch einen Vorteil von anderthalb Längen herausarbeiten. Ein vielversprechendes Zeichen für das bevorstehende Criterium der 5jährigen in sieben Wochen. Trainer Bigeon kündigte noch einen vorherigen Start an.

ZUM VIDEO

Nach dem Rennen betonte Corentin Herivaux seine Zufriedenheit, weil er dem Vertrauen seines Ausbilders William Bigeon gerecht werden konnte.

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50. Sieg für Oscar Placier

OSCAR PLACIER konnte gestern auf der Provinzbahn von Saint-Jean-de-Monts seinen 50. Sieg feiern und ist damit offiziell im Profilager angekommen. Der (noch) Auszubildende von Jean-Philippe Monclin konnte diesen ersten Meilenstein in seiner favorisierten Disziplin, dem Trabreiten, erringen.

Foto: Alex Zona

 

Im Sattel von Leader De La Ferme gewann Placier für Trainer Kevin Lebouteiller die vorletzte Prüfung des Tages. Nach einem guten Start lag das Duo immer im Rücken der Tempo bolzenden Laelia Louzeene. Auf der letzten Überseite übernahm Placier mit dem 4jährigen Wallach selbst die Spitze und war von dem Moment an bis zum Ziel hochüberlegen unterwegs.

ZUM VIDEO

Oscar Placier, der erst seit April diesen Jahres für Jean-Philippe Monclin arbeitet, startete seine Karriere am 22. April 2019 in Bihorel-les-Rouen und feierte seinen ersten Erfolg am 07. Juni 2020 in Mauquenchy mit Girl des Rioults. Unter anderem hat er auch für Junior Guelpa gearbeitet, welcher sein bisher wichtigster Arbeitgeber war. Für dieses Quatier hat er nämlich 21 Siege erzielen können. Von seinen nun insgesamt 50 Erfolgen, erreichte Placier 44 im Trabreiten.

 

Mittwoch 30 Juli 10:35 Uhr
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Luba Sonn

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Alexandre Bodin: "Das Ziel ist es, sich jedes Jahr zu verbessern"

Mit fünf Siegen und zahlreichen Platzierungen im Juli blickt Alexandre Bodin auf einen äußerst erfolgreichen Monat zurück. Im Gespräch mit dem ParisTurf spricht er über einen kürzlich erreichten Meilenstein und seine Ambitionen für die Zukunft.

"Es läuft im Moment wirklich gut, aber ich versuche immer, weiterzulernen und mich stetig zu steigern", sagt Bodin bescheiden. "Das Ziel ist klar: sich jedes Jahr weiterzuentwickeln und konstanter auf hohem Niveau zu fahren."

Foto: SCOOPDYGA

 

Ein Beweis seines Talents und seiner Entschlossenheit. Bodin etabliert sich zunehmend als feste Größe im Sulkysport. Der junge Fahrer, der für Alexis Grimault und Charley Mottier arbeitet, hat in diesem Monat auch die symbolträchtige Marke von 100 Karrieresiegen geknackt. Ein Moment, den er nicht so schnell vergessen wird. "Wir hatten einen schwierigen Jahresbeginn, es lief bis April nicht rund. Aber seit Mai ging es richtig gut los. Der Juli war einfach super. Ich war in Form, hatte Selbstvertrauen und vor allem die richtigen Pferde. Ich genieße diese Phase sehr. Der Sommer ist für mich ohnehin immer der wichtigste Teil der Saison: Es gibt mehr Rennen, besonders auf Gras, und an manchen Orten fehlen die Top-Fahrer. Das hilft natürlich", erklärt Bodin offen.

Das er Teil der Teams von Alexis Grimault und Charley Mottier ist, bezeichnet er als großen Glücksfall. "Ich bekomme gute Pferde. Sie vertrauen mir und ich werde mittlerweile auch von außen öfter angefragt. Jetzt gilt es, diese Form zu halten und den Unterschied zwischen Sommer und Winterergebnissen zu verringern."

Die magische 100 und klare Ziele für die Zukunft

Am 13. Juli gelang ihm mit Ino Purple (für Yoann Lavigne) der 100. Karrieresieg. Rechtzeitig vor seinem 21. Geburtstag am 5. August. "Das war ein besonderer Moment. Ich hatte mir vorgenommen, die 100 vor meinem Geburtstag zu knacken. Die Form kam gerade rechtzeitig zurück (lacht). Jetzt möchte ich in diesem Jahr besser sein als 2024, wo ich 22 Siege hatte. Mindestens 25 sollen es diesmal werden." Ein weiteres Ziel: mehr Präsenz im Winter in Paris, sowohl im Sulky als auch im Trabreiten. "Ich will dort häufiger starten, vielleicht auch einige Rennen gewinnen, um mich dort bestmöglich zu zeigen."

Charley Mottier - Mentor und "großer Bruder"

Die enge Bindung zu Charley Mottier entstand schon früh: "Ich war noch Jugendlicher, als ich ihn kennenlernte. Damals fuhr er noch Lehrlingsrennen für meinen Vater, Thierry Bodin. Ich habe dann mein Schulpraktikum bei ihm gemacht. Und bin geblieben. Ich habe alles bei ihm gelernt, er ist wie ein großer Bruder für mich. Als ich Profi wurde, haben Charley und Alexis weiter auf mich gesetzt. Die Stimmung im Stall ist super, alles hat gepasst. Also gab es keinen Grund zu wechseln."

Sulky oder Sattel? Beides!

Obwohl er ursprünglich vom Trabreiten kam, begann seine Karriere als Profi im Sulky. Mit bislang 46 Siegen, darunter auch ein Erfolg in den Niederlanden. "Charley hat mir immer gesagt, dass er mir im Sulky mehr zutrauen wird, sobald ich Profi bin. Und genau so kam es. Ich mag beide Disziplinen gleich gern. Ich denke, wer in diesem Beruf Erfolg haben will, muss vielseitig sein. Ich habe das Glück, körperlich ideale Voraussetzungen mitzubringen. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit."

Jung und motiviert

"Mein größter Traum ist es, eines Tages allein vom Fahren und Reiten leben zu können. Jeden Tag Rennen zu bestreiten, zu gewinnen. Und meinen Namen unter den Großen dieses Sports zu verewigen. Ich bin jung, motiviert und bereit, alles dafür zu geben. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich mir auch vorstellen, mich selbstständig zu machen, aber das ist nicht mein primäres Ziel."

Erfolge auch mit externen Trainern

Neben seinem Engagement bei Grimault und Mottier wird Bodin auch vermehrt von externen Trainern engagiert. Unter anderem von Matthieu Varin, mit dem bereits einige Siege gelangen. "Ich muss mir meine eigene Kundschaft aufbauen. Die gute Form hilft natürlich, neue Kontakte zu knüpfen. Es ist immer spannend, für andere zu fahren. Oft kennt man das Pferd vorher nicht, und wenn man sich dann gut anpasst und gewinnt, ist das besonders befriedigend."

Erinnerungen, die bleiben

Trotz seines jungen Alters hat Alexandre Bodin bereits Erinnerungen gesammelt, die ihn begleiten werden: "Zwei Siege werde ich nie vergessen: Mein erster Profi-Sieg im Sulky in Vincennes mit Joy Du Carnois, meiner Herzensstute, und mein 50. Sieg in Rambouillet mit Harry De Sassy."

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Antoine Wiels: "Julia Bella holt das Versäumte jetzt nach"

Barfuß vorgestellt und als Favoritin ins Rennen gegangen, wurde JULIA BELLA in der letzten Prüfung des Renntages am Dienstag in Langon ihrer Rolle voll und ganz gerecht. Sie zeigte sich von ihrer stärksten Seite und gewann souverän.

Die Stute aus dem Stall von Trainer Jean-Paul Marmion bestätigt einmal mehr ihre Klasse, wenn sie ohne Eisen antritt. Bei ihrem 20. Lebensstart mit sechs Jahren feierte Julia Bella bereits ihren elften Sieg. Und den achten barfuß.

Foto: Karine Belluteau

 

Im Rennen zeigte sie Nervenstärke: Innen im Windschatten der Führenden gehalten, hatte sie nicht den einfachsten Verlauf. Ihr Fahrer Antoine Wiels wirkte im Ziel sogar etwas verärgert, trotz des Erfolgs: "Außen von mir war ein Lokalmatador (Jacques Henri Treich), der mich ständig bedrängt hat… Dann kam der Fehler von Arnaud Desmottes mit Komere De Corday. Das hat mir die Sache erleichtert. Julia Bella ist eine wirklich gute Stute, die gesundheitliche Probleme hatte. Jetzt holt sie das Versäumte nach. Man muss mit ihr warten und ein durchgehend zügiges Rennen haben, denn sie hat einen starken Motor."

ZUM VIDEO

Hinter Julia Bella wurde Knitulia mit Alexandre Abrivard starke Zweite, konnte die Siegerin aber zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährden. Jeu Interdit, der stets in der Nähe der Spitze agierte und außen neben Julia Bella lief, kämpfte sich tapfer auf Platz drei, obwohl Kronos Julino, der lange eingesperrt war, zum Schluss noch stark aufkam.

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Weiteres Millionenrennen am Amerique-Wochenende?

Am Montag wurde in Dänemark ein Vertrag zwischen Bertel Maigard (Costa Stable), dem Besitzer von Wise Guy, und Antonio Somma, dem Eigentümer von Golden Gio, unterzeichnet. Ihre beiden Hengste sollen sich in den kommenden Monaten in einem direkten Duell messen. Mit einer Gewinnsumme von einer Million Euro!

Rückblick: Vor sechs Monaten forderte Antonio Somma in Vincennes Philippe Allaire öffentlich heraus. "Ich möchte Philippe Allaire mit Ginostrabliggi zu einem Duell herausfordern", erklärte er damals im Interview mit Equidia. "Wenn er einverstanden ist, könnten wir ein Rennen über 2.850 Meter organisieren, bei dem unsere beiden Pferde gegeneinander antreten. Ich bin sogar bereit, ihm einen Vorsprung von fünfzig Metern gegen Golden Gio zu geben. Jeder würde 500.000 Euro setzen. Und wir sehen, welches Pferd dann gewinnt."

Foto: SCOOPDYGA

 

Dieses Aufeinandertreffen kam nicht zustande. Doch zu Beginn dieser Woche gab es eine überraschende Wendung: Bei einer Veranstaltung von Panamera Racing am Montag in Dänemark traf sich der italienische Züchter und Besitzer mit Bertel Maigard, dem Eigentümer von Wise Guy. Nur wenige Stunden später wurde ein Vertrag unterschrieben: Die beiden Besitzer einigten sich darauf, ihre Hengste in einem Duell gegeneinander antreten zu lassen. Jeder setzt 500.000 Euro, der Sieger gewinnt die ganze Summe, also 1 Million Euro. Antonio Somma bleibt bei seiner ursprünglichen Ansage: Er wird seinen Hengst Golden Gio mit einem Rückstand von 50 Metern ins Rennen schicken.

Die genauen Details des Duells stehen zwar noch nicht fest, doch als möglicher Schauplatz wird das legendäre Hippodrome von Vincennes ins Auge gefasst. "Es wurde über den Samstag vor dem Prix D'Amerique gesprochen, aber bislang gab es noch keinen Kontakt mit den Franzosen", erklärte Per Nordström, der Trainer von Wise Guy, in einer Pressemitteilung. "Der Besitzer von Wise Guy hat keine Sekunde gezögert. Er ist überzeugt, dass kein anderes Pferd seinen Hengst einholen kann, wenn dieser 50 Meter Vorsprung hat. Ich finde die Idee fantastisch, und wir werden alles daransetzen, dass Wise Guy für das Duell in Topform ist."

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Marie Tourainne: "Die Pferde, wie auch die Kunden, verdienen Respekt und Hingabe."

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer neuen Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Folge Eins von Sechs: Haras D’Ecouche - ein unverzichtbarer Name

Bei den letzten Ausgaben der "Yearlings Selectionnes D´Arqana Trot" belegte das Haras D’Ecouche, geleitet von Marie Tourainne und Nicolas Menand, Platz 1 unter den Verkäufern mit einem Umsatz von 1,94 Millionen Euro im letzten Jahr, und 2,64 Millionen Euro im Jahr 2023. Mit 75 Pferden, die in diesem Jahr in Deauville und Caen von ihnen präsentiert werden, wird das Gestüt, welches 2011 den Betrieb aufgenommen hat, auch 2025 eine Schlüsselrolle einnehmen.

Foto: Province Courses

 

24h Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Marie Tourainne: "Unsere Aufgabe ist es, die Jährlinge, die uns anvertraut werden, bestmöglich für den Verkauf zu präsentieren. Sie sollen sich, wie man so schön sagt "am Hochzeitstag in Bestform" darstellen. Das bedeutet auch, die Vorarbeit der Züchter aufzuwerten und ins rechte Licht zu rücken."

24H: "Wie gehen Sie in dieser Saison an die Auktionen heran? Mit welcher Einstellung?"

MT: "Ich bin grundsätzlich eine optimistische Person. Also blicke ich mit Zuversicht auf die Saison. Die Zahlen aus der Decksaison sind gut, besser als im Vorjahr, was ein positives Zeichen ist. Es gibt jedes Jahr eine solide Basis an Investoren, die sich für Jährlinge interessieren. Dazu kommen immer wieder neue Gesichter. Auch junge Trainer sind im Aufwind und investieren mehr. Warum also sollten die Verkäufe schlecht laufen? Ich bleibe optimistisch!"

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenstamm in den letzten Jahren entwickelt?"

MT: "Wir haben einen festen Kern von Kunden, die uns seit Jahren treu sind. Die Qualität ihrer Jährlinge ist kontinuierlich gestiegen, weil sie ihre Stutenherden und Anpaarungen verbessert haben. Neue Kunden sind oft Leute, die früher nicht verkauft haben und nach und nach dazugekommen sind. Jedes Jahr bekommen wir mehr Anfragen, aber wir haben nur 45 Plätze. Deshalb müssen wir sorgfältig auswählen. Wir bevorzugen die Jährlinge mit dem besten Verkaufsprofil, die aus unserer Sicht gut zur jeweiligen Auktion passen."

24H: "Haben sich die Erwartungen des Marktes, bei Käufern wie Verkäufern, im Laufe der Zeit verändert? Haben Sie Ihre Arbeitsweise angepasst?"

MT: "Der Markt gibt den Ton an - für beide Seiten. In diesem Sommer werden sicher die letzten Nachkommen von Ready Cash, sowie Jährlinge von Face Time Bourbon oder Booster Winner im Mittelpunkt stehen, ebenso wie erste Nachkommen vielversprechender junger Hengste. Um unser Angebot möglichst gut auf die Nachfrage abzustimmen, haben wir in den letzten Jahren unsere Kommunikationsmaßnahmen stark ausgeweitet: professionelle Fotos, Videos, tierärztliche Gutachten, Besuche im Vorfeld auf dem Gestüt. Der Erfolg eines Verkaufs ist das Ergebnis vieler Faktoren."

24H: "Könnte man heutzutage überhaupt noch auf Videos und tierärztliche Gutachten verzichten?"

MT: "Auf keinen Fall. Das gehört inzwischen einfach dazu. Alle Jährlinge, die wir in Deauville präsentieren, haben ein tierärztliches Dossier. Und einige auch in Caen."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der mit dem Verkauf seiner eigenen Pferde, oder auch anderer, anfangen will?"

MT: "Man darf keine Angst vor langen Arbeitstagen haben. Man muss aufmerksam gegenüber den Pferden sein, sie lieben, Veränderungen im Verhalten oder eine schwächere Verfassung schnell erkennen. Kurz: Man braucht Leidenschaft. Die Pferde, wie auch die Kunden, verdienen Respekt und Hingabe."

24H: "Woran erkennen Sie, dass Ihre Verkäufe erfolgreich waren?"

MT: "Unser oberstes Ziel ist es, zu verkaufen. Die Verkaufsquote ist daher der wichtigste Indikator. Sie sollte bei mindestens 80% liegen. In Deauville peilen wir zusätzlich eine Million Euro Umsatz an. Der Tagessatz deckt unsere Fixkosten. Die Verkaufsprovision hilft uns, den Betrieb langfristig zu verbessern und auszubauen."

 
Freitag 01 August 02:11 Uhr
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Luba Sonn

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Nicolas Ensch: "Zufrieden mit dem Start des Meetings"

Am Freitag wird Nicolas Ensch sein Aushängeschild HUDO DU RUEL in Hyeres an den Start bringen wird. Zu den Chancen seines Schützlings und dem ersten Monat des Meetings in Cagnes-sur-Mer, sprach Ensch mit dem ParisTurf.

Foto: AGENCE COULEUR CASAQUES

 

Am ersten Tag des Meetings in Cagnes-sur-Mer konnte der Timoko-Sohn Hudo Du Ruel einen guten zweiten Platz erringen und war nur von einem gewissen Ibiscus Man geschlagen. "Ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung am 07. Juli in Cagnes, wo er nur von Ibiscus Man geschlagen wurde. Da gibt es nichts zu bereuen. Er ist einfach auf ein stärkeres Pferd getroffen", gesteht der Trainer aus der Provence. "Seitdem habe ich ihn in Form gehalten und er macht weiterhin einen sehr guten Eindruck. Ich mag ihn lieber auf Rechtskursen, da wirkt er entspannter, aber Hyeres ist eine spezielle Bahn. Hero Sibey wird ein ernstzunehmender Gegner, aber wenn sich Hudo an die Strecke anpasst, sollte er vorne mitmischen."

ZUR WETTABGABE BEI TROTTO

Seit seiner Ankunft im Südosten konnte Hudo Du Ruel bereits vier Siege feiern und ist mittlerweile das Zugpferd des Stalls geworden. "Er zeigt sich seit Jahresbeginn sehr konstant und hat ordentlich Preisgelder gesammelt. Nach diesem Rennen hat er allerdings erst einmal kein passendes Programm mehr bis zum Ende des Sommers. Das ist schade, aber wenn man in unserer Region über 400.000 Euro verdient hat, muss man Zulagen geben. Das macht es schwieriger. Deshalb wird er nach diesem Start wohl eine Pause einlegen und könnte Anfang Oktober wieder in Hyeres antreten."

"Gute Arbeit geleistet"

Sommerzeit ist Cagnes-Zeit. Das bedeutet natürlich auch "Nicolas-Ensch-Zeit". Zur Halbzeit des Meetings liegt der Trainer mit 175.000 Euro Gewinnsumme klar an der Spitze der Rangliste, weit vor seinem Verfolger Louis Baudron. Auch wenn er bisher "nur" vier Siege einfahren konnte, stehen zwölf zweite Plätze zu Buche, bei insgesamt 19 Platzierungen auf dem Podium. Eine erfreuliche Zwischenbilanz. "Ich bin sehr zufrieden mit dieser ersten Hälfte des Meetings. Ich habe viele Platzierungen erreicht. Es geht mir nicht um die Erfolgsquote, sondern darum, möglichst viele Schecks zu holen, um den Betrieb am Laufen zu halten und die Besitzer zufriedenzustellen. Sie wollen, dass ihre Pferde im Sommer laufen."

Das Meeting in Cagnes ist im Lauf der Jahre anspruchsvoller geworden. "Ich finde das Niveau ist gestiegen. Früher war es im Sommer einfacher, sich durchzusetzen. Heute bereiten immer mehr Ställe das Meeting gezielt vor und wir treffen oft auf Pferde, die deutlich unter ihrer Klasse laufen. Ich bin das ganze Jahr über aktiv. Einige meiner Pferde müssen Zulagen geben gegen Gegner auf ähnlichem Leistungsniveau, was die Aufgabe erschwert. Angesichts unserer Ergebnisse kann ich aber sagen: Wir haben bislang gute Arbeit geleistet."

"Nicht leicht, sich an die Bahn anzupassen"

Trotz der ordentlichen Ergebnisse gibt es Diskussionen über die Beschaffenheit der Rennbahn. Wie bereits am ersten Tag des Meetings, als sich viele Profis bei Equidia öffentlich beschwerten. Auch bei einer aktuellen Qualifikationsveranstaltung konnte kein einziges Pferd die Anforderungen erfüllen. "Die Bahn ist seit Beginn des Meetings sehr ungleichmäßig. Mal ist sie tief, dann wieder hart. Es ist schwierig, sich anzupassen. Vor allem was den Beschlag betrifft. Das ist ein Problem für uns Aktive, aber auch für die Wetter. Die Verantwortlichen hören uns zwar zu, aber der Boden in Cagnes verändert sich sehr je nach Wetterlage. Er ist schwer zu bearbeiten", erklärt Ensch, der für das morgendliche Training lieber auf die Trainingsbahn zurückgreift.

Trotz aller Herausforderungen bleibt Nicolas Ensch auf Kurs und dürfte auch im August wieder zu den tonangebenden Akteuren gehören.

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Marc-Antoine Besnard: "Der überhöhte Wert, den man jungen Deckhengsten beimisst, überzeugt mich immer weniger"

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer neuen Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Im zweiten Teil wurde die "de Vandel"-Zucht besucht. Gesprächspartner war der Zuchtleiter Marc-Antoine Besnard.

Foto: Province Courses

 

Der Zuchtbetrieb "La Tour de Vandel" blickt auf eine außergewöhnliche Geschichte voller Champions zurück. Vom legendären Wallach Iris De Vandel geboren 1974, bis hin zum aktuellen Gruppe I- Sieger Hades De Vandel und weiteren klassischen Sigern wie Eclair De Vandel, Qualmio De Vandel und Saxo De Vandel. Die Zucht ist das Werk der Familie Besnard. Aktuell befindet sich der Betrieb im Wandel. Eine neue "Besnard"-Generation tritt in Erscheinung. Ein vertrautes Gesicht dieser Generation mit Verantwortung ist Marc-Antoine, der vorab erklärt: "Die Zucht von Trabern ist nur ein Teil unserer landwirtschaftlichen Gesamtaktivität, zu der auch Ackerbau und Rinderhaltung gehören. Unsere Eltern sind noch stark eingebunden. Genauso wie mein älterer Bruder und ich. Später könnte auch unser jüngerer Bruder hinzustoßen."

24H Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Marc-Antoine Besnard: "Wir sind in erster Linie Züchter und Verkäufer und spielen das Spiel der Auktionen vollständig mit. Seit Langem präsentieren wir unsere gesamte Produktion. Nur einige wenige Stuten behalten wir für die eigene Zucht. Dieses Jahr gehen 9 unserer 10 Jährlinge nach Deauville. Tatsächlich 8, nachdem einer sich kürzlich verletzt hat. Wir behalten nur eine Stute: Osaka De Vandel (v. Saxo De Vandel), die erste Tochter von Akayama (v. Prodigious), die wir von der Familie Roussel gekauft haben. Unser Ziel ist es, die bestmöglichen Rennpferde zu züchten mit dem zwingenden Zwischenschritt über die Auktionen. Wir machen alles selbst, von A bis Z. 90% des Futters stammt von unseren eigenen Feldern. Die Fütterung wird individuell angepasst, damit kein Fohlen in seiner Entwicklung zurückbleibt. Unsere Pferde werden viel beobachtet und regelmäßig gepflegt."

24H: "Wie gehen Sie in diese Verkaufssaison? Welche Stimmung ist vorherrschend?"

MAB: "Seit ich Auktionen besuche, heißt es jedes Jahr: "Der Markt ist schwierig." Dieses Jahr ist keine Ausnahme, aber wir gehen wie immer zuversichtlich hinein. Natürlich gibt es mal bessere, mal schlechtere Jahre. Aber ich sehe, dass die Käufer weiterhin da sind. Und immer mehr Trainer sind bereit, über Auktionen einzukaufen. Arqana Trot leistet hier gute Arbeit, vor allem durch die internationale Auktion. Letztes Jahr war das Interesse aus dem Ausland, besonders aus Italien, an guten französischen Stuten besonders hoch. Dieses Jahr dürfte es großes Interesse an Nachkommen von Face Time Bourbon und den letzten Ready Cash-Fohlen geben. Wir haben je einen Hengst davon."

24H: "Haben sich die Erwartungen von Verkäufern und Käufern im Lauf der Zeit verändert? Was haben Sie angepasst?"

MAB: "Die Käufer kommen zu uns, weil sie etwas anderes suchen als bei Anbietern, die stark auf Mechanisierung setzen. Ähnlich wie beim Zuchtbetrieb Bois Josselyn schätzen sie bei uns ein Label, eine Geschichte. Nämlich die von "Vandel". Deshalb haben wir unsere Arbeitsweise kaum verändert. Bei uns sieht man "natürliche" Fohlen, die nicht maschinell gearbeitet sind. Unsere Aufgabe ist nicht, sie im Takt zu trainieren, sondern sie körperlich optimal zu präsentieren. Was ich am Markt nicht gut verstehe, ist der starke Hype um junge Hengste. In der Milchwirtschaft hat mein Vater immer gesagt: 90% erfahrene Bullen, 10% junge zum Testen. Ein Beitrag zum Fortschritt der gesamten Branche. Der überhöhte Wert, den man jungen Deckhengsten beimisst, überzeugt mich immer weniger, auch wenn wir uns aus kommerziellen Gründen manchmal darauf einlassen. Der Reiz des Neuen ist auch im Galopprennsport zu beobachten. Aber gerade für Züchter kann dieser Trend auch gefährlich sein."

24H: "Braucht es aus Ihrer Sicht heute noch Videos und tierärztliche Gutachten?"

MAB: "Die Videos sagen für mich wenig aus. SIe sind nicht geeignet, die Bewegungen eines Jährlings objektiv zu beurteilen. Sie helfen den Körperbau zu zeigen, aber mehr nicht. Manche Fohlen haben einfach einen schlechten Tag beim Dreh. Die tierärztlichen Dossiers dagegen sind ein sehr gutes Werkzeug - für Käufer wie Verkäufer. Sie bringen Transparenz. Einziges Problem: Manche Tierärzte übertreiben bei der Interpretation von Röntgenbildern. Perfektion gibt es nicht. Man muss zwischen harmlosen und problematischen Auffälligkeiten unterscheiden."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der seine eigene und fremde Produktion verkaufen möchte?"

MAB: "Ich bin selbst noch jung und fühle mich nicht in der Position, Ratschläge zu erteilen. Eher im Gegenteil: Ich bin noch dabei, selbst zu lernen. Mein Vorteil ist, dass ich auf die Erfahrungen meiner Eltern und Großeltern zurückgreifen kann. Wichtig scheint mir, dass man zuhört und beobachtet. Vor allem erfahrenen Leuten. Aber man muss auch an das glauben, was man tut, und zu seinen Überzeugungen stehen – etwa bei den Anpaarungen."

24H: "Woran erkennen Sie, ob Ihre Verkäufe erfolgreich waren?"

MAB: "Der beste Indikator ist, wenn wir alles verkaufen. Denn in erster Linie sind wir Verkäufer. Wenn wir ein Fohlen zurückkaufen müssen, heißt das: Es gab keinen Käufer dafür. Weitere positive Zeichen sind, wenn unsere Jährlinge in gute Hände kommen und die Käufer mit ihnen glücklich werden. Ziel ist es, für jedes Fohlen jemanden zu finden, der an sein Potenzial glaubt.

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Lise Fevrier Vincent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben"

In der Serie vom ParisTurf, deren Reporter ehemalige Akteure aus dem Pferderennsport besuchen, ging unter anderem schon um Vincent Brazon, der als Trainer eines Amerique-Siegers heute zum Pizza-Bäcker und Gastronom umgeschult hat. Aber auch im Journalismus gab es bekannte Gesichter, die ihr Tätigkeitsumfeld gewechselt haben, wie zum Beispiel Pierre-Emmanuel Goetz, der als ehemaliger und legendärer Kommentator auch schon Thema dieser Serie war. Passenderweise dreht es sich heute um Lise Fevrier Vincent, die sehr lange Zeit zu den Gesichtern des Senders Equidia gehörte.

Foto: D.R.

 

Eine tierische Leidenschaft

Ihr fröhliches Wesen und ihr strahlendes Lächeln sind mehreren Generationen von Leserinnen, Lesern und Zuschauenden in Erinnerung geblieben. Als prägende Figur von Equidia in den 2000er-Jahren blickt Lise Fevrier Vincent heute offen auf diese Zeit zurück. Und erzählt auch von ihrem neuen Leben, dass sich weiterhin rund um Tiere dreht. "Ich war schon immer leidenschaftlich von Tieren begeistert, insbesondere von Pferden. Mein Vater war Trabertrainer in Changé, nahe Laval", erinnert sie sich. "Mit Quatalinska ist er zweimal im Prix D'Amerique gestartet (1991 und 1992). Ich wollte den Beruf ergreifen, aber für Frauen war das damals sehr schwer. Mein Vorbild war Marie-Annick Dreux Sassier."

Mit einem literarischen Abitur in der Tasche wendet sich die Tochter von Pierre Fevrier Vincent dem Journalismus zu und macht ihren Abschluss an der renommierten Journalistenschule ESJ in Paris. Nach ersten Erfahrungen im Printbereich, etwa beim ParisTurf und Bilto, folgt ein bedeutender Wendepunkt in ihrer Karriere: Am 09. September 1996 gründet die PMU gemeinsam mit der AB Gruppe den ersten französischen Pferdesport-Sender France Courses. Am 20. September 1999 geht er unter dem neuen Namen Equidia auf Sendung.

Und wer ist das erste Gesicht des Senders? Lise Fevrier Vincent. "Eigentlich war ein anderer Journalist vorgesehen, aber der konnte kurzfristig nicht. Also habe ich den Übergang von France Courses zu Equidia übernommen."

Es war der Start in ein berufliches Abenteuer mit unvergesslichen Momenten: "Damals durfte man noch auf den Sulky springen und sich auf den Scherbaum setzen. Wir hielten nicht einfach ein Mikrofon hin. Wir sahen den Profis in die Augen", schwärmt sie, noch immer voller Leidenschaft. "Unser Ziel war es, über den Sport zu sprechen, nicht zuerst über das Wetten. Das war mein persönliches Anliegen: zu zeigen, dass Pferderennen in erster Linie ein Sport sind. Ich wollte die Menschen aus ihrem Wohnzimmer mitnehmen...bis nach Vincennes, Geschichten erzählen, über die Pferde sprechen. Denn wie mir Andre Fabre einmal sagte: "Das sind Pferderennen, keine Jockey- oder Fahrer-Rennen." Das hat mich geprägt."

"Ich hatte einen spannenden Beruf"

Doch wie so viele Liebesgeschichten nimmt auch diese ein Ende. Die Beziehung zwischen Lise Fevrier Vincent und Equidia scheitert schließlich: "Als man begann, von mir zu verlangen, Gewinner zu präsentieren, war das nicht mehr mein Beruf", erzählt sie mit spürbarer Zurückhaltung. "Ich war mit der Redaktionsleitung nicht mehr einverstanden. Man sagte mir, ich sei nur noch freie Mitarbeiterin. Das hat mich sehr verletzt."

Es folgt eine dunkle Zeit:

"Ich hatte einen Burn-out. Ich musste mich wieder aufbauen… Das hat über drei Jahre gedauert." Im Südosten Frankreichs beginnt sie ihren Neuanfang. Mit einer Tätigkeit, die auf ihrer besonderen Beziehung zwischen Mensch und Tier basiert: der professionellen Hundepflege. "Ich habe einen tollen Beruf, auch wenn er oft unterschätzt wird. Viele schauen verwundert, als wäre ich von ganz oben gefallen. Aber ich selbst empfinde das überhaupt nicht so."

2019 kehrt sie zurück nach Mayenne, um näher bei ihrem schwer kranken Vater zu sein, der wenige Monate später stirbt. Der Pferderennsport bleibt jedoch präsent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben, und es schmerzt, die aktuelle Entwicklung zu sehen. Aber dieses Milieu ist wie eine Familie. Ich bin aktiv auf der Rennbahn von Laval und habe noch viele Kontakte im Rennsport. Besonders zur Familie Gougeon (Arnaud und Caroline). Ich verfolge genau, was Jalendra De Malac so leistet."

Mit 51 Jahren, oder wie sie sagt: "Im Kopf bin ich 25", ist Lise Fevrier Vincent immer noch voller Leidenschaft und mental stets im Zielbereich des Prix D'Amerique: "Wenn man mich morgen anrufen würde...Uch wäre sofort bereit zurückzukehren…"

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Philippe Sourzac: "Ich hatte viele Träume, als ich das erste Mal einen Stall betrat"

In der Serie vom ParisTurf, deren Reporter ehemalige Akteure aus dem Pferderennsport besuchen, ging unter anderem schon um Vincent Brazon, der als Trainer eines Amerique-Siegers heute zum Pizza-Bäcker und Gastronom umgeschult hat. Aber auch der ehemalige Spitzenjockey Gregory Benoist war schon "zu Gast" in dieser Serie. In der nächsten Ausgabe geht es auch um einen ehemaligen Jockey, der aber im Hindernissport zu Hause war. Die Rede ist von Philippe Sourzac.

Foto: ParisTurf

 

Mehr als 25 Jahre lang trug er als Jockey viele verschiedene Rennfarben. Er gewann einige der schönsten Rennen auf dem legendären Hügel von Mortemart (der Rennbahn von Auteuil). Damals brachte er 64 Kilo auf die Waage. Heute zeigt sie 84. Doch das stört ihn kein bisschen. Im Gegenteil: Er genießt es in vollen Zügen.

ParisTurf: "Wir schreiben den 30. März 2005. Sie stürzen mit Double Car früh im Rennen am Bull-Finch-Hindernis in Auteuil. War das der Moment, der Ihr Karriereende eingeläutet hat?"

Philippe Sourzac: "Als ich wieder zu mir kam, war ich im Krankenhaus (lacht). Aber ehrlich gesagt...der Gedanke ans Aufhören spukte schon eine Weile in meinem Kopf herum. Der Sturz hat das Ganze einfach beschleunigt."

PT: "Sie hatten eine erfolgreiche Karriere, vor allem für zwei Ställe: den von Guillaume Macaire und später den von Arnaud Chaille-Chaille. Gibt es irgendwelche Reue?"

PS: "Überhaupt keine. Ich hatte ein Traumleben im Rennsattel. Ich habe einen Beruf ausgeübt, den ich geliebt habe. Klar, ich habe mich mit einigen Verletzungen aus dem aktiven Sport zurückgezogen, aber zum Glück ohne gravierende Schäden. Abgesehen von einem Jahr, dass ich wegen einer komplizierten Armfraktur quasi aussetzen musste."

PT: "Was sind die wichtigsten Erinnerungen aus Ihren 25 Jahren im Rennsport?"

PS: "An erster Stelle steht natürlich mein Sieg im Grand Steeple mit Arenice (1996). Das bedeutet einem Hindernisjockey enorm viel. Dann der Sieg im Grand Prix von Pau mit Papus. Für jemanden aus dem Südwesten ist dies quasi der Grand Prix von Auteuil. Und dann waren da noch echte Champions wie Cyrlight, Sunny Flight und Karly Flight, mit denen ich unglaubliche Freude hatte. Vor allem Cyrlight. Er lief sein eigenes Tempo, aber glauben Sie mir, er war dabei wahnsinnig schnell!"

PT: "Ihr schönstes Erlebnis?"

PS: "Ich habe so viele tolle Erinnerungen. Aber den 10. November 2002 in Auteuil werde ich nie vergessen. Mit Arnaud Chaille-Chaille kamen wir für drei Rennen und haben alle drei gewonnen: die Quinte mit Tropical De Cuta, das "Haye Jousselin" mit Sunny Flight und den Prix Renaud Du Vivier mit Karly Flight. Das ist ein Tag, der einen prägt."

PT: "Gibt es eine Anekdote, die Sie mit uns teilen möchten?"

PS: "Vielleicht keine klassische Anekdote, aber der Gewinn der Cravache D'Or (Goldene Peitsche) 1999 bleibt unvergesslich. Und wohl auch für viele meiner Generation. Gegen Jahresende war Arnaud (Chaille-Chaille) voll motiviert, mir zu helfen. Er verschaffte mir viele Ritte. Ich war zum Beispiel sonntags in Saint-Brieuc, montags in Hyeres. Heute ist das normal, damals war das fast verrückt. An Weihnachten stürzte ich und verletzte mich. Am nächsten Tag zog Christophe Pieux mit mir gleich, nur um dann ebenfalls zu stürzen. Wir hatten uns das ganze Jahr duelliert, und er entschied, aufzuhören. So haben wir den Titel mit je 70 Siegen geteilt."

PT: "Wie verlief die Zeit nach Ihrer Karriere?"

PS: "Kurz vor meinem Karriereende habe ich mit meinem Onkel in ein gehobenes Camping-Projekt bei Poitiers investiert. Leider ist er früh verstorben. Gemeinsam mit meiner Frau Magalie und unserer Tochter Elodie haben wir unser Haus in Royan verkauft, uns einen Wohnwagen gekauft und uns voll auf das Projekt konzentriert. Über 15 Jahre lang. Dort kam auch unser Sohn Mathieu zur Welt."

PT: "Und heute?"

PS: "Wir sind fast wieder zurück am Anfang. Wir haben eine Immobilie in Etaules nahe Royan gekauft und das Campinggelände vermietet. Ich bin einfach nicht mehr in dem Alter, in dem ich den Rasen ewig mähen oder ständig etwas reparieren will (lacht). Jetzt bin ich offiziell im Ruhestand."

PT: "Wie verbringen Sie Ihre Tage?"

PS: "Ich hatte ein Traumleben. Das betone ich immer wieder. Ich habe noch echte Freunde im Rennsport. Ich bin an einem Pferd bei Arnaud beteiligt, an einem weiteren bei Jean-Mi Bazire. Morgens gehe ich gern in den Stall, um das Training zu verfolgen. Hätte ich mehr Mittel, hätte ich bestimmt einen eigenen Rennstall. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich hatte viele Träume, als ich das erste Mal einen Stall betrat. Und viele davon habe ich verwirklicht. Ich bin gesund, habe ein Haus, eine Frau, die ich liebe, wunderbare Kinder, großartige Freunde und einen vollen Kühlschrank (lacht). Kein Bedauern. Ich habe von meiner Leidenschaft gelebt und den Übergang ins "normale Leben" gut geschafft."

Freitag 01 August 21:19 Uhr
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Luba Sonn

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Simon Laloum für sechs Monate gesperrt

Erst kürzlich wurde Pierrick Le Moel nach positivem Drogentest (Kokain) für sechs Monate vom Rennbetrieb ausgeschlossen. Im aktuellsten offiziellen Mitteilungsblatt der SETF vom Donnerstag, wurde erneut über einen Fahrer berichtet, der sich nun für sechs Monate "an den Zaun" stellen muss. Bei Simon Laloum gab es ebenfalls einen positiven Drogentest.

Foto: SCOOPDYGA

 

Laloum, der bereits seit dem 29. April nicht mehr als Fahrer an Rennen teilgenommen hat, verliert nun offiziell seine Lizenz für die kommenden sechs Monate. Der Fahrer wurde am 01. April 2025, vor seiner Teilnahme am Prix De La Briere einem Test unterzogen. Die anschließenden Analysen wiesen Spuren von Norcodein, Codein und Morphin nach.

In der Begründung der SETF-Kommissare heißt es: "Angesichts der Schwere des festgestellten Verstoßes, sowohl in Bezug auf die Art, als auch auf die Anzahl der nachgewiesenen Substanzen, die geeignet waren, den ordnungsgemäßen Ablauf des Rennens zu beeinträchtigen, insbesondere durch eine mögliche Einflussnahme auf die Leistung des Fahrers Simon Laloum im Prix De La Briere am 1. April 2025 auf der Rennbahn von Lyon-Parilly, war dieser Verstoß geeignet, die Gesundheit und Sicherheit von Simon Laloum selbst sowie die seiner Mitstreiter zu gefährden. Und schließlich, in Anbetracht der Tatsache, dass ein solcher Verstoß dem Ansehen des Pferderennsports und seiner Berufsvertreter schaden kann, haben die Kommissare der SETF beschlossen, Simon Laloum die Teilnahme an allen Rennen, die dem genannten Regelwerk unterliegen, für eine Dauer von sechs Monaten ab dem 28. Juli 2025 zu untersagen."

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Thierry Duvaldestin: "Den Rekord von 2023 zu brechen - daran denke ich nicht einmal"

Am Samstag ist Thierry Duvaldestin in Enghien gleich dreifach in den beiden Gruppe III-Rennen vertreten. Mit dem Comeback von Mack De Blary bei den Dreijährigen, aber vor allem mit der Rückkehr eines seiner Aushängeschilder Lancier Du Goutier, der gemeinsam mit Falco Killer Gar an den Start geht.

In diesem Zusammenhang sprach der Trainer mit dem ParisTurf über verschiedene aktuelle Themen und gab unter anderem auch Neuigkeiten zu Idao De Tillard bekannt, dem Supercrack seines Stalls.

Foto: SCOOPDYGA

 

Thierry Duvaldestin, aktuell der erfolgreichste Trabrenntrainer Frankreichs, hat sich in den letzten Jahren schrittweise vom aktiven Fahren zurückgezogen, um sich ganz auf das Training und die tägliche Leitung eines Stalls in der Normandie zu konzentrieren. Die starke Entwicklung seiner beiden Söhne Clement und Theo Duvaldestin im Sulky, beide haben kürzlich die Marke von 500 Siegen überschritten, erlaubt ihm, seine Rolle allmählich zu verändern. Ganz wie ein Dirigent, der das große Ganze im Blick hat. Er selbst blickt auf 1.741 Siege als Fahrer zurück.

"Unsere Stärke ist unsere gute Organisation und Struktur. Das verdanken wir der Disziplin des gesamten Teams, wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Ein großer Vorteil sind zudem unsere exzellenten Trainingsbahnen", erklärt er. "Wir versuchen ständig, sie zu verbessern oder sogar neue anzulegen", fügt der 54jährige hinzu. "Die Qualität der Böden liegt mir besonders am Herzen. Das ist ein bedeutender Kostenfaktor im Unterhalt, mit verschiedenen Eggen. Aber die Arbeit am Boden ist unsere Leidenschaft!"

2025 im gewohnten Rhythmus

Bereits siebenmal wurde Duvaldestin in Frankreich als erfolgreichster Trainer des Jahres ausgezeichnet. 44 seiner Siege auf höchstem Niveau gehen auf berühmte Traber zurück. Von Pearl Queen über Flamme Du Goutier, Prince Gede, Saxo De Vandel, Avila bis hin zum legendären Ready Cash, mit dem ihm 2012 auch ein Gruppe I-Erfolg im Ausland (Mons) gelang.

Auch im Jahr 2025 knüpft er an diese Erfolgsbilanz an: Mit derzeit 148 Siegen führt er das nationale Trainer-Ranking, ganz im Stil der Vorjahre, vor Franck Terry (107) und Alexis Grimault (84) an. Schon 2009 knackte er erstmals die Marke von 210 Siegen, mit einer bemerkenswerten Quote von 2,4 Siegen pro eingesetztem Pferd. Seit der Zeit nach der Covid-Pandemie hält er dieses hohe Niveau konstant, mit einem Höhepunkt von 257 Siegen im Jahr 2023. Ein Rekord, der bislang unübertroffen ist.

Diese strukturellen Erfolge, sowohl in Paris als auch auf Provinzrennbahnen, ermöglichten es ihm, 2023 und 2024 jeweils mehr als 5 Millionen Euro an Rennpreisgeldern zu erzielen. Ein zentraler Faktor dabei: Idao De Tillard, der zweifache Prix D’Amerique-Sieger.

Obwohl er mit den Resultaten seines Stalls sichtlich zufrieden ist, jagt der Mann aus La Ferte-Frenel keine Rekorde mehr. "Den von 2023 zu übertreffen - daran denke ich nicht einmal", gesteht er. "Diese Phase ist für mich vorbei. Wir hatten vier Jahre lang einen Standort im Südwesten, aber in dieser Saison habe ich nicht verlängert. Das verlangt Organisation, Personal…"

35 qualifizierte aus der "N"-Generation

Nach drei Monaten der laufenden Qualifikationen für 2jährige, stellt Thierry Duvaldestin mit 35 qualifizierten Pferden die höchste Anzahl in ganz Frankreich. Bislang wurden allerdings nur zwei dieser Nachwuchstalente tatsächlich in Rennen eingesetzt. "Viele haben wir wieder auf die Weide geschickt. Wir sind ein bisschen im Verzug", gibt er zu. "Am Sonntag fange ich mit einem an, in La Ferte-Vidame, und ich werde auch eine Stute in Neuille-Pont-Pierre fahren. Im Moment glaube ich nicht, dass ein künftiger Champion darunter ist. Aber es sind einige interessante Pferde dabei. Das wird sich im Laufe der Saison zeigen, vor allem im Winter."

Idao De Tillard Anfang Oktober zurück

Seit seinem zweiten Sieg im Prix D’Amerique am 26. Januar war Idao De Tillard nicht mehr im Einsatz. Nun soll der Star der Duvaldestin-Equipe im Herbst ins Renngeschehen zurückkehren. "Er hat sich eine Verstauchung am rechten Sprunggelenk zugezogen, die lange gebraucht hat, um abzuklingen", erklärt Thierry Duvaldestin. "Seine Decksaison verlief allerdings sehr gut. Das hat ihn nicht beeinträchtigt. Im Frühling hat er hingegen das absolute Minimum gemacht. Nur Schritt und langsamer Trab. Inzwischen geht er regelmäßig schwimmen im Haras De Sassy. Bald steht dann auch intensiveres Training an. Ich plane, ihn um den 01. Oktober herum wieder starten zu lassen, mit dem Ziel, ihn zum Wintermeeting in Vincennes topfit zu haben. Den weiteren Rennplan machen wir dann Schritt für Schritt."

Lovino Bello wird direkt in Vincennes antreten

Lovino Bello, einer der besten Vierjährigen seiner Generation und zweifacher Gruppe I-Sieger, wird am Samstag nicht im Prix De Geneve in Enghien starten. "Ich habe ihn gar nicht erst genannt. Wir hatten ohnehin nur den Start im Prix De Milan über 2.150 Meter vorgesehen. Damals hatte er Pech und blieb in der Zielgeraden eingesperrt (Fünfter). Jetzt ist geplant, ihn in den beiden Gruppe II-Rennen seines Jahrgangs in Vincennes starten zu lassen. Am 16. August über 2.175 Meter und am 30. August über die große Piste (2.700 Meter) als Vorbereitung auf das Criterium der 4jährigen am 13. September."

Lovino Bello steht seit dem Frühjahr im Training bei Thierry Duvaldestin, nachdem er seine bisherige Karriere bei seinem Besitzer Jocelyn Robert absolviert hatte. Parallel dazu absolvierte er in diesem Jahr seine erste Decksaison im Haras De La Sauvageee.

Bereit für eine neue Runde bei den Jährlingsauktionen

Mit dem Kauf von Idao De Tillard, der wohl größten Erfolgsgeschichte seiner Karriere, hat Thierry Duvaldestin eindrucksvoll bewiesen, wie erfolgreich seine Arbeit mit jungen Pferden sein kann. Vom Einbrechen über die Qualifikation bis hin zu Siegen auf Gruppe I-Niveau. Gekauft hatte er das Pferd 2019 für 27.000 Euro bei der Jährlingsauktion in Caen. Auch heute bleibt er sehr engagiert bei der Sichtung der jungen Generation – gerade mit Blick auf die anstehenden Jährlingsverkäufe im September: "Ich habe im Frühjahr bereits eine erste Tour zu den Züchtern gemacht, um die Jährlinge zu begutachten. Im April hatte ich etwas Zeit dafür. Es ist ein Bereich, der mir wirklich Spaß macht. Ich kaufe regelmäßig - sowohl für mich, als auch für Kunden. Den Auktionskatalog habe ich gerade erhalten. Jetzt plane ich, erneut eine Runde durch die Gestüte zu machen."

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Magic Night - mehr als eine Ersatzlösung

Ursprünglich war Ginostrabliggi mit Gaby Gelormini als Fahrer für den Prix De Berlin gemeldet. Doch das Gespann wird letztlich nicht teilnehmen. Dennoch bleibt Trainer Philippe Allaire mit zwei vielversprechenden Kandidaten stark vertreten: Magic Night und Monzon Normand gelten beide als ernsthafte Sieganwärter.

Der junge italienische Star Ginostrabliggi wird also nicht das harte Programm absolvieren, innerhalb von zwei Wochen sowohl über die Meile als auch über 2.875 Meter auf dem Plateau De Soisy anzutreten. Trotzdem bringt Philippe Allaire, der dieses Rennen bereits fünfmal gewonnen hat  (Brillantissime, Dawana, Izoard Vedaquais, Just A Gigolo und Luciano Menuet), mit Magic Night eine Mitfavoritin an den Start. Magic Night, die später genannt wurde, darf keinesfalls unterschätzt werden. Sie ist mit viel Potenzial mehr als eine Ersatzlösung.

Die Helgafell-Tochter hat seit Anfang Mai eine neue Dimension erreicht. Nach ihrem Sieg im Prix Masina (GR II) bei den Stuten belegte sie einen hervorragenden dritten Platz im Prix Albert Viel (GR I) hinter den beiden Ausnahmepferden Mille Etoiles und Magic Man, denen sie bald wieder in Vincennes begegnen wird.

Foto: SCOOPDYGA

 

Auch wenn Magic Night immer wieder mit Ausfällen aufgefallen ist, zeigt sie glattgehend viel Klasse und Eleganz.

Am 22. Juni hatte Magic Night ihren Trainingsgefährten Monzon Normand geschlagen, der Fünfter wurde. Dieser hat sich jüngst über die Meile in guter Form präsentiert und hat auch diesmal auf der flachen Piste von Enghien berechtigte Ambitionen.

My Princess - Ruhiger am Start?

My Princess, die beim Start oft sehr hitzig ist, stellt eine interessante Außenseiterin dar. Sollte sie ruhig bleiben, kann das Umfeld für sie ein Plus sein. Theoretisch hat sie jedenfalls die Klasse für eine vordere Platzierung.

Trainer Thierry Duvaldestin äußerte sich gegenüber dem ParisTurf noch zu Mack De Blary, der sein Comeback gibt: "Er macht einen guten Eindruck am Morgen, aber er wird das Rennen wohl noch brauchen."

Giglio Degli Dei versucht sich ebenfalls auf der ungewohnten längeren Distanz (2.875 m). Trainer Sebastien Guarato dazu: "Das kommt ihm sogar entgegen. Wir peilen eine kleine Platzierung an."

Prix De Bandol - Mouffetard gibt sein Paris-Debüt

Ebenfalls am Samstag wird in Enghien der Prix De Bandol ausgetragen. Dabei wird Mouffetard, der Halbbruder von Golden Bridge und Fashion Queen, mit Gabriele Gelormini im Sulky seinen ersten Start in Paris absolvieren.

Nach einem fehlerhaften Auftritt zu Beginn seiner Laufbahn, hat Mouffetard schnell in die Erfolgsspur gefunden und drei Rennen in Folge gewonnen. Besonders beeindruckend war er dabei zweimal auf dem anspruchsvollen Kurs von La Capelle. Trainer Sebastien Guarato ist voll des Lobes für den Face Time Bourbon-Sohn: "Wir gehen es bewusst ruhig an mit ihm. Er ist groß und mächtig, hat aber einen starken Motor und eine vielversprechende Zukunft. Er ist unkompliziert – ein richtiges Rennpferd. Ich erwarte eine sehr gute Leistung."

Trotz der guten Form von Mikado Gede, der kürzlich in Enghien sein erstes Rennen gewonnen hat, gilt Mouffetard als der große Favorit.

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Sebastien Guarato: "Frank Gio ist in Topform"

In den letzten sechs Ausgaben des Prix De Geneve hatten die französischen Starter im Course Europeene stets die Nase vorn. Doch in diesem Jahr könnten die ausländischen Herausforderer die Serie durchbrechen. Mit Frank Gio, dem Schützling von Sebastien Guarato, reist der frischgebackener Sieger des Prix De Milan an, der ebenfalls auf dieser Bahn  ausgetragen wurde.

Foto: SCOOPDYGA

 

Der talentierte Hengst scheint in Topform und bestens gerüstet, um den Franzosen Paroli zu bieten. Nach seiner überzeugenden Leistung über die 2.150 Meter der Piste in Enghien ist der Face Time Bourbon-Sohn der logische Favorit, zumindest was die "Nicht-Franzosen" angeht. Zudem konnte die Farbe der Scuderia Bivans im Enghien gute Erfahrungen sammeln. Im Vorjahr hat er den Prix De Rome gewonnen und war Zweiter im Prix De Berlin. Beim letzten Start sah es im Einlauf schon so aus, als würde Frank Gio überlaufen werden. Dann hat der Hengst aber sehr stark gekontert. "Auch wenn er sich in der Mitte der Zielgeraden etwas entspannte, hat er leicht gewonnen - im Canter", sagte Trainer Guarato im Anschluss an diesen Sieg. Außerdem ist Frank Gio besonders stark über lange Distanzen (sechs Siege und ein zweiter Platz bei acht Starts über mehr als 2.500 Meter) und wird diesmal ohne Eisen, mit Zugzaum und Zugwatte antreten. "Er ist in Topform. Auch wenn er von vorne gehen kann, ist er noch besser, wenn er aus dem Rücken angreift. Matthieu (Abrivard) wird das gut managen", prognostizierte der Ausbilder gegenüber dem ParisTurf.

Der letzte ausländische Sieger in dieser Partie war Classic Connection (2018), der übrigens ebenfalls von Matthieu Abrivard gesteuert wurde.

Weitere Starter mit Ambitionen:

Looping Day - Auch aus dem Quartier Guarato. Zeigte zuletzt trotz Fehler Potenzial. Der Trainer traut ihm eine Platzierung unter den ersten Vier zu.

Lombok Jiel (Trainer Jean-Luc Dersoir) - Kommt nach längerer Pause zurück. Gilt als einer der besten französischen 4jährigen. Trotz fehlender Rennpraxis besitzt der Fuchs Möglichkeiten.

Falco Killer Gar - Zweifacher Gruppe I-Sieger in Italien. Gehört zur erweiterten Spitzengruppe.

Loulou De Mye - Nach schwerer Piroplasmose wieder in Bestform. Kam im Prix De Milan stark auf und läuft nun erstmals mit Robin Lamy.

Light My Fire und Learn To Fly -  Zuverlässige Platzkandidaten mit Rennerfahrung auf Gruppe-Niveau.

Lancier Du Goutier - Rückkehr nach einer Pause, Aufbau in Richtung Criterium. Noch nicht bei 100%, aber vielversprechend.

Fil Ek - Außenseitertipp mit Gabriele Gelormini im Sulky. Solide Form in Italien.

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