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Freitag 11 Juli 15:09 Uhr | |
Nettoergebnis der PMU erneut korrigiert Während die Geschäftsführerin der PMU, Emmanuelle Malecaze-Doublet, ihr Amt niederlegt, sorgt der starke Rückgang der Wettumsätze für Unruhe in der gesamten Pferderennbranche. Manchmal ist es sinnvoll, die "Pause"-Taste zu drücken, besonders wenn sich die Ereignisse überschlagen und die Umsätze vor unseren Augen einbrechen, erläutert der ParisTurf. Rückblick: Am 25. November 2024 rechnete die PMU noch mit einem Nettoergebnis von 845 Millionen Euro zugunsten der Branche. Die Verantwortlichen des Trabrennsports äußerten bereits damals Zweifel und verweigerten ihre Zustimmung zum Budget für 2025. Siebeneinhalb Monate später, am 10. Juli, verlässt die Generaldirektorin Emmanuelle Malecaze-Doublet das Unternehmen. Und es wird immer deutlicher, dass die sogenannte "revidierte Prognose", wie man es im internen Jargon nennt, regelrecht dahinschmilzt. In der Mitteilung nach der Sitzung des Verwaltungsrats der SETF heißt es: "Angesichts der aktuellen Entwicklung bei den Wetteinsätzen geht die SETF davon aus, dass für das Geschäftsjahr 2025 eine zweite Haushaltsanpassung der PMU notwendig sein wird." Die erste, noch nicht offiziell bestätigte Anpassung hatte bereits im Mai zur Folge, dass die Fördermittel für France Galop ab dem 01. Juli gekürzt wurden. Die SETF blieb noch von Maßnahmen verschont, die die Arbeit der Aktivenn stark beeinträchtigen könnte. Nach Informationen des ParisTurf liegt die aktuelle interne Prognose der PMU für das Nettoergebnis nun bei 807 Millionen Euro, also 30 Millionen weniger als zuvor. Bei der aktuellen Entwicklung, allein im Juni sind die Wetteinsätze um 6,6% eingebrochen, ist eine dritte Korrektur nicht ausgeschlossen. "Die Situation ist katastrophal", sagt ein Branchenverantwortlicher. Ein Analyst äußert sich noch pessimistischer: "807 Millionen? Ich rechne eher mit 780 Millionen Euro." Kaum hat das zweite Halbjahr begonnen, zeigt sich das ganze Ausmaß der Krise. Und auch der Staat, obwohl er selbst mit zahlreichen Problemen kämpft, ist sich der Brisanz der Lage durchaus bewusst. --------- Vincent Brazon: Vom Prix D'Amerique in die Küche In einer neuen Serie lädt der ParisTurf dazu ein, in das neue Leben einiger bekannter Persönlichkeiten der Rennszene einzutauchen, die den Rennsport verlassen haben. In dieser Ausgabe ist Vincent Brazon an der Reihe, über seinen Alltag abseits des Rampenlichts zu berichten. "Der Kleine, der ganz kleine Oyonnax..." Amerique-Fans haben noch immer den leidenschaftlichen Renn-Kommentar von Pierre-Joseph Goetz im Ohr, als Oyonnax 2010 völlig überraschend mit einer Quote von 172:1 den Prix D’Amerique gewann. Auch der Trainer dieses Außenseiters, Vincent Brazon, hat diesen Moment nie vergessen: "Das ist eine unauslöschliche Erinnerung." Etwa zehn Jahre nach diesem Triumph, nach einer Karriere, in der er auch mit Ultra Ducal und Abo Volo schöne Erfolge als Pfleger feierte, entschied sich Vincent Brazon für einen radikalen beruflichen Neuanfang: "Ich hatte einfach genug", erklärt er. "Ich habe auch einige Ungerechtigkeiten erlebt. Es reichte mir. Nicht wegen der Pferde, sondern wegen des ganzen Systems." An einem Weihnachtsabend saß er mit seinem Bruder am Tisch: "Ich habe ihm gesagt, dass ich sogar bereit wäre, den Laden um die Ecke in Herouvillette (zwischen Caen und Cabourg) zu übernehmen. Einen kleinen Lebensmittelladen von einem befreundeten Marokkaner. Am nächsten Tag sind wir hingegangen und am 01. August habe ich losgelegt." Das war 2019. Brazon behielt seine Trainerlizenz noch bis einschließlich 2021, vor allem um sich um Bad Boy Nep, einen Sohn von Oyonnax mit fast 200.000 Euro Gewinnsumme, zu kümmern. "Ich habe richtig Spaß!" Ein Autodidakt, wie er sich selbst nennt, hatte keine Angst vor dem Neuanfang: "Ich habe aus dem kleinen Laden ein Lokal mit Bar, Catering-Service und Pizzeria gemacht. Ich biete viele Dienstleistungen außer Haus an. Ich koche selbst und mache mittags und abends Pizza. Geöffnet ist von Dienstagmorgen bis Sonntagabend. Ich arbeite nun mehr als früher als Trainer. Und das allein. Aber: Ich habe dabei einen Riesenspaß. Ich habe das Kochen immer geliebt und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es hat mir gutgetan. Es war Zeit für etwas Neues." Bereut hat Brazon den Wechsel nie: "Ich hatte trotzdem eine tolle Zeit. Zuerst bei Paul Viel, dann auf eigene Rechnung. Ich habe seit vier Jahren kein Pferd mehr angespannt und schaue erst jetzt wieder ab und zu Rennen. Außer dem Prix D'Amerique, den sehe ich jedes Jahr. Ich schließe aber nicht aus, wieder eine Trainerlizenz zu beantragen. Denn ich habe noch mein Gestüt, einen Jährling und meine Tochter hat sich mit dem Pferdevirus infiziert. Ich suche jetzt nach einem Traber, damit sie nächstes Jahr bei den Amateuren starten kann. Mehr soll es aber nicht werden." "Oyonnax geht es sehr gut" Oyonnax ist nach wie vor präsent im Leben von Vincent Brazon. Fotos von seinem großen Sieg hängen im Laden. Und der inzwischen 23jährige Hengst ist nur ein paar Schritte entfernt: "Er steht 200 Meter von mir entfernt auf einer Weide. Er kam 2017 zurück aufs Gestüt, und Anfang letzten Jahres haben mir Herr und Frau Ahres ihn endgültig überlassen. Ich freue mich riesig, ihn bei mir zu haben. Es geht ihm sehr gut. Morgens lasse ich ihn raus, abends hole ich ihn rein. Er hat seinen Paddock, eine große Box und wird verwöhnt. Tagsüber steht er direkt neben einer Bushaltestelle, und alle begrüßen ihn. Er ist der Star von Herouvillette." Heute am Herd - morgen vielleicht schon wieder etwas ganz anderes? "Ich mag es, mich zu verändern und Neues zu lernen. Vielleicht mache ich in zwei Jahren wieder etwas ganz anderes. Mal sehen." --------- Gregory Benoist: "Ich entdecke gerade eine völlig neue Welt" In einer neuen Serie lädt der ParisTurf dazu ein, in das neue Leben einiger bekannter Persönlichkeiten der Rennszene einzutauchen, die den Rennsport verlassen haben. In dieser Ausgabe ist Gregory Benoist an der Reihe, über seinen Alltag abseits des Rampenlichts zu berichten. Er wollte den Pferden den Rücken kehren und ist ihnen am Ende doch näher denn je gekommen. Heute lebt Gregory Benoist ruhig und zurückgezogen in den grünen Weiden der Normandie, weit entfernt vom Trubel seines früheren Lebens als Jockey. Am 26. Dezember 2022 verabschiedete sich Benoist auf der Piste in Deauville mit zwei Siegen, darunter seinem 121. Quinte-Sieg, der eine beeindruckende Karriere mit insgesamt 1.249 Siegen krönte. Nur drei Monate zuvor hatte er mit Simca Mille den Prix Niel (GR II) in Longchamp gewonnen und mit Sweet Lady den prestigeträchtigen Prix Vermeille (GR I). Trotz seiner damals jungen 39 Jahre dachte niemand daran, dass Benoist endgültig den Helm an den Nagel hängen würde. Doch er hatte genug von drastischen Diäten, endlosen Stunden auf der Straße, vom schnellen Rhythmus: "Ich wollte etwas anderes machen. Ich hatte mein persönliches Ziel erreicht. Dank der Pferde konnte ich die Welt bereisen, Menschen aus allen Schichten und Ländern kennenlernen. Von Ministern bis Fußballspielern. Das war sehr bereichernd. Ich wollte aber das Leben führen, dass viele Menschen haben. Mit Wochenenden, Feiertagen, Sportübertragungen im Fernsehen... Und ich war müde von den Diäten und vom Reisen. Vor allem wollte ich nicht irgendwann still und leise aufs Abstellgleis geschoben werden, wie viele ältere Jockeys. Ich wollte den Rennsport nicht mit einem bitteren Nachgeschmack verlassen. Ich habe diesen Beruf geliebt, 24 Jahre lang." Der Abschied fiel nicht leicht, doch einer seiner schönsten Momente kam gleich danach: "Am Tag meines Rücktritts sagte mein Sohn zu mir: `Jetzt können wir endlich gemeinsam Zeit verbringen!´ Dieser Satz hat mich sehr berührt." Kurz vor seinem Rücktritt hatte er in einem Interview noch gesagt: "Ich verlasse die Pferdewelt. Und zwar ganz weit weg." Doch die Pferde ließen ihn nicht los...Zunächst widmete er sich dem Gärtnern. Einer seiner Leidenschaften. Doch bald kehrten die Pferde in sein Leben zurück, wenn auch auf eine ganz neue Art: "Ich habe ein paar Monate lang bei der Pony-Akademie von Christophe Soumillon mitgeholfen. Dann, Anfang 2025, fragte mich Jean-Philippe Temime (u. a. Besitzer von Tumbler), ob ich das Gestüt Des Forets in Saint-Hymer leiten möchte." Durch den Kontakt mit Nicolas Caullery und seinem ehemaligen Agenten Steve Obry kam die Verbindung zustande. "Er hat mir von Anfang an vertraut und bisher läuft alles großartig. Natürlich bin ich noch ein Anfänger, aber ich habe das Glück, von zwei sehr erfahrenen Leuten umgeben zu sein. Einer von ihnen hat 33 Jahre im Haras Du Quesnay gearbeitet. Das hilft enorm." Aktuell betreut das Gestüt rund zehn Zuchtstuten. Die ersten dort geborenen Fohlen, inzwischen Jährlinge, werden im September ins Training gehen. Auch einige Fohlen aus diesem Jahr wachsen dort auf. Ein unbekanntes Universum Der Beruf des Jockeys verlangt völlige Hingabe. Von den Morgenarbeiten über die Rennen bis zur nächsten Veranstaltung. Für lange Zeit war die Welt der Zucht für Benoist zwar greifbar nah, aber doch unerreichbar: "Jetzt sehe ich wie die Fohlen geboren werden und aufwachsen. Ich denke über Paarungen nach, was wirklich spannend ist. Es ist ein langfristiger Prozess, ganz anders als das Leben als Jockey, dass immer auf den Moment ausgerichtet ist. Es geht um Abstammungen, um Deckhengste... Das sind Dinge, die ich früher nie groß beachtet habe. Ich entdecke gerade eine völlig neue Welt. Und sie gefällt mir sehr. Ich bereue fast, nicht früher in diese Welt eingetaucht zu sein. Ich denke, das ist ein Defizit im Leben eines Jockeys. In den letzten Monaten habe ich einige Gestüte besucht. Einfach wunderschöne Orte." Vielleicht, in ein paar Monaten, wenn ein Pferd aus dem Haras des Forets als Erster über die Ziellinie galoppiert, wird man an diejenigen denken, die seine Geburt begleitet haben. Darunter auch - Gregory Benoist. --------- Die Meile in Frankreich - eine seltene Angelegenheit Von über 11.000 Rennen, die 2024 in Frankreich stattfanden, wurden nur rund fünfzehn auf der Distanz von 1.609 Metern mit Autostart ausgetragen. Daher erwartet die Traber-Fans am Samstag in Enghien ein seltenes Ereignis in der Rennsaison. Der prestigeträchtige Prix De Washington führt genau über diese Meile. Go On Boy zog Europa in seinen Bann Der Champion von Romain Derieux, Go On Boy, eroberte am 25. Mai 2025 mit einem sensationellen Sieg auf der Meile in Solvalla in 08,4 die Herzen Europas. Er setzte sich damit an die Spitze des Elitloppet-Podiums und folgte seinen französischen Vorgängern Horsy Dream (2024), Hohneck (2023) und Etonnant (2022). Ein klarer Beweis, dass in Frankreich gezüchtete und trainierte Traber nicht nur Ausdauer, sondern auch eine Menge Geschwindigkeit besitzen. Aber warum sind die Meilenrennen dann in Frankreich eine solch selten gelaufene Distanz, fragt der ParisTurf. Während die 1.609 Meter im Ausland fest im Rennkalender verankert ist, ist sie in Frankreich wenig beliebt. Eine Frage der Tradition und der Infrastruktur auf den Rennbahnen. Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2004 gab es noch 25 Meilenrennen in Frankreich, 2014 waren es 32, doch 2024 sank die Zahl auf nur 16. Am Beispiel Cagnes-sur-Mer zeigt sich die Problematik besonders. Von 19 Meilenrennen 2014 sind 2024 nur noch 2 geblieben. Das Grand Criterium De Vitesse De la Cote D’Azur und der Grand Prix du Departement Des Alpes-Maritimes. "Die Rennbahn musste bauliche Anpassungen vornehmen, etwa eine Ausweichspur schaffen, was die Distanzmessung erschwerte und technische Anpassungen beim Start erforderte", erklärt Thomas Roucayrol, Direktor der Societe des Courses de la Cote D’Azur. Kulturelle Unterschiede - das Erbe des französischen Trabrennens Der frühere Top-Fahrer und Mitglied des "Comite Du Trot", Pierre Vercruysse, bringt es auf den Punkt: "In Frankreich gab es historisch wenig Rennen über die Meile, weil viele Programmausschüsse dies nicht wollten. Unsere Bahnen sind kaum für diese Distanz gebaut. Im Ausland ist die Meile fest verankert und ein emotionales Highlight, wie ich es 2011 bei meinem Sieg im Campionato Europeo in Italien erleben durfte. Ein solcher Nervenkitzel fehlt bei uns." Er schlägt vor, Experimente mit Meilenrennen in der Region Paris zu wagen, um Vor- und Nachteile zu prüfen, vielleicht sogar auf der kleinen Bahn in Vincennes, wo 2009 bereits ein Meilenrennen stattfand. Mehr Spannung durch neue Formate Philippe Bouchara, Präsident der Rennbahn Vichy, wo am 5. Juli der Speed Cup, das einzige französische Rennen mit Vorläufen, stattfand, betont den Unterhaltungswert solcher Events: "Zuschauer kommen extra, um dieses Spektakel zu sehen. Es bringt frischen Wind in den Sport!" Allerdings sei mehr Unterstützung bei den Wetteinnahmen nötig. Während die Vorläufe gute Umsätze erzielten, blieb das Finale mit 150.000 Euro Wettumsatz hinter den Erwartungen zurück. Tradition trifft Innovation Jacques Frappat, Präsident der Societ des Courses D'Argentan, erinnert an die Anfänge des TGV-Zirkus (Trot à Grande Vitesse), der mit Rennen in La Capelle, Cagnes und Enghien versuchte, die besten und schnellsten Traber zu vereinen. Dieses Konzept habe international beachtliche Begegnungen ermöglicht. Ausblick: Hoffnung auf Renaissance der Meile in Frankreich Unter der neuen Führung im französischen Trabrennsport wächst die Hoffnung, dass die Meile in den kommenden Jahren wieder an Bedeutung gewinnt. Die Begeisterung der Fans ist da. Es fehlt nur noch die passende Förderung und Infrastruktur. --------- Galopper erobern Place De La Concorde Am 05. und 06. September wird France Galop ein großes Ereignis veranstalten: Eine große Ausstellung mitten im Herzen von Paris auf dem Place De La Concorde. Somit bringt France Galop das Konzept "Pferde in der Stadt" einen Monat vor dem Prix de l’Arc de Triomphe auf den Place De La Concorde in Paris. "Das ist eine großartige Initiative", kommentierte der Hindernisjockey James Reveley gegenüber dem ParisTurf. "Ich kenne die Begeisterung in Ascot und Cheltenham sowie die Grand Steeple Chase-Tage in Auteuil. Wir lieben diese Atmosphäre als Jockeys. Wenn das Leute auf die Rennbahnen lockt, ist das perfekt." Nachfolgend die dazugehörige Prssemitteilung von France Galop: "Pferde in der Stadt" - ein neues, einzigartiges Event von France Galop "Am 05. und 06. September werden Rennpferde einen der schönsten Plätze der Welt, den Place De La Concorde in Paris, besetzen. Ein einzigartiges, kostenloses Ereignis, dass dauerhaft etabliert werden soll. Das Konzept "Pferde in der Stadt" wird bald auch in anderen Städten wie Deauville oder Chantilly zu sehen sein, dass dort schon mit der Umgestaltung des Marktplatzes zum Präsentationszirkel beim Start des Rennmonats am 24. Mai erprobt wurde. Die Aktion wird als großes Volksfest für alle konzipiert und ist komplett kostenlos. Das Event passt in die Strategie von France Galop, Sport und Unterhaltung zu verbinden und so Begegnungspunkte zwischen Publikum und der Pferdebranche zu schaffen. Ein riesiger Präsentationszirkel, inspiriert von den Rennbahnen, wird im Zentrum eines temporären Dorfes aufgebaut, auf dem Paraden von Pferden und Jockeys zu sehen sind. Rundherum kann das Publikum zahlreiche kostenlose Aktionen besuchen, die die Vielfalt und das Know-How dieser Branche zeigen. Diese Premiere ist dank der freundlichen Genehmigung der Stadt Paris sowie der Unterstützung aller Akteure der Branche möglich: GTHP (Groupement Technique des Hippodromes Parisiens), AFASEC (Ausbildungsschule), FNCH (Federation Nationale des Courses Hippiques), sowie der Verein "Au-dela des pistes", der sich für die Zeit von Rennpferden nach der Karriere einsetzt."
Ein strategisches Projekt, um die Franzosen näher an den Rennsport zu bringen Dieses ambitionierte Projekt zeigt erneut die Strategie von France Galop, neue Zielgruppen durch originelle Events rund um Renntage zu gewinnen, wie es seit Jahresbeginn praktiziert wird. Das Publikum, angezogen von diesem originellen "Sportainment", dass Erlebnisse und Emotionen bietet, ist zahlreich erschienen. Die fünf großen Rennbahnen von France Galop (Auteuil, Chantilly, Deauville, ParisLongchamp und Saint-Cloud) verzeichnen zur Saisonmitte ein Plus von 11% bei den Besucherzahlen mit über 200.000 Gästen. "Seit Beginn meiner Amtszeit habe ich ein klares Ziel: Die Rennen zurück ins Herz der Franzosen zu bringen. Mit "Pferde in der Stadt" macht France Galop einen weiteren Schritt, indem wir die Rennbahn verlassen und an einem symbolträchtigen Ort wie dem Place De La Concorde die Leidenschaft und das Know-How unserer Branche in all ihrer Vielfalt teilen", erklärt Guillaume de Saint-Seine, Präsident von France Galop. Ein kostenloses Fest für alle France Galop möchte in Abstimmung mit der Stadt Paris eine Veranstaltung anbieten, die für alle offen und komplett kostenlos ist. Vor Ort gibt es Animationen für Kinder, Reitvorführungen, Einsteigerkurse, Präsentationen ehemaliger Rennpferde, die in anderen Sportarten weiter erfolgreich sind. Dazu gibt es Treffen mit Aktiven, um die Vielfalt der Berufe und die Ausbildungsangebote der AFASEC-Schulen rund um Zucht und Rennen zu entdecken. Außerdem können Tickets für kommende Großveranstaltungen auf den französischen Rennbahnen reserviert werden. "Wir haben ein kostenloses, spielerisches und immersives Event geplant, um die Rennen auf eine neue Art zu entdecken. Auf dem "Concorde" kann jeder die Pferde hautnah erleben, das Rennreiten ausprobieren, Vorführungen bewundern und die Vielfalt unserer Branche verstehen", betont Elie Hennau, Generaldirektor von France Galop. Ein Auftakt vor dem Qatar Prix de l’Arc de Triomphe "Pferde in der Stadt" markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Strategie zur internationalen Strahlkraft der französischen Pferderennen. Das Event findet einen Monat vor dem Qatar Prix de l’Arc de Triomphe statt, dem größten Galopprennen der Welt. Dieses "Weltmeisterschaftsrennen" der Galopper wurde fünfmal als das beste Rennen weltweit ausgezeichnet. Jährlich am ersten Oktoberwochenende zieht es die besten Pferde und Jockeys der Welt nach ParisLongchamp. Einen Tag nach "Pferde in der Stadt", am Sonntag, den 07. September, findet in Longchamp eine große Qualifikationsprüfung für den "Arc" statt. |
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Freitag 11 Juli 16:01 Uhr | |
Zu den Galoppern auf dem Place De La Concorde habe ich noch eine eigene Anmerkung... Vor ca. sieben bis acht Jahren hatte ich eine ähnliche Idee für den Trabrennsport in Deutschland. Hatte ich damals auch im Forum eingestellt. Natürlich kann man dies auch als eine absolute "Spinnerei" abtun, aber wenn man etwas erreichen möchte, sollte man auch mal groß denken. Im Vorfeld der Derby Woche könnte/sollte Mariendorf richtig auf sich aufmerksam machen. Die relativ flächendeckende Werbung, wie zum Beispiel auf BVG-Bussen, scheint es ja schon länger nicht mehr zu geben. Zu der Zeit war ich wirklich erstaunt, wie "voll" es teilwese in der Derby Woche war. Und meine damalige Idee war ähnlich angelegt, wie es jetzt die Galopper in Paris planen. Frei nach dem Motto: "Wenn die Leute nicht auf die Rennbahn kommen, muss der Rennsport zu den Leuten kommen" Auf der "Straße des 17. Juni", also die Straße vor dem Brandenburger Tor, gab es schon zahlreiche Veranstaltungen. Dieser Ort würde sich wunderbar für eine Woche Werbetrommel vom Feinsten eignen. Man könnte neben Informationen rund um die Derby Woche, genauso wie es die Galopper jetzt auch machen, alles rund um den Sport vorstellen. Und als Highlight H2H-Rennen 500 Meter geradeaus in Richtung Brandenburger Tor austragen. Der benötigte Sand und eine Absperrung können nicht die Welt kosten. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann bekommt France Galop den Place De La Concorde "mit der Unterstützung der Stadt". Also kostenlos? Oder zumindest sehr günstig? Die Stadt und das Land sollten ja auch daran interessiert sein, dass sich der Sport, der seit über einem Jahrhundert ein großer Steuerzahler und Arbeitgeber ist, bestmöglich verkaufen kann. Natürlich...Dieses Standing hat der Sport in Deutschland nicht. Und Mariendorf als Sport-Standort schon gar nicht. Aber dennoch muss man in solchen Dimensionen zumindest denken dürfen. Was die Marketing-Abteilung in Mariendorf wirklich umsetzen darf, und vor allem möchte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf taube Ohren stößt, wenn man bei Herrn Mommert um ein größeres Werbebudget anfragt und ihm erklärt wofür dieses Verwendung findet. Allerdings ist da eine Menge Mutmaßung dabei, weil ich Herrn Mommert nie persönlich kennengelernt habe. So oder so...mich würden mal andere Meinungen zum Thema flächendeckende Werbung interessieren. Ich kann mich noch erinnern, dass es früher immer wieder Werbeaktionen diverser Firmen gab, die zum Beispiel einen U-Bahnhof, wie den Alexanderplatz, wo sich drei Linien treffen, komplett zugepflastert haben. Also alle Plakateflächen, inklusive der Treppenstufen. Das war für diese eine oder zwei Wochen ein immenser Effekt. Auch wenn ich schon wieder zu viel geschrieben habe 😉 muss ich zum Abschluss noch Henry Ford zitieren: "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen." |
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Freitag 11 Juli 17:53 Uhr | |
Gibt es in etwa schon lange in Holland. Koortebann -Rennen. Damit macht man auch Werbung für die Rennen in Wolvega ect. |
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Freitag 11 Juli 18:13 Uhr | |
Gambler schreibt: Diese Rennen aus Holland sind natürlich auch das Vorbild für meinen Beitrag. Das wäre eine echte Show und würde den Zuschauern die Action eines Rennens näherbringen. So etwas fehlt auf den deutschen Rennbahnen vollständig, weil man mit meist nur einer Kamera einfach nicht das Tempo vermitteln kann. So ist der Zuschauer 90% des Rennens nicht in die Rasanz eingebunden. |
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Samstag 12 Juli 06:29 Uhr | |
Matthieu Abrivard: "Volles Programm in Enghien" Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben. "Am Samstag in Enghien habe ich ein volles Programm mit neun Fahrten. Grand Pajelo (102) zeigt derzeit eher durchwachsene Leistungen und gehört nicht zu den Favoriten im Rennen. Dagegen mag ich Madame D’Ourville (211) sehr gern. Sie hatte sich in Vincennes an der Spitze "verlaufen". Ich werde sie diesmal leichter beschlagen und erwarte eine gute Leistung. Ich werde sie diesmal aus dem hinteren Teil des Feldes fahren. Michel Martin (307) ist ein gutes Pferd. Er hat in Vichy schön gewonnen, wird aber auf einem Linkskurs noch besser sein. Er hat Biss und sollte wieder ganz vorne mitspielen können. In der Quinte braucht Jazz D'Ourville (408) eine Bestätigung. Nach einer zu langen Pause wegen kleinerer Probleme hat er bei seinen Aufbaurennen nicht überzeugt und im Training zeigt er sich ebenfalls unauffällig. Es ist ein gutes Rennen, deshalb nehme ich ihm die Eisen ab, werde ihn aber an der Innenkante halten, da er bei einem Rennen in zweiter Spur nichts zusetzen kann. Paradoxerweise hat er aber eigentlich das Niveau, um vorne mitzumischen. Dann lerne ich Fargo Wise As (508) kennen. Er hat mit 2 Jahren ein Gruppe I-Rennen in Italien gewonnen, aber seither nichts Brauchbares mehr gezeigt. Mit der Startnummer 8 hinter dem Auto wird man sehen müssen. Im Prix De Washington (GR II) über die Meile wird Rikita JP (609) mit dabei sein. Im "Balliere" (GR I) hatte sie beim Fehler im Schlussbogen noch Reserven. Sie kommt gut mit Enghien zurecht, und die Startnummer 9 gibt mir die Möglichkeit, an der Innenkante zu fahren. Sie hat einen starken Endspurt und könnte für eine Überraschung sorgen. Kea Des Racques (702) gibt ihr Comeback. Wenn Alexandre Buisson mich gebucht hat, bedeutet das, dass die Stute schon gut vorbereitet ist. Im Rennen der "Alten" werde ich für Pierre-Yves Verva Indus Val (802) fahren. Ich sitze also in einem guten Sulky. Das Pferd ist top in Form und hat zuletzt in Vincennes beeindruckt. Er mag flache Bahnen und hat trotz starker Gegner eine erste Siegchance. Zum Abschluss glaube ich, dass Lovely Jenilou (903) gezielt auf dieses Rennen vorbereitet wurde. Ohne Eisen sollte sie hier eine gute Rolle spielen können. Zur gleichen Zeit wird mein Bruder Jean-Etienne in Les Sables D'Olonne Lucrece Se Corday (414) steuern. Aus der zweiten Reihe gegen die Hengste ist das kein einfaches Rennen, aber ich habe nicht viele Optionen. Wenn sie mitgezogen wird, kann sie sich einen Platz sichern." Auf nach Chatelaillon mit Jappeloup Turgot im Fokus "Am Sonntag geht es nach Chatelaillon, wo Jappeloup Turgot ein gutes Engagement im Grand Prix De La Rochelle wahrnimmt. In Caen war er noch nicht ganz vorbereitet, da ich ursprünglich gar nicht starten wollte, trotzdem ist er sehr gut gelaufen. Seitdem habe ich ihn gezielt auf dieses Rennen vorbereitet und er hat gut gearbeitet. Die Bahn sollte ihm liegen, und ich erwarte ihn im Kampf um den Sieg. Für den Stall sollte auch Lord De Brion wieder starten. Bei seiner Rückkehr in Pornichet hat er sich gut geschlagen. Er ist ein nervöser Hengst, deshalb wird ihm ein weiterer Start guttun. Auch aus dem zweiten Band kann er eine gute Leistung bringen. Light De Padd war zuletzt nicht in Topform und geht ohne große Vorbereitung ins Rennen. Da das Feld aber überschaubar ist, kann sie dennoch um eine Platzierung kämpfen. Mit Mona Sautonne habe ich gerade zwei Lernrennen absolviert. Eine Stute mit Charakter, aber sie bringt Qualität mit. Dieses Mal werde ich wohl offensiver fahren. Sie kann gewinnen. Jara Des Erablais steht gut im ersten Band und läuft diesmal ohne Eisen. Das könnte passen. Kiwi De Lavrignaie kommt mit einem leichten Sieg aus Chateaubriant und sollte das bestätigen können. Auch Kamelia Vivanciere darf sich nach ihrem guten Saisondebüt etwas ausrechnen." Weitere Einsätze am Sonntag "In Bernay tritt Keops Begonia an, der nach seinem Sieg in Caen eine kleine Pause hatte. Er kommt frisch an den Start, auch wenn die Grasbahn nicht ideal und er nicht ganz bei 100% ist. Er ist nicht chancenlos. In Chinon hat Jungle Green ein interessantes Engagement vor sich. Barfuß, auf Gras und mit Rechtskurs. Wenn sie ökonomisch gefahren wird, hat sie gute Karten." Montag in Durtal: Die Jungen im Einsatz "In Durtal stelle ich meine 3jährigen Stuten vor: Matariki, Matalaya und Mamzelle Des Plans geben ihr Debüt. Sie sind zuverlässig, haben gut gearbeitet und sind für die Bahn in Durtal mit der langen Geraden gemacht. Bei den Hengsten habe ich zwei Pferde angegeben. Minden De Fontaine gehört zu meinen besseren Pferden, ist aber sehr temperamentvoll, deshalb musste ich ihn kastrieren lassen, aber er bringt Talent mit. Must De Banville, ein Bruder von Ganay De Banville, ist brav und seriös, hat sich gerade qualifiziert und passt gut auf die 2.150 Meter in Durtal. Lypstic Atout gibt sein Comeback. Er hat gut gearbeitet und sollte sich ordentlich zeigen. In derselben Prüfung hat Lucky Boy, der Anfang Juni hier schon gewann, eine erste Siegchance. Kronos Madrik, der zuletzt wieder stark in Segre lief, sollte ebenfalls vorne dabei sein." Dienstag in Le Mans "Lilou De Guoz, die ihr Saisondebüt gewonnen hat, hat eine gute Gelegenheit zur Bestätigung. Le Voila Sautonne sucht noch nach seiner Form und ist noch nicht ganz überzeugend. Aber auf Sand sollte er besser zurechtkommen und eine Rolle spielen können." Wochenmitte "Am Mittwoch könnte ich in Les Sables starten, weiß aber noch nicht mit welchen Pferden. Am Donnerstag nehme ich am Vormittag an den Qualifikationen in Meslay-Du-Maine teil und fahre abends nach Pornichet." Rückblick auf die Woche "Durch meine Sperre war die Woche ruhiger, und ich konnte Zeit mit meinen Kindern verbringen. Das hat gutgetan. Positiv aufgefallen ist mir Carl Halbak (3.), der im Quinte-Rennen am Freitag in Cabourg zu sehr gepullt hat, was ihn den Sieg gekostet hat. Er wird bald wieder in Enghien starten. Am selben Abend gefiel mir der Sieg von Mister Fripouille (1.), der nach einem schwierigen Start trotzdem überzeugend gewann. In Enghien hat sich Horatius D’Ela (3.) im Prix De La Manche (GR III) ordentlich verkauft. Nach der Führungsarbeit wurden wir von zwei starken Pferden im Ziel überspurtet. Konfinee (9.) war noch nicht fit genug für das, was ich mit ihr vorhatte." Prix De Washington - Favorit Go On Boy "Mein Favorit im Prix De Washington am Samstag in Enghien ist Go On Boy. Das Rennen ist eine echte Gelegenheit für ihn. Die stärksten Gegner dürften Hohneck und Gaspar D’Angis sein. Man sollte auf Igrec De Celland achten. In Vichy hatten wir etwas Pech, aber er ist top drauf und wird gut laufen." Weitere News: Rückkehr, Pause und Aufbau "Frank Gio kam gut aus dem Rennen in Modena, wo er im ersten Bogen einen Fehler machte. Laut Sebastien Guarato hat er sich erholt und nicht viel gearbeitet. Er freut sich auf die große Bahn in Enghien, wo er am 19. Juli im Prix De Milan starten soll. Dort sollte er sich rehabilitieren. Iguski Sautonne, Dritter im Prix Rene Balliere, hat ein kleines Problem gehabt und seine Decksaison beendet. Er ist nun in der Pause. Eine Rückkehr vor September ist unwahrscheinlich. Jamin De Brion hatte ebenfalls eine kleine Verletzung, ist aber wieder im Training. Über seinen Rennplan habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Seine Entwicklung am Morgen wird den Weg zeigen." --------- Jean-Marc Chaineux: "Konkurrenz nicht stärker, als beim letzten Mal" In absoluter Topform und mit zwei überzeugenden Siegen im Rücken geht INDUS VAL am Samstag in Enghien an den Start. Mit einem klaren Ziel: den dritten Sieg in Folge einzufahren. Der Wallach zeigt sich derzeit von seiner besten Seite und scheint in einer Form zu sein, in der er auch gegen stärkere Konkurrenz bestehen kann. Der Prix Du Palais De Chaillot bietet ihm eine hervorragende Gelegenheit, seine aktuelle Erfolgsserie fortzusetzen und seinen Status als Formpferd des Sommers weiter zu festigen. Bleibt er fehlerfrei und tritt mit dem gleichen Elan auf wie zuletzt, gehört er zu den ganz heißen Sieganwärtern. Matthieu Abrivard, der die letzten drei Ausgaben des Prix Du Palais De Chaillot bereits zweimal gewinnen konnte, mit Fine Perle Of Love und Fine Colline, tritt auch in diesem Jahr mit einer starken Karte an: Indus Val. Der Wallach, trainiert von Jean-Marc Chaineux, hat zuletzt mit einem eindrucksvollen Finish in Vincennes überzeugt, nachdem er zuvor bereits in Hyeres erfolgreich war. Da Pierre-Yves Verva aktuell gesperrt ist, übernimmt Abrivard den Sulky und hat somit ein echtes Siegerpferd vor sich. "Die Konkurrenz erscheint mir nicht stärker als beim letzten Mal", erklärte Trainer Chaineux. Ein deutliches Zeichen des Vertrauens in diesen Sohn von Booster Winner, der in diesem Jahr einen großen Leistungssprung gemacht hat. Zwar hat Indus Val auf dem Kurs in Enghien noch nie gewonnen, aber bereits zwei zweite Plätze erzielt. Die Kombination aus Form, Vertrauen und Fahrerwechsel macht ihn zu einem der Favoriten dieses europäischen Course B. Starke, aber bezwingbare Konkurrenz Auch wenn das Rennen wegen der unzureichenden Teilnehmerzahl nicht als Quinte ausgetragen wird, ist dennoch ein interessantes Feld zusammengekommen. Toto Barosso zeigte zuletzt auf dieser Bahn eine gute Leistung, hinter Hubble Du Vivier, der wenig später im Prix De Washington starten wird. Ideal Du Rocher belegte an diesem Tag Platz vier. Gabriela Duem, die zum dritten Mal in ihrer Karriere barfuß antritt, darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Instrumentaliste, frisch aus seiner zweiten Decksaison, meldet sich zurück. Heradames sucht nach langer Durststrecke wieder einen Sieg. Fast zwei Jahre ist der letzte Erfolg her. Gino Viva, der mit Gabriele Gelormini im Sulky gut harmoniert, rundet das gut besetzte Feld ab. --------- Rennen über die Meile: "Das ist Nervenkitzel pur" Bereits gestern hat sich der ParisTurf mit der Frage beschäftigt, warum in Frankreich so wenige Rennen über die Meile ausgeschrieben werden. Dabei kamen Offizielle und Aktive zu Wort. Kurz vor dem Meilen-Halbklassiker, dem Prix De Washington am Samstag, hat die Fachzeitung auch diverse Wetter nach ihren Meinungen zu Meilenrennen befragt. Stimmen von der Rennbahn: Pascal, 54 Jahre, Stammgast in Enghien: "Die Meile - das ist Nervenkitzel pur! Die Pferde müssen direkt nach dem Start voll da sein. Ich mag diesen Rhythmus, da ist nichts mit Warten, alles entscheidet sich schnell." Claire, 29 Jahre, Gelegenheitswetterin: "Ich finde diese Rennen schwerer zu lesen. Auf längeren Distanzen können sich Pferde auch mal aus ungünstiger Lage verbessern, aber hier? Wer den Start verpasst, hat keine Chance." Jean-Michel, 63 Jahre, erfahrener Wetter: "Man braucht ganz andere Kriterien als bei 2.700 oder 2.875 Metern. Startnummer, schnelle Beine und Fahrerinstinkt sind alles. Mir gefallen Meilenrennen, weil sie oft für Überraschungen gut sind." Lena, 22 Jahre, neu auf der Bahn: "Ich hab zum ersten Mal bewusst ein Rennen über 1.609 Meter gesehen - Wow! Total schnell, aber ich wüsste nicht, worauf ich wetten soll. Es wirkt unberechenbar." Weitere Stimmen aus einer Umfrage: Karim, 52 Jahre, Büroangestellter: "Ich mag Rennen über 2.150 Meter, wenn sie mit dem Auto gestartet werden, weil man sich dann gut an den "reicheren" Pferden in der ersten Startreihe orientieren kann. Ich finde, bei dieser Art von Rennen hat man eher eine Chance zu gewinnen. Mehr Meilenrennen? Muss man sehen. Warum nicht? Hier in Enghien gibt es zumindest eines, den Prix De Washington. Was ich aber nicht mag, sind Vorläufe. Für mich ist jedes Rennen etwas Einzigartiges, das für sich steht." Christian, 74 Jahre, Rentner: "Egal ob 1.600, 2.000 oder 2.800 Meter. Es ist immer schwer, den Sieger zu finden. Was das Spektakel betrifft: Auf der Meile geht alles so schnell, dass man die Pferde kaum richtig sieht. Es erinnert mich an die 1.000-Meter-Rennen im Galoppsport. Ich sehe keinen großen Sinn darin, noch mehr solche Rennen ins Programm zu nehmen." Joel, 66 Jahre, Rentner: "Ich finde die Meile etwas zu kurz, aber Rennen über 2.100 Meter gefallen mir gut. Was die Vorläufe betrifft: Für Spitzentraber ist das vielleicht okay, aber für die kleineren Klassen eher nicht. Ich bevorzuge ein klassisches Rennen, in dem alle wirklich ihre Chance nutzen, statt Taktikspielchen in Vorläufen, wo man oft gar nicht weiß, ob die Pferde wirklich alles gegeben haben oder sich für das Finale geschont haben." David, 56 Jahre, Technischer Angestellter: "Es gibt in Frankreich ja nur wenige solcher Rennen, aber ich mag Prüfungen wie den Elitloppet, besonders wenn französische Pferde dabei sind. Ich wette zwar nicht darauf, die Quoten sind meist nicht so lukrativ, aber ich schaue sie gern. Es ist eine gute Gelegenheit für die Franzosen, sich mit ausländischen Top-Pferden zu messen. Im Prix D’Amerique kommen ja nicht mehr so viele internationale Spitzenpferde wie früher. Ich finde das Konzept der schnellen Vorläufe interessant, vor allem wegen des taktischen Aspekts. Man sagt ja, ein gutes Pferd gewinnt mit jedem Fahrer. Ich glaube das nicht so ganz." Nicolas, 55 Jahre, Projektleiter: "Ich habe keine besonders starke Meinung zu diesen Rennen. Persönlich wette ich seltener auf sie, weil sie mir etwas unberechenbarer erscheinen. Wetten wie im Lotto - das ist nichts für mich. Ein Pferd, das lange nichts gezeigt hat, kann plötzlich einen Überraschungssieg landen. Solche Rennen setzen weniger auf Ausdauer, sondern eher auf Schnelligkeit und man darf nicht alles auf eine kurze Sprintleistung setzen. Ich würde mich nicht für mehr dieser Rennen einsetzen, auch wenn ich verstehe, dass andere Wetter daran Gefallen finden." --------- Feydeau Seven eingegangen Der Sieger des Prix De Belgique 2022, FEYDEAU SEVEN , ist im Alter von 10 Jahren eingegangen. Der Wallach war einer der verlässlichen Leistungsträger im Stall von Jean-Michel Bazire und zeichnete sich durch seine Konstanz, sowie seine Klasse auf hohem Niveau aus. Mit dem Sieg im Prix De Belgique sicherte er sich nicht nur einen Startplatz im Prix D’Amerique, sondern bewies auch, dass er zur Elite des französischen Trabrennsports gehörte. Zuletzt war Feydeau Seven in Norwegen aktiv und musste laut seinem norwegischen Besitzer Erik Djuse "erlöst" werden, weil er sich nicht von Verletzungen an den Vorderbeinen erholen konnte: "Er war ein großartiges Pferd, dass immer sein Bestes gegeben hat", sagt Djuse. Feydeau Seven war nach dem Beginn des Jahres 2023 im Stall von Frode Hamre in den Ruhestand gegangen. In seinem letzten Rennjahr belegte er den dritten Platz im Prix Ulf Thoresen und den vierten Platz im Aby Stora Pris, beides Rennen der höchsten Kategorie. Obwohl Hoffnungen auf eine Karriere als Zuchthengst in ihn gesetzt wurden, konnte Feydeau Seven in diesem Bereich keine nennenswerten Erfolge erzielen. --------- Marius Coignard in Haft Die am Donnerstag im sozialen Netzwerk X verbreitete Information, wonach der junge Trainer MARIUS COIGNARD mit der Justiz zu tun habe, wurde am Freitag von der Staatsanwaltschaft Lisieux bestätigt, wie Ouest-France berichtete. Demnach ist der 25jährige Coignard seit Dienstag in der Justizvollzugsanstalt von Caen inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft von Lisieux, die den Fall übernommen hat, bestätigte die Anklageerhebung und die vorläufige Haft des Trainers aus der Normandie, der am Sonntagabend in Polizeigewahrsam genommen wurde. Laut den ersten Ermittlungen wird ihm Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und häusliche Gewalt vorgeworfen. Es muss darauf hingewiesen werden, dass Coignard bis zu seinem Prozess, der noch aussteht, als unschuldig gilt. In der laufenden Saison belegt Coignard den 11. Platz in der nationalen Rangliste der Trainer mit 43 Siegen. |
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Sonntag 13 Juli 08:27 Uhr | |
Prix De Milan mit Lovino Bello Lovino Bello, der Schützling aus dem Besitz von Jocelyn Robert, wird am Samstag, dem 19. Juli in Enghien im Prix De Milan, einem Gruppe III-Rennen für Vierjährige, an den Start gehen. Nachdem der Village Mystic-Sohn Mitte Februar überraschend in den Stall von Thierry Duvaldestin wechselte, meldete sich der 4jährige am 10. Mai siegreich aus der Pause zurück. In Caen besiegte er den Italiener Frank Gio sehr sicher und wurde am 07. Mai nur vom aufstrebenden Lancier Du Goutier geschlagen, der jetzt auch sein Stallgefährte ist. Den Prix Raymond Fouard am "Journee Des Champions" (22. Juni) wurde noch ausgelassen. Aber nun beginnt für den zweifachen Grupp I-Sieger die intensive Vorbereitung auf das Criterium der 4jährigen am 13. September in Vincennes. "Er wird im Prix De Milan über 2.150 Meter an den Start gehen", bestätigte sein Besitzer Jocelyn Robert. "Ich habe mir am vergangenen Freitag selbst eine Freude gemacht und ihn am Strand von Deauville gefahren. Das Pferd ist in guter Verfassung. Auch wenn seine Decksaison vorbei ist, bleibt er bei Thierry Duvaldestin. Dort wird er sehr gut trainiert (lacht)." Wiedersehen mit Frank Gio Genau ein Jahr nach seinem beeindruckenden Sieg über die Meile im Prix Henri Cravoisier, bekommt Lovino Bello erneut die Gelegenheit, sich auf der Bahn in Enghien zu beweisen. Dabei trifft er unter anderem erneut auf seinen großen Rivalen Frank Gio. --------- Sonntag in Chatelaillon: Jappeloup Turgot und Bruder von Hussard Du Landret am Start Für den Renntag an diesem Sonntag auf der Rennbahn von Chatelaillon-La Rochelle reisen mehrere Spitzenfahrer in die Charente-Maritime. Darunter auch Matthieu Abrivard, der Jappeloup Turgot im Grand Prix an den Start bringt. Schon in seiner wöchentlichen Kolumne für den ParisTurf, zeigte sich Matthieu Abrivard für den bevorstehenden Start von Jappeloup Turgot zuversichtlich: " Jappeloup Turgot findet im Grand Prix eine gute Startmöglichkeit vor und wurde gezielt auf dieses Rennen vorbereitet. Er wird nicht weit entfernt von der Entscheidung sein." Zu seinen Hauptkonkurrenten im ersten Band zählen Jaguar Marancourt, Just A Boy D’Alesa und Jolie Star. Allesamt qualitativ starke 6jährige, mit denen zu rechnen ist. Ein weiteres Highlight des Renntages ist der Prix Mic Cheval De Fer, welcher als letztes Rennen der Veranstaltung gelaufen wird. Dort wird mit Mirage Du Landret, ein Vollbruder des Ausnahmehengstes Hussard Du Landret, sein Können zeigen. Auch er steht im Training bei Benoit Robin. Obwohl er bei seinen ersten beiden Starts fehlerhaft war, bleibt sein Trainer optimistisch: "Ich werde mir aus der zweiten Startreihe die Zeit nehmen, um ruhig loszufahren. Wenn er brav bleibt, hat er das Potenzial, unter die ersten Drei zu kommen. Das hat Priorität." --------- Romain Derieux: "Go On Boy einmal mehr außergewöhnlich" Das mit Spannung erwartete Duell zwischen zwei Elitloppet-Siegern, die diesmal über die Meile von Enghien angetreten sind, hielt, was im Vorfeld versprochen wurde. Go On Boy, der Champion von Romain Derieux, und Hohneck, als Vertreter von Philippe Allaire, hatten dabei zwei sehr unterschiedliche Rennverläufe. Während Hohneck erstaunlich leicht die Führung übernehmen konnte, hing Go On Boy kurz nach dem Start alleine in dritter Spur fest. Das sich Romain Derieux mit der Lage nicht zufrieden geben würde, erkannte Benjamin Rochard im Sulky von Hooker Berry sehr schnell. Er nahm den Fuchs aus der Deckung und schickte ihn mit Go On Boy im Schlepptau in die Todesspur, wohlwissend, dass er kurz darauf von Go On Boy abgelöst werden würde. Währenddessen konnte Gabriele Gelormini an der Spitze die Fahrt drosseln und "wartete" auf Romain Derieux, der bis zu diesem Zeitpunkt einen großen Aufwand betrieben musste. Dennoch konnte das Gespann ab Mitte des Schlussbogens leichten Druck auf den führenden Hohneck ausüben. Gelormini zog die Fahrt aber nach und nach an und löste sich auf den ersten Metern in den langen Einlauf von Enghien noch einmal auf zwei Längen. Derieux blieb aber sehr gelassen und hatte volles Vertrauen in seinen Partner. Ohne die Klappen ziehen zu müssen, stellte er Hohneck 200 Meter vor dem Ziel und war bis zum Pfosten mit vier Längen voraus. Und obwohl Go On Boy, wie so oft, mit Eisen gelaufen ist, schrieb der Password-Sohn Geschichte: Er wurde mit einer Siegzeit von 08,6 zum ersten Traber, der auf der Piste von Enghien die Marke von 09,0 unterbieten konnte, während Hohneck ganz sicher den Ehrenplatz verteidigen konnte. Dahinter war es der Außenseiter Elvis Du Vallon, der das Podium komplettierte. Der 11jährige aus dem Stall von Charles Cuiller lag das ganze Rennen im Windschatten von Hohneck und konnte den überraschenden dritten Rang sichern, obwohl er zu Beginn des Einlaufs den Kontakt verloren hat. Auch auf Rang Vier war ein großer Außenseiter zu finden. Goal Star aus dem Quartier von Dominik Locqueneux sprintete aus dem Feld auf den finalen Metern am Besten, musste aber noch eine Überprüfung überstehen. Dies war der 20. Karriere-Erfolg von Go On Boy. Ein Erfolg, der in Erinnerung bleiben wird. Nur drei Wochen nachdem er in Vincennes mit 08,8 die Bestzeit für ein beschlagenes Pferd aufstellte, sicherte sich der ältere Bruder von Josh Power nun auch den Bahnrekord in Enghien mit 08,6. Damit löschte er die bisherige Bestmarke von Uza Josselyn aus den Rekordbüchern. Sie hatte den alten Rekord bon 09,0 vor sieben Jahren aufgestellt. "Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass es besonders schnell war. Abgesehen von den letzten 500 Metern", bilanzierte Romain Derieux am Mikrofon von Equidia. "Ich bin über die Zeit aber nicht wirklich überrascht, wenn man bedenkt, was er zuvor über die 2.100 Meter in Vincennes geleistet hatte. Mehr als die Kilometerzeit an sich beeindruckt mich vor allem seine Leistung. Er ist weiterhin in Topform und war einmal mehr außergewöhnlich. Ich musste ihm nicht einmal die Klappen herunterziehen, obwohl ihm dieses Hilfsmittel normalerweise noch einen Extraschub gibt." Außerdem ging der Trainer aus Cheptainville auf die Gegebenheiten des Rennverlaufs ein: "Mit Startnummer 6 muss man zwangsläufig irgendwann außenrum angreifen. Ich bin ruhig gestartet und dann aufgerückt, als das Tempo nicht allzu hoch war. Hooker Berry hat mich dann passieren lassen. Aber auf den letzten 500 Metern wurde es richtig schnell. Mein Pferd hat Hohneck zur Hälfte der Zielgeraden ziemlich sicher überholt. Ich musste ihn nur noch "begleiten", weil er dazu neigt, an der Spitze nur das Nötigste zu tun." Es gibt noch viele schöne Ziele in Aussicht für Go On Boy, dessen Gewinnsumme inzwischen die Marke von 2,6 Millionen Euro überschritten hat. Er hat auch kürzlich seine Decksaison 2025 auf dem Haras De Sassy beendet. "Er sollte bald wieder nach Hause kommen", erklärte Romain Derieux weiter. "Was seinen weiteren Rennplan betrifft: Es besteht die Möglichkeit, am 23. August in Cagnes zu starten, aber ich habe mich noch nicht endgültig entschieden. Danach sollte er am Grand Prix De Wallonie in Mons am 20. September teilnehmen und am Finale der UET Masters im darauffolgenden Monat in Solvalla." Beides sind Gruppe I-Rennen, bei denen er übrigens amtierender Titelträger ist. Auch Hohneck bereitete seinem Stammfahrer Gabriele Gelormini große Freude: "Ich hatte heute wirklich Spaß am Start! Er war absolut taktrein und kam in 1:00er Tempo hinter dem Auto weg. Auf der Gegenseite habe ich ihn etwas durchatmen lassen, und dann wurde er eben vom Besseren geschlagen. Da gibt es nichts auszusetzen. In der Mitte der Zielgeraden habe ich gemerkt, dass Go On Boy uns in der Hand hatte, aber mein Pferd hat nicht nachgelassen. Wie mir Philippe (Allaire) mitteilte, stehen ihm noch zwei Rennen bevor, bevor er sich verabschiedet: das Criterium De Vitesse De Basse-Normandie am 09. August in Argentan und der International Trot am 13. September in Yonkers. Ich freue mich schon sehr darauf."
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Montag 14 Juli 06:14 Uhr | |
Kristof Depuydt in den Fußstapfen seines Vaters: "Wir sind gut aufgestellt" Als einer der führenden Fahrer Belgiens hat Kristof Depuydt diesen Sommer Kurs auf Cagnes-sur-Mer genommen. Der ParisTurf hat den Sohn des verstorbenen Rik Depuydt getroffen. Heute leitet er den Stall seines Vaters und seiner Mutter Carine De Soete. Wie bei der belgischen Familie Martens, ist auch der Name Depuydt eng mit der Geschichte des Rennsports in Cagnes-sur-Mer verbunden. Rik Depuydt, der im Jahr 2020 verstarb und 110 Siege an der Cote D'Azur feierte, prägte die Rennszene dort in den späten 1990er- und frühen 2010er-Jahren. Sein Sohn Kristof, der mit den Erfolgen von Pferden wie Gratius Williams, Folene, Quentin Rose und Une De Bannes aufwuchs, tritt nun in seine Fußstapfen. In diesem Sommer hat er zusammen mit dem Pferdebestand seiner Mutter Carine De Soete sein Quartier an der Riviera aufgeschlagen. Früh zeichnete sich das Talent von Kristof Depuydt ab. Mit 17 Jahrenn wurde er bereits belgischer Lehrlings-Champion. "Eigentlich wollte ich Fußballprofi werden, aber Knieprobleme machten diesen Traum zunichte", erinnert er sich. "Also begann ich mit 16 bei meinem Vater zu arbeiten. Damals musste man in Belgien 30 Rennen gewinnen, um Profi zu werden. Ich hatte das Glück, viel fahren zu dürfen, und habe dieses Ziel schnell erreicht." Zwischen 2002 und 2020 war Kristof auch als Trainer aktiv und gewann in dieser Zeit 274 Rennen unter eigenem Namen. Im Mai 2017 erlitt er jedoch bei einem Rennen in Waregem einen schweren Unfall. "Ich hatte zwei gebrochene Wirbel und mehrere Handgelenksbrüche. Ich konnte fünf Monate lang nicht arbeiten." Seine Rückkehr in den Sport fiel zeitlich mit den zunehmenden gesundheitlichen Problemen seines Vaters zusammen, der an Krebs erkrankte. Kristof kehrte in den Familienbetrieb zurück und übernahm schrittweise die Leitung des Stalls. "Es war keine leichte Zeit, aber wir haben es gemeinsam geschafft." Mit mittlerweile 321 Karrieresiegen, davon 23 in Frankreich (3 in Vincennes), läuft die Zusammenarbeit zwischen Mutter und Sohn sehr erfolgreich: "Heute übernimmt meine Mutter die Büroarbeit, ich kümmere mich ums Training. Wir haben rund 40 Pferde in der Nähe von Brügge. Je nach Rennmöglichkeiten kommen wir regelmäßig nach Frankreich. Das funktioniert gut, erfordert aber viele Kilometer. Deshalb haben wir uns entschieden, für das Meeting fast den gesamten Bestand nach Cagnes zu verlegen. Außerdem ist der Flughafen von Nizza nur fünf Minuten entfernt, was es unseren Besitzern leicht macht, ihre Pferde vor Ort zu sehen." Neue Besitzer - klare Ziele Die jüngsten Siege von Horizon D’Eymy und Jimbo Sport in Hyeres, beides Hoffnungsträger für den Sommer, haben das Familienunternehmen ins Rampenlicht gerückt. Neue Investoren wurden aufmerksam. "In letzter Zeit haben wir neue Kunden gewonnen und einige Pferde übernommen, darunter auch ehemalige Schützlinge von David Cinier. Es handelt sich vor allem um ältere Pferde. Mit jungen Pferden arbeiten wir nur wenig, obwohl ich große Hoffnungen in Mahaghora setze, die letzten Montag in Cagnes gut debütiert hat." Dennoch geht es Depuydt nicht um schiere Quantität: "Ich ziehe es vor, gezielt auszuwählen, statt den Bestand zu vergrößern. 40 Pferde sind das Limit. Wichtig ist, dass wir uns weiterentwickeln und dabei möglichst auch die Qualität steigern." Mit 89 Siegen in Frankreich, davon 9 in diesem Jahr, kennt sich der belgische Fahrer bestens im französischen Trabrennsport aus und blickt zuversichtlich auf den Sommer: "Ich fahre sehr gerne in Frankreich. Es gibt mehr Starter als in Belgien, und der Bänderstart verlangt eine andere Taktik. Das macht es spannend. Ich kenne die Bahn in Cagnes inzwischen gut und denke, dass wir ein erfolgreiches Meeting haben können. Wir sind gut aufgestellt." Mit 29 Pferden vor Ort und 6 Mitarbeitern bereitet sich Kristof Depuydt auf einen arbeitsreichen Sommer vor. Ein Name, den man in den kommenden zwei Monaten definitiv im Auge behalten sollte. Einschätzung von Depuydt der heutigen Starter in Cagnes: Jet Des Baux (203): "Gibt heute sein Comeback. Trifft auf starke Gegner, könnte etwas Rennpraxis fehlen, aber arbeitet gut. Ein Platzgeld ist möglich." Ibello Du Bocage (311): "Muss unbedingt ein verdecktes Rennen bekommen. Hatte letzten Mittwoch keinen leichten Rennverlauf. Wenn er einen ruhigen Verlauf findet, kann er stark enden." Helice Du Trezon (503): "Hat sich in Hyeres gut gezeigt. Diese Prüfung ist ein Ziel. Gute Startnummer, chancenreich." Hermes De Clopeau (505): "Lief Mittwoch in einem starken Feld zur Vorbereitung. Ist in guter Form, ein Podestplatz ist möglich." Helia De Bruyere (511): "Kam am Dienstag in Hyeres stark auf. Auch sie kann vorne mitmischen." Kath Romo (601): "Schwierig einzuschätzen trotz geringer Starterzahl. In Cagnes hat sie keine Reserven. Auf anderen Bahnen ist sie chancenreicher." |
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Montag 14 Juli 12:29 Uhr | |
Benoit Robin: "Hussard Du Landret muss wieder zu Kräften kommen" Am Sonntag war Benoit Robin auf der Rennbahn von Chatelaillon-La Rochelle anwesend und berichtete dem ParisTurf über den aktuellen Zustand seines Champions HUSSARD DU LANDRET , der sich derzeit bei Emilien Raulline am Meer erholt. Seit seinem fünften Platz im Prix Rene Balliere (GR I) am 22. Juni wurde Hussard Du Landret nicht mehr auf der Rennbahn gesehen und hat derzeit auch keine Starts in Planung. "Er brauchte in den letzten zwei Wochen einfach eine Auszeit. Er hat gerade erst wieder mit leichtem Training begonnen und befindet sich momentan am Meer bei Emilien Raulline", erklärt Robin. "Es ist das erste Mal, dass er ein so intensives Frühjahr hinter sich hat. Mit den vielen Reisen und der Decksaison war das einfach zu viel. Jetzt geht es vor allem darum, dass er wieder Frische tankt, um sich bestmöglich auf das nächste Wintermeeting vorbereiten zu können." --------- Erster Sieg für Arthur Raffin Nach seinem Debüt am vergangenen Sonntag auf der Rennbahn von Lucon ließ der erste Sieg nicht lange auf sich warten. Arthur Raffin, Sohn von Eric und Marie Raffin, konnte bereits bei seinem zweiten Start im Amateurlager punkten. Auf einer weiteren Rennbahn in der Vendee, in Saint-Jean-de-Monts, einem Ort mit besonderer Bedeutung für die Familie Raffin, feierte der 16jährige mit Italienne Idef seinen ersten Erfolg. Und das vor den Augen seiner Familie. Nach einem langen, geduldigen Rennen an der Innenkante setzte Arthur seine Partnerin am Ausgang des letzten Bogens geschickt ein. Und Italienne Idef zeigte sofort ihre Überlegenheit und trabte souverän zum Sieg. Nach dem Rennen wurde er bei seiner Rückkehr zum Ziel herzlich von seiner gesamten Familie empfangen, die erneut angereist war, um ihn zu unterstützen. Dabei rührte er seinen Onkel Olivier sogar zu Tränen. Schüchtern, aber zufrieden sagte Arthur nach dem Rennen nur: "Es hat mir Spaß gemacht, und es lief gut. Ich hatte ein gutes Pferd vor mir." Ein Sieg, der sicherlich nicht der letzte gewesen sein wird und der ganz bestimmt gebührend im Kreise der Familie Raffin gefeiert wurde. --------- Besitzer Steve Farrugia: "Werde weiterhin in Frankreich investieren" Der aus Malta stammende Steve Farrugia taucht immer häufiger in der Spalte der Besitzer in den Rennprogrammen auf. Der ParisTurf hat ihn zum Gespräch getroffen. Obwohl sein Name erst seit einigen Monaten regelmäßig in französischen Rennprogrammen erscheint, insbesondere in Cagnes-sur-Mer, wurde der 46jährige Malteser Steve Farrugia Ende August letzten Jahres schlagartig bekannt, als er bei der Arqana Trot Auktion die Stute Nodessa Josselyn für 740.000 Euro erwarb. Damit stellte er einen neuen europäischen Rekordpreis für ein Traberjährling auf. Die Stute ist ein Nachkomme zweier Prix D'Amerique-Sieger: Ready Cash und Belina Josselyn. An jenem Tag war es Christophe Martens, einer seiner Trainer, der am Auktionsring die Gebote abgab: "Da wir mit Pferden wie Kompany Vincent und Judopock bereits erfolgreich waren, wollte ich gemeinsam mit einem Freund in etwas Großes investieren. Wir hatten ein Budget von 400.000 bis 500.000 Euro, aber selbst im Ausland fanden wir mit Christophe Martens nicht das Passende. Es gab zu viel Risiko. Also entschieden wir uns, auf die Auktion zu setzen. Beim Durchblättern des Katalogs fiel unsere Wahl auf Nodessa Josselyn. Ja, wir haben das Budget überschritten, aber sie ist hervorragend gezogen - ein langfristiges Investment. Plan A ist ganz klar ihre Rennkarriere. Aber es gibt auch Plan B: die Zucht. Sie hat ein herausragendes Pedigree. Selbst wenn sie nie ein Rennen läuft, wird sie als Zuchtstute, in Frankreich, sowie in den USA, von großem Wert sein. Aber zunächst liegt der Fokus auf ihrer Ausbildung zum Rennpferd, und darum kümmert sich nun Christophe." Während die ersten Zweijährigen mit dem Anfangsbuchstaben "N" bereits auf französischen Bahnen unterwegs sind, hat Nodessa Josselyn ihre Qualifikationsprüfung noch nicht absolviert: "Ihr Trainer will es richtig machen. Keine halbherzige Qualifikation. Sie braucht noch Zeit, sie wächst viel. Sie zeigt großes Potenzial, aber es gibt noch Arbeit. Wenn alles gut läuft, versuchen wir, sie noch vor Jahresende zu qualifizieren." Erste Erfolge in Frankreich Bevor er diesen Rekordkauf tätigte, kam Steve Farrugia durch einen Freund zu den französischen Rennen. Der erste französische Traber des maltesischen Unternehmers, er betreibt ein Reinigungs- und Entsorgungsunternehmen, war Django Du Bocage, damals trainiert von Stephane Meunier: "Ich hatte schon Traber in Malta, aber in Frankreich erst seit zwei Jahren. Mein erster war Django Du Bocage. Und gleich beim ersten Start für uns gewann er in Enghien ein Rennen mit einer Dotation von 40.000 Euro!" Später lernte er die Brüder Martens in Cagnes-sur-Mer kennen und erwarb Kompany Vincent und Judopock. "Ich habe sowohl fertige Rennpferde wie Gardon und Ibis Quick gekauft, als auch in Nachwuchspferde mit guter Abstammung investiert. Unter anderem von Face Time Bourbon, Muscle Hill und Fabulous Wood. Derzeit habe ich etwa zehn Pferde in Frankreich, verteilt auf mehrere Trainer: Pierrick Le Moel, Romain Derieux, die Martens-Brüder, Nicolas Ensch und andere." Weitere Investitionen in Frankreich "In Malta sind die Preisgelder sehr gering, aber es ist trotzdem wichtig, auch dort mit konkurrenzfähigen Pferden präsent zu sein. Da geht es mehr um den Spaß, als ums Geld. Aber wenn man die großen Rennen gewinnt, ist das natürlich etwas Besonderes und immer ein schöner Anlass zum Feiern. Deshalb habe ich z. B. Favori De Bry und Gardon gekauft, wobei es bei Gardon leider nicht geklappt hat. Er konnte sich nicht für das Finale qualifizieren. In Absprache mit Romain Derieux ging er zurück nach Frankreich zu Pierrick Le Moel und war dort mit zwei Siegen in Marseille-Borely erfolgreich. Wenn es mein Zeitplan erlaubt, reise ich zu den Rennen. Besonders gern an die Cote D'Azur. Und ich werde weiterhin in Frankreich investieren." Gardon am 14. Juli, Kompany Vincent und Judopock später "Gardon wird am 14. Juli in Cagnes-sur-Mer starten. Beim letzten Mal sprang er direkt an, aber man sollte ihm wieder viel Vertrauen schenken. Er trifft auf ein für ihn passendes Feld. Judopock hat nach einem starken zweiten Platz in Hyeres am 28. Juli ein sehr gutes Engagement an der Cote D'Azur. Auch Kompany Vincent wird voraussichtlich am selben Tag sein Comeback geben und danach ein weiteres Vorbereitungsrennen absolvieren, um sich optimal auf das Finale (23. August), sein großes Ziel, vorzubereiten. Ich plane am 28. Juli selbst vor Ort zu sein. Wahrscheinlich auch mit Gardon." --------- Pferderennsportbranche: Der Staat übernimmt wieder die Kontrolle Wie der ParisTurf berichtet, wird der französische Staat wieder mehr und mehr die Kontrolle über die PMU und die heimische Rennbranche übernehmen. Nachfolgend der Artikel dazu: Angesichts der Unfähigkeit der Institution, sich auf ein gemeinsames Projekt zu einigen, und vor dem Hintergrund der dringenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der PMU, verspricht der vom Staat in Auftrag gegebene Bericht der IGF (Generale Finanzkontrolle) drastische Maßnahmen. Man muss damit rechnen, dass in der französischen Pferderennsportbranche wieder Ordnung geschaffen wird. Obwohl die Ergebnisse der Untersuchung der Inspection Generale des Finances (IGF), übergeben Ende Juni von dem hohen Beamten Franck Avice an die Ministerin für öffentliche Finanzen Amelie de Montchalin, noch nicht offiziell bekannt gegeben wurden, werden sie die tief in der Krise steckende Institution grundlegend verändern. Trotz Spekulationen und durchgesickerter Informationen (vermutlich aus dem Kreis der Führungspersonen der Muttergesellschaften), die teilweise von Kollegen des ParisTurf' bei Challenges, Jour de Galop und Radio Balances aufgegriffen wurden, haben nur die SETF, France Galop und die PMU die abschließenden Berichte eines lang erwarteten Gutachtens erhalten. Einige Empfehlungen sind gemeinsam, andere spezifisch für jede Organisation. Das Ziel ist stets dasselbe: Der französischen Pferderennsportbranche, die jährlich 9,6 Milliarden Euro umsetzt, wieder Luft zu verschaffen. Sie ist inzwischen aber vom Erstickungstod bedroht. Diese Übernahme der Kontrolle durch den Staat markiert eine Zäsur in der jüngeren Geschichte einer Branche, die unfähig war, sich auf ein gemeinsames Projekt zu einigen, und machtlos gegenüber stark rückläufigen Wetteinnahmen (minus rund 5% seit Jahresbeginn). Das ursprünglich von den PMU-Verantwortlichen geplante Programm für 2025 bis 2027 ist damit Geschichte. Auch die ursprünglich zugesagte Nettoabgabe von 840 Millionen Euro an die Rennvereine fällt weg. Nach Informationen des ParisTurf' sieht der Bericht eine strenge Budgetkürzung vor: Stattdessen soll ein Jahresbudget von 750 Millionen Euro eingehalten werden. Eine Summe, die seit 2019 jedes Jahr überschritten wurde, als das damalige PMU-Team um Cyril Linette die Zahl der Rennen reduzierte und die Abgabe auf 760 Millionen Euro anhob. Trotz dieser bedeutenden Sparmaßnahme plant die IGF, zusätzlich rund 40 Millionen Euro ab 2026 für Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen einzusetzen, um Pferderennen wieder stärker ins Bewusstsein der Franzosen zu rücken. Ein Wunsch, den viele Pferdesport-Experten seit Monaten oder Jahren äußern, angesichts einer Führung, die sich in ihrem eigenen kleinen Zirkel gefangen sieht. Das vorgesehene Programm soll über fünf Jahre laufen und insgesamt 125 Millionen Euro umfassen. Seit dem Rücktritt von Emmanuelle Malecaze-Doublet im Mai suchen Headhunter einen neuen Geschäftsführer für die PMU, idealerweise mit echter Leidenschaft für Glücksspiele und Pferderennen, wie im Bericht von Franck Avice empfohlen. Auch die Absicht das Image der Pferderennen zu verbessern und die Wettenden besser zu entlohnen, wird betont. Der Staat will dabei die Rollen der verschiedenen Institutionen klar abgrenzen. SETF und France Galop für Rennorganisation und -beziehungen, PMU für Wettbetrieb und Vermarktung, aber keine finanzielle Unterstützung leisten, wie das 2010 beim Start des Online-Wettmarkts noch der Fall war. Um Kosten zu sparen, soll die gesamte Branche jährlich bis zu 100 Millionen Euro bei den Betriebskosten (insgesamt etwa 700 Millionen Euro) einsparen, ohne die Preisgelder für Rennen zu sehr zu schmälern. Der Bericht schlägt zum Beispiel vor, mehr Dienste zwischen den Muttergesellschaften zu bündeln, um Ausgaben zu reduzieren, über das gemeinsame Pariser Themis-Gebäude hinaus, dass seit 2023 genutzt wird. Weitere geplante Maßnahmen… Die PMU soll in Zukunft eine Wirtschaftsvereinigung (GIE) werden, kein Unternehmen mehr, mit eigenen finanziellen Rücklagen, um zum Beispiel Kredite aufnehmen zu können, was einen neuen Erlass erfordert. Streitpunkt zwischen den beiden Muttergesellschaften ist das sogenannte 50/50-Prinzip (gleiche Aufteilung des Rennkalenders und der Einnahmen zwischen Trab- und Galopprennen). Dieses Prinzip soll auf stationären Wettstellen sowie Online-Plattformen aller legalen Pferdewettanbieter bestätigt werden. Weitere Themen auf dem Tisch betreffen den Erhalt der 235 aktiven Rennbahnen in Frankreich, sowohl in den Regionen, als auch in Paris. Wie die Zukunft von Saint-Cloud. Der Hindernissport, der von Tierschützern kritisiert wird und sportlich hinter Trab- und Flachrennen zurückbleibt, könnte von Kürzungen betroffen sein. Insbesondere bei Rennen, die als Wett-Highlights dienen (z.B. die Quinte). Dieses sensible Thema spiegelt die allgemeine Unsicherheit wider, die von der Basis (Züchter, Eigentümer, Trainer, Jockeys, Fahrer) bis ganz oben in der Institution herrscht. Und man erwartet, dass die angekündigten Maßnahmen des IGF-Berichts bald offiziell verkündet werden. --------- Ampia Mede SM tragend von Face Time Bourbon Der "Lotteria" 2025 war ihr letzter Auftritt. Seit ihrem Misserfolg in Neapel hat Ampia Mede SM eine neue Karriere begonnen - als Mutterstute. Die Siegerin des Prix De France und des Prix De Paris 2023 ist tragend von Face Time Bourbon. Die Geschichte hätte märchenhaft enden können, wenn Ampia Mede SM ihre Karriere mit einem Triumph im "Lotteria" 2025 abgeschlossen hätte. Die Italienerin hätte ihren Mitbesitzern in Neapel damit große Freude bereitet. Doch stattdessen hat sie den Weg in die Zucht eingeschlagen. Allerdings begann ihre neue Laufbahn als Mutterstute nicht in Italien, sondern in Frankreich. "Sie steht auf dem HarasD´Ecouche (Departement Orne)", erklärt Ciro Serafino. "Aus praktischen Gründen hat uns Antonio Somma empfohlen, sie dort unterzubringen, damit sie von Face Time Bourbon gedeckt werden kann. Wir haben diesem Vorschlag voller Vertrauen zugestimmt." Seit zwei Monaten ist die Tochter von Ganymede nun tragend vom zweifachen Prix D’Amerique-Sieger Face Time Bourbon. "Ich werde sie im Laufe des August besuchen. Ich weiß, dass es ihr gut geht. Sie genießt die Zeit auf der Weide. Das Fohlen wird voraussichtlich ebenfalls im Haras D’Ecouche zur Welt kommen." |
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Dienstag 15 Juli 20:15 Uhr | |
Erster Erfolg für Floreana Moulin: "Das Pferd hat das richtig gut gemacht" Seit Februar ist Floreana Moulin als Trainerin tätig. Am gestrigen Montag konnte die junge Ausbilderin auf der Rennbahn von Jullianges ihren ersten Sieg erringen. Somit wurde dieser 14. Juli ein Nationalfeiertag, den Floreana Moulin nie vergessen wird. Der erste Sieg gelang der 36jährigen, die in der Nähe von Saint-Germain-Lespinasse (Departement Loire) lebt, mit Libero De Lou. Dabei hätte dieser Traum leicht in einem Albtraum enden können. Nach einem Start im Galopp verlor ihr Schützling rund 50 Meter auf das Feld. Und das, obwohl er ohnehin schon mit einem Handicap von 25 Metern gestartet war! "Das Pferd hat das richtig gut gemacht", sagt Floreana Moulin erleichtert. "Ehrlich gesagt war ich vor dem Rennen nicht besonders optimistisch, und nach dem Fehler am Anfang habe ich kaum noch daran geglaubt. Aber das Pferd hatte noch viel Kraft und kam erstaunlich leicht wieder an das Feld heran. Das ist einfach großartig!" Floreana Moulin hatte schon viele Stationen in ihrer Karriere. Zunächst absolvierte sie ihre Ausbildung im Zentrum Frankreichs, dann ging es weiter über die Mayenne und die Normandie bis in den Südwesten. Inzwischen ist sie in ihre Heimatregion zurückgekehrt. Als öffentliche Trainerin ist sie nun im Raum Roanne mit drei Pferden aktiv und beginnt, sich einen Namen zu machen. "Ich möchte meinen Stall in naher Zukunft auf etwa zehn Pferde erweitern", erklärt sie. "Im Moment sollten Libero De Lou und Lord Sugar noch öfter von sich reden machen. Lord Sugar ist zuletzt in Cluny sehr gut gelaufen, bleibt aber ein sensibles Pferd, sowohl im Rennen, als auch gesundheitlich. Libero hingegen sollte in seiner Klasse weiterhin gute Chancen haben." --------- Dreifacherfolg für Trainer Franck Marty Franck Marty war der Mann des Tages bei der Rennveranstaltung am Montag in Beaumont-De-Lomagne. Gleich drei seiner Schützlinge konnten an diesem Nationalfeiertag einen Sieg erringen. Ein beeindruckender Dreierpack für den Trainer. Da er momentan als Fahrer gesperrt ist, musste Trainer Franck Marty das Renngeschehen von der Tribüne aus verfolgen. Dort konnte er mitansehen, wie seine Schützlinge ihn mit starken Auftritten belohnten. Und sie bescherten ihm den dritten Dreierpack seiner Trainerkarriere. Und zugleich den ersten im Rahmen einer Premium-Veranstaltung. Den Auftakt machte I Am Eagle, der nach zweimonatiger Pause im Prix De Feurs mit einem starken Endspurt auf den letzten Metern den Sieg holte. Anschließend dominierte der vielversprechende und athletisch gebaute Mister Solo souverän den Prix Du Lions Club und bestätigte damit das große Vertrauen, dass sein Umfeld in ihn setzt. Den krönenden Abschluss des erfolgreichen Renntages lieferte Little Atout, der ebenfalls als Erster die Ziellinie überquerte und so den dritten Trainerpukt perfekt machte. Mit diesem Sieg konnte auch Fahrer Manu Criado einen Doppelerfolg feiern, ebenso wie der Ecurie Tenacious Sauvigney, in dessen Farben zwei der Sieger liefen. --------- David Thomain: "Diese Bahn liegt mir einfach" An diesem Mittwoch findet auf der Rennbahn von Mont-Saint-Michel die fünfte Veranstaltung der Saison statt. Zugleich ist es die zweite Premium-Veranstaltung des Jahres 2025 auf dieser Bahn. Höhepunkt des Tages ist die Quinte. Ein guter Anlass, um sich mit dem Mann zu beschäftigen, der auf dieser Bahn aktuell die beste Erfolgsquote als Fahrer vorzuweisen hat: David Thomain, ein echter Lokalmatador. "Diese Bahn liegt mir einfach", erklärt der erfolgreiche Fahrer, der regelmäßig starke Leistungen in Mont-Saint-Michel zeigt. Seine Erfolgsbilanz macht ihn auch an diesem Mittwoch zu einem der Fahrer, auf die besonders zu achten ist. Die Rennbahn von Mont-Saint-Michel gehört zu den Lieblingsstrecken von David Thomain. Nicht nur wegen ihrer Lage, sondern vor allem, weil er dort besonders erfolgreich ist. Kein Wunder also, dass er an diesem Mittwoch beim zweiten Premium-Renntag des Jahres besonders im Fokus steht, vor allem in der Quinte, wo er mit Hasard D’Erable zu den Favoriten zählt. "Unser Pferd hat zuletzt in Chateaubriant über 3.000 Meter wirklich stark gewonnen, das stimmt", sagt David Thomain. "Aber dieses Mal sind es nur 2.700 Meter, da wird es schon enger. Zudem treffen wir auf einige 6jährige Pferde. Hasard D'Erable ist gut in Form und die kurze Regenerationszeit von zehn Tagen ist kein Nachteil, aber wir müssen eine Zulage ausgleichen. Das ist auf dieser Bahn nie einfach. Wenn er sein Rennen findet, sehe ich ihn trotzdem unter den ersten vier." "Eine Bahn, auf der das Fahren Spaß macht" David Thomain, der im kommenden Monat 37 Jahre alt wird, gehört zu den Erfolgsfahrern auf dem 1.200 Meter langen Rechtskurs von Mont-Saint-Michel. Seit Beginn seiner Karriere hat er dort nicht weniger als 70 Siege errungen. Darunter auch ein beeindruckender Erfolgstag mit sechs Siegen im September 2016. "Ich hätte an dem Tag sogar sieben Rennen gewinnen können. Ich wurde mit meinem siebten Pferd nur nach Zielfoto geschlagen! Das war natürlich ein unvergesslicher Moment", erinnert sich Thomain. "Die Bahn ist klein, aber es ist angenehm dort zu fahren. Es ist jedoch von Vorteil früh vorn zu sein, besonders auf der 2.600 Meter-Distanz. Von hinten aufzuholen ist da oft sehr schwierig. Zulagen zu haben ist hier grundsätzlich ein größeres Handicap." Da der Familienstall nur anderthalb Stunden entfernt liegt, ist es naheliegend, dort regelmäßig zu starten. Vorausgesetzt, die Pferde sind gut engagiert. Und Erfolg hat er dort, wie auch sein Stall, regelmäßig. "Die jungen Fahrer drängen nach, aber so ist das Spiel" Obwohl sich David Thomain seit dem Frühjahr 2023 ausschließlich dem Sulky verschrieben hat, hat er in dieser Saison bereits fast 90 Rennen gewonnen und befindet sich auf dem Weg, seine Bestmarke von 187 Siegen aus dem Jahr 2023 zu erreichen. Aktuell liegt er auf Platz 5 der nationalen Rangliste, dicht hinter Matthieu Abrivard. "Ich bin im Rhythmus meiner besten Jahre", sagt Thomain. "Der Sommer ist meine stärkste Zeit. Manchmal fahre ich an einem Tag auf zwei Rennbahnen und unsere Pferde sind seit Monaten in Topform. Das hilft natürlich. Und ich bekomme auch regelmäßig gute Gelegenheiten von außerhalb." Trotzdem ist der Konkurrenzdruck groß, besonders durch viele jüngere Fahrer, die vermehrt nachrücken: "Die Jungen sind nicht immer morgens im Stall, haben also mehr Zeit zum Reisen. Und sie nehmen sich viel Platz im Feld. Aber so ist das eben. Ich selbst engagiere mich immer mehr im Familienstall und lehne es inzwischen auch mal ab, zwei oder drei Stunden für nur eine oder zwei Fahrten anzureisen." In wenigen Tagen wird Thomain die Marke von 2.300 Karrieresiegen durchbrechen. Am vergangenen Montag gewann er mit Hasard D'Erable Quinte Nummer 101 in seiner Laufbahn. Und nun könnte ihm an diesem Mittwoch der allererste Quinte-Erfolg auf "seiner" Bahn in Mont-Saint-Michel gelingen. Ausblick von David Thomain auf die Starter von Mittwoch in Mont-Saint-Michel: Mojito D’Herfraie: "Hat ordentliche Ansätze gezeigt. Ein interessantes Pferd." Lady Du Cedre: "Zweitplatziert in Angers im Juni. Nach enttäuschendem Ritt unter dem Sattel in Cabourg nun wieder im Sulky. Gute Chance." Joia Du Citrus: "Zuletzt viel Pech in Les Andelys. In Form, aber mit Zulage." Kirene Flash: "Zuletzt Zweite in Cabourg nach einem Rennen an der Innenkante. Mit gutem Verlauf ist sie vorne dabei." Isere (für Trainerin Claire Desmontils): "Habe mit ihr schon gewonnen. Gute Ausgangslage und eine solide Möglichkeit." --------- Drohnen-Show in Vincennes Ende Juli Vom 24. bis zum 26. Juli erwartet die Einwohner von Paris ein ganz besonderes Spektakel: Auf der Rennbahn von Vincennes wird an diesen drei Abenden eine magische Drohnenshow geboten. Ein außergewöhnliches visuelles Erlebnis unter freiem Himmel. Dazu kostenlos und für die ganze Familie geeignet. Bereits bei der feierlichen Einweihung der neuen Flutlichtanlage auf der großen Bahn von Vincennes sorgten die Drohnen für Staunen, als sie unter anderem das Logo der Quinte in den Pariser Nachthimmel zeichneten. Nun erlebt dieses Spektakel eine neue Stufe: Vom 24. bis zum 26. Juli wird der "Temple Du Trot" Schauplatz einer spektakulären "Drone Art Show", der ersten ihrer Art in der Hauptstadt. Die Show kombiniert modernste Drohnentechnologie mit klassischer Musik. Ein echtes Feuerwerk für die Sinne und ein futuristisches Highlight. Und das mitten in der Geschichte des Trabrennsports. Diese Veranstaltung ist Teil einer umfassenderen Initiative, den beeindruckenden Standort von Vincennes stärker für die Pariser Bevölkerung zu öffnen. Der neue Pachtvertrag zwischen der SETF und der Stadt Paris sieht vor, das Gelände über die Rennen hinaus als Ort des städtischen Lebens zu entwickeln. Wie "Le Parisien" in der Ausgabe vom 15. Juli berichtet, sollen bis 2030 rund 8 der insgesamt 48 Hektar des Areals auch außerhalb von Renntagen öffentlich zugänglich sein. Geplant sind unter anderem eine Kletteranlage und ein Fahrradpark. Die Pariser Stadträtin Brigitte Kuster betont: "Wir wollen Paris-Vincennes zu einem Ort des Lebens machen. Und das 365 Tage im Jahr." --------- Dienstag in Le Mans: Dreierpack für Matthieu Abrivard Während Eric Raffin an diesem Dienstag in Langon-Libourne glänzte, machte auch Matthieu Abrivard in Le Mans auf sich aufmerksam. Mit drei Siegen in Le Mans. Allesamt mit Pferden aus seinem eigenen Trainingsstall. Und dabei hatte Abrivard eine eine makellose Bilanz, weil er nur drei Starter aufgeboten hatte. Zunächst gewann der in Brion (Departement Maine-et-Loire) ansässige Trainer den Prix Jacky Trottin, ein Rennen für vierjährige Stuten, mit Lilou De Guoz. Anschließend triumphierte er im Pendant für Hengste, dem Prix Des Points PMU Du Mans, mit Le Voila Sautonne. Den gelungenen Abschluss des Tages bildete ein packender Sieg mit King D’Hermes im Prix Guy Cantin, wo er sich im Duell gegen Kazaal durchsetzte. "Er war richtig gut", kommentierte der siegreiche Trainer und Fahrer den Erfolg mit King D´Hermes. "Ich musste das ganze Rennen außen neben Kazaal bestreiten. Das war nicht einfach. Sebastien Baude (Fahrer von Kazaal) hatte Schwierigkeiten, sein Pferd zur Ruhe kommen zu lassen, deshalb war ich etwas weniger besorgt. Mein Pferd hat dann stark beschleunigt, auch wenn ich ihn richtig anschieben musste. Christian (Marechal, Besitzer) hatte mir gesagt, er würde noch besser als Kaliskana. Ich habe es nicht geglaubt, aber jetzt hat er ihn tatsächlich in der Gewinnsumme überholt. Er wird mit dem Alter immer besser. Ein schickes Pferd, sehr vielseitig, und er läuft eine fantastische Saison. Ich hatte ein wenig Sorge, weil er recht kurzfristig wieder antrat, aber am Ende lief alles perfekt." In Topform erreichte Matthieu Abrivard mit diesem Dreierpack bereits acht Siege in den letzten drei Tagen. "Die Form ist da. Ich habe die Marke von 100 Siegen in diesem Jahr überschritten. Mittlerweile sind es sogar 102. Meine Pferde sind in Form, alles läuft. Der schwierige letzte Winter ist abgehakt. Jetzt konzentrieren wir uns auf den kommenden und lassen für den Winter gezielt Pferde zurück, während wir diese Erfolgsserie voll auskosten." |
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Donnerstag 17 Juli 13:28 Uhr | |
Besitzer Thierry Massicot: "Der Traum wäre, ein Gruppe I-Rennen zu gewinnen" Am Donnerstag in Enghien vertreten Le Miracle und My America die Farben von Thierry Massicot. Für den ParisTurf eine schöne Gelegenheit, den Mann kennenzulernen, der hinter dem Rennstall Ecurie Elevage Du Roy steht. Über die Jahre hinweg haben sich seine gelben Rennfarben mit schwarzem Rautenmuster im französischen Rennsport fest etabliert. An diesem Donnerstag werden seine Farben im Prix De La Place Rodin, beziehungsweise im Prix De La Porte Dauphine vertreten sein. Über Le Miracle sagt Massicot: "Er lag rund zwanzig Meter hinter dem Feld zurück, aber er hat die letzten 500 Meter in 09,1 absolviert und wurde noch Dritter." Er hätte Licar Somolli schlagen können. Ein Pferd, dass ebenfalls in seinen Farben und unter derselben Regie läuft. Auch dieses starke Finish fand bereits in Enghien statt. "Wenn er einen ungestörten Rennverlauf hat, ist er nicht weit vom Sieg entfernt." Zu My America ergänzt der Besitzer: "Eine Stute, von der wir einiges halten. Nach ihrem erfolgreichen Debüt unter dem Sattel hat sie enttäuscht, aber gemessen an ihrem Potenzial hat sie in diesem Feld durchaus ihre Chancen." Beide Pferde sind Teil eines ehrgeizigen Projekts, dass der gebürtige Bretone aus Redon aktuell aufbaut. Massicot hat einen guten Geschäftssinn: Obwohl er seit 2021 im Ruhestand ist, war er zuvor im Lebensmitteleinzelhandel erfolgreich tätig. Er leitete einen Super U (Einzelhändler in Frankreich) in Pontivy. Vor allem aber ist er leidenschaftlicher Pferdemann, mit großem Herz für die Menschen um ihn herum. "Mein Vater war schon Besitzer und Züchter von Galoppern. Noch vor drei oder vier Jahren hatte ich selbst Hindernis- und Flachpferde. Aber heute schlägt mein Herz für die Trabrennen. Die Pferde sind heute viel blutgeprägter, die Geschwindigkeit ist beeindruckend. Was mir besonders gefällt: In der Zucht hat man beim Trabrennsport mehr Gestaltungsmöglichkeiten als bei den Galoppern. Die Atmosphäre gefällt mir und auch ein kleiner Züchter kann mal ein außergewöhnliches Pferd entdecken." Sein erstes Gruppe-Rennen gewann er mit Jingle Delo, doch in den letzten Jahren hat er seiner Arbeit mit der Gründung des Ecurie Elevage Du Roy eine neue Dimension verliehen. "Du Roy war das Zuchtlabel meines Vaters. Ich habe es übernommen, ebenso wie seine Rennfarben", erzählt er. Langfristig sei das Ziel, "dass der Rennstall mit Pferden aus eigener Zucht funktioniert." Trotz eines insgesamt zurückhaltenden wirtschaftlichen Umfelds investiert Massicot gezielt in französische Trabrennpferde und hat sich einen beachtlichen Bestand aufgebaut. "Vor 2019 hatte ich nicht mal zehn Traber. Jetzt umfasst mein Bestand rund 85 Pferde, inklusive Zuchtstuten, Fohlen und Rennpferde." Das Projekt betreibt er gemeinsam mit Jean-Yves Raffegeau und dessen Sohn Jean-Philippe. "Ich habe Jean-Yves vor etwa zehn Jahren über einen gemeinsamen Freund kennengelernt. Damals habe ich ihnen eine Stute namens Aphina anvertraut. Mit der Zeit bin ich Teil der Familie geworden. Ich bin von Menschen umgeben, die ich sehr schätze. Unsere Beziehung basiert nicht nur auf Pferden oder Geld." Fast der gesamte Bestand - Stuten, Fohlen usw. - ist auf dem Gestüt der Familie Raffegeau in La Cropte (Mayenne) untergebracht. "Bis wir auf die eigene Zucht zählen können, kaufen wir rennfertige Pferde mit guter Abstammung", so Massicot. Die ersten selbst gezogenen Fohlen sollen 2027 auf die Bahn kommen. Bei seinen Ankäufen denkt er schon heute an zukünftige Zuchtstuten. So etwa bei Lizy Josselyn, die für 170.000 Euro der Amerique-Auktion 2024 erworben wurde, Keen Of The Night, "die eine herausragende Abstammung hat", und Kalicia Josselyn. Bei den Hengsten kaufte er unter anderem Le Miracle für 50.000 Euro. "Wir haben ihn gekauft, weil er ein mütterlicher Halbbruder von Horchestro ist." Weitere erwähnenswerte Namen: Licar Somolli, Miller Du Vivier und Le Taj Mahal. "Im Schnitt kaufe ich fünf bis zehn Jährlinge pro Jahr. Wir beraten uns immer zu dritt. Wenn ich mich in ein Pferd verliebe, aber Jean-Yves und Jean-Philippe nicht überzeugt sind, kaufe ich es nicht. Das ist meine Regel. Die hat mir schon einige Enttäuschungen erspart (lacht). Klar, ich habe auch mal zu viel bezahlt. Aber manchmal muss man einfach investieren, um zu sehen, was möglich ist. Wenn ich sehe, was andere für Summen in den Sand setzen, oft zehn- bis fünfzehnmal mehr als ich, stehe ich im Vergleich gar nicht so schlecht da. Ich bin nicht der Erfolgreichste, aber ich habe das Glück, dass mir 90% der Pferde selbst gehören." Seit Beginn der Saison hat der Ecurie Elevage Du Roy bereits zehn Siege eingefahren. Unter anderem mit Meliciano, Lucia Perrine und Keira Smart. Der große Traum: "Ein Gruppe I-Rennen gewinnen." "Wissen Sie, ich bin 65. Die Zeit vergeht schnell, und ich möchte schöne Erlebnisse noch zu Lebzeiten genießen. Ich mache das für mich, aber auch für Jean-Yves und Jean-Phi. Deshalb beschleunige ich die Investitionen." Eine Stute aus seinem Stall könnte schon bald für große Emotionen sorgen. Gemeint ist Heuristique. "Sie könnte im Prix Du Cornulier starten und hat Chancen, unter die ersten vier zu kommen. Das wäre fantastisch. Wir haben sie gekauft, als sie sechs Monate alt war. Jean-Yves mochte sie auf Anhieb. Inzwischen haben wir sogar ihre Schwester Vous Et Moi für die Zucht erworben. Ich möchte auch Jean-Philippe für seine Arbeit danken. Ich bin überzeugt, acht von zehn Trainern hätten bei ihr längst aufgegeben. Sie war wirklich schwierig. Aber nicht Jean-Phi. Wenn er ein gutes Pferd in den Händen hat, dann lässt er nicht locker." --------- Jeremy-Gaston Van Eeckhaute: "Ein guter Test gegen die Alten" An diesem Freitag bringt Jeremy-Gaston Van Eeckhaute im renommierten Prix Fandango eine seine besten Stuten an den Start. Der Pariser Profi spricht über seine Erwartungen und gibt ein Update zu seinem Gesundheitszustand, denn er selbst ist nach einem Rennunfall seit über zwei Monaten außer Gefecht. Nach ihrem Fehler im Prix De Normandie (GR I) am 22. Juni in Vincennes, bei dem sie disqualifiziert wurde, wird Kapaula De L'Epine diesen Freitag in Cabourg der Star des Prix Fandango sein. Sie ist die gewinnreichste Stute im Feld. Jeremy-Gaston Van Eeckhaute blickt auf den enttäuschenden Auftritt seiner Stute im Gruppe I-Rennen zurück: "Sie hat sich im Schlussbogen aus dem Takt gebracht, dabei kam sie gerade gut auf. Adrien (Lamy) sagte mir, sie lief so gut wie Kid Bellay, der am Ende Dritter wurde. In Vincennes hat sie im letzten Bogen oft ihre kritische Phase, und diesmal wurde das Tempo dort sehr hoch. Das war wirklich schade, denn sie hatte bis dahin ein perfektes Rennen." Doch die Enttäuschung wich schnell einem neuen Ziel: dem prestigeträchtigen Trabreiten in Cabourg. "Sie hat das Rennen gut verkraftet. Als ich das Programm durchsah, habe ich gesehen, dass sie im Prix Fandango sehr gut reinpasst. Eigentlich sollte sie nach dem "Normandie" an die Küste zur Erholung zu Thomas Beauchene, aber wir haben ihre Pause verschoben. Nach dem Rennen geht sie dann in den Urlaub und wird erst im Oktober wieder im Sulky zu sehen sein. Zur Vorbereitung auf die großen Winterrennen." Beim Blick auf die Starterliste für Freitag ist das Team Van Eeckhaute zuversichtlich: "Kapaula hat ihr letztes ordentliches Training am Samstagmorgen mit meinem Vater absolviert, zusammen mit Kalita D’Heninel - sie war in Topform. Was den Rechtskurs betrifft, mache ich mir keine Sorgen: Sie ist letztes Jahr in Caen im Prix Henri Balliere hervorragend gelaufen (Anm.: Zweite). Außerdem sind die Rennen in Cabourg oft zügig, was ihr entgegenkommt. Es ist auch eine gute Gelegenheit, sie mal aus Vincennes wegzubringen und gegen ältere Pferde zu testen. Wenn sie gut startet, wird sie vorne mitlaufen und sollte eine führende Rolle spielen." Sechsmal war sie in Gruppe-Rennen bereits Zweite. Auch diesmal wird sie von Adrien Lamy geritten. "Adrien war Kapaula immer treu, auch wenn sie zusammen noch nie gewonnen haben. Er ist ein Lokalmatador, und ich freue mich, dass er in diesem schönen Rennen seine gute Stute reiten darf. Er hätte den Sieg wirklich verdient." "Ich übe mich in Geduld" Nach einem schweren Unfall am 27. April in Straßburg hat sich Jeremy-Gaston Van Eeckhaute einen Bruch des zwölften Brustwirbels zugezogen. Der Wirbel wurde stabilisiert und zementiert, zusätzlich wurden zwei Platten und vier Schrauben eingesetzt, um die Wirbelsäule zu stützen. Auch wenn der 38jährige Profi mittlerweile die morgendliche Arbeit im Stall beaufsichtigt, zieht sich die Genesung für ihn spürbar in die Länge: "Ich nehme mein Schicksal geduldig hin, aber ich muss zugeben, dass ich langsam einen Lagerkoller bekomme. Erst seit ein paar Tagen darf ich wieder etwas schwerer heben oder mit dem Auto fahren. Ich habe vier Physiotherapie-Sitzungen pro Woche, dazu Fahrradtraining und Schwimmen. Man muss langsam machen, sich Zeit lassen, um Komplikationen zu vermeiden. Anfang September habe ich meinen Kontrolltermin beim Chirurgen, dann sehen wir, wie es weitergeht. Eine endgültige Freigabe habe ich noch nicht." Zum Glück kann "Gaston", wie ihn seine Freunde nennen, auf die Unterstützung seines Vaters Joel Van Eeckhaute und seines Teams zählen, die sich weiterhin um die fünfzehn Pferde im Training kümmern: "Ich möchte meinem Vater danken, der sich während meiner Reha um den Stall kümmert, ebenso wie meinem Mitarbeiter Gregg Lupi, der derzeit sein Trainerpraktikum absolviert. Auch Claire Bethouart und Damien Hardel, externe Dienstleister, helfen uns tatkräftig mit." Ein gutes Ergebnis seiner Stute an diesem Freitag in Cabourg wäre sicherlich ein willkommener Stimmungsaufheller für den sympathischen Trainer. Kalita D’Heninel - Eine Stute mit Zukunft Am Montag in La Capelle wird Kalita D'Heninel, ähnlich wie Kapaula De L'Epine, zum ersten Mal gegen ältere Pferde antreten. "Ich halte sehr viel von ihr. Seit Jahresbeginn ist sie immer zwischen 10,5 und 13,0 gelaufen, auch wenn es nie ganz zum Sieg gereicht hat. Ihr letzter Auftritt in Vincennes war wirklich stark. Ich gehe behutsam mit ihr um, aber angesichts ihrer bisherigen Gewinnsumme trifft sie jedes Mal auf sehr starke Felder. Jetzt kommt sie in ihre besten Jahre und kann sich gegen ältere Gegner beweisen. Sie ist eine Stute mit viel Potenzial, was ihre reine Leistungsfähigkeit angeht, ist sie gar nicht so weit weg von Kapaula." Joel Van Eeckhaute - Zurück aus dem Ruhestand Seit September 2023 ist Joel Van Eeckhaute eigentlich offiziell im Ruhestand. Aber in den letzten Monaten "musste" er aufgrund der Verletzung seines Sohnes Jeremy wieder aktiv werden und fährt im Training gelegentlich mit. Der vierfache Gruppe I-Sieger nimmt es mit Humor. Auch mit 67 Jahren: "Nachdem wir unser Gestüt im Departement Eure vor fünf Jahren verkauft haben, sind wir nach Grosbois gezogen, um uns dort einen Hof mit unserem Sohn Jeremy zu teilen. In den darauffolgenden drei Jahren bin ich zwischen den Meetings in Cagnes-sur-Mer und der Pariser Region gependelt, bis ich mich schließlich entschloss, aufzuhören und den Staffelstab weiterzugeben. Seit zwei Jahren bin ich nur noch in Teilzeit tätig, um im Notfall einspringen zu können, denn hin und wieder fahre ich noch ein Pferd im Training." Doch nach Jeremy's Sturz Ende April in Straßburg, wurde aus der Reserve wieder voller Einsatz. "Wir haben 15 Pferde im Training. Ich stehe morgens um 7:30 Uhr im Stall, und wenn die Mitarbeiter bei den Rennen sind, übernehme ich nachmittags die Aufsicht. Es ist kein Straflager. Im Gegenteil, es macht mir Freude, für meinen Sohn zu arbeiten. Und eine Stute wie Kapaula De L'Epine motiviert mich zusätzlich. Sie arbeitet hervorragend und hat am Freitag in Cabourg beste Chancen." Nach Stars wie Grace Ducal, Lazio Du Bourg, Plenty Pocket, Athos Des Elfes oder Celina Polka, allesamt Gruppe I- oder Gruppe II-Sieger, beweist Joel Van Eeckhaute erneut sein Händchen für Spitzenpferde. "Langeweile habe ich keine, und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Jeremy's Krankschreibung wurde gerade bis September verlängert. Also: Urlaub ist erst mal nicht in Sicht!" (lacht) --------- Pierre-Emmanuel Goetz: "Ich entdecke eine ganz neue Welt" In einer neuen Serie lädt der ParisTurf dazu ein, in das neue Leben einiger bekannter Persönlichkeiten der Rennszene einzutauchen, die den Rennsport verlassen haben. In dieser Ausgabe ist Pierre-Emmanuel Goetz an der Reihe. Fast 25 Jahre lang war Pierre-Emmanuel Goetz eine der unverkennbaren Stimmen von Equidia und einer der beliebtesten und leidenschaftlichsten Kommentatoren des französischen Pferderennsportsenders. Nach rund 20.000 bis 25.000 kommentierten Rennen, darunter etwa zwanzig Prix D’Amerique-Ausgaben, entschied sich der jüngste Sohn von Pierre-Joseph Goetz im Januar 2024 für eine berufliche Neuorientierung. "Meine Frau Edith und ich haben vor etwas über einem Jahr ein Restaurant im Zentrum von Lisieux (Departement Calvados) übernommen", erzählt er. "Diese neue Erfahrung bereichert mich und lässt mich eine ganz andere Welt entdecken. Lustigerweise treffe ich in diesem neuen Rahmen weiterhin viele Menschen aus der Rennsportszene, Aktive wie Wetter. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich in den Rennvereinen von Mauquenchy, Clairefontaine, Vire und Lisieux. Wir stecken gerade mitten in den Vorbereitungen für einen großen, festlichen Renntag im Rahmen des Grand National Du Trot im September in Lisieux mit vielen Überraschungen für das Publikum." "Stand nicht mehr im Einklang mit Equidia" Ein radikaler Wandel für den 46jährigen, der eigentlich wie gemacht schien für eine lebenslange Karriere als Rennkommentator. "Ich liebe die Pferderennen und auch Equidia, aber die Richtung, die der Sender eingeschlagen hat, entsprach überhaupt nicht mehr meiner Vorstellung. Das Programmangebot hat in den letzten Jahren stark nachgelassen. Viele Sendungen, die entscheidend waren, um Leidenschaft zu vermitteln und das Wetten attraktiver zu machen, etwa Dokus, Magazine, Reportagen, Interviews, wurden gestrichen. Es kam aber auch nichts Neues nach. Equidia ist heute kaum mehr als ein reiner Übertragungskanal für Rennen und Tipps geworden. Sparen ist manchmal notwendig, aber richtig sparen und sich zugleich erneuern, das ist unerlässlich." Goetz übt auch Kritik an der PMU: "Dass die Marke "PMU" kaum mehr wahrgenommen wird und das Interesse am Wetten sinkt, liegt an katastrophaler Kommunikation. Wenn der Rennsport heute da steht, wo er steht, dann auch wegen vieler falscher Entscheidungen, die aus einem eklatanten Mangel an Expertise und Verständnis für die Branche, ihre Akteure und Kunden resultieren." Dennoch: Die Leidenschaft ist bei ihm ungebrochen. Und ein Comeback in der Szene scheint nicht ausgeschlossen. "Ich spüre, dass es mich wieder zurückzieht. Wenn sich eine passende Gelegenheit bietet, könnte ich schon bald in den Rennsport zurückkehren." Bis dahin steht "PE", wie ihn viele nennen, von Dienstagmorgen bis Samstagabend im Restaurant Pizza Pasta mitten in Lisieux im Einsatz: mal in der Küche mit Schürze, mal im Gastraum mit einem Tablet in der Hand, um Bestellungen aufzunehmen. Das Lokal, dass früher der Familie Provoost gehörte, hat das Paar ganz nach eigenem Geschmack neu gestaltet. Ganz hat Goetz den Rennbahnen aber nicht den Rücken gekehrt: Er ist der größte Fan seiner beiden Kinder, Martin und Emma, die als Lehrling und Amateurin aktiv sind. "Beide haben letzten Sommer am selben Tag in Francheville gewonnen. Das war ein unglaublicher Tag für uns." --------- Kann Yoann Lebourgeois seinen Titel verteidigen Als Titelverteidiger, im Vorjahr hat Lebourgeois mit Have Seven gewonnen, hat er an diesem Freitag die Chance, den Grand Prix De La Ville De Cabourg zum zweiten Mal in Folge zu holen. Dieses Jahr sitzt er am Sulky von HALO AM , mit dem er erneut beste Chancen auf den Sieg hat. Eine offene und hochklassige Ausgabe Die Ausgabe 2025 des Grand Prix De La Ville De Cabourg am Freitagabend verspricht ein spannendes und offenes Rennen zu werden, denn mehrere starke Traber kommen für den Sieg infrage. Yoann Lebourgeois, der "Platzhirsch" in Cabourg, ist mit Halo AM, einem schwedischen Hengst, gut aufgestellt. Der 8jährige schaffte es bei seinen letzten zehn Starts immer auf das Podium. Der Father Patrick-Sohn glänzt zudem mit herausragender Form auf Rechtskursen: fünf Siege und ein zweiter Platz bei sechs Versuchen. Eine Bilanz, die für ihn spricht. "Er hat wieder eine sehr gute Chance", bestätigt sein Trainer Dominik Locqueneux, der ganz in der Nähe in Merville-Franceville trainiert. Im ersten Band gibt es jedoch starke Konkurrenz. Etwa die 6jährige Jeannette Priory, die ein perfektes Engagement erwischt hat, sowie Jolie Surprise, eine Stute aus dem Stall von Julien Dubois. Auch Just A Midi, in Bestform nicht zu unterschätzen, kann im Kampf um den Sieg mitmischen. Und was ist mit den Kandidaten aus dem zweiten Band? Sollte das Rennen günstig verlaufen, könnte Jack Tonic die 25 Meter Zulage durchaus aufholen. Der Schützling von Thierry Duvaldestin, belegte 2024 auf dieser Bahn im Prix Des Hetres einen guten dritten Platz unter vergleichbaren Bedingungen. Etwas vorsichtiger äußert sich Mathieu Mottier zur Rückkehr von Kokote, die zu Jahresbeginn den prestigeträchtigen Prix Bold Eagle gewann: "Nach über zwei Monaten Pause wird es ihr wahrscheinlich noch an Wettkampfhärte mangeln." |
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Freitag 18 Juli 02:49 Uhr | |
"Living Dream"-Erfolg bei Gelormini-Show Gabriele Gelormini war an diesem Donnerstag in Cherbourg einfach nicht zu stoppen. Bei einer hundertprozentigen Ausbeute von vier Siegen aus vier Starts agierte der Italiener in Hochform, bevor sich im Anschluss auf den Weg nach Pornichet machte. Der Reihe nach setzte er sich zunächst im Sulky von Leonie De L'Eclair durch, trainiert von Nicolas Catherine. Nach einem geduldigen Rennen im Windschatten der führenden Lou De Beaulac, zündete die Stute auf der Zielgeraden den Turbo und schnappte sich Lokie Kadesh kurz vor dem Ziel. "Ich hatte ein gutes Rennen hinter der Spitze, und als sich die Lücke öffnete, hat sie sehr gut angezogen", erklärte der Italiener. Im fünften Rennen des Tages fuhr Gelormini dann Le Brok zum Sieg und das auf ähnliche Weise wie beim Erfolg zuvor. "Er war unterwegs etwas träge, aber im Schlussakkord hat er einen starken Spurt gezeigt. Beim nächsten Start wird er vermutlich mit Ohrenstöpseln laufen. Das könnte ihm helfen, seine Bemühungen noch länger durchzuziehen", sagte der Catchdriver. Den wichtigsten Erfolg des Tages feierte er im Prix Ephrem Houel, dem höchstdotierten Rennen der Veranstaltung, mit KONTESSA DREAM . Nach einem langen Abwarten im Hintertreffen brachte Gelormini die von Alexis Grimault trainierte Stute im Schlussbogen auf freie Bahn. Die 5jährige, die aus der Zucht und dem Besitz des deutschen Stalles "Living Dream" stammt, setzte sich rasch von ihren Gegnern ab und ließ auch Kiwi Du Buisson, der zuvor viel Führungsarbeit geleistet hatte, keine Chance. Seinen vierten Tagessieg holte Gelormini schließlich mit Jumby Bay, die nach einem bislang unglücklichen Saisonverlauf wieder zu alter Form fand. Für Gabriele Gelormini war es bereits das fünfte Mal in seiner Karriere, dass er vier Rennen an einem Tag gewinnen konnte, wobei es das vierte Mal in Frankreich war. Nach dem letzten Sieg hatte "Gabi" kaum Zeit für die Reporter. Er machte sich sofort auf den Weg zum Abendrenntag nach Pornichet, wo er drei weitere Starts zu absolvieren hatte. Doppelerfolg für das Training von Bertrand De Folleville Mit den Siegen von Le Brok und Jumby Bay bescherte Gelormini dem Trainer Bertrand De Folleville einen Doppelerfolg. "Ich freue mich riesig über die zwei Siege heute, vor allem, weil ich aus Carentan stamme", sagte de Folleville. "Besonders schön ist es, dass Jumby Bay gewonnen hat. Sie hatte in letzter Zeit viel Pech. Ich denke, sie wird das bald wieder wettmachen." --------- Alexandre Abrivard: "Die anderen werden uns fürchten" An diesem Donnerstag war der INEXESS BLEU in Enghien zu einer Trainingseinheit gesichtet worden. Der Schützling von Laurent-Claude Abrivard wurde dabei wie gewohnt von seinem Stammfahrer Alexandre Abrivard begleitet. Schon vor Beginn der Rennveranstaltung betrat der Vittel De Brevol-Sohn das Geläuf, um einen ersten Heat zu absolvieren. Alexandre Abrivard zeigte sich im Anschluss an die Arbeit zuversichtlich im Hinblick auf das nächste große Ziel: den Prix Jean-Luc Lagardere (GR II) am Samstag, den 26. Juli, auf derselben Bahn. "Wir haben dreimal zwei Runden gedreht. Da er ohnehin nur in großen Abständen läuft, arbeite ich ihn regelmäßig. Er scheint gut in Form zu sein. Beim nächsten Start trifft er auf ein ähnliches Feld wie zuletzt, aber es ist eine andere Bahn. Vielleicht treffen wir dort auch auf Spezialisten für Enghien. Ich weiß nicht, wen ich fürchten soll. Aber die anderen werden uns fürchten. Das ist sicher!" Was den weiteren Saisonverlauf angeht, bleibt Abrivard vorsichtig optimistisch: "Wie es danach weitergeht, entscheiden wir nach dem "Lagardere". Nach Argentan (Criterium de Vitesse de Basse-Normandie/GR II) oder Cagnes (Grand Prix Du Departement Des Alpes-Maritimes/GR II) wird er sicher nicht gehen. Das steht fest. Wir lassen uns also Zeit mit den weiteren Planungen." Der zehnfache Gruppesieger will seine Siegesserie demnächst also gegen starke Konkurrenz fortsetzen. --------- Anthony Barrier zurück in seinem "Wohnzimmer" Nach über zweiwöchiger Rennpause kehrt Anthony Barrier am Samstagabend auf die Rennbahn von Pornichet-La Baule zurück und könnte dort gleich eine starke Leistung zeigen. Auf seiner "Hausbahn" stehen die Chancen gut, dass der Catchdriver eine erfolgreiche Veranstaltung erlebt. Zwischen dem 29. Juni und dem 16. Juli war Anthony Barrier nicht im Sulky zu sehen. Doch sein Comeback hätte kaum besser laufen können: Am Mittwoch gewann er direkt die Quinte in Mont-Saint-Michel. Und nun könnte er den Schwung auf der Bahn von Pornichet-La Baule, wo er sich besonders wohlfühlt, mitnehmen. Barrier war 2024 der erfolgreichste Fahrer auf dieser Bahn, mit 12 Siegen, und ist am Samstagabend in sieben der acht Rennen des Programms engagiert. Besonders gute Chancen werden ihm mit Kentucky Danica (607) eingeräumt, was wohl seine beste Karte des Abends sein wird. Auch Jour Et Nuit (309) hat Siegchancen, wenn er einen guten Verlauf findet. Weitere aussichtsreiche Starter: Lazan De Passieu (212) - zwar noch sieglos, aber regelmäßig platziert Kash Dibah (408) - will eine schwache Vorstellung zuletzt wiedergutmachen Katniss Mormoulin (507) - zuletzt erfolgreich in kleinerem Provinzrennen Maerline D’Avel (805) - lief bei ihrem Debüt in Pontchateau stark, traf dort aber auf überlegene Konkurrenz Auch Igove De Lune (108) ist nicht zu unterschätzen. Sie tritt barfuß an, was auf Ambitionen hindeutet, und könnte durchaus eine Platzierung ergattern. --------- Face Time Bourbon erneut der gefragteste französische Deckhengst im Jahr 2025 Mit dem Ende der Decksaison in Frankreich, hat LeTrot einen ausführlichen Artikel mit einer Vielzahl an Statistiken erstellt: Seit einigen Tagen ist die Decksaison 2025 offiziell beendet. Traditionell markiert der 14. Juli das Ende der Decksaison in Frankreich. Welche ersten Trends lassen sich aus der Zuchtsaison ableiten, die seit dem Ende des Winters auf Hochtouren lief? Ein erster Überblick ergibt sich aus den öffentlich zugänglichen Daten des IFCE (Französisches Institut für Pferdezucht). Die Bedeckungen werden mittlerweile (fast) in Echtzeit erfasst. Auch wenn diese Zahlen noch nicht endgültig sind, einige werden sich in den kommenden Wochen noch ändern, liefern sie doch bereits interessante Tendenzen. Die wichtigste Erkenntnis: Face Time Bourbon ist zurück auf dem Thron und erneut der am meist angefragte Hengst Frankreichs. Führungswechsel an der Spitze Im "Ranking" nach Anzahl der gedeckten Stuten gibt es eine neue und alte Nummer 1: Face Time Bourbon ist zurück an der Spitze. Der Hengst, der bereits in den Jahren 2020 (213 Bedeckungen) und 2021 (202) die Liste anführte, musste im Vorjahr Hohneck den Vortritt lassen, der damals mit 187 Bedeckungen deutlich vor Face Time Bourbon (152) lag. 2025 hat sich das Blatt gewendet: Face Time Bourbon kommt auf 189 gedeckte Stuten, Hohneck auf 149. Auf den weiteren Plätzen folgen: Italiano Vero (v. Ready Cash): 137 Idao De Tillard (v. Severino): 120 Horsy Dream (v. Scipion du Goutier): 114
Fast 13.000 registrierte Bedeckungen Insgesamt wurden 12.927 Bedeckungen registriert und damit mehr als im Vorjahr (12.735). Damit liegt die Gesamtaktivität des Hengstbestands erneut auf hohem Niveau, sogar mit leichtem Zuwachs. Verlässliche Datenlage des IFCE Die hier dargestellten Zahlen stammen vom 16. Juli. Bis dahin sind die Eintragungen für den Großteil der Hengste abgeschlossen. Insbesondere für jene in größeren Gestüten mit professioneller Verwaltung. Bei weniger aktiven Hengsten erfolgt die Erfassung oft erst später. Die Zahlen beinhalten auch Bedeckungen ausländischer Stuten in französischen Gestüten. Mehr als 350 Hengste im Einsatz Ähnlich wie im Vorjahr waren über 350 Hengste aktiv. Bereits 326 haben mindestens eine Bedeckung aufzuweisen. Mit den Nachmeldungen dürfte die Zahl real aktiver Hengste in diesem Jahr auf über 370 steigen. Verteilung nach Anzahl der Bedeckungen (im Vergleich zu 2024): 100 Bedeckungen und mehr: 27 Hengste (2024: 36) 80–99: 36 (31) 50–79: 47 (40) 20–49: 84 (69) unter 20: 131 (176) 2025 erreichten also 27 Hengste bereits die Marke von 100 gedeckten Stuten, was weniger als 2024 ist (36). Davon waren 22 Hengste bereits im Vorjahr in dieser Kategorie vertreten. Neu dabei sind: It’s A Dollarmaker (v. Saxo de Vandel): von 86 auf 101 gedeckte Stuten Feeling Cash (v. Ready Cash): 99 zu 100+ (war bereits in den Jahren 2020-23 über der 100er-Marke) Drei Debütanten überschreiteten direkt die Marke von 100 Bedeckungen: Lovino Bello (v. Village Mystic): 107 Jushua Tree (v. Bold Eagle): 107 Kanto Avis (v. Ready Cash): 102 Insgesamt zählen 45 Hengste mindestens 95 Bedeckungen, was ebenfalls weniger als 2024 (48) und 2023 (49) ist. Dies könnte ein Hinweis auf eine geringere Marktkonzentration unter den Top-Hengsten sein. Eine Entwicklung, die sich beobachten lässt. Deckgeld der Top-Hengste: über 10.000 Euro im Schnitt Der durchschnittliche Deckpreis der 26 Hengste mit über 100 Bedeckungen liegt bei 9.873 Euro. Da Face Time Bourbon (nicht im Hengst-Katalog gelistet) mit seinem deutlich höheren Privatpreis nicht einberechnet ist, ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass der reale Durchschnittspreis über 10.000 Euro liegt. Deckhengste für jedes Budget Unter den 27 gefragtesten Hengsten gibt es Angebote für jedes Preisniveau. Von 17.000 Euro für Royal Dream bis zu 2.200 Euro für Gamay De L’Iton oder 2.500 Euro für Ideal Ligneries. Viel frisches Blut in 2025 Mit 38 erstmals eingesetzten Hengsten bietet die Saison 2025 viele Neuzugänge, was eine Steigerung zu 2024 (33) darstellt. Diese "Neuen" deckten zusammen 1.858 Stuten, wobei der Wert der neuen Deckhengste nahezu gleichauf mit dem Vorjahr (1.844) liegt. Top 10 der neuen Hengste: 1. Jushua Tree (v. Bold Eagle) - 107 2. Lovino Bello (v. Village Mystic) - 107 3. Kanto Avis (v. Ready Cash) - 102 4. Lombok Jiel (v. Enino Du Pommereux) - 99 5. Kaviarissime (v. Love You) - 99 6. Little Brown (v. Goetmals Wood) - 97 7. Keep Going (v. Follow You) - 94 8. King Opera (v. Read Cash) - 90 9. Khal's Fella (v. Ready Cash) - 89 10. In Love Du Choquel (v. Carat Williams) - 84
Die wachsende Dominanz von Ready Cash Ready Cash bleibt der tonangebende Vererber in Frankreich. Mit 43 direkten Söhnen und 28 Enkel sind insgesamt 71 Hengste aus seiner männlichen Linie als Deckhengst aktiv. Zusammen haben sie 4.444 Stuten gedeckt (2024: 3.999). 43 der Söhne von Ready Cash: 2.857 Bedeckungen (2024: 35) 28 Enkel von Ready Cash: 1.587 Bedeckungen (2024: 22) Vergleich mit anderen Linien: Coktail Jet: 100 Hengste - 3.781 Bedeckungen Goetmals Wood: 48 - 1.993 Viking’s Way (ohne Ready Cash): 33 - 825 Buvetier D’Aunou: 18 - 426
Das Haras De Bouttemont: unangefochtener Marktführer Mit 14 Hengsten, von denen neun mehr als 100 Stuten gedeckt haben, ist das Haras De Bouttemont die klare Nummer Eins unter den Gestüten. Mit 1.514 registrierten Bedeckungen übertrifft es sogar leicht die Vorjahreszahl (1.493). Top 5 Hengste im Gestüt: Hohneck (149) Italiano Vero (137) Bird Parker (114) Just A Gigolo (107) Izoard Vedaquais (105)
Weitere große Gestüte: Haras De La Meslerie (61 Hengste): 916 Bedeckungen Haras Du Pays D’Auge und Haras De Sassy: unter 900
Tactical Landing - "Special Guest" 2025 Eigentlich zählt der Jahrgang 2025 sogar 39 neue Hengste: Mit dabei ist Tactical Landing (v. Muscle Hill) aus den USA. Er wurde über ein spezielles Auswahlverfahren für die Einführung neuen Blutes in Frankreich zugelassen. 59 Bedeckungen wurden bislang für ihn registriert (aus einer Auswahl von 60 Stuten mit Nachrückern). |
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Freitag 18 Juli 12:47 Uhr | |
Romain Derieux für drei Monate gesperrt Am Donnerstag hat die Societe D’Encouragement Du Trotteur Francais (SETF) den Entzug der Lizenzen von Romain Derieux als Trainer und Fahrer für eine Dauer von drei Monaten beschlossen. Die Sperre tritt ab dem 26. Juli 2025 in Kraft. Im aktuellen offiziellen Bulletin erläutert die SETF die Gründe für diese Sanktion. "Um seine Verantwortung für den festgestellten Verstoß (positiver Dopingtest auf Dexamethason, eine verbotene Substanz der Kategorie I, beim Traber Ideal De Jean, der am 27. Februar 2025 in Cagnes-sur-Mer den vierten Platz belegte) anzufechten, beruft sich Romain Derieux auf eine mögliche Kontamination von Ideal De Jean. Dieser sei am 25. Februar 2025 von einem Schmied beschlagen worden, dem laut einem Rezept vom 21. Februar 2025 eine Augensalbe mit Dexamethason verschrieben worden sei. Da die von Romain Derieux vorgebrachte Hypothese einer möglichen Kontamination nicht geeignet ist, dass Vorliegen besonderer Umstände nachzuweisen, wird seine Verantwortung für den Verstoß festgestellt. Diese mögliche Ursache zu Kontamination wurde fast zweieinhalb Monate nach der Nachuntersuchung, an dem das Ergebnis der Gegenanalyse vorlag, vorgebracht. Da es sich bei diesem Verstoß um einen gleichartigen Fall wie die bereits zuvor begangenen Verstöße vom 23. November 2020 und 8. März 2024 handelt, beschließen die Kommissare der SETF: "- die Disqualifikation von Ideal De Jean im Prix D'Helsinki am 27. Februar 2025 in Cagnes, - den Ausschluss des Pferdes von allen Rennbahnen bis zum 17. Juli 2025, - die Verhängung einer Geldstrafe von 7.500 Euro gegen den Trainer Romain Derieux, - ein Verbot für Romain Derieux, drei Monate lang, ab dem 26. Juli 2025, Pferde zu trainieren oder im Rennen zu fahren." Zwei Kategorien verbotener Substanzen Die Verbände haben zwei Kategorien verbotener Substanzen definiert. Kategorie I und II. Kategorie I umfasst Behandlungen (z. B. intraartikuläre Injektionen, Antibiotika, Stoßwellentherapien etc.), die außerhalb von Rennzeiträumen im Körper des Pferdes toleriert werden. Kategorie II betrifft sogenannte starke Dopingmittel (z. B. Anabolika, EPO, Wachstumsfaktoren etc.), deren Verabreichung im Pferdekörper strengstens verboten ist. Sowohl im Rennen, im Training, in Ruhephasen, als auch in der Zucht. --------- Sieg Nummer 1.500 für Frederic Clozier Fahrer Frederic Clozier feierte am Donnerstag in Biarritz mit Lapin Agile seinen 1500. Karrieresieg. Nachdem er mehrfach den Titel des besten Fahrers im Südwesten Frankreichs errungen hat, ist Frederic Clozier noch lange nicht am Ende seiner Karriere. Er sammelt weiter fleißig Siege in der Region. Der Erfolg am Donnerstagabend in Biarritz mit Lapin Agile, trainiert von Guy Verva und in Cloziers eigenen Farben angetreten, hatte jedoch eine ganz besondere Bedeutung: Es war sein 1500. Sieg als Fahrer. Ein beachtlicher Meilenstein, wie Clozier selbst sagt: "Das ist eine schöne Zahl, die ich da erreicht habe. Und ich freue mich besonders, dass ich sie hier auf der Rennbahn in Biarritz feiern darf. Ein Ort, den ich sehr mag und dem ich seit langem verbunden bin." Auf die Frage, ob nun das nächste Ziel der 2000. Sieg sei, lacht er und antwortet: "Das wird schon schwieriger! Ich werde bald 60. Da muss man auch mal den Jüngeren Platz machen!" --------- Starke Italiener am Samstag in Enghien Morgen werden drei noch recht junge italienische Traber, die aber allesamt bereits viel Klasse bewiesen haben, in Enghien an den Start gehen. Ginostrabliggi, Frank Gio und Falco Killer Gar sind bereit, um auf der Bahn von Enghien für spektakulären Trabrennsport zu sorgen. Die Italiener treten mit viel Ambitionen an, was mitreißenden Sport fast schon garantiert. Prix Henri Cravoisier / 17.15h / 1.609 Meter - Autostart Endlich ist es soweit! Nach zehn Starts, die mit neun Siegen und vier Gruppe I-Triumphen endeten, gibt Ginostrabliggi (4) sein mit Spannung erwartetes Debüt auf französischem Boden. Einer der besten europäischen 3jährigen, wenn nicht sogar der Beste, startet erstmals einem offiziellen Rennen in Frankreich. Ginostrabliggi, der bereits als Trainingsgast auf den Pariser Rennbahnen Vincennes und in Enghien zu sehen war, tritt nun im Wettbewerbsmodus im Prix Henri Cravoisier über die Meile an. Vor sechs Tagen absolvierte der Schützling von Philippe Allaire einige Trainingsrunden auf dieser Bahn. Begleitet wurde er dabei von seinem Stallgefährten Koctel Du Dain. "Er hat zwei Heats absolviert", berichtete sein Fahrer Gabriele Gelormini. "Im zweiten lief er 2.200 Meter. Wir hielten ihn im Tempo von 1:20 und auf der Zielgeraden zog er auf 1:06 an. Er kam aus dem Rücken von Koctel und übernahm mühelos die Führung. Alles ist bereit für den Prix Henri Cravoisier." In diesem Gruppe III-Rennen ist der Sohn von Muscle Hill die klare Attraktion. Der Halbbruder von Callmethebreeze bringt die mit Abstand beste Erfolgsbilanz des Feldes mit. Er hat sich gegen weit stärkere Konkurrenz durchgesetzt und ist auf der Meile bestens erprobt. Letztes Jahr stellte er in Mailand den europäischen Rekord für Zweijährige auf dieser Distanz auf. Mit Startnummer 4 ausgestattet, könnte Ginostrabliggi der achte italienische Traber seit 2000 werden, der sich in die Siegerliste dieses Rennens einträgt. Auf normalem Weg scheint der Ausnahmehengst kaum zu schlagen zu sein. Sollte die Allaire-Farbe seine klare Favoritenrolle behaupten können, geht es nur noch darum, wer das Podium und die Super4 komplettieren kann. Dringend beschäftigen muss man sich mit Mystic Sonato (7), der gerade erst in Enghien mit einem starken Endspurt und dem zweiten Platz hinter Fragolino Rosso positiv aufgefallen ist. Auch der zweite Allaire-Schützling Monzon Normand (6) besitzt eine Menge Geschwindigkeit in der Startphase und könnte auch mit der höheren Nummer eine möglche frühe Führung an seinen Trainingspartner weitergeben. Monzon Normand wurde Ende Mai in einem engen Finish aus dem Rücken von Mat Manathis (5) geschlagen. Die Gesamtform der Prat-Farbe kann in diesem kleinen Feld überzeugen. Der Booster Winner-Sohn ist nur schwer aus der Wette zu denken. Auch wenn Missandei (1) und Misty Green (3) nicht die beste Papierform mitbringen, sind sie für einen starken Endspurt bekannt, was sich in einem kleinen Feld in Kombination mit dem langen Einlauf für eine Überraschung auf den Plätzen eignet. Prix De Milan / 17.50h / 2.150 Meter - Autostart Gleich im nächsten Rennen des Tages kommt es zu einem erneuten Duell zwischen Lovino Bello (3) und Frank Gio (7). Mitte Mai trafen sich dieses Duo zum jeweiligen Comeback in Caen. An diesem Tag konnte Lovino Bello nach einem Kilometer die Führung übernehmen und ließ Frank Gio kurz darauf passieren. Aus dessen Rücken konterte der Star von Jocelyn Robert im Einlauf erneut und kam sicher nach Hause. Während Frank Gio in der Folge in Italien nach einem frühen Patzer auf einer laut Stammfahrer Matthieu Abrivard "zu kleinen Piste" disqualifiziert wurde, konnte sich Lovino Bello auch als Zweiter Anfang Juni zu Lancier Du Goutier auszeichnen. Als Trainer von Frank Gio ist Sebastien Guarato sehr optimistisch: "Er sprang in Italien genau in dem Moment an, als er die Spitze übernahm. Ohne diesen Fehler hätte er meiner Meinung nach gewonnen. Jetzt ist er in Topform und gehört sicher zu den ersten Drei. Der gefährlichste Gegner dürfte Lovino Bello sein. Er ist das Pferd, dass es zu schlagen gilt. Mein Pferd kann gewinnen, aber auch Zweiter werden." Genau wie Lovino Bello, ist nun auch ein weiterer sehr hoffnungsvoller 4jähriger in den Stall von Thierry Duvaldestin gewechselt. Die Rede ist von Falco Killer Gar (6). Der Italiener wird erstmals in Frankreich an den Start gehen. "Er hat laut Trainer sehr gut gearbeitet", so Besitzer Salvatore Buggea. "Ich will sehen, wie er sich hier anpasst. Er hat bereits Lovino Bello und Frank Gio geschlagen." Der kampfstarke Hengst, Sieger im Orsi Mangelli, wurde zuletzt Zweiter in Modena, nachdem er den Sieger First Of Mind außen herum begleiten musste. Seine enorme Endschnelligkeit erlaubt es ihm, von Beginn an vorne mitzumischen. Für die Einschätzung von Falco Killer Gar beim ersten Start des Italieners in Frankreich, eignet sich das VIDEO vom zweiten Rang am 28. Juni in Modena.
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Freitag 18 Juli 20:55 Uhr | |
Matthieu Abrivard: "Mit diesem Geschenk wird Damien Spaß haben" Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben. Bevor er sich ein paar wohlverdiente Urlaubstage gönnt, ist Matthieu Abrivard noch einmal voll im Einsatz. Unter anderem am Samstag in Enghien, wo er den starken Frank Gio fährt. Die kommenden Starter: "Samstag in Enghien fahre ich im ersten 2jährigen-Rennen der Pariser Region Norma Jeane (105) für Bruno Bourgouin. Ich habe keine speziellen Infos über sie, aber "BB" ist selten zu spät dran mit seinen Jungpferden. Es sind große Ställe am Start, und wir versuchen, den bestmöglichen Scheck mitzunehmen. Im Quinte-Rennen habe ich mit Carl Halbak eine gute Startposition mit der 9 hinter dem Auto. Auf der kurzen Distanz wird er weniger pullen, außerdem wird er diesmal vorne ohne Eisen laufen. Wenn wir ein gutes Rennen bekommen, sehe ich ihn unter den ersten Drei. Japarov Lire (508) hätte mit seiner früheren Form eine sehr gute Chance in diesem Feld, aber er muss sich erst wieder von besserer Seite zeigen. Danach fahre ich Karma (607), mit dem ich in La Rochelle gewonnen habe, als er drei Jahre alt war. Ein gutes Pferd mit Charakter und viel Potenzial. Er hat eine sehr gute Chance in diesem Feld. Im Prix De Milan (GR III) bin ich im Sulky von Frank Gio (807). Das Pferd kommt von zwei unglücklichen Auftritten im Ausland. Beim letzten Mal in Modena wollten wir vorne mitfahren, aber er ist mir angesprungen. Angesichts der Konkurrenz und unserer äußeren Startnummer werden wir wohl erstmal hinten bleiben und dann angreifen. Das liegt ihm auch besser. Laut Sebastien (Guarato) ist er in Topform. Wir greifen nach dem Sieg. Zum Abschluss des Tages fahre ich Luciole Du Vertain (912). Eine konstante Stute in dieser Kategorie. Sie sollte erneut um die besseren Plätze kämpfen. Später am Nachmittag in Pornichet gibt Lea D’Atout (213) ihr Comeback. Sie sieht super aus, rund wie eine Kugel, aber sie wird definitiv noch ein richtiges Rennen brauchen. Einfach mal beobachten. Ich mag Mozart Sautonne (709) sehr. Ein gutes Nachwuchspferd. Noch nicht hundertprozentig fit, aber er arbeitet gut. Ich habe Damien (Bonne) dieses Jahr nicht viele Geschenke gemacht, aber ich denke, mit diesem hier wird er Spaß haben. Wenn er aus dem Rücken angreift, kann er mit einem Sprint den Unterschied machen. Bei den Stuten habe ich drei gemeldet, weil es wenige Starterinnen gab und ich keine Prioritäten einsetzen musste. Malaga Turgot (801) ist eine laufstarke Stute, aber derzeit noch unsicher in den Bögen. Wenn sie da nicht zu viel verliert, wird sie nicht komplett chancenlos sein. My Lady Desbois (803) wird immer besser. Da sie das letzte Mal ein wenig gepullt hat, bekommt sie diesmal ein strengeres Gebiss. Ich erwarte nochmal einen Fortschritt. Die talentierteste ist wohl Maya Du Pommeau (804). Wenn sie aus dem Feld heraus läuft, hat sie genug Speed, um alle zu überholen." Sonntag - vier Rennbahnen "Ich selbst bin in Royan. Für den Stall startet erstmals Monroi Du Gers (102). Ein "Teddybär", der erst vor Kurzem zu uns kam. Im Training etwas faul, aber begabt. Er sollte ein ordentliches Debüt hinlegen. Sein großer Bruder Jolivert Du Gers (503) hat ein Top-Engagement in der Trophee Vert. Das Rennen wurde gezielt vorbereitet. Wegen der wenigen Starter wird es für die Pferde aus dem zweiten Band (z. B. Jingle Du Pont) leichter. Wir müssen vorn taktisch fahren, aber ich bin optimistisch. Für einen anderen Stall fahre ich Kaline Bey (208) und Koda Du Donjon (304) in den Rennen der 5jährigen. Da weiß ich nicht viel. Eine gute Chance sehe ich bei Isaac De Syva (411). Letzte Woche in Pornichet hatte ich kein Glück, aber jetzt kann er sich zeigen. In Segre kehrt Ikyta De La Vallee auf die Bahn ihres letzten Sieges zurück. Die 6jährigen sind nicht zu unterschätzen, aber sie ist gut drauf. Ich vertraue Antoine Dabouis, der sie erstmals fährt, dass er das Beste aus ihr herausholt. In La Ferte-Vidame hat Jazz De Padd ein gutes Rennen mit meinem Cousin Pierre (Abrivard) im Sulky. In Laval war er noch nicht ganz bereit, aber lief ordentlich. Jetzt ist er besser vorbereitet. Bei einem klarem Rennverlauf ist das Podium drin. Mein Bruder Jean-Etienne fährt in La Roche-Posay. Jazz D’Ourville hatte in Enghien Pech beim Start, ist aber wieder gut drauf und liebt Gras. Das sieht gut aus! Indice D’Argent kommt mit einem Sieg auf dieser Bahn. Ein unberechenbarer Typ, aber aktuell wirkt er im Training richtig gut. Das ist sein Rennen!" "Urlaub nötig" "Es war eigentlich nicht geplant, aber ich nehme mir ab Sonntagabend eine Woche Urlaub bis nächsten Samstag. Seit dem Frühling haben wir Vollgas gegeben, um den Winter wettzumachen. Ich war viel unterwegs und bin müde. Ich brauche einfach mal eine Pause. Und diese paar Tage werden mir richtig guttun." "Gaspar De Brion brach förmlich ein" "Am Donnerstag in Enghien lief Gaspar De Brion (Siebter) erstmals unter dem Sattel im Prix Jean-Paul Fairand. Sein Reiter ist gut gestartet, das Pferd machte vorne einen guten Eindruck. Aber sobald er jemanden vorbeigelassen hat, war es vorbei. Er ließ sich fallen, verlor seinen Platz und brach förmlich ein. Danach hat er sich schnell erholt und war wieder topfit. Unter dem Sattel ist es einfach ein anderer Sport, als im Sulky. Dort sind alte, kampferprobte Pferde unterwegs und vielleicht ist meiner noch etwas zu weich dafür. Ich hoffe, er kann aus dem Rennen lernen und dass es uns im Prix Jean-Luc Lagardere (GR II) am 26. Juli etwas bringt." Eine sehr gute Woche "Mit elf Siegen, darunter fünf für den eigenen Stall, war das eine sehr erfolgreiche Woche. Besonders gefreut hat mich Jappeloup Turgot's Sieg am Sonntag in Chatelaillon. Die Pferde vom zweiten Band waren schnell wieder dran, aber meiner war stark im Finish. Am 28. Juli hat er dort wieder ein gutes Engagement. Dann gegen schwächere Gegner. Am gleichen Tag gelang mir ein Dreierpack durch die weiteren Erfolge mit Kiwi De Lavrignaie für Philippe Boutin und Jara Des Erablais für Sebastien Hardy. Das war top! Montag in Durtal habe ich für Manu Varin mit Kymjo De Belfond gewonnen, ein Pferd, dass er sehr mag, und mit Infiniment Citron für William Bigeon, der auf Gras wirklich stark ist. Dienstag in Le Mans gab es sogar einen Dreifachsieg für den Stall: Lilou De Guoz, Le Voila Sautonne und King D'Hermes haben alle geliefert. Es ist immer schön, wenn man für den eigenen Stall fehlerfrei bleibt." "Meine ersten Zweijährigen qualifiziert“ "Donnerstagmorgen in Meslay-Du-Maine habe ich meine ersten vier Zweijährigen qualifiziert: Für den Scuderia Bivans gefällt mir No More Abrigio sehr gut. Ein hübscher Sohn von Face Time Bourbon, der morgens in der Arbeit ganz cool bleibt. Ich habe die Quali angeführt, und er hat seine Aufgabe locker in 17,8 erfüllt. Mit gespitzten Ohren. Napoletano Abrigio, ein großer Love You, noch etwas kraftlos, hat sich in 19,1 qualifiziert, war aber noch etwas orientierungslos und hat überall hingeschaut. Beide starten wohl erst mit drei Jahren. Nil D’Authion, ein Sohn von Alto De Viette, ist frühreif und hat einen schnellen Endspurt hingelegt - Ergebnis: 18,3. Ähnlich zeigte sich Nora De Gueriniere, eine Tochter von Fairplay D'Urzy aus einer frühreifen Linie. Sauber qualifiziert in 18,1. Ich gehe eigentlich selten so früh zu den Qualis, aber diese vier waren so weit. Also: Haken dran." --------- Erster Starter für Trainer Theo Briand Während er sich der Marke von 200 Siegen als Fahrer nähert, wird Theo Briand an diesem Montag in Cagnes-sur-Mer seinen ersten Starter als Trainer präsentieren. Und das mit gerade einmal 19 Jahren! Theo Briand hat in den vergangenen zwei Jahren eine steile Karriere hingelegt und steht nun vor einem neuen Meilenstein. Am kommenden Montag wird der älteste Sohn von Yannick-Alain Briand in Cagnes-sur-Mer zum ersten Mal in den Programmen in der Spalte der Trainer auftauchen. Sein erster Starter wird Huppercut De Joux sein, der im Amateurfahren von seiner Mutter Sophie Blanchetiere gesteuert wird. "Ich habe das Trainerpraktikum im Juni 2024 absolviert, aber mir bewusst Zeit gelassen, um den Fokus weiterhin auf meine Erfahrung im Sulky zu legen", erklärt der junge Fahrer. "Huppercut De Joux gehört Freunden von uns und gibt mir die Möglichkeit, erste Schritte als Trainer zu machen. Ich habe es schon immer geliebt, Pferde zu trainieren, besonders junge Pferde zu formen. Es macht mir morgens im Training genauso viel Spaß wie die Rennen selbst. Es ist eine echte Leidenschaft." Er betont, dass dies eine erste Erfahrung sei und er die Sache ruhig angehen möchte. Zugleich hofft er, bald einige Pferde aus dem Familienstall zu übernehmen. "Ich würde gern in die Fußstapfen meines Vaters und Großvaters treten." --------- Roberto Toniatti: "Italiens Zucht strebt nach Superqualität" Während Ginostrabliggi, Frank Gio und Falco Killer Gar an diesem Samstag auf der Rennbahn in Enghien für Italien im Rampenlicht stehen werden, beleuchtet Roberto Toniatti, Präsident des italienischen Züchterverbands ANACT, im Gespräch mit dem ParisTurf die Erfolgsfaktoren der italienischen Traberzucht auf europäischer Ebene. Dabei spricht er auch strukturelle Herausforderungen innerhalb der Branche an. "Unsere Zucht entwickelt sich zunehmend in Richtung Superqualität, sowohl was die Linien, als auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit betrifft", erklärt Toniatti. "Auch wenn der italienische Trabrennsport unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten leidet, zeigen unsere Pferde regelmäßig, dass sie im europäischen Vergleich ganz vorne mithalten können. Wie auch an diesem Wochenende in Enghien." Die starke Präsenz italienischer Zuchtprodukte im Prix Henri Cravoisier und im Prix De Milan spiegelt laut Toniatti die Leistungsfähigkeit und das Know-how der italienischen Züchter wider, die sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit großem Einsatz behaupten. Top-Hengste aus dem Ausland importiert Die starken Vertreter der italienischen Zucht am Samstag in Enghien sind für Roberto Toniatti kein Zufall, sondern das Resultat jahrzehntelanger Arbeit. "Die Erfolge unserer Pferde basieren auf Investitionen in Genetik, die vor 30 bis 40 Jahren begonnen haben", erklärt Toniatti. "Damals haben italienische Züchter Top-Hengste aus dem Ausland gekauft und nach Italien gebracht. Dadurch konnten wir auf eine große genetische Vielfalt bei den Anpaarungen zurückgreifen." Ein herausragendes Beispiel ist Waikiki Beach, der Dritte im Hambletonian 1987 hinter Mack Lobell und Napoletano und Vater des legendären Varenne, selbst ein Superstar auf der Rennbahn und in der Zucht. Varenne wiederum ist Vater von Falco Killer Gar. "Dessen Pedigree zeigt sogar ein starkes Inzuchtmuster auf Varenne", so Toniatti. Ginostrabliggi stammt aus einer Mutterlinie mit Super Gill. Ein Hengst, den Toniatti's Familie selbst aus den USA nach Italien brachte. Auch der berühmte Pine Chip, einst gemeinsam mit skandinavischen Züchtern importiert, hat seinen genetischen Einfluss in der italienischen Zucht hinterlassen. Pine Chip ist der Urgroßvater mütterlicherseits von Frank Gio, genau wie Varenne. "Diese amerikanischen Blutlinien, vermischt mit französischem Einfluss, haben zu außergewöhnlichen Ergebnissen in Italien geführt", betont Toniatti. Eine Zucht unter Druck Trotz sportlicher Erfolge steckt die italienische Traberzucht aber in einer strukturellen Krise. "Wir verlieren jedes Jahr etwa 150 bis 200 Fohlengeburten", sagt Toniatti. Im Jahr 2025 wurden rund 1.950 Geburten verzeichnet. Verglichen mit 2.112 (2024), 2.117 (2023) und 2.306 (2022). Ein Hauptgrund: Die Zahl aktiver Deckhengste sinkt. "Die Nachfrage konzentriert sich auf eine kleine Gruppe von Hengsten. Dadurch geht die genetische Vielfalt verloren. Zudem können wir uns heute nicht mehr leisten, Hengste wie früher aus dem Ausland nach Italien zu holen. Ein weiteres Problem: Die Rolle der Besitzer hat sich verändert. Früher waren sie die wichtigsten Käufer von Jährlingen. Heute sind viele selbst Züchter geworden, oft ohne eigene Weiden oder Stallungen. Sie schicken ihre Stuten einfach in Pension zu Berufszüchtern. Nicht, weil sie züchterisches Know-how mitbringen, sondern weil sie eine Einnahmequelle suchen. Das untergräbt das traditionelle Züchterhandwerk." Die Folge: Weniger professionelle Züchter. Von einst 1.200 sind laut Toniatti nur noch 700 bis 800 aktiv. "Mit den aktuellen Preisgeldern ist es kaum möglich, die Kosten eines Fohlens zu decken. Manche hören auf oder decken nur noch 60% ihrer Stuten." Qualität statt Quantität In dieser schwierigen Lage haben sich die Züchter gezwungen gesehen, radikal zu selektieren. "Eine normale Zuchtstute ist heute aus dem Zuchtprozess raus. Nur Stuten mit exzellenten Abstammungen bleiben im Einsatz. Das ist fundamental." Und trotzdem bleibt Toniatti optimistisch: "Auch mit wenigen Geburten bleibt für viele Züchter die Chance erhalten, einen Champion zu züchten. Unsere Produktion ist auf dem Weg zur Superqualität. Trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen werden italienische Traber auch in Zukunft auf europäischer Ebene glänzen." |
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Samstag 19 Juli 18:00 Uhr | |
D.Orth ist als Kommentator ganz schwer verdaulich. Erst sieht er den Fehler von Mystic Sonato in Front nicht und dann meint er, der total festsitzende Lovino Bello zieht heute nicht richtig durch. Und der ist kein ehrenamtlicher. Gut, dass es die Franzosen gibt. |
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Samstag 19 Juli 20:40 Uhr | |
Lombok Jiel trainiert für Comeback Lombok Jiel ist am Freitagabend nach Cabourg gereist, um sich auf seine bevorstehende Rückkehr ins Renngeschehen vorzubereiten. Seit dem letzten Wintermeeting wurde Lombok Jiel nicht mehr gesehen, doch jetzt bereitet er seine Rückkehr vor. Am Freitagabend war er in Cabourg auf der Bahn, um vor seinem nächsten Rennen, welches bald in Enghien stattfinden soll, intensiver zu trainieren. "Lombok Jiel wird am 02. August im Prix De Geneve in Enghien wieder starten", erklärte Trainer Jean-Luc Dersoir dem ParisTurf. "Seine Decksaison ist gut verlaufen, und nach diesem ersten Rennen folgen zwei weitere in Vincennes, damit er für das Criterium der 4jährigen bereit ist. Heute Abend hat er zweimal gut gearbeitet, dabei lief er linksherum hinter Ikuro Jiel. Alles verlief problemlos, aber natürlich wird er für sein Comeback noch nicht in Bestform sein, auch wenn er ein Pferd ist, dass sich schnell in gute Verfassung bringt." --------- Trophee Vert in Royan - Erneut eine Bazire-Veranstaltung? Die Etappe auf der Rennbahn von Royan-La Palmyre war in letzter Zeit fest in der Hand von Jean-Michel Bazire. Die morgige Ausgabe könnte in der Familie bleiben, denn sein Sohn Nicolas stellt zwei Starter: Jingle Du Pont und Invictus One. Jingle Du Pont
Nach der Etappe in Villeneuve-sur-Lot am Sonntag, den 25. Mai, welche Joyce Delto gewann, empfängt der Südwesten zum zweiten Mal die Trophee Vert. Im Mittelpunkt steht an diesem Sonntag die Rennbahn von Royan. Wie schon in Villeneuve-sur-Lot sind wieder Joyce Delto, der Spitzenreiter des Rankings, Hidalgo Des Noes, sowie Happy De La Cote am Ablauf. Happy De La Cote patzte beim Start in Villeneuve, war seitdem mit zwei Siegen in den nächsten drei Starts aber auch wieder sehr fleißig und erfolgreich unterwegs. Zudem findet der Wallach eine perfekte Ausgangsposition im ersten Band. Auch wenn Jingle Du Pont eine Zulage gegen sich hat, meldet der Schützling von Nicolas Bazire gute Chancen an. Der 6jährige besuchte diesen Wettbewerb bereits Ende Juni in Arras, sollte sich mit Eisen aber nur mehrheitlich an den grünen Untergrund gewöhnen. Nun startet der Niky-Sohn im Rennmodus, also ohne Eisen. Nicolas Bazire bestätigt die Ambitionen, nachdem der Stall dieses Teilstück in den letzten vier Jahren gewonnen hat: "Wir werden alles daran setzen, diese Etappe wieder zu gewinnen. Jingle hat das Potenzial und wir haben dieses Rennen gezielt ins Auge gefasst. Er ist in sehr guter Form." Aber auch Jolivert Du Gers wurde "gezielt für dieses Rennen vorbereitet", wie Trainer Matthieu Abrivard in seiner wöchentlichen Kolumne über seinen Starter verraten hat. Die zweite Bazire-Farbe ist Invictus One. Fünf seiner letzten sechs Siege hat der Wallach auf Gras errungen: "Er fühlt sich auf diesem Untergrund wohl und wird sein Bestes geben. Auch er hat trotz starker Konkurrenz gute Chancen", ergänzt Trainer Nicolas Bazire. --------- Franck Nivard: "Just A Midi war sehr tapfer" Die Quinte des Freitagabends in Cabourg versprach im Vorfeld schon viel Spannung. Und das Versprechen wurde bis zum Schluss eingehalten. Nach einem taktischen geführten ersten Kilometer, setzte sich der Mitfavorit Halo AM nach einer Rochade an die Spitze. Erst auf der letzten Überseite wurde er von JUST A MIDI etwas unter Druck gesetzt. Die Locqueneux-Farbe konnte sich bis zur letzten Ecke wehren, dann war der Widerstand aber gebrochen. Just A Midi löste sich auf zwei Längen, aber aus dem Rücken griff die Favoritin Jeannette Priory in guter Haltung an. Die Stute aus dem Stall von Tony Le Beller geriet aber 150 Meter vor dem Ziel aus dem Takt. Dafür flog nun ganz außen Jack Tonic heran, bei dem Theo Duvaldestin im Einlauf mehrere Versuche brauchte, um die Watte zu ziehen. Letztlich konnte er Just A Midi noch in ein Zielfoto zwingen, welches aber zugunsten des Souloy-Vertreters ausgewertet wurde. Jack Tonic wurde als Zweiter in 11,5/2.775 Meter gestoppt, was für den Charly Du Noyer-Sohn ein neuer Rekord auf dem langen Weg bedeutete. Dementsprechend reichten dem Sieger 12,1 auf den 2.750 Metern. "Er war sehr tapfer, um bis zum Ende die Führung zu behaupten", sagte Siegfahrer Franck Nivard über seinen Partner. "Ich wollte nicht im Rücken von Hardi Crown bleiben, deshalb bin ich eine Runde vor Schluss rausgegangen, auch wenn ich wusste, dass ich den Rest des Rennens im Wind fahren müsste." Lokalmatador Yoann Lebourgeois wurde im Sulky von Halo AM bis auf Rang Sechs durchgereicht, während Hardi Crown, Khal’s Fella und Canto Dei Vento die Königswette komplettierten. --------- Verkaufsrennen - Alles auf einen Blick Zwei Jahre nach der Überarbeitung der Website von letrot.com erweitert die Plattform der SETF ihr Angebot um einen neuen Service, der auf Wunsch der User entwickelt wurde: Eine eigene Rubrik, die ausschließlich den "Reclamer" (Verkaufsrennen) gewidmet ist.
Alle Informationen auf einen Blick in einem Bereich mit drei Reitern: Der "Kalender": Hier werden alle im Programm aufgeführten Verkaufsrennen aus ganz Frankreich angezeigt "Zu verkaufende Pferde": Unter diesem Reiter werden alle gemeldeten Starter aufgelistet, die zum Verkauf stehen "Verkaufte Pferde": Der dritte Menüpunkt bietet eine Übersicht über alle abgeschlossenen Transaktionen. Die Hauptfunktionen dieses neuen Bereichs sollen die Suche für alle Nutzer vereinfachen und effizienter machen, dank dynamischer Tabellen und zahlreicher Filteroptionen. Diese neue Rubrik wurde mit dem Ziel geschaffen, den Zugang zum Pferdebesitz insbesondere für Neueinsteiger zu erleichtern, aber auch, um den Handel bei dieser Art von Rennen zu fördern. Im Jahr 2024 wurden in Frankreich 337 Trabrennen als Verkufsrennen veranstaltet, bei denen 585 Pferde zu einem durchschnittlichen Preis von 10.347 Euro verkauft wurden. --------- Aurelie Germain: "Man darf die kleinen Trainer nicht vergessen" Aurelie Germain ist die Trainerin von Himberland, dem Sieger der Quinte der Veranstaltung am 09. Juli in Les Sables-D'Olonne. Ein Sieg, der für einen kleinen Trainingsstall wie ihren von großer Bedeutung ist. Grund genug für LeTrot ihren Weg in einem kurzen Porträt vorzustellen. Die Stimme der "Kleinen" "Man darf die "kleinen" Trainer nicht vergessen." So lautete der emotionale Ausruf von Aurelie Germain nach dem Sieg von Himberland in der Quinte am 09. Juli in Les Sables-D'Olonne. Es war das erste Mal seit 14 Monaten, dass ihre Trainieranstalt einen Sieg feiern konnte. Genau genommen seit einem früheren Triumph desselben Pferdes Himberland in einer Quinte in Vincennes. "Unser Stall bringt zwei bis drei Pferde pro Jahrgang hervor. Himberland zeigt, dass wir ihn gut gefördert haben und das er mit acht Jahren immer noch konkurrenzfähig ist. Ich respektiere und bewundere die großen Trainer, aber es gibt nicht nur sie", fährt sie fort. "Ich fordere nicht, dass man uns Pferde gibt, aber man darf die "Kleinen", die die Basis der Pyramide sind, nicht vergessen." Echtes Liebesbekenntnis mit 5 Jahren "Später will ich mit Pferden arbeiten!" Obwohl Aurelies Eltern, die aus der Radio- und Verlagsbranche stammen, ihr sagten, dass das nicht möglich sei, wich sie nie von ihrem Weg ab, seit sie mit 5 Jahren in einen Ponyclub kam. "Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Gerüche, die Berührungen, der Blick..." Die Pferde sollten ihr Leben bestimmen. Sie erinnert sich noch voller Staunen an ihre ersten Erfahrungen im Training der Galopper in Deauville, einer Welt, die für das kleine Pariser Mädchen fast "unerreichbar" schien. Der Weg in die Normandie Nach dem Abitur fragte sich Aurelie, was sie machen wolle. Die Antwort war klar: "Meine Leidenschaft leben!" Sie ging auf ein landwirtschaftliches Gymnasium in der Normandie, um ein BTS (vergleichbar mit einer Fachhochschulreife) zu machen. "Ich kam aus der Region Paris und habe eine ganz neue Welt kennengelernt", erzählt sie. "Ich konnte reiten, aber musste sonst alles lernen. Es war ein großer Schock. Ich war eine Pariserin und ein Mädchen! Und dazu noch unerfahren im Vergleich zu denen, die schon jahrelang in den Ställen arbeiteten." Während der zwei Jahre des BTS arbeitete sie in drei verschiedenen Galopperställen, um ihren Rückstand aufzuholen. Vom Galopp zum Trab Nach wenig erfolgreichen Anstellungen gründete Aurelie Germain 2004 als Vorreiterin ein Unternehmen, dass Dienstleistungen für Ställe anbot, um unabhängig zu sein. Ihr Lebensweg führte sie zurück in die Normandie, wo sie zum Trabrennsport wechselte. "Ich begann mit einer Trainingsgenehmigung, bevor ich 2017 die Lizenz als öffentliche Trainerin erhielt." Drei Jahre später zog sie mit ihrem Partner Valentin Royer nach Mayenne. Heute leiten sie einen Stall mit etwa zehn Pferden, wozu auch die jungen Pferde zählen. "Zweiter Platz war finanzielle Erleichterung" Mit dem Sieg von Himberland endete eine schwierige Phase. "Wir dachten Anfang des Jahres sogar ans Aufhören", gesteht sie. "Wir sind nicht die Einzigen in dieser Lage, aber wir haben das Glück, ein Pferd wie ihn zu haben. Er hat einen starken Charakter und ist dominant, was wir im Training fördern. Sein zweiter Platz zuvor war nicht nur finanziell eine Erleichterung, sondern auch ein Beweis, dass unsere Arbeit nicht umsonst ist." |
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Sonntag 20 Juli 15:58 Uhr | |
Lebourgeois: "Lediglich darauf geachtet, dass sie konzentriert bleibt" Der gestern in Enghien ausgetragene Prix De La Porte des Lilas war das erste 2jährigen-Rennen in der Region Paris. Und dabei hinterließ NOUBA DU BAS BOSQ einen bärenstarken Eindruck. Foto: SCOOPDYGA Schon nach dem Auftaktsieg am ersten Tag der 2jährigen-Rennen in Bernay am 06. Juli, konnte Nouba Du Bas Bosq voll überzeugen, war früh an der Spitze zu sehen und löste sich im Einlauf leicht von den Verfolgern. Das reichte den Wettern, um die Galius-Tochter beim gestrigen Start in eine ganz klare Favoritenrolle zu heben. Und Yoann Lebourgeois verlor noch weniger Zeit und übernahm sofort die Führung des 9köpfigen Feldes. Schnell fokussierte sich der Catchdriver darauf, dass Tempo stark zu beruhigen, was Francois Lagadeuc nutzte, um mit Nikita De Blary außen gleichzuziehen, ohne wirklich Druck ausüben zu wollen oder zu können. Im Rücken der Führenden fand New Quality aus dem Quartier von Julien Dubois eine perfekte Partie. Bis zur Einlaufecke änderte sich praktisch nichts an der Reihenfolge. Dann testete Lebourgeois die Allaire-Farbe einmal auf Geschwindigkeit und beschleunigte den Einlauf herunter auf einen Schnitt von unter 10,0. Damit konnte die Konkurrenz nicht mehr folgen und bis zur Linie ist der Vorteil auf gute zehn Längen angewachsen. New Quality rettete sich als Zweite vor der innen heranstürmenden Nepita ins Ziel, während Nikita De Blary den Aufwand als Vierte immer noch gut durchgestanden hat. "Sie hat die letzten 500 Meter sehr gut abgeschlossen" (Anm.: 11,9), analysierte Siegfahrer Yoann Lebourgeois. "Ich habe lediglich darauf geachtet, dass sie konzentriert bleibt. Sie hat das ganz leicht gemacht." Angesichts dieses souveränen Erfolgs dürfte die Siegerin eine vielversprechende Zukunft vor sich haben. "Ich habe die Stute direkt nach dem Absetzen gekauft", ergänzte Lebourgeois. "Sie stand ganz in der Nähe, also habe ich sie mir angesehen, schließlich ist sie eine Tochter von Galius. Danach habe ich sie an Jan Kruitof und einen seiner Freunde verkauft. Die beiden haben sie dann bei Philippe Allaire untergebracht. (Anm.: Mitbesitzer)." Ist ein Vergleich zwischen Nouba Du Bas Bosq und Galius möglich? "Nein, in dem Alter ist das nicht möglich", meint Lebourgeois. "Was sie aber auszeichnet, ist ihr klarer Kopf. Sie ist mental sehr gefestigt." Im Jahr 2025 steht Galius nun mit vier Siegen aus sechs Starts an der Spitze der Deckhengste bei den Zweijährigen. --------- Krack Time Atout im "Lagardere" Am 05. Juli sorgte Krack Time Atout im Prix De La Manche in Enghien für Aufsehen. Trotz eines frühen Fehlers, der ihn viel Boden kostete, kämpfte sich der Sieger zweier Gruppe I-Rennen stark zurück und belegte noch den sechsten Rang. "Er ist ein echtes Spitzenpferd", sagte sein Trainer Sebastien Guarato am gestrigen Samstag in Enghien. "Im Moment fliegt er förmlich in der Arbeit." Nach einer Zwangspause wegen eines Haarrisses in einem der hinteren Hufe, ist er nun wieder gut in Form. Foto: SCOOPDYGA
Auch wenn es erst sein zweiter Start nach der Verletzung war, steht fest: Krack Time Atout wird am Prix Jean-Luc Lagardere teilnehmen, einem Gruppe II-Rennen, dass am 26. Juli in Enghien ausgetragen wird. Dort trifft der Face Time Bourbon-Sohn erneut auf ältere Konkurrenz. "Wenn er diesmal gut ins Rennen kommt, kann er unter den ersten Fünf landen", so Guarato. "Wir werden seine Hufe wieder schützen, bevor wir ihm im Criterium der 5jährigen alle Eisen abnehmen." Auf dem Weg zu diesem prestigeträchtigen Rennen wird ihm unter anderem ein gewisser Jabalpur begegnen. --------- Alexis Prat: "Wir dürfen träumen, denn wir haben ein richtig gutes Pferd" Am Samstag in Enghien stahl MAT MANATHIS dem haushohen Favoriten Ginostrabliggi die Show. Die Entwicklung des Booster Winner-Sohnes war schon länger zu erkennen, aber nun sorgte er dennoch für eine große Überraschung und holte den nächsten Erfolg auf Gruppe-Ebene. Foto: SCOOPDYGA
Im Rennsport gibt es keine unschlagbaren Pferde. Das hat sich nun auch im Prix Henri Cravoisier bewahrheitet. Nachdem Mystic Sonato mit einem fliegenden Start von ganz außen die Führung übernommen hatte, war das Allaire-Duo, bestehend aus Ginostrabliggi und Monzon Normand, wohl etwas überrascht. Allerdings wollte Franck Nivard als Fahrer von Mystic Sonato seinen Partner in den ersten Bogen hinein nur ein wenig aufnehmen, was dieser aber mit einem Fehler quittierte. So kam Ginostrabliggi kampflos in Front und wurde außen vom Stallgefährten begleitet. Beim ersten Frankreich-Auftritt war der heiß favorisierte Italiener aber auch ein wenig zu 'heiß" am Gebiss. Noch dazu machte sich der Muscle Hill-Sohn immer etwas schief. Dennoch schien die Welt von Philippe Allaire noch bis weit in den Einlauf in Ordnung zu sein. Seine beiden Schützlinge führten das kleine Feld sicher auf die finalen Meter, aber aus dem Rücken von Monzon Normand wurde nun Mat Manathis mit immer größer werdenden Schritten eingesetzt. Und der Hengst mit Trainer Alexis Prat im Sulky, schnappte sich den großen Favoriten tatsächlich noch sehr sicher in 10,4/1.609 Meter. Monzon Normand konnte das Podium dahinter ganz leicht absichern.
"Er hat sich zu sehr ins Rennen hineingesteigert", analysierte ein enttäuschter Gabriele Gelormini nach dem Rennen im Sulky von Ginostrabliggi. "Schon am Start war er schlecht gelaunt und kam hinter dem Auto nicht richtig auf Touren." Auch wenn er auf dem Weg in den ersten Bogen etwas "eingeengt" wirkte, "hat ihn das nicht weiter gestört", ergänzte Gelormini. "Aber er war einfach nicht gut drauf, wie ich schon sagte. Er ging das ganze Rennen über gegen die Hand." Ein Ausrutscher, der kaum seinem wahren Leistungsvermögen entspricht. Mit bereits vier Gruppe I-Siegen auf dem Konto und als Halbbruder von Callmethebreeze wird er in Zukunft noch viele Gelegenheiten haben, sein außergewöhnliches Können zu zeigen. Größter Triumph für Alexis Prat An Talent mangelt es dem Helden des Tages, Mat Manathis, wahrlich nicht. Ebenso wenig wie seinem Trainer und Fahrer Alexis Prat. Als der 29jährige die Ziellinie überquert, lässt er seiner Freude freien Lauf. Bereits im Mai hatte ihm Mat Manathis seinen ersten semi-klassischen Sieg als Trainer beschert, doch dieser Prix Henri Cravoisier ist für ihn etwas ganz Besonderes: "Das ist der größte Sieg meiner Karriere", gesteht er am Mikrofon von Equidia. "Dieses Rennen ist sehr begehrt. Es ist wirklich ein ganz großer Moment. Ich bin sehr stolz auf mein Pferd." Der Prix Henri Cravoisier wurde schon länger vom Quartier ins Visier genommen, nachdem man den Prix Albert Viel (GR I), das große Sommerziel der Generation, wegen mangelnder Verfassung des Pferdes auslassen musste. "Die Bedingungen dieses Gruppe III-Rennens passen perfekt zu seinen Stärken: kurze Distanz, flache Bahn und ein Autostart. Letztlich hat alles wunderbar zusammengepasst, auch wenn das Rennen sehr, sehr schnell war. Es war beeindruckend. Auf der Gegengeraden hat er sich gut beruhigt und frei durchgeatmet. Als ich aus dem Windschatten von Monzon Normand kam, habe ich angefangen zu glauben, dass wir zumindest vorne mitmischen könnten. Und dann hat er sich richtig abgesetzt und das Rennen gewonnen." Die für Mat Manathis gestopoten 10,4 war die drittbeste je gelaufene Zeit in diesem Rennen. Nur Lovino Bello (09,7) und Far West Bi (10,3) waren in der letztjährigen Ausgabe als Erster und Zweiter schneller unterwegs. Der in den Farben von Laurent Broomhead laufende Hengst erhöht damit selbst die Ansprüche auf kommende Aufgaben und lenkt den Fokus auf seine weitere Entwicklung. "Ob er am Criterium der 3jährigen teilnehmen wird, weiß ich noch nicht", sagt Prat nachdenklich. "Vielleicht bereiten wir ihn lieber auf den Orsi Mangelli am 01. November in Turin vor. Wir dürfen träumen, denn wir haben ein richtig gutes Pferd." Laurent Broomhead, der Besitzer von Mat Manathis, zeigte sich am Samstag in Enghien natürlich ebenso überglücklich: "Ginostrabliggi zu schlagen öffnet ihm die Tür zur internationalen Karriere. Er hat sich wirklich angestrengt, mit echtem Siegeswillen. Das ist das Markenzeichen guter Pferde. Er hat ein Pferd geschlagen, dass vier Gruppe I gewonnen hat. Das schafft man nicht einfach so. Dieser Sieg ist sehr bedeutend. Noch wichtiger als sein semi-klassischer Triumph. Mat hat sich toll entwickelt." Der Züchter und passionierte Pferdeliebhaber blickt also mit Optimismus in die Zukunft: "Er wird mit vier Jahren mit Sicherheit noch besser, wenn man ihn endlich ohne Eisen laufen lassen darf. Gemeinsam mit den Mitbesitzern würden wir gern nach Italien, zum Orsi Mangelli. Dort ist das Barfußlaufen schon mit drei Jahren erlaubt, was ihm ermöglichen könnte, die Marke von 10,0 auf der Meile zu unterbieten." --------- Christophe Martens: "Ich habe das Trainieren schon immer geliebt" Mit bereits sieben Siegen als Fahrer hat Christophe Martens einen furiosen Start in den Sommer von Cagnes-sur-Mer hingelegt. Foto: AGENCE COULEUR CASAQUES
Doch ein entscheidendes Detail fällt ins Auge: Der bekannte belgische Fahrer taucht inzwischen immer häufiger in der Spalte der Trainer auf. Eine Veränderung mit Ansage: "Ich habe das Trainieren schon immer geliebt", erklärt Martens. Sein wachsendes Engagement als Trainer ist also kein Zufall, sondern eine bewusste Entwicklung in seiner Karriere. Ein Schritt, der ihn offenbar mit großer Freude erfüllt und gleichzeitig beachtlichen sportlichen Erfolg bringt. Während er auf der Piste nach wie vor regelmäßig punktet, ist es hinter den Kulissen des Trainings, wo Martens aktuell besonders glänzt eine spannende neue Facette in einer ohnehin schon beeindruckenden Laufbahn. Das erfolgreichste Gespann der letzten 20 Jahre in Cagnes Seit 2004 haben die Brüder Martens ein perfekt eingespieltes System aufgebaut, mit dem sie die Konkurrenz an der Cote D’Azur ärgern konnten. Von den insgesamt 530 Siegen, die Vincent als Trainer erzielt hat, wurden 482 gemeinsam mit Christophe im Sulky errungen. Eine beeindruckende Erfolgsbilanz. Dieses Jahr hat sich das Blatt jedoch gewendet. Nach einer zehnjährigen Pause (zwischen 1997 und 2015 gewann Christophe als Trainer 386 Rennen, davon 141 in Cagnes) hat der bekannte belgische Fahrer nun wieder das Traineramt übernommen. "Diese Entscheidung habe ich gemeinsam mit meinem Bruder Vincent wohlüberlegt getroffen", erklärt Christophe Martens. "Wir haben schon vor einiger Zeit beschlossen, den Stall zu verkleinern, und ich hatte wieder Lust, als Trainer aktiv zu werden. Das hat mich schon immer begeistert! Mit 52 Jahren möchte ich nicht mehr unnötig viele Kilometer fahren, um irgendwo eine vierte Chance zu bekommen. Es gibt inzwischen eine neue Generation, und die Agenten nehmen eine große Rolle ein. Ich arbeite lieber von zuhause aus, bilde junge Pferde aus, verbringe Zeit mit der Familie und fahre weiterhin bei Meetings." Das Team hat den Stall aufgeteilt, sodass jeder der beiden Brüder 30 Pferde betreut, mit jeweils 25 Boxen in Grosbois und etwa 30 auf dem Land. "Mit dieser neuen Organisation können wir uns Aufgaben, Sorgen und hoffentlich auch die Siege teilen", fügt Christophe lachend hinzu. Neben der Umstrukturierung wollen die Brüder auch die Zucht der Familie weiterentwickeln: "Wir besitzen rund fünfzehn Zuchtstuten, gemeinsam mit Besitzern, die uns jedes Jahr vier bis fünf Pferde anvertrauen. Unsere Zucht heißt Darby Stable, und die Pferde tragen das Label "Darby". Das ist eine Hommage an das einst große belgische Gestüt Darby Farm, für das unser Vater oft gefahren ist." Zwei Methoden sind besser als eine Das neue Konzept zeigt bereits Erfolge: Mit Siegen von L'Espoir Du Parc, King Cash Ceke und Le Reve D'Olmen, die von Christophe trainiert werden, sowie von Lupin D'Olmen, Le Laureat Du Parc und Inferno Piper unter Vincent's Regie, ist der Sommer in Cagnes für die Brüder Martens hervorragend gestartet. "Es stimmt...das Meeting ist gut angelaufen", kommentiert der Fahrer mit fast 4.000 Siegen. "Wir haben weniger Starter als früher, aber alle sind sorgfältig auf diese Wettkampfwochen vorbereitet. Für mich zählt die Erfolgsquote (Anm.: seit Montag rund 80% für das Team), nicht die Anzahl der Pferde, die wir präsentieren. Das Schöne an unserem System ist, dass wir die Pferde untereinander tauschen können. Wenn einer von uns mit einem Pferd Schwierigkeiten hat, übernimmt der andere es. Zwei Methoden sind eben besser als eine. Ich denke, das ist auch für unsere Kunden interessant." Trotz der engen Zusammenarbeit haben die Brüder unterschiedliche Ansichten: "Wir haben unseren eigenen Charakter und sind nicht immer einer Meinung, was normal ist! Die Aufteilung der Pferde ändert nicht wirklich den Alltag, gibt aber jedem die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Zwischen uns gibt es keine Spannungen, falls das jemand fragt (lacht). Ich bin mit meinen Pferden nach Cagnes gezogen, Vincent pendelt hin und her. Wenn ich ein oder zwei Pferde für eine Woche hier lasse, überwache ich natürlich deren Training, und er macht dies mit meinen Pferden in Grosbois. Wir arbeiten zusammen, und ich werde die Pferde auch weiterhin fahren." Mit dem Ziel, auf hohem Niveau zu bleiben, haben Christophe und Vincent Martens ihre Arbeitsweise angepasst. Man darf gespannt sein, wie sie ihre Erfolgsgeschichte in Cagnes-sur-Mer und darüber hinaus fortsetzen! --------- Matthieu Abrivard: "Frank Gio wird nie nervös" Am gestrigen Samstag trafen im Prix De Milan in Enghien einige der besten vierjährigen Pferde Europas aufeinander. Nach zwei unglücklichen Leistungen im Ausland gelang es FRANK GIO wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren. Der Prix De Milan ist eines der Highlights des Sommer-Meetings in Enghien. Die Wetter hatten auf ein Duell zwischen Frank Gio und Lovino Bello gehofft, doch Lovino Bello konnte im Windschatten seines Rivalen, der schnell das Kommando übernahm, nicht zur Entfaltung kommen: "Nachdem einige Konkurrenten zu Beginn des Rennens Fehler gemacht hatten und ich sah, dass Lovino Bello vorne auf eine günstige Position wartete, wusste ich, dass wir selbst Verantwortung übernehmen mussten, auch wenn ich ihn eigentlich nicht gerne vorne laufen lasse", sagte Siegfahrer Matthieu Abrivard. "Außerdem konnte ich ihn nicht einfach ziehen lassen, zumal unser Hauptgegner direkt hinter uns lag. Aber nach diesem Rennen hätte er in der Schlussphase auch den Kürzeren ziehen können. Er wird nie nervös und gewinnt nie mit mehr als drei Längen, doch auf halber Zielgeraden lag er plötzlich nur auf Rang drei! Zum Glück hat er nochmal richtig zugelegt, als ich ihm die Klappen gezogen habe. Er hat gewonnen, und das ist das Wichtigste." Tatsächlich wurde der Champion von Sebastien Guarato zur Hälfte der Zielgeraden kurz von Loulou De Mye und von London überholt. Auch mit Rang Zwei zeigte sich Romain Larue, Trainer von Loulou De Mye, zufrieden: "Er hatte eine Blutparasiten-Infektion (Piroplasmose) und brauchte Zeit, um wieder auf sein Niveau zu kommen. Heute habe ich ihm mit Startnummer 8 keine Blinker verpasst, aber er hat trotzdem stark beschleunigt und ich hatte Hoffnung, bis Frank Gio wieder angezogen hat." Foto: SCOOPDYGA
Auch Mathieu Mottier als Trainer und Fahrer von London, die im Winter den Prix De Selection gewann, zeigte sich zumindest mit dem Resultat zufrieden: "Sie hat mir zu Beginn des Rennens etwas Probleme bereitet, als ich sie im Windschatten halten wollte. Deshalb habe ich sie machen lassen, um vorne mitzulaufen. Klar hat sie Frank Gio Mitte der Zielgeraden überholt, aber ich sah schnell, dass sie keine Kraft mehr hatte. Ihre Leistung war dennoch sehr gut." Natürlich konnte ein Fahrer weder mit dem Verlauf, noch mit dem Ergebnis richtig zufrieden sein. Eric Raffin und Lovino Bello passierten die Linie mit deutlichen Reserven, aber ohne freie Fahrt als Fünfte: "Ich wollte nicht von vorne gehen und unseren Gegnern das Rennen machen. Der Fehler von Falco Killer Gar, der eigentlich die Führung übernehmen wollte, hat das Rennen verändert. Deshalb habe ich mich entschieden, Frank Gio zu folgen, aber die Lücke kam nie auf der Geraden. Trotzdem bin ich mit seinem Laufen sehr zufrieden. Er ist noch nicht ausgelastet und könnte nochmal rennen (lacht). Das ist gut für das Selbstvertrauen und die kommenden Ziele, besonders für das Criterium am 13. September." Zum Ende fehlt noch die Stimme des Traiiners des siegreichen Pferdes: "Seine letzten Niederlagen hatten ihre Gründe", sagte Sebastien Guarato. "Ich kann ihm im Ausland bestimmte Hilfsmittel nicht anlegen, und er hat Probleme auf engen Linkskursen. Heute hat er mit Leichtigkeit gewonnen, auch wenn er auf halber Zielgeraden etwas leichtfertig wirkte, aber wenn es weiter gegangen wäre, hätte er noch klarer gewonnen. Nun bereiten wir die Vorläufe für den UET vor und hoffen auf die Qualifikation für das Finale am 11. Oktober in Solvalla." Der Trainer, der Frank Gio schon mit den Champions Bold Eagle und Face Time Bourbon verglichen hat, sollte noch öfter die italienische Nationalhymne für seinen Schützling hören dürfen. |
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Montag 21 Juli 19:13 Uhr | |
Quentin Chauve-Laffay: "Lynx Des Brouets hat einen starken Motor" Quentin Chauve-Laffay, der im familieneigenen Rennstall in Saint-Germain-Laval tätig ist, hat bislang 148 Siege erzielt. Und davon allein 26 in diesem Jahr. Im Gespräch mit dem ParisTurf schätzt er unter anderem die Chancen der Starter für Dienstag in Saint-Galmier ein. Foto: AGENCE COULEUR CASAQUES
In seinen jungen Jahren hat sich Quentin Chauve-Laffay im Südosten einen Namen gemacht. Zwar sitzt er häufig ganz selbstverständlich selbst im Sulky der Stallpferde, doch wird er mittlerweile auch regelmäßig von anderen Trainern als Fahrer angefragt. Unterstützt wird er dabei von seinem Agenten und Freund Fabien: "Er kümmert sich um alle meine Fahrten und macht einen richtig guten Job. Wir tauschen uns viel aus. Das ist echte Teamarbeit. Das Ziel in diesem Jahr ist es, genauso erfolgreich zu sein wie im Vorjahr oder sogar noch besser abzuschneiden. 2024 konnte ich 33 Siege einfahren." Die Einschätzung von Quentin der Starter für den Renntag am Dienstag in Saint-Galmier: Merkel De Curbins (101): "Mit ihm haben wir uns Zeit gelassen. Er hatte mehrfach einfach Pech, aber zuletzt in Cluny einen guten Sieg geholt. Wenn alles glatt läuft, sollte er sich gut behaupten." Maestro De Fleury (107): "Er ist leistungsmäßig etwas schwächer. Dazu ist er nervös und ein kleiner Schelm. Wenn er brav bleibt, kann er aber mit einem Platzgeld überraschen." Lola Loulou (607): "Sie bevorzugt eigentlich keine Rechtskurse, aber sie ist eine gute Stute, die wir sehr mögen. Sie hat einen schönen Bewegungsablauf, und das Barfußlaufen war zuletzt ein klarer Pluspunkt. Wenn sie mit den Bögen zurechtkommt, sollte sie eine gute Leistung bringen." Lynx Des Brouets (713): "Er hat einen starken Motor, ist aber noch ein wenig verspielt. Es muss im Kopf passen. Er mag es nicht, wenn ihm Dreck ins Gesicht fliegt. Das stresst ihn. Aber es ist ein tolles Pferd, das auf dieser Bahn besonders gerne läuft." --------- Kobayashi wechselt zu Mathieu Mottier Kobayashi wechselte nach anhaltenden Unsicherheiten in den Stall von Mathieu Mottier, wie der ParisTurf berichtet. Der Gruppe I platzierte Face Time Bourbon-Sohn wurde von seinem bisherigen Umfeld getrennt und steht nun im Training des dreifachen Monte-Champions. Foto: SCOOPDYGA
Im April war Kobayashi noch Zweiter hinter Kanto Avis im Prix Robert Auvray. Aber drei aufeinanderfolgende Disqualifikationen waren nun zuviel für den Ecurie Hunter Valley. Der 5jährige ist bereits im Stall von Mottier angekommen, wie der Hunter Valley-Manager Guillaume Benso mitgeteilt hat: "Zusammen mit Matthieu Millet haben wir eine Weile über den passenden Trainer nachgedacht, aber für uns war klar: Mathieu (Mottier) mochte das Pferd schon immer", erklärt Benso. "Er hat Kobayashi bereits dreimal gefahren, darunter auch den zweiten Platz im Prix Robert Auvray. Er hat bereits einige gute Pferde extra für ihn abgegeben. Wir haben ihn letzten Donnerstag zu ihm geschickt, mit dem Ziel, ihn künftig im Trabreiten einzusetzen, auch wenn er beide Disziplinen bestreiten wird. Aktuell hat Mathieu bereits sehr gute Pferde im Jahrgang, aber noch keinen starken "K" für das Trabreiten. Kobayashi hat immer viel Talent gezeigt, und wir glauben, dass dieses Duo sehr gut funktionieren kann." Zuvor wurde Kobayashi von Bastien Michardiere trainiert, der überwiegend als Ausbilder für die jungen Pferde im Ecurie Hunter Valley eingesetzt wird. Der Hengst, eines der Aushängeschilder des Zuchtstalls Part of Dream (POD), hat bisher 227.130 Euro an Renngewinnen erzielt. Er ist bereits das dritte Pferd, dass von Hunter Valley, nach Montana Wood und Mara, zu Mathieu Mottier wechselt. --------- Alexandre Abrivard: "Just Love You fühlt sich großartig" Die Zweitplatzierte der letzten Ausgabe des Prix D'Amerique Just Love You, steht kurz vor ihrem Comeback. Foto: SCOOPDYGA
Der letzte Auftritt der Fuchsstute fand auch Ende Januar im Amerique statt. Kurz darauf musste sie wegen eines Knochensplitters im Knie operiert werden. Seit Mitte April ist die Love You-Tochter wieder ins Training zurückgekehrt und soll am 06. August auf der achten Etappe des Grand National Du Trot in Saint-Malo teilnehmen. Ihr Stammfahrer Alexandre Abrivard erzählte dem ParisTurf Genaueres: "Sie hat wieder locker mit dem Training begonnen und ist jetzt bereit für die Rückkehr auf die Rennbahn. Ihr Saisondebüt ist für die Etappe des Grand National Du Trot in Saint-Malo am 06. August vorgesehen. Die Stute fühlt sich wirklich großartig, ist geschmeidig und fröhlich bei der Arbeit." Die 6jährige hat bislang über eine Million Euro an Preisgeldern verdient. Sie zählt schon acht Gruppe-Rennen zu ihren Erfolgen, darunter zwei Gruppe I-Siege im Prix Tenor De Baune und im Prix Ourasi.
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Dienstag 22 Juli 20:15 Uhr | |
Franck Ouvrie: "Javlar wird jetzt erst richtig reif" Am 01. Februar 2024 konnte Javlar in Vincennes siegen. Danach folgte bis zum 15. Juni diesen Jahres eine sehr lange Durststrecke, bis der Charly Du Noyer-Sohn in La Capelle wieder ein Rennen gewinnen konnte, wobei er auch durch Auszeiten gehandicapt war. Seit diesem Erfolg Mitte Juni zeigt sich der Wallach aber sehr konstant. Foto: Province Courses
Der Schützling von Björn Goop klettert mit dem gestrigen Sieg in La Capelle die Karriereleiter nun langsam weiter nach oben. Der 6jährige setzte sich mit Klasse und Autorität auf der Bahn von La Capelle durch, einer Piste, die ihm besonders liegt. Zudem scheint er besonders gut mit Franck Ouvrie zu harmonieren. Bei drei gemeinsamen Starts holte das Duo zwei Siege und einen zweiten Platz. "Er ist ein Kämpfer und läuft regelmäßig gute Zeiten", berichtet der siegreiche Fahrer. "Im Moment steigt er locker eine Klasse nach der anderen auf. Er ist ein großes Pferd, dass früher nicht so recht funktioniert hat. Jetzt wird er erst richtig reif. Man muss ihn im Finish noch etwas unterstützen, aber er hat noch Luft nach oben. Er liegt in seiner Gewinnsumme immer noch deutlich zurück." Das Duo Björn Goop/Franck Ouvrie funktioniert ohnehin hervorragend. Seit dem 07. Dezember 2024 konnten sie gemeinsam vier Siege und fünf Podestplätze aus zwölf Starts verbuchen. --------- Jonathan Vanmeerbeck: "Alle Pferde sind in Topform" Mit nicht weniger als sechs Siegen in den letzten vier Wochen zeigt sich der Stall von Jonathan Vanmeerbeck in hervorragender Verfassung. Auf dem Weg, an sein Rekordjahr 2023 anzuknüpfen, schickt er am Mittwoch in Enghien zwei Starter ins Rennen: Milka Lio und Iacynthe Didjeap. Jonathan Vanmeerbeck, der auf dem Trainingszentrum Grosbois stationiert ist, bringt in mit Iacynthe Didjeap (801) auch das Aushängeschild seines Stalles an den Start: "Das ist mein echter Pariser", betont der erfahrene Ausbilder mit mittlerweile 119 Siegen. "Am Mittwoch trifft er auf etwas stärkere Konkurrenz, aber aktuell fehlen mir gute Rennen für ihn. Also setze ich auf dieses hier und hoffe, dass er unter die ersten Fünf kommt. Ich werde ihn selbst fahren, da Eric Raffin sich für einen anderen Teilnehmer entschieden hat und Benjamin Rochard mit Horatius D'Ela unterwegs ist. So vermeiden wir einen weiteren Fahrerwechsel. Aber ich starte ihn nicht ohne Ambitionen. Im Training läuft alles bestens." Iacynthe Didjeap - Foto: SCOOPDYGA
Zu Milka Lio (302) erklärt Vanmeerbeck: "Wir haben ihm gezielt für dieses Rennen etwas Frische gegönnt. Ich erwarte eine ordentliche Leistung, auch wenn er kein leichter Gegner für die Konkurrenz ist. Beim letzten Mal hat er gut abgeschlossen." 6 Siege in den letzten 30 Tagen Vanmeerbecks Stall knüpft an das Rekordjahr 2023 an. Mit 13 Siegen seit dem 01. Januar liegt der 38jährige sogar leicht vor dem Tempo von vor zwei Jahren, als er das Jahr mit 23 Siegen abschloss. Am 21. Juli 2023 stand er bei einem Sieg weniger. "Das wusste ich gar nicht. Ich schaue nie auf Statistiken", gesteht er lachend. Auf die Frage, ob er nun auf einen neuen persönlichen Rekord hinarbeiten wolle, antwortet er: "Das Ziel ist nicht, den Rekord zu brechen, es geht darum, konstant zu bleiben. Ich achte mehr auf die Gewinnsumme des Stalles. Wir bewegen uns zwischen 400.000 und 500.000 Euro pro Jahr, und versuchen, dieses Niveau zu halten. Über 500.000 Euro zu kommen, das wäre das Ziel." Aktuell ist vor allem die starke Form seiner Pferde hervorzuheben: 6 Siege in den letzten 30 Tagen und dazu 14 weitere Platzierungen. Das ergibt eine Erfolgsquote von 61% bei den Platzierungen. "Das ist unsere Formphase. Besonders in der Provinz ist aktuell viel los. Im Winter ist es ruhiger. Da bringen wir die Pferde für das Frühjahr wieder in Schwung", erklärt Vanmeerbeck. Zehn Jahre nach dem Durchbruch Etwas mehr als zehn Jahre nach seinem ersten größeren Erfolg als Trainer hat Vanmeerbeck viele gute Pferde betreut. Darunter auch Kanthabella, die mehrfach in Gruppe II-Rennen platziert war. "Sie ist jetzt nach ihrem Rennen am 05. Juli in Enghien aus dem Training gegangen und wird ihre Karriere als Zuchtstute fortsetzen", bestätigt er. Mit etwa 20 Pferden im Training ist in nächster Zeit weiter mit dem Namen Vanmeerbeck zu rechnen: "Vielleicht kommt auch mal eine Schwächephase, weil wir regelmäßig starten. Aber im Moment sind alle Pferde in Topform. Das ist wirklich ihre Jahreszeit." Seine Pferde für den Sommer, auf die man achten sollte: Iacynthe Didjeap: "Mein einziger Starter für Enghien und Vincennes. Stark!" Ideal Mossa: "Er läuft derzeit super in der Provinz, hat gerade in Amiens gewonnen. Für mich ist er etwas unterbewertet. Er bleibt auf jeden Fall interessant." Lulu Jive: "Vor allem in kleineren Provinzrennen zu beachten. Kann weiterhin gute Leistungen zeigen." Jalaya Des Brouets: "Ebenfalls noch unter Wert. Sollte man im Auge behalten." Hana D’Occagnes: "Eine neue Stute im Stall. Hat bereits überzeugt. Wir hoffen, dass sie das bestätigen kann. Vielleicht setzen wir sie nochmal im Trabreiten ein." --------- Arnaud Chavatte: "Wir wollen, dass Jabalpur so weit wie möglich kommt" Mit dem Status eines Gruppe I-Siegers und als Bahnrekordhalter von Vincennes, wird Jabalpur am kommenden Samstag im Prix Jean-Luc Lagardere in Enghien an den Start gehen. Für den ParisTurf eine perfekte Gelegenheit, um mit Arnaud Chavatte, der das Pferd gemeinsam mit seinem Vater Alain trainiert, über die Entwicklung dieses Champions und die künftigen Ziele zu sprechen. Foto: SCOOPDYGA
22. Juni 2025. Ein Datum, dass einen festen Platz in der Geschichte des französischen Trabrennsports verdient. An diesem Tag ließ Jabalpur die heiligen Hallen von Vincennes erbeben: Der Booster Winner-Sohn schrieb Geschichte, als er als erster Traber überhaupt die Marke von 09,0 in Vincennesn unterboten hat. Mit einem triumphalen Sieg im Prix Rene Balliere. Seine Siegzeit: 09,7. Gleichzeitig ein Weltrekord auf dieser Distanz. Obwohl er schon zuvor durch Qualität auffiel, katapultierte ihn dieser Erfolg schlagartig in den Kreis der besten älteren Traber Europas. Eine Leistung der Extraklasse, die ihm zurecht Türen zu den höchsten Zielen öffnet. Ganz oben auf der Agenda: eine Teilnahme am Prix D´Amerique 2026. Jabalpur hat definitiv eine neue Dimension erreicht. Und mit diesem neuen Status wird der 6jährige Hengst am Samstag im Prix Jean-Luc Lagardere in Enghien antreten. "Natürlich wird er jetzt besonders beobachtet werden", erkennt Trainer Arnaud Chavatte an. "Aber das ist kein Problem für uns. Wir arbeiten ruhig weiter. So wie immer. Intern hat sich nicht viel geändert, außer das wir jetzt ein Gruppenprogramm anvisieren, was bei einem Pferd wie ihm ganz normal ist." Ein unerwarteter Durchbruch "Im Stillen habe ich Gabi (Gelormini, sein Fahrer) immer gesagt, dass wir im Wintemeeting 2025/26 mit Jabalpur die Qualifikationsrennen für den Prix D’Amerique anpeilen. Mit einer echten Chance auf ein Ticket. Aber dass wir den Rene Balliere gewinnen würden, und dann noch gegen Go On Boy in so einer Fabelzeit...das war eine andere Geschichte. Wir wollten eigentlich Dritter oder Vierter werden. Doch das Ergebnis zeigt, wie sehr sich das Pferd verbessert hat. Ich bin niemand, der seine Pferde überbewertet. Aber als ich ihn im Vorjahr im Prix Jockey (GR II) an den Start gebracht habe, wusste ich schon, dass er mit den Besten mithalten kann. Nur: Er war damals nicht der gleiche wie heute." Im vergangenen Winter profitierte Jabalpur von einem maßgeschneiderten Rennprogramm mit geschlossenen Prüfungen und feierte vier Siege in Serie. Danach wurde es schwer, passende Aufgaben zu finden, also wagte man den Sprung in die höchste Klasse. "Er hat sich so stark entwickelt, dass man gar nicht weiß, wo seine Grenzen sind. Das wird er uns zeigen. Unser Ziel ist: so weit wie möglich kommen", sagt Chavatte lachend. Ein Familienprojekt mit Herz - "Wir waren unglaublich stolz" Der Erfolg trägt klar die Handschrift von Arnaud Chavatte und seinem Vater Alain, die gemeinsam die Karriere des Hengstes mit großer Umsicht lenken. Der Rene Balliere war für Pferd und Team der erste Gruppe I-Sieg und ein verdienter Lohn. "Wir waren unglaublich stolz", erzählt der 37-jährige. "Solche Rennen zu gewinnen ist extrem schwer. Es zeigt, dass unser Training gut war. Und das Pferd und Fahrer auf den Punkt funktioniert haben." Schon zuvor hatte Familie Chavatte mit Kataki De Wallis ihren ersten Gruppe II-Erfolg gefeiert, der ebenfalls im Besitz des italienischen Stalls Scuderia Tramontom läuft. "Die Besitzer geben uns völlige Ruhe. Es gibt keinen Druck, ich habe freie Hand, was bei Pferden dieser Qualität nicht selbstverständlich ist. Dass wir so weit gekommen sind, liegt auch an dem exzellenten Verhältnis, welches wir haben." Aktueller Stand: Am Samstag wird Jabalpur also im Prix Jean-Luc Lagardere antreten. "Wir haben ihn in aller Ruhe auf das Rennen vorbereitet, so wie wir es gewohnt sind." Seit seinem Erfolg im "Balliere" wurde er nicht mehr gesehen. "Er hat danach eine Woche Pause gemacht und dann haben wir ihn behutsam wieder aufgebaut. Heute Morgen (Montag) hat er gearbeitet. Vier Intervalle über je 750 Meter. Im letzten Abschnitt habe ich ihn leicht gehen lassen in einem Tempo zwischen 1:11 und 1:12. Er war frisch und voller Energie." Wie im Prix Rene Balliere wird er auch diesmal mit einem Zugzaum antreten. "Er hat eine echte Siegchance. Auf dem Papier fürchte ich vor allem Inexess Bleu, aber das Feld ist insgesamt gut besetzt." Der weitere Fahrplan: Nach Enghien steht der Grand Prix des Alpes-Maritimes in Cagnes-sur-Mer nicht fest auf dem Plan. Stattdessen blickt man auf den Grand Prix de Wallonie in Mons im September. Und danach auf den Grand Prix des Nations (GR I) am 01. November in Mailand. "Das Preisgeld dort ist attraktiv. Und es ist wichtig, Geld zu verdienen, um die Teilnahme an den B-Rennen für den Prix D’Amerique zu sichern", beschließt Arnaud Chavatte das Interview. --------- Nicolas Bazire: "Hubble Du Vivier kann Inexess Bleu Paroli bieten" - Jushua Tree bald zurück Nach den letzten Streichungen am Dienstagmorgen stehen noch 13 Pferde auf der Starterliste für den Prix Jean Luc Lagardere Samstag in Enghien. Nicolas Bazire hat offiziell bestätigt, dass Hubble Du Vivier in diesem Gruppe II-Rennen an den Start gehen wird. Foto: SCOOPDYGA
Der Wallach wechselte erst im Frühjahr in den Stall Bazire und hat einer nach kurzen Vorbereitungszeit bereits zwei Rennen in Enghien gewinnen können. Im Prix De Washington am 12. Juli hatte er allerdings kein Glück. Er wurde disqualifiziert. "Ich glaube, ich wäre Dritter geworden. Das war schade", erklärte Nicolas Bazire in seiner Sendung "Les infos de Nico". "Er ist ein Pferd, dass etwas Anlauf braucht, und ich hatte ein bis zwei Längen auf die Führenden verloren. Sobald er gerade stand, wusste ich, dass er richtig beschleunigen würde. Aber Hooker Berry kam uns ein wenig in die Quere. So ist es eben. Aber immerhin hat er gezeigt, dass er auf diesem Niveau absolut konkurrenzfähig ist." Mit Selbstvertrauen in das kommende Wochenende "Es wäre etwas vermessen zu sagen, dass er Inexess Bleu und Jabalpur schlagen kann, aber er ist durchaus in der Lage, ihnen Paroli zu bieten. Auf jeden Fall läuft seit dem letzten Rennen alles bestens." Jushua Tree auf dem Weg zurück Bei dieser Gelegenheit erkundigte sich der ParisTurf bei Nicolas Bazire natürlich auch nach JUSHUA TREE , der seit dem 30. November 2024 kein Rennen mehr bestritten hat. Nach seiner Decksaison ist er nun wieder in den Stall seines Trainers zurückgekehrt und bereitet sich auf sein Comeback vor. "Er ist erst seit etwa acht Tagen wieder bei uns, und es läuft alles sehr gut. Er sieht toll aus, ist ruhig, und, das ist das Wichtigste, sehr geschmeidig. Vielleicht gibt er sein Comeback Ende August in Laval. Er ist für den Prix des Jacinthes am 24. eingeschrieben." --------- Prix de la Porte de Choisy - Wieder ein Erfolg für Philippe Allaire? NITESCO DE SIMM , ein vielversprechender Galius-Sohn, der sein erstes Rennen gleich siegreich bestritten hat, könnte nun in die Fußstapfen zahlreicher Trainingsgefährten treten, die bereits den Prix de la Porte de Choisy gewonnen haben. Dieses traditionsreiche Rennen wird am Mittwoch in Enghien ausgetragen und gilt seit Jahren als Spezialität von Trainer Philippe Allaire. Foto: E. Chouraqui
Die jährlich aktualisierte Statistik wird zunehmend beeindruckender. Oder geradezu erschreckend: Seit der Ausgabe 2010 hat Philippe Allaire den Prix de la Porte de Choisy sage und schreibe 13 Mal gewonnen! Dieses erste Rennen der Saison für 2jährige Hengste im Großraum Paris entging ihm nur zweimal: 2014 wurde Celebrissime Zweiter und 2022 belegte Kurtiss den dritten Platz. Nur vier Tage nach dem überlegenen Sieg von Nouba Du Bas Bosq im Pendant für Stuten, versucht das Trio vom Samstag den Erfolg zu wiederholen - Trainer Philippe Allaire, Fahrer Yoann Lebourgeois und Galius als Vaterpferd. Die klare Favoritenrolle sollte Nitesco De Simm ohnehin einnehmen, nachdem der Hengst bei seinem Debüt so eindrucksvoll auf der Grasbahn von Carentan gewonnen hat. Neben der Allaire-Farbe sind auch weitere interessant gezogene Nachwuchshoffnungen nach guten Qualifikationen für dieses Rennen genannt. Besonders hervorzuheben ist Nash Perrine, ein Sohn von Django Riff und Dreiviertelbruder von Gatsby Perrine: Beide gewannen dieses Rennen in der Vergangenheit: Gatsby Perrine 2018 und Django Riff bereits 2015. |
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Mittwoch 23 Juli 14:58 Uhr | |
Philippe Delon (Ecurie Quick Star): "Ziel ist es, meinen gesamten Bestand zu verkaufen" Vom 03.-05. September findet in Deauville die große Jährlingsauktion statt. Und schon am 16. September wird in Deauville wieder der Auktionsring aufgebaut. Dabei wird es aber eine gemischte Auktion sein, wobei alle angebotenen Vierbeiner von einem Besitzer stammen. Up And Quick - Foto: SCOOPDYGA
"Ziel ist es, meinen gesamten Bestand innerhalb von zwei Jahren zu verkaufen", sagte Philippe Delon schon im Januar, als er einige Pferde seines Lots auf der Amerique-Auktion angeboten hat. Nun werden 69 weitere Pferde den renommierten Stall verlassen. Es werden 20 Jährlinge, aber auch schon qualifizierte 2 oder 3jährige oder ältere Pferde aus dem Trainingsstall unter den Hammer kommen. Darunter sind auch 18 Nachkommen des hauseigenen Deckhengstes Up And Quick, der mit dem Amerique-Sieg im Jahr 2015 für den größten Erfolg des traditionsreichen Stalles gesorgt hat. Weitere 2jährige, noch nicht qualifizierten Pferde, sowie jene, die derzeit pausieren oder gerade erst wieder mit dem Training begonnen haben, werden zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert. Zum KATALOG der Arqana Trot Ecurie Quick Star-Auktion --------- Clement Frecelle: "Mein Banker war mit der Saison zufrieden" Nach einem idealen Wochenende – mit zwei Siegen als Fahrer und zwei Erfolgen als Trainer peilt Clement Frecelle nun seinen 500. Karrieresieg an. In den kommenden Tagen hat er einige vielversprechende Starter am Ablauf. Besonders am Donnerstag in Pornichet. Foto: JCBRIENS
Es gibt Sonntage, die mehr Eindruck hinterlassen als andere. Selbst in der Provinz. So auch für Clement Frecelle, der sich als Catchdriver in Bagnoles-de-l'Orne mit zwei Siegen und einem dritten Platz bei vier Starts hervorgetan hat. Gleichzeitig konnten seine beiden Schützlinge Jitana Wild und Hocco Darche Erfolge verbuchen. Die eine in Rochefort-sur-Loire, der andere in Royan-Atlantique. "Es waren kleine Rennen, aber trotzdem erfreulich", sagt der Profi aus dem Departement Mayenne. "Bei den Amateuren wurde Hocco Darche von einem Jugendfreund (Sebastien Rocher) gefahren. Es war unser gemeinsames Ziel, irgendwann einmal zusammen zu gewinnen. Und bei Jitana hat meine Familie Anteile gekauft, aber anfangs lief es nicht wie erhofft. Jetzt hat sie wieder Ordnung reingebracht. Perfekt! Ich war eigentlich wegen Lino De Fontaine in Bagnoles. Das sollte ein sicherer Sieg sein, dachte ich. Aber auf der Schlussrunde war ich nach einem Fehler völlig aus dem Rennen. Der Tag fing richtig schlecht an..." Ziel: der 500. Karrieresieg Seit dem Herbst 2023 ist Clement Frecelle auch als Trainer aktiv ohne dabei seine Fahrerkarriere aufzugeben. 2024 war sogar sein bislang erfolgreichstes Jahr: 48 Siege, darunter der Prix de Londres (GR II). "Wenn es mal nicht läuft, sichern mir die Fremdfahrten die Einnahmen", erklärt er. "Für Kollegen zu fahren hilft auch, um Vergleiche zu haben. Ich habe einen kleinen Stall. Mein Banker war mit der ersten Saison zufrieden (lacht). Ich bezahle meine Rechnungen. Natürlich hätte ich gerne mal ein Pferd für Paris, aber es läuft alles gut." Mit 36 Jahren steht Frecelle nun bei 499 Siegen als Fahrer. Und die 500? Wann ist es so weit? "Wenn alles passt, vielleicht schon am Donnerstag mit Lynx Du Lupin. Sonst vor dem Wochenende. Aber ich mache mir da keinen Druck." Die Einschätzung von Clement Frecelle zu den Startern am Donnerstag in Pornichet: "Iban De Kara (107) hat es schwer, braucht ein gutes Rennen, um eine Platzierung zu erreichen, wie auch Karma Kily (310). Lynx Du Lupin (810) ist ein sympathisches Pferd, noch etwas grün, sollte aber seinen letzten Sieg bestätigen können. Ein Platz unter den ersten drei oder vier ist realistisch." Freitag in Cabourg: Majesty D’Eole hat ihm bei ihren ersten Starts gefallen. Sie wird sich auf der Rechtskurs wohler fühlen. "Ich erwarte eine gute Leistung. Mal sehen, wie stark die Konkurrenz ist, aber ihre Chancen auf eine Platzierung stehen gut." --------- Marion Huge (ZEturf): "Der Pferdewettmarkt hat keine andere Wahl, als innovativ zu sein" Im Juni wurde Marion Huge (46) zur Generaldirektorin des Internetanbieters ZEturf ernannt, dem größten Herausforderer der PMU. Im ausführlichen Interview mit dem ParisTurf erklärt sie ihren Weg, ihre Aufgaben, ihre Visionen und warum ZEturf grundsätzlich kein Konkurrent zur PMU ist. Foto: WLAD SIMITCH
ParisTurf: "Wie verlief Ihre bisherige berufliche Laufbahn?" Marion Huge: "Ich habe meine Karriere bei KPMG begonnen, bevor ich vor fast 20 Jahren zur Französischen Lottogesellschaft FDJ gewechselt bin. Innerhalb der FDJ-Gruppe habe ich verschiedene Funktionen übernommen. Unter anderem war ich Direktorin für Regulierung und öffentliche Angelegenheiten während der Privatisierung der FDJ. Zuletzt war ich, nach der erfolgreichen Übernahme von Kindred (in Frankreich bekannt unter der Marke Unibet), für die Integration des schwedischen Unternehmens in die Gruppe FDJ UNITED verantwortlich. Diese Erfahrungen haben mir ein tiefes Verständnis für die Glücksspielbranche aus strategischer, regulatorischer und operativer Sicht vermittelt. Heute setze ich diesen Weg bei ZEturf fort. Mit dem Ziel, eine starke Marke in einem sich wandelnden Umfeld weiterzuentwickeln." PT: "Was sind Ihre Aufgaben in Ihrer neuen Position?" MH: "ZEturf, ein Spezialist für Online-Pferdewetten, wurde 2023 von FDJ UNITED übernommen. Es gehört jetzt zur "Business Unit", die alle Wettbewerbsaktivitäten im Bereich Wetten und Online-Spiele umfasst. Meine Aufgabe ist es, mit Unterstützung der Gruppe: die Attraktivität des Wettangebots im Bereich Pferderennen zu stärken, das Geschäft in Frankreich und Europa sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich auszubauen und die Bekanntheit der Marke ZEturf weiter zu steigern." PT: "Warum haben Sie sich entschieden, bei ZEturf in den Pferdewettbereich einzusteigen?" MH: "Das war zunächst eine einmalige berufliche Gelegenheit in einem überschaubaren Unternehmen mit einem dynamischen Mutterkonzern zu arbeiten, dass in einem großem Entwicklungstempo, konkreten Projekten auch Freiraum für Innovation hat. Mich hat die Energie der ZEturf-Teams sofort begeistert: Es sind kompetente, hochengagierte Fachleute, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben. Darüber hinaus hat der Pferdesektor für mich eine besondere Bedeutung. Es ist eine faszinierende Welt, reich an Geschichte und Kultur, die unterstützt und modernisiert werden muss. Pferdewetten finanzieren die gesamte Rennsportbranche. Diese gesellschaftliche Verantwortung entspricht stark der DNA von FDJ UNITED, dass ebenfalls gemeinnützige Zwecke unterstützt." PT: "Haben Sie eine persönliche Verbindung zum Pferderennsport?" MH: "Ich bin gewissermaßen "neu" in dieser Welt voller Tradition und Leidenschaft. Aber mit zwanzig Jahren Erfahrung in der Glücksspielbranche verfüge ich über alle Hebel, um diese Aufgabe zu meistern. Ich leite das Unternehmen heute mit Demut, Disziplin und Ehrgeiz. Was mich besonders motiviert, ist das Thema Tradition und Wandel: Wie können wir ein traditionsreiches, lokal verankertes Kulturgut in die digitale Welt und an die Erwartungen neuer Generationen anpassen? Das ist eine großartige Herausforderung. Und ich freue mich, sie mit einem erfahrenen und engagierten Team anzugehen." PT: "Was sind die Ziele von FDJ UNITED im Bereich der Pferdewetten? Wird es große Investitionen geben?" MH: "Das Ziel von FDJ UNITED mit ZEturf ist klar: unsere Position auf dem französischen Markt dauerhaft zu stärken, wo ZEturf bereits eine bekannte und solide Marke ist, und das Wachstum im europäischen B2B- und B2C-Geschäft zu beschleunigen. Wir investieren in Technologie, insbesondere zur Verbesserung der Nutzererfahrung, in Spielinnovation und in die nahtlose Verknüpfung verschiedener Spielwelten. Seit dem 30. Juni sind die Konten von ParionsSport En Ligne und ZEturf vereinheitlicht. Spieler können jetzt mit einem einzigen Konto und einer gemeinsamen Geldbörse sowohl auf Pferderennen als auch auf Sportereignisse wetten und problemlos zwischen den Apps oder Webseiten wechseln. Das ist ein wesentlicher Hebel, um die Spielerbasis zu erweitern und zu diversifizieren. Dieser Weg wird mit der Integration von Unibet Frankreich ab 2026 konsequent fortgesetzt. Auch wenn der Online-Pferdewettmarkt seit 15 Jahren von der PMU dominiert wird, sind alternative Anbieter wie wir entscheidend, um den Markt zu beleben, Innovationen voranzutreiben und aktiv zur Finanzierung der Branche beizutragen. Seit 2010 hat ZEturf über 110 Millionen Euro an die Rennsportbranche abgeführt." PT: "Gibt es demnächst neue Funktionen oder Produkte?" MH: "Innovation ist für alternative Anbieter wie ZEturf unverzichtbar. Nach dem Start des Sofortauszahlungs-Feature Ende 2024 und einer neuen ZEturf-App Anfang 2025, wird in den nächsten Tagen die neue Funktion "Coup de pouce" eingeführt. Eine vereinfachte Möglichkeit, auf Pferderennen zu wetten, mit intuitiverer Benutzerführung. Ich kann noch nicht alles verraten, aber eine neue Wettart befindet sich in der Entwicklung und soll zum Wintermeeting bereitstehen. Kundenzufriedenheit bleibt zentral: Einerseits geht es darum, Wettneulinge mit einfacheren Angeboten und klaren Einstiegswegen besser zu begleiten. Andererseits wollen wir erfahrenen Spielern mehr Tiefe bieten. Durch neue Wettformate oder erweiterte Funktionen. Angesichts des stark wachsenden Sportwettenmarkts hat der Pferdewettmarkt keine andere Wahl, als innovativ zu sein. Es geht nicht darum, alles umzukrempeln, sondern sich klug weiterzuentwickeln." PT: "Wie ist der Stand in Bezug auf die Klage der PMU vor dem Pariser Wirtschaftsgericht?" MH: "Das Verfahren läuft. Wir verfolgen es mit Ernst und Verantwortung. ZEturf handelt im Einklang mit den geltenden Gesetzen und den Vorgaben unseres Regulators ANJ, ebenso wie im Rahmen der Auflagen der französischen Wettbewerbsbehörde bei der Übernahme von ZEturf und Kindred. Die von FDJ UNITED eingegangenen Verpflichtungen werden mit größter Sorgfalt eingehalten. Wir bewegen uns in einem offenen, wettbewerbsorientierten Markt, der seit 15 Jahren existiert und in dem jeder Anbieter das Recht haben sollte, ein attraktives und innovatives Angebot zu machen - unter Einhaltung klarer Spielregeln. Wir setzen uns nachdrücklich für fairen und transparenten Wettbewerb ein." PT: "Warum, glauben Sie, geht der Markt für Pferdewetten im Jahr 2025 weiter zurück?" MH: "Der Rückgang lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Dies ist bereits seit einigen Jahren zu beobachten: Der Pferderennsport hat an Sichtbarkeit und Attraktivität verloren, vor allem bei den jungen Generationen. Im Mainstream-Medienbereich sind Pferderennen kaum noch präsent, während Sportwettbewerbe dort dominieren. Dabei hätte der Rennsport enormes Potenzial. Sportlich, medial und emotional. Und nicht zuletzt hat sich das Wettbewerbsumfeld verändert: Sportwetten sind stark gewachsen, sie wirken einfacher, schneller und sind für viele Nutzer intuitiver zugänglich. Der Pferdewettmarkt muss sich diesen neuen Erwartungen anpassen, ohne seine Identität zu verlieren." PT: "Gibt es aus Ihrer Sicht dringend notwendige Maßnahmen?" MH: "Es gibt mehrere Hebel, die aktiviert werden müssen. Einige davon sind bereits in Umsetzung. Die "Turfisten", also unsere Stammwetter, bilden unser Fundament. Ohne sie wäre nichts möglich. Oft hört man, dass Pferdewetten zu kompliziert seien. Das stimmt nicht! Wir müssen beweisen, dass mit modernen, nutzerfreundlichen Funktionen jeder mitspielen kann, auch ohne Experte zu sein. Zudem müssen die Pferderennen besser in Szene gesetzt werden. Sie sind ein emotionales Live-Erlebnis, ein echtes Spektakel voller Leidenschaft. Dafür braucht es einen Perspektivwechsel, damit auch die breite Öffentlichkeit, vor allem die digitale Generation, wieder Lust bekommt, sich dafür zu interessieren und diesen Reichtum zu entdecken. Konkrete Partnerschaften zwischen ZEturf und den Rennbahnen könnten helfen, die Wettenden stärker mit dem Live-Erlebnis der Rennen zu verbinden. Ein weiterer entscheidender Hebel liegt in der Verknüpfung verschiedener Spielformen. Dank des gemeinsamen Nutzerkontos zwischen ZEturf und ParionsSport en ligne können Spieler nahtlos zwischen Sportwetten und Pferderennen wechseln und dabei neue Wettarten und Disziplinen entdecken. Es geht nicht darum, alles auf den Kopf zu stellen, sondern klug zu innovieren, Nutzergewohnheiten anzupassen und Freude am Wetten zu ermöglichen. In einem sicheren, verantwortungsvollen Rahmen, der gleichzeitig die gesamte Branche stärkt." |
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Donnerstag 24 Juli 09:22 Uhr | |
Philippe Delon: "Man muss wissen, wann es Zeit ist, eine Seite umzublättern" Der Rückzug von Philippe Delon aus dem Rennsport als Gründer und Leiter des Ecurie Quick Star wurde Anfang 2024 angekündigt und begann mit den Lots auf der Amerique-Auktion im selben Jahr. Der Prozess setzte sich bei weiteren Auktionen fort und wird sich in den kommenden Monaten noch intensivieren. Er erreicht sogar einen neuen Höhepunkt mit dem vollständigen Verkauf aller Jährlinge und Zweijährigen bei der "Arqana Trot Vente Mixte - Ecurie Quick Star" am 16. September. Philippe Delon sprach mit 24H Au Trot über die große Auktion. Keine Überraschung, der Rückzug war lange geplant. Vor gut anderthalb Jahren angekündigt und zu Teilen bereits in die Tat umgesetzt. "Ich habe beschlossen, mein Kapitel im Rennsport zu beenden. Man muss wissen, wann es Zeit ist, eine Seite umzublättern. Für mich ist dieser Moment gekommen." Das waren die Worte von Philippe Delon Anfang 2024. Der schrittweise Verkauf nimmt nun mit der Auktion in Deauville mächtig Fahrt auf. Insgesamt müssen in den nächsten Monaten aber noch rund 150 Pferde einen neuen Besitzer finden, wenn Delon seinen angekündigten Fahrplan einhalten will. Foto: SCOOPDYGA
24h Au Trot: "Anfang 2024 sagten Sie uns, dass Ihr Ausstieg aus dem Rennsport "nicht länger als zwei Jahre" dauern werde. Sind Sie jetzt also im Zeitplan?" Philippe Delon: "Ja, absolut. 2026 wird definitiv das Ende meines Engagements im Rennsport markieren. Der nächste große Schritt ist die Auktion am 16. September, organisiert von Arqana Trot, die sogenannte September Mixed Vente. Ich werde dort 69 Pferde präsentieren." 24H Au Trot: "Was genau wird bei der Auktion angeboten?" PD: "Es handelt sich um meinen gesamten Jährlingsbestand, also den vollständigen "O"-Jahrgang von 2024. Diese Jährlinge sind selbstverständlich noch nicht eingebrochen. Dazu kommen alle meine Zweijährigen, von denen viele bereits qualifiziert sind. Außerdem verkaufe ich alle aktuell aktiven Rennpferde, die momentan bei etwa zehn verschiedenen Trainern untergebracht sind. Alle Pferde, die derzeit laufen, werden im Auktionskatalog vertreten sein. Die, die sich in der Pause befinden, etwa 20 bis 25, meist wegen Starts zu Jahresbeginn, werden zur nächsten Auktion rund um den Prix D'Amerique angeboten." 24h Au Trot: "Die Amerique-Auktion 2026 wird also die allerletzte mit Pferden des Ecurie Quick Star sein?" PD: "Ganz genau. Mit einer Ausnahme: Einige Pferde befinden sich in Pachtverträgen mit mehreren Parteien. Diese laufen noch unter den Farben des Ecurie Quick Star und werden dies auch weiterhin tun. Bis zum Ende dieser Verträge. Aber grundsätzlich handelt es sich um einen vollständigen Ausstieg aus dem Rennsport." 24H Au Trot: "Was passiert mit den Zuchtstuten?" PD: "Parallel dazu werde ich meinen Bestand an Zuchtstuten und Fohlen verkaufen. Ich habe noch keinen konkreten Termin dafür festgelegt, aber sobald das Gestüt verkauft ist, wird auch dieser Teil aufgelöst. Insgesamt geht es hier um etwa 40 Pferde. Stuten und Fohlen zusammen." 24H Au Trot: "Warum kein Verkauf bei der Selections-Auktion Anfang September?" PD: "Die Auktion am 16. September ist ein Event. Wenn ich einige Jährlinge an den Selektionstagen verkauft hätte, wären sie in der Masse untergegangen. So entsteht ein größerer Effekt. Und es gibt keinen Zweifel, dass ich wirklich alles anbiete. Niemand kann sagen, ich hätte selektiert. Alles wird am selben Tag aufgeboten. Offen und transparent." Eine Erfolgsgeschichte geht zu Ende Mit dem Ende der Aktivitäten von Philippe Delon im Trabrennsport, geht eine bedeutende Ära zu Ende. Eine Rennsport-Saga von einem Vierteljahrhundert. Sie begann Ende der 1990er Jahre mit dem entscheidenden Erwerb eines Bauernhofs in der Orne im Jahr 1998, der später zum Gestüt wurde, auf dem alles entstand. Die Geschichte von Philippe Delon und des Ecurie Quick Star nahm schnell Fahrt auf und strahlte auf höchstem Niveau des Trabrennsports. Namen wie Save The Quick, Unique Quick, der internationale Champion Up And Quick und Tango Quick haben sich in die Siegerlisten der bedeutendsten Rennen eingetragen. Allen voran der Triumph im Prix D’Amerique 2015 mit Up And Quick. Die berühmten Rennfarben werden dennoch noch einige Zeit auf den Rennbahnen präsent bleiben, aufgrund von laufenden Pachtverträgen, die weiterhin erfüllt werden. Der Ecurie Quick Star wird also für einige Jahre aktiv bleiben müssen, bis diese Verpflichtungen auslaufen. Der Verkauf des Gestüts Quick Star Auch der Verkauf des Gestüts des Ecurie Quick Star in Mardilly (Departement Orne) ist ein wichtiger Bestandteil dieses Rückzugs. Es handelt sich um ein Anwesen von 180 Hektar, darunter Waldflächen, mit umfangreichen Einrichtungen: Trainingsbahnen, Stallungen, Paddocks usw. Das Gestüt wird über die SAFER (frz. Bodenverwertungs- und ländliche Entwicklungsgesellschaft) veräußert. "Ich habe gerade eine Vereinbarung mit der SAFER abgeschlossen", erklärt Delon. "Sie sind beauftragt, einen Käufer zu finden. Man hätte das Grundstück aufteilen können, aber die SAFER möchte alles als Einheit verkaufen. Ich veräußere die Gesellschaft, der das Gelände gehört, inklusive Trainings- und Zuchtzentrum." Ein Verkaufsexpose wurde erstellt, und Auszüge daraus werden auch im Katalog der Arqana-Trot-Auktion am 16. September zu finden sein.
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