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Frankreich-News
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Freitag 26 September 15:25 Uhr
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Luba Sonn

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Neue Funktionen auf letrot.com

Seit Beginn dieser Woche bietet die Website letrot.com weitere Funktionen an. In den Profilseiten der Trainer, Besitzer und Züchter wurde ein zusätzlicher Reiter installiert. Mit einem Klick kann man die qualifizierten Pferde der jeweiligen Akteure einsehen, sowie der dazugehörigen Informationen. Darunter die Kilometerzeit, die Disziplin (Fahren oder Reiten), der Austragungsort und das Video der Qualifikation, sofern diese in Caen, Grosbois, Laval, Le Mans oder Meslay-du-Maine stattgefunden hat.

In der Leistungstabelle der Profilseiten von Pferden und Aktiven (Züchter, Besitzer, Trainer und Jockeys) sind die Angaben zur "Dotation" und "Gewinnsumme" nun in zwei separate Spalten aufgeteilt, was das Sortieren dieser Daten deutlich erleichtert.

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Eine erste Hunter-Valley-Auktion in Partnerschaft mit Auctav

In Zusammenarbeit mit der Agentur Auctav veranstaltet der Ecurie Hunter Valley am 08. Oktober seine erste private Auktion.

Das Haras de la Perriere ist der Sitz des von Mathieu Millet geführten Stalls und wird auch der Schauplatz der ersten Auktion der noch jungen Geschichte des Stalls sein. In Partnerschaft mit der Agentur Auctav organisiert, umfasst die Versteigerung mehr als 70 Lots. Darunter Jährlinge, Zuchtstuten sowie rund fünfzehn im Training stehende Pferde. Unter den Trainingspferden befindet sich NEREIDA , jüngst Siegerin in Vincennes, und Nacre Galaxy, die aber seit ihrem erfolgreichen Debüt im Sommer in Arras nicht mehr gelaufen ist.

Nereida - Foto: SCOOPDYGA

 

Auf der Seite der Deckhengste wird der Ecurie Hunter Valley Anteile an Idao De Tillard, Impressionist, Krack Time Atout und King Opera anbieten, wobei ein Anteil von King Opera erstmals auf einer öffentlichen Auktion verkauft wird.

Die Auktion startet am 08. Oktober um 16h und wird live auf der Website von Auctav übertragen.

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Gwenn Junod: "Nashville Blue sollte sich im Winter in Paris in Szene setzen"

Beim gestrigen Renntag in Laval ging ein Blick in Richtung der Prüfung für die 2jährigen. Und die Siegerin wusste zu überzeugen. Nach ihrem Fehler beim Debüt in Lisieux, machte Nashville Blue bei ihrem zweiten Start am Donnerstagabend in Laval einen starken Eindruck beim Ablegen der Maidenschaft.

Foto: D.R.

 

Trotz der Startnummer Eins hinter dem Auto, konnte sich die Tochter von Impressionist beim Passieren der Tribünen von der Innenkante befreien. Nachdem sie auf der Gegengeraden die führende Nostalgie Dairpet unter Druck gesetzt hatte, erwies sich Nashville Blue bis ins Ziel als am stärksten und wehrte den starken Endspurt von Namour Dab ab. "Ich habe mir am Start Zeit gelassen, weil sie nicht sehr schnell startete", erklärte Siegesfahrer Gwenn Junod. "Sie ist noch ein Baby und muss ruhig bleiben. Aber sie ist eine gute Stute. Im Winter sollte sie sich in Paris in Szene setzen."

ZUM VIDEO

Nashville Blue, die kürzlich bei der Auktion in Rouges Terres für 40.000 Euro zurückgekauft wurde, ist die zweite  Nachkommin von Hotika Blue (v. Singalo), die mit drei Jahren in Vincennes siegreich war.

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Sonntag in Gournay-en-Bray: 60 Starter, aber 30 Pferde ausgeschieden

Die drängende Frage nach den Rennprogrammen und dem Reglement rückt nach der Starterangabe für den Renntag am Sonntag in Gournay-en-Bray erneut in den Vordergrund. Die Veranstaltung war alles andere als ausgelastet, denn an diesem Sonntag stehen in Gournay-en-Bray lediglich fünf Rennen auf dem Programm, obwohl bei den Nennungen 30 Traber ausgeschlossen wurden.

Foto: Federatio Nationale des Courses Hippiques

 

Von den vier Prüfungen, die hätten geteilt werden sollen, erfüllt nur das Rennen für die dreijährigen Stuten die Bedingungen in Bezug auf die Anzahl der Starter. Weitere Teilungen fanden nicht statt. Die übrigen Rennen des Tages haben nicht genügend Teilnehmer, um in zwei Felder aufgeteilt zu werden, da weniger als vierundzwanzig Pferde gemeldet sind, was eine Voraussetzung für die Teilung ist. Eine merkwürdige Regel, die dreißig Traber vom Start und damit auch von den Rennpreisen ausschließt und die Ehrenamtlichen in Gournay-en-Bray zwingt, ihre Rennbahn für ein verkleinertes Programm zu öffnen, während dreißig Pferde im Stall bleiben.

Eine seltsame Vorschrift. Dazu kommt noch ein dichter Rennkalender in der Normandie in den kommenden Tagen. Evreux richtet an diesem Sonntag eine Veranstaltung aus, die ursprünglich am 14. September stattfinden sollte, aber wegen einer Wildschweinplage verschoben wurde. Am Montag folgt dann Caen mit einer weiteren Veranstaltung, bei der nicht weniger als 139 Pferde gemeldet sind. Mittendrin bleibt die Rennplatz in Mont-Louvet auf der Strecke. Schade für eine Bahn, deren Qualität in den letzten Jahren durch zahlreiche Arbeiten deutlich verbessert worden ist.

Unter den Trainern, die am Sonntag in Gournay-en-Bray vertreten sind, bringt Marc Claeyssens dreizehn Starter an den Ablauf, Philippe Daugeard sieben. Zusammen stellen sie damit ein Drittel der gemeldeten Pferde.

Einziger positiver Punkt dieses reduzierten Programms: Der Eintritt auf die Rennbahn von Gournay-en-Bray ist am Sonntag frei. Allerdings mit dem bitteren Beigeschmack, dass man es auch besser hätte machen können.

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Sebastien Ernault: "Josh Power hat mir sehr gut gefallen"

Kürzlich belegte JOSH POWER den zweiten Rang im Grand Prix de Wallonie. Bald wird er wieder in Vincennes antreten, bevor er im Prix de Bretagne startet, wie sein Trainer Sebastien Ernault gegenüber dem ParisTurf erklärt hat.

Foto: SCOOPDYGA

 

Obwohl Josh Power im Grand Prix de Wallonie (GR I) in Mons nur hinten ohne Beschlag angetreten ist, holte der Fuchs aus dem Stall Ernault hinter Inexess Bleu einen ganz starken zweiten Platz. Jetzt kehrt der Offshore Dream-Sohn nach Vincennes zurück. "Er hat mir sehr gut gefallen. Sein Rennen in Belgien war ausgezeichnet. Wir werden zuerst im Prix de Cevennes starten, einem geschlossenen Gruppe III-Rennen am ersten Tag des Meetings (30. Oktober), und dann Mitte November im Prix de Bretagne", erklärte Ernault. Nach seinem vierten Platz im Prix d’Amerique 2025 gehört Josh Power schon jetzt bei den Buchmachern zu den erweiterten Sieganwärtern mit Festkursen zwischen 10,0 und 15,0.

 
Samstag 27 September 13:30 Uhr
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Luba Sonn

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UET-VORLAUF - Eric Raffin: "Das ist typisch für absolute Spitzenpferde"
 
In dem einzigen Vorlauf, der am Freitagabend in Vincennes ausgetragen wurde, gab es genügend Spannung und Aufregung für drei Vorläufe. Letztlich war es Lovino Bello, der sich für die Farben von Jocelyn Robert durchsetzte und somit eines der vier Finaltickets holte.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
 
Das sechste Duell von Lovino Bello und Frank Gio wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet. Und in dem nur 8köpfigen Feld, waren die erneuten Rivalen am Toto, wenig überraschend, mit Abstand am stärksten beachtet worden. Der 'direkte' Vergleich blieb aber aus, während die Geschehnisse auf der Zielgeraden bei allen für reichlich Gesprächsstoff sorgten.
 
Zum Rennverlauf: Von Beginn an gab L’As Desbois mit Alexandre Abrivard eine höllische Pace vor und setzte sich zwischenzeitlich auf mehr als zehn Längen ab. Die flotte Fahrt war aber weniger freiwillig von Alexandre Abrivard forciert. Vielmehr war L'As Desbois schwer zu bändigen. Auf dem Weg in die Senke wurde das Duo mit Zeiten zwischen 1,03 und 1,04 gemessen. Aus dem ersten Bogen heraus folgte weit zurück die Stallgefährtin Lady Dada, die außen von Frank Gio begleitet wurde. In dessen Rücken hatte Lilas Castelle ein perfektes Rennen erwischt, während Lovino Bello wiederum den Windschatten von Lilas Castelle nutzen konnte.
 
Auf der Überseite konnte Frank Gio an Lady Dada vorbei an die Innenkante wechseln und die Aufholjagd von L'As Desbois ein wenig vorantreiben. Es dauerte aber bis zur letzten Ecke, ehe der Ausreißer gestellt wurde. Frank Gio wechselte wieder nach außen und griff in zweiter Spur an. In dem Moment machte Alexandre Abrivard die Innenkante frei, was für die Trainingspartnerin Lady Dada und William Bigeon zum richtigen Zeitpunkt kam. Dabei hat er seinen Cousin Matthieu aber stark behindert, der mit Frank Gio schon fast Kopf-Kopf war. Die Räder verhakten sich und Frank Gio verlor den gesamten Schwung. Davon völlig unbeeindruckt, konnten außen Lovino Bello und Lilas Castelle am besten sprinten und holten sich in dieser Reihenfolge die ersten beiden Finaltickets. Innen schlüpfte Lady Dada für den vorläufigen dritten Rang durch, während auch noch Light My Fire genügend Reserven hatte, um an Frank Gio vorbei den vierten Platz zu holen. Matthieu Abrivard blieb nur der fünfte Rang, wobei er bei der Zieldurchfahrt einen langen Blick nach hinten in Richtung Alexandre übrig hatte, der völlig geschlagen als Sechster endete.
 
 
Kurz nach dem Ziel stand die Enttäuschung, oder eher die Wut, den Betreuern von Frank Gio ins Gesicht geschrieben. Ihr Schützling war als Fünfter nicht für das Finale am 11. Oktober in Solvalla qualifiziert. Es dauerte aber natürlich nicht lange, bis die Sirene ertönte und eine Untersuchung einleitet, die die Nummern 2, 4 und 1 betraf. Also Lady Dada (2), die von der Behinderung der Stallgefährtin L'As Desbois (1) profitierte, und Frank Gio (4), der ganz klar am Finaleinzug gehindert wurde.
 
Das Urteil fiel eindeutig aus: "Durch das nach außen Driften hatte L’As Desbois Lady Dada den Weg an der Innenbahn freigemacht, sodass diese aufrücken und eine bessere Platzierung erreichen konnte. Da Lady Dada demselben Besitzer gehört wie L’As Desbois, wurde sie hinter das behinderte Pferd zurückgestuft",  erklärten die Rennkommissare in ihrer recht schnellen Entscheidung.
 
Der unglückliche Frank Gio wurde somit als Vierter aufgezogen und rettete so am grünen Tisch seine Qualifikation, was eine kleine Erleichterung für sein Umfeld ist. Allerdings wird er somit bestenfalls eine Nummer in der zweiten Reihe erwischen. Auch ein äußerer Startplatz scheint möglich, was für ihn von großem Nachteil sein wird, weil er nicht das Pferd ist, dass unterwegs auf einen Ruck viel Boden gutmachen kann. Schon gar nicht auf einer 1.000m-Bahn wie Solvalla.
 
Lovino Bello hingegen konnte sich als Sieger eine der besten Positionen sichern. Der Schützling von Jocelyn Robert zeigte eine überragende Leistung. Begünstigt vom hohen Tempo auf dem ersten Kilometer stoppte die Uhr für den Sieger bei 09,7. Damit egalisierte er die schnellste je gelaufene Kilometerzeit für Vierjährige in Vincennes, die seit dem Criterium Continental 2024 von Keep Going und East Asia gehalten wird.
 
"Ich habe mich gar nicht groß um das Rennen gekümmert", resümierte sein Fahrer Eric Raffin. "Es war ordentlich Tempo drin, das war gut für uns. Ich hätte noch deutlicher gewinnen können, aber in der Mitte der Zielgeraden zog mein Pferd etwas nach links. Ich habe dann das Rennen gegen Lilas Castelle aufgenommen. Ehrlich gesagt zögerte er kurz, bevor er wieder anzog. Das ist typisch für absolute Spitzenpferde."
 
Lovino Bello gehört nun zu den ernsthaften Titelkandidaten. Light My Fire sorgt mit seinem dritten Platz dafür, dass die Farben des Ex-Fußballers Emmanuel Petit in Solvalla vertreten sein werden. Dagegen bereitete Lilas Castelle ihrem Trainer Cyrille Buhigne die größte Freude: "Das ist einfach außergewöhnlich", schwärmte er. "Diese Qualifikation ist das Ergebnis der fantastischen Arbeit des ganzen Teams. Unser Ziel war Platz drei oder vier. Platz zwei ist natürlich noch besser (lacht). Im Training schwebte sie förmlich über den Boden. Natürlich fahren wir nach Schweden. Und ich denke, sie ist genau die richtige Stute für diese Art von Pisten, wo es keine Steigung gibt."
 
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UET-VORLAUF - Alexandre Abrivard: "Das ist ein Skandal und schädigt mein Ansehen"
 
Der französische Vorlauf zum UET Grand Prix lieferte am Freitagabend in Vincennes eine Menge Geschichten. Neben dem sicheren Sieger Lovino Bello, gab es bei der Vergabe der weiteren Finaltickets einige Aufregung. Nach der Zurückstufung von Lady Dada und seiner eigenen Sperre zeigte sich Fahrer Alexandre Abrivard außer sich vor Wut.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
 
 
 
Da er unter anderem für die Kollision mit Frank Gio verantwortlich gemacht wurde, erhielt Alexandre Abrivard eine doppelte Sperre. Zehn Tage Zwangspause, vom 10. bis 19. Oktober. Eine Strafe, die der Fahrer nur schwer akzeptieren kann: "Ich werde wie ein Schuldiger verurteilt. Ich bin einfach angewidert. Zwei Tage habe ich bekommen, weil ich mit L’As Desbois nicht in meiner Spur geblieben bin, obwohl er nach seiner überhöhten Pace längst erschöpft war. Aber das Schlimmste sind die weiteren acht Tage, angeblich weil ich Lady Dada, die dieselben Farben trägt, den Weg geöffnet haben soll. Mein Pferd ist aus Müdigkeit etwas nach rechts gelaufen. Daneben war Frank Gio, daraus entstand die Kollision. Niemals habe ich Lady Dada absichtlich den Weg freigemacht. Und jetzt darf ich zehn Tage lang nicht arbeiten. Das ist ein Skandal und schädigt mein Ansehen. Ich werde prüfen, welche Schritte ich gegen dieses unbegründete Urteil einlegen kann."
Samstag 27 September 13:43 Uhr
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Luba Sonn

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Also in einer persönlichen Anmerkung muss ich sagen, dass ich das Alexandre nicht wirklich abnehme. Mag sein, dass er daran glaubt, aber vermutlich redet er sich das auch nur ein. Wenn ein Pferd schon so müde ist, was ja verständlich ist, nach der höllischen Eröffnung, dann reicht ja ein minimales Signal mit der Leine. Und immerhin hat er ja auch kurz vor dem Einlauf einen sehr weiten Blick nach hinten gerichtet. Das kann ja nicht der "Komme ich noch nach Hause?"-Blick gewesen sein.

Samstag 27 September 14:39 Uhr
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Gambler

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Im Prinzip war das von Bigeon so geplant, mMn. Also nicht die Behinderung an Frank, aber das L'as in Front geht und L.Dada in seinem Rücken liegt. Nun hatte man L'As aber so scherf gemacht, dass Alexandre ihn nicht regulieren konnte und er weit vor vor dem Feld lief und L. Dada seinen Rücken nicht halten konnte. Deshalb lies Bigeon irgendwann auch Frank vorbei um einen Rückene zu haben. Da L.Dada im Einlauf nicht aussen angreifen konnte Blieb Alexandre nur Möglichkeit die Innenkante zu öffnen damit der Plan aufgehen konnte. Nur war da eben Frank und Alexandre hoffte wohl, dass Frank nach aussen ausweicht, was aber nicht ging, da da schon Lilas C. war. Also nahm Alexandre die Behinderung mindestens billigend in Kauf. Deshalb ist mMn die Strafe sogar noch milde.  

Samstag 27 September 15:18 Uhr
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Kiebitz

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Luba Sonn Luba Sonn  Ja, der Blick macht sich nicht gut.

Nicht mal, weil er die Spur bewußt aufmacht, das würde ich ihm nicht einmal unterstellen wollen. Dafür ist er zu viel integrer Sportsmann, wenngleich die Franzosen im Einlauf da etwas anders gestrickt sind.. Sondern weil er ein müdes Pferd mit loser Leine fährt und ein Blick zurück einen Hauch Konzentration auf das Pferd kostet, was in diesem entscheidenden Moment ein verstärktes Herausdriften zuläßt/nicht verhindert. In deutschem Rennleitungsjargon also eine (unkonzentrierte) unvorsichtige Fahrweise mit Behinderung plus Fahrspurveränderung im Einlauf, aber im Resultat dasselbe wie bei einer bewußten Vorteilsverschaffung. Die Rücksetzung des Stallgefährten geht demnach so oder so in Ordnung, über das Strafmaß läßt sich vortrefflich streiten.

Samstag 27 September 16:22 Uhr
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Gambler

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Was wäre eigentlich gewesen, wenn Alexandre die Bahn nach innen verlassen hätte im Einlauf ?

Samstag 27 September 18:49 Uhr
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Luba Sonn

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Neues Duo in der Mayenne: Marc Sassier: "Benjamin Rochard wird ein exklusiver Mitarbeiter"
 
Mit Indy De Jyr haben sie im Grand National Du Trot schon vier Etappen gewonnen. Mit Kanto Avis haben sie ab dem letzten Wintermeeting glänzen können. Und auch im Alltagssport ist das Duo Benjamin Rochard als Catchdriver und Marc Sassier als Trainer sehr erfolgreich. Nun enthüllten sie exklusiv im ParisTurf, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit noch intensiviert werden soll.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
 
Sie wollen einen Schritt weitergehen. Über die reine Beziehung zwischen Fahrer und Trainer hinaus, haben Benjamin Rochard (derzeit Zweiter im Sulky d’Or) und Marc Sassier (Siebter in der Trainerwertung) beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und langfristig zusammenzuarbeiten. Auch wenn noch einige Details zu klären sind, wird sich Benjamin Rochard bald aktiv in den Alltag des Stalles einbringen, der seinen Hauptsitz in der Mayenne hat.
 
"Wir sehen die Dinge ähnlich und lassen uns nicht mitreißen. Benjamin fährt meine Pferde wie ein Trainer. Er weiß ja, dass er sie später wieder steuern wird. Wir verstehen uns gut und arbeiten mit Vertrauen. Aus einer Beziehung, die mehr als nur eine berufliche ist, ist eine Freundschaft entstanden", erklärte Marc Sassier schon am 04. April im ParisTurf, kurz vor Benjamin Rochards 1000. Sieg als Fahrer. Eine Aussage, die fünf Monate später umso mehr Gewicht hat.
 
"Benjamin wird ein exklusiver Mitarbeiter", betont der Trainer und fügt hinzu: "Wir sind auf derselben Wellenlänge. Es gibt bereits ein bestehendes Team. Benjamin nimmt niemandem den Platz weg, sondern schafft sich vielmehr seinen eigenen. Und ich bleibe natürlich der Trainer. Langfristig geht es darum, im Tandem zu arbeiten."
 
Ganz konkret wird Benjamin Rochard ab Ende Oktober eine eigene Außenstelle in Grosbois für das kommende Wintermeeting leiten und wird dabei von zwei Mitarbeitern unterstützt. "Ich möchte mich stärker in der Trainingsarbeit engagieren", gesteht der Catchdriver aus Angers. "Stillstehen kann ich nicht. Ich brauche es, morgens mit den Pferden zu arbeiten, sie in die Hand zu nehmen. Die Verantwortung für die Schützlinge von Marc (Sassier) in Grosbois zu übernehmen, ist eine tolle Herausforderung." Indem er sich in die bestehende Struktur des Stalles einfügt, ohne von null beginnen zu müssen, will der derzeitige Vize im Sulky d’Or hinter Eric Raffin seine erfolgreiche Fahrerkarriere fortsetzen und gleichzeitig seine Leidenschaft fürs Training weiterentwickeln.
 
Kompetenzen bündeln
 
Auf der großen Bühne mit Kanto Avis, der sich mehrfach auf semi-klassischem Niveau auszeichnen konnte, glänzte das Duo Rochard-Sassier in den letzten Wochen mit Indy De Jyr. Der Wallach ist immerhin vierfacher Etappensieger und klarer Träger des Gelben Trikots im Grand National Du Trot. In bestechender Form betonen beide ihre "gemeinsame Lust", auf höchstem Niveau erfolgreich zu sein. "Jeder von uns hat bereits gezeigt, dass er es allein kann. Aber zusammen sind wir noch stärker. Wir bündeln unsere Kompetenzen. Wenn wir den nächsten Schritt gehen wollen, ist das meiner Meinung nach die richtige Lösung", unterstreicht Marc Sassier.
 
In Zahlen ausgedrückt: Seit ihrem ersten gemeinsamen Sieg am 11. April 2022 in Lyon-Parilly mit Guyane Gema, haben Benjamin Rochard und Marc Sassier 128 Erfolge aus 638 Starts gefeiert. Das ist eine Siegquote von 20% und 60% für Platzierungen unter den Top Fünf. Seit dem 01. Januar 2025 hat der Stall von Marc Sassier 85 Rennen gewonnen, 41 davon mit Benjamin Rochard im Sulky.
 
Die Starter am Sonntag
 
Das Duo ist am Sonntag in Vincennes gleich doppelt vertreten. "Benjamin (Rochard) hat Louve de Reve d'Or (507) bereits zweimal unter dem Sattel probiert", erklärt Sassier. "Am Freitag war sie auf meiner Trainingsbahn eher mittelmäßig, aber am Montag in Meslay-de-Maine war sie perfekt. Sie lief im richtigen Rhythmus. Mit der Form ihres fünften Platzes im Criterium hat sie eine sehr gute Chance im "Elites". Was Horatius d’Ela (609) betrifft: Er wurde auf der GNT-Etappe in Meslay-de-Maine behindert (disqualifiziert). Das war schade, denn er ist in guter Verfassung. Es spricht nichts gegen seinen Einsatz. Allerdings trifft er diesmal auf ein stark besetztes Feld. Es sind nicht viele Starter, aber mehrere sehr gute Pferde."
 
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Richard-William Denecherre: "L'Ecrin d'Or hat keine Schwächen"
 
Richard-William Denecherre hat viele Epochen durchschritten, seit er 1957 seine ersten Rennen bestritt. Nachdem er mit Fan Idole die größten Erfolge gefeiert hatte, erlebt er nun ein neues Hoch. Diesmal mit L'Ecrin d'Or, der an diesem Sonntag im Prix des Elites in Vincennes an den Start geht.
 
Seit nun fast 70 Jahren, genau genommen 68 Jahre, sitzt Richard-William Denecherre schon im Sulky. Seine Fahrerkarriere begann er im Alter von 13 Jahren. Den ersten Sieg errang er wenige Monate später, als er mit 14 Jahren am 01. Mai 1958 in Chatelaillon mit einem Pferd gewann, dass von seinem Vater Guy trainiert wurde. "Damals genügte es, eine Genehmigung zu beantragen, und so konnte ich so jung anfangen. Genau wie mein Freund Jean-Pierre Dubois."
 
Foto: KB
 
 
Frühreif und ausdauernd - zwei Eigenschaften, die sowohl den Menschen Richard-William Denecherre beschreiben, als auch die eines guten Pferdes. So auch bei L’Ecrin d’Or. Vor dem nächsten klassischen Auftritt des 4jährigen, der im Juni den Prix Du President de la Republique (GR I) gewann, sprach Denecherre mit dem ParisTurf.
 
ParisTurf: "Trotz Ihres Alters von 81 Jahren sind Sie immer noch im Rennzirkus. Was treibt Richard-William Denecherre weiterhin an?"
 
Richard-William Denecherre: "Ich mag es nicht, mich zu langweilen! Wenn ich arbeite, wird mir nie langweilig. Schließlich habe ich das mein ganzes Leben lang gemacht und kann mir nicht vorstellen, einfach aufzuhören. An Ruhestand denke ich nicht. Ich höre nur dann auf, wenn ich dazu gezwungen bin oder merke, dass ich nicht mehr mithalten kann. Ich habe immer noch die gleiche Freude daran, morgens aufzustehen und mich um die paar Pferde zu kümmern, die mir geblieben sind. Das ist mein Leben. Natürlich habe ich nicht mehr die Qualität an Pferden wie zu meinen besten Zeiten, aber es bleibt ein faszinierender Beruf, den ich über alles liebe. Ja, meine Pferde sind vielleicht keine Champions, aber ich beschäftige mich lieber mit ihnen, als nichts zu tun. Ich arbeite jeden Tag. Und das hält mich fit."
 
PT: "Apropos Champion. Mit L'Ecrin d’Or, der am Sonntag in Vincennes im Prix des Elites startet, erleben Sie eine besondere Anerkennung."
 
RWD: "Es ist ein wahres Glück, so ein Pferd zu haben. Vor rund dreißig Jahren hatte ich Fan Idole, und jetzt diesen hier. Zwei Champions, die ich selbst gezüchtet habe. Natürlich ist es noch viel zu früh, um die Zukunft von L’Ecrin d’Or vorherzusagen. In seinem Alter konnte Fan Idole nicht das, was er heute leistet. Und vielleicht wird er später nicht das schaffen, was sie vollbracht hat. Die Zeit wird es zeigen. Aber allein so weit gekommen zu sein, mit ihm an Gruppe I-Rennen teilzunehmen - das ist schon großartig. Es ist die fünfte Generation, die ich gezüchtet habe, und zugleich eine schöne Geschichte mit meinem Freund Francis Picoulet. Seit über 40 Jahren haben wir gemeinsam Pferde. Und während wir heute mit L’Ecrin d’Or große Freude erleben, haben wir im Galopprennsport schon Ähnliches durch den Champion Kapgarde zusammen mit Guillaume Macaire erfahren."
 
PT: "Sie haben immer voller Lob über L’Ecrin d’Or gesprochen. Hat er Ihre Erwartungen sogar übertroffen?"
 
RWD: "Ohne zu denken, dass er einmal dieses Niveau erreichen würde - er hat immerhin schon ein Gruppe I-Rennen gewonnen, den "President", habe ich ihn immer für sehr gut gehalten. Ich habe ihn geschont und auf seine Entwicklung gewartet. Zuhause hatte ich ihn nie unter dem Sattel ausprobiert, war aber überzeugt, dass er sich in dieser Disziplin behaupten könnte. Er hatte die Bewegungen und die Physis, um einen Reiter zu tragen. Für mich war er der geborene Monte-Spezialist, auch wenn er ebenso Qualitäten im Sulky hat.
 
Er hat keine Schwächen. Er geht jede Distanz. Er besitzt Geschwindigkeit, aber auch Steherqualitäten. Schließlich hat er in Vincennes über 2.100 Meter Autostart im Sulky gewonnen, genauso wie über 2.850 Meter unter dem Sattel. Das zeigt, dass er alles kann. Er ist zudem sehr geschickt: Wenn er einmal einen Fehler macht, was selten vorkommt, schafft er es, wieder in den Trab zu finden. Es hat keine Schwächen. Er kann schnell beginnen, ohne dass es ihn am Ende aufhält. Um ihn zu beschreiben: Er ist ein komplettes Pferd. Ein echtes Spitzenpferd."
 
PT: "Seit dem letzten Wintermeeting wird L’Ecrin d’Or von Laurent-Claude Abrivard trainiert. War das eine naheliegende Wahl?"
 
RWD: "Ja, absolut. Mit Laurent-Claude Abrivard verbindet mich eine Freundschaft, die bis in die Zeit von der Marquise de Moratalla zurückreicht. Eine außergewöhnliche Pferdefrau. Durch mich hatte er damals den Rennstall von Melun übernommen. Ohne mich, und das sage ich ohne Angeberei, wäre Laurent vielleicht nie Trainer geworden (lacht). Und das wäre wirklich schade gewesen, wenn man sieht, welche Karriere er gemacht hat und immer noch macht. Sobald ich ein gutes Monte-Pferd hatte, habe ich stets beschlossen, es ihm anzuvertrauen. Vor ein paar Jahren, kurz nach Covid, habe ich ihm zum Beispiel Harpie Du Perche übergeben. Sie gewann mehrere Rennen unter dem Sattel, darunter eines in Enghien, wo sie Halfa schlug. Auch bei ihr war ich überzeugt, dass es bei Laurent-Claude funktionieren würde. Sie war eine Tochter von Jag De Bellouet, die mit dem Alter stärker werden sollte. Leider verletzte sie sich, aber das gehört nun mal zum Rennsport.
 
Ein weiterer Vorteil bei der Zusammenarbeit mit Laurent-Claude Abrivard ist sein Sohn Alexandre, der zu den besten Monte-Reitern überhaupt zählt. Sie gehören für mich fast zur Familie, und sobald ich sicher war, dass L’Ecrin d’Or eine Zukunft unter dem Sattel hat, war es eine logische Entscheidung. Und unsere Zusammenarbeit geht weiter: In ein paar Wochen wird er auch die Schwester von L'Ecrin d'Or, Ma Piece d’Or, ins Training bekommen. Ich denke, auch sie kann im Monte-Bereich erfolgreich sein. Natürlich ist sie nicht wie ihr Bruder, aber sie ist eine gute Stute."
 
PT: "Nur wenige Stunden vor dem Prix des Elites...in welcher Stimmung sind Sie?"
 
RWD: "Um ehrlich zu sein, ich habe Laurent-Claude Abrivard vor etwa zwei Wochen angerufen, um nach dem Pferd zu sehen, nachdem er im Prix Camille de Wazieres Zweiter geworden war. Seitdem lasse ich ihn machen. Ich störe ihn nicht. Ich habe ihm immer gesagt, er soll so handeln, als wäre das Pferd seines. Ich muss ihm keine Ratschläge geben. Er kennt seine Arbeit genauso gut wie ich. Wissen Sie, als ich ihm das Pferd anvertraut habe, sagte ich ihm, dass zwei Wochen später ein gutes Monte anstehe. Doch das Pferd konnte nicht starten. Ich habe ihn nicht weiter behelligt. Ich dachte mir, wenn das Pferd nicht läuft, dann hat es wohl nicht sollen sein. Drei Wochen später lief L’Ecrin d’Or im Sulky und gewann. Er ist erst Anfang April das erste Mal unter dem Sattel gestartet. Der Trainer hat seine Arbeit gut gemacht. Sehr gut sogar. Besser hätte ich es selbst nicht machen können.
 
Nun zu Sonntag: Wir hoffen auf eine gute Leistung. Für mich ist es allerdings schwieriger, in der Tribünen zu sitzen, als im Sulky. Im Sulky habe ich keinen Stress. Auf den Tribünen ist es viel schwieriger. Aber es liegt nicht daran, dass es ein Gruppe-Rennen ist. Das Gefühl ist bei allen meinen Pferden so, egal ob bei Amateure oder Auszubildenden. Ich bin besorgt, wie das Rennen verlaufen wird. Von oben kann man nichts steuern, man ist nur Zuschauer."
 
PT: "Sie haben viele Epochen durchlebt. Was war die wichtigste Veränderung im Rennsport?"
 
RWD: "In den letzten zwanzig Jahren hat sich vieles völlig verändert. Alles ist anders: Trainingsmethoden, Ausrüstung, Rennbahnen, Taktik, Sulkys, aber vor allem die Pferderasse. Für mich liegt die Hauptentwicklung in der Mischung von amerikanischem und französischem Blut, die die Pferde komplett verändert hat. Auch die Versorgung ist besser geworden. Früher rief man nie den Tierarzt, heute kommt er schon bei kleinsten Problemen. Das steigert die Leistung der Pferde enorm, besonders bei großen Prüfungen. Man braucht ein Pferd, das zu 100% fit ist, oder mehr, um bei den großen Rennen bestehen zu können.
 
Ich habe immer gesagt: Um ein guter Fahrer zu sein, braucht man ein gutes Pferd. Heute gilt das noch mehr, denn die Rennen sind zunehmend taktisch, und es heißt oft, sie seien Rennen der Fahrer. Ich war allerdings Vorreiter in dem, was die Trainer heute mit ihren Außenstellen machen. Vor rund vierzig Jahren hatte ich meinen Betrieb in der Gironde, aber auch Außenstellen in Cagnes und Vincennes. Das war meine Lebensweise Anfang der 80er Jahre und entspricht der vieler Trainer und Fahrer heute. Wer erfolgreich sein will, muss arbeiten, ein harter Arbeiter sein. Daran hat sich nichts geändert."
 
PT: "Rückblickend auf Ihre Karriere: Gibt es einen besonders prägenden Sieg oder einen unerfüllten Wunsch?"
 
RWD: "Ich habe keine wirklichen Reuegefühle. Meine Karriere war erfüllend. Das Einzige, was mir fehlt, ist der Sieg im Prix d’Amerique. Mit Fan Idole wurden wir von einem besseren Pferd geschlagen. Mit Grandpre als Zweiter, wäre es wohl anders ausgegangen, wäre er nicht auf halber Zielgeraden lahm geworden. Da hätte ich sicher gewonnen. Mit Fakir Du Vivier hatte ich keinen Platz beim Start, war zunächst Letzter und kam dann noch auf Rang Drei. Mit etwas mehr Glück hätte ich ihn zweimal gewinnen können. So ist es eben.
 
Ich habe über 4.500 Rennen gewonnen, aber mein Sieg in Montreal mit Fan Idole, als wir Varenne besiegten, ist ohne Zweifel der schönste. Ich bekomme noch immer Gänsehaut und feuchte Augen, wenn ich daran denke. Ja, es sind viele Emotionen, aber es bleibt ein wunderbarer Moment. Wissen Sie, ich habe auch Tragödien erlebt. Den Verlust meiner Eltern bei einem Autounfall oder den Brand meines Stalls mit zwanzig toten Pferden, aber es ist genauso wichtig, sich an die schönen Dinge zu erinnern."
 
PT: "Wie sehen Sie die Zukunft des Pferderennsports?"
 
RWD: "Ich bin besorgt, sehr besorgt sogar. Die Rennen werden in Frankreich nicht aufhören, aber seit zwei bis drei Jahren stelle ich mir viele Fragen. Ich frage mich, wie wir das Tempo über die Jahre gehalten haben, ohne dass die Preisgelder gesunken sind. Dafür gebührt dem Führungsteam Anerkennung. Ich war über 40 Jahre bei "Cheval Francais" (Vorgänger der SETF) tätig, auch in verschiedenen Funktionen, und ich kenne die Schwierigkeiten dieser Arbeit. Aber ich weiß nicht, wie lange wir dieses Tempo noch durchhalten können. Die Umsätze gehen zurück, der Nachwuchs fehlt, junge Leute interessieren sich nicht für den Rennsport und ziehen andere Sportarten vor. Ohne Turfisten gibt es keine Rennen. Die Lage ist kritisch. Ich sehe nicht, wie man anderswo Geld auftreiben könnte. Ich hoffe es für die jungen Leute, die einsteigen wollen, aber ich bin pessimistisch. Die Branche wird weiter unter Druck stehen. Bis zu dem Tag, an dem sie bricht."
 
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PMU-Aktion bringt 15% mehr Umsatz
 
Am 13. September fand erstmals die Aktion "Super Gagnant Criteriums 3/4/5" statt, die unter der Federführung der PMU und der (SETF), sowie mit logistischer Unterstützung der FNCH und von Horse Racing Media (Equidia), großen Erfolg hatte. Die Initiative in den teilnehmenden Annahmestellen erzielte ein Umsatzplus von nahezu 15%.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
Ziel war es, den Wettern in acht Departements des französischen Westens ein verbessertes Erlebnis im Rahmen eines der bedeutendsten Trabrenntermine zu bieten.
 
Rund 50 Aktionen fanden in PMU-Cafes und Annahmestellen der PMU in der Bretagne, den Pays de la Loire und der Normandie statt. Dazu gehörte auch ein Gewinnspiel, bei dem eine Tagesreise ins "Mekka des Trabrennsports" zu einem der Qualifikationsrennens für den Amerique zu gewinnen war. Die glückliche Siegerin, eine passionierte Wettkundin, war im PMU-Cafe Le Marigny in Saint-Nazaire zu Gast.
 
Fast 70 Fachleute und Vertreter der Branche (Trainer, Verbandsvertreter und Ehrenamtliche) beteiligten sich an der Aktion, um den Turfisten ein möglichst intensives und nahbares Erlebnis zu bieten.
 
In einer gemeinsamen Mitteilung vom 26. September erklärten Sylvain Domine, Direktor des Vertriebsnetzes der PMU, und Valerie Francois, Marketing- und Kommunikationsdirektorin der SETF, dass bald weitere Veranstaltungen dieser Art folgen werden. Insbesondere im Rahmen des Wintermeetings.
 
Stimmen der Verantwortlichen:
 
Sylvain Domine, Direktor des Vertriebsnetzes bei PMU: "Die enge Zusammenarbeit mit der SETF und den Profis hat es ermöglicht, unseren Kunden ein ganzheitliches Erlebnis rund um Rennen und Wetten zu bieten. Die Ergebnisse sind sehr ermutigend, und wir arbeiten bereits an den nächsten Terminen."
 
Valerie Francois, Marketing- und Kommunikationsdirektorin der SETF: "PMU und die SETF entwickeln bereits weitere Konzepte, um solche Aktionen künftig zu wiederholen. Insbesondere im Rahmen der Prix d’Amerique Trophy Tour."
 
Die angesprochene "Prix d’Amerique Trophy Tour" fand im letzten Wintermeeting erstmals statt. Die Siegertrophäe des Amerique wurde über mehrere Wochen in ausgewählten PMU-Cafes und auf verschiedenen Rennbahnen in Frankreich ausgestellt.
 
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Zeus macht Station in ParisLongchamp
 
Einer der Helden der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris 2024 wird am Rennwochenende des Qatar Prix de l’Arc de Triomphe 2025 am 04. und 05. Oktober auf der Rennbahn von ParisLongchamp zu sehen sein.
 
Foto: Stephane Ait Ouarab
 
Eine Milliarde Menschen haben seinen Auftritt noch im Gedächtnis: den spektakulären Galopp über die Seine bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Und es steht außer Zweifel, dass das metallene Pferd Zeus auch beim kommenden Prix de l’Arc de Triomphe zu den Hauptattraktionen zählen wird.
 
Zeus wird für 48 Stunden seinen Platz gegenüber der Statue des "Gladiateur" einnehmen, oben auf den Treppen, die zu den Tribünen der Pariser Rennbahn führen.
 
Nachdem das von Sanofi zurückgekaufte Kunstwerk, das Pharmaunternehmen hatte bereits einen Teil seiner Herstellung finanziert, am 03. März eine große Frankreich-Tour gestartet hatte, war Zeus an den schönsten Plätzen des Landes zu sehen: von Montpellier, Marseille, Bordeaux, Straßburg und Rouen (jeweils einige Tage) bis hin nach Lyon oder dem Mont-Saint-Michel.
 
Seine letzte Station ist Nantes, wo er im Atelier Blam erschaffen wurde und noch bis zum 29. September steht. Danach macht sich das stählerne Pferd wieder auf den Weg in die Hauptstadt, um für ein Wochenende Seite an Seite mit der Elite der Vollblüter zu glänzen.
 
 
Samstag 27 September 20:56 Uhr
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Luba Sonn

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Gambler schreibt:

Was wäre eigentlich gewesen, wenn Alexandre die Bahn nach innen verlassen hätte im Einlauf ?

Würde mal sagen dann wäre direkt disqualifiziert worden ohne eine Strafe zu erhalten, weil ja sichtbar war, dass sein Pferd über dem Limit agierte.

Allerdings gäbe es ja dann auch eine Grauzone zum "Wegmachen".

Samstag 27 September 21:13 Uhr
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Labido

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Die Bahn zu verlassen ohne disqualifiziert zu sein,dürfte auch bestraft werden.Ist eigentlich undenkbar.Habe ich noch nicht gesehen.

Samstag 27 September 21:56 Uhr
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Kiebitz

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Sonntag 28 September 01:32 Uhr
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Luba Sonn

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Matthieu Abrivard: "Ich werde erstmals Ois Tschikago fahren"

Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben. In dieser Ausgabe kommt er auch noch einmal auf die sehr schlechten Bedingungen der Piste in Mons aus der letzten Woche zu sprechen.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Am Sonntag in Vincennes dürfte es für mich eher ruhig zugehen, da ich überwiegend Außenseiter fahre. Ich werde erstmals Ois Tschikago fahren, der in Deutschland mehrere Siege errungen hat. Aber reicht das Niveau für Vincennes? Außerdem fahre ich Japarov Lire, der gegen starke Fünfjährige antreten muss. Das wird nicht leicht. Auch Garth Vader trifft auf ernsthafte Gegner und wird sein Bestes geben.

Währenddessen fährt mein Bruder Jean-Etienne nach Savenay mit zwei Pferden aus dem Stall. Must De Banville (104) kommt mit einem Sieg. Man muss aufpassen, weil er im Sulky etwas heikel sein kann, aber er hat genug Klasse, um wieder vorne dabei zu sein. L’Amethyste (414) hat gut gearbeitet. Sie darf über die lange Distanz nicht zu viel pullen. Wenn sie ruhig bleibt, kann sie eine Hauptrolle spielen.

Am Montag starte ich in Enghien, wo Hotel Mystic ein passendes Rennen hinter dem Auto hat. Mein Pferd ist locker, frisch und fühlt sich in Enghien wohl. Eine gute Chance. Lucrece De Corday hat in Vincennes eine saubere Vorbereitung absolviert, speziell für dieses Stutenrennen. Ich hoffe, dass sie sich ordentlich zeigt. Dann fahre ich auch Mystere Cerize für Anthony Duperche. Er lief zuletzt stark in Vincennes und die flache Bahn in Enghien dürfte ihm entgegenkommen. Er sollte wieder eine gute Leistung bringen. Abends fahre ich noch nach Le Croise-Laroche, um Ksar zu steuern. Im Criterium der 5jährigen sind wir gleich am Start in Galopp gefallen. Er ist aber in toller Verfassung. Auch wenn er 50 Meter aufholen muss, ist es ein gutes Rennen für ihn. Wir treten mit berechtigten Hoffnungen an.

Am Dienstag bin ich nicht in Vincennes, wahrscheinlich aber am Mittwoch in Angers. Im Grand Prix Anjou-Maine habe ich derzeit keine Fahrt. Sehr wahrscheinlich wird Icare Williams im Trabreiten starten. Er läuft besser rechtsherum und hat dort eine gute Siegchance. Vielleicht melde ich auch Lord De Brion, der aber mit Eisen bleiben soll, um ein schönes Engagement zu Beginn des Wintermeetings vorzubereiten. Am Donnerstag geht es nicht nach Cabourg, sondern zu den Qualifikationen nach Meslay-du-Maine. Dort bringe ich acht bis zehn junge Pferde mit, die alle reif für ihre Starterlaubnis sind."

"In Mons war die Bahn ein Sumpf"

"Als ich am Samstag in Mons ankam, wollte ich fast gleich wieder umdrehen. Die Bahn war ein einziger Sumpf. Vor der ersten Prüfung war sie fast unbefahrbar. Für den Grand Prix de Wallonie (GR I) war sie innen etwas besser, aber der Rest war völlig kaputt. Mit Startplatz 8 war ich mit Iguski Sautonne (6.) sowieso nicht ideal aufgestellt. Nach dem Start nahm ich ihn zurück und lag im dritten Paar, aber mein rechtes Rad steckte im Schlamm fest, was mich stark bremste. Am Ende musste ich außen herum, wo die Bahn wieder schlechter war. Mein Pferd hat trotzdem hart gekämpft und nicht enttäuscht, aber es war ein sehr schweres Rennen ohne wirklichen Ertrag. Ich war richtig sauer! Zum Glück ist er gut nach Hause gekommen, aber für ein Gruppe I-Rennen ist so eine Bahn nicht akzeptabel."

"Kaliskana macht nur das Nötigste, aber das sehr gut"

"Kaliskana hat am Sonntag in Vincennes souverän in 1,12 gewonnen. Anfangs war sie sehr entspannt, was mich etwas beunruhigte, aber als ich sie hinter Gaby (Gelormini) in die zweite Spur nahm, war sie sofort bei der Sache. Sie macht immer nur so viel wie nötig, aber das zuverlässig. Man kann sie weiterhin mit Vertrauen einsetzen. Ihr Programm sieht gut aus."

"Idole Of Love hat sich gut geschlagen"

"Am Mittwoch im Grand National Du Trot in Lisieux hat Idole Of Love (2.) unter guten Bedingungen eine starke Leistung gezeigt. Wir wären vor dem Rennen mit diesem Ergebnis schon zufrieden gewesen. Ansonsten fand ich die Stimmung zwischen den Rennen angenehm. Viele echte Fans vor Ort, wie Pierre-Emmanuel Goetz, der für gute Zuschauerzahlen gesorgt hat. Allerdings war es sehr kalt, was sicher einige vom Kommen abgehalten hat."

"Jamin De Brion ist auf Pause"

"Nach einem sehr guten Comeback in Alencon, wo ihm die Grasbahn gefiel, hat Jamin De Brion seine Beweglichkeit wieder verloren. Er plagt sich mit kleinen Schmerzen, und ich bekomme ihn im Moment nicht in Form. Deshalb habe ich ihn erstmal auf Pause gesetzt. Es gibt derzeit keinen Plan für seine nächsten Starts."

"L’Ecrin d’Or kann die Führung bei den Elite-Trabern verteidigen"

"Während die Vierjährigen im Sulky-Bereich sehr stark besetzt sind, sucht die Generation im Trabreiten noch nach einem echten Leader. Der Prix des Elites (GR I) am Sonntag in Vincennes wirkt offen. Barfuß auf dieser schnellen Strecke sollte L’Ecrin d’Or eine gute Chance haben, seine Spitzenposition aus dem 'President' zu behaupten. Doch die Konkurrenz ist stark: Liberte Du Goutier mit ihrem schnellen Antritt, Lionheart erstmals barfuß, Lexie De Banville, die mir schon immer gefallen hat, oder Lisbonne Dry, wenn sie brav bleibt. Kurz gesagt: Jeder Trainer mit einem guten Monte-Pferd im Stall darf hier ruhig versuchen, dabei zu sein. Auch Marc Sassier, Jean-Philippe Monclin und Sebastien Guarato probieren es mit Louve de Reve d’Or, Lolita Bourbon und Lagune. Und das ist absolut richtig so."

Sonntag 28 September 11:05 Uhr
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Gambler

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Luba Sonn schreibt:
Gambler schreibt:

Was wäre eigentlich gewesen, wenn Alexandre die Bahn nach innen verlassen hätte im Einlauf ?

Würde mal sagen dann wäre direkt disqualifiziert worden ohne eine Strafe zu erhalten, weil ja sichtbar war, dass sein Pferd über dem Limit agierte.

Allerdings gäbe es ja dann auch eine Grauzone zum "Wegmachen".

Mir geht es darum, ob dann Lady D. auch zurückgesetzt worden wäre.

Sonntag 28 September 11:12 Uhr
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Gambler

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Das einzige was bei Fan Idole größer als ihr Motor war, war ihr Herz. Ich durfte sie mal in Vincennes beim Trockenführen aus der Nähe ohne Sulky sehen. Ein wahrhaft riesiges Pferd. Auch im wörtlichen Sinn.

Sonntag 28 September 19:57 Uhr
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Gambler

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Jos Maza und M.R. bekamen heute einfach keine Lage. Muss M.R. aber Hochachtung zollen, dass er  schon 700m vor dem Ziel seine Hände runter nahm. Es kommen andere Rennen. Ich habe meinen Wettverlust mannhaft getragen. 

Montag 29 September 01:57 Uhr
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Luba Sonn

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Wochenstart in Enghien - Bondo-Duo vs. Caviar From Mine

Am Montagnachmittag kommt um 16.15h als fünftes Rennen der Karte in Enghien ein interessantes Course Europeene zur Austragung. Und die Ausländer scheinen hier gute Chancen anzumelden. Unter anderem gilt Caviar From Mine (12) als einer Sieganwärter. Der Schützling von Jörgen Westholm hatte über den Sommer fast vier Monate ausgesetzt, kam dann aber offenbar bestens vorbereitet am 18. September an den Start. Von Startplatz Sieben hinter dem Auto war der Hengst schon in der Senke an der Spitze zu sehen. Benjamin Rochard, der auch Montag wieder an Bord ist, drosselte die Fahrt auf der Überseite nur kurzzeitig. Aus dem letzten Bogen heraus schickte er den 5jährigen wieder los, musste den erkämpften Vorteil bis zur Linie hart verteidigen, kam aber in 10,3/2.100 Meter nach Hause.
 
Der Italiener Every Time Winner (8) ist schon länger in Frankreich beheimatet und bestreitet nur noch gelegentliche Abstecher in sein Geburtsland. Das scheint auch gar nicht nötig zu sein, wenn er so performt wie am 05. Juli in Enghien. An diesem Tag holte er mit einem späten Sprint aus dem hochkarätigen Feld noch den Sieg mit einem Vorsprung von einer halben Länge. Auch wenn die Bestätigung des Erfolgs bei den nächsten beiden Versuchen ausgeblieben ist, konnte er zuletzt als Fünfter in Vincennes mit viel Speed gefallen, wobei er den dritten Rang nur knapp verpasste. Dabei trommelte der Face Time Bourbon-Sohn einen letzten Kilometer von 09,2 auf die Piste.
 
Every Time Winner - Foto: SCOOPDYGA
 
 
Neben Every Time Winner bringt Trainer Erik Bondo auch Express d’Arc (6) an den Ablauf, der nicht nur wegen der Fahrership von Eric Raffin die erste Farbe zu sein scheint. Der Wallach kam am 20. August siegreich aus einer knapp dreimonatigen Pause. Dabei flog er im Einlauf vom vorletzten Platz an dem kleinen Feld vorbei, zu dem auch Every Time Winner gehörte. Am 18. September war er in Vincennes sogar schon in der Favoritenrolle, hatte aber über die Mitteldistanz im letzten Bogen zuviel Aufwand gegen sich. Als Fünfter war er schon deutlich vom siegreichen Caviar From Mine entfernt, verbesserte aber seine Bestmarke auf 10,8.
 
Die Einheimischen werden wohl am besten durch Kavala De Padd und Krackmania vertreten. Kavala De Padd (11) aus dem Stall von Laurent-Claude Abrivard muss für eine gute Platzierung erst einmal auf den Beinen bleiben. Nachdem sie das Feld Anfang August noch bis in den Einlauf geführt hat, patzte sie am 06. September schon beim Eindrehen in Vincennes. Genügend Talent besitzt sie allemal.
 
Das gleiche gilt für Krackmania (10), die ebenfalls mit zwei "roten Karten" anreist. Der Totoschocker vom Erfolg Mitte Juni in Enghien ist noch nicht vergessen. Und zuletzt war die 5jährige in Enghien noch nicht geschlagen, als Mitte Einlauf eine Behinderung zur Disqualifikation führte.
 
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Montag in Le Croise-Laroche - Matthieu Abrivard: "Ksar hat einen guten Eindruck hinterlassen"
 
Am Montag finden in Le Croise-Laroche zwei Läufe zu den LeTrot Open des Regions statt, deren Finals am 30. November in Vincennes ausgetragen werden. Bei den 5jährigen hat sich nur ein Teilnehmer mit der doppelten Zulage in das Rennen gewagt. Aber Ksar ist auch zugleich der Star des Renntages.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
 
Der Crack aus dem Stall von Emmanuel Varin war schon mehrfach auf höchster Ebene platziert und trifft zum Teil auf Gegner, die nur ein Bruchteil seines Kontostandes aufweisen können. Insofern kann man den Schritt in diese dennoch heikle Aufgabe nachvollziehen. Ksar (216) braucht nach teils unglücklichen Auftritten in der Jahrgangsspitze wieder ein Erfolgserlebnis. Im Sulky sitzt wie gewohnt sein Stammfaher Matthieu Abrivard, der dem Start optimistisch entgegenblickt: "Im Criterium wurde er früh disqualifiziert. Aber er hat hinter dem Feld auf mich einen guten Eindruck hinterlassen."
 
Die kürzlich in Reims erfolgreiche Kotkie (215) ist im zweiten Band ideal untergebracht. Ihr Besitzer Eric Bee äußerte sich auch gegenüber dem ParisTurf: "Das Finale ist ihr Ziel. Aber die Stute ist bereits wieder in Topform, und die flache Bahn von Le Croise-Laroche kommt ihr voll entgegen."
 
An der Grundmarke muss man auf die gut untergekommene Kara d’Or (208) achten. Und auch Krono Du Trio (203), der nach drei Starts mit größerem zeitlichen Abstand wieder deutlich leichter an den Ablauf kommt, könnte Chancen auf eine vordere Platzierung besitzen.
 
 
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PRIX DES ELITES - Eric Raffin: Ich bin außen gestartet und dann es hieß es einfach 'Go'
 
Ein Teil der aufmerksamen Wetter hatte es schon erahnen können. In den letzten Minuten vor dem Start des Prix des Elites am gestrigen Sonntag stieg die Quote des Favoriten L'Ecrin d'Or unaufhörlich an. Bei seinem letzten Aufcantern machte der Hengst einfach keinen guten Eindruck, was ernsthafte Zweifel aufkommen ließ. Zweifel, die sich bestätigten, denn schon auf dem Weg in die Senke wurde L'Ecrin d'Or von der Rennleitung wegen unreiner Gangart disqualifiziert.
 
Schon kurz vor dem Start wurde also Liberte Du Goutier in die Favoritenrolle gehoben. Die Stute aus dem Stall Duvaldestin ist noch recht neu in der Monte-Szene, hat aber nach ihrem siegreichen ersten Auftritt unter dem Sattel sofort auf semi-klassischem Niveau nachlegen können. Sie war nach einem ordentlichen Start im, nach mehreren frühen Ausfällen, kleinen Feld, an fünfter Position zum Liegen gekommen, während LIONHEART von Eric Raffin schon Mitte des ersten Bogens an die Spitze geführt wurde. Und Raffin hielt die Pace auch auf der Gegenseite hoch, sodass die lange Zweitplatzierte Louve De Reve d'Or im Schlussbogen leichte Probleme bekam.
 
Foto: SCOOPDYGA
 
Zu diesem Zeitpunkt verbesserte sich Liberte Du Goutier in starker Haltung auf Rang Zwei und schien sich zumindest in die Nähe von Lionheart kämpfen zu können. Doch der Bazire-Schützling konnte an der Tete die Fahrt noch einmal verschärfen und brachte einen sicheren Sieg in unglaublichen 10,0/2.175 Meter nach Hause. Zweite bleib Liberte Du Goutier und Dritte wurde die tapfere Love Letter, die sich das ganze Rennen an Liberte Du Goutier orientierte und deren Sprint annähernd folgen konnte. Nachdem Louve De Reve d'Or schon weit zurück den vierten Platz holte, wurde die Sassier-Farbe nach Überprüfung noch aus der Wertung geworfen. Somit "erbte" eine blasse Lexie De Banville den vierten Rang.
 
 
Die letzten vier Gruppe I-Siege im Trabreiten, die der fünffache Sattel-Champion Eric Raffin errungen hat, gingen allesamt auf das Konto des Teams Bazire. Nun reiht sich der Sohn von Falcao De Laurma in die Erfolgsserie ein. Joumba De Guez (Prix Jag de Bellouet 2023, Prix de Cornulier 2025) und Jasper Des Charmes ('President' 2023) folgt nun Lionheart. Für Falco De Laurma war es als Deckhengst zugleich der erste klassische Triumph.
 
Von einem möglichen Karriereende als Jockey, wie er es im Januar zumindest andeutete, sprach Eric Raffin nun nicht mehr. Auf dem Rücken von Lionheart dürfte er sich auch noch gute Chancen auf weitere große Erfolge ausrechnen. Schon Mitte Dezember steht mit dem Prix Jag de Bellouet (GR I) der nächste Höhepunkt für diesen Jahrgang an.
 
"Ich bin außen an der Bande gestartet und dann hieß es einfach 'Go', beschrieb Eric Raffin die Taktik, die er mit auf den Weg bekommen hat. "Ich denke dabei übrigens auch an Franck Anne, der mir 2006 mit Nouba Turgot den Sieg im Prix des Elites brachte, indem er mir genau diese Taktik nahelegte. Lionheart ist ein Hengst, der das Gebiss sehr stark aufnimmt. Wir haben auch schon versucht, ihn hinter den anderen laufen zu lassen, um ihn zu schonen und ihm seinen Job beizubringen. Aber das hat ihn verärgert und er bekam schlecht Luft. Über diese kurze Distanz ging es darum, ihn nicht zu stören. Wir waren das ganze Rennen über im Einklang. Er hat sein wahres Gesicht gezeigt. Ich bin begeistert, denn wir haben uns in diesem Pferd von Anfang an wiedergefunden."
 
Auch das Trainerteam Vater und Sohn Bazire waren von der Demonstration ihres Schützlings begeistert: "Zum ersten Mal komplett barfuß. Er war einfach magisch", sagte Nicolas im Anschluss. "Er ist ein Hengst, der schon immer viel Klasse gezeigt hat, aber bei den großen Rennen bisher entweder nicht in Bestform war oder vom Pech verfolgt wurde. Ein wenig Sorgen machte ich mir beim Einlauf, als ich sah, wie leicht Liberte Du Goutier in seinem Rücken ging. Doch dann sprang er fantastisch wieder an."
 
Ein glücklicher Besitzer
 
Für den Eigentümer von Lionheart, Mathieu Porte, war es der erste Gruppe I-Erfolg, der vor 22.000 Zuschauern einen passenden Rahmen gefunden hat. "Mein Großvater hat mir die Leidenschaft für Pferde und Rennen vermittelt, indem er mich schon als Kind nach Vincennes mitnahm", erzählte er auf dem Podium. "Seit rund dreißig Jahren besitze ich Pferde und bin inzwischen auch Züchter geworden." Der Triumph des Vierjährigen ist zugleich die Krönung einer jahrzehntelangen Freundschaft mit Hugues Rousseau, dem Besitzer des Haras du Mont-Goubert, dessen Hengstbestand er verwaltet. "Er war es, der Lionheart gezüchtet hat. Ich habe ihn auf der Weide erworben. Heute hat er seinen wahren Wert gezeigt. Mein Dank und meine Glückwünsche gehen an das gesamte großartige Team, dass ihn bis hierher geführt hat."
 
Auch wenn Liberte Du Goutier beim dritten Start unter dem Sattel ihre erste Niederlage einstecken musste, war sie mit 10,2 bereits schneller unterwegs, als es ihre berühmte ältere Schwester Flamme Du Goutier jemals war. Die zweifache Cornulier-Siegerin hat eine Bestmarke von 10,6. "Sie ist sehr leicht zu reiten, und ich habe ein gutes Rennen erwischt", erklärte Mathieu Mottier. "Wahrscheinlich hätte ich weiterreiten sollen, statt sie im Windschatten von Lionheart verschnaufen zu lassen, denn danach zog sie nicht mehr richtig an. Das war mein einziger kleiner Fehler, auch wenn der Sieger schon immer ein sehr gutes Pferd war."
Montag 29 September 12:42 Uhr
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Gambler

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Luba Sonn Luba Sonn Genau so war es. Nach dem Aufcantern war  L'Ecrin d'Or Vollstreicher. 

Montag 29 September 20:34 Uhr
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Luba Sonn

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Dienstag in Vincennes -  Youngster von Galius im Fokus

Zwei der hoffnungsvollsten 2jährigen Frankreichs treten am Dienstag, nach Geschlechtern getrennt, in Vincennes an. Beide sind nach jeweils zwei Starts ungeschlagen. Und beide stammen von Galius ab.

Der unvergessene Galius ist mit seinem zweiten aktiven Jahrgang auffallend erfolgreich in der Generation 2023. Der Champion von Severine Raimond und Cyril Raimbaud verbucht bei den "N's" bereits sieben Siege und eine Podiumsquote von 57% bei vierzehn Starts seiner Nachkommen aus diesem Jahrgang.

Den Anfang macht um 18.53h im fünften Rennen des Tages Nuage De Beaucamps. Der Hengst debütierte Anfang Juli über Gras in Le Touquet und fertigte dabei Start-Ziel einen gewissen Napolitano Vero ab. Drei Wochen später wagte sich der 2jährige schon nach Enghien, wo er ebenfalls Start-Ziel gegen eine Allaire-Farbe gewinnen konnte, die im Rücken auf eine Chance wartete. Aber der Schützling aus dem Stall von Patrick Desprez machte sich im Einlauf sehr leicht frei. "Seitdem ist er nicht mehr gelaufen, weil es keine passenden Engagements gab", erklärte Patrick Desprez gegenüber Samuel Marchesseau. "Aber das Pferd ist in guter Verfassung, er hat am vergangenen Samstag in Amiens trainiert. Franck (Ouvrie, sein Fahrer) war mit der Arbeit zufrieden. Jetzt wird das Pferd zum ersten Mal die große Bahn in Vincennes entdecken. Ein interessanter Test und die logische Fortsetzung seines Programms. Am meisten fürchte ich Nectar d’Avignere. Nuage hat den Vorteil, gut zu starten und einen guten Charakter zu haben. Normalerweise sollte er ohne Martingal laufen, aber wegen der Bergabpassage bin ich mir noch nicht ganz sicher. Wir entscheiden am Dienstag."

Nuage De Beaucamps - Foto: SCOOPDYGA

 

Ebenso dürfte Noble Venisi einer der Hauptgegner werden, der schon die meiste Rennerfahrung besitzt, und zuletzt seine Maidenschaft in Vincennes abgelegt hat. Die vorhandene Erfahrung im "Temple Du Trot" dürfte ebenfalls von Vorteil sein.

Allaire gegen Allaire im Prix Undina

Während Philippe Allaire bei den Hengsten nicht vertreten ist, greift er bei den Stuten im Prix Undina an. Ein Rennen, dass er in den letzten zehn Ausgaben bereits siebenmal gewonnen hat. Auch die Galius-Tochter Nouba Du Bas Bosq ist nach zwei Starts ungeschlagen. "Sie ist mental gefestigt", sagte Yoann Lebourgeois, der sie als Jährling erworben und nach ihrem Sieg am 19. Juli in Enghien weiterverkauft hat. Doch ihre Trainingsgefährtin, die hoch eingeschätzte Normandie Niemen, wird ihr hier zur ernsthaften Gegnerin. Die Tochter von Italiano Vero war ebenfalls in ihren beiden ersten Auftritten, in Enghien und Vincennes, ohne jede Konkurrenz und zeigte dabei viel Klasse. "Ihr Körper ist eigentlich noch nicht für jetzt gemacht, aber sie erledigte es sehr leicht", erklärte David Thomain Anfang nach dem Erfolg zu Beginn des Monats. Beide werden versuchen, ihre weiße Weste zu verteidigen.

ZUM RENNTAG BEI TROTTO

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GRAND PRIX ANJOU MAINE - Ino Du Lupin ausgeschlossen

Wenn am Mittwoch in Angers der Grand Prix Anjou Maine ausgetragen wird, müssen die Zuschauer und Wetter auf einen der besten Traber Frankreichs verzichten. Ino Du Lupin wurde aus der Quinte gemindert, in der er einer der Favoriten gewesen wäre. Gute oder schlechte Entscheidung? Benoit Fabrega, Direktor der Rennkommission der SETF, hat dazu Fragen die Fragen des ParisTurf' beantwortet.

Foto: BriensPhoto.com

 

ParisTurf: "Benoit, das Fehlen eines Trabers vom Kaliber eines Ino Du Lupin ist für die Wetter schwer nachzuvollziehen. Man kann sich zurecht fragen, warum der Grand Prix Anjou Maine, ein Gruppe III-Rennen und zugleich eine Quinte-Prüfung, auf 16 Starter begrenzt ist?"

Benoit Fabrega: "Die Begrenzung auf 16 Starter bei Rennen, die als Quinte gelaufen werden, wurde beschlossen, nachdem Studien zur Umsatzoptimierung gezeigt hatten, dass ein Rennen mit mehr Teilnehmern, also 17 oder 18, weniger ertragreich ist. Ausgehend von dieser Erkenntnis wurde die Entscheidung getroffen, die Starterzahl auf 16 zu begrenzen, um den Erwartungen der Kunden, sprich der Wetter, gerecht zu werden. Das ist also die geltende Regel und das Reglement wurde in diesem Fall eingehalten. Im Sinne einer finanziellen Umsatzoptimierung."

PT "Kann man wirklich behaupten, dass mit Ino Du Lupin am Start, also bei einer Quinte mit 17 Teilnehmern, der Umsatz schlechter ausgefallen wäre?"

BF: "Wie ich eben schon sagte, haben die Studien zur Optimierung der Umsätze klar gezeigt, dass man 16 Starter nicht überschreiten darf. Zugegeben, im vorliegenden Fall ist mit Ino Du Lupin ein Aushängeschild auf der Strecke geblieben, aber entsprechend den allgemeinen Bedingungen zum Eleminieren. Er war zudem der gewinnärmste Teilnehmer aus dem zweiten Band, mit 100.000 Euro (genau 103.880 Euro) weniger als Fulton. Außerdem hatte Ino Du Lupin keinerlei Prioritäten, die er hätte setzen können. Es gibt Ausnahmen, bei denen bis zu 18 Starter zugelassen sind. Und zwar in Selektionsrennen der Gruppe I und II. Vielleicht wird sich die Programmkommission künftig überlegen, dies auch für Gruppe III-Rennen einzuführen. Aber man muss sich bewusst sein: damit würde der Umsatz geschmälert."

PT: "Bestand nicht die Möglichkeit, eine Ausnahmeregel zu schaffen, wie in diesem Fall mit Ino du Lupin?"

BF: "Das ist unmöglich. Man kann nicht so subjektiv vorgehen, sonst reden wir von Einladungsrennen. Es braucht zwingend objektive Kriterien: Qualifikation, Gewinnsummen und Teilnehmerbegrenzung. Diese wenden wir an. Zugegeben manchmal etwas 'stur und streng' , aber dazu sind wir verpflichtet. Meine Aufgabe ist es, die Rennen 'aufzubauen' und dabei das Reglement konsequent einzuhalten. Dass Ino Du Lupin ausgeschlossen wurde, ist sportlich bedauerlich. Aber es gibt für ihn andere Rennen. Sollte man das Reglement ändern? Das liegt nicht in meiner Verantwortung. Bedenken Sie aber: wenn man die allgemeinen Bedingungen verändert, schafft man möglicherweise neue Probleme."

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GRAND PRIX ANJOU MAINE  - Ready Cash-Review

Am Mittwoch wird in Angers wieder der Grand Prix Anjou Maine ausgetragen. Der ParisTurf blickt in die Historie des Rennens zurück, welches vor allem in Angers großen Namen angezogen hat.

Der Grand Prix Anjou-Maine trägt zwar nur das Label eines Gruppe III-Rennens, aber wenn das Rennen, welches in der Region wandert, in Angers ausgetragen wird, ist es von großen Champions geprägt worden. Nach Abo Volo, der 1996 auf der Bahn von Angers glänzte, bevor er wenige Monate später im Prix d’Amerique triumphierte, und nach Jardy, der 2005 in einem Duell Love You besiegte, erschien 2011 Ready Cash als amtierender Amerique-Sieger und großer Star auf der Rennbahn von Eventard.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Das war noch eine Zeit, in der besondere Pferde das Publikum anzogen. Es waren viele Leute da, um Ready Cash zu sehen. Und die Rennbahn von Angers hatte mitgezogen - es gab Werbung in der Stadt, Radiospots … Das war ein großes Ereignis", erinnert sich Michel Baruteau, der das Rennen auf der Bahn kommentierte. Einen Amerique-Sieger in Angers zu sehen - darauf hatten die Turfisten der Region neun Jahre gewartet. 2002 war General Du Pommeau Zweiter geworden, jedoch nachträglich auf den dritten Platz zurückgesetzt worden, vor einem gewissen Jag De Bellouet, der Fünfter wurde.

"Mein" Prix d’Amerique

Seit seinem beeindruckenden Doppelerfolg "Prix d’Amerique/Prix de France" war der Indy De Vive-Sohn 234 Tage nicht mehr im Wettkampf angetreten. In einem Rennen, welches von Romcok De Guez angeführt wurde (später disqualifiziert), erhielt Ready Cash mit Thierry Duvaldestin ein ideales Rennen im Windschatten von Rolling d’Heripre, einem dreifachen Gruppe I-Sieger. Zu Beginn der Zielgeraden hörte man den Kommentator begeistert ausrufen: "Ready Cash schaltet in den fünften Gang …", bevor er auf den letzten hundert Metern souverän an dem Schützling von Fabrice Souloy vorbeizog. Paris Haufor, Sieger im Criterium der 5jährigen, komplettierte mit einem starken Endspurt das Podium. "Ich stand unter einem gewissen Druck, aber ich habe eine hervorragende Erinnerung daran", fügt Michel Baruteau hinzu, der seit 1987 für den Verband Anjou-Maine kommentiert. Das war 'mein' Prix d’Amerique."

Nach diesem Erfolg erklärte Thierry Duvaldestin gegenüber Tanguy Bernier, damals Journalist beim ParisTurf: "Das Pferd überraschte mich, denn auch wenn er wieder sein Idealgewicht erreicht hat, hat er zu Hause nur leichte Arbeiten verrichtet. Außerdem hat er während des Rennens stark gepullt."

Im darauffolgenden Winter absolvierte der Crack von Philippe Allaire ein nahezu perfektes Meeting: Er gewann drei der vier B-Rennen (Bretagne, Bourbonnais, Bourgogne) und holte sich dann seinen zweiten 'Stern' im Prix d’Amerique 2012.

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FINALE UET ELITE CIRCUIT  - Duvaldestin: "Wir haben uns mit Idao für Solvalla entschieden"

In einer Mitteilung, die an diesem Montag auf der Website der Rennbahn von Solvalla veröffentlicht wurde, informiert der Sportdirektor Ola Lerna, dass der zweifache Amerique-Sieger am 11. Oktober im Finale des UET Elite Circuit in Solvalla an den Start gehen wird. Im Gegensatz zu Go On Boy, der der Führende in der Gesamtwertung ist.

Foto: SCOOPDYGA

 

Die Pressemitteilung des Sportdirektors stützt sich dabei auf die Information von Susanne Ohme, die schon jahrelang die Pflegerin des Severino-Sohnes ist. "Das Pferd ist noch nicht in Topform. Der Trainer war aber mit den letzten Arbeiten sehr zufrieden", wird Ohme zitiert.

Somit wird Idao nach seinem verpatzten Auftritt im Elitloppet 2024 erneut die Bahn von Solvalla betreten. Am 20. September belegte Idao De Tillard beim zweiten Start nach langer Pause den dritten Platz im Grand Prix de Wallonie in Mons.

Im Gespräch mit dem ParisTurf bestätigte Trainer Thierry Duvaldestin, der am selben Tag Lovino Bello im Grand Prix der UET an den Start schicken wird, den kommenden Auftritt: "Wir haben uns für Solvalla entschieden, weil Idao vom Rennen in Mons profitieren dürfte. Ansonsten hätten wir zu lange bis zum ersten "B" (Anm.: Prix de Bretagne) am 16. November warten müssen. Das Pferd wird komplett antreten." Sein bisher einziger barfüßiger Auftritt war am letzten Januar-Sonntag 2025 und brachte den zweiten Triumph im Prix d'Amerique ein.

Go On Boy nicht dabei

Go On Boy, der seit seinem Rekordsieg im Prix de Washington Anfang Juli in Enghien nicht mehr gestartet ist, wird seinen Titel nicht verteidigen. Der Sieger der letzten Ausgabe und aktuelle Führende in der Gesamtwertung fehlt definitiv, wie Ola Lerna auf 'ATG Live' knapp erklärte: "Go On Boy wird nicht kommen."

Hintergrund ist die dreimonatige Dopingsperre seines Trainers Romain Derieux, die noch bis Ende Oktober läuft.

Auch Önas Prince, Zweiter der Gesamtwertung mit 42 Punkten und fünf Teilnahmen, wird nicht antreten. Trainer Per Nordström erklärte gegenüber der Fachzeitung Travronden, er wolle den siebenfachen Gruppe I-Sieger im Winter schonen, nachdem er im Aby Stora Pris nur Achter geworden war.

Die Stute Inmarosa, die im Mai im Harper Hanovers einen beeindruckenden Sieg gefeiert hatte, könnte dagegen Idao De Tillard nach Solvalla folgen. "Es ist wahrscheinlich, dass sie antritt", sagte Leo Abrivard gegenüber Repoterin Lara Bouve in Enghien. "Aber sicher ist es noch nicht."

Mittwoch 01 Oktober 00:03 Uhr
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Luba Sonn

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GRAND PRIX ANJOU MAINE - Sechs Millionäre in der Quinte 

Der diesjährige Grand Prix Anjou Maine hat schon nach der Starterangabe für Schlagzeilen gesorgt. Einer der Stars der französischen Szene hat es aufgrund fehlender Gewinnumme nicht in das volle Feld geschafft. Die Rede ist von Ino Du Lupin. Dennoch hat das Feld mit sechs Millionären einige große Namen gefunden, wobei natürlich erwähnt werden muss, dass nicht alle der 'Geldschränke' mit großen Ambitionen antreten.

Für den Aufbau der Königswette könnte sich Jazzman Debailleul (8) empfehlen, der an der Grundmarke sehr gut untergekommen ist. Der Star aus dem Stall von Erno Szirmay hat über den Sommer eine kleine Pause eingelegt, sich aber am 07. September auf der Grasbahn in Alencon mit einem Prepare zurückgemeldet. Dabei konnte er mit ein wenig Speed auch als Achter gefallen.

In solch einem Rennen ist natürlich auch der Stall Duvaldestin vertreten. Es fällt nicht ganz leicht, welchen der beiden 'Neuzugänge' man das Vertrauen schenkt. Sowohl Ideal Du Rocher, als auch Diamond Truppo haben je drei Starts für das neue Quartier absolviert. Am Ende gibt der aktuelle Erfolg von Ideal Du Rocher (5) den Vorzug. Der Wallach konnte am 13. September ein gut besetztes Course B in Vincennes gewinnen, wobei er in der Hand von Clement Duvaldestin, der wieder an Bord ist, auch ein Traumrennen an zweiter Position erwischte.

Der Italiener Diamond Truppo (4) konnte vor allem beim Erfolg am 23. August in Vincennes beeindrucken. Nach früher Führung wurde er im Laufe der Partie weiter zurückgereicht, flog aber im Einlauf unwiderstehlich zum Sieg. Und auch am 17. September hielt er sich als Vierter gegen die Älteren in der schnellen Endphase sehr tapfer auf dem vierten Rang.

Nachdem der Stall von Jean-Michel Baudouin über den Sommer von einem hartnäckigen Virus befallen war, der alle Aktivitäten lahmlegte, geht das Quartier seit Mitte September wieder an den Start. Die Form ist natürlich noch nicht vorhanden, weil überwiegend Prepare absolviert wurden. Diese Vorbereitung unter Wettkampfbedingungen hat Gaspar d'Angis (10) schon hinter sich gebracht. Auch wenn der Wallach dabei praktisch die ganze Zeit weit hinter dem Feld war, muss man den 9jährigen dennoch auf dem Zettel haben. Gerade im Stall Baudouin hat man solche Vorbereitungen schon öfter zum Erfolg führen gesehen.

Im zweiten Band kann man weder die Amerique-Zweite Just Love You (11), noch Jushua Tree (12) ganz aus der Wette ausschließen, auch wenn beide mit vollem Beschlag an den Ablauf kommen. Die Stute dürfte mit zwei Starts im Bauch schon etwas weiter sein, vor allem weil Jushua Tree noch länger pausiert hat und bei seiner Rückkehr nach einer Kollision früh disqualifiziert wurde.

Auch Izoard Vedaquais (13) gehört zu den Rückkehrern. Von Juni 2024 bis März 2025 pausierte der Bird Parker-Sohn schon einmal sehr lange, um dann für einen einzigen Start zurückzukommen. Immerhin schloss er das Handicap als Vierter ab, wurde seitdem jedoch wieder nicht im Rennen gesehen. Sein Trainer Philippe Allaire bringt ihn aber schon ohne Vordereisen an den Start, was einen Auftritt in der Wette nicht unwahrscheinlich macht.

Hymne Du Gers (7) kommmt einfach nicht in Schwung, findet als zweite Bazire-Farbe aber ein deutlich besser passendes Rennen vor, als es zuletzt im Grand National Du Trot der Fall war.

Auch Phillippe Allaire hat mit Just A Gigolo (15) noch eine zweite Farbe am Ablauf, der aber eine ähnlich lange Pause überbrücken muss. Für mehr als ein mögliches Komplettieren der Quinte kommt der 6jährige nicht in Betracht.

Der Rest des Feldes besteht aus Pferden, die sich überwiegend für die Trabreiten im bevorstehenden Wintermeeting in Form bringen wollen.

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Internationale Journalisten tippen den "Arc"

Irland, Japan, Frankreich und England werden durch verschiedene Starter im Prix de l’Arc de Triomphe vertreten sein. Der ParisTurf hat vier Journalisten, die jeweils eines dieser Pferdesportländer repräsentieren, um ihre Einschätzung zum Jahreshighlight der Galopper in Frankreich gebeten. Dabei wurde um Antwort auf folgende Fragen gebeten: das bevorzugte Pferd ihres Landes, ihren Gesamtsieger-Favoriten (länderübergreifend) sowie einen Außenseiter mit attraktiver Quote.

Foto: SCOOPDYGA

 

Kevin Blake (Irland)

"Wie schon im letzten Jahr ist es eine sehr offene Ausgabe. Es gibt keinen klaren Topfavoriten oder ein überragendes Pferd. Manche sagen das Niveau sei etwas niedriger als üblich, aber so etwas vor dem Rennen zu behaupten, halte ich für gefährlich", erklärt Kevin Blake, der unter anderem für AtTheRaces und ITV Racing arbeitet und über 94.000 Follower auf X hat. "Am wichtigsten ist, dass wir ein gleichmäßiges Rennen sehen, an dessen Ende ein(e) wahre(r) Champion(nesse) gekrönt wird.

Was die irischen Starter betrifft, gefällt mir Minnie Hauk sehr gut. Sie wird mit jedem Start stärker, die Distanz liegt ihr und ein schnelles Rennen wie im Prix de l’Arc de Triomphe spielt ihr in die Karten. Mein Favorit ist allerdings Croix Du Nord, der zu einer attraktiven Quote läuft (ca. 9,0). Mit dem günstigen Wetter dürfte der Boden weniger weich sein als im Prix du Prince d’Orange, den er gewonnen hat. Er ist ein dreijähriger, der sich noch steigern kann und von seiner letzten Form und der weiteren Distanz profitieren wird.

Als Außenseiter halte ich Los Angeles für völlig unterschätzt. Bei 40,0 ist er im Wettmarkt viel zu hoch angesetzt, wenn man ihn nach seinen besten Leistungen beurteilt."

Satoshi Hiramatsu (Japan)

Der japanische Journalist Satoshi Hiramatsu (u. a. Sports Nippon Newspaper, Yushun Magazine, Keiba Book) wünscht sich sehnlichst einen japanischen Sieg, hat aber großen Respekt vor Aventure: "Bevor ich über Croix Du Nord spreche: Für mich hat die Siegerin des Prix Vermeille, Aventure, die besten Chancen. Sie liebt Longchamp und hat mich zuletzt sehr beeindruckt. Das ist das Pferd, dass es zu schlagen gilt.

Wir haben drei Starter: Auch wenn Alohi Alii und Byzantine Dream gute Pferde sind, sehe ich bei ihnen nur Außenseiterchancen. Japan war schon viermal Zweiter. Mit Orfevre (zweimal), Nakayama Festa und El Condor Pasa, doch ich habe Vertrauen in Croix Du Nord. Er will unbedingt gewinnen, hat riesiges Talent und bewiesen, dass er auch mit weicherem Boden in Longchamp zurechtkommt. Als japanischer Derbysieger besitzt er noch Entwicklungspotenzial.

Ein interessanter Außenseiter ist für mich Quisisana (25,0). Im Prix Jean Romanet hat sie mit Reserven gewonnen und bringt das richtige Profil mit."

Katherine Ford (Frankreich)

Die Frankreich-Vertreterin Katherine Ford (u. a. Equidia, Sky Sports Racing) setzt ebenfalls auf Aventure.

"Es ist ein offenes Feld, aber Aventure erfüllt sehr viele Kriterien", sagt sie. "Trainer Christophe Ferland hat ihr bewusst noch ein kleines bisschen Arbeit gelassen, auch wenn sie schon fast bei 100% sein musste, um ihr Gruppe I-Rennen zu gewinnen. Regen wäre kein Problem, aber auch trockene Bedingungen liegen ihr.

Von den ausländischen Startern gefällt mir Croix Du Nord. Zwar liefen seine letzten Arbeiten in Chantilly nicht ganz nach Plan, und in Longchamp war der Boden weicher, als er ihn mag, doch er hat sich trotzdem durchgesetzt. Wenn er sich auf seiner Generalprobe steigert, wird er ein ernstes Wort mitreden. Als spannenden Außenseiter sehe ich White Birch (50,0)."

Marcus Armytage (England)

Für den britischen Journalisten Marcus Armytage (Daily Telegraph) spiegelt auch das Wettgeschehen die Offenheit des Jahrgangs wider.

"Die britische Beteiligung ist dieses Jahr recht schwach, das muss man ehrlich sagen. Meine erste Wahl für England wäre Estrange, sofern sie überhaupt läuft. Ihr Umfeld hätte sich allerdings Regen in den kommenden Tagen gewünscht. Vielleicht wartet man auch auf den Champions Day in zwei Wochen.

Mein Gesamtfavorit ist Minnie Hauk. Sie ist dieses Jahr ungeschlagen und bringt viele Stärken mit. Schade, dass Ryan Moore (verletzt) sie nicht reiten kann. Aber Aidan O’Brien wird sicher einen Top-Jockey finden. Als Außenseiter habe ich Alohi Alii (16,0) im Blick. Sein Sieg in Deauville gegen den starken Rashabar war sehr überzeugend."

Mittwoch 01 Oktober 17:02 Uhr
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Luba Sonn

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Franck Ouvrie: "Mit Nuage Des Beaucamps habe ich sechs Gänge"

Am gestrigen Dienstag gaben Nuage Des Beaucamps und Nouba Du Bas Bosq ein perfektes Debüt in Vincennes ab. Die Schützlinge von Patrick Desprez und Philippe Allaire sind damit beide weiterhin ungeschlagen - drei Starts, drei Siege.

Zuerst bewies Nuage De Beaucamps mit Franck Ouvrie im Sulky seine Klasse in der Hengstabteilung. Der Schützling von Patrick Desprez, der erstmals in Vincennes angetreten ist trat gewohnt schnell ein. Mit der Übernahme der Spitze kontrollierte er das Geschehen durchweg und konnte im Einlauf noch einmal zulegen, sodass er sich klar gegen Nobel Venesi durchsetzte. "Trotz seiner imposanten Statur für einen Zweijährigen habe ich mit ihm sechs Gänge", betonte der siegreiche Fahrer. "Er kann schnell starten, ich kann ihn jederzeit zurücknehmen und wieder beschleunigen. Bislang hat er keinerlei Schwächen. Er ist eine richtige Maschine und das stimmt sehr zuversichtlich für die Zukunft. Es freut mich für Patrick (Desprez), der hervorragende Arbeit leistet. Schon beim Einbrechen hat er gesagt, dass dieses Pferd herausragt. Und jetzt muss es so weitergehen."

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Während Nobel Venesi Zweiter blieb, kam der grße Favorit Nectar d’Avigniere, der lange hinter dem Führenden lag, nicht über Rang vier hinaus.

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Bei den Stuten im Prix Undina tat es Nouba Du Bas Bosq ihrem männlichen Pendant gleich und blieb ebenfalls beim dritten Start ungeschlagen. Die Stute von Philippe Allaire sorgte damit für ein Doppel der Galius-Nachkommen. In einem ähnlich verlaufenen Rennen übernahm sie die Spitze, kontrollierte locker den Anstieg und zog auf der Zielgeraden souverän davon, ohne je in Gefahr zu geraten. "Sie ist gut gestartet und lief vorne völlig entspannt", erklärte ihr Fahrer Yoann Lebourgeois. "Wir konnten das Tempo ruhig halten, und als ich sie am Eingang der Geraden fragte, hat sie sich wunderbar gestreckt."

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Mit einer Siegerzeit von 15,7 blieb sie drei Zehntel langsamer als die Hengste, verwies aber Nocive Du Choquel deutlich auf Platz zwei, womit Trainer Nicolas Bridault nach Nobel Venesi bereits seinen zweiten Ehrenplatz des Tages verbuchte.

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Sorge vor Übersteuerung - Jean-Pierre Vogel: "Die Pferderennbranche ist verletzlich"

Im vergangenen Jahr hatte sich die Welt des Rennsports mobilisiert und es damit geschafft, die zeitweise geplante Erhöhung der Abgaben auf Pferdewetten zu verhindern. Doch wie sieht es 2026 aus, fragt sich der ParisTurf und erläutert die aktuelle Situation.

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Aber zuerst ein Rückblick auf die Geschehnisse des letzten Jahres: 07. November 2024. Nach Angaben der Organisatoren gingen 10.000 Menschen in Paris auf die Straße, um ihren Unmut über die mögliche Einführung einer Zusatzbesteuerung der Pferdewetten im Rahmen des Staatshaushalts 2025 kundzutun. Mehr Einnahmen für den Staat würden im Gegenzug eine Verringerung der Mittel für die gesamte Pferderennbranche bedeuten.

Die Anbieter von Sportwetten und Online-Poker hingegen sind nicht verschont geblieben: Je nach Spielart mussten sie zwischen 4 und 10 Prozentpunkte höhere Abgaben auf den Bruttospielertrag (Einsätze minus Gewinne) hinnehmen, dazu kamen zusätzliche Gebühren auf Werbeausgaben. Doch gelingt es den Pferdewetten auch diesmal, wie 2024, einer Steuererhöhung zu entkommen?

"Die Haushaltsdebatte ist noch nicht eröffnet, aber angesichts der angespannten Lage der französischen Finanzen ist das Risiko groß, dass es erneut Versuche geben wird, die Steuern zu erhöhen", erklärt Pierre Preaud, Generalsekretär der FNCH, der das Thema mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt. "Man muss sich darauf einstellen und es ist entscheidend, mobilisiert zu bleiben. Letztes Jahr ist es uns immerhin gelungen, einen großen Teil der politischen Klasse davon zu überzeugen, dass man dies auf keinen Fall tun darf. Deshalb setzen wir unsere Gespräche mit lokalen Politikern im Rahmen der 'operations territoires hippiques' fort. Kürzlich waren wir in Calas und in Graignes. Wir arbeiten weiter am Fundament und verbreiten die Botschaft: Eine Steuererhöhung wäre eine endgültige Art, die Rennbranche zu zerstören, denn schon bei gleichbleibender Steuerlast ist es extrem schwierig. Offiziell gibt es im Moment zwar keinerlei Hinweise auf ein Projekt zur Überbesteuerung der Pferdewetten, doch Wachsamkeit ist geboten."

"Auch wenn wir noch nicht wissen, was bei den Debatten herauskommen wird, ist es sicher, dass dies ein Risiko für die Pferderennbranche wäre. Deshalb werden wir sehr wachsam bleiben," erklärte Geraldine Bannier, Abgeordnete aus der Mayenne, rund zehn Tage nach dem FNCH-Kongress in Tours, an dem sie teilnahm. Zwar war sie am 07. November nicht auf der Straße, doch im Parlament hat sie klar Stellung bezogen: "Wir werden versuchen, eine Beratungsargentur einzuschalten, um zu erfahren, ob es bereits Signale gibt. Doch im Moment stehen andere Themen auf der Tagesordnung."

Tatsächlich ist der neue Premierminister Sebastien Lecornu seit seiner Ernennung unermüdlich dabei, Gespräche zu führen, um sein Regierungsteam, dass bald vorgestellt werden soll, zusammenzustellen und gleichzeitig den berüchtigten Haushalt 2026 vorzubereiten, für den Francois Bayrou keine Vertrauensmehrheit im Parlament bekommen hat. Geschlossen aufzutreten, während jede Partei versucht, im Haushalt 2026 ihre Interessen durchzusetzen, ist eindeutig überlebenswichtig.

"Meine Freunde, die Botschaft, die ich heute überbringen möchte, ist einfach: Die französische Pferderennbranche ist ein nationales Kapital, aber sie ist verletzlich", betonte Jean-Pierre Vogel, Senator aus Sarthe und Vorsitzender der Groupe Cheval im Senat, auf dem Kongress in Tours. "Ihre Zukunft hängt von unserer kollektiven Fähigkeit ab, geeint zu bleiben, gemeinsam Widerstand zu leisten, unser Modell zu modernisieren, ohne es zu verfälschen, unser territoriales Netz zu erhalten und mit Nachdruck unsere besondere Steuerregelung zu verteidigen."

Mittwoch 01 Oktober 23:45 Uhr
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Luba Sonn

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ARC-WOCHENENDE - Elisabeth Garel: "HM Alchahine wird alles versuchen"

Elisabeth Garel gehört zu den Frauen im Galopp-Rennsport, die schon so viel erlebt haben, dass ihre Geschichte für drei Leben ausreichen würde. Bevor sie zwischen Freitag und Sonntag in allen großen Rennen für Araberpferde in Saint-Cloud und ParisLongchamp Starter haben wird, hat sie ihre Geschichte dem ParisTurf erzählt.

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Mit acht Jahren entdeckt Elisabeth Garel durch eine Klassenkameradin den Reitsport und verliebte sich sofort. Ihre Eltern opfern viel, um ihr ein paar Stunden zu ermöglichen, doch die junge Frau aus Bordeaux findet bald eine clevere Lösung: "Jeden Sommer fuhren die Pferdebesitzer in den Urlaub. Ich konnte mich nützlich machen, indem ich ihre Pferde bewegte, und durfte so von morgens bis abends reiten. Unterstützt wurde ich von Louis Vilfeux, einem ehemaligen Jockey, der dort arbeitete." Er stellt sie Fernand Soubagne vor, der Trainer in Bordeaux war. Elisabeth bekam eine Amateur-Lizenz und gewann am 01. Mai 1972 bei ihrem zweiten Ritt in Limoges. "Das war für die Familie Flambau. Die Offiziellen gratulierten mir, dass ich 'ohne' Steigbügel gewonnen hätte. Erst mit dem Blick auf das Zielfoto habe ich es verstanden: Ich saß so lang im Sattel, dass es aussah, als hätte ich keine Steigbügel benutzt. Ich muss gestehen, am Anfang war ich nicht besonders gut!"

Mit 17 zieht sie nach La Teste, arbeitet als Sekretärin bei Eric Danel und reitet im Training, bevor sie bei Jean Bardon anklopft. Parallel tritt sie erfolgreich in Damenrennen an, heiratet den Vater ihrer Tochter Aurelia und bleibt neun Jahre dort  bis eine Begegnung ihr Leben verändert. "Ich habe Jean-Francois Bernard kennengelernt, und beim ersten Blick war alles anders. Ich habe den Mann sofort gemocht. Seine Gesten, seine Stimme, einfach alles. Zwanzig Jahre haben wir Seite an Seite gearbeitet. Wir hatten rund hundert Pferde im Stall, ich habe drei goldene Peitschen und einen Fegentri-Weltmeistertitel gewonnen. Mein Pokal wurde mir von Prinzessin Anne von England im St James Palace in London überreicht!"

Doch 2002 beschließt ihr Lebensgefährte, einen radikalen Schritt zu gehen und Frankreich zu verlassen. Zwar besitzt er Pferde und gewinnt Rennen, doch vom Beruf zu leben ist schwierig. "Er hatte diese Idee im Kopf und fragte, ob ich bereit wäre mitzukommen. Ich habe keine Sekunde gezögert. Ich liebe Herausforderungen, und mit ihm etwas Neues zu entdecken, war sehr verlockend." Ein Jahr lang trainiert er die Pferde von Scheich Zayed Al Nayan, dem Gründer der Vereinigten Arabischen Emirate (bis zu dessen Krankheit), danach zwei Jahre lang im Oman. "Dort durfte ich vor Sultan Qaboos gewinnen, der so begeistert war, dass er im Anschluss ein Damenrennen ins Leben rief, dass bis heute jedes Jahr am 01. Januar ausgetragen wird."

Doch die geringe Konkurrenz, das niedrige Niveau der Rennen und die ewige Sonne führten zur Rückkehr nach Frankreich. "Das war eine sportliche Entscheidung, um es gleich zu sagen. Wir hatten monatelang nur ein einziges Pferd, vermittelt von meinem alten Freund Jean-Jacques Piquet. Für ihn hatte ich in Frankreich mein letztes Damenrennen mit Pin d’Or in Pompadour gewonnen. Jean-Pierre Deroubaix, den wir in Oman kennengelernt hatten, half uns, indem er für uns Werbung machte. 2007 hatten wir wieder einen großen Stall mit 80 Pferden, Vollblütern und Arabern."

Doch das Schicksal schlug brutal zu: Bei einem Aufenthalt in Abu Dhabi, eingeladen von Scheich Mansour Bin Sayed, bricht Jean-François Bernard plötzlich zusammen. "Mitten beim Essen fiel er vom Stuhl. Wenige Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus erfuhr ich es: ein Gehirntumor. Es war Dezember. Im Mai darauf war er tot. In einem Augenblick habe ich alles verloren. 86 Pferde in den Boxen, 28 Angestellte. Es war alles weg. Ich werde Christiane Head immer dankbar sein, die damals Außergewöhnliches geleistet hat. Gemeinsam mit einem Arbeitsrechtsanwalt suchte sie tagelang nach einem Ausweg. Zwei Monate zuvor hatten wir geheiratet, und ich bekam eine Sondergenehmigung, um das Training fortzuführen, bis ich die Prüfung für meine eigene Trainerlizenz bestand."

In der muslimischen Welt wird eine Witwe gut unterstützt. Nach dem Tod des Mannes, mit dem sie 31 Jahre zusammen war, ließen die Besitzer ihre Pferde bei ihr und schenken ihr bis heute jedes Jahr ihr Vertrauen. "Das ist ein Zeichen ihrer Größe. Vielleicht verstehen Sie jetzt besser, warum ich so emotional werde, wenn ich ein Rennen gewinne und ihnen wenigstens ein kleines Stück dieser Treue zurückgeben kann. In ihren Augen das Leuchten zu sehen, sobald wir das Ziel als Sieger passieren, ist ein unvergleichlicher Antrieb. Ich durfte von einem großartigen Lehrer lernen. Ihm Ehre zu erweisen, indem ich weiter aufrecht bleibe, trotz der vielen herablassenden Stimmen, ist mir wichtig. Irgendwo hoffe ich, dass er stolz auf mich ist."

Heute, zehn Jahre nach jenem schicksalhaften Mai, geht das Leben weiter. Jeden Morgen steht "Babeth" im Hof. Sie reitet selbst nicht mehr, doch vom Rand der Piste aus beobachtet sie ihre Trainingsgruppen. "In der Hochsaison haben wir 80 Pferde, im Winter die Hälfte, das Programm gibt es vor. Dieses Jahr habe ich HM Alchahine im Stall. Er wird am Arc-Sonntag in Longchamp im 'Qatar Arabian World Cup' für Helal Alalawi antreten und Al Ghadeer herausfordern. Vielleicht wird er ihn nicht schlagen, aber er wird alles versuchen. Ich bin von der alten Schule: Die Pferde sind immer noch dieselben, doch drumherum hat sich vieles verändert. Unser Sport hat viel von seinem Glanz verloren, die Rentabilität steht im Vordergrund. Ich habe mein Leben als Reiterin geliebt. Das war die schönste Zeit. Wenn ich als Erste durchs Ziel ging, war ich wie in Trance, ganz allein auf der Welt. Heute finde ich ähnliche Gefühle in meiner Rolle als Trainerin wieder. Und während halb Frankreich auf die Straße geht, um mit 60 in Rente zu gehen, sage ich: Ich möchte meine mit 90 in Anspruch nehmen."

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GRAND PRIX ANJOU MAINE - Nicolas Bazire: "Ich hatte nicht mehr so recht daran geglaubt"

Am Mittwoch gab es im Grand Prix Anjou-Maine durch Hymne Du Gers eine große Überraschung, die auch die Quinte schwer treffbar machte. Für einen Euro Einsatz gab es im ersten Rang mehr als 31.000 Euro retour.

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Zum Rennverlauf: Mit einem guten Beginn übernahm Hymne Du Gers sofort das Kommando. Nicolas Bazire entschied sich aber Diamond Truppo an die Spitze zu lassen, was der Grundstein für den späteren Erfolg war. Im Rücken folgte Kid Bellay und außen führte Graal Du Tresor die zweite Spur vor Ideal Du Rocher und Jazzman Debailleul an. Diese sechs haben sich bei flotter Fahrt schnell vom Rest des Feldes absetzen können. Als Mathieu Mottier mit Graal Du Tresor auf der Überseite in dritter Position zum Einparken kam, ließ sich Clement Duvaldestin im Sulky von Ideal Du Rocher auf nach einem Windschatten immer weiter zurückfallen, was in seinem Rücken Franck Nivard mit Jazzman Debailleul gar nicht gefallen haben dürfte.

Auf der zweiten Überseite war das Feld dann wieder vereint, aber immer noch weit auseinander gezogen. Weil die zweite Spur kaum vorangekommen ist, ergriff Benjamin Rochard mit Izoard Vedaquais die Initiative und rückte bis an die vierte Stelle vor, wo er durch Graal Du Tresor auch noch einen Windschatten bekam. Während sich Ideal Du Rocher und Jazzman Debailleul sehr schwer taten, geriet Diamond Truppo an der Spitze immer mehr unter Druck. Dahinter wartete Nicolas Bazire mit vollen Händen nur auf eine Lücke, die durch eine Spurveränderung von Mathieu Mottier mit Graal Du Tresor entstanden ist. Sofort war der Bold Eagle-Sohn auf der Siegerstraße. Nicolas Bazire konnte den Arm zur Siegerpose schon deutlich vor der Linie heben, während es im Kampf um Rang Zwei noch sehr eng wurde. Es war Izoard Vedaquais, der ein glänzendes Comeback hinlegte und Graal Du Tresor und Diamond Truppo auf die Ränge Drei und Vier verbannte. Ideal Du Rocher sammelte mangels fitter Konkurrenz noch das fünfte Geld ein und komplettierte die Quinte vor Jazzman Debailleul.

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Dem Sieger reichte aus dem ersten Band eine Zeit von 13,0 , um den neunten Quinte-Erfolg für den Trainer Nicolas Bazire sicherzustellen. "Heute war er großartig", sagte der Siegfahrer am Mikrofon von Equidia. "Angesichts seines schwierigen Jahres hatte ich nicht mehr so recht daran geglaubt. Als Mathieu (Mottier) in der zweiten Spur zurückgefallen ist, war er nicht mehr aufzuhalten. Er war schon immer ein super Pferd. In den letzten Monaten hatte er es schwer, weil er immer Distanzvorgaben leisten musste, wie etwa in Lisieux oder in Craon. Heute hatte ich einen Traumverlauf in einem sehr schnellen Rennen. Als ich endlich freie Bahn hatte, wusste ich sofort, dass wir gewinnen. Er war richtig stark. Wir haben das Glück, für dieses Rennen oft gut aufgestellt zu sein. Wir treten jedes Mal gerne an."

Der stark gewettete Jushua Tree machte ausgangs des vorletzten Bogens einen großen Fehler, wurde disqualifiziert, marschierte den Einlauf aber in guter Manier hinter dem Feld herunter. "Jushua Tree fühlt sich auf Rechtskursen weniger wohl, dennoch hinterließ er auf mich einen positiven Eindruck", sagte Jean-Michel Bazire nach dem Rennen. "Nach seinem letzten Start in Laval war ich nicht wirklich begeistert, aber heute hat er mich völlig beruhigt. Ich bin sehr zufrieden. Man wird ihn am 30. Oktober im Prix des Cevennes in Vincennes wiedersehen."

Letztlich war Izoard Vedaquais der einzige Teilnehmer, der aus dem zweiten Band in der Quinte auftauchte und war mit 12,6 auch der schnellste Teilnehmer. Sein Fahrer Benjamin Rochard kommentierte das Comeback: "Ich bin sehr zufrieden mit seiner Leistung. Am Start hat er mir ein bisschen Schwierigkeiten gemacht, aber danach war er perfekt. Er war mehrere Monate nicht im Einsatz, doch er hat ein außergewöhnliches Rennen gezeigt."

Auch Clement Duvaldestin, der Fahrer des favorisierten Ideal Du Rocher äußerte sich, warum es nur für Rang Fünf reichte: "Er ist besser auf Links- als auf Rechtskursen. Es war schwierig, ihn herauszunehmen, aber er ist gut gelaufen."

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