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PRIX DE BRETAGNE - Sebastien Ernault: "Solche Momente muss man genießen"

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Der Auftakt der B-Rennen hat mit dem Prix de Bretagne so einige Überraschungen bereitgehalten. Die erste galt dem überraschend großen Vertrauen der Wetter für Jushua Tree, der zu einem Kurs von 1,5 auf die Reise geschickt wurde. Das es dann eine deutliche Niederlage für den Bazire-Schützling setzte, konnte man noch gut einordnen. Schließlich hat der siegreiche Josh Power den Bold Eagle-Sohn schon einmal sehr klar bezwungen. Viel überraschender waren die Platzierten Drei und Vier, die sich ebenfalls das Ticket für den Prix d’Amerique 2026 sicherten.

Rein ins Rennen: Vom Start weg traten einige der Gemeinten sehr gut ein, aber die Spitze übernahm Just Love You. Und Alexandre Abrivard dachte gar nicht daran die Führung hergeben zu wollen, was spätestens auf Zielhöhe erwartet worden war. Stattdessen gingen Jushua Tree und vor allem Izoard Vedaquais sehr weite Wege. In der ersten und zweiten Spur lagen Hokkaido Jiel im Rücken von Just Love You und Justin Bold ebenfalls in vorderer Linie in einem Feld, in dem es sehr viel Bewegung gab.

Als Jushua Tree mit dem Angriff auf die Spitze scheitere und in den Rücken der Führenden genommen wurde, rückte außen Borups Victory weiter auf, während Epic Kronos fehlerhaft ausgeschieden ist. Der unheimlich aufwendig vorgetragene Izoard Vedaquais löste Borups Victory in der Todesspur ab, bekam aber keinen ruhigen Moment, weil aus dem Feld Josh Power ungewohnt früh seinen Angriff startete. Als Sebastien Ernault mit dem Fuchs Ende gegenüber den Druck auf Just Love You erhöhte, löste sich das Duo auf ein paar Längen vom Feld. Der erste Teilnehmer, der diese Lücke wieder schließen konnte, war Jushua Tree. Während Just Love You schnell untergegangen ist, konnte Jushua Tree die Lücke zum leichten Sieger Josh Power nicht mehr verkleinern. Das Feld, welches dahinter um die weiteren Startplätze im Amerique kämpfte, hielt er aber sicher. Dazu gehörte Borups Victory, der das Podium komplettierte, und der riesige Außenseiter J'Aime Le Foot, der Rang Vier holte.

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Mit einem Kilometerschnit von 11,2 stellte Josh Power einen neuen Rekord für den "Bretagne" auf, der seit 2021 von Face Time Bourbon mit 11,4 gehalten wurde.

Neues Talent von Josh Power

Für den Sieg rückte Josh Power schon im Anstieg in dritter Spur auf. Sein Trainer und Fahrer Sebastien Ernault erklärt ausführlich seine Wahl: "Es gab nie eine ruhige Phase, und ich hatte auf der Gegenseite Glück, als ein Gegner galoppierte und mir den Weg freimachte. Oben in der Steigung ist es nie ideal, ohne Deckung zu sein, aber ich sah, dass der Zug an der Innenkante nicht besser ging. Jean-Michel (Bazire mit Jushua Tree) hatte dort keinen Schub. Also habe ich angegriffen und mich neben Just Love You gelegt. Normalerweise hat er an dieser Stelle Mühe, aber heute trabte er locker. Im letzten Bogen habe ich ihn früh lanciert, weil Jushua Tree dahinter lauerte. Doch Mitte der Zielgeraden war alles entschieden."

Ernault ergänzte beeindruckend: "Er war immer gut, aber was er heute oben am Anstieg macht, konnte er früher nicht. Er war immer hart, brauchte aber sonst jemanden, der ihn mitzieht. Heute war er stark. Super! Ein wirklich feines Pferd. Solche Momente muss man genießen."

Ein Sieg mit besonderer Bedeutung

Letztes Jahr wurde Josh Power in diesem Rennen Sechster. Doch diesmal hat das Ergebnis aus einem weiteren Grund einen besonderen Beigeschmack: Vor einem Jahr fiel Sebastien Ernault nach einem Trainingsunfall Anfang November aus. Erst Mitte Februar 2025 kehrte er in den Rennbetrieb zurück. Während des Winters hatte Eric Raffin den Sulky von Josh Power übernommen. Ernault sagt rückblickend: "Letztes Jahr war ich wegen meines Unfalls draußen. Diesmal darf ich selbst genießen. Das ist schön."

Jushua Tree - ein schwieriger Rennbeginn

Obwohl Jushua Tree sehr schnell startete, konnte er Just Love You, die das Rennen im Vollgasmodus eröffnete, die Spitze nicht annehmen. Jean-Michel Bazire erklärte später bei Equidia: "Ich hatte am Anfang keinen Schub. Es ging extrem schnell los, und ich habe mich auf der Gegenseite für die Innenkante entschieden. In der Steigung tat er sich weiter schwer. Er ist groß und hatte Mühe mit seinem Geläuf. Im letzten Bogen, als er an Gegnern vorbeikam, wurde es besser. Er hat eine gute Zielgerade hingelegt - ohne Peitsche. Heute war Josh Power einfach besser. Er hat uns ausgeknockt und mit uns gespielt."

Während im Lager von Josh Power pure Freude herrscht, gibt es im Umfeld von Jushua Tree also noch Abeit. Dazu ergänzt Bazire: "Die Kilometerzeit ist gut, aber das erklärt nicht alles. Er muss besser sein, um den Prix d’Amerique zu gewinnen. In anderthalb Monaten ziehen wir erneut Bilanz." Für Jushua Tree ist der nächste Fixpunkt auf dem Weg zum großen Ziel der Prix de Bourgogne (Q5). Er lief aber immer noch starke 11,4.

Die große Leistung von Borups Victory

Der Schwede Borups Victory war zuvor nur einmal in Vincennes zu sehen gewesen, als er im Oktober 2024 im Grand Prix der UET Fünfter wurde. In der Zwischenzeit ist der Schützling von Daniel Wäjersten zu einem der besten Pferde Europas gereift. Im letzten Bogen hatte er noch Pech, als Izoard Vedaquais vor ihm galoppierte. Doch Borups Victory fing sich erneut und griff ganz außen erneut an. Als Dritter lief er 10,7 , zusammen mit J’Aime Le Foot, die schnellsten finalen 500 Meter des Feldes. Trainer und Fahrer Wäjersten sagte: "Er war heute sehr gut. Er musste erst einen Einsatz bringen, fiel dann zurück, konnte aber im letzten Bogen außen erneut beschleunigen und stark enden. Es ist unglaublich, ein Pferd zu haben, dass ein so hartes Rennen bestreiten kann und schon qualifiziert ist. Wir werden wohl am 07. Dezember das nächste Qualifikationsrennen bestreiten."

Lherete: "Hatte dieses Rennen nicht vorbereitet"

Fehlt noch der überraschende Viertplatzierte. J’Aime Le Foot meldet sich spät im Einlauf zurück, nachdem er das Rennen im Rücken von Hokkaido Jiel absolviert hatte. Sein Trainer und Fahrer Antoine Lherete erklärte im Anschluss: "Ich bin überrascht, denn ich hatte dieses Rennen nicht als Ziel vorbereitet. Mit den Platten vorne, konnte ich ihm die Gamaschen abnehmen. Ich habe an der Innenkante gelauert. Das war der richtige Zug, und er ist am Ende gut gesprintet. Er mag Tempo. Er hat das Niveau, um gegen diese Pferde zu laufen, also werde ich mir im Prix d’Amerique den Spaß gönnen. Persönlich mag ich ihn lieber im Sulky. Wir starten im  Monte, weil es einfacher ist. Wir werden uns mit den Mitbesitzern abstimmen, aber wir werden im Amerique starten."

Ein Hauch von Amerique

Zum Abschluss muss noch die Atmosphäre auf der Bahn erwähnt werden. Über 11.000 Zuschauer sorgten für eine gute Stimmung und verbreiteten im "Temple du Trot" schon ein wenig den Duft des Amerique-Wochenendes

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