Zu jedem Wochenende spricht der vielfache Sulky d’Or Jean-Michel Bazire im ParisTurf über die nächsten Starter aus dem Familienstall, analysiert deren Ergebnisse und berichtet über Neuigkeiten, aber auch über die Enttäuschungen der letzten Renntage.
"Nanika du Pont (105) wird im Prix Vourasie versuchen, ein kleines Preisgeld mitzunehmen. Empire As (301) hat sich zuletzt gut geschlagen und kann erneut einen Platz erreichen. Ich werde In Red (407) für die Familie Chavatte fahren. Er ist ein Qualitätspferd, kommt mit einem überzeugenden Sieg und hat erneut eine gute Chance. Vorsicht bei Koh Phi Phi Island (605), der Stute von Pascal Lelievre, denn sie ist wirklich nicht schlecht. Killiam Fromentro (705) ist in Form. Er läuft ein wichtiges Rennen im Prix de Chenonceaux, aber ich denke, er wird im Endkampf eine aktive Rolle spielen. Mouskie de Guez (901) steigt zwar eine Kategorie höher, arbeitet aber gut. Sie kann ihre letzten guten Leistungen nach meiner Einschätzung bestätigen."
Sonntag, 23. November
"In Reims findet Jiva eine sehr gute Gelegenheit vor. Sie läuft genau in ihrer passenden Klasse. Ohne Eisen ist sie eine erste Wahl."
Montag, 24. November
"Kador Josselyn wird starten, war aber etwas krank. Wir glauben nicht, dass er schon wieder ganz auf seinem besten Niveau ist, aber eine Möglichkeit bleibt er trotzdem. In diesem Rennen wird Kempel de Guel diesmal ohne Eisen laufen. In dieser Konfiguration muss man auf ihn aufpassen. Wenn es einen Startplatz gibt, wird Iron du Gers ebenfalls laufen. Er ist genau richtig eingestuft und sollte sich gut schlagen. Jamaica Brown lief zuletzt gut. Sie ist in Form und wird ohne Eisen antreten. In ihrer Kategorie setzen wir auf sie. Lido du Vivier arbeitet sehr gut. Deshalb soll er sich erstmals in Vincennes versuchen. Er hat weniger Gewinnsumme als seine Gegner, besitzt aber Qualität."
Mittwoch, 26. November
"Mellow Speed und Manninen Seven laufen im gleichen Rennen. Es sind zwei sehr gute junge Pferde. Beide haben gute Chancen."
Donnerstag, 27. November
"Fulton startet im Prix Paul Buquet über eine Distanz, die ihm nicht wirklich liegt, aber er ist gut drauf. Er sollte eine Prämie bekommen. Znd warum nicht an seine Leistung im Prix Reynolds anknüpfen?"
Der Rückblick
Donnerstag, 13. November
"Minuty du Gers (1.) hat in einem interessanten Rennen gut gewonnen. Das war wirklich sehr gut. Noela Josselyn (2.) ist ebenfalls gut gelaufen und hat in einem starken Feld zum Schluss gut angezogen. Perfekt! Looking d’Aurcy (8.) war nie im Rennen und ist nicht gut gelaufen. Für Nachyma Berry (9.) war es nicht einfach."
Freitag, 14. November
"Jolvik de Guez (1.) hat sein Debüt im Trabreiten siegreich bestritten. Er hat souverän gewonnen und sollte bald wieder gewinnen können. Das Rennen war etwas chaotisch, aber Clea Roger hat das hervorragend gelöst. Miss Black Berry (2.) und Mouskie de Guez (3.) sind zwei gute kleine Stuten, die im Winter einiges zeigen dürften. Love Me Again (6.) konnte nicht mehr erreichen, ebenso wenig wie Lorenzo Berry (9.). Für Jackman (12.) war es ebenfalls nicht einfach, er bekam keinen guten Rennverlauf, lief aber dennoch nicht so schlecht."
Sonntag, 16. November
"Jushua Tree (2.) ist im Prix de Bretagne gut gelaufen, auch wenn er geschlagen wurde (siehe unten). Vielleicht hätte ich mit Lord du Gers (4.) nicht die Führung übernehmen sollen. Mit dieser Taktik zeigt er nicht unbedingt sein volles Potenzial. Mille Etoiles (3.) war sehr erfreulich. Sie hatte einen starken Schlussabschnitt, was das bestätigte, was man morgens schon gesehen hatte. Sehr gut! Die kleine Melba du Gers (5.), die noch etwas ihre Orientierung suchte, lief ebenfalls gut im Prix Guy Deloison. Iermes de Guez (4.) lief gar nicht so schlecht. Mit der Startnummer 10 hat er sich gut geschlagen, finde ich. Legende Seven (10.) lief sehr schlecht. Sie ist krank. Und Gilles Grif (Disq.) ist schwer einzuschätzen. Für uns ist er derzeit ein echtes Rätsel."
Montag, 17. November
"Hubble du Vivier (3.) zeigte ein sehr gutes Verhalten. Er ist ein gutes Pferd, in Form, und die Distanz hat ihm keine Probleme bereitet. Marcus Berry (5.) sprang am Start an, zeigte aber einen guten Endspurt - gar nicht so schlecht. Koh Samui (5.) tut sich sehr schwer, seine frühere Form wiederzufinden. Für Jingle du Pont (10.) war es mit Eisen nicht einfach."
Dienstag, 18. November
"Koves du Pont (3.) zeigte ein gutes Rennen und lief trotz seiner ungünstigen Startnummer 10 stark. In diesem Rennen haben auch Kempel de Guez (10.) und Kiki And Co (12.) nicht enttäuscht. Lilius de Guez (1.) gewann sehr gut und in einer schönen Kilometerzeit. Napoleon As (5.) wartet weiter auf seinen Sieg. Er läuft ordentlich, aber auf diesem Niveau reicht das momentan nicht zum Gewinnen."
Mittwoch, 19. November
"Auf der 13. Etappe des GNT in Mauquenchy hatte Fulton (13.) keine Chance. Mit Eisen und aus dem dritten Band startend konnte er nur tun, was möglich war."
Beobachtung von JMB
Auch wenn Jean-Michel Bazire die Trainingsverantwortung an seinen Sohn Nicolas übergeben hat, bleibt sein Wettbewerbsinstinkt im Sulky ungebrochen. Als aufmerksamer und erfahrener Beobachter der Felder nennt er seinen Tipp der Woche:
"Mir hat der Auftritt von Edgar Saba am vergangenen Sonntag in Vincennes sehr gut gefallen. Ohne den Fehler eingangs des Schlussbogens hätte er meiner Meinung nach gewonnen. Er wird das bald wieder zurechtrücken."
Jushua Tree - auf in den "Bourgogne"
"Jushua Tree hat im Prix de Bretagne wirklich nicht enttäuscht, auch wenn er nicht ganz so glänzend war, wie im Prix des Cevennes. Vielleicht hat er die Auswirkungen dieses Rennens noch gespürt. Dafür hat er viel Kampfgeist gezeigt, als er sich wieder aufraffte, denn im oberen Teil des Anstiegs dachte ich wirklich, wir seien komplett geschlagen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Barfußlaufen derzeit einen großen Unterschied für seine Leistung ausmacht. Als Nächstes startet er nun im Prix de Bourgogne am 28. Dezember, und wenn alles gut läuft, nimmt er anschließend am Prix d’Amerique teil. Diese erste Qualifikationsprüfung ist immer sehr aufregend. Wie viele andere habe ich vor allem drei starke Eindrücke aus dem Rennen mitgenommen: Josh Power, der einfach überragend war, Borups Victory, der kein Glück im Rennen hatte, aber sehr stark endete, und Keep Going, der ebenfalls eine absolute Top-Leistung zeigte. Das Rennen war durchgehend klar und flott. Vermutlich durfte man dieses Mal einfach nicht im Rennen sein.
Zwei Stunden später zeigte sich Ginostrabliggi für seine Vincennes-Premiere großartig. Sehr gut vorbereitet, ganz ruhig. Er gewann so leicht, wie es sein Fahrer wollte. Es ist ein wundervolles Pferd und er hat klar demonstriert, dass er aktuell der beste Dreijährige Europas ist."
JMB über Idao de Tillard
"Wie alle anderen war ich sehr getroffen, als ich Anfang der Woche von dem Unglück um Idao de Tillard hörte. Wie ich meinen Mitarbeitern oft sage: 'Mit Pferden hat man alles, aber gleichzeitig auch nichts.' Es kann jederzeit von einem Moment zum anderen vorbei sein. Mit Erfahrung lernt man, Abstand zu gewinnen und die Dinge einzuordnen. Wir haben keine Wahl. Ich denke, Thierry Duvaldestin wird das ebenfalls schaffen. Wichtig ist, dass das Pferd am Leben ist. Ich selbst habe vor einigen Jahren Kazire de Guez an einer Kolik verloren. Das tut im Herzen weh. Unsere Kollegen im Hindernissport fahren manchmal mit ihrem Top-Pferd zum Rennen und kommen ohne es zurück. Wir im Trabrennsport sollten uns also nicht beklagen, finde ich. Aber natürlich ist ein solches Unglück immer sehr traurig."
Foto: LEPARISIEN
