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Helgafell gegen Hooker Berry und die Ladies

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Quinte+ Vincennes, 20.12.2020 - 15.15h

 

Das erste Gruppe I des Wintermeetings 2020/21 gehört den 3jährigen. Damit die volle Aufmerksamkeit der Wetter auch garantiert ist, wird die Quinte im ersten Rang mit einem Jackpot von 500.000 Euro geschmückt. In einem relativ kleinen Feld stellt sich aber erst einmal die Frage nach dem Sieger.

 

Natürlich fällt dabei Helgafell (13) ins Auge, aber der Star aus dem Stall Allaire hat zuletzt eine herbe Niederlage einstecken müssen. An diesem Tag konnte er einmal nicht die Pace bestimmen, was sich auch bemerkbar machte, heute aber wohl wieder geändert werden soll. Ein Dutzend Gegner hat aber was dagegen, dem Favoriten den roten Teppich auszurollen. Die beiden Bezwinger vom letzten Start zum Beispiel. Zwischen Hooker Berry (12) und Hohneck (10) ging es bei den letzten Starts knapp zu. Da wird einmal mehr der Rennverlauf entscheiden.

 

Criterium Des 3 Ans / 15.15h / 170.000 Euro - 2.700m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/201220030304


Der Gewinnärmste hat nicht nur das Problem sich hier den nötigen Respekt der Wetter und Gegner zu erarbeiten. Noch dazu ist HUMBLE STANCE (1) völlig ohne Erfahrung auf Gruppe-Niveau. Da hilft es auch wenig, dass sich der Hengst am 10. Dezember noch sehr leicht das dritte Geld erarbeitet hat. Vermutlich hofft Trainer Tomas Malmqvist auf diverse Ausfälle.


Gerade einmal den zehnten Lebensstart und dann schon im Gruppe I. Das wird trotz der außergewöhnlich guten Bilanz von HANDY BOURBON (2) ein kaum zu stemmender Schritt sein. Der Hengst hat Ende November in einem kleinen Feld den siebten Sieg erzielt, dabei aber auch von einem harten Manöver seines Fahrers Eric Raffin im Schlussbogen profitiert. Das er den dann auf freier Bahn den Speed selber anzog war sehenswert, aber in 14,4 in der Nähe des Limits und hier nicht ausreichend. Nur bei Ausfällen interessant.


Auch wenn HATCHET MAN (3) vielversprechend in die Karriere gestartet ist, kann er heute nur als schwächste Waffe des Quartetts von Philippe Allaire gelten. Man merkt ihm seine geringe Rennerfahrung einfach noch an. An der Spitze strahlt er mehr Sicherheit aus. So konnte er im Finale der LeTrot Open Handy Bourbon sehr leicht bezwingen, aber zur Tete wird er heute keinen Zugang haben. Und dann trifft er es vermeintlich zu hart an.


HOKKAIDO JIEL (4) hat in diesem Jahr eine tolle Entwicklung genommen. Nach dem vierten Rang im "Albert Viel" nahm ihn Trainer Jean Luc Dersoir noch einmal für zwei Starts aus der großen Route heraus. Aber nach dem Sieg in Reims "musste" er sich wieder mit den Besseren messen. Zu aufreizend holte er im Einlauf gegen einen entflohenen Gegner noch den Sieg aus dem Feuer. Den frühen Ausfall am 14. November sollte man ihm nicht ganz übel nehmen. Er fand überhaupt nicht auf die Beine, gab aber vierzehn Tage später selber die passende Antwort. Mehr als eine Runde durch die Todesspur kämpfte er an der Seite von Hohneck und Hooker Berry um den Sieg. Eine starke Leistung, die heute zum Pflichtkreuz führt.


Mit fünfzehn Jahresstarts hat HEDE DARLING (5), für einen 3jährigen der auf Gruppe-Ebene unterwegs ist, viel Programm abgespult. Im Frühjahr hat der Hengst aus der prominenten Zucht von Jean Pierre Dubois in der Provinz noch keine Gegner fürchten müssen. Dann wagte er aber einen großen Sprung in ein Gruppe I und hielt sich als Dritter äußerst passabel. Bei den letzten Starts stieg aber das Niveau seiner Gegnerschaft weiter an und so langsam spürt er auch die aufwendigen Rennverläufe seines Ausbilders, wie es am 14. November der Fall war. Zuletzt wurde er von Yoann Lebourgeois sehr umsichtig in Front gesteuert und gab die Tete weiter an den Favoriten. Im Einlauf konnte er die Beschleunigung dann nicht mitgehen, war für Rang Drei aber sehr knapp geschlagen. Es reichte auf der Linie sogar nur noch für den fünften Platz. Heute kommt mit Gabi Gelormini wieder ein guter Catchdriver in den Sulky. Das steigert die Chance gegenüber JPD im Sulky, reicht aber nicht zwingend für die ersten Fünf.


Bis vor kurzem war HELBOY D'ALESA (6) bei nur wenigen Wettern auf dem Zettel. Nach dem letzten Sieg dürfte sich das aber geändert haben. Und mit Mathieu Mottier hat der Hengst nun auch einen Stammfahrer gefunden. Mitte November hat er sich im Gruppe II gegen die Besten als Fünfter bereits leicht angekündigt. Am letzten Samstag unterstrich der 3jährige dann das Vertrauen des Umfelds und des Steuermannes. Nach der großen Unterstützung am Totalisator wurde der Rodrigo Jet-Sohn im Mittelfeld geparkt und von Mottier sehr lange auf Warten gefahren. Obwohl der hoch favorisierte und  mit Vorschusslorbeeren ins Rennen gegangene Italiener an der Spitze mehrere Längen davonzog, wurde er auf der Linie sicher gestellt. Dieser Speed, gepaart mit der Trabsicherheit, lässt ihn auch für die Quinte sehr interessant werden.


Bei den 2jährigen des Vorjahres war HEART OF GOLD (7) einer der ersten Sieger aus dem Stall von Philippe Allaire. Zu Beginn diesen Jahres trumpfte er dann sogar unter dem Sattel auf, was ihm hier, bis auf eine größere Gewinnsumme, keine Vorteile bringt. Seit dem späten Frühjahr hat der Hengst aber eine negative Entwicklung genommen. Die vielen Ausfälle wurden nach der Auszeit Mitte Oktober erst einmal beendet. Aber die Ergebnisse machen zumindest für heute keine Hoffnung auf einen Volltreffer. Nach einem kleinen Patzer in der Startphase hat er das Rennen zuletzt mit Rückstand aufgenommen und war, wie schon als Siebter im Europa-Cahmpionat, mit Speed bis zur Linie zur Stelle. Nicht weit hinter dem Sieger reichte es diesmal zum vierten Scheck. Damit gehört er in die Kombinationen.


Früh galt HAVANAISE (8) als großes Talent. Aber neben der läuferischen Qualität schlichen sich auch immer wieder Unsicherheiten in den Formenspiegel. Aaktuell zeigt der Trend eher ein wenig nach unten, was bei einem Pferd dieser Klasse in einem kleinen Stall nicht unüblich ist. Als neutraler Beobachter kann man den Fahrplan zum heutigen Rennen auch kritisieren. Am 14. November fuhr Francois Bousset nach einem Bummelstart sehr defensiv und ließ die Stute erst im Einlauf auf dem Weg zum kleinsten Geld sprinten. Bis dahin also alles gut. Ende des gleichen Monats ging es ernster zur Sache. Nach einem flotten Start ließ sich die 3jährige von Hanna Des Molles ziehen. Als die auf Druck von der späteren Siegerin beschleunigte, versuchte Bousset mit Druck dranzubleiben. Das mündete aber in einen Fehler. Vierzehn Tage vor dem Highlight ging es dann eine Stufe runter. Im Finale der LeTrot Open musste sie aber als einzige eine Zulage von 25 Metern in Kauf nehmen und tat sich schwer das Handicap auszugleichen. Kaum am Feld sollte sie den Pulk in dritter Spur überholen, was nicht ganz gelang. So ging es in der Entscheidung wieder rückwärts, was letztlich die dringend benötigte Moral für heute ausgemerzt haben dürfte.


Bis auf zwei Ausfälle hat HANNA DES MOLLES (9) nur Podestplätze in ihrer jungen Karriere geholt. Auch den Sprung in diesem Sommer in den Gruppezirkus hat die Stute aus dem Formstall von Laurent Claude Abrivard bestens gemeistert. Das einzige Problem ist, dass es in diesem Jahrgang eine Bessere gibt. Bei den letzten beiden Semi-Klassikern "scheiterte" sie an Hirondelle Sibey. Ende November hat auch der deutlich bessere Verlauf von der Spitze keinen Erfolg gebracht. Mit nunmehr vier Ehrenplätzen in Folge konnte sie vor allem Mitte Oktober gefallen. Im Europachampionat der 3jährigen traf sie bereits auf das starke Geschlecht und musste den letzten Kilometer alleine außen herum zurücklegen. Wenn dann im Ziel immer noch in der Nähe von Helgafell ist, bringt man eine besondere Härte mit.


Schon 2jährig hat HOHNECK (10) angedeutet bald zu den besten der Generation 2017 zu gehören. Trainer Philippe Allaire hat den Royal Dream-Sohn aber eine Weile aus den Gruppe-Rennen herausgehalten. Die womöglich längere Zeit zum Reifen zahlt sich jetzt aus. Seit Ende August ist Yoann Lebourgeois sein ständiger Begleiter auf der Rennpiste. Dafür benötigt er  zwar mehr Härte, hat aber auch mehr Möglichkeiten all seine Qualität aufzudecken. Und das machte er mit einer Serie von vier Siegen. Von Ende August bis Mitte November hat er nur diese vier Starts absolviert, aber jedesmal eine Steigerung präsentiert. Highlight war der Treffer am. November, als nicht nur den früh geschlagenen Trainingspartner Helgafell überlief, sondern auch Hooker Berry. Der konnte sich einen Start später aber mit dem besseren Verlauf rächen. 


Die perfekten Vorträge des Champions Eric Raffin waren nur ein Teil der Erfolgsgeschichte von HIRONDELLE SIBEY (11). Das war bei den letzten beiden Tests sehr deutlich zu sehen. Am 14. November konnte Raffin die Stute bis weit in die Gegenseite im Windschatten halten und verbesserte gleichzeitig die Position. Als die letzte Deckung in Front zog, musste das Duo zwar außen herum, aber kurz daraif war der Schlussbogen schon erreicht. Nun war die Gazouillis-Tochter gefragt. Unter ganz leichten Hilfen überlief sie die Führende und ließ Hanna Des Molles, die einen Moment Kopf an Kopf zog, wieder deutlich stehen. Der Unterschied der beiden besten Stuten wurde Ende November noch deutlicher. Die Widersacherin war diesmal an der Spitze zu sehen und Hirondelle musste an ihrer Seite sehr viel länger durch die Todesspur. Aber wieder war sie im Einlauf sicher bis leicht zur Stelle und steckte die Rollenverteilung bei den Ladies ganz klar ab. Jetzt liegt es an Tony Le Beller diesen Status zu festigen.


Als Besitzer kann man sich kaum einen besseren Traber wünschen, als HOOKER BERRY (12). Der Hengst hat nach siebzehn Starts fünf Siege und zwölf weitere Prämien eingesammelt. Nach so vielen Starts auf hohem Niveau ohne Ausfall zurecht zu kommen ist schon bemerkenswert. Und der Booster Winner-Sohn kommt auf der Route zum Criterium immer mehr in Schwung. Am 14. November war er der erste Verfolger von Helgafell, zog auf dem Weg nach vorne aber auch den späteren Sieger Hohneck in Position. Den Favoriten deutlich überlaufen unterlag er selbst nur knapp, hat aber in der Schlussphase am meisten imponiert. Beim letzten Test drehte JMB den Spieß um. Diesmal war er es, der den Windschatten ausnutzen konnte. Beim Verlassen der Deckung von Hohneck im Einlauf verlor der Fuchs aber eher noch eine Länge. Auf der Linie war er aber unnachahmlich zur Stelle und holte sich seinen zweiten Semi-Klassiker. Absolute Bank für die Königswette.


Ausgerechnet vor dem Jahreshighlight musste der Jahrgangsleader HELGAFELL (13) eine unerwartete Niederlage einstecken. Seit dem Start in die Karriere ist seine Bilanz fast makellos. Seine neun Siege aus dreizehn Starts brachten den Hengst schon auf 368.300 Euro. Nach dem Sieg im klassischen Prix Albert Viel Ende Juni gönnte ihm Trainer Philippe Allaire eine Pause bis in den Oktober. Die Auszeit hielt den Charly Du Noyer-Sohn aber nicht davon ab, das Europa Championat der 3jährigen sehr leicht an seine Fahnen zu heften. Wie gewohnt früh in Front gezogen, löste er sich den Einlauf herunter spielerisch und klinkte damit schon den zweiten Gruppe I-Treffer ein. Damit war die Favoritenrolle in einer der Vorbereitungen auf heute klar vergeben. Aber der Rennverlauf war für Helgafell diesmal ein anderer. Er bekam zwar einen guten Verlauf, musste aber lange warten, bis er die Spitze übernehmen konnte. Erst Mitte gegenüber zog er in Front. Eric Raffin hat kurz vor dem Bogen die Fahrt noch einmal ein wenig bremsen können, musste dann aber auf einen Ruck wieder zulegen. Das schmeckte seinem Partner anscheinend gar nicht, denn schon deutlich vor dem Ziel wurde er von Hooker Berry und ganz außen Hohneck überlaufen. Damit bröckelt der Status der Nummer Eins im Jahrgang.


Tipp:

HELGAFELL (13)

HOOKER BERRY (12)

HOHNECK (10)

HIRONDELLE SIBEY (11)

HOKKAIDO JIEL (4)

 

Für die Kombinationen: HANNA DES MOLLES (9) - HEART OF GOLD (7)


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