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GNT-Finale 2025 - Jean-Yves Roullier: "Wir wollen mit Indy de Jyr gewinnen"

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News Frankreich Trab, 24.11.2025

(hen) Mit dem Finale des Grand National du Trot fällt am Sonntag auch der Vorhang für die 2025er-Ausgabe des beliebten Wettbewerbs. Dieses Jahr wurde der GNT ganz eindeutig von einem Pferd beherrscht: INDY DE JYR (Foto:@ P.Lefaucheux). Bei neun Teilnahmen gewann er vier Etappen und hat sich schon längst den Gesamtsieg gesichert. Sein Züchter und Besitzer Jean-Yves Roullier blickt ein paar Tage vor dem Finale gemeinsam mit 24h Au Trot auf die bisherige Reise zurück und gleichzeitig voller Vorfreude in Richtung Sonntag.

Jean-Yves Roullier, dessen Initialen Namensgeber für seinen Ecurie Jyr sind, kann auch als sehr aktiver Ruheständler bezeichnet werden, auch wenn er die Leitung des auf Lebensmittel spezialisierten Unternehmens Sepal an seine Kinder übergeben hat. In diesem Jahr hat Roullier jede der neun Teilnahmen seines Aushängeschildes Indy de Jyr im Grand National du Trot besucht. "Dieses Jahr haben wir ein anderes Pferd gesehen", sagt er stolz. "Das Barfußlaufen hat ihm geholfen, auch wenn er mit Eisen in Vincennes und Enghien gewonnen hatte. Ohne Eisen zu laufen, hat ihm einen kleinen Vorteil gebracht. Ich denke, er hat auch an Selbstvertrauen und Kraft gewonnen."

Das zeigte sich in einer erdrückenden Dominanz im gesamten Wettbewerb  des GNT. Besonders als der Theo Josselyn-Sohn zwischen Juni und September drei Etappen in Folge gewinnen konnte. Wie ist die Stimmung einige Tage vor dem Finale? "Wir wollen es gewinnen", sagt Roullier ohne Umschweife. "Das wäre das i-Tüpfelchen und würde seine ganze Saison krönen. Aber wir fahren auch hin, um den Moment einfach zu genießen."

Die Entstehung des GNT-Abenteuers

"Wir haben vor anderthalb Jahren damit angefangen, über den GNT zu sprechen, also im Sommer 2024. Marc (Sassier) sagte mir damals, dass der Wallach, wenn er noch etwas Gewinnsumme eintraben würde, vielleicht die Möglichkeit hätte, im GNT zu laufen. Damals fehlten ihm zwischen 50.000 und 60.000 Euro. Diese Summe hat er bis Ende 2024 gewonnen. Nach dem Winter bestätigte mir Marc, dass wir es versuchen würden, denn das Pferd hatte nun die nötige Gewinnsumme. Ein Pferd im GNT zu haben, ist für einen Besitzer schon etwas Besonderes, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so intensiv sein würde. Im GNT gibt es dieses Gefühl einer fortlaufenden Serie, die das ganze Jahr über von März bis Dezember läuft. Alle zwei bis drei Wochen gibt es eine neue Episode. Es ist immer schön zu sehen, wie das eigene Pferd und die eigenen Farben die Schlagzeilen machen und hervorgehoben werden. Es ist auch die Bestätigung von Investitionen, Arbeit, Recherche usw."

 

Amiens - 1. Etappe - 05.03.25 - 1. Platz/12,4/2.900m (Grundmarke)

Ein magischer Moment

"Es war selbstverständlich, gemeinsam mit zwei Freunden, Hubert und Jean-Pierre, die ich seit fünfzig Jahren kenne und die mich durch den ganzen Wettbewerb begleiten, nach Amiens zu fahren. Diese erste Etappe ist ein Test. Der Start aus dem ersten Band ist gut. Marc ist ziemlich zuversichtlich. Dieser erste Sieg im GNT ist ein magischer Moment. Indy übernimmt im Rennen schnell die Spitze - das ist eine seiner Stärken. Ich hoffe, dass er durchhält. Eigentlich konnte ich die ganze Zielgerade genießen."

Gesamtwertung: 1. - 15 Punkte

 

Salon-de-Provence - 2. Etappe - 26.03.25 - 4. Platz/13,2/3.025 m (+25 m)

Die Bestätigung

"Gleich nach dem Sieg in Amiens kündigt Marc an, dass wir in Salon starten werden. Er trifft immer die Entscheidungen über die Engagements. Er organisiert die lange Reise so, dass sie für das Pferd angenehm ist - verteilt auf drei Tage. Wir selbst reisen per Flugzeug. Auch das gehört zum GNT. Er verpasst ganz knapp den dritten Platz, den er 50 Meter weiter wohl geholt hätte, aber zeigt, dass er im Circuit auch mit 25 Metern Zulage absolut konkurrenzfähig ist. Marc bedauerte, ihn nicht barfuß gelassen zu haben. Die Etappe in Reims lassen wir aus, weil der Abstand von zwei Wochen zu kurz ist. Er läuft lieber alle drei Wochen oder sogar noch etwas seltener."

Gesamtwertung: 1. - 22 Punkte

 

Maure-de-Bretagne - 4. Etappe - 23.04.25 - disqualifiziert/2.875 m (+25 m)

Ein kleiner Dämpfer

"Das ist die erste kleine Enttäuschung, weil er auf der Gegenseite ausfällt, obwohl er sonst nie einen Fehler macht. Wenn man sich an gute Ergebnisse gewöhnt, ist man natürlich etwas enttäuscht. Es war ein kleiner Kälteeinbruch, aber ich bin keiner, der sich davon entmutigen lässt. Ich bin schon lange Besitzer. Mit Pferden weint man öfter, als man lacht. Marc und Benjamin (Rochard) sagen beide, es sei ein 'Unfall' gewesen. Außerdem kommt Indy nach dem Fehler im Ziel sehr gut zurück. Danach entscheiden wir uns für Vichy, wo er ein gutes Engagement hat, statt für die Laval-Etappe, die immer sehr stark besetzt ist."

Gesamtwertung: 2. - 24 Punkte

 

Toulouse - 7. Etappe - 18.06.25 - 1. Platz/12,7/2.875 m (+25 m)

Keine Zweifel mehr

"Zurück im Circuit. Diese Etappe konnte für die weitere Saison entscheidend sein, je nach Ergebnis. Aber er gewinnt auf sehr gute Weise, obwohl er bereits ab der Gegenseite außen neben zwei Pferden gehen muss. Auch hier konnte ich die gesamte Zielgerade genießen, in der er sich absetzt. Großartig! Damit gibt es keine Zweifel mehr am weiteren Programm: Wir ziehen den GNT voll durch. Die Etappen liegen gut auseinander, sodass das Pferd zwischendurch sogar ans Meer zu Emilien Raulline fahren kann, was er auch nach Toulouse tut."

Gesamtwertung: 1. - 40 Punkte

 

Saint-Malo - 8. Etappe - 06.08.25 - 1. Platz/13,0/2.975 m (+25 m) 

Ein Riesending

"Die Kinder und Enkelkinder stoßen zu uns - das war sehr schön. Ich finde, der Druck steigt etwas. Das Pferd ist Favorit, auch in den Medien. Ich denke, das ist seine stärkste Leistung überhaupt. Wie immer startet er schnell, muss sich dann aber hinter King Opera einordnen und liegt plötzlich weit zurück, während Kataki de Wallis vorne kräftig Tempo macht. Indy ist locker 50 Meter hinter dem Führenden. Da denke ich: 'Das wird schwierig, Punkte zu holen.' Vor der Tribüne startet Benjamin den Angriff und hat das Glück, in den Rücken von Hedic Gema zu kommen, was ihn mitzieht und ihm gut tut. Das war nicht unbedingt geplant, aber so lief es eben. Im Schlussbogen liegt er immer noch hinter Kataki de Wallis, aber dann läuft er eine unglaubliche Zielgerade. Ein Riesending. Das ist stärker als ein Tor des Stade Lavallois, wobei auch ein Tor immer fantastisch ist (lacht). Als Benjamin zurückkommt, sagt er mir: 'Das Pferd ist gigantisch.' In der Wertung setzt er sich klar ab. Jetzt zeichnet sich das Ganze richtig deutlich ab."

Gesamtwertung: 1. - 56 Punkte

 

Meslay-du-Maine - 9. Etappe - 10.09.25 - 1. Platz/10,7/ 2.875 m (+25 m)

Der Druck zu Hause

"Das ist die Etappe mit dem größten Druck und Stress, weil wir praktisch zu Hause sind. Unser Hof liegt acht Kilometer von der Rennbahn entfernt. Alle sind da. Man darf sich keinen Fehler erlauben. Meine Firma ist Partner der Rennbahn. Als ich zu Jahresbeginn den Saisonkalender bekam, sah ich, dass es eine GNT-Etappe hier gibt, ohne zu ahnen, dass ich einen Starter haben würde. Marc ist wie so oft im Circuit sehr zuversichtlich. Und auch hier stellt er einen neuen Bahnrekord auf, in 10,7! Damit war er schneller als der Elitloppet-Sieger Hohneck ein Jahr zuvor, der bei 11,4 lag! Er profitierte sehr vom Tempo des von Eric Raffin gefahrenen Pferdes Jilord Viva, der ordentlich Fahrt gemacht hat. Das war ein großartiger Moment, vielleicht sogar der beste der gesamten Serie. Zu Hause liefert er eine unglaubliche Leistung. Der Wettbewerb ist entschieden. Abends haben wir gemeinsam auf der Rennbahn gefeiert."

Gesamtwertung: 1. - 73 Punkte

 

Lisieux - 10. Etappe - 24.09.25 - 5. Platz/12,9/2.750 m (+25 m)

Kein Grund zur Reue

"Marc war nicht sehr begeistert davon, nur 14 Tage später wieder zu starten, während Benjamin der Meinung war, man solle hingehen, um weitere Punkte zu sammeln. Beide waren sich jedoch einig, dass es auf dieser Bahn schwer ist, 25 Meter gutzumachen, zumal sie nicht ideal ist für ein großes Pferd mit viel Raumgriff. Und sie sollten recht behalten. Trotz Platz 5 läuft das Pferd ordentlich. Am Ende drückt Benjamin nicht unnötig weiter, zumal er nicht ganz frei gehen konnte. Es gibt keinerlei Reue. Gleich nach dem Rennen fuhr er für eine Woche ans Meer."

Gesamtwertung: 1. - 80 Punkte

 

Feurs - 11. Etappe - 15.10.25 - 2. Platz/11,9/2.875 m (+25 m)

Mit Ehren geschlagen

"Lange dachten wir, dass er wieder gewinnen würde, bevor er auf der Linie von Jeson Boy abgefangen wurde. Er wurde mit Ehren geschlagen. Wieder einmal hat er seine Arbeit gemacht, ist auf der Gegenseite an allen vorbeigezogen und hat einen starken Wert gezeigt. Alles ist gut."

Gesamtwertung: 1. - 92 Punkte

 

Nantes - 12. Etappe - 05.11.25 - 3. Platz/11,8/3.025 m (+25 m)

Schon auf das Finale fokussiert

"Es ist ein bisschen wie in Lisieux. Wir wussten, dass es auf dieser speziellen Bahn nicht leicht werden würde, die 25 Meter aufzuholen. Sein 3. Platz ist gut. Das ist wirklich ein unglaubliches Jahr, dass er uns beschert. So etwas erlebt man nicht jedes Jahr. Es ist wie eine Fußballmeisterschaft, bei der man an jedem Spieltag Punkte sammelt, um am Ende den Sieger zu bestimmen. Das spricht den Fußballfan in mir an. Wir haben den Blick schon auf das Finale in Vincennes gerichtet, denn wir wollen nicht 14 Tage später in Mauquenchy laufen, zumal es danach nur elf Tage bis Vincennes sind. Nach dieser Etappe ging das Pferd wieder für acht Tage ans Meer. Letzten Samstag ist er zurückgekommen."

Gesamtwertung: 1. - 102 Punkte

 

Regelmäßige Aufenthalte am Meer

Während seiner gesamten Saison im GNT verbrachte Indy de Jyr regelmäßig einwöchige Aufenthalte, meist am Meer bei Emilien Raulline, der im Herzen der Bucht des Mont-Saint-Michel lebt. "Das bringt Abwechslung. Er sieht etwas anderes, und das hebt seine Stimmung", erklärt Jean-Yves Roullier.

Ein Bus voller Fans für das Finale

"Am Sonntagmorgen fährt ein Bus aus Laval nach Vincennes. Wir werden etwa 55 Personen sein, Familienmitglieder und Freunde. Es ist schön, diese wunderbaren Momente zu teilen - die besten meines Lebens als Besitzer. Bis jetzt war mein bestes Pferd Trut du Boulay, dass 166.000 Euro gewonnen hat. Jetzt sind wir in einer anderen Dimension. Wenn 'Indy' einmal bei 500.000 Euro Gewinnsumme steht, wird er weniger passende Rennen haben. Dann kann man sich vorstellen, dass er wieder im Monte läuft, wo es mehr Möglichkeiten gibt. Aber das entscheidet Marc, er macht das Programm. Wir könnten auch vom Harper Hanover's in Solvalla träumen. An einem Gruppe I-Rennen in Schweden am Wochenende des Elitloppet teilzunehmen, wäre großartig. Seit vier oder fünf Jahren sagen wir unter Freunden, dass wir dorthin müssen. 2026 wäre schön."

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