Nachschau Straubing, Freitag 23.05.2025
(trab-sr) Pfarrkirchen kann kommen: Die meisten Generalproben beim Renntag auf der Straubinger Trabrennbahn am Freitag für das Meeting auf der Rottalbahn am Pfingstmontag und -dienstag fielen nicht nur zufriedenstellend aus, sondern dürfen sogar das Prädikat „glänzend“ tragen. Ois Tschikago brillierte mit Marcus Gramüller in der höchsten Tagesklasse. Bereits zuvor hieß es für den in bestechender Manier mit Rudi Haller siegreichen See You: „See You in Pfarrkirchen!“ Haller, zurück in Top-Form, konnte auch noch mit dem erneut überzeugenden Itturia das Franzosenrennen gewinnen und feierte so das einzige Fahrerdouble am Renntag. Bereit für Pfarrkirchen sind auch die beiden Rottaler Lokalmatadoren Robert Pletschacher und Andreas Geineder: Beide punkteten mit Außenseitern und zeigten sich bereits in feiner Pfingstmeeting-Form.
Den Auftakt an einem Renntag, an dem trotz einiger in Straubing derzeit fast obligatorischen Überraschungen die Jackpots geleert werden konnten, machte Robert Pletschacher. Der Pfarrkirchener hat Rosehills Zorro neu ins Training bekommen und stellte den Schweden für seine neue niederbayerische-österreichische Besitzergemeinschaft gleich toll vor. Big M Eck setzte sich wie angekündigt an die Spitze, in der Zielgeraden kam Rosehills Zorro mit feinem Speed mächtig auf Touren und entriss dem bereits am Piloten vorbeigezogenen Jimbo des Iles, der glattgehend einmal wieder sein ganzes Laufvermögen unter Beweis stellte, noch den Sieg. So mancher V3-Schein hatte sich damit schon erledigt.
Für die zweite Überraschung, auch „Made im Rottal“, sorgte der Arnstorfer Andreas Geineder mit Kiata d’Echal, die im Schlussbogen mit ordentlichem Schwung angerauscht kam und Sunlight Avenue noch den Sieg streitig machte, während Magicblue an der Tête mit dem dritten Platz zufriedengeben musste. Die Stute brachte ihren Anhängern 22,4:1 auf Sieg und machte zudem die V3-Finishwette fett.
Keine Sensation dagegen war der Sieg von See You mit Rudi Haller. Der letztjährige Derbyfinalist ließ Augustiner an der Spitze gewähren und parkte dann dahinter ein. Als der Fuchshengst zur Tat schritt, waren die Verhältnisse rasch geklärt und der Love You-Sohn kam gegen Wim Hazelaar und Augustiner sicher nach Hause. Wie Haller Hartwig Thöne im Interview verriet, war dies der letzte Vorbereitungsstart vor dem Bayerischen Zuchtrennen in Pfarrkirchen. Der Erfolgstrainer geht dennoch mit leichtem Magengrummeln in die Partie am Pfingstdienstag, weil See You ein äußerst schwieriger Kantonist ist: „Wie das mit ihm im Bänderstart werden soll, weiß ich noch nicht“, gab er zu bedenken. Seine zahlreichen Fans werden dennoch die Daumen drücken und machten sich mit lautem Applaus bei der Siegerehrung bemerkbar. Die Viererwette komplettierte Breeding of Hanke.
Einen Sieg als Belohnung für die weite Fahrt nach Straubing heimste der vielfache österreichische Champion Gerhard Mayr ein. Nach Pause stellte er mit Dorothy BR nach perfektem Rennverlauf eine mögliche Derbyaspirantin vor. Ob es für die deutsch gezogene Vierjährige, von der man heuer sicherlich noch hören wird, wirklich ins Blaue Band geht, werde erst später entschieden, stellte Mayr in Aussicht. Gegen Au Revoir und den diesmal eintretenden Fulmine Degli Dei hatte die Donato Hanover-Tochter jedenfalls keine Mühe.
Wie eine bezahlte Arbeit lieferte der Wettstar-„Tipp des Tages“ Pearl Newport ihren Sieg mit Marisa Bock ab. Die Schwester des Jahrgangspferdes Nelson Newport, der nach Verletzungspause gerade wieder vorbereitet wird, ging wie andere Ware. Für Kian reichte es erneut trotz sehr ordentlicher Vorstellung nicht zum Sieg, der aber nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte. Dahinter ging der Plan von Gerhard Mayr, die stets gut arbeitende, aber auf der Bahn stets enttäuschende Swingtime mit neuer Bahn und neuem Fahrer zu überraschen auf: Sie gefiel in starker Hand von Christoph Fischer auf Rang drei.
Eigentlich wollte auch Take Five für Pfarrkirchen proben, doch der ansonsten sehr zuverlässige und unkomplizierte Fünfjährige war nach einer ausgiebigen Startgaloppade gleich aus dem Spiel. Stattdessen zog Dafna mit ihrem schnellen Antritt an die Spitze und wehrte sich tapfer gegen Victory Ares, doch der Schwede war mit Christoph Fischer zu dominant und feierte nach Zwangspause einen starken Comeback-Treffer. Die Arnstorferin Chantielle komplettierte in ordentlichem Stil die Wette.
Zwei Siege binnen fünf Tagen konnte sich Itturia sichern. Nach seinem Treffer in Daglfing war der Siebenjährige auch in Straubing Herr der Lage, nachdem er In Love Burois das Kommando abgenommen hatte, und bewies mit Rudi Haller seine aktuell starke Verfassung. Dahinter sicherte sich der treue Figov de la Cloue das zweite Geld, für In Love Burois blieb das dritte Geld.
Zum Abschluss eines gelungenen Renntags gab es noch einmal einen echten Glanzpunkt zu bewundern. Die Devise hieß hier „Klasse statt Masse“: Einige sehr gutklassige Pferde kreuzten hier die Klingen. In bestechender Manier zeigte sich Ois Tschikago, dem Marcus Gramüller ein Rennen im Rücken von Flash Gordon servierte, bereit für das Bayerische Zuchtrennen. Auch My Way Fortuna steht parat für die gleiche Prüfung und hätte vielleicht den Sieger noch mehr gefordert, wäre er nicht lange festgesessen. Good Fellow flog wie eine Rakete an den Start. Der gutklassige Franzose musste nur die beiden „Stars“ des Rennens ziehen lassen.
Nächster Renntag in Straubing ist am Donnerstag, 29. Mai, ab 13.30 Uhr.