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Das Derby-Meeting beginnt mit Überraschungen

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Nachschau Berlin-Mariendorf, Samstag 09.08.2025

 

(mfi) Mit einem in mehrfacher Hinsicht gelungenen und abwechslungsreichen Renntag startete der BTV e.V. in das diesjährige Derby-Meeting. Die vier Vorläufe zum Stuten-Derby wurden zu einem Wechselbad der Gefühle für alle Beteiligten, im Rahmenprogramm wechselten sich klare Favoriten mit weniger erwarteten Siegern ab. Das Umsatzergebnis des Vorjahres wurde nur um wenige hundert Euro verfehlt, war strenggenommen aber sogar besser, da damals der V7-Jackpot höher war und zudem der eine oder andere Sieg-Jackpot in die Bilanz eingerechnet wurde.

 

Keine Gesetzten vorn

 

Das Setzen von Teilnehmern an den beiden Derbys in den Vorläufen hat insbesondere den Sinn, dass sich die klaren Final-Favoriten aus dem Weg gehen können. Diesmal kam alles anders, denn keine dieser auserwählten Stuten konnte gewinnen und nur zwei schafften es in den Endlauf. Es begann mit Olympia Greenwood, die nie vom Ende des Feldes wegkam und im Speed nur Platz fünf erreichte. Aber auch die stärker gewetteten Pour Moi, die nicht aus dritter Spur fand und nach dem Verlauf geschlagen sein musste, und die ihr den Weg nach vorn verbauende und im Einlauf anspringe Chesca scheiterten. So war der Weg frei für einen Start-Ziel-Erfolg der Lasbekerin Urjanja, der Jörgen Sjunnesson an der Spitze alles perfekt einteilte. Hinter der in 1.13,5 siegreichen 14,7:1-Chance behaupteten die unterwegs als Zweite und Dritte innen gehenden Lady Nele und Celebrity Crush S ihre Positionen und zogen als Riesenaußenseiterinnen in das Finale am 23. August ein. Der 2. Vorlauf lieferte das Drama, dass die für unschlagbar gehaltene Sahara Firebird mit Fieber im Stall bleiben musste, wodurch Under a Spell (Jeffrey H. Mieras) als 1,7:1-Favoritin in 1.13,9 nach sofort übernommenem Kommando einen gemütlichen Spaziergang absolvieren konnte und mit sechs Längen Vorsprung von den aus dem Hintertreffen nachsetzenden Faboulous Girl und Wyanet nicht zu beeindrucken war. Der 3. Vorlauf schien zu einem Zweikampf zu werden, als aus dem Schlussbogen heraus Belina Times an der Spitze von Lady Fortuna und Okura Greenwood angegriffen wurde und kurz darauf geschlagen war, doch im Einlauf flog von noch weiter hinten Uffizie (Josef Franzl) heran und hatte die beiden anderen in einer Zielfoto-Entscheidung gestellt und bezwungen. 1.13,2 lautete die Siegerzeit der 1,9:1-Favoritin, deren Anhang fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte. Im schnellsten der vier Vorläufe dominierte Arielle Diamant mit Michael Nimczyk, der sich so ein wenig für das Sahara Firebird-Pech entschädigen konnte, zum Kurs von 6:1 und in 1.12,4 Start-Ziel und hielt die immer stärker werdenden und nur durch das Zielfoto zu trennenden La Vita und Bumblebee S in Schach.

 

Berliner Farben

 

Nicht weniger als fünf Rennen gingen an einheimische Quartiere. Begonnen hatte der Renntag mit dem Debütanten-Erfolg von Komino Blue Lagoon (Andreas Gläser), der vom Fleck weg die Unsicherheiten des klar favorisierten The Grand Rex nutze und die ebenfalls aus Hauptstadtställen stammenden Tschetan und Gigolo Star hinter sich ließ. Auch anschließend jubelten die Lokalpatrioten über die drei Erstplatzierten, als Sarah Kube im Kombi-Pokal keine Opposition duldete und mit Jerry vom ersten bis zum letzten Meter gegen die innen durchstoßende Dahlia Brodda und den an der Todesspur scheiternden Blizzard PS überlegen war. Im zweiten Lauf, der den Profis vorbehalten war, gelang es Thorsten Tietz mit einer Glanzfahrt der Kategorie Extraklasse, den Spieß umzudrehen und mit Dahlia Brodda aus dem Hintertreffen vorstoßend den Trainingsgefährten auf der Linie festzunageln, hinter dem der vom letzten Platz genauso viel Speed zeigende Blizzard PS ebenfalls nur hauchdünn geschlagen blieb. Einen weiteren Trainer-Erfolg für Thorsten Tietz gab es im Rennen der Tippel Tom Talentförderung, als Janis Grundhöfer mit Jingoborah nach sofortiger Führung gegen den Druck ausübenden Demonio jederzeit ruhig blieb und erst in der Zielgeraden vom Gegner und dem restlichen Feld wegfuhr. Den Höhepunkt, zumindest aus der Sicht der einheimischen Wetter, besorgte dann Michael „Pinky“ Hönemann, als der Ex-Champion mit Shotgun ES durch die Todesspur und für 26,1:1 Carino MAR keine Chance ließ und bei der Siegerehrung die Lacher auf seiner Seite hatte: „Ich glaube, ich habe tausend Jahre kein Rennen mehr gewonnen, und wollte nach dem nächsten Sieg eigentlich aufhören. Jetzt fahre ich aber doch weiter.“

 

Nochmal Lasbek

 

Mit zwei Siegen in den Derby-Vorläufen hatte das Gestüt Lasbek bereits einen höchst erfolgreichen Nachmittag gehabt, den Trainer Josef Franzl im Finale zur Newcomer-Serie mit Toledo krönte. „Normalerweise fahre ich in Front und gewinne“, hatte er im Vorab-Interview in selten deutlicher Manier verlauten lassen und setzte das Vorhaben als heißester Favorit des Tages für 1,2:1 und in 1.12,5 gegen den immer hinter ihm liegenden Fortebraccio Font um. Dieselbe Taktik wählte Marciano Hauber mit Goldfinger, der in der Abschlussprüfung auf der Meile sogar drei Zehntel schneller war, aber auf den letzten Metern trotz scheinbarer Überlegenheit völlig aus dem Konzept geriet und nur noch einen Hals-Vorteil gegen die nochmals nachsetzende Luna Barosso behaupten konnte. Tatsächlich überlegen war dagegen zuvor schon Trainingsgefährtin Pebbles Stone gewesen, die Hauber im Schlussbogen zur Tat schreiten ließ und mit der von Höwings Elly angeführten Konkurrenz kurzen Prozess gemacht hatte. Beim einzigen Erfolg der bayerischen Delegation hatte es nie Zweifel an der Siegerin gegeben, denn nach einem Blitzstart wirkte Chantielle (Martin Geineder) jederzeit souverän und war das gegen die aus ihrem Rücken alles versuchende Grace tatsächlich.

 

Monté-Klasse

 

Heimliches Hauptereignis des Tages wurde jedoch die Monté-Meile, in der nicht nur die drei Erstplatzierten Top-Vorstellungen boten. Die 1.10,5 als Siegerzeit eines herausragenden Corps et Ame, der peu a peu aufgerückt war und am Ende weder Kate Baldwin noch Hopium die Spur einer Chance ließ, gerieten fast zur Hintergrundangelegenheit, als den Besuchern bewusst wurde, was zuvor auf der Gegengeraden beim Fehlstart passiert war und als Video viral gehen könnte: Beim Einordnen hinter dem Startwagen wählte Troublemaker den Weg unter dessen Flügeln hindurch, so dass Anna-Lisa Kunze aus dem Sattel musste, aber nicht zu Boden ging, sondern sich in bester Reckturner-Manier und bei voller Fahrt am Startauto festhielt. „Spektakulär“ war für diese Aktion noch untertrieben. Die Rennleitung reagierte sofort und ordnete an, dass bei Autostart-Trabreiten die Pferde künftig mit einem Check an den Ablauf kommen müssen, damit solche Gefahrensituationen, die auch einen anderen Ausgang nehmen könnten, sich nicht wiederholen.

 

Getroffen und nicht getroffen

 

Die V7-Wette, deren einzige, dafür recht hohe Hürde Shotgun ES war, bezahlte 1.219,60 Euro für den Grundeinsatz von 20 Cent, je eine Dreier- und Viererwette mit 5.000 Euro Garantie endeten mit Only Winnern, die exakt diesen Betrag kassieren durften. Nicht getroffen wurde dagegen die V5-Wette mit mehreren Außenseitern in der ersten Programmhälfte. Der Jackpot von rund 5.500 Euro soll voraussichtlich am Freitag, 22. August, zur Ausspielung gelangen.

 

Gesamtumsatz: 269.955,70 Euro. Bahnumsatz: 105.647,20 Euro. Außenumsatz:  164.308,50 Euro

 

Der zweite Tag des Derby-Meetings mit den Vorläufen zum 130. trotto.de-Deutschen Traber-Derby findet bereits 24 Stunden nach denen der Stuten statt, als am Sonntag mit Veranstaltungsbeginn um 11.30 Uhr

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