News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Kleines Geld, große Träume

0

News Frankreich Trab, 08.01.2024

 

(hen) Während es für andere um das ganz große Geld geht, schreibt das Wintermeeting auch deutlich kleinere, aber dennoch sehr schöne Erfolgsgeschichten. Eine davon ist die um den Wallach HANNIBAL TUILERIE , der im laufenden Meeting schon drei Rennen gewinnen konnte.

Equidia sprach mit dem Mitbesitzer Charles Bruneau, in dessen Farben er auch läuft. Gemeinsam mit Freunden kaufte er den Remember Jihem-Sohn für nur 1.300 Euro auf einer Auktion in Caen.

EQ: "Charles, Hannibal Tuilerie ist eine Geschichte von Freunden...?"

CB: "Ja, wir sind vier Freunde. Alexandre Angot, Guillaume Lenain, Jules Gastineau und ich. Ich kannte Alexandre schon als ich noch ein Kind war. Sein Großvater hatte Pferde bei meinem Vater stehen. Dann lernte ich Jules kennen, als ich bei Eric Blot arbeitete."

EQ: "Ihr habt nicht viel Geld ausgegeben..."

CB: "Wir hatten kein großes Budget. Etwa 1.000 Euro pro Person. Ich habe zuerst ein anderes Pferd, auch aus dem H-Jahrgang, für 1.500 Euro gekauft. Dann rief ich meine Kollegen an und sagte, dass ich noch ein Pferd entdeckt habe und wir noch Budget übrig haben. Das war dann Hannibal."

EQ: "Wie ist er Dir aufgefallen?"

CB: "Da das Budget schon kurz war, haben wir nicht zu sehr auf den Stammbaum geachtet. Ich mache das wie mein Vater. Ich achte auf die ersten Produkte der Mutter. Sein Vater Remember Jihem war nicht sehr beliebt. Dagegen war Hannibal körperlich sehr stark. Ein wunderschöner Hengst. Und er war gerade, besonders was seine Beine angeht. Ganz einfach also."

EQ: "Bis 5jährig hatte er immer noch einen sehr geringen Kontostand. Wie verlief seine frühe Karriere?"

CB: "Wir haben ihn bei Alexandres Vater, Bruno Angot, untergebracht. Alexandre arbeitet mit seinem Vater zusammen und sie haben ihn ziemlich früh 2jährig qualifiziert. Er stellte sich aber als nicht frühreif heraus, also beschlossen wir, ihm Ruhe zu geben. Er begann ein paar vielversprechende Rennen zu absolvieren. Alexandre trainierte ihn auch unter dem Sattel, aber er wurde zu temperamentvoll, also beschlossen wir, ihn zu kastrieren. Als er von der Kastration zurückkam, hatte er Probleme mit den Beinen. Die Familie Angot gab ihr Bestes, bekam das Problem aber nicht gelöst. Also versuchte es mein Vater noch einmal, weil es auch mein Pferd war. Er wollte mir eine Freude machen und machte Hannibal zu einem Pferd, dass ich in den Lehrlingsfahren fahren konnte."

EQ: "Wie verlief diese Zeit?"

CB: "Mein Vater hat einige Dinge geändert. Auch die Trainingsmethode. Zu keinem Zeitpunkt hätten wir gedacht, dass er das tun könnte, was er jetzt kann. Er hat sich enorm verändert. Nach zwei Monaten habe ich ihn in Laval in 15,6 wiederqualifiziert. Das war ein guter Anfang. Danach haben wir in der Provinz ein wenig "gebastelt", und es zeigte sich schnell, dass er nicht schlecht war. Im Training zeigte sich auch, dass er mit den guten Pferden aus dem Stall mithalten kann. Wir haben uns gesagt, dass er nicht schneller werden muss, um in der Provinz Ergebnisse zu erzielen."

EQ: "Und das Ziel wurde erreicht, weil Ihr mit Hannibal geglänzt habt."

CB: "Ja, mehr als das. Er ist sehr mutig. Heute beschreibt ihn Matthieu (Abrivard) als Rennauto. Man muss ihm nur das richtige Rennen geben und ihn auf Geschwindigkeit kommen lassen. Er gibt seinem Fahrer Selbstvertrauen. Ich habe ihn öfter gefahren und er ging nur einmal Galopp. Das war aber meine Schuld. Ansonsten haben wir fünf Rennen zusammen gewonnen und waren immer im Geld. Wenn wir mit ihm zur Rennbahn fahren, sind wir sicher, dass es gut gehen wird."

EQ: "Wann werden wir ihn wieder sehen?"

CB: "Er läuft am 20. Januar und wird dann Urlaub machen. Das Meeting ist für ihn vorbei. Wir geben ihm dann lieber einen Monat Ruhe am Meer."

EQ: "Was sind seine Hauptqualitäten?"

CB: "Einerseits bin ich in diesem Winter beeindruckt über seine Geschwindigkeit, mit der er laufen kann. Er hat ein neues Level erreicht. Außerdem wird er nicht müde und kann jedem Zug folgen."

EQ: "Seine Grenzen sind unbekannt also träumst Du weiter?"

CB: "Wir denken darüber nach in diesem Jahr am Grand National Du Trot teilzunehmen. Sonst haben wir kein Programm aufgestellt, da wir nicht damit gerechnet haben, Ende 2023 fast 300.000 Euro auf dem Konto zu haben. Ich wollte ihn auch in diesem Sommer fahren, aber angesichts seiner Erfolge, werde ich das nicht mehr können (lacht). Aber es stört mich nicht ihn mit Matthieu gewinnen zu sehen. Ganz im Gegenteil. Er schafft es ihn viel schneller laufen zu lassen, als ich es könnte. Ich bin aber nicht eifersüchtig. Die beiden verstehen sich wirklich gut."

EQ: "Eure Gemeinschaft hat noch Zuwachs bekommen...?"

CB: "Wir haben mit dem gleichen Freundeskreis ein Hengst aus dem M-Jahrgang gekauft. Er wurde von Alexandre Angot eingebrochen. Ich hoffe auf den nächsten Hannibal Tuilerie zu stoßen, aber wenn er auch nur die Hälfte der Gewinnsumme erreicht, wäre das schon sehr gut (lacht). Es macht Spaß, es ist eine tolle Geschichte."

EQ: "Die Moral ist also, dass Träume für jeden erlaubt sind?"

CB: "Im Rennsport gibt es eine große Glückskomponente. Vor allem beim Trabrennen ist es aber gut möglich, dass man mit einem kleinem Budget träumen kann. Wir sehen viele Pferde, die recht günstig gekauft worden sind und Erfolg haben. Das ist für jeden erreichbar."

Kommentare(0)
arrow