Vorschau GNT Etappe XIII - Marquenchy, Mittwoch 19.11.2025
Mit der dreizehnten Etappe steht das finale Teilstück vor dem großen Finale am 30. November in Vincennes an. Der Gesamtsieger Indy de Jyr steht jetzt schon fest und lässt diesen Start aus. Dafür können andere Teilnehmer Punkte für eine mögliche Finalteilnahme sichern. Und auf dem Weg zur erfolgreichen Quinte muss man heute das erste Band favorisieren. In erster Linie natürlich Jeannette Priory (4), die schon Ende September die Etappe in Lisieux gewinnen konnte. Aber durch ihre Unsicherheiten in den letzten Monaten, kann man der Stute aus dem Hause Le Beller nicht gänzlich vertrauen, weshalb der Weg zur speedstarken Harley Gema (9) führt, auch wenn die 8jährige eine Zulage gegen sich hat. Für die besseren Platzierungen muss man sich dringend mit Illusion Jipad (7), Furioso Fligny (2) und Ilaya (6) beschäftigen.
---2.850m---
HELIOS SI (1) hat sich mittlerweile auf den Grand National du Trot spezialisiert und endete mehrmals nahe an den kleinen Ränge in der Quinte. Am 24. September schaffte er es als riesiger Außenseiter sogar in die Königswette. Als Vierter sorgte er für große Quoten. Dennoch zahlte es sich aus, wenn man bei den folgenden Starts auf den Hardy-Vertreter verzichtete. Am 15. Oktober verspielte der 8jährige seine Chancen schon aus dem Band. Mit einem schwachen Start lag er sofort weit hinten im Feld an der Innenkante. Als er erst wieder in der Entscheidung "Tageslicht" sah, konnte er sich in der schnellen Endphase nicht mehr verbessern. Als Achter war er aber auch nicht weit vom Geld entfernt. Zuletzt lag der Infant du Bossis-Sohn immerhin besser im Feld, konnte den vorderen Pferden im Finale aber wieder nicht folgen. Als Siebter bestätigte er, dass seine zeitliche Grenze bei niedrigen 13 liegt. Damit schafft man es auf dem Niveau selten in die Wette.
Die gute Form des Stalles von Alexandre de Jesus bringt auch FURIOSO FLIGNY (2) ins Spiel, auch wenn der Wallach meistens etwas unter dem Radar der Wetter agiert. Ende Juni kehrte der 10jährige siegreich aus einer kleinen Pause in Vincennes zurück. Und das zu einer furiosen Quote. In der Folge tat er sich schwerer. So hatte der Quick Wood-Sohn Mitte September in Vincennes aus dem Hintertreffen gar keinen Moment. Als Neunter war er in 12,9/2.700 Meter aber auch an seinem Limit angekommen. Am 10. Oktober war er wieder in einem Course C in Vincennes unterwegs. Aber diesmal war es einfach einen Tick langsamer und so konnte er in 13,3 zum Sieg traben. Dabei hatte er noch eine Zulage gegen sich, die er hauptsächlich auf der Gegenseite im Windschatten ausgleichen konnte. Im letzten Bogen war er schon der erste Verfolger des Führenden, den er im Einlauf sicher in den Griff bekam. Mit der heutigen Ausgangslage gehört er zu den Sieganwärtern.
Auch weil HANNAH (3) das erste französische Trabrennpferd war, welches in Tschechien geboren wurde und ein Grupperennen in Vincennes gewinnen konnte, erlangte sie eine gewisse Berühmtheit. Allerdings liegt dieser Erfolg schon lange zurück und kam im Trabreiten zu Stande. In den letzten anderthalb Jahren gab es von der Vulcain de Vandel-Tochter praktisch gar keinen Ansatz, wenn man von einem Ehrenplatz zu Beginn diesen Jahres absieht. Auch eine Auszeit von mehr als vier Monaten nach dem Winter brachte die Stute bei den nächsten fünf Starts kaum in Form. Lediglich einen fünften Rang im Trabreiten Mitte Oktober in Caen konnte die 8jährige anbieten. Und da scheint auch ihre Priorität zu liegen, während heute trotz der fehlenden Eisen eine Vorbereitung ansteht. Sie bleibt eine Außenseiterin, die man mit einem minimalen Restrisiko streichen kann.
Mit den letzten beiden Ergebnissen gehört JEANNETTE PRIORY (4) zu den Gemeinten im ersten Band, genau genommen sogar im ganzen Feld. Zuletzt holte sie sich ein gut besetztes Course A in Bordeaux. Die frühe Führung gab die Le Beller-Stute noch Ende gegenüber an Ino du Lupin ab und konterte den starken Wallach im Einlauf ganz klar bis zum Sieg. Dabei wehrte sie mit dem Schlussangriff von Justin Bold auch die Attacke eines Amerique-Starters ab. Ebenso großartig war die Vorstellung auf der zehnten Etappe des Grand National du Trot in Lisieux. Nach 700 Metern übernahm die Tag Wood-Tochter die Führung des stark besetzten Teilstücks und setzte sich aus dem letzten Bogen zum leichten Erfolg ab. Scheinbar führt kein Weg an der 6jährigen vorbei, aber die Unsicherheiten der letzten Monate sind nicht vergessen. Bleibt sie erneut auf den Beinen, ist der Hattrick möglich.
Auch die letzten beiden Engagements im Ausland von HAMILTON DU HAM (5), brachten keine Empfehlung für den Wallach mit. Noch dazu lag zwischen den Starts in Belgien eine Pause von drei Monaten. Auch jetzt war der 8jährige zwei Monate nicht am Ablauf und wurde von seinem Trainer Yannick Desmet, der auch Besitzer ist, mit einem roten Emoji gekennzeichnet. Runter vom Schein.
Für ILAYA (6) spricht vor allem der letzte Auftritt, der den Aufwärtstrend der letzten drei Starts untersteichen konnte. Auf dem Papier steht nur ein fünfter Rang. Aber mit weniger einer Länge zum Sieger brachte die Stute eine gute Leistung auf das Parkett. Mit einem Vorstoß aus dem Feld übernahm die Vertreterin von Cyril Raimbaud zum Ende der Gegenseite die erste Lage in der zweiten Spur. Beim Versuch die Pace mitzugehen, bekam sie auch Druck von außen. Dennoch hielt sich sich stark bis zum Ziel und war nur im Foto von der Vierten Illusion Jipad zu trennen. Damit geriet auch der durch unreine Gangart verloren gegangene zweite Platz vom 28. September ein wenig in Vergessenheit. Die 7jährige gehört in alle Überlegungen.
Nach fast einem halben Jahr Auszeit hat ILLUSION JIPAD (7) nur ein Prepare absolviert, um sich gleich wieder nach Vincennes zu trauen. Dabei wurde der 7jährigen von Jean-Michel Bazire ein Traumrennen serviert. Bis zur Einlaufecke wurde die Tochter von Boccador de Simm unblutig bis zur Einlaufecke getragen und sah bis Mitte des Einlaufs sogar noch ein wenig siegverdächtig aus. Erst auf den finalen Metern fehlten dann ein paar Körner, wie es auch Bazire im Anschluss sagte: "Ihr fehlte vielleicht noch ein Rennen." Dennoch reichte es für Rang Vier, wobei vom Sieger bis zum Siebten keine zwei Längen lagen. Dieses eine Rennen hat sie jetzt im Bauch und dazu passt sie noch perfekt an die Grundmarke. Auch wenn es nur ein Referenzrennen gab, und sie für Rang Vier lediglich eine 14,1 auf die Piste bringen musste, muss die Fuchsstute auf dem Schein starke Beachtung finden.
---2.875m---
Vor einer dreimonatigen Pause über den Sommer hat sich JAZZMAN DEBAILLEUL (8) schon einmal in diesem Wettbewerb gezeigt. Auf der fünften Etappe des Wettbewerbs in Le Croise-Laroche holte er einen starken zweiten Rang. Nach der Auszeit brauchte der Hengst nur ein Prepare, um sich im Anschluss schon wieder rennfertig zu präsentieren, auch wenn es mit Rang Sechs in Angers und Platz Acht in Beaumont-de-Lomagne noch nicht ins gute Geld reichte. Am 08. November musste der Repeat Love-Sohn eine Zeit lang die Todesspur anführen, konnte sich aber vor dem Schlussbogen vom späteren Dritten ziehen lassen. Dennoch konnte er das Podium nicht ernsthaft gefährden, sollte sich aber mit diesem Rennen weiter gesteigert haben. Sein Trainer scheint aber ganz andere Ziele zu haben, wie er dem ParisTurf verraten hat: "Das Pferd ist in guter Verfassung. Dieses Rennen wird mir helfen, ihn weiterhin auf die Qualifikation für den Prix d'Amerique vorzubereiten. Vielleicht mit einem Start im Prix du Bourbonnais." Nach dieser Aussage sollte man das Podium für heute schon fast ausschließen können. Dahinter scheint aber viel möglich.
Nach etlichen Platzierungen, hat es für HARLEY GEMA (9) am 01. November zum Sieg gereicht. Endlich, möchten sagen, denn die Stute hat in den letzten Monaten immer wieder ihren großen Speed auspacken können, lag aber bis dahin meist zu weit aus dem Rennen, um ganz vorne zu enden. Dabei profitierte sie aber vor allem von einer durchweg flotten Partie und der Ruhe von Benjamin Rochard, der auch in der Deckung blieb, als der führende Favorit im letzten Bogen Tempo machte und sich auf ein paar Längn absetzen konnte. Den langen Einlauf nutzte das Duo dann aus, um sich am Ende noch mit über einer Länge zum Sieg in 12,2/2.875 Meter kämpfen. Auch wenn es bei den drei Starts zuvor zwei Pleiten gab, ist die Gesamtform der Bold Eagle-Tochter gut genug, um hier vorne mitmischen zu können. Aber natürlich muss es unterwegs wieder flott genug sein.
In den letzten zwölf Monaten war HALFA (10) nur einmal im Sulky am Ablauf. Dabei konnte sie zwar die Linie als Vierte passieren, war aber auch "nur" auf der Europa-Tour der Trotteur Francais unterwegs. Auch wenn sie nicht von ihrem Trainer Stephane Levoy pilotiert wird und mit einem gelben Emoji markiert wurde, bleibt sie rundum beschlagen. Damit wird man sich von der Spezialistin für die Trabreiten verabschieden können.
Dafür das JEROBOAM D’ERABLE (11) ebenfalls nur in den Trabreiten erfolgreich ist, hat er sich auf der letzten Etappe in Nantes als Achter in 12,6 ganz gut geschlagen. Letztlich war die Thomain-Farbe aber auch weit vom Geld und noch weiter von der Quinte entfernt. Aber wenn er wieder eine solch gute Zeit auf die Piste bringt, ist bei ein paar Ausfällen das Komplettieren der Königswette nicht mehr ganz auszuschließen. Am Ende wird es aber zu teuer darauf zu spekulieren.
Mit dreizehn Starts hat GRACE DU DIGEON (12) schon ein arbeitsreiches Jahr hinter sich gebracht. Wirklich anknüpfen an die starken Vorjahre konnte die Stute dabei aber nicht annähernd. Genau genommen ist, wohl altersbedingt, seit zwei Jahren ein Abwärtstrend erkennbar. Aber gelegentlich ist die 9jährige immer noch zu positiven Ausreißern fähig. Höhepunkt war der Sieg im April auf einer Etappe der Trophee Vert, obwohl sie eine Doppelzulage gegen sich hatte. Auch Rang Vier Anfang September im Finale des "grünen Wettbewerbs" konnte gefallen. Danach gab es nur noch einen Start, der aufgrund der Disqualifikation nicht als Referenz herhalten kann. Im "Amerique der Lehrlinge" lag die Tochter von Seduisant Fouteau mit der Zulage immer an letzter Stelle. Beim Versuch auf der Gegenseite aufzurücken wurde sie noch eine Spur weiter nach außen geschoben und sprang dann offenbar durch die Irritation. Dennoch bekommt sie, allein schon wegen der Fahrership von Eric Raffin, spätestens in den Kombinationen ein Kreuz mit.
Für GENDREEN (13) muss man immer eine gewisse Aufmerksamkeit übrig haben. Schon zu oft hat der Wallach genau dann mit einer guten Platzierung überrascht, wenn man ihn abgeschrieben hat. So holte der 9jährige im Sommer Rang Drei im Prix Jean-Luc Lagardere, obwohl er im letzten Bogen an der Innenkante noch fast das ganze Feld vor sich hatte. Eine durchgehende Lücke ganz innen, konnte der Fuchs aber für sich nutzen, obwohl er auf viel Qualität getroffen ist. Aus den nächsten drei Starts nahm er aber auch zwei Disqualifikationen mit. So patzte der Sohn von Boccador de Simm am 30. Oktober beim Aufrücken schon kurz vor Beginn der Schlussrunde. Bei ausreichendem Budget bekommt er dennoch sein Kreuz in den Kombinationen.
Das zweite Band beschließt HANNIBAL TUILERIE (14). Der Wallach aus dem Stall von Charles Bruneau war lediglich im letzten Jahr einmal im Grand National du Trot Gast, und das auch nur zur Vorbereitung auf eine andere Prüfung. Und auch hier scheint der 8jährige keine ernsthaften Ambitonen anzumelden. Bei seinem letzten Versuch trat er noch überzeugend in einem Gruppe III in Vincennes an. Aus dem hinteren Teil konnte er in zweiter Spur stets im Windschatten aufrücken und bekam im letzten Bogen auch noch in dritter Spur den Rücken des heißen Favoriten, um seine Position weiter zu verbessern. Auch wenn er dem späteren Sieger nicht komplett folgen konnte, holte er mit viel Endgeschwindigkeit auf den finalen Metern noch den Ehrenplatz. Diese sehr kämpferische Vorstellung bringt den Sohn von Remember Jihem hier aber nicht wirklich auf den Schein. Lediglich vorne leicht beschlagen scheint wieder ein späteres Engagement im Vordergrund zu stehen.
---2.900m---
Während seiner langen Pause verlor IBIKI DE HOUELLE (15) seinen Trainer. Nun tritt der Love You-Sohn zum zweiten Mal ohne Ausbilder und ohne Ambitionen an, auch wenn Kevin Leblanc im Sulky Platz nimmt.
Die intensive Vorbereitung mit insgesamt fünf Prepare-Rennen hat sich für FULTON (16) ausbezahlt. Der Monte-Traber hatte bei seinem Ehrenplatz am 03. November keine Siegchance, lief aber ein starkes Rennen im semi-klassischem Trabreiten. Eine Vorbereitung für eine solche Aufgabe steht wieder an und führt keineswegs in die Wetten.
Tipp:
HARLEY GEMA (9)
JEANNETTE PRIORY (4)
ILLUSION JIPAD (7)
FURIOSO FLIGNY (2)
ILAYA (6)
Für die Kombinationen: JAZZMAN DEBAILLEUL (8) - GRACE DU DIGEON (12)
