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Elfmeter mit dem "Valzer"

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Quinte+ Laval, 25.09.2020 - 20.15h

 

Das Hippodrome Vincennes bestreitet derzeit unfreiwillig einfach keine glückliche Saison. Erst war die Piste wegen dem landesweiten Lockdown geschlossen. Dann war der Großraum Paris für sportliche Aktivitäten gesperrt, weshalb eine ganze Reihe von Renntagen verlegt werden mussten. Und am letzten Sonntag streikten auch noch die Bahnmitarbeiter, was zu einer Verzögerung der Rennen von einer Stunde und 10 Minuten führte. Um die Verhandlungen nicht zu gefährden, musste schon am letzten Dienstag, genau wie heute, der Schauplatz nach Laval verlegt werden. Das ist auch der Grund, dass die Königswette zum Ende des Tages ausgespielt wird. Die bekannte Startzeit soll erhalten bleiben, aber nach 20.15h kann Laval mangels Flutlicht nicht noch das Restprogramm abspulen.

 

Das Sportliche ist sehr viel schneller erklärt. Alles fixiert sich auf die erste Reihe, zumal der Großteil der zweiten Reihe mit vollem Beschlag auf die Reise geht. Ob der große Favorit Valzer Di Poggio (5) potentielle Gegner abgeschreckt hat? Es scheint fast so. Wenn man ihn so nennen kann, ist Whole Lotta Love (1) der Hauptgegner. Danach wird die Luft aber schon sehr viel dünner. Um die Quinte zu vervollständigen, braucht es aber noch mindestens drei Teilnehmer. Mit Eire D´Helios (2), Ever Pride (3), Capital Charm (4) und Denicheur Du Vif (6) sind die wichtigsten Alternativen genannt.

 

Prix Les Carrieres De Chaffenay / 20.15h / 32.000 Euro - 2.050m Autostart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Laval/250920030108

 

WHOLE LOTTA LOVE (1) ist definitiv auf der Mitteldistanz zu Hause. Der Skandinavier hat keinen so großen Namen in Frankreich, hat aber schon diverse schöne Siege erzielen können. In Laval hat der Wallach nach dem Lockdown auch über den langen Weg sofort wieder glänzen können und siegte souverän. An der letzten Ecke zog der 7jährige mit dem Führenden gleich und war einen Moment später schon mit mehreren Längen in Front. In Enghien fand der Dream Vacation-Sohn am 12. August unterwegs keinen guten Verlauf und lag einfach ein wenig zu weit aus dem Rennen. Sein Speed trug ihn aber noch spät auf den vierten Platz. Einen Monat danach suchte Trainer Daugeard in Reims eine sehr passende Aufgabe heraus, die auch trotz Zulage leicht gemeistert wurde. Nach einem guten Start konnte sich das Duo sehr unblutig verbessern. Eine Runde vor dem Ziel sprang der Führende weg, was Daugeard selbst dazu


veranlasste die Spitze zu übernehmen. Der Rest war eine Formalität. Nicht einmal die Klappen mussten gezogen werden. Wenn man es einem der Vierbeiner zutraut, sich mit dem großen Favoriten anzulegen, dann ist er es.

EIRE D´HELIOS (2) testete schon Mitte September in Laval und konnte als Zweite überzeugen. Francois Lagadeuc ist nun der Stammfahrer der Stute und konnte die 6jährige an diesem Tag im Vorderfeld parken. Er wartete sehr geduldig, auch als ausgangs des Schlussbogens vorne die Fahrt abging. Das Pensum wurde gut eingeteilt, weil der späte Speed nicht bis zur Linie ausreichte. Um den Rest des Feldes auf Distanz zu halten, reichte es aber locker. Schon beim Start zuvor bewies Lagadeuc immense Übersicht, als er an der letzten Ecke in Vincennes noch eine große Wand vor sich hatte. Intuitiv hat sich der Catchdriver für den Weg nach innen entschieden, wo kurz darauf eine Lücke entstanden ist. Durch dieses Nadelöhr konnte er den dritten Platz holen. Der letzte Versuch in einer Autostartprüfung führte zu einem Ausfall, was aber nur indirekt mit der Startphase zu tun hatte. Die Nummer ganz außen in der ersten Reihe endete an letzter Stelle. Von dort verlor das Gespann im Einlauf ein wenig die Nerven. Die Voraussetzungen sind heute sehr viel besser.

 

EVER PRIDE (3) besitzt hinter dem Auto eine gewisse Startschnelligkeit und dürfte auch heute schnell in vorderer Linie zu sehen sein. Die gleiche Taktik wie am 16. September, als man schon auf Valzer Di Poggio traf, dürfte das Ziel von David Thomain sein. Dort wurde die Tete unterwegs an den späteren Sieger abgegeben. Aus dem Rücken konnte aber in mäßiger zeit nur der dritte Platz verteidigt werden, weil auch Capital Charm vorbeilief. Der Edel-Catchdriver ist nunmehr der sechste Steuermann bei den letzten sechs Rennen. Das spricht auch dafür, wie unkompliziert der ehemalige Jahrgangscrack ist. Sein einstiges großes Standing wird der Hengst wohl nicht mehr erreichen, aber für eine vordere Platzierung ist er von Trainer Sebastien Guarato wieder in Schwung gebracht worden.

 

Die gute Stallform des Ecurie Victoria Dreams ist auch bei CAPITAL CHARM (4) angekommen. Der Wallach hat sich in La Capelle aus einer guten Lage zwischen Valzer Di Poggio und Ever Pride als Zweiter gut gehalten. Eric Raffin erkannte ganz genau, dass er nach vorne hin nichts mehr ausrichten kann und Ever Pride kaum noch Gegenwehr leisten konnte. Die erzielten 16,2 waren über die Mitteldistanz eine indiskutable Zeit, wodurch die Form letztlich noch nicht vollends bestätigt wurde. Hier kommt man aber an aber an einem Teilnehmer mit guter Papierform , der dazu noch barfuß ins Rennen geht, kaum vorbei.

 

In Frankreich gibt es kaum einen Traber, der nach der Zwangspause so beeindruckt hat wie VALZER DI POGGIO (5). Der Italiener absolvierte seit Ende Mai acht Rennen und konnte alle für sich entscheiden. Dabei fiel der Fuchs, bis auf den Kampferfolg am 31. Juli in Cabourg, jeweils überlegen aus. Der Love You-Sohn mag die schnellen Partien und dürfte auch beim Debüt in Laval früh an der Spitze zu sehen sein. Keine Frage - der 6jährige ist der große Favorit und das Pferd, dass es zu schlagen gilt.

 

Zuletzt verzichtete Aymeric Thomas noch auf die Abnahme der Vordereisen und konnte aus zweiter Position bei der Beschleunigung im Schlussbogen DENICHEUR DU VIF (6) nicht mehr zum Mitmachen bewegen. Dabei dürfte aber schon der heutige Start im Vordergrund gestanden haben. Der 7jährige ist hinter dem Auto schnell genug, um sich in eine Lage zu bringen, die hier für die Königswette reichen kann. Das wurde am 16. August deutlich, als der Redlight Jet-Sohn hinter der Spitze auf den letzten Metern noch zu einem kurzen Angriff fähig war, der aber sehr leicht geblockt wurde. Spätestens in den Kombinationen findet er Berücksichtigung.

 

Christian Bigeon hat mit dem ehemaligen Jahrgangspferd EMPEREUR THE BEST (7) wirklich gute Arbeit geleistet. Einen Traber aus dem Lot von Philippe Allaire nachzutrainieren, kann nicht so einfach sein, wie es in diesem Fall aussieht, oder besser gesagt aussah. Denn die laufende Saison wurde nur gut begonnen und führte nach dem Shutdown auf dieser Piste an den Turm, was die nächste Auszeit bedeutete. Nach vier Monaten ohne Rennerfahrung kann man auf den 6jährigen verzichten.

 

Auch COMETE DARCHE (8) gehört zu den großen Fragezeichen im Rennen. Die älteste Stute der Partie hat nach sieben Monaten Pause nur ein Rennen absolviert. In Laval fehlte noch eine ganze Menge an Kondition. Die 8jährige verlor durch den Schlussbogen völlig den Kontakt und muss heute auch noch von ganz außen starten. Dennoch verzichtet der Trainer schon auf alle Eisen, was den Toto unter Beobachtung stellt.

 

CONCERTO ROYAL (9) hat bei zahlreichen Starts in Laval fast nie überzeugen können und darf unter den zwei Startern von Jean-Philippe Raffegeau auch nur als zweite Farbe gelten. Was für ihn spricht, ist der Rekordlauf Mitte Juni aus Caen. Dort lag er nach gutem Start an zweiter Position innen und konnte bis zur Linie um den Sieg mitkämpfen. Diese Lage ist hinter dem schnellen Beginner Whole Lotta Love auch wieder möglich. Allerdings setzt sich der Chef meist nur zur Vorbereitung in den Sulky und lässt die "Schuhe" auch an.

 

DEDE AU CHALET (10) ist eigentlich im Trabreiten zu Hause. Ganz chancenlos ist der Wallach aber auch im Sulky nicht, was der vierte Rang Ende August aus Craon belegt. Zudem muss der Trainer wegen der nachlassenden Form im Monte Alternativen anbieten. Da man die ersten Drei mit einem Startplatz aus der zweiten Reihe ausschließen kann, wird man sich im besten Fall mit dem Komplettieren der Königswette beschäftigen.

 

Nach mehr als drei Monaten Pause kehrt C D (11) in das Renngeschehen zurück. Das letzte was man von der 6jährigen am 01. Juni gesehen hat, konnte vollends imponieren. In La Rochelle brauchte Trainer Jean Michel Bazire im Einlauf nur einmal auffordern. Den Rest erledigte die Skandinavierin alleine. Das Comeback mit Eisen und Romain Congard verspricht eigentlich nicht viel. Weil aber viele Teilnehmer vermeintlich auf der Bremse sitzen werden, kann auf den kleinen Plätzen der Quinte etwas möglich sein.

 

Ähnlich wie bei der Stallgefährtin Estola läuft die Karriere von ENSKA (12) in eine komplett falsche Richtung. Während die Kollegin aber zu Beginn dieser Saison noch ansehnliche Ergebnisse produzierte, hat Enska es seit Jahresbeginn nur zum Start ins Geld geschafft. Zu ihrem Schutz muss man auch sagen, dass die Auszeit rund um Corona länger ausfiel und dann bei zwei Starts mit Eisen nicht gleich ernsthaft angegangen wurde. Danach forderte der Trainer aber wieder Leistung. Diese konnte aber weder als Neunte in Angers, noch unplatziert in Graignes abgerufen werden. Die erneute Erholungspause wird wohl auch gesundheitliche Einschränkungen gehabt haben. Die Rückkehr auf Gras in Nachwuchshand war zumindest nicht für voll zu nehmen. Weiterhin mit vollem Beschlag sollte sich das eigentlich nicht ändern, aber immerhin wurde mit Gaby Gelormini ein fähiger Catchdriver organisiert. Das wird die meisten Wetter aber nicht überzeugen.

 

DA VINCI BOND (13) hat jetzt über zehn Wochen pausiert und kehrt mit vollem Beschlag auf die Piste zurück. Bei den vier Starts nach dem Shutdown hat der Wallach nicht einmal überzeugen können. Das beste Resultat wurde Ende Juni in Enghien erzielt. Kurz vor Erreichen des letzten Bogens schritt Anthony Barrier mit viel Angriffslust zur Tat und schickte den Wallach an die Seite des Führenden. Genauso schnell wie er dort angekommen ist, ging es aber im Einlauf auch wieder rückwärts. Als Achter wurde auch diesmal keine Prämie mitgenommen. In der Summe waren das vier Starts ohne Geld, die nicht wirklich zum Kreuz einladen.

 

Eisen rauf, Jockey runter. Zum ersten Mal seit seiner Qualifikation im Jahre 2016 wird ECLAT DE VERRE (14) der Öffentlichkeit im Sulky präsentiert. Dem Experiment muss man als Wetter nicht in Form einer Wette beiwohnen.

 

Das MASSIVE ATTACK (15) heute voll beschlagen bleibt, könnte schon das völlige  Ausschlusskriterium sein. Der Hengst aus dem Stall von Olivier Raffin trat jetzt dreimal in Folge in dieser Konstellation an und konnte keineswegs überzeugen. Am 01. Juli war er in Lisieux auf dem Weg in den letzten Bogen an den Grenzen angekommen und sprang aus der Partie. Auf der Grasbahn von Lucon blieb er blass und konnte auch in Chateaubriant nicht überzeugen. Nur durch die Ausfälle der Gegner wurde ihm noch das siebte Geld verliehen. Dabei war er aber mindestens eine Weile hinter dem Sieger und verlor auf der Schlussrunde zahlreiche Längen. Nur in Anbetracht der in der Breite eher wenig schlagkräftigen Konkurrenz kommt er für die erweiterten Wetten in Betracht.

 

Tipp:

VALZER DI POGGIO (5)

WHOLE LOTTA LOVE (1)

EIRE D´HELIOS (2)

EVER PRIDE (3)

DENICHEUR DU VIF (6)

 

Für die Kombinationen: CAPITAL CHARM (4)


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