Vorschau Straubing, Donnerstag 02.10.2025
(trab-sr). Es herbstelt schon gewaltig. Aber das heißt auch: Die Sommerpause in Straubing ist zu Ende. Und ein bisschen wie in Vincennes geht es schon straff in Richtung Wintermeeting. Am Donnerstag, 2. Oktober, sechs sehr gut besetzte Rennen zu erleben. Die V6 verspricht schon jetzt eine lohnende Quote, zumal 5.000 Euro garantiert werden. Zudem ist so manche Prüfung eine ziemlich offene Partie. Ziemlich einzigartig dürfte sein, dass an diesem Renntag gleich zwei Derbysieger am Start sind: Der diesjährige tschechische Derbysieger Fon Baron und der letztjährige ukrainische Derbysieger Ideolog. Können sie sich gegen gute Konkurrenz auch in Straubing durchsetzen? Diese Frage klärt sich ab 10.30 Uhr. Die ersten fünf Prüfungen werden auch nach Frankreich übertragen, ein sechstes Rennen schließt sich an. Der Renntag steht ganz im Zeichen von Traberlegende Heli Biendl, der am 3. Oktober seinen 75. Geburtstag feiert, und seiner Erfolgspferde.
Wer sich schon immer ein Rennen gewünscht hat, in dem zumindest auf dem Papier beinahe jedes Pferd als Sieger den Heimweg antreten könnte, der wird mit dem ersten Rennen glücklich werden. Da gleich zu Renntagsbeginn die V6 im Angebot ist, heißt das: Bitte breit aufstellen! Wer lieber spart, der nimmt zumindest Victory Ares (Christoph Fischer), der nach wie vor in blendender Form ist, und Take Five (Josef Franzl), der seinen letzten Straubing-Auftritt gewinnen konnte, auf den Schein. Aber eine Garantie, dass das reicht, gibt es nicht: Kaum schlechter sind DJ Masi (Marisa Bock), der zuletzt in aussichtsreicher Position abhob, und Princess Peach (Rudi Haller), die sich ebenfalls um ihre Chancen sprang und immerhin auf Stutenderby-Niveau unterwegs war. Jederzeit überraschen können hier aber auch Excellent Grandcru (Georg Frick) und SJ’s Legacy (Andreas Geineder). Global Fairplay (Robert Pletschacher) verschenkt hier zwar Gewinnsumme, ist aber ebenfalls gut im Tritt.
Im zweiten Rennen gibt es eine Neuauflage des Duells zwischen Desiderio (Marisa Bock) und Wim Hazelaar (Christoph Fischer). Desiderio hat den besseren Startplatz und ist gestählt durch den Sieg auf Riemer Gras, kann diesmal Revanche am Konkurrenten nehmen. Der hat ihn aber beim letzten Aufeinandertreffen doch recht klar bezwungen und wird immer noch bei jedem Start stärker. Kommt nicht Desiderio, sondern der ebenfalls sehr startschnelle Dream of Action (Rudi Haller) an die Tête und lässt den Stallgefährten vorbei, dann könnte der Sieger aus dem Stall von Manfred Schub kommen und dann doch Wim Hazelaar heißen. Aber auch Dream of Action selbst, der bekanntlich auf kleinen Bahnen auch „ums Eck“ läuft, tritt mit guten Möglichkeiten an – ebenso wie ein fehlerfreier Perceval (Marcus Gramüller), der zurück auf die Sandbahn kehrt.
Im dritten Rennen wird neben der Dreier- auch die Viererwette angeboten. Und hier stellt sich der erste Derbysieger vor: Fon Baron konnte sich mit Robert Pletschacher unlängst in Prag durchsetzen und bescherte dem Rottaler seinen ersten Derbysieg. In Bayern trifft der Vierjährige es ein wenig anspruchsvoller an als in Tschechien, doch schon zuvor konnte er in Baden mit toller Schlussleistung gefallen. Er gehört auf jeden Tippschein, auch, wenn der Sieg hier über den immer besser werdenden Aconcagua (Rudi Haller) geht, der heute zum Seriensieger werden möchte. Für die Viererwette braucht es ferner Unfinished Business (Christoph Fischer), Lennarth (Vitus Schwaiger), Joceline BR (Gerhard Mayr), Jerry Box (Ferdinand Veit) und Speedy Ela Su (Marisa Bock).
Der nächste Derbysieger wartet gleich ein Rennen später mit Ideolog (Vitus Schweiger). Vom Formenspiegel des eigenwilligen Ukrainers darf man sich nicht täuschen lassen: Wenn er nicht patzt, ist der ehemalige Kiew-Seriensieger ein wirklich laufgewaltiges Pferd. Gegen Umbesi (Josef Franzl), der zuletzt in toller Manier gewann und laut seinem Trainer mit dem Alter immer besser werden wird, wird es aber kein leichter Gang. Und auch ein „Landsmann“ könnte sich in den Weg stellen: Rozmarin (Georg Bachmeier) fängt sehr gut an und hielt sich auch in Daglfing beachtlich. Gut möglich, dass der Fuchs wieder für eine Überraschung sorgt. Bei der V6 und der V3-FinishWette, die hier startet, sollte man die „Stimme Pfaffenhofens“ unbedingt mit ankreuzen.
Das fünfte Rennen ist noch einmal ein „Hochkaräter“ und zugleich das Helmut Biendl-Geburtstagsrennen. Zur Feier des Tages ist nochmal die Viererwette im Angebot. Ocean Eyes (Christoph Fischer) schlug sich auch in Riem sehr wacker, auf seiner Heimatbahn ist er eine Klasse für sich. Lawrence Boko (Rudi Haller) kam zuletzt hinter Yucatan Diamant (Josef Franzl) ein, der in ganz anderen Kreisen unterwegs war. See the Moon (Stefan Hiendlmeier) konnte seinen letzten Start gewinnen und absolvierte einen ansehnlichen Probelauf. Von Hulken Sisus (Georg Frick) Formenspiegel darf man sich nicht täuschen lassen: Der Schwede kann immer noch genügend und wäre trotz formstarker Konkurrenz auch als Sieger beim Straubing-Debut keine Riesensensation. Eine tolle Neuerscheinung ist Kendall Jackson (Martin Redl), den man beobachten sollte.
Zum Abschluss des Renntags könnte noch einmal das Team Lila zur Siegerehrung vorfahren. Crazy GaaGaa RL (Marcus Gramüller) findet immer mehr zu sich und konnte auch seinen letzten Start gewinnen. La Mirage (Marisa Bock) kommt aus einer kleinen Pause, in die sie sich siegreich verabschiedete. Indigi (Mykola Volf) sammelte Siege im Ausland. Auch Kian (Robert Pletschacher) hat kurz ausgesetzt – gut möglich, dass der Hengst hier ganz vorne mitmischt.
Tipps:
Rennen 1 (V6-1): (6) Victory Ares – (5) Take Five – (7) DJ Masi
Rennen 2 (V6-2): (7) Wim Hazelaar – (5) Desiderio – (6) Dream of Action
Rennen 3 (V6-3): (5) Aconcagua – (8) Fon Baron – (6) Unfinished Business – (9) Lennarth
Rennen 4 (V6-4, V3-1): (9) Umbesi – (3) Rozmarin – (7) Ideolog
Rennen 5 (V6-5, V3-2): (2) Ocean Eyes – (4) Yucatan Diamant – (7) See the Moon – (11) Hulken Sisu
Rennen 6 (V6-6, V3-3): (4) Crazy Gaagaa RL – (5) La Mirage – (3) Kian