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"Crusoe" wieder allein unterwegs?

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Quinte+ Vincennes, 17.09.2020 - 13.50h

 

Verschollen auf einer einsamen Insel? Von wegen! Im Winnercircle fühlte sich Crusoe D´Anama (13) am 24. August umrahmt von Trainer und Fahrer JMB, Besitzer Mario Xuereb und dem Pfleger sichtlich wohl. Und auch die Favoritenrolle wäre heute wohl so oder so schon für ihn reserviert gewesen. Zu beeindruckend war der Erfolg, als der neue Trainer erstmals an Bord war.

 

Kurz nach der endgültigen Starterangabe kam nun aber die Nachricht, dass Hugo Langeweg Jr. seinen Goofy Greenwood streichen musste. Damit entgeht den Wettern ein vermeintlich spannendes Duell. Aber auch so ergibt sich mit einigen "dark horses" eine mögliche Gegenwehr für den Wallach. In dieser Hinsicht kann man Canular (16) nennen, der intern schon häufiger für den größten Scheck vorgesehen war. Martin De Bos (3) hat beim ersten Start in Frankreich auch sofort gefallen können und findet wieder das Vertrauen von Franck Nivard. Auch die unsichere Class Action (12) oder der Rückkehrer Bryssel (11) können nach optimalem Verlauf für eine Überraschung sorgen.

 

Prix Bernard Le Quellec / 13.50h / 49.000 Euro - 2.700m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/170920030101

 

In der skandinavischen Heimat konnte BASTIAN T (1) nicht mehr überzeugen. Und im Normalfall wäre man nach dem Wechsel nach Frankreich skeptisch gewesen. Aber was ist schon normal wenn der neue Trainer Jean Michel Bazire heißt? Zu viele Ausländer hat der Franzose um ein vielfaches verbessert. Und scheinbar waren die ersten Eindrücke auch sofort gut, denn zwischen dem letzten Start in Dänemark und dem ersten Versuch in Reims lagen nur elf Tage. Noch dazu sprach der Toto eine deutliche Sprache. Der junge Romain Congard bekam das Vertrauen, konnte nach gutem Start den Wallach aber nicht durch den ersten Bogen bringen. Auf dem Rechtskurs machte sich der 7jährige auch relativ schief, was Cognard nicht davon abhielt auf die Pace zu drücken. Heute geht es wieder in eine nach Gewinnsumme ganz andere Klasse. Dafür steht linksherum Jean Philippe Monclin bereit. Der Totokurs steht unter ständiger Beobachtung, aber spätestens in den Kombinationen findet das Gespann Vertrauen.

 

HELENA DI QUATTRO (2) scheint so langsam in ihrer Gewinnklasse angekommen zu sein. Von Sommer 2019 bis Anfang diesen Jahres hat die Stute in kurzer Zeit über 100.000 Euro verdient und bekommt nun auch noch ältere Gegner vor die Nase gesetzt. Ausgerechnet aus der Pause konnte sie Anfang Juni die Bestleistung der letzten Monaten abrufen. Als Zweite zog sie in Mauquenchy bis zur Linie gut durch. Danach fehlte mehrmals der Drive, was auch an den Rennverläufen lag. Die Un Mec D´Heripre-Tochter ist auf einen verdeckten Verlauf angewiesen. So hatte sie sich bei Franck Nivard am 29. August nach einem geschonten Rennen mit einem feinen Speed zum Ehrenplatz hinter dem großen Favoriten bedankt. Die vielen Variablen lassen die 6jährige aber eher in zweiter Linie auf dem Wettschein zu.

 

Es ist zwar nicht überliefert wann MARTIN DE BOS (3) seine Box bei Philippe Billard in Frankreich bezog, aber ohnehin ist der Trainer ein guter Vorbereiter. So konnte der Ausbilder auch die lange Pause anscheinend problemlos überbrücken. Franck Nivard erledigte den Rest der Aufgabe und ließ den Hengst erst im letzten Bogen aufmarschieren. In dem Moment wurde er zwar schon vom Sieger gestellt, konnte aber zum Einstand einen sicheren zweiten Platz feiern. Mit diesem Rennen mehr im Bauch sollte der Maharajah-Sohn erst recht konkurrenzfähig sein und ist wohl ganz klar die erste Farbe.

 

EQUINOXE JIEL (4) bringt gewisse Qualitäten mit. Der Hengst hat dies auf der großen Piste in Vincennes aber schon lange nicht mehr bewiesen. Ende Juni gab es hier zumindest als Vierter einen Ansatz im Monte. Aus Laval bringt der 6jährige aber allerdings eine Empfehlung mit. Auf dem letzten Kilometer ließ sich Gaby Gelormini im Sulky des 6jährigen in die Todesspur locken und zog ausgerechnet den großen Favoriten bis in den Einlauf und zum Sieg. Das Duo selber konnte aber den Rest des Feldes sehr leicht auf Distanz halten. Dafür waren aber auch für diese Klasse nur dürftige 14,9 nötig. Der Schwarze ist selber nicht immer vor Ausfällen gefeit. Für eine gute Chance auf die Königswette, wären Fehler der Gegner von Vorteil.

 

Wer in der Spalte von EVENING STAR (5) ein Kreuz machen kann, der hat wohl zu viel Fantasie. Die Stute hat im Sulky bei elf Starts nur einmal geld geholt. Das kam auch ganz aktuell als Siebte am 05. September und sogar in Vincennes zu Stande. Es liefen in dieser Aufgabe aber auch nur sechs Gegner. In diesem Herbst visiert die Monte-Spezialistin einige wichtige Aufgaben unter dem Sattel an. Bis dahin sollten die Wetter geduldig bleiben.

 

Kurz nach dem Lockdown hat ALTIUS FORTIS (6) als Fünfter auf einer Etappe des Grand National Du Trot für seine Verhältnisse schon geglänzt. Danach ging es für den Hengst aber in die nächste Sackgasse, die eine weitere Pause bis zum 10. September zur Folge hatte. Für das Comeback war der Start in Cavaillon gar nicht verkehrt. Zumindest konnte man dem Ganymede-Sohn in der schnellen Schlussphase keinen Vorwurf machen. Da gab es einfach keine Möglichkeit aus dem Hintertreffen wegzukommen. Das Budget dürfte es nicht kaum zulassen, aber wer seine Königswette hinten raus lang haben will, der versucht es mit dem 10jährigen. Der Mut kann belohnt werden.

 

In Cavaillon hat BONHEUR DE NAY (7) eigentlich genau die passende Aufgabe gefunden. Yannick Alain Briand hat den Wallach mit einer kleinen Nummer hinter dem Auto auch sofort einen geschonten Verlauf im Vorderfeld gefunden. Aber unterwegs war das Rennen einfach zu langsam, so dass sich in der Distanz keine Gelegenheit bot, um den kleinen Rückstand gutzumachen. Erst Mitte des Einlaufs kam Briand dazu die Klappen zu ziehen. Bis ins Ziel verlor er dabei keinen Meter auf das vordere Trio, machte wie der Rest des Feldes aber auch keine Position gut. Mund abwischen und neu angreifen kann das Motto lauten. Nur ist das Niveau heute eventuell einen Tick zu hoch.

 

Auf dem Papier hat ECLAIR DU MIREL (8) zuletzt wieder einen kleinen Sprung nach vorne gemacht. Aber in Wahrheit war der Hengst zum Einen in einer Aufgabe für 5 und 6jährige und noch dazu in einem sehr kleinen Feld sehr gut untergekommen und zum Anderen hat er weit hinter Martin De Bos als Dritter lediglich die müden Gegner eingesammelt. Die erzielten 13,1 waren aber über den langen Weg natürlich nicht verkehrt und nach längerer Zeit kehrt auch der letzte Erfolgsfahrer Matthieu Abrivard in den Sulky zurück. Für einen Platz in der Königswette ist der Hengst heute wieder vorgesehen.

 

GOOFY GREENWOOD (9) - Nichtstarter

 

Erst vor einer Woche wurde ALTEA DE PIENCOURT (10) jenseits von Gut und Böse an dieser Stelle vorgefahren. Um einen Blick auf die Stute zu werfen, die in der ersten Jahreshälfte noch drei Erfolge feiern konnte, musste man im Laufe der Partie immer weiter nach hinten schauen. Erneut rundum beschlagen wird sich daran heute auch nichts ändern.

 

Zum Ende des Vorjahres hat BRYSSEL (11) in Vincennes zwei souveräne Siege feiern können. Die Form war mit dem Start in die nächste Saison aber wie abgeschnitten, weshalb Coach Goop die Reißleine zog und den Ready Cash-Sohn in eine längere Pause schickte. Das recht blasse Comeback in der Heimat gab keinen Aufschluss auf eine vollständige Rehabilitierung. Man kann nur mutmaßen, dass Björn Goop den Hengst nicht zum Sparzierenfahren wieder auf französischem Boden stationiert hat. Allerdings ist die Herausforderung zum Re-Start schon eine besondere.

 

CLASS ACTION (12) hat in diesem Jahr wenig Rennroutine und von ihren sechs Starts auch noch drei am Turm beendet. Die Stute scheint mit zunehmendem Alter auch nicht mehr sicherer zu werden, kann aber an einem guten Tag praktisch alle schlagen. Und die Chancen steigen heute natürlich mit der Verpflichtung von Eric Raffin. Obwohl eine gute aktuelle Form fehlt, bringt die Fahrership schon Vertrauen mit. Der dritte Platz in 11,6 Anfang Juli in Enghien ist schon wieder zu lange her. Dagegen darf man den Ausfall über Gras aber nicht zu negativ bewerten. In den erweiterten Wetten findet die 9jährige ihren Platz.

 

Das war vor allem vom Trainer Jean Michel Bazire mal wieder eine Meisterleistung. Mit CRUSOE D'ANAMA (13) bekommt der Trainerchampion einen 8jährigen aus dem Verkaufsrennen und schickt den Wallach in Lehrlingdhand gleich mal siegreich über Gras los. Das war aber nur der Anfang. Neun Tage später sprengt Bazire in einer Quinte in Vincennes mit einem höllischen Angriff auf den letzten 700 Metern das Feld und kommt in 12,9 spielerisch zum Zuge. Damit blieb der Ni Ho Ped D'Ombree-Sohn auch nur noch eine halbe Sekunde unter seiner Bestleistung. Bei der Generalprobe für heute ging es mit vollem Beschlag lediglich darum die Kondition zu erhalten und die Moral zu stärken. Man darf gespannt sein, wie der Edeltrainer JMB den Wallach heute vorstellt. Die Favoritenrolle ist aber klar an dieses Duo vergeben.

 

BAMBINO DU PRE (14) ist mir acht Starts endgültig im neuen Stall angekommen. Und Philippe Gaillard hat den 9jährigen tatsächlich noch einmal besser in Schwung bekommen. Wenn es unterwegs flott genug ist, kann der Lontzac-Sohn auch seine Spezialität, den Speed, einsetzen. Bei den letzten beiden Rennen war genau das Gegenteil der Fall, aber als Vierter einige Längen hinter einem Dorgos De Guez hat er in Vichy gefallen. Dennoch wird man ihn aufgrund der Qualität der Gegner wieder in zweiter Linie einplanen. Wer von ihm geschlagen wird, braucht sich aber nicht wundern.

 

Die junge Trainerin Melanie Gibon dürfte vom Abschneiden von COLORADO BLUE (15) am 19. August ebenso überrascht gewesen sein, wie ein Großteil der Wetter. Gaby Gelormini hat den Wallach im hinteren Mittelfeld eine gute Lage verschafft und sich mit dem richtigen Rücken ohne Aufwand in Position bringen können. Der Einsatz im Einlauf war dann aber schon unerwartet stark. Obwohl der Wallach von einem Gegner weit außen, der schon früher Geschwindigkeit aufnehmen konnte um eine halbe Länge überlaufen wurde, kämpfte er sich an diesem Kontrahenten bis auf die Linie wieder vorbei. Das Podium war der Lohn und dazu auch wieder ein wenig mehr Vertrauen in der heutigen Aufgabe.

 

Im letzten Wintermeeting galt CANULAR (16) mehrfach als "Ding des Tages". Der Wallach konnte aber nicht mehr an die gute Vorsaison anknüpfen und nahm nur bessere Gelder mit. Trainer Didier Brohier gönnte dem 8jährigen über den Lockdown hinweg ein wenig Verschnaufpause und testete den Jet Fortuna-Sohn mehrmals über Gras in der Trophee Vert. Und auch ohne Sieg konnte der 8jährige wieder gefallen. Als Vierter Anfang August hat er mit einem starken Schlussakkord gefallen. Unterwegs lag er in einer immer schneller werdenden Partie einfach zu weit aus dem Rennen und musste auf den letzten Metern im Schlussbogen auch noch ganz weite Wege gehen. Eine Woche später war gegen den mehrfachen Etappen- und Finalsieger Duel Du Gers auch nicht mehr als der Ehrenplatz drin. Jetzt muss sich zeigen was diese Formen auf Sand wert sind. Immerhin hat er mit Yoann Lebourgeois seine besten Resultate erzielt und könnte nicht besser engagiert sein.

 

Tipp:

CRUSOE D'ANAMA (13)

CANULAR (16)

MARTIN DE BOS (3)

BASTIAN T (1)

ECLAIR DU MIREL (8)

 

Für die Kombinationen: CLASS ACTION (12) - HELENA DI QUATTRO (2) - BRYSSEL (11)


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