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Bringt Gout Baroque den Vorteil nach Hause?

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Quinte+ Vincennes, 05.12.2021 - 15.15h

 

Die 40. Saison des Grand National Du Trot hatte einige überraschende Ausgänge, reichlich tolle Sieger und vierzehn spannende Rennen im Angebot. Darunter gab es mit Crack Money (9) und Deganawidah (3) auch zwei Wiederauferstehungen. Die beiden Vielstarter führen auch die Tabelle mit nur zwei Punkten Unterschied an. Weniger spannend dürfte es bei den Fahrern werden. Eric Raffin führt mit 18 Punkten vor Franck Nivard die Gesamtwertung an. Aber in diesem Finale werden die doppelten Punkte verteilt, was auch hier noch alles möglich macht.


Neben der Tabelle dürften die Wetter aber in erster Linie an dem Sieger und den Platzierten dieses Tages interessiert sein, denn in der ersten Klasse der Quinte wartet ein Jackpot von 500.000 Euro. Der Sieger von 2019 Cleangame (18) ist an der 3.000 Meter-Marke Einzelkämpfer und dennoch der Favorit. Ob das gegen einen in guter Form agierenden Gout Baroque (6) reichen kann, der seines Zeichens selbst ein Gruppepferd ist, scheint zumindest ein wenig fraglich.


Grand National Du Trot Finale / 15.15h / 130.000 Euro - 2.850m Bänderstart


-----2.850m-----


Nach zwei Ausfällen im Sommer hat sich EDDY DU VIVIER (1) auf hohem Niveau wieder großartig stabilisiert und sich mit einem zweiten Platz in Pornichet und dem Sieg in Nantes für das Finale qualifiziert. Vor allem der Sieg war einfach eine Klasseleistung von Pferd und Fahrer Franck Nivard. Der Edelcatchdriver platzierte den Wallach in vorderer Linie in der Deckung, was bei der durchweg schnellen Partie eminent wichtig war. Nach dem späten Fehler von Cleangame, den er wohl eh kassiert hätte, überlief Doux Parfum sehr sicher. Auch wenn er danach mit Cedric Terry ohne Druck in Le Mans auf dem ersten Kilometer ausgefallen ist. gehört er im Finale wieder auf den Wettschein. Für ganz vorne wird es aber wohl nicht reichen.


Das DOUX PARFUM (2) in solch einer harten Aufgabe ohne seinen genialen Steuermann Eric Raffin am Ablauf ist, kann sich noch als problematisch herausstellen. Der Wallach ist nicht einfach zu handeln und wird heute an sein Limit gehen müssen. Auf der dreizehnten Etappe zeigte sich die Guillot-Farbe erstmals in diesem Wettbewerb und konnte sich im Rücken des Tempo bolzenden Führenden wunderbar bis an die letzte Ecke ziehen lassen. Mit dem zweiten Platz in 12,3 konnte er sich gegen Eddy Du Vivier nicht mehr wehren, verteidigte sich aber gut gegen den Rest des Feldes. Seit dem Sommer ist der 8jährige seit sechs Starts ohne Fehler unterwegs, aber das Herauslaufen in der Distanz ist immer noch seine große Schwäche.


Ungeachtet der Ausschreibung war DEGANAWIDAH (3) an jeder der vierzhen Teilstücke am Ablauf. Einsamer Rekord, was dem Wallach den zweiten Platz in der Gesamtwertung einbrachte. Immer wieder stellte sich heraus, dass er aber nur eine Chance hat, wenn er an der Grundmarke eindrehen darf. Am 24. November hatte er in Le Mans früh die Spitze und wurde dann vom prächtig gestarteten Express Jet abgelöst. Danach hätte es kaum besser für den Wallach laufen können. Der Pacemaker stieg aus dem letzten Bogen heraus fehlerhaft aus und so kam der Dauerbrenner aus dem Ecurie Danover zur Führung. Ein wenig nach außen gewichen machte er noch den Weg für den Stallgefährten frei und konnte immerhin im Kleingeld bleiben. Hier darf er zwar wieder vorne weg und bewirbt sich womöglich wieder um eine vordere Position, wird sich dann aber wohl gegen diese Konkurrenz nicht unter den ersten Fünf halten können.


Den Großteil seiner Gewinnsumme hat COPSI (4) nach der ewig langen Auszeit ab März 2020 verdient. Immer wieder stellte sich dabei heraus, dass der 9jährige auf der MItteldistanz etwas besser aufgehoben ist. Trotzdem musste sich der Fuchs wenigstens einmal mit einer guten Leistung in diesem Wettbewerb zeigen, um die Finalberechtigung zu erhalten. Ende Mai konnte er sich von Crack Money an zweiter Stelle wunderbar schonend in Position bringen lassen und löste sich in den Einlauf hinein. Dann wurde er aber vom Sieger und ganz kurz vor der Linie auch von Firello gestellt. Am 08. November hat er trotz der zweiten Reihe in Vincennes, der hochkarätigen Gegnerschaft und einer aufwendigen letzten Halben, zu Beginn des Einlaufs die Spitze geholt. Ein ehemaliger Amerique-Teilnehmer konnte es dann aber einen Tick besser, der ihn 10,9 auf Rang Zwei verwiesen hat. Zuletzt wurde er in Bordeaux von vornherein vom Beschlag her etwas schwerer aufgeboten und trotz Zulage zwar früh in vordere Linie gesteuert. Als er aber erste Ermüdungserscheinungen zeigte, ließ Gabi Gelormini den Fuchs sofort auslaufen. Das Ziel liegt hier, aber eine lange Deckung ist für diese Distanz schon wichtig.


Im Frühjahr diesen Jahres kam BAD JULRY (5) im Stall von Stephane Provoost an und lernte sofort die hohe Startfrequenz kennen. Mit 22 Starts seit April gab es ein großes Pensum, aber der 10järhige hatte dennoch Highlights zu bieten. Ende Juni war er auf einer der Etappen schon einmal als Außenseiter Vierter, aber seine große Stunde schlug ausgerechnet kurz vor dem Finale. In Le Mans fand er an der Innenkante an siebter Stelle eine geschonte Partie und kam in den Einlauf hinein plötzlich immer weiter durch und zog unerwartet stark an. Vorbei am Stallgefährten konnte er sich vor dem fliegenden Gout Baroque ins Ziel retten und holte kurz vor der Rente den mit Abstand größten Scheck der Karriere. Eine Wiederholung ist natürlich nie ausgeschlossen, aber heute wird die Gegnerschaft noch einmal härter sein. Und ganz so passend wie beim letzten Auftritt bekommt man es nicht jeden Tag serviert.


Von den 5jährigen hat sich nur GOUT BAROQUE (6) in diese große Aufgabe gewagt. Der Hengst scheint für die bekannte Zucht von der Elevage De Folleville mal wieder ein großer Leistungsträger zu werden. Der Offshore Dream-Sohn muss zwar lange versteckt werden, verfügt dann aber einen höllischen Speed. Perfekt gemanagt konnte er das Teilstück am 20. Oktober aus der Lage nach Kampf gewinnen. Und auch wenn er nicht so unglücklich am 24. November gescheitert wäre, hätte er auch als Sieger hier im ersten Band starten können. An diesem Tag entschied sich Alexandre Abrivard in der zweiten Spur zu warten, als die dritte Spur aufrückte. Danach musste er ewig lange warten und konnte erst den Turbo einschalten, als Bad Julry schon fast zu Hause war. Hier ist er der Nummer Eins Herausforderer vom großen Cleangame und vielleicht am Ende auch der Triumhator.


Nach dem Sommer verschwand FIRELLO (7) noch einmal für eine Pause und wurde anschließend über zwei Prepare perfekt für den Winter vorbereitet. Am 13. November nahm sich der Meister dem Hengst an, der natürlich barfuß ins Rennen ging. Früh an der Spitze musste er die Führung an einen hartnäckig agierenden Gegner abgeben. Bazire war danach sehr geduldig und konnte sich an der letzten Ecke rausdrücken und dem 6jährigen Flügel verleihen. Auf der Linie war der Vorteil da und auch der Rückenwind für diese Aufgabe. Natürlich wird es härter, aber die Grundmarke und Eric Raffin sind zwei große Pluspunkte.


Nach einer langen, schwachen Phase konnte sich FREYJA DU PONT (8) im Sommer wieder in Form bringen und hat neben einem Sieg auf der Grasbahn ein paar schöne Platzierungen erreicht. Im Vorfeld auf dieses Finale wurde aufgrund der perfekten Ausschreibung nichts mehr riskiert. Die Stute bekam im November zwei Prepare und dürfte stark erholt und motiviert antreten. Allerdings fehlt damit auch die frische Referenz. Beim letzten ernsthaften Start am 22. Oktober tat sie sich unterwegs ein wenig schwer, hatte aber mit einer guten letzten Halben die Lücke nach vorne ein wenig schließen können und Rang Fünf erringen können. Ein ähnliches Ergebnis ist auch heute zu erwarten.


-----2.875m-----


Nach seinem guten Einstand in den GNT mit zwei Siegen aus drei Starts war CRACK MONEY (9) Dauergast in diesem Wettbewerb. Der Fuchs hat sich aber mit den andauernden Zulagen schwer getan und nur noch zwei Podestplätze auf weiteren Etappen geholt. Dennoch ist er weiterhin der Führende in der Gesamtwertung und wird nur noch von zwei weiteren Außenseitern verfolgt. Insgesamt hat er nach seiner langen Auszeit ein großes Pensum gehabt und scheint auch schon ein wenig entkräftet. Zuletzt reichte es noch, um in Le Mans im letzten Bogen in dritter Spur aufzurücken. Bis in den Einlauf hat sich der Wallach in die Gelder vorgearbeitet. In einer engen Situation gab er sich dann aber schnell auf, was nicht für die Moral spricht. Er muss so lange wie möglich versteckt werden, wenn er in die Wette will.


Über anderthalb Jahre ohne Sieg sind eine lange Zeit, aber FRIC DU CHENE (10) ist immer für eine vordere Platzierung gut. Der Hengst hat im GNT Anfang September seine Bestleistung abgerufen. In Pornichet hatte er eine Doppelzulage wegzustecken und arbeitete sich bis in den letzten Bogen auf die achte Position. Im Einlauf musste Gabi Gelormini den 6jährigen noch spät um einige Spuren korrigieren. Dennoch zündete er den Turbo und holte sich Rang Drei. Zwischenzeitlich machte er einen Ausflug nach Neapel, wo er im Lotteria gegen großartige Sprinter als Fünfter aus dem Vorlauf kam. Im Finale war die Aufgabe dann aber zu groß. Seine Unsicherheiten hat er eigentlich weitestgehend abgelegt. Somit ist der Ausfall am 10. November auch zu entschuldigen. Auf der letzten Geraden lief er mit Reserven auf eine Wand von müden Gegnern und sprang irritiert weg. Er gehört zu den besseren Außenseitern.


In La Capelle, Nantes und in Le Mans war EROS DU CHENE (11) immer als zweite oder dritte Farbe unterwegs. Mit einem fünften und zwei siebten Plätzen war er aber in den letzten Wochen der Zuverlässigste von den "Du Chene". In Le Mans konnte er sich von Crack Money bis in den Einlauf in dritter Spur in Position bringen lassen, konnte dann seinen eigenen Speed aber nicht durchziehen. Auch er hat in seiner großen Laufbahn nur drei Siege erzielt, aber in letzter Zeit auch bewiesen, dass er nicht nur in Trabreiten seine Gewinnsumme verteidigen kann. Das Profil in Vincennes wird ihm genauso wenig Probleme bereiten, wie dem Stallgefährten.


Mit seinen zehn Jahren ist BLUES D´OURVILLE (12) in seiner Schlagkraft beschränkt. er braucht ausgesuchte Aufgaben, in denen es auch keine Garantie für eine vordere Platzierung gibt. Auf der Trotteur Francais-Tour reichte es in Wolvega zu einem Ehrenplatz und in einem Nachwuchsfahren schockte er die Wetter als Dritter zu einem Toto von 113/1. Das war aber alles, was er in den letzten Monaten angeboten hat. Hier findet er keine dieser passenden Herausforderungen.


Egal ob längerer oder kurze Wege, Sand oder Gras - Speedmonster ELVIS DU VALLON (13) ist immer in der Lage seine hohe Endgeschwindigkeit auszupacken. Der Hengst braucht im Idealfall natürlich eine schnelle Partie, die er hier vorfinden sollte. Seine Highlights in diesem Jahr waren der Treffer Ende Juni in Vincennes und der Triumph im Finale der Trophee Vert. Das er sich auch noch das zweite Finale sichert, ist nicht auszuschließen, auch wenn er aktuell nur als Neunter die Linie passierte. Unterwegs war die Aufgabe am 13. November in Vincennes zum einen zu Langsam, und zum anderen landete er früh in der Todesspur. David Thomain hielt seinen Partner den Einlauf herunter nur bei Laune und sparte schon Körner für heute.


Neben einigen Rennkilometern hat EXPRESS JET (14) in den letzten Monaten auch unzählige Kilometer auf dem Transporter zurückgelegt. Im Sommer noch in Südfrankreich unterwegs, nahm er dann an vier der fünf Teilstücke auf der Trotteur Francais-Tour teil. Der überraschende Sieg in Gelsenkirchen zeigte auch eine seiner Qualitäten. Wenn er in Front das Tempo gut einteilen kann, ist er für den Sieg gut genug. Dazu gehört auch ein guter Start, den er in le Mans perfekt abrufen konnte. Trotz der Zulage übernahm er nach 600 Metern das Kommando und diktierte fortan die Pace. Ohne das er völlig ermüdet schien, hob der Goetmals Wood-Sohn im letzten Bogen plötzlich ab und wurde disqualifiziert. Eine Wiederholung dieser Taktik scheint nicht ausgeschlossen.


Nach seiner guten Grasbahnsaison konnte CLARCK SOTHO (15) auch rechtzeitig vor dem Finale ein Ausrufezeichen setzen. Matthieu Abrivard bewies im Laufe des Rennens am 24. November viel Geduld und wartete bis in den Schlussbogen im Hintergrund. Erst als die meisten Konkurrenten die ersten Notsignale sendeten, nahm er den Wallach heraus und ließ ihn weit außen antreten. Einen Moment sah es aus, als würde er die Prüfung für sich entscheiden. Aber Bad Julry warr nicht mehr zu schnappen und der geschonte Gout Baroque verwies den Wallach auf den kleinsten Podiumsplatz. Sein Speed ist auch nicht mehr so lang, wie in früheren Tagen. Dazu kommt, dass er es in Vincennes schon länger nicht mehr auf die vorderen Plätze schaffte und damit als Außenseiter agiert.


BLUE DES LANDIERS (16) ist immer noch gut für einen Zwischensprint, der ihn zwischenzeitlich auch mal in vordere Position bringen kann. Wenn es für die Wetten reichen soll, dann muss der Wallach auf das nächste Amateurfahren warten.


Loris Garcia hat in den letzten Monaten ein gutes Management für seinen ECLAT DE GLOIRE (17) bewiesen. Nach einem Ehrenplatz auf der Trotteur Francais-Tour in Avenches und den Siegen in San Pardo und im Finale in Mons hat der Wallach seinen Kontostand kräftig aufgebessert und passt trotzdem noch sehr gut in das zweite Band. Beim sensationellen Sieg von Cleangame 2019 war der 7jährige Zweiter. Damals allerdings mit 50 Metern Vorteil. Dennoch ist er natürlich in Topform, hat eine mehr als zuverlässige Bilanz in Vincennes, aber auch eine Auszeit seit dem 23. Oktober gegen sich.


-----2.900m-----


Als einziger Teilnehmer wagt sich der großartige CLEANGAME (18) mit 50 Metern Zulage auf die Reise. Der Sieger von 2019 musste nach dem vorletzten Sommer elf Monate aussetzen, hat sich aber sofort wieder in einer unglaublich guten Verfassung gezeigt. Nach fünf Siegen in Folge musste der Wallach in Nantes schon einmal die Doppelzulage wegstecken. Durch die stets schnelle Partie war auch der 9jährige im Einlauf am Ende seiner Kräfte, wobei er an diesem Tag auch zwei Vordereisen mit sich trug, die heute wieder fehlen. Der Patzer, der dann folgte, ist auch heute nicht auszuschließen. Aber natürlich wird Trainer Jean Michel Bazire den besten Wallach der Welt perfekt vorbereitet haben. Die große Zulage tut dennoch weh und könnte gegen Gout Baroque zu viel werden. Die zweite Möglichkeit ist eine erneute Demonstration.


Tipp:

GOUT BAROQUE (6)

CLEANGAME (18)

FIRELLO (7)

EDDY DU VIVIER (1)

ELVIS DU VALLON (13)


Für die Kombinationen: FRIC DU CHENE (10) - EXPRESS JET (14) - ECLAT DE GLOIRE (17)


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