News Frankreich Trab, 30.07.2025
(hen) Mit fünf Siegen und zahlreichen Platzierungen im Juli blickt Alexandre Bodin (Foto:@scoopdyga) auf einen äußerst erfolgreichen Monat zurück. Im Gespräch mit dem ParisTurf spricht er über einen kürzlich erreichten Meilenstein und seine Ambitionen für die Zukunft.
"Es läuft im Moment wirklich gut, aber ich versuche immer, weiterzulernen und mich stetig zu steigern", sagt Bodin bescheiden. "Das Ziel ist klar: sich jedes Jahr weiterzuentwickeln und konstanter auf hohem Niveau zu fahren."
Ein Beweis seines Talents und seiner Entschlossenheit. Bodin etabliert sich zunehmend als feste Größe im Sulkysport. Der junge Fahrer, der für Alexis Grimault und Charley Mottier arbeitet, hat in diesem Monat auch die symbolträchtige Marke von 100 Karrieresiegen geknackt. Ein Moment, den er nicht so schnell vergessen wird. "Wir hatten einen schwierigen Jahresbeginn, es lief bis April nicht rund. Aber seit Mai ging es richtig gut los. Der Juli war einfach super. Ich war in Form, hatte Selbstvertrauen und vor allem die richtigen Pferde. Ich genieße diese Phase sehr. Der Sommer ist für mich ohnehin immer der wichtigste Teil der Saison: Es gibt mehr Rennen, besonders auf Gras, und an manchen Orten fehlen die Top-Fahrer. Das hilft natürlich", erklärt Bodin offen.
Das er Teil der Teams von Alexis Grimault und Charley Mottier ist, bezeichnet er als großen Glücksfall. "Ich bekomme gute Pferde. Sie vertrauen mir und ich werde mittlerweile auch von außen öfter angefragt. Jetzt gilt es, diese Form zu halten und den Unterschied zwischen Sommer und Winterergebnissen zu verringern."
Die magische 100 und klare Ziele für die Zukunft
Am 13. Juli gelang ihm mit Ino Purple (für Yoann Lavigne) der 100. Karrieresieg. Rechtzeitig vor seinem 21. Geburtstag am 5. August. "Das war ein besonderer Moment. Ich hatte mir vorgenommen, die 100 vor meinem Geburtstag zu knacken. Die Form kam gerade rechtzeitig zurück (lacht). Jetzt möchte ich in diesem Jahr besser sein als 2024, wo ich 22 Siege hatte. Mindestens 25 sollen es diesmal werden." Ein weiteres Ziel: mehr Präsenz im Winter in Paris, sowohl im Sulky als auch im Trabreiten. "Ich will dort häufiger starten, vielleicht auch einige Rennen gewinnen, um mich dort bestmöglich zu zeigen."
Charley Mottier - Mentor und "großer Bruder"
Die enge Bindung zu Charley Mottier entstand schon früh: "Ich war noch Jugendlicher, als ich ihn kennenlernte. Damals fuhr er noch Lehrlingsrennen für meinen Vater, Thierry Bodin. Ich habe dann mein Schulpraktikum bei ihm gemacht. Und bin geblieben. Ich habe alles bei ihm gelernt, er ist wie ein großer Bruder für mich. Als ich Profi wurde, haben Charley und Alexis weiter auf mich gesetzt. Die Stimmung im Stall ist super, alles hat gepasst. Also gab es keinen Grund zu wechseln."
Sulky oder Sattel? Beides!
Obwohl er ursprünglich vom Trabreiten kam, begann seine Karriere als Profi im Sulky. Mit bislang 46 Siegen, darunter auch ein Erfolg in den Niederlanden. "Charley hat mir immer gesagt, dass er mir im Sulky mehr zutrauen wird, sobald ich Profi bin. Und genau so kam es. Ich mag beide Disziplinen gleich gern. Ich denke, wer in diesem Beruf Erfolg haben will, muss vielseitig sein. Ich habe das Glück, körperlich ideale Voraussetzungen mitzubringen. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit."
Jung und motiviert
"Mein größter Traum ist es, eines Tages allein vom Fahren und Reiten leben zu können. Jeden Tag Rennen zu bestreiten, zu gewinnen. Und meinen Namen unter den Großen dieses Sports zu verewigen. Ich bin jung, motiviert und bereit, alles dafür zu geben. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich mir auch vorstellen, mich selbstständig zu machen, aber das ist nicht mein primäres Ziel."
Erfolge auch mit externen Trainern
Neben seinem Engagement bei Grimault und Mottier wird Bodin auch vermehrt von externen Trainern engagiert. Unter anderem von Matthieu Varin, mit dem bereits einige Siege gelangen. "Ich muss mir meine eigene Kundschaft aufbauen. Die gute Form hilft natürlich, neue Kontakte zu knüpfen. Es ist immer spannend, für andere zu fahren. Oft kennt man das Pferd vorher nicht, und wenn man sich dann gut anpasst und gewinnt, ist das besonders befriedigend."
Erinnerungen, die bleiben
Trotz seines jungen Alters hat Alexandre Bodin bereits Erinnerungen gesammelt, die ihn begleiten werden: "Zwei Siege werde ich nie vergessen: Mein erster Profi-Sieg im Sulky in Vincennes mit Joy Du Carnois, meiner Herzensstute, und mein 50. Sieg in Rambouillet mit Harry De Sassy."