News Frankreich Trab, 24.06.2025
(hen) Der Rennverein von Vire feiert an diesem Mittwoch sein 150jähriges Bestehen. Und das im Rahmen eines Renntages mit einem Quinte-Rennen. Guy Jean ist seit 2017 Präsident dieses engagierten und lebendigen Rennvereins. Er stand dem ParisTurf für ein Interview zur Verfügung.
ParisTurf: "Herr Präsident, die Rennbahn von Vire steht an diesem Mittwoch mit einem Quinte-Rennen und dem 150jährigen Jubiläum im Mittelpunkt..."
Guy Jean: "Ganz genau!. Es ist wichtig, über dieses Ereignis zu sprechen, denn es ist wesentlich, die Menschen zu würdigen, die lange vor uns hervorragende Arbeit geleistet haben. Eine Quinte-Veranstaltung austragen zu dürfen, ist eine echte Anerkennung. Sowohl für den Rennverein, als auch für die gesamte Gemeinde. Beides ist untrennbar miteinander verbunden, denn an diesem Tag steht Vire im Fokus. Das gelingt nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Entscheidungsträgern und dem Rennverein. Ich danke insbesondere der Stadt Vire, die als erste ihre komplette Subvention im Bereich Pferdewetten wieder eingebracht hat. Ein vorbildliches Beispiel. Dadurch konnten wir über 700.000 Euro in Renovierungsarbeiten investieren, insbesondere in die Startbereiche. Ich denke, unsere Bahn ist für ihre Qualität und Selektivität gut bekannt."
PT: "Wie viele Personen kümmern sich täglich um die Rennbahn?"
GJ: "Wir haben einen festen Mitarbeiter und einen externen Dienstleister, dazu bei Bedarf eine dritte Aushilfe. Die Bahn wird täglich fürs Training genutzt, auch von unserem Pony-Trabstall, der sich hervorragend entwickelt. Diese Initiative bringt junge Menschen, auch solche, die nicht aus dem Pferdesportumfeld stammen, in die Lehrlings-Schule nach Graignes. Das ist sehr positiv und zeigt unsere Rolle als Einstiegstor in die Welt des Pferderennsports."
PT: "Sie haben diesen Pony-Trabstall gemeinsam mit Roger Sabin und Patrice Toutain vor über zwei Jahren ins Leben gerufen. Ist das ein Grund zur Freude?"
GJ: "Ja, darauf sind wir sehr stolz. Wir haben bereits tolle Erfolge mit mehreren jungen Mitgliedern erzielt. Der Pony-Trabstall ist auch regelmäßig bei Veranstaltungen auf anderen Rennbahnen vertreten. Das ist wichtig. Auch am Mittwoch wird es wieder ein Pony-Trabrennen auf unserer Bahn geben. Wie so oft. Das ist ein zusätzlicher Ansporn für den Nachwuchs."
PT: "Sind für Mittwoch weitere Aktivitäten geplant?"
GJ: "Ja, es wird eine Musikgruppe auftreten. Zudem gibt es ein Kart-Rennen und, wie bei jedem Renntag, ein Begleitfahrzeug für die Zuschauer. Ich habe auch mehrere Präsidenten von Rennbahnen aus dem Großraum Westfrankreich eingeladen. Der Austausch mit ihnen war eines meiner ersten Anliegen, denn man lernt immer etwas, wenn man sich freundschaftlich austauscht. Zusammenarbeit und Synergien sind in der heutigen, eher schwierigen Lage wichtiger denn je. Ich glaube, dass die Präsidenten der Rennbahnen von den höheren Instanzen nicht ausreichend gehört werden. Die Rennbahnen sind das Rückgrat der Branche. Ihre Wurzeln sind lokal verankert. Besonders im Trabrennsport. Das ist nur meine persönliche Meinung, aber ich denke, die Zukunft der Pferderennen liegt in den regionalen Bahnen. Von dort werden auch die neuen Wetter kommen."