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Autor | Beitrag |
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Montag 05 Mai 16:15 Uhr | |
Hallo zusammen, mir geht schon länger eine Idee durch den Kopf, verbunden mit einer Bitte. Als jemand, der sich für den Trabrennsport interessiert, aber kein tiefgehendes Vorwissen hat, stoße ich bei Renntagen immer wieder auf Fragen, die sich mir nicht von selbst erschließen. Wenn ich diese dann in den jeweiligen Renntag-Threads stelle, habe ich das Gefühl, den Diskussionsfluss zu stören. Mein Vorschlag: Wie wäre es mit einem eigenen Thread (also diesen), in dem Verständnisfragen gestellt und gemeinsam beantwortet werden können? So eine Art „offenes FAQ“ für Einsteiger und Neugierige beantwortet von jedem, der was weiss. Mir fällt oft auf, dass im Trabrennsport viel Wissen über Jahrzehnte weitergegeben wird – was wunderbar ist. Für Menschen wie mich, die keinen familiären Bezug zur Szene haben und weit weg von Rennbahnen wohnen (meine nächste ist rund 250 km entfernt), bleibt dieses Wissen jedoch oft schwer zugänglich. Ein Austausch vor Ort ist für mich kaum möglich. Vielleicht geht es ja anderen ähnlich? Der Thread könnte ein Ort sein, an dem man Fragen stellen darf – ohne Anspruch auf eine Antwort, aber mit der Chance, voneinander zu lernen. Ich selbst recherchiere viel – bei Google, ChatGPT, hier bei hoofworld, aber es gibt keine wirkliche Übersicht/Anlaufstelle. Deshalb oute ich mich hier gerne als Neuling und hoffe, dass mir (und vielleicht auch anderen) hier geholfen wird. Beispielhafte Fragen, die mich aktuell beschäftigen:
Ich freue mich sehr auf eure Gedanken, Anregungen und Antworten – und wer weiß, vielleicht entsteht hier ja wirklich ein kleiner, hilfreicher Austausch. Ansonsten einfach ignorieren :-) Danke Euch! |
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Montag 05 Mai 19:25 Uhr | |
Fange mal mit dem Beschlag an, ohne zu tief einzusteigen. Rennpferde werden beschlagen, da sie sonst beim permanenten Training auf der Bahn (Sand) den Huf zu sehr zu schleifen würden, also um den Huf zu schonen! Je rauer das Geläuf, um so größer die Gefahr. Die meisten Pferde, nicht alle, manche brauchen auch das Gewicht der Eisen für ihre Trabaktion, sind ohne Eisen noch etwas schneller! Wenn also die Eisen beim ein oder anderen Start abgenommen werden, ist mit einer besseren Leistung zu rechnen! Insbesondere in Frankreich ist dies ein deutlicher Fingerzeug, ob mit dem Pferd heute ein ernsthaftes Rennen bestritten wird. In F sind die Prepair, Vorbereitungsrennen, total an der Tagesordnung, meist mit vollem Beschlag und ohne Ambitionen. Man könnte dazu noch viel schreiben, sollte aber erstmal reichen!😜 |
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Montag 05 Mai 20:41 Uhr | |
Mit den Eisen kann man aber auch Fehlstellungen der Hufe ausgleichen, mehr Gewicht auf Vorder-/Hinterhand bringen, das Pferd ausbalancieren... |
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Montag 05 Mai 22:17 Uhr | |
Ich versuche es mal laienhaft der Start/Ziel Sieger läuft ja zunächst nur innen. Hat also auf jeden Fall schon mal einen Vorteil gegen seinen Kontrahenten neben ihm(vorausgesetzt beide sind von der Form gleichstark), in der sogenannten "Todesspur". Gibt aber sicher noch eine Menge andere Gründe |
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Montag 05 Mai 22:23 Uhr | |
Bei uns ist der Bestand der Startpferde in den letzten 30 Jahren immer mehr zurück gegangen und der Markt der französischen Pferde die recht günstig nach Deutschland angeboten ,wurde grösser.Die französischen Wetter haben diese Pferde nicht vergessen und können diese in den Trotteur Francaiserennen nun weiter bewetten und bringt den deutschen Besitzern etwas mehr Gewinn durch die höhere Dotierung. |
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Montag 05 Mai 22:32 Uhr | |
Die TF Rennen sind ausschließlich Pferden französischer Zucht vorbehalten. Sind immer höher dotiert als die normalen Rennen. Sind meines Wissens mal ins Leben gerufen worden um Besitzer zu animieren sich die "Franzmänner" zuzulegen. Sollten ein paar Rennen mehr herauskommen. Übrig geblieben ist wenig, auch die Qualität dieser Pferde ist überschaubar. In NL hat es funktioniert. An jedem Renntag gibt es mindestens eines dieser Rennen. Siehe nach in Wolvega Ohne Gewähr, aber nach bestem Wissen 😊
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Montag 05 Mai 22:46 Uhr | |
auch hier ohne zu tief zu gehen Pferde haben wie Menschen verschiedene Charaktere. Es gibt Pferde mit ausgeprägtem Rennkopf. Diese wollen dann auch schneller wenn ein anderes Pferd von hinten/neben sie kommt -> Frontrunner. Es gibt auch z.B. bei Hengsten ein paar Vertreter die sich lieber die anderen anschauen und deshalb nicht an anderen vorbei laufen wollen. As des Jaquets würde mir hierzu einfallen wenn ich mich richtig erinnere. Von vorne ging er auch in Frankreich gut. Für den Weg an die Spitze musste sich Robin dann aber auch oft viel bewegen. Andere Pferde lassen sich lieber ziehen und sind im Feld. Hier bleiben sie motivierter und spielen ihren Speed auf den letzten Metern aus. Bei Bänderstarts fängt die Zeitmessung an, wenn das erste Pferd durch die 1.Lichtschranke(rote Kreise) am Start läuft, also wie beim Autostart. Wie es abläuft, wenn kein Starter von der Grundmarke abgeht weiß ich dann leider aber auch nicht, da ich wenn nur eine Lichtschranke an der jeweiligen Grundmarke angebracht habe. Vielleicht gibt der Hauptstarter mit der Flagge ein Signal weiter. So wurde es z.B. auch mal gemacht, als die Lichtschranke nicht korrekt für einen 1609m Start angebracht wurde. Da hat Herr Spieß der Zeitmessung per Funk das Signal zum Start gegeben. Trotteur Francais Rennen sind der PMU geschuldet/zu verdanken. Die PMU zahlt ja bekanntlich die Rennpreise an den PMU Renntagen. Da es französisch ist, war es interessant Rennen speziell für französisch eingetragene Pferde zu veranstalten. Dadurch können die französischen Wetter vielleicht nochmals ehemalige Starter verfolgen und da diese Rennen besser ausgeschrieben sind, könnten auch manche Besitzer dazu angehalten sein, sich einen Franzosen zu kaufen, welcher hier noch einiges verdienen kann. Dadurch wird der Franzose als Zucht und Kauf"objekt" nochmals interssanter.
Alle Angaben ohne Gewähr und wenn jemand mehr Ahnung hat lass ich mich da auch gerne verbessern. Edith: während ich überlegt habe diesen Text abzuschicken gab es schon einige Kommentare, weshalb sich einiges wiederholt
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Montag 05 Mai 23:16 Uhr | |
Super, danke Euch. Ich bin auf jeden Fall wieder schlauer. Schön auch, dass Ihr Euch extra Zeit nimmt! |
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Dienstag 06 Mai 06:48 Uhr | |
In der Natur fühlt sich das Pferd in der Mitte wohl, da es dort den besten Schutz vor den Wölfen hat. Somit fühlt sich das letzte Pferd besonders in Gefahr. Im übertragenden Sinne ist das innen liegende Pferd im Wellnessbereich, läuft ausgeglichen mit und hat einen kurzen Weg ohne Positionskämpfe. Problem ist nur, wer kann sich einen Rennverlauf malen....erklärt aber sehr schön, warum manche braven Traber mit eher wenigem Können doch lange mitmischen können und mit Dusel...plötzlich gewinnen. |
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Dienstag 06 Mai 10:44 Uhr | |
der reiz im sport ist die vielfälltigkeit der akteure... das pferd züchtest du, du legst dort schon einige bausteine an die zu bestimmten ergebnissen führen. dann wird es ausgebildet und und trainiert. da formst du den sportler..., einiges ist vorgegeben vom blut. anderes formst du im training, und weiteres formst du im management und mit dem fahrer, dem sportpartner. manche sind von blut aus heissblütiger, manche werden durch die art des trainings oder fahrens etwas schärfer.... und dann is es am renntag reiner wettkampf, wer kommt weniger schnell in die übersäuerung, und wer liegt am besten im feld. die spitze ist der kürzeste weg, aber lässt sich der partner pferd für den kampf um die spitze danach noch gut steuern, oder begann der "kampf" im körper nun für die spitze zu früh. der preis für schnelles beginnen ist oft ein pferd das erstmal nicht vom tempo weggehen kann. y not diamant gelingt das relativ schnell, darum kann er z.b. in Berlin extrem hart um die spitze kämpfen, aber mit ein paar handgriffen von robin oft sofort auf 18-19er zeiten zurückgenommen werden. erlaubst du ihm dann 700m ruhig zu fahren, kann er durch die ruhephase, und vom geläuf und seiner übersetzung relativ easy die letzten 800 m in 11er oder schnellerer zeit zurück legen. schwer solche pferde zu besiegen, weil sich meist einer "opfern" oder einer mit ihm länger streiten muss um die position. dann greifen die "räuber". bloß wer weiß wie es immer kommt. den bild pokal gewann ein räuber, zoom diamant sollte nach robins plan versuchen in den rücken vom goldhelm zu kommen. befürchtete aber schon das bot das mit der 9 unterbinden will. darum nahm er ihn früh am start schon etwas zurück, weil sinnlos. wahrscheinlich hätte er den 3ten platz innen auch akzeptiert, aber auch das ging nicht. im bogen entschied er sich gegen 4ter innen, und lies schwarma schlüpfen, und ging lieber still und mit wenig tempo in die geige. in seinem verständnis wählte er die option, weil es seiner ansicht nach ihm die chancen offen lies. Als Hauber nach einer ruhephase sich entschied rauszunehmen, hat sich die chancen von zoom diamant etwas verbessert. als dann jap am vorletzten bogen übernahm, sogar etwas mehr, denn nun kam tempo ins spiel. und das musste carloforte font auch tun, sonst wäre vorn der goldhelm nicht mehr zu boxen gewesen. im letzten bogen befand sich bakker mit zoom gerade so noch in position um rechtzeitig bis zur linie jap noch abzufangen. 4ter, 3ter innen, oder eine position weiter hinten aussen, wären zu wenig gewesen. der fehler des favoriten im einlauf, der harte gang des kämpfers carloforte, und der fahrership von bakker, der genau da war wo er sein musste. darum ist das alles so faszinierend, veränder die startnummern, die positionen der akteure nach 500m, und es kann immer ein anderes ergebnis kommen. zumin in der hohen klasse. wo es um nuancen geht.
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Dienstag 06 Mai 10:59 Uhr | |
... immer wieder eine große freude für mich, deine/ihre beiträge hier im forum zu lesen, andreas schwarz... |
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Dienstag 06 Mai 11:54 Uhr | |
Ich nehme den Ball von Auf jeden Fall vielen Dank für die vielen kompetenten Beiträge, ich habe jetzt schon viel mitgenommen 😀 |
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Dienstag 06 Mai 12:00 Uhr | |
Puh, ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Das aus diesem Thread hier soviel Fachwissen geballt und super verständlich ausgebreitet wird, hätte ich nicht im Traum erwartet. Super vielen Dank! Ich werde mir zuhause den BildPokal mit dieser Kommentierung nochmal in Zeitlupe anschauen. Das ist deutlich faszinierender als ich dachte. So etwas sehe ich als Laie anhand der reinen Videobilder wahrscheinlich auch nicht nach der 100sten Wiederholung und es macht den Rennsport für mich nochmal deutlich interessanter. Vielleicht ist es auch für alle ein Gewinn, wenn ab und an ausgewählte Rennen, so eine Nachbetrachtung erhalten könnten.
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Dienstag 06 Mai 12:55 Uhr | |
Bei den Heats gibt es viele Möglichkeiten ,Debutanten wird in Rennrichtung die Bahn gezeigt ,hinschauen ob das Bild eine Einheit im Geläuf oder mit dem Fahrer ergibt,ob man gerade und spritzig durch die Bögen kommt weil das meist kurz getestet wird ,ob der Kopf ruhig ist,und das Pferd einen ruhigen gelassenen Eindruck macht und nicht gegen die Fahrerhand arbeitet.Die erfahrenen Pferde zeigen im Heat nicht ganz so viel aufschlussreiches weil sie sich auskennen.Die Traberei sollte immer sauber ohne Taktfehler sein. |
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Dienstag 06 Mai 13:15 Uhr | |
Mach das Leporello, muß ich mir auch noch mal ansehen.Ich hatte zb Trogir mit Startnummer 1 überhaupt nicht so richtig auf der Rechnung auch Gewinnsummenmäßig nicht, dann das Interview mit Micha gehört das er der Beste ist den er seit langen im Stall hat und die Aussage will schon was heißen!Dann führt er auch noch in den Einlauf und springt dann für mich wirklich aus Entkräftung an.Das Pferd hat entschieden sorry ich kann einfach nicht mehr und Micha hats akzeptiert.Wenn ich nicht so vernarrt in mein Lieblingspferd Bayard gewesen wäre hätte ich die Zweier getroffen aber ich hab Marciano für Bayard geopfert ums nicht zu teuer zu machern. Thema Lieblingspferd was sind eure Lieblingspferde vielleicht mit ner kurzen Begründung dazu?Wie gesagt für mich ganz klar Bayard der hat sich ohne überhaupt Große Rennen zu gewinnen in eine unglaubliche Gewinnklasse gelaufen,immer zuverlässig. Fehler kennt er glaube ich kaum und bringt auch am Toto immer gutes Geld. |
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Dienstag 06 Mai 13:39 Uhr | |
Littel schreibt: breeders crown gewonnen, Charlie mills rennen gewonnen... |
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Dienstag 06 Mai 18:28 Uhr | |
Thorge Klütz schreibt: Und die Herren "Leporello" und "Klütz" meinen es ehrlich, daher kommen auch ehrliche Antworten. Denn auch "Klütz" saß an unserem Tisch. Wir haben viel gelacht. "Wenn Sie die Ente zu Wasser lassen, etc..." Beim "Heat" schaut man gerne, ob die Pferde gut traben. Meist wird im Heat ruhig gefahren; andererseits kann es auch mal sein, dass man sein Pferd einen "einschenkt" und es scharf macht. Weiter gesponnen...auf der Parade kann man sich noch die Bezäumung anschauen. Eine Blendkappe oder Klappzaum kann hier auch einiges verraten, besonders wenn das Pferd vorher stets offen gefahren wurde. Hier bedarf es aber der Vorkenntnis. Neuestes Beispiel Eyecatcher C in Hamburg: Gästefahren: Offen (nix am Kopf) und mit Eisen Amateurfahren mit Emma: Blendkappe und barfuss |
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Mittwoch 07 Mai 00:44 Uhr | |
Leporello schreibt:
Die Tour Trotteur Francais Rennen sind Bestandteil der Vereinbarungen mit der Société d'Encouragement à l'élevage du Tour Trotteur Francais (SETF) die für die Vergabe der PMU-Rennen in den einzelnen Ländern zuständig ist. Der ursprüngliche Grundgedanke dahinter war eigentlich der Ankauf vornehmlich von französischen Stuten für die Rennen um dann damit im Ausland weiter zu züchten. Die daraus gezüchteten Pferde kann man im französischen Gestütsbuch eintragen lassen - in Frankreich darf nur mit französischen Stuten gezüchtet werden damit man die Nachkommen eben auch im französischen Gestütsbuch "registrieren" kann. So wollte man eben den auch in Frankreich immer stärker werdenden Abwärtstrend der Pferdezucht für Trabrennen ein wenig entgegenwirken. |
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Mittwoch 07 Mai 08:12 Uhr | |
Hallo Alex, da seit ihr in Österreich doch deutlich transparenter mit der Verteilung der PMU Rückvergütung! Alles bis ins Detail geregelt! Bei uns eine Grauzone, der HVT ließ und lässt sich da nicht so wirklich in die Karten schauen! Bin in keiner Funktion und weiß es nicht sicher aber den Eindruck habe ich leider! |
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Mittwoch 07 Mai 10:49 Uhr | |
"Zuviel Information" kann es nie geben. Und ernsthaft ? Die 3%ige Auszahlung der PMU kann bis zu einem 3/4 Jahr dauern ? Das sind ja italienische Verhältnisse. |
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Mittwoch 07 Mai 14:37 Uhr | |
Gambler schreibt: Hab nochmals nachgefragt - die Provisionsauszahlung (3%) wird tatsächlich erst nach Beendigung eines Kalenderjahres bezahlt. Bei den anderen Abläufen hat sich ein wenig etwas geändert. Die Rennvereine können jedoch nach den jeweiligen PMU-Renntagen Aufwandsrechnungen stellen bei denen zumindest die Überdotation zu den "normalen Rennen" und sonstige Aufwände wie zB Flutlichtkosten abgerechnet werden können, die auch abgegolten werden. Somit bleiben die Vereine nicht auf den vollen "Vorkosten" sitzen. |