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Donnerstag 24 Juli 22:22 Uhr
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Luba Sonn

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Sylvain Roger: "Habe immer noch Freude in den Sulky zu steigen"

Mit acht Siegen und zahlreichen Platzierungen allein im Juli hat der Rennstall von Sylvain Roger nach einem schwierigen Jahresbeginn wieder zur alten Stärke zurückgefunden. Mit dem ParisTurf sprach Roger über seine aktuelle Form. Sowohl als Trainer, als auch als Fahrer.

Foto: SCOOPDYGA

 

600. Fahrererfolg steht bevor

Der Jahresbeginn war für Sylvain Roger alles andere als einfach. Sein Trainingsstall im normannischen Larre (Departement Orne) wurde von einer Krankheitswelle erfasst, sodass der Betrieb mehrere Monate stillstand, bevor er allmählich wieder zu Erfolgen zurückfand. "Wir konnten drei bis vier Monate nicht arbeiten, weil alle Pferde krank waren. Jetzt versuchen wir, die verlorene Zeit aufzuholen und sind noch nicht ganz so weit. Insgesamt war das erste Halbjahr schlecht, aber wir kommen langsam wieder in Schwung. Die Pferde scheinen wieder fit zu sein, deshalb scheuen wir keine langen Fahrten zu den Rennen. Und das zahlt sich aus. Ich kann mich auf ein starkes Team verlassen, dass mir erlaubt, in ganz Frankreich unterwegs zu sein. Ich habe sechs Mitarbeiter auf dem Hof und zwei weitere in Grosbois. Aber es gibt immer genug zu tun. Egal ob bei den Rennen oder zuhause im Stall."

Mit 25 Top Fünf-Platzierungen im Juli, darunter acht Siegen, hat Roger, der im August 2023 die Marke von 1.500 Trainererfolgen überschritten hat, wieder zu alter Sommerform gefunden. "Normalerweise bin ich in dieser Jahreszeit immer erfolgreich. Viele meiner Pferde sind nicht gut genug für PMU-Veranstaltungen oder Rennen in Paris, deshalb ist jetzt die ideale Zeit, sie in der Provinz einzusetzen. Am Ende des Sommers haben sie dann ihre wohlverdiente Pause. Andererseits habe ich auch noch einige 3jährige, die noch nicht gestartet sind oder nur wenig Erfahrung haben. Und einige 4-5jährige, die sich in den Premium-Rennen gut schlagen können."

Auch als Fahrer ist Roger derzeit in guter Form. Nach einem schweren Sturz bei einer Qualifikation in Caen am 18. September 2018 war es lange Zeit ruhig um ihn geworden. Nun ist er nur noch sechs Siege von der 600er-Marke entfernt. "Auch als Fahrer läuft es aktuell gut, obwohl ich inzwischen seltener selbst fahre. Ich habe aber immer noch Freude daran, gelegentlich selbst ins Sulky zu steigen. Vor allem, um junge Pferde kennenzulernen und ihr Potenzial besser einschätzen zu können. Ich habe seit meinem damaligen Unfall zwar weniger Kraft im Handgelenk, deshalb kann ich keine Pferde mehr fahren, die stark pullen, aber das hindert mich nicht daran, weiterzumachen. Letzte Woche bin ich bei einer Quali in Caen wieder gestürzt. Fast an derselben Stelle wie damals, diesmal aber zum Glück ohne Folgen. Ich bin ganz nah an den 600 Siegen dran und habe mir dieses Ziel für das Jahresende gesetzt."

Seit 1996 trainiert Roger in Larre. Dank seiner Ausnahme-Stute Delia Du Pommereux erlebte er über viele Jahre große sportliche Erfolge. Inzwischen hat er sich von ihr getrennt, kann aber weiter auf einige hochwertige Zuchtstuten zählen. "Delia Du Pommereux wurde Anfang des Jahres verkauft. Ich habe aber noch Fougue Du Dollar, die zu Jahresbeginn ins Gestüt kam und tragend von Hohneck ist. Ihre Mutter (Magalie Du Dollar) hat sich züchterisch gut bewährt. Unter anderem mit Vanille Du Dollar und Amazone Du Dollar, die bei mir ebenfalls als Mutterstuten aktiv sind. Ich bin deshalb recht optimistisch. Ich habe den Bestand etwas reduziert. Es sind jetzt "nur" noch sechzehn Stuten. Das ist trotzdem eine ganze Menge, daher kümmern meine Partnerin und ich uns gemeinsam um die Geburten. Das funktioniert gut. Vielleicht konzentriere ich mich gegen Ende meiner Karriere stärker auf die Zucht. Das ist durchaus denkbar."

Im Laufe der Jahre konnte Sylvain Roger stets auf eine treue Besitzer- und Züchtergemeinschaft zählen. "Ich arbeite immer noch mit denselben Leuten zusammen, was prima funktioniert. Wir sind zwar alle nicht mehr die Jüngsten (lacht), aber wir verstehen uns nach wie vor bestens. Sie ermöglichen mir auch, regelmäßig junge Pferde nachzuziehen. Mistral De Larre und Made In Atalante, die kürzlich in Cagnes gewonnen haben, sind zwei vielversprechende Pferde. Und My Name Is Bond, der schon fast 40.000 Euro verdient hat, ist derzeit leider krank. Wir bereiten ihn für den kommenden Winter vor, wissen aber auch, wie stark das Niveau in Vincennes ist. Es ist insgesamt kein besonders früher Jahrgang. Sie werden mit vier Jahren besser sein. Unter den Zweijährigen habe ich zwischen 15 und 18 qualifiziert. Manche davon haben einen guten Eindruck hinterlassen, aber sie werden nicht sofort starten. Ich will mich nicht mit den ganz großen Ställen messen. Also warte ich bis Ende des Jahres. Ziel ist es, die jungen Pferde in Ruhe reifen zu lassen, damit der Generationenwechsel im Stall gut gelingt."

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Marc Sassier: "Kalie Gema hat durchaus eine solide Siegchance"

Marc Sassier ist nicht nur ein gefürchteter Taktiker und starker Trainer, sondern auch bekannt dafür, hervorragende Startmöglichkeiten für seine Pferde zu finden. An diesem Freitag schickt er zwei seiner Schützlinge nach La Capelle. Mit berechtigten Hoffnungen auf gute Ergebnisse.

Foto: SCOOPDYGA

 

Der Ausbilder von Kanto Avis äußerte sich zu den Chancen seiner Starter: "Man sollte Kalie Gema (509) ihren schwachen Auftritt in Chinon nicht übelnehmen. Diese Bahn liegt ihr einfach nicht. Sie ist auf diesem Niveau zwar keine Überfliegerin, hat aber durchaus eine solide Siegchance. Den Transporter habe ich mit Juvisy Gema (611) aufgefüllt, die zuletzt zwei ordentliche Leistungen gezeigt hat, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Da sie hier ein passendes Rennen vorfindet, traue ich ihr mit dem richtigen Rennverlauf einen dritten oder vierten Platz zu."

ZUM RENNTAG IN LA CAPELLE   Start 1. Rennen - 11.18h

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Samstag, 26. Juli 2025 in Le Mans: Das Comeback von JMB

Jean-Michel Bazire hält sich um diese Jahreszeit gewöhnlich mit eigenen Einsätzen im Rennen zurück. Seit seinem Sieg am 05. Juli in Vichy mit Mario Mascar war JMB nicht mehr im Rennsulky zu sehen. Doch den Premium-Renntag am Samstag in Le Mans, seiner Heimatstadt, lässt er sich nicht entgehen. Der vielfache "Sulky D'Or" wird an diesem Tag vier Fahrten absolvieren. Zwei davon für Eric Blot und zwei für seinen Sohn Nicolas.

Foto: SCOOPDYGA

 

Er beginnt den Renntag mit Karo Du Belet (108), der zuletzt in Saint-Malo gewonnen hat, aber deutlich bessere Leistungen auf Rechtskursen zeigt. Anschließend übernimmt er die Leinen von Lina La Ravelle (604), die besonders gut läuft, wenn sie ohne Eisen startet, was auch diesmal der Fall sein wird.

Mit Marcus Berry (701), einem sehr schwierigen Kandidaten, muss Bazire dann vermutlich schon all seine Künste aufbieten. Das Pferd hat bisher noch keine Prämien eingelaufen und wird zum ersten Mal von JMB gesteuert.

Ähnlich sieht es bei Mouskie De Guez (812) aus: Auch sie gilt als kompliziert, zeigte aber bei ihrem einzigen fehlerfreien Rennen in Vincennes eine starke Leistung mit einem zweiten Platz. Dabei wurde sie nur von der talentierten Mostra De Banville geschlagen.

Trainer Nicolas Bazire äußerte sich diese Woche in seiner Sendung "Les Infos de Nico" auf dem YouTube-Kanal von ParisTurf folgendermaßen zu Mouskie De Guez: "Beim letzten Mal hat sie in Enghien ohne wirklichen Grund einen Fehler gemacht. Danach war sie sehr tapfer, aber bisher ist sie bei jedem Start in den Galopp verfallen. Sie hat ein bisschen Potenzial und kann eine gute Leistung zeigen, wenn sie sich über den gesamten Rennverlauf brav verhält."

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Alexandre Abrivard: "Inexess Bleu macht mir das ganze Jahr über Geburtstagsgeschenke"

Am Dienstag feierte Alexandre Abrivard seinen 32. Geburtstag. Der junge Profi hat sich bereits eine beeindruckende Karriere aufgebaut. Und das in einem Tempo, welches seinem Alter weit voraus ist. An diesem Samstag könnte er seine Erfolgsliste erneut erweitern. Mit ein paar Tagen Verspätung wäre ein Sieg im Prix Jean-Luc Lagardere mit Inexess Bleu ein passendes Geburtstagsgeschenk.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Wäre das nicht ein schöner symbolischer Moment?", fragt der ParisTurf den Sohn von Laurent Claude Abrivard: "Klar, das ist möglich", bestätigt Abrivard. "Aber ehrlich gesagt: Selbst wenn er mir dieses Geschenk nicht macht, wäre ich nicht enttäuscht. Er hat mir schon so viel gegeben. Ich sage immer: Er macht mir das ganze Jahr über Geburtstagsgeschenke."

Der Fahrer, der bereits 215 Siege in Enghien feiern konnte, hat in der Vergangenheit schon zwei der drei bedeutendsten Rennen für Ältere im Sommermeeting von Enghien gewonnen. Den Prix De Londres 2016 mit Astor Du Quenne und den Prix De Washington 2018 mit Uza Josselyn. Nur der "Lagardere" fehlt ihm noch. Ein Rennen, dass früher als "Sommerausgabe des Amerique" galt.

"Natürlich würde es mich freuen, dieses Rennen zu gewinnen. Aber ich konzentriere mich nicht auf das Event, sondern auf mein Pferd", sagt er mit dem gewohnten Respekt für Inexess Bleu. "Es muss einfach alles passen. Ich sage es schon seit Monaten: Er wird irgendwann geschlagen. Aber ich sehe keinen Grund, warum es ausgerechnet am Samstag passieren sollte. Im Training macht er einen sehr guten Eindruck."

Inexess Bleu, aktuell der beste französische Wallach mit neun Siegen in Folge, gilt als Spezialist von Vincennes. Doch auch in Enghien, wo er als 3jähriger zweimal gewann, sollte er zurechtkommen: "Er ist ein echtes Vincennes-Pferd, aber ich denke nicht, dass ihn die Bahn in Enghien stören wird. Die Antwort bekommen wir ohnehin erst nach dem Rennen. Denn diesmal trifft er auf andere Gegner und ein anderes Rennformat."

Erstes Duell mit Jabalpur

Das Gruppe II-Rennen wird auch zum mit Spannung erwarteten ersten Aufeinandertreffen zwischen Inexess Bleu und Jabalpur. Dem schnellsten Traber der Welt über 2.100 Meter (08,7).

Abrivard bleibt aber gelassen: "Am Ende sind alle Pferde zu schlagen. Wenn Jabalpur einen neuen Weltrekord über 2.800 Meter läuft, dann können wir ihn nicht bezwingen. Aber auf unserer Seite stehen die Zeichen auf eine gute Leistung."

Insgesamt wird Alexandre Abrivard sechs Fahrten absolvieren. Mit teils sehr aussichtsreichen Chancen, wie er im Gespräch mit Reporter Emmanuel Ballot erklärte:

Janzibar (704): "Sein letztes Rennen war eher durchschnittlich, aber das ist typisch für ihn. Dieses Mal ist er für den Monte-Einsatz gezielt vorbereitet worden. Die Arbeit diese Woche war überzeugend."

Lutin De Reux (911): "Ein Top-Pferd, dass mir sehr gefällt. Leider trifft er oft auf starke Gegner. Diesmal passt alles. Er hat mein vollstes Vertrauen."

El Dorado Bar (509): "Er hat nach seinem letzten Sieg in Vincennes ein kleines Problem gehabt. Jetzt kommt er zurück, aber ich werde defensiv fahren, weil er beim letzten Tempowechsel im Training nicht ganz überzeugt hat."

Muscle Dream (204): "Zuletzt ist er in der Kategorie aufgestiegen und ich habe alles auf Sieg gesetzt. Das war zu viel. Dieses Mal fahre ich defensiv. Ein Platz wäre schön."

Locki Du Fer (301): "Ich werde ihn zum ersten Mal fahren. Angeblich ist er kein Überflieger, aber in diesem Feld und mit Autostart kann er vielleicht eine Platzierung holen."

 
Freitag 25 Juli 17:11 Uhr
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Luba Sonn

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Jean-Marie Roubaud über seine Starter

Auch wenn Jean-Marie Roubaud beim laufenden Meeting in Cagnes-sur-Mer, wo er das ganze Jahr über ansässig ist, bereits einige Platzierungen erzielt hat, wartet er immer noch auf seinen ersten Sieger. An diesem Samstagabend schickt der südfranzösische Trainer fünf Pferde an den Start. Für zwei von ihnen hat der Ausbilder ein grünes Emoji gesetzt, was die Ambitionen der jeweiligen Pferde unterstreichen soll. Im Gespräch mit dem Paris Turf hat er sich im Einzelnen zu seinen kommenden Startern geäußert:

Foto: SCOOPDYGA

 

"Im Hauptrennen hatte ich mit mehr Startern gerechnet. Ideal Green (103) ist in Form, braucht aber ein verdecktes Rennen. Ich hoffe, dass ein Pferd wie Hajime das Tempo macht. Wenn ja, hat meiner eine gute Chance. Wenn nicht, spielen die Pferde aus dem zweiten Band ihre Vorteile aus."

"Just For You (206) hat mich zuletzt enttäuscht. Deshalb habe ich ihr Trainingspensum erhöht. Sie ist eine echte Sprinterin. Wenn alles passt, sollte sie eine Platzierung erreichen."

"Kash D’Urzy (304) ist im Sommer meist etwas weniger durchschlagskräftig, aber sein letzter Auftritt über die längere Distanz war gut. Diesmal bekommt er wieder eine geschlossene Kappe auf. Wenn das Tempo stimmt, kann er vorne mitmischen."

"In der Prüfung für die Dreijährigen ist Ma Poupee D'Amour (601) eine mögliche Überraschung. Nach ihrem Fehler am Mittwoch hat sie gut gefinished. Wenn sie brav bleibt, kann sie in diesem kleinen Feld mitkämpfen."

"Mistabraq D'Azif (605) ist hingegen noch in der Findungsphase. Ich kann ihn momentan nicht empfehlen."

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Inexess Bleu muss passen!

Paukenschlag am Freitagmittag: Auf der Jagd nach seinem zehnten Sieg in Folge, muss Inexess Bleu einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Der Wallach wurde heute für den Start im Prix Jean-Luc Lagardere gestrichen. Damit fällt das mit Spannung erwartete Duell gegen Jabalpur ins Wasser. Auch El Dorado Bar, ebenfall aus dem Stall von Laurent Claude Abrivard, wurde zum Nichtstarter Die Hintergründe zu den kurzfristigen Absagen, erklärte Stamfahrer Alexandre Abrivard gegenüber dem ParisTurf.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Einige unserer Pferde haben in letzter Zeit unter ihren Möglichkeiten performt. Aus Vorsicht haben wir daher Blutanalysen bei jenen Pferden durchgeführt, die dieses Wochenende starten sollten. Die Ergebnisse kamen am Freitag: Sowohl Inexess Bleu, als auch El Dorado Bar wurden positiv auf ein Virus getestet. Leicht positiv auf Piroplasmose. Vielleicht durch Zecken, vielleicht durch etwas anderes. Das müssen wir in den nächsten Tagen noch abklären. Aber aus Gründen der Transparenz und im Sinne des Wohlergehens unserer Pferde haben wir uns entschieden, alle positiv getesteten Pferde vom Start zurückzuziehen."

Samstag 26 Juli 16:22 Uhr
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Luba Sonn

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Philippe Daugeard: "Zur Not wäre ich innen geblieben"

Die Anhänger des Favoriten in der gestrigen Quinte in Cabourg, mussten lange um ihren Einsatz zittern. JOTUNN DU DOME machte es mit mit seinem Trainer Philippe Daugeard im Sulky richtig spannend. Erst auf der letzten Überseite rückte das Gespann langsam auf und bekam dann etwas glücklich den perfekten Zug in der dritten Spur, der das Duo fast bis zur letzten Ecke getragen hat. In den Einlauf hinein hatte sich aber schon Just Du Chatelet mit Mathieu Mottier auf zwei Längen gelöst. Jotunn Du Dome konnte aber noch einen Gang höher schalten und fing den letzten Kontrahenten genau auf der Linie ab.

Foto: SCOOPDYGA

 

ZUM VIDEO

Der Siegfahrer schilderte den Rennverlauf im Anschluss am Mikrofon von Equidia: "Eine Runde vor Schluss kam die zweite Spur überhaupt nicht voran und ich war tausend Meter vor dem Ziel noch ganz hinten. Ich wollte nicht außen herum fahren, das wäre zu anstrengend gewesen. Also bin ich nach innen gegangen. Zur Not wäre ich innen geblieben. Doch dann ist ein Gegner auf der Gegengeraden galoppiert, und so konnte ich problemlos nach außen wechseln. Da er sehr umgänglich, brav und kämpferisch ist, hat er bis zum Ziel durchgezogen."

Der stark gewettete Jizou D'Etang begann das Rennen fehlerhaft und wurde früh disqualifiziert. Als Dritter sorgte der krasse Außenseiter Just For Lova (140:1) mit einem starken Schlussspurt für eine Überraschung und verwieß Jamaica D'Oyse, sowie Jasmine De Grez auf die weiteren Plätze. Die Quinte war in dieser Konstellation extrem schwer zu treffen, aber entsprechend lukrativ: Die richtige Reihenfolge 15 - 2 - 14 - 6 - 9 zahlte für den Grundeinsatz von 2 Euro satte 284.116,60 Euro.

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Thibault Lamare: "Ich bekomme gut gezogene Jährlinge"

Der Trainer Thibault Lamare hat sich seit mehreren Jahren auf die Ausbildung junger Pferde spezialisiert. Vom Einbrechen bis hin zur Qualifikation übernimmt er den wichtigen Part der Ausbildung. Der Normanne betreut unter anderem mehrere Pferde aus dem Besitz von Sebastien Guarato.

Foto: SCOOPDYGA

 

Gegenüber dem ParisTurf erklärt er seine Arbeitsweise: "Es ist immer spannend, junge Pferde zu formen. Seit der "L"-Generation bekomme ich gut gezogene Jährlinge. Sie bleiben in der Regel sechs Monate bei mir. Im Spätsommer werden sie eingebrochen, dann folgt eine Phase mit lockerem Training und Lungenaufbau bis Ende Dezember. Für die Qualifikationen nehme ich sie im Februar wieder ins Training, um sie auf die Termine im Juni und Juli vorzubereiten. Das Training auf der Geraden hilft ihnen, Tempo zu entwickeln. Man muss aber sehr aufmerksam sein und die Arbeit gut dosieren, ohne zu übertreiben. Die jungen Pferde sind sehr sensibel und reagieren stark auf das, was man mit ihnen macht. Man darf sich bei ihnen noch weniger Fehler erlauben, als bei erfahrenen Pferden."

Vertrauensverhältnis zu den Besitzern

"Für unseren Betrieb ist diese Arbeit sehr wichtig: Sie sorgt für stabile Einnahmen und schafft ein enges Vertrauensverhältnis zu den Besitzern, die uns ihr Kapital anvertrauen. Diese ersten Monate ermöglichen es, den Charakter und das Potenzial des Pferdes gut einschätzen zu können. Meist bringe ich Gruppen von vier Pferden zur Qualifikation. In diesem Jahr haben 13 von 14 auf Anhieb bestanden. Beim letzten gab es leider einen Zwischenfall..."

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Die Hoffnungsträger unter den Zweijährigen

Auch wenn die ersten Saisonrennen der 2jährigen gerade erst begonnen haben, zeichnet sich bereits eine bekannte Szenerie ab. Philippe Allaire dominiert wieder den Start der Youngster. Er hat bereits vier Siege auf dem Konto. Eines ist aber neu: Es wurde von Nelson Du Bas Bosq ein neuer Rekord bei den Qualifikationen aufgestellt. Und das bemerkenswerte daran war, dass diese neue Bestmarke gleich zu Beginn der Reifeprüfungen aufgestellt wurde.

Foto: NE

 

Generell zeigen die jungen Traber immer mehr Leichtigkeit und Frühreife. So haben schon  zwanzig von ihnen die Qualifikation schneller als 17,0 bestanden. Wie üblich ist Caen der wichtigste Ort für die Qualifikationen. Gefolgt von Meslay-du-Maine, Grosbois und Laval, während in den südöstlichen und nordöstlichen Regionen deutlich weniger Kandidaten antreten. Sieger der ersten beiden Rennen in der Region Paris mit Nitesco De Simm und Nouba Du Bas Bosq in Enghien, war natürlich das Training von Philippe Allaire. Diese Rennen finden inzwischen immer früher in der Saison statt, als noch vor etwa zehn Jahren. Der Weg zu den ersten Gruppe II-Rennen im Dezember und zum "Criterium des Jeunes" im Februar ist aber noch lang.

Einige Zweijährige haben sich in den bisherigen Qualifikationen bereits besonders hervorgetan. Sie gelten in ihrem Umfeld als große Hoffnungsträger und sind in den kommenden Wochen unbedingt im Auge zu behalten. Einige Reporter vom ParisTurf haben ihre favorisierten 2jährigen vorgestellt, die man besonders beachten sollte:

NIZZA ROCCA (Quali 12. Mai - 17,7 - Meslay-du-Maine)

Trainer Franck Leblanc.

Kommentar Robert Dalibard: "Sie qualifizierte sich mit großer Leichtigkeit. Noch ohne Rennerfahrung, sollte sie bald debütieren. Und das mit echten Siegchancen."

NIKITA (Quali 17. Juni 17,5 - Laval)

Trainer: William Bigeon

Kommentar Robert Dalibard: "Ihr Debüt ist eventuell für August geplant. Ein Sieg beim ersten Start wäre keineswegs überraschend."

NOUIC DI PALBA (Quali 28. Mai 19,5 - Bordeaux)

Trainer: Quentin Machet

Kommentar: Olivier Bornia: "Sie sollte sich in den ersten Zweijährigen-Rennen im Südwesten gut behaupten. Insbesondere beim anvisierten Start am 16. August in Villereal."

NANO UP STAR (Quali 16. Juli 17,8 -  Bordeaux)

Trainer: Richard Westerink

Kommentar: Olivier Bornia: "Vertreter des Ecurie des Charmes, mit der besten Zeit des Quali-Tages. Seine starken Trainingsleistungen lassen auf eine ebenso überzeugende Rennleistung schließen."

NELSON DU BAS BOSQ (Quali 03. Juni 14,1 - Caen)

Trainer: Yoann Lebourgeois

Kommentar Jennifer Lemonnier: "Schnellster Zweijähriger bisher. Gewann seine Qualifikation souverän von Start bis Ziel." Trainer: "Ein unkompliziertes Pferd, noch entwicklungsfähig."

NOT A BAD DEAL (Quali 07. Mai 1:15,4 - Caen)

Trainer: Yoann Lebourgeois

Kommentar Jennifer Lemonnier: "Bestzeit seines Quali-Tages. Dominierte sein Feld mühelos, lief den letzten Kilometer in 15,6." Trainer: "Ein athletischer Hengst mit vielen Qualitäten."

NOTEBOOK (Quali 10. Juli 17,6 - Le Mans)

Trainer: Etienne Dubois

Kommentar Michel Barruteau: "Kompakt, entwicklungsfähig und mit viel Ausstrahlung. Hat die Zukunft vor sich."

NAYA D´ERONVILLE (Quali 17,3 10. Juli - Le Mans)

Trainer: Thierry Duvaldestin

Kommentar Michel Barruteau: "Gewann ihre Quali mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Die beeindruckendste Zweijährige im ersten Halbjahr in Le Mans."

NEZUKO JIEL (Quali 19,7 16. Mai- Grosbois)

Trainer: Jean-Luc Dersoir

Kommentar B. J.: "Ein grober Fehler rund 300 Meter vor dem Ziel verhinderte den sicheren Sieg und eine deutlich bessere Zeit in der Qualifikation. Sie hat Format und Entwicklungspotenzial. Ihre Zukunft sieht vielversprechend aus."

NEWTON ELLIS (Quali 18,1 11. Juli - Grosbois)

Trainer: Emmanuel Allard

Kommentar B. J. : "Setzte sich auf den letzten 600 Metern unwiderstehlich ab und stellte die Bestzeit des Tages auf. Sein Trainer hat ihn ab Anfang August für Rennen vorgesehen. Ein schneller Start in die Karriere scheint sicher."

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Positiver Kokain-Test - Pierrick Le Moel gesperrt

Nachdem Le Moel bereits zwischen Oktober 2021 und August 2023 wegen eines positiven Dopingtests seines Schützlings Democrate auf Kobalt für fast zwei Jahre aus dem Rennbetrieb ausgeschlossen war, wurde nun eine weitere Sperre gegen ihn verhängt. Er verliert für sechs Monate seine Rennlizenz.

Die Sanktion gegen Pierrick Le Moel, die im Bulletin der SETF am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde, ist seit dem 18. Juli in Kraft. Der Fahrer wurde nach einem positiven Test auf Kokain vom Rennbetrieb ausgeschlossen.

Anlass war ein Test, dem Le Moel vor seiner Teilnahme am Prix De Cabourg am 09. März 2025 auf der Rennbahn von Cagnes-sur-Mer unterzogen wurde. Die Analyseergebnisse wiesen mehrere verbotene Substanzen nach:

Tramadol / O-Desmethyltramadol / Hydroxycocain / Ecgoninmethylester / Cocaethylen / Benzoylecgonin / Kokain.

Es handelt sich dabei um Opioide, Kokainmetaboliten und Betäubungsmittel, die allesamt auf der Liste der verbotenen Substanzen stehen.

Die Rennleitung begründet die harte Maßnahme mit deutlichen Worten: "Diese Zuwiderhandlung ist von besonderer Schwere angesichts der Art der festgestellten Substanzen, die geeignet waren, die Ordnungsmäßigkeit des Rennens zu gefährden, indem sie möglicherweise die Leistung von Pierrick Le Moel im Prix De Cabourg und den weiteren am 09. März 2025 in Cagnes-sur-Mer gelaufenen Rennen beeinflusst haben. (...) Zudem war diese Zuwiderhandlung geeignet, die Gesundheit und Sicherheit, sowohl von Pierrick Le Moel selbst, als auch der anderen Teilnehmer zu gefährden und schließlich dem Ansehen des Trabrennsports und seiner Berufsakteure schweren Schaden zuzufügen."

Die Kommissare der SETF beschlossen daher, Pierrick Le Moel für sechs Monate von allen Rennen auszuschließen, die unter dem Regelwerk der SETF stattfinden.

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David Thomain: "Der Abend ist gut verlaufen"

Es ist bekannt, dass zwei der regelmäßigen Besucher unter den Fahrern in Cabourg besonders erfolgreich sind. Gemeint sind damit natürlich Yoann Lebourgeois und David Thomain. Der Letztere hatte am gestrigen Freitag wieder einen guten Tag mit zwei Erfolgen erwischt.

Mit dem Doppelerfolg erhöhte der Catchdriver auch seine Siegzahl der laufenden Saison auf 98. Mit Let's Go Mauricien war Thomain für die Ausbildung seines Bruders Clement erfolgreich. Mit Kalinka De Sée punktete er für Trainerin Elise Privat.

Let´s Go Mauricien - Foto: SCOOPDYGA

 

"Der Abend ist gut verlaufen. Schade ist es dennoch, dass ich den Sieg im Hauptrennen nicht holen konnte", bedauerte der Normanne, der nicht verhindern konnte, dass Jizou D'Etang in der Quinte einen frühen Fehler machte. "Let's Go Mauricien hat sich sicherlich seit seinem letzten Rennen hier verbessert und profitierte diesmal von einem günstigeren Rennverlauf, indem er das Rennen an der Spitze lief. Er ist ein gutes Pferd, das sich leider nicht wohl fühlt, wenn es links herum laufen muss."

Gleichstand an der Spitze

Mit diesen zwei Siegen hat der älteste Sohn von Jean-Pierre Thomain nun fünf Erfolge im Sulky seit Beginn des Meetings in Cabourg erzielt und teilt sich damit die Spitzenposition in der Fahrerwertung mit Yoann Lebourgeois.

 
Sonntag 27 Juli 14:04 Uhr
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Luba Sonn

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David Thomain: "In den nächsten beiden Rennen könnten wir etwas weniger offensiv vorgehen"

Nach der Streichung des großen Favoriten Inexess Bleu im Prix Jean-Luc Lagardere, wurde die Partie offener. Die Wetter legten sich schließlich im der Mehrheit auf den frischen Weltrekordler Jabalpur fest. Doch am Ende profitierte das zweitstärkste Pferd am Wettmarkt.

Zum Rennverlauf: Nach einem sehr taktischen Beginn sah man J'Aime Le Foot an der Spitze. Dahinter hatten sich die Positionen schon sortiert und nach einer Runde übernahm dann KOCTEL DU DAIN die Spitze. Der erste Kilometer lag für den Allaire-Schützling nur knapp über einem 13er-Schnitt, was schon eine nahezu perfekte Anfangsphase für ihn bedeutete. Während Hubble Du Vivier ab diesem Zeitpunkt außen herum musste, konnte in dessen Rücken Jabalpur ein optimales Rennen finden. An dieser Reihenfolge veränderte sich bis kurz vor Beginn des Schlussbogens kaum etwas. Inzwischen hat Krack Time Atout, der erstmals von Franck Nivard aufgeboten wurde, das Ende des Feldes verlassen und konnte in der dritten Spur Jabalpur als Zugmaschine finden. Allerdings zog das Tempo auf den letzten 800 Metern so stetig an, dass der zweifache Gruppe I-Sieger und drittes Pferd am Wettmarkt, seinen bekannten Speed nicht einsetzen konnte und schließlich als Sechster endete. Jabalpur war unterdessen der einzige Teilnehmer, der zum beschleunigten Spitzenreiter Koctel Du Dain etwas aufschließen konnte. David Thomain wehrte die Attacke aber unter leichten Hilfen ab und kam in 12,1/2.875 Meter sicher nach Hause.

ZUM VIDEO

 

Foto: SCOOPDYGA

 

Damit hat der Boccador De Simm-Sohn auch seine erste Reifeprüfung gegen die Älteren abgelegt und wurde so, nach Jushua Tree im Vorjahr, zum zweiten 5jährigen in Folge, der dieses Rennen für sich entscheiden konnte. "Ich habe mich bewusst für das Rennen und gegen ein anderes in Cabourg entschieden", erklärte Trainer Philippe Allaire im Anschluss am Mikrofon von Equidia. "Er wird vor dem Criterium noch zwei weitere Rennen bestreiten. Es ist ein Pferd, dass gerne von vorne geht. Ich bin sehr zufrieden."

Der Siegfahrer David Thomain äußerte sich ebenso zufrieden: "Er hatte schon etwas Arbeit hinter sich, aber das Rennen war sehr schön und er hat eine starke Leistung gezeigt. In den nächsten beiden Rennen könnten wir etwas weniger offensiv vorgehen, bevor es ins Gruppe I-Rennen geht."

Gabi Gelormini, als Fahrer des Zweitplatzierten Jabalpur, konnte mit dem Ehrenplatz auch gut leben: "Wir wurden von einem absoluten Top-Pferd geschlagen. Wenn Koctel Du Dain vorne ist, ist er schwer zu überholen. Ich bin neben ihn gekommen, aber konnte ihn nie wirklich bedrängen. Er hat mich einfach immer wieder abgewehrt."

Dahinter belegte Gendreen belegte Rang Drei, vor Harley Gema und J’Aime Le Foot. Die Siegerzeit von 1:12,1 war die zweitschnellste, die je in diesem Rennen gelaufen wurde. Nur Aubrion Du Gers war 2018 mit 1:11,3 schneller.

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Claude Jorion: "Wenn einen das Zuchtfieber einmal packt, lässt es nicht mehr los"

Claude Jorion ist einer der unermüdlichen Mitstreiter der AETCE, wo er sich insbesondere um die Gestaltung der Pedigree-Seiten im Katalog für die jährliche Jährlingsauktion kümmert, die in diesem Jahr am 29. August in Vichy stattfindet. Seit über 25 Jahren ist er unter dem Label "Chanlecy" auch als Züchter in Frankreich bekannt. LeTrot hat im gemeinsamen Gespräch ein Porträt über ihn gezeichnet.

Foto: Lefaucheux

 

Unter dem weißen Kittel des Doktors

Claude Jorion trägt keinen weißen Kittel, obwohl es zu ihm passen würde. Der promovierte Apotheker mit Spezialisierung auf Biologie, leitet rund zehn Analyse-Labore eines großen Konzerns unter dem Namen Synlab Bourgogne im Departement Saone-et-Loire. Als Vorstandsvorsitzender dieses Netzwerks mit Sitz rund um Paray-le-Monial, führt er ein Team von 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein Präsident, der den Austausch mit seinen Leuten schätzt: "Ich habe keine heimliche Leidenschaft für den Trabrennsport. Ich rede ganz offen darüber", sagt er lächelnd.

"Sobald ich es mir leisten kann, kaufe ich ein Pferd"

"Als Kind habe ich mit meiner Familie oft die Rennen verfolgt. Es waren vor allem Trabrennen, die mich immer fasziniert haben. Später war ich ein bisschen Turfist, und ich wusste: Sobald ich es mir leisten kann, ein Pferd, oder auch nur einen Anteil zu kaufen, werde ich es tun." 1995 setzte Claude Jorion diesen Plan in die Tat um. Vom Besitzer wurde er rasch auch Züchter. 1998 kaufte er in Deauville die Stute Juste Cause D'Em aus dem bekannten Hause Essartial. Die Stute war qualifiziert, aber leistungsmäßig begrenzt. Trotzdem wurde sie eine der beiden Grundlagen seiner Zucht.

"Wenn einen das Zuchtfieber einmal packt, lässt es einen nicht mehr los." Und so war es. Mit Leidenschaft und Systematik, und festen Überzeugungen widmet er sich seither der Zucht. "Ich achte darauf, Inzucht zu vermeiden." Nebenbei engagiert er sich für den Trabrennsport. Etwa durch seine aktive Rolle in der Züchtervereinigung des Zentrums-Ostens (AETCE) und als gewählter Vertreter im Züchterkollegium des Regionalen Trabkomitees.

Mutterstuten in der Normandie

Seit 2008 besitzt Claude Jorion einen kleinen Bauernhof mit rund zehn Hektar im Charolais. Dort züchtet er heute aber nicht mehr: "Der Einfachheit halber und um Transportrisiken zu vermeiden, stehen alle meine Zuchtstuten nun dauerhaft in der Normandie, auf dem Haras de l’Etre." Und woher stammt der Name Chanlecy, den zum Beispiel Echo De Chanlecy so bekannt gemacht hat? "Ich wohne in Champlecy, wo es ein Schloss von Anne-Charlotte de Chanlecy gibt. Sie war die Ehefrau von D'Artagnan, der Figur, die Alexandre Dumas zu seinen Musketieren inspirierte. Tatsächlich war Chanlecy der frühere Name von Champlecy. Daher mein Züchterlabel Chanlecy."

Ein Hauch von Ourasi

Die zweite Stammmutter seiner Zucht ist Nina D’Urzy, gekauft aus einem echten Liebhaberimpuls heraus. Der noch unerfahrene Claude Jorion war sofort begeistert von ihrem Exterieur und ihrer Abstammung. Denn sie ist verwandt mit den Legenden Ourasi und Vourasie. Die Geschichte dieser Stute ist abenteuerlich und endet glücklich: Sie wurde die Mutter von Echo De Chanlecy. Beteiligte an diesem Zuchtglück waren unter anderem Michel Rivaillon, Bruno Marie und Pierre Callier. Heute wird Jorion bei der sportlichen Betreuung seiner Pferde unter anderem von Cyrille Buhigne und Franck Peltier unterstützt.

Wenn das "Echo" noch nachklingt

Die Geschichte von Echo De Chanlecy (658.280 Euro) ist eine Erfolgswelle voller Glücksmomente. "Sein Sieg in Feurs, also hier im Grand National Du Trot, war ein ganz besonderer Moment für mich."

Claude Jorion und seine Frau teilen die Leidenschaft für den Trabrennsport. Und doch stellt sich die Frage nach der Zukunft: "Unsere Kinder, beide in den 30ern, interessieren sich bisher kaum dafür. Das macht mich etwas traurig, denn ich wünsche mir, dass der Stall Chanlecy auch nach uns weiterlebt."

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Nicolas Bazire: "Ich kann nicht alles machen, wie mein Vater"

Zum Ende des letzten Jahres gab es im französischen Trabrennsport einen große Veränderung. Trainer Jean Michel Bazire übergab seinen Stall, zumindest auf dem Papier, seinem Sohn Nicolas. Ein deutliches Zeichen für den Wandel, der sich in den letzten neun Monaten vollzogen hat. Mit dieser Übergabe, die von seinem Vater Jean-Michel Bazire, dem zwanzigfachen Gewinner des Sulky d'Or, gewollt und strategisch umgesetzt wurde, haben sich die Verantwortlichkeiten des Sohnes deutlich vergrößert. In diesen neun Monaten konnte Nicolas Bazire bereits drei Siege in Gruppe I-Rennen feiern. Zweimal triumphierte Joumba De Guez und einmal Mille Etoiles.

Im großen Interview mit 24H Au Trot spricht der jüngste Sieger in der Geschichte des Prix D´Amerique über seine persönliche Entwicklung in dieser Zeit, das Verhältnis zu seinem Vater und seine Sicht auf den Beruf des Trabrennfahrers.

Foto: Lefaucheux

 

24h Au Trot: "Seit neun Monaten stehen die Pferde des Bazire-Teams unter Ihrer Regie. Wie lief der Übergang?"

Nicolas Bazire: "Das ist für mich die logische Weiterentwicklung im Leben des Stalls. Wir arbeiten grundsätzlich weiter wie bisher, passen uns aber natürlich über die Jahre an. Die Organisation sieht momentan so aus: Jean-Michel hat 14 Pferde in seiner Obhut, Romain (Congard) etwa ein Dutzend und ich selbst zwanzig. So arbeiten wir im Alltag Hand in Hand und unterstützen uns gegenseitig. Das versteht sich von selbst. Unser Ziel ist es, uns Schritt für Schritt weiterzuentwickeln."

24H: "Was heißt das genau?"

NB: "Ich weiß, dass ich morgen nicht einfach so einen Stall mit 120 oder 140 Pferden übernehmen könnte. Trainer zu sein, heißt nicht nur Pferde zu trainieren. Klar, ich kann Pferde trainieren, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das immer gut mache. Aber Trainer sein bedeutet, an alles zu denken. So funktioniert ein Stall eben. Man muss zum Beispiel auch einplanen, dass wir jedes Jahr zwischen 70 und 80 junge Pferde testen. Mit den Jahren entwickelt man dafür gewisse Automatismen. Die kann ich in meinem Alter und mit meiner Erfahrung noch nicht alle haben. Und das ist völlig normal."

24H: "In dieser Zeit haben sich Ihre Verantwortlichkeiten erweitert. Wie war das vorher und was hat sich verändert?"

NB: "In den zwei, drei Jahren davor hatte ich bereits etwas mehr Verantwortung übernommen. Aber davor war ich, in Anführungszeichen, ein ganz normaler Mitarbeiter, auch wenn ich die Pferde gefahren bin. Ich habe gemacht, was man mir gesagt hat. Heute bin ich für die Pferde und auch die Trainingsmethoden verantwortlich. Das ist nicht unbedingt stressig, aber definitiv mit mehr Druck verbunden. Und vor allem mit viel mehr Verantwortung: gegenüber mir selbst und meinen Fähigkeiten als Trainer, aber auch gegenüber den Besitzern, dem gesamten Stall und nicht zuletzt den Wettern. Wenn es dann gut läuft, ist die Freude umso größer. Und wenn es nicht klappt, ist die Enttäuschung entsprechend stärker."

24H: "Die Umstrukturierung des Stalls hat also nicht erst mit dem letzten Wintermeeting begonnen, als offiziell die meisten Pferde unter Ihrem Namen liefen?"

NB: "Nein, das war ein schrittweiser, natürlicher Prozess. Angefangen hat es eigentlich schon, als ich zwei Winter lang im Trainingszentrum von Grosbois war. Damals hatte ich die Verantwortung für einen kleinen Bereich mit zwei Mitarbeitern. Ich musste mich um diese Pferdegruppe selbst kümmern. Das hat mir geholfen, meinen eigenen Stil zu entwickeln, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man ein Pferd optimal für ein bestimmtes Rennen vorbereitet. Die Übergabe erfolgt also Stück für Stück. Mein Vater hat über viele Jahre enorm hart gearbeitet. Er hat es sich mehr als verdient, nun etwas kürzerzutreten, was er in letzter Zeit auch zunehmend tut. Aber er ist weiterhin präsent und steht uns zur Seite. Ich glaube übrigens nicht, dass er je ganz aufhören wird. Um 5:30 Uhr steht er immer noch selbst im Stall und kümmert sich um seine Pferde. Ihn an meiner Seite zu haben, ist natürlich ein riesiger Vorteil."

24H: "Trotzdem spüren Sie jetzt mehr Druck, oder?"

NB: "Ja, auf jeden Fall. Auch wenn er sich noch um die besten Pferde kümmert, was absolut verständlich ist, habe ich selbst auch einen qualitativ sehr guten Pferdebestand. Dafür muss man passende Rennprogramme aufstellen, die besten Startmöglichkeiten finden und die Pferde entsprechend vorbereiten. Da merkt man erst so richtig, wie viele Faktoren dabei eine Rolle spielen."

24H: "Die Zusammenarbeit mit der eigenen Familie ist nicht immer einfach. Erst recht nicht, wenn man in die Fußstapfen eines so erfolgreichen Vaters tritt. Wie sehen Sie das heute?"

NB: "Am Anfang war das nicht leicht. Mit dem eigenen Vater zu arbeiten, ist sowieso nicht einfach. Es kam vor, dass ich gewisse Dinge, die er mir sagte, falsch aufgenommen habe. Und er war nicht immer besonders freundlich dabei (lacht). Aber ich kann es ihm nicht verübeln. Mein Verhalten war oft nicht besonders reif, ich hatte einfach noch zu wenig Erfahrung. Ich war manchmal etwas verträumt unterwegs. Mit der Zeit habe ich dazugelernt und bin ruhiger geworden. Und auch er hat sich verändert (lacht). Er hat mittlerweile verstanden, dass ich nicht genauso bin wie er. Ich kann nicht alles machen wie er. Anfangs fiel ihm das schwer. Er hätte sich wohl gewünscht, dass ich ein "Jean-Michel Nummer Zwei" werde. Aber das ist weder durch Talent noch durch Arbeit möglich. Mein Vater denkt ununterbrochen an seine Pferde - sogar im Schlaf. Ich dagegen brauche auch mal eine Pause zum Abschalten."

24H: "Können Sie diesen Aspekt näher erläutern?"

NB: "Das ist ein Beruf, in dem man sehr viele Stunden arbeitet. Körperlich ist das anstrengend. Aber das, was wirklich erschöpfend ist, ist die mentale Belastung. Es ist nicht unbedingt "schwer", aber man muss Pferde und den Beruf wirklich lieben. Man merkt heute immer mehr, wie wichtig mentale Gesundheit ist. Gerade auch im Sport. Man kann nicht in den Kopf eines anderen hineinschauen. Aber es gibt Phasen, in denen einfach alles schiefläuft: die Rennen, die Arbeit, das Privatleben… Und genau in solchen Momenten muss man die Kraft finden, wieder aufzustehen, weiterzumachen, sich auf Positives zu konzentrieren. In dieser Hinsicht haben mir die letzten neun Monate sehr geholfen."

24H: "Wenn man das so hört, sind Auszeiten also unverzichtbar?"

NB: "Für mich auf jeden Fall. Es tut gut, mal acht Tage abzuschalten. Man muss gar nicht weit wegfahren, aber das Handy ausschalten und einfach runterkommen. Das ist mir sehr wichtig. Man kann sich natürlich vornehmen, 40 Jahre Vollgas zu geben und danach das Leben zu genießen. Aber ich sehe das anders. Ab und zu braucht man einfach eine Pause. Nicht unbedingt, um sich körperlich zu erholen, sondern um den Kopf freizubekommen. Die mentale Belastung ist wirklich das Schwierigste in diesem Job."

24H: "Am Ende geht es also doch wieder um den Druck, der mit der Leistung und dem Erfolg eines Top-Stalls wie Ihrem verbunden ist?"

NB: "Ja, der Druck ist einfach da. Schon allein, weil man niemanden enttäuschen will. Man selbst will ja auch, dass alles gut läuft. Andererseits: Wenn man diesen Beruf ohne Druck ausübt, dann ist es einem wohl ein bisschen egal. Und umso schöner sind dann die Momente, wenn es so läuft, wie man es sich erhofft."

24H: "Hat sich Nicolas Bazire im Jahr 2025 verändert?"

NB: "Es ist kein "neuer" Nicolas Bazire. Aber ich bin ein bisschen reifer geworden."

 
Sonntag 27 Juli 17:25 Uhr
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Gambler

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Ist kein Dummer der kleine Bazire. Mal sehen, wo er in 4,5 Jahren steht. Sehe ihn nach diesem Interview mit ein wenig anderen Augen.

Montag 28 Juli 04:19 Uhr
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Luba Sonn

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Gambler schreibt:

Ist keiner Dummer der kleine Bazire. Mal sehen, wo er in 4,5 Jahren steht. Sehe ihn nach diesem Interview mit ein wenig anderen Augen.

Lustig, dass Du das erwähnst. Hab ich mir nämlich nach dem Lesen des Interviews genauso gedacht.

Aber dann dachte ich mir auch wieder..."aber seine Fuhren...teilweise auch zu hart."

Am Samstag hat er sich mit Hubble Du Vivier auch schön "reinlegen" lassen. Da haben alle aus der Führungsgruppe einen Kilometer die Positionen getauscht, bis sie zufrieden waren. Und Nicolas landete in der Geige 😉. Und das nachdem er zuvor schon unheimlich aufwendig unterwegs war.

Aber ich nehme ihn gleichzeitig auch in Schutz. Gerade was das Trainieren angeht. Wie er selbst sagt...Er ist noch sehr jung. Und außerdem tritt in die Fußstapfen des Größten...

Montag 28 Juli 06:45 Uhr
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Luba Sonn

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Simon Laloum: "Grand Trio Ludois arbeitet hervorragend"

Am heutigen Montag wird Grand Trio Ludois in Cagnes-sur-Mer im Prix Alexandre Roucayrol (GR III) an den Start gehen. Für den Schützling von Simon Laloum ist dieses Rennen ein erklärtes Ziel, zumal der Wallach in dem kleinen Feld an der Grundmarke eindrehen darf.

Foto: SCOOPDYGA

 

Nach seinem souveränen Sieg im Prix Florence Lecellier am 02. Juli in Enghien hat Grand Trio Ludois am Montag in Cagnes-sur-Mer eine vielversprechende Chance, auch das kommende Grupperennen für sich zu entscheiden. Bereits Ende April konnte der Booster Winner-Sohn in Beaumont-de-Lomagne einen Gruppe III-Erfolg verbuchen. Trainer Simon Laloum vertraut voll auf seinen Schüler und erklärte gegenüber dem ParisTurf: "Das Pferd arbeitet hervorragend. Ich bin überzeugt, dass er dem Druck der Verfolger aus dem zweiten Band standhalten kann. Ich bin sehr zuversichtlich."

Anvertraut wird Grand Trio Ludois Theo Briand. Der 9jährige Wallach wird es allerdings mit einem gefährlichen Gegner aufnehmen müssen: Ibiscus Man, ebenfalls ein Sohn von Booster Winner, hat zwar 25 Meter mehr zurückzulegen, aber am 07. Juli auf dieser Bahn einen starken Eindruck hinterlassen. Trainer Romain Larue kommt mit berechtigten Hoffnungen zurück an die Riviera.

Inato Pierji: Kein erklärtes Ziel, aber nicht chancenlos

Ein weiterer starker Name im zweiten Band ist Inato Pierji, der auf dem Papier als dritte Kraft gilt, auch wenn sein Trainer Alexandre Bonnefoy erklärt:

"In Vichy hat er gut gekämpft und wir waren sehr zufrieden mit ihm. Dieses Rennen war zwar nicht als Ziel geplant, aber ich habe im Moment nur wenige passende Möglichkeiten. Er wirkt im Training frischer und ist im Aufwärtstrend. Wenn er etwas früher ins Rennen findet als sonst, sollte ein Podestplatz drin sein."

Unter den sieben weiteren Teilnehmern sind vor allem Finger Des Bordes, Gibus und Cool Kronos aus dem ersten Band nicht zu unterschätzen. Auch Floreal, der Sieger des Prix de la Cote d’Azur 2024, will sich rehabilitieren. Diesmal als gewinnreichster Teilnehmer im Feld.

ZUR WETTABGABE BEI TROTTO

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David Bekaert: "Für Illico Du Jas sollte es für die Top 3 reichen"

Am Montagabend ist der südfranzösische Fahrer David Bekaert in allen sieben Rennen der "Semi-Nocturne"-Veranstaltung in Cagnes-sur-Mer im Einsatz. Im Vorfeld hat Bekaert für den ParisTurf seine Chancen in den verschiedenen Prüfungen analysiert.

Mit bereits fünf Siegen in diesem Sommer in Cagnes-sur-Mer (sieben, wenn man die nach Avignon verlegten Rennen dazuzählt), gehört David Bekaert zu den Fahrern, auf die man am Montag ganz besonders achten sollte. Natürlich auch im Hauptereignis, wo er seinen Crack Inato Pierji fährt. "In Vichy war er super. Wir hatten berechtigte Hoffnungen, bevor Harmony Du Rabutin uns noch abgefangen hat. Diesmal haben wir eine Zulage, aber das Feld ist etwas ausgedünnt. Ich setze daher zu Recht viel auf ihn!", erklärt Bekaert, der in dieser Saison bereits 91 Siege auf dem Konto hat.

Inato Pierji - Foto: SCOOPDYGA

 

Meinung zu den weiteren Startern des Abends:

Illico Du Jas (303): "Er hat mir in Hyeres gut gefallen. Wir haben eine gute Startnummer gezogen und diesmal geht er barfuß. Das sollte für einen Platz unter den Top 3 reichen."

Jeremy D’As (206): "War zuletzt in Laval unglücklich unterwegs. Er hat heute eine gute Chance."

Jericho D’Em (509): "War Zweiter in Langon und hat wieder eine erste Chance."

Koala Blue (404): "Er zeigt morgens wenig, aber seine letzte Leistung war ordentlich. Ich bin gespannt."

Katsumoto (402): "Er hat kommende Woche ein besseres Engagement – heute ist eher Vorbereitung."

More and More (609): "Wenn er unterwegs nicht zu viel Kraft lässt, hat er eine richtig gute Chance."

Kanelle Du Noyer (707): "Sie bleibt heute beschlagen, was ihre Möglichkeiten einschränkt. Aber das Feld ist nicht stark."

ZUM RENNTAG IN CAGNES-SUR-MER

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Eric Raffin: "Legende D'Eole hat für mich eine erste Chance"

Nach einem erfolgreichen Juli setzt Eric Raffin seine "Sommer-Tour" fort und legt am Montag einen Zwischenstopp auf der Rennbahn von Chatelaillon-La Rochelle ein. Dort wird der Sulky D'Or gleich in acht Rennen im Einsatz sein.

Foto: SCOOPDYGA

 

Für den ParisTurf gibt der Edel-Catchdriver einen Ausblick auf seine Starter:

"Ich bin zuletzt Legende D’Eole (110) in Pornichet gefahren und sie hat mir gut gefallen, als sie Zweite wurde. Auch wenn wir aus der zweiten Startreihe losfahren, hat sie für mich eine erste Chance.

Bei King Tejy (206) ist das Feld zwar klein, aber qualitativ stark. Wir sind nicht chancenlos. Ebenso wie mit La Joie De Vivre (410), die man mit Vertrauen wieder auf den Wettschein nehmen sollte.

Mit Junky De Chenu (301) habe ich bei beiden gemeinsamen Starts gute Ergebnisse erzielt. Da erwarte ich wieder eine starke Leistung.

Magic Face (504) kenne ich zwar nicht, aber seine bisherigen Leistungen sind vielversprechend. Er sollte vorne mitmischen. Das gilt auch für Jaguar Marancourt (601), den man nicht abschreiben darf.

Kassiopée Du Noyer (703) hat ebenfalls das Potenzial, in die Platzierungen zu kommen.

Und nach dem Sieg mit Jim D'Alouette (802) in Pornichet ist eine Wiederholung durchaus möglich."

ZUM RENNTAG IN CHATELAILLON

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Wieder zwei Allaire-Youngster vorn - Yoann Lebourgeois: "Philippe hatte uns vorgewarnt"

Nachdem es in den letzten beiden Jahrgängen für Trainer Philippe Allaire, wenn man von den ersten Wochen der Youngster absieht, nicht gut gelaufen ist, dominiert er nun umso mehr den Start der 2jährigen-Rennen in dieser Saison. Am gestrigen Sonntag konnte er wieder zwei Rennen gewinnen, die für die jüngste aktive Generation ausgeschrieben waren.

Den Start machte NORMANDIE NIEMEN in Enghien. In der ersten Prüfung des Tages, dem Prix De Bezons, setzte sich die von Philippe Allaire trainierte Stute souverän durch und gewann in 17,5/2.250 Meter Bänderstart. Kurz nach dem Ab wackelte die Italiano Vero-Tochter für ein, zwei Schritte. David Thomain hatte aber alles unter Kontrolle und konnte die beliebteste Taktik von Trainer Allaire anwenden - das Feld von der Spitze aus kontrollieren. Thomain konnte mit diesem Erfolg bereits den siebten Erfolg innerhalb von drei Tagen feiern. Und der Trainer resümierte in recht nüchterner Art: "Sie hat sehr sauber gewonnen. Ich bin wirklich froh. Sie ist eine gute Stute. Es ist die erste Generation von Italiano Vero, daher bin ich doppelt zufrieden. Sie ist groß gewachsen, wirkt noch nicht wie eine klassische Zweijährige. Aber ich setze große Hoffnungen in sie."

ZUM VIDEO

Foto: SCOOPDYGA

 

Hinter der Siegerin belegte Nereida, ebenfalls beim Debüt, den zweiten Platz. Nayara sicherte sich nach der Disqualifikation von No More, die nach einer Überprüfung vom Podest geflogen ist, den dritten Rang.

Knapp drei Stunden später war die Graspiste in Brehal Schauplatz für den nächsten Erfolg bei den 2jährigen aus dem Stall Allaire. Und zum Erfolg in Enghien gab es zwei Parallelen: der Sieg kam natürlich Start-Ziel zu Stande und der Vater vom siegreichen NAPOLITANO VERO heißt auch Italiano Vero.

Im Prix Granville Terre Et Mer war Yoann Lebourgeois der Catchdriver, der den 2jährigen sofort von ganz außen an die Spitze des Feldes führte. Zu Beginn der Schlussrunde bekam das Gespann kurz ein wenig Druck von Nino Du Plessis und Patrick Ploquin. Aber die erhöhte Pace konnte mühelos angenommen werden. Aus dem letzten Bogen heraus löste sich das Duo spielerisch, wobei aus dem Rücken nur Never Forget halbwegs in der Nähe bleiben konnte und einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat.

ZUM VIDEO

"Philippe Allaire hatte uns schon vorgewarnt, dass er eine sehr gute Generation junger Hengste hat. Er lag damit genau richtig", erklärte Yoann Lebourgeois nach dem leichten Sieg. "Nach einem schnellen Start bis an die Spitze konnte ich das Tempo etwas drosseln, bevor ich meinen Hengst kurz vor der Geraden aufforderte, sich abzusetzen. Das hat er mühelos gemacht. Er ist sehr zuverlässig, arbeitet gut mit und liebt es, auf Gras zu laufen. Vielleicht wird er in ein paar Jahren ein Kandidat für die Trophee Vert sein (lacht)."

Mit diesem Sieg feierte Philippe Allaire bereits seinen sechsten Erfolg bei den Zweijährigen in diesem Sommer.

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Ausrufezeichen von King Opera in Richtung Criterium

Trotz der vier Eisen, die KING OPERA beim gestrigen Start auf der Grasbahn von Brehal mit sich trug, konnte sich der Hengst am Ende durchsetzen.

Der Vertreter aus dem Stall von William Bigeon hatte erst vor drei Wochen einen Gruppe III-Erfolg in Enghien erzielen können und musste nun sogar eine Zulage von 50 Meter ausgleichen. Der Ready Cash-Sohn wurde noch dazu erstmals in der Nachwuchshand von Corentin Herivaux aufgeboten.

Foto: Bruno Vandevelde

 

Der junge Fahrer bewahrte mit seinem prominenten Partner aber viel Ruhe. Erst auf dem Weg in Schlussbogen schickte er ihn vom Ende des Feldes in die Schlacht. Und der 5jährige machte sich auch mit großen Schritten am Feld vorbei auf dem Weg in Richtung Spitze. Zu Beginn des Einlaufs machte King Opera schon einen sehr guten Eindruck, hatte aber noch einen riesigen Rückstand auf den enteilten Kash Des Caillons. Mit einer wahren Flugshow konnte er bis zum Ziel aber sogar noch einen Vorteil von anderthalb Längen herausarbeiten. Ein vielversprechendes Zeichen für das bevorstehende Criterium der 5jährigen in sieben Wochen. Trainer Bigeon kündigte noch einen vorherigen Start an.

ZUM VIDEO

Nach dem Rennen betonte Corentin Herivaux seine Zufriedenheit, weil er dem Vertrauen seines Ausbilders William Bigeon gerecht werden konnte.

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50. Sieg für Oscar Placier

OSCAR PLACIER konnte gestern auf der Provinzbahn von Saint-Jean-de-Monts seinen 50. Sieg feiern und ist damit offiziell im Profilager angekommen. Der (noch) Auszubildende von Jean-Philippe Monclin konnte diesen ersten Meilenstein in seiner favorisierten Disziplin, dem Trabreiten, erringen.

Foto: Alex Zona

 

Im Sattel von Leader De La Ferme gewann Placier für Trainer Kevin Lebouteiller die vorletzte Prüfung des Tages. Nach einem guten Start lag das Duo immer im Rücken der Tempo bolzenden Laelia Louzeene. Auf der letzten Überseite übernahm Placier mit dem 4jährigen Wallach selbst die Spitze und war von dem Moment an bis zum Ziel hochüberlegen unterwegs.

ZUM VIDEO

Oscar Placier, der erst seit April diesen Jahres für Jean-Philippe Monclin arbeitet, startete seine Karriere am 22. April 2019 in Bihorel-les-Rouen und feierte seinen ersten Erfolg am 07. Juni 2020 in Mauquenchy mit Girl des Rioults. Unter anderem hat er auch für Junior Guelpa gearbeitet, welcher sein bisher wichtigster Arbeitgeber war. Für dieses Quatier hat er nämlich 21 Siege erzielen können. Von seinen nun insgesamt 50 Erfolgen, erreichte Placier 44 im Trabreiten.

 

Mittwoch 30 Juli 10:35 Uhr
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Luba Sonn

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Alexandre Bodin: "Das Ziel ist es, sich jedes Jahr zu verbessern"

Mit fünf Siegen und zahlreichen Platzierungen im Juli blickt Alexandre Bodin auf einen äußerst erfolgreichen Monat zurück. Im Gespräch mit dem ParisTurf spricht er über einen kürzlich erreichten Meilenstein und seine Ambitionen für die Zukunft.

"Es läuft im Moment wirklich gut, aber ich versuche immer, weiterzulernen und mich stetig zu steigern", sagt Bodin bescheiden. "Das Ziel ist klar: sich jedes Jahr weiterzuentwickeln und konstanter auf hohem Niveau zu fahren."

Foto: SCOOPDYGA

 

Ein Beweis seines Talents und seiner Entschlossenheit. Bodin etabliert sich zunehmend als feste Größe im Sulkysport. Der junge Fahrer, der für Alexis Grimault und Charley Mottier arbeitet, hat in diesem Monat auch die symbolträchtige Marke von 100 Karrieresiegen geknackt. Ein Moment, den er nicht so schnell vergessen wird. "Wir hatten einen schwierigen Jahresbeginn, es lief bis April nicht rund. Aber seit Mai ging es richtig gut los. Der Juli war einfach super. Ich war in Form, hatte Selbstvertrauen und vor allem die richtigen Pferde. Ich genieße diese Phase sehr. Der Sommer ist für mich ohnehin immer der wichtigste Teil der Saison: Es gibt mehr Rennen, besonders auf Gras, und an manchen Orten fehlen die Top-Fahrer. Das hilft natürlich", erklärt Bodin offen.

Das er Teil der Teams von Alexis Grimault und Charley Mottier ist, bezeichnet er als großen Glücksfall. "Ich bekomme gute Pferde. Sie vertrauen mir und ich werde mittlerweile auch von außen öfter angefragt. Jetzt gilt es, diese Form zu halten und den Unterschied zwischen Sommer und Winterergebnissen zu verringern."

Die magische 100 und klare Ziele für die Zukunft

Am 13. Juli gelang ihm mit Ino Purple (für Yoann Lavigne) der 100. Karrieresieg. Rechtzeitig vor seinem 21. Geburtstag am 5. August. "Das war ein besonderer Moment. Ich hatte mir vorgenommen, die 100 vor meinem Geburtstag zu knacken. Die Form kam gerade rechtzeitig zurück (lacht). Jetzt möchte ich in diesem Jahr besser sein als 2024, wo ich 22 Siege hatte. Mindestens 25 sollen es diesmal werden." Ein weiteres Ziel: mehr Präsenz im Winter in Paris, sowohl im Sulky als auch im Trabreiten. "Ich will dort häufiger starten, vielleicht auch einige Rennen gewinnen, um mich dort bestmöglich zu zeigen."

Charley Mottier - Mentor und "großer Bruder"

Die enge Bindung zu Charley Mottier entstand schon früh: "Ich war noch Jugendlicher, als ich ihn kennenlernte. Damals fuhr er noch Lehrlingsrennen für meinen Vater, Thierry Bodin. Ich habe dann mein Schulpraktikum bei ihm gemacht. Und bin geblieben. Ich habe alles bei ihm gelernt, er ist wie ein großer Bruder für mich. Als ich Profi wurde, haben Charley und Alexis weiter auf mich gesetzt. Die Stimmung im Stall ist super, alles hat gepasst. Also gab es keinen Grund zu wechseln."

Sulky oder Sattel? Beides!

Obwohl er ursprünglich vom Trabreiten kam, begann seine Karriere als Profi im Sulky. Mit bislang 46 Siegen, darunter auch ein Erfolg in den Niederlanden. "Charley hat mir immer gesagt, dass er mir im Sulky mehr zutrauen wird, sobald ich Profi bin. Und genau so kam es. Ich mag beide Disziplinen gleich gern. Ich denke, wer in diesem Beruf Erfolg haben will, muss vielseitig sein. Ich habe das Glück, körperlich ideale Voraussetzungen mitzubringen. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit."

Jung und motiviert

"Mein größter Traum ist es, eines Tages allein vom Fahren und Reiten leben zu können. Jeden Tag Rennen zu bestreiten, zu gewinnen. Und meinen Namen unter den Großen dieses Sports zu verewigen. Ich bin jung, motiviert und bereit, alles dafür zu geben. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich mir auch vorstellen, mich selbstständig zu machen, aber das ist nicht mein primäres Ziel."

Erfolge auch mit externen Trainern

Neben seinem Engagement bei Grimault und Mottier wird Bodin auch vermehrt von externen Trainern engagiert. Unter anderem von Matthieu Varin, mit dem bereits einige Siege gelangen. "Ich muss mir meine eigene Kundschaft aufbauen. Die gute Form hilft natürlich, neue Kontakte zu knüpfen. Es ist immer spannend, für andere zu fahren. Oft kennt man das Pferd vorher nicht, und wenn man sich dann gut anpasst und gewinnt, ist das besonders befriedigend."

Erinnerungen, die bleiben

Trotz seines jungen Alters hat Alexandre Bodin bereits Erinnerungen gesammelt, die ihn begleiten werden: "Zwei Siege werde ich nie vergessen: Mein erster Profi-Sieg im Sulky in Vincennes mit Joy Du Carnois, meiner Herzensstute, und mein 50. Sieg in Rambouillet mit Harry De Sassy."

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Antoine Wiels: "Julia Bella holt das Versäumte jetzt nach"

Barfuß vorgestellt und als Favoritin ins Rennen gegangen, wurde JULIA BELLA in der letzten Prüfung des Renntages am Dienstag in Langon ihrer Rolle voll und ganz gerecht. Sie zeigte sich von ihrer stärksten Seite und gewann souverän.

Die Stute aus dem Stall von Trainer Jean-Paul Marmion bestätigt einmal mehr ihre Klasse, wenn sie ohne Eisen antritt. Bei ihrem 20. Lebensstart mit sechs Jahren feierte Julia Bella bereits ihren elften Sieg. Und den achten barfuß.

Foto: Karine Belluteau

 

Im Rennen zeigte sie Nervenstärke: Innen im Windschatten der Führenden gehalten, hatte sie nicht den einfachsten Verlauf. Ihr Fahrer Antoine Wiels wirkte im Ziel sogar etwas verärgert, trotz des Erfolgs: "Außen von mir war ein Lokalmatador (Jacques Henri Treich), der mich ständig bedrängt hat… Dann kam der Fehler von Arnaud Desmottes mit Komere De Corday. Das hat mir die Sache erleichtert. Julia Bella ist eine wirklich gute Stute, die gesundheitliche Probleme hatte. Jetzt holt sie das Versäumte nach. Man muss mit ihr warten und ein durchgehend zügiges Rennen haben, denn sie hat einen starken Motor."

ZUM VIDEO

Hinter Julia Bella wurde Knitulia mit Alexandre Abrivard starke Zweite, konnte die Siegerin aber zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährden. Jeu Interdit, der stets in der Nähe der Spitze agierte und außen neben Julia Bella lief, kämpfte sich tapfer auf Platz drei, obwohl Kronos Julino, der lange eingesperrt war, zum Schluss noch stark aufkam.

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Weiteres Millionenrennen am Amerique-Wochenende?

Am Montag wurde in Dänemark ein Vertrag zwischen Bertel Maigard (Costa Stable), dem Besitzer von Wise Guy, und Antonio Somma, dem Eigentümer von Golden Gio, unterzeichnet. Ihre beiden Hengste sollen sich in den kommenden Monaten in einem direkten Duell messen. Mit einer Gewinnsumme von einer Million Euro!

Rückblick: Vor sechs Monaten forderte Antonio Somma in Vincennes Philippe Allaire öffentlich heraus. "Ich möchte Philippe Allaire mit Ginostrabliggi zu einem Duell herausfordern", erklärte er damals im Interview mit Equidia. "Wenn er einverstanden ist, könnten wir ein Rennen über 2.850 Meter organisieren, bei dem unsere beiden Pferde gegeneinander antreten. Ich bin sogar bereit, ihm einen Vorsprung von fünfzig Metern gegen Golden Gio zu geben. Jeder würde 500.000 Euro setzen. Und wir sehen, welches Pferd dann gewinnt."

Foto: SCOOPDYGA

 

Dieses Aufeinandertreffen kam nicht zustande. Doch zu Beginn dieser Woche gab es eine überraschende Wendung: Bei einer Veranstaltung von Panamera Racing am Montag in Dänemark traf sich der italienische Züchter und Besitzer mit Bertel Maigard, dem Eigentümer von Wise Guy. Nur wenige Stunden später wurde ein Vertrag unterschrieben: Die beiden Besitzer einigten sich darauf, ihre Hengste in einem Duell gegeneinander antreten zu lassen. Jeder setzt 500.000 Euro, der Sieger gewinnt die ganze Summe, also 1 Million Euro. Antonio Somma bleibt bei seiner ursprünglichen Ansage: Er wird seinen Hengst Golden Gio mit einem Rückstand von 50 Metern ins Rennen schicken.

Die genauen Details des Duells stehen zwar noch nicht fest, doch als möglicher Schauplatz wird das legendäre Hippodrome von Vincennes ins Auge gefasst. "Es wurde über den Samstag vor dem Prix D'Amerique gesprochen, aber bislang gab es noch keinen Kontakt mit den Franzosen", erklärte Per Nordström, der Trainer von Wise Guy, in einer Pressemitteilung. "Der Besitzer von Wise Guy hat keine Sekunde gezögert. Er ist überzeugt, dass kein anderes Pferd seinen Hengst einholen kann, wenn dieser 50 Meter Vorsprung hat. Ich finde die Idee fantastisch, und wir werden alles daransetzen, dass Wise Guy für das Duell in Topform ist."

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Marie Tourainne: "Die Pferde, wie auch die Kunden, verdienen Respekt und Hingabe."

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer neuen Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Folge Eins von Sechs: Haras D’Ecouche - ein unverzichtbarer Name

Bei den letzten Ausgaben der "Yearlings Selectionnes D´Arqana Trot" belegte das Haras D’Ecouche, geleitet von Marie Tourainne und Nicolas Menand, Platz 1 unter den Verkäufern mit einem Umsatz von 1,94 Millionen Euro im letzten Jahr, und 2,64 Millionen Euro im Jahr 2023. Mit 75 Pferden, die in diesem Jahr in Deauville und Caen von ihnen präsentiert werden, wird das Gestüt, welches 2011 den Betrieb aufgenommen hat, auch 2025 eine Schlüsselrolle einnehmen.

Foto: Province Courses

 

24h Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Marie Tourainne: "Unsere Aufgabe ist es, die Jährlinge, die uns anvertraut werden, bestmöglich für den Verkauf zu präsentieren. Sie sollen sich, wie man so schön sagt "am Hochzeitstag in Bestform" darstellen. Das bedeutet auch, die Vorarbeit der Züchter aufzuwerten und ins rechte Licht zu rücken."

24H: "Wie gehen Sie in dieser Saison an die Auktionen heran? Mit welcher Einstellung?"

MT: "Ich bin grundsätzlich eine optimistische Person. Also blicke ich mit Zuversicht auf die Saison. Die Zahlen aus der Decksaison sind gut, besser als im Vorjahr, was ein positives Zeichen ist. Es gibt jedes Jahr eine solide Basis an Investoren, die sich für Jährlinge interessieren. Dazu kommen immer wieder neue Gesichter. Auch junge Trainer sind im Aufwind und investieren mehr. Warum also sollten die Verkäufe schlecht laufen? Ich bleibe optimistisch!"

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenstamm in den letzten Jahren entwickelt?"

MT: "Wir haben einen festen Kern von Kunden, die uns seit Jahren treu sind. Die Qualität ihrer Jährlinge ist kontinuierlich gestiegen, weil sie ihre Stutenherden und Anpaarungen verbessert haben. Neue Kunden sind oft Leute, die früher nicht verkauft haben und nach und nach dazugekommen sind. Jedes Jahr bekommen wir mehr Anfragen, aber wir haben nur 45 Plätze. Deshalb müssen wir sorgfältig auswählen. Wir bevorzugen die Jährlinge mit dem besten Verkaufsprofil, die aus unserer Sicht gut zur jeweiligen Auktion passen."

24H: "Haben sich die Erwartungen des Marktes, bei Käufern wie Verkäufern, im Laufe der Zeit verändert? Haben Sie Ihre Arbeitsweise angepasst?"

MT: "Der Markt gibt den Ton an - für beide Seiten. In diesem Sommer werden sicher die letzten Nachkommen von Ready Cash, sowie Jährlinge von Face Time Bourbon oder Booster Winner im Mittelpunkt stehen, ebenso wie erste Nachkommen vielversprechender junger Hengste. Um unser Angebot möglichst gut auf die Nachfrage abzustimmen, haben wir in den letzten Jahren unsere Kommunikationsmaßnahmen stark ausgeweitet: professionelle Fotos, Videos, tierärztliche Gutachten, Besuche im Vorfeld auf dem Gestüt. Der Erfolg eines Verkaufs ist das Ergebnis vieler Faktoren."

24H: "Könnte man heutzutage überhaupt noch auf Videos und tierärztliche Gutachten verzichten?"

MT: "Auf keinen Fall. Das gehört inzwischen einfach dazu. Alle Jährlinge, die wir in Deauville präsentieren, haben ein tierärztliches Dossier. Und einige auch in Caen."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der mit dem Verkauf seiner eigenen Pferde, oder auch anderer, anfangen will?"

MT: "Man darf keine Angst vor langen Arbeitstagen haben. Man muss aufmerksam gegenüber den Pferden sein, sie lieben, Veränderungen im Verhalten oder eine schwächere Verfassung schnell erkennen. Kurz: Man braucht Leidenschaft. Die Pferde, wie auch die Kunden, verdienen Respekt und Hingabe."

24H: "Woran erkennen Sie, dass Ihre Verkäufe erfolgreich waren?"

MT: "Unser oberstes Ziel ist es, zu verkaufen. Die Verkaufsquote ist daher der wichtigste Indikator. Sie sollte bei mindestens 80% liegen. In Deauville peilen wir zusätzlich eine Million Euro Umsatz an. Der Tagessatz deckt unsere Fixkosten. Die Verkaufsprovision hilft uns, den Betrieb langfristig zu verbessern und auszubauen."

 
Freitag 01 August 02:11 Uhr
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Luba Sonn

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Nicolas Ensch: "Zufrieden mit dem Start des Meetings"

Am Freitag wird Nicolas Ensch sein Aushängeschild HUDO DU RUEL in Hyeres an den Start bringen wird. Zu den Chancen seines Schützlings und dem ersten Monat des Meetings in Cagnes-sur-Mer, sprach Ensch mit dem ParisTurf.

Foto: AGENCE COULEUR CASAQUES

 

Am ersten Tag des Meetings in Cagnes-sur-Mer konnte der Timoko-Sohn Hudo Du Ruel einen guten zweiten Platz erringen und war nur von einem gewissen Ibiscus Man geschlagen. "Ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung am 07. Juli in Cagnes, wo er nur von Ibiscus Man geschlagen wurde. Da gibt es nichts zu bereuen. Er ist einfach auf ein stärkeres Pferd getroffen", gesteht der Trainer aus der Provence. "Seitdem habe ich ihn in Form gehalten und er macht weiterhin einen sehr guten Eindruck. Ich mag ihn lieber auf Rechtskursen, da wirkt er entspannter, aber Hyeres ist eine spezielle Bahn. Hero Sibey wird ein ernstzunehmender Gegner, aber wenn sich Hudo an die Strecke anpasst, sollte er vorne mitmischen."

ZUR WETTABGABE BEI TROTTO

Seit seiner Ankunft im Südosten konnte Hudo Du Ruel bereits vier Siege feiern und ist mittlerweile das Zugpferd des Stalls geworden. "Er zeigt sich seit Jahresbeginn sehr konstant und hat ordentlich Preisgelder gesammelt. Nach diesem Rennen hat er allerdings erst einmal kein passendes Programm mehr bis zum Ende des Sommers. Das ist schade, aber wenn man in unserer Region über 400.000 Euro verdient hat, muss man Zulagen geben. Das macht es schwieriger. Deshalb wird er nach diesem Start wohl eine Pause einlegen und könnte Anfang Oktober wieder in Hyeres antreten."

"Gute Arbeit geleistet"

Sommerzeit ist Cagnes-Zeit. Das bedeutet natürlich auch "Nicolas-Ensch-Zeit". Zur Halbzeit des Meetings liegt der Trainer mit 175.000 Euro Gewinnsumme klar an der Spitze der Rangliste, weit vor seinem Verfolger Louis Baudron. Auch wenn er bisher "nur" vier Siege einfahren konnte, stehen zwölf zweite Plätze zu Buche, bei insgesamt 19 Platzierungen auf dem Podium. Eine erfreuliche Zwischenbilanz. "Ich bin sehr zufrieden mit dieser ersten Hälfte des Meetings. Ich habe viele Platzierungen erreicht. Es geht mir nicht um die Erfolgsquote, sondern darum, möglichst viele Schecks zu holen, um den Betrieb am Laufen zu halten und die Besitzer zufriedenzustellen. Sie wollen, dass ihre Pferde im Sommer laufen."

Das Meeting in Cagnes ist im Lauf der Jahre anspruchsvoller geworden. "Ich finde das Niveau ist gestiegen. Früher war es im Sommer einfacher, sich durchzusetzen. Heute bereiten immer mehr Ställe das Meeting gezielt vor und wir treffen oft auf Pferde, die deutlich unter ihrer Klasse laufen. Ich bin das ganze Jahr über aktiv. Einige meiner Pferde müssen Zulagen geben gegen Gegner auf ähnlichem Leistungsniveau, was die Aufgabe erschwert. Angesichts unserer Ergebnisse kann ich aber sagen: Wir haben bislang gute Arbeit geleistet."

"Nicht leicht, sich an die Bahn anzupassen"

Trotz der ordentlichen Ergebnisse gibt es Diskussionen über die Beschaffenheit der Rennbahn. Wie bereits am ersten Tag des Meetings, als sich viele Profis bei Equidia öffentlich beschwerten. Auch bei einer aktuellen Qualifikationsveranstaltung konnte kein einziges Pferd die Anforderungen erfüllen. "Die Bahn ist seit Beginn des Meetings sehr ungleichmäßig. Mal ist sie tief, dann wieder hart. Es ist schwierig, sich anzupassen. Vor allem was den Beschlag betrifft. Das ist ein Problem für uns Aktive, aber auch für die Wetter. Die Verantwortlichen hören uns zwar zu, aber der Boden in Cagnes verändert sich sehr je nach Wetterlage. Er ist schwer zu bearbeiten", erklärt Ensch, der für das morgendliche Training lieber auf die Trainingsbahn zurückgreift.

Trotz aller Herausforderungen bleibt Nicolas Ensch auf Kurs und dürfte auch im August wieder zu den tonangebenden Akteuren gehören.

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Marc-Antoine Besnard: "Der überhöhte Wert, den man jungen Deckhengsten beimisst, überzeugt mich immer weniger"

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer neuen Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Im zweiten Teil wurde die "de Vandel"-Zucht besucht. Gesprächspartner war der Zuchtleiter Marc-Antoine Besnard.

Foto: Province Courses

 

Der Zuchtbetrieb "La Tour de Vandel" blickt auf eine außergewöhnliche Geschichte voller Champions zurück. Vom legendären Wallach Iris De Vandel geboren 1974, bis hin zum aktuellen Gruppe I- Sieger Hades De Vandel und weiteren klassischen Sigern wie Eclair De Vandel, Qualmio De Vandel und Saxo De Vandel. Die Zucht ist das Werk der Familie Besnard. Aktuell befindet sich der Betrieb im Wandel. Eine neue "Besnard"-Generation tritt in Erscheinung. Ein vertrautes Gesicht dieser Generation mit Verantwortung ist Marc-Antoine, der vorab erklärt: "Die Zucht von Trabern ist nur ein Teil unserer landwirtschaftlichen Gesamtaktivität, zu der auch Ackerbau und Rinderhaltung gehören. Unsere Eltern sind noch stark eingebunden. Genauso wie mein älterer Bruder und ich. Später könnte auch unser jüngerer Bruder hinzustoßen."

24H Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Marc-Antoine Besnard: "Wir sind in erster Linie Züchter und Verkäufer und spielen das Spiel der Auktionen vollständig mit. Seit Langem präsentieren wir unsere gesamte Produktion. Nur einige wenige Stuten behalten wir für die eigene Zucht. Dieses Jahr gehen 9 unserer 10 Jährlinge nach Deauville. Tatsächlich 8, nachdem einer sich kürzlich verletzt hat. Wir behalten nur eine Stute: Osaka De Vandel (v. Saxo De Vandel), die erste Tochter von Akayama (v. Prodigious), die wir von der Familie Roussel gekauft haben. Unser Ziel ist es, die bestmöglichen Rennpferde zu züchten mit dem zwingenden Zwischenschritt über die Auktionen. Wir machen alles selbst, von A bis Z. 90% des Futters stammt von unseren eigenen Feldern. Die Fütterung wird individuell angepasst, damit kein Fohlen in seiner Entwicklung zurückbleibt. Unsere Pferde werden viel beobachtet und regelmäßig gepflegt."

24H: "Wie gehen Sie in diese Verkaufssaison? Welche Stimmung ist vorherrschend?"

MAB: "Seit ich Auktionen besuche, heißt es jedes Jahr: "Der Markt ist schwierig." Dieses Jahr ist keine Ausnahme, aber wir gehen wie immer zuversichtlich hinein. Natürlich gibt es mal bessere, mal schlechtere Jahre. Aber ich sehe, dass die Käufer weiterhin da sind. Und immer mehr Trainer sind bereit, über Auktionen einzukaufen. Arqana Trot leistet hier gute Arbeit, vor allem durch die internationale Auktion. Letztes Jahr war das Interesse aus dem Ausland, besonders aus Italien, an guten französischen Stuten besonders hoch. Dieses Jahr dürfte es großes Interesse an Nachkommen von Face Time Bourbon und den letzten Ready Cash-Fohlen geben. Wir haben je einen Hengst davon."

24H: "Haben sich die Erwartungen von Verkäufern und Käufern im Lauf der Zeit verändert? Was haben Sie angepasst?"

MAB: "Die Käufer kommen zu uns, weil sie etwas anderes suchen als bei Anbietern, die stark auf Mechanisierung setzen. Ähnlich wie beim Zuchtbetrieb Bois Josselyn schätzen sie bei uns ein Label, eine Geschichte. Nämlich die von "Vandel". Deshalb haben wir unsere Arbeitsweise kaum verändert. Bei uns sieht man "natürliche" Fohlen, die nicht maschinell gearbeitet sind. Unsere Aufgabe ist nicht, sie im Takt zu trainieren, sondern sie körperlich optimal zu präsentieren. Was ich am Markt nicht gut verstehe, ist der starke Hype um junge Hengste. In der Milchwirtschaft hat mein Vater immer gesagt: 90% erfahrene Bullen, 10% junge zum Testen. Ein Beitrag zum Fortschritt der gesamten Branche. Der überhöhte Wert, den man jungen Deckhengsten beimisst, überzeugt mich immer weniger, auch wenn wir uns aus kommerziellen Gründen manchmal darauf einlassen. Der Reiz des Neuen ist auch im Galopprennsport zu beobachten. Aber gerade für Züchter kann dieser Trend auch gefährlich sein."

24H: "Braucht es aus Ihrer Sicht heute noch Videos und tierärztliche Gutachten?"

MAB: "Die Videos sagen für mich wenig aus. SIe sind nicht geeignet, die Bewegungen eines Jährlings objektiv zu beurteilen. Sie helfen den Körperbau zu zeigen, aber mehr nicht. Manche Fohlen haben einfach einen schlechten Tag beim Dreh. Die tierärztlichen Dossiers dagegen sind ein sehr gutes Werkzeug - für Käufer wie Verkäufer. Sie bringen Transparenz. Einziges Problem: Manche Tierärzte übertreiben bei der Interpretation von Röntgenbildern. Perfektion gibt es nicht. Man muss zwischen harmlosen und problematischen Auffälligkeiten unterscheiden."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der seine eigene und fremde Produktion verkaufen möchte?"

MAB: "Ich bin selbst noch jung und fühle mich nicht in der Position, Ratschläge zu erteilen. Eher im Gegenteil: Ich bin noch dabei, selbst zu lernen. Mein Vorteil ist, dass ich auf die Erfahrungen meiner Eltern und Großeltern zurückgreifen kann. Wichtig scheint mir, dass man zuhört und beobachtet. Vor allem erfahrenen Leuten. Aber man muss auch an das glauben, was man tut, und zu seinen Überzeugungen stehen – etwa bei den Anpaarungen."

24H: "Woran erkennen Sie, ob Ihre Verkäufe erfolgreich waren?"

MAB: "Der beste Indikator ist, wenn wir alles verkaufen. Denn in erster Linie sind wir Verkäufer. Wenn wir ein Fohlen zurückkaufen müssen, heißt das: Es gab keinen Käufer dafür. Weitere positive Zeichen sind, wenn unsere Jährlinge in gute Hände kommen und die Käufer mit ihnen glücklich werden. Ziel ist es, für jedes Fohlen jemanden zu finden, der an sein Potenzial glaubt.

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Lise Fevrier Vincent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben"

In der Serie vom ParisTurf, deren Reporter ehemalige Akteure aus dem Pferderennsport besuchen, ging unter anderem schon um Vincent Brazon, der als Trainer eines Amerique-Siegers heute zum Pizza-Bäcker und Gastronom umgeschult hat. Aber auch im Journalismus gab es bekannte Gesichter, die ihr Tätigkeitsumfeld gewechselt haben, wie zum Beispiel Pierre-Emmanuel Goetz, der als ehemaliger und legendärer Kommentator auch schon Thema dieser Serie war. Passenderweise dreht es sich heute um Lise Fevrier Vincent, die sehr lange Zeit zu den Gesichtern des Senders Equidia gehörte.

Foto: D.R.

 

Eine tierische Leidenschaft

Ihr fröhliches Wesen und ihr strahlendes Lächeln sind mehreren Generationen von Leserinnen, Lesern und Zuschauenden in Erinnerung geblieben. Als prägende Figur von Equidia in den 2000er-Jahren blickt Lise Fevrier Vincent heute offen auf diese Zeit zurück. Und erzählt auch von ihrem neuen Leben, dass sich weiterhin rund um Tiere dreht. "Ich war schon immer leidenschaftlich von Tieren begeistert, insbesondere von Pferden. Mein Vater war Trabertrainer in Changé, nahe Laval", erinnert sie sich. "Mit Quatalinska ist er zweimal im Prix D'Amerique gestartet (1991 und 1992). Ich wollte den Beruf ergreifen, aber für Frauen war das damals sehr schwer. Mein Vorbild war Marie-Annick Dreux Sassier."

Mit einem literarischen Abitur in der Tasche wendet sich die Tochter von Pierre Fevrier Vincent dem Journalismus zu und macht ihren Abschluss an der renommierten Journalistenschule ESJ in Paris. Nach ersten Erfahrungen im Printbereich, etwa beim ParisTurf und Bilto, folgt ein bedeutender Wendepunkt in ihrer Karriere: Am 09. September 1996 gründet die PMU gemeinsam mit der AB Gruppe den ersten französischen Pferdesport-Sender France Courses. Am 20. September 1999 geht er unter dem neuen Namen Equidia auf Sendung.

Und wer ist das erste Gesicht des Senders? Lise Fevrier Vincent. "Eigentlich war ein anderer Journalist vorgesehen, aber der konnte kurzfristig nicht. Also habe ich den Übergang von France Courses zu Equidia übernommen."

Es war der Start in ein berufliches Abenteuer mit unvergesslichen Momenten: "Damals durfte man noch auf den Sulky springen und sich auf den Scherbaum setzen. Wir hielten nicht einfach ein Mikrofon hin. Wir sahen den Profis in die Augen", schwärmt sie, noch immer voller Leidenschaft. "Unser Ziel war es, über den Sport zu sprechen, nicht zuerst über das Wetten. Das war mein persönliches Anliegen: zu zeigen, dass Pferderennen in erster Linie ein Sport sind. Ich wollte die Menschen aus ihrem Wohnzimmer mitnehmen...bis nach Vincennes, Geschichten erzählen, über die Pferde sprechen. Denn wie mir Andre Fabre einmal sagte: "Das sind Pferderennen, keine Jockey- oder Fahrer-Rennen." Das hat mich geprägt."

"Ich hatte einen spannenden Beruf"

Doch wie so viele Liebesgeschichten nimmt auch diese ein Ende. Die Beziehung zwischen Lise Fevrier Vincent und Equidia scheitert schließlich: "Als man begann, von mir zu verlangen, Gewinner zu präsentieren, war das nicht mehr mein Beruf", erzählt sie mit spürbarer Zurückhaltung. "Ich war mit der Redaktionsleitung nicht mehr einverstanden. Man sagte mir, ich sei nur noch freie Mitarbeiterin. Das hat mich sehr verletzt."

Es folgt eine dunkle Zeit:

"Ich hatte einen Burn-out. Ich musste mich wieder aufbauen… Das hat über drei Jahre gedauert." Im Südosten Frankreichs beginnt sie ihren Neuanfang. Mit einer Tätigkeit, die auf ihrer besonderen Beziehung zwischen Mensch und Tier basiert: der professionellen Hundepflege. "Ich habe einen tollen Beruf, auch wenn er oft unterschätzt wird. Viele schauen verwundert, als wäre ich von ganz oben gefallen. Aber ich selbst empfinde das überhaupt nicht so."

2019 kehrt sie zurück nach Mayenne, um näher bei ihrem schwer kranken Vater zu sein, der wenige Monate später stirbt. Der Pferderennsport bleibt jedoch präsent: "Der Sport war 20 Jahre lang mein Leben, und es schmerzt, die aktuelle Entwicklung zu sehen. Aber dieses Milieu ist wie eine Familie. Ich bin aktiv auf der Rennbahn von Laval und habe noch viele Kontakte im Rennsport. Besonders zur Familie Gougeon (Arnaud und Caroline). Ich verfolge genau, was Jalendra De Malac so leistet."

Mit 51 Jahren, oder wie sie sagt: "Im Kopf bin ich 25", ist Lise Fevrier Vincent immer noch voller Leidenschaft und mental stets im Zielbereich des Prix D'Amerique: "Wenn man mich morgen anrufen würde...Uch wäre sofort bereit zurückzukehren…"

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Philippe Sourzac: "Ich hatte viele Träume, als ich das erste Mal einen Stall betrat"

In der Serie vom ParisTurf, deren Reporter ehemalige Akteure aus dem Pferderennsport besuchen, ging unter anderem schon um Vincent Brazon, der als Trainer eines Amerique-Siegers heute zum Pizza-Bäcker und Gastronom umgeschult hat. Aber auch der ehemalige Spitzenjockey Gregory Benoist war schon "zu Gast" in dieser Serie. In der nächsten Ausgabe geht es auch um einen ehemaligen Jockey, der aber im Hindernissport zu Hause war. Die Rede ist von Philippe Sourzac.

Foto: ParisTurf

 

Mehr als 25 Jahre lang trug er als Jockey viele verschiedene Rennfarben. Er gewann einige der schönsten Rennen auf dem legendären Hügel von Mortemart (der Rennbahn von Auteuil). Damals brachte er 64 Kilo auf die Waage. Heute zeigt sie 84. Doch das stört ihn kein bisschen. Im Gegenteil: Er genießt es in vollen Zügen.

ParisTurf: "Wir schreiben den 30. März 2005. Sie stürzen mit Double Car früh im Rennen am Bull-Finch-Hindernis in Auteuil. War das der Moment, der Ihr Karriereende eingeläutet hat?"

Philippe Sourzac: "Als ich wieder zu mir kam, war ich im Krankenhaus (lacht). Aber ehrlich gesagt...der Gedanke ans Aufhören spukte schon eine Weile in meinem Kopf herum. Der Sturz hat das Ganze einfach beschleunigt."

PT: "Sie hatten eine erfolgreiche Karriere, vor allem für zwei Ställe: den von Guillaume Macaire und später den von Arnaud Chaille-Chaille. Gibt es irgendwelche Reue?"

PS: "Überhaupt keine. Ich hatte ein Traumleben im Rennsattel. Ich habe einen Beruf ausgeübt, den ich geliebt habe. Klar, ich habe mich mit einigen Verletzungen aus dem aktiven Sport zurückgezogen, aber zum Glück ohne gravierende Schäden. Abgesehen von einem Jahr, dass ich wegen einer komplizierten Armfraktur quasi aussetzen musste."

PT: "Was sind die wichtigsten Erinnerungen aus Ihren 25 Jahren im Rennsport?"

PS: "An erster Stelle steht natürlich mein Sieg im Grand Steeple mit Arenice (1996). Das bedeutet einem Hindernisjockey enorm viel. Dann der Sieg im Grand Prix von Pau mit Papus. Für jemanden aus dem Südwesten ist dies quasi der Grand Prix von Auteuil. Und dann waren da noch echte Champions wie Cyrlight, Sunny Flight und Karly Flight, mit denen ich unglaubliche Freude hatte. Vor allem Cyrlight. Er lief sein eigenes Tempo, aber glauben Sie mir, er war dabei wahnsinnig schnell!"

PT: "Ihr schönstes Erlebnis?"

PS: "Ich habe so viele tolle Erinnerungen. Aber den 10. November 2002 in Auteuil werde ich nie vergessen. Mit Arnaud Chaille-Chaille kamen wir für drei Rennen und haben alle drei gewonnen: die Quinte mit Tropical De Cuta, das "Haye Jousselin" mit Sunny Flight und den Prix Renaud Du Vivier mit Karly Flight. Das ist ein Tag, der einen prägt."

PT: "Gibt es eine Anekdote, die Sie mit uns teilen möchten?"

PS: "Vielleicht keine klassische Anekdote, aber der Gewinn der Cravache D'Or (Goldene Peitsche) 1999 bleibt unvergesslich. Und wohl auch für viele meiner Generation. Gegen Jahresende war Arnaud (Chaille-Chaille) voll motiviert, mir zu helfen. Er verschaffte mir viele Ritte. Ich war zum Beispiel sonntags in Saint-Brieuc, montags in Hyeres. Heute ist das normal, damals war das fast verrückt. An Weihnachten stürzte ich und verletzte mich. Am nächsten Tag zog Christophe Pieux mit mir gleich, nur um dann ebenfalls zu stürzen. Wir hatten uns das ganze Jahr duelliert, und er entschied, aufzuhören. So haben wir den Titel mit je 70 Siegen geteilt."

PT: "Wie verlief die Zeit nach Ihrer Karriere?"

PS: "Kurz vor meinem Karriereende habe ich mit meinem Onkel in ein gehobenes Camping-Projekt bei Poitiers investiert. Leider ist er früh verstorben. Gemeinsam mit meiner Frau Magalie und unserer Tochter Elodie haben wir unser Haus in Royan verkauft, uns einen Wohnwagen gekauft und uns voll auf das Projekt konzentriert. Über 15 Jahre lang. Dort kam auch unser Sohn Mathieu zur Welt."

PT: "Und heute?"

PS: "Wir sind fast wieder zurück am Anfang. Wir haben eine Immobilie in Etaules nahe Royan gekauft und das Campinggelände vermietet. Ich bin einfach nicht mehr in dem Alter, in dem ich den Rasen ewig mähen oder ständig etwas reparieren will (lacht). Jetzt bin ich offiziell im Ruhestand."

PT: "Wie verbringen Sie Ihre Tage?"

PS: "Ich hatte ein Traumleben. Das betone ich immer wieder. Ich habe noch echte Freunde im Rennsport. Ich bin an einem Pferd bei Arnaud beteiligt, an einem weiteren bei Jean-Mi Bazire. Morgens gehe ich gern in den Stall, um das Training zu verfolgen. Hätte ich mehr Mittel, hätte ich bestimmt einen eigenen Rennstall. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich hatte viele Träume, als ich das erste Mal einen Stall betrat. Und viele davon habe ich verwirklicht. Ich bin gesund, habe ein Haus, eine Frau, die ich liebe, wunderbare Kinder, großartige Freunde und einen vollen Kühlschrank (lacht). Kein Bedauern. Ich habe von meiner Leidenschaft gelebt und den Übergang ins "normale Leben" gut geschafft."

Freitag 01 August 21:19 Uhr
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Luba Sonn

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Simon Laloum für sechs Monate gesperrt

Erst kürzlich wurde Pierrick Le Moel nach positivem Drogentest (Kokain) für sechs Monate vom Rennbetrieb ausgeschlossen. Im aktuellsten offiziellen Mitteilungsblatt der SETF vom Donnerstag, wurde erneut über einen Fahrer berichtet, der sich nun für sechs Monate "an den Zaun" stellen muss. Bei Simon Laloum gab es ebenfalls einen positiven Drogentest.

Foto: SCOOPDYGA

 

Laloum, der bereits seit dem 29. April nicht mehr als Fahrer an Rennen teilgenommen hat, verliert nun offiziell seine Lizenz für die kommenden sechs Monate. Der Fahrer wurde am 01. April 2025, vor seiner Teilnahme am Prix De La Briere einem Test unterzogen. Die anschließenden Analysen wiesen Spuren von Norcodein, Codein und Morphin nach.

In der Begründung der SETF-Kommissare heißt es: "Angesichts der Schwere des festgestellten Verstoßes, sowohl in Bezug auf die Art, als auch auf die Anzahl der nachgewiesenen Substanzen, die geeignet waren, den ordnungsgemäßen Ablauf des Rennens zu beeinträchtigen, insbesondere durch eine mögliche Einflussnahme auf die Leistung des Fahrers Simon Laloum im Prix De La Briere am 1. April 2025 auf der Rennbahn von Lyon-Parilly, war dieser Verstoß geeignet, die Gesundheit und Sicherheit von Simon Laloum selbst sowie die seiner Mitstreiter zu gefährden. Und schließlich, in Anbetracht der Tatsache, dass ein solcher Verstoß dem Ansehen des Pferderennsports und seiner Berufsvertreter schaden kann, haben die Kommissare der SETF beschlossen, Simon Laloum die Teilnahme an allen Rennen, die dem genannten Regelwerk unterliegen, für eine Dauer von sechs Monaten ab dem 28. Juli 2025 zu untersagen."

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Thierry Duvaldestin: "Den Rekord von 2023 zu brechen - daran denke ich nicht einmal"

Am Samstag ist Thierry Duvaldestin in Enghien gleich dreifach in den beiden Gruppe III-Rennen vertreten. Mit dem Comeback von Mack De Blary bei den Dreijährigen, aber vor allem mit der Rückkehr eines seiner Aushängeschilder Lancier Du Goutier, der gemeinsam mit Falco Killer Gar an den Start geht.

In diesem Zusammenhang sprach der Trainer mit dem ParisTurf über verschiedene aktuelle Themen und gab unter anderem auch Neuigkeiten zu Idao De Tillard bekannt, dem Supercrack seines Stalls.

Foto: SCOOPDYGA

 

Thierry Duvaldestin, aktuell der erfolgreichste Trabrenntrainer Frankreichs, hat sich in den letzten Jahren schrittweise vom aktiven Fahren zurückgezogen, um sich ganz auf das Training und die tägliche Leitung eines Stalls in der Normandie zu konzentrieren. Die starke Entwicklung seiner beiden Söhne Clement und Theo Duvaldestin im Sulky, beide haben kürzlich die Marke von 500 Siegen überschritten, erlaubt ihm, seine Rolle allmählich zu verändern. Ganz wie ein Dirigent, der das große Ganze im Blick hat. Er selbst blickt auf 1.741 Siege als Fahrer zurück.

"Unsere Stärke ist unsere gute Organisation und Struktur. Das verdanken wir der Disziplin des gesamten Teams, wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Ein großer Vorteil sind zudem unsere exzellenten Trainingsbahnen", erklärt er. "Wir versuchen ständig, sie zu verbessern oder sogar neue anzulegen", fügt der 54jährige hinzu. "Die Qualität der Böden liegt mir besonders am Herzen. Das ist ein bedeutender Kostenfaktor im Unterhalt, mit verschiedenen Eggen. Aber die Arbeit am Boden ist unsere Leidenschaft!"

2025 im gewohnten Rhythmus

Bereits siebenmal wurde Duvaldestin in Frankreich als erfolgreichster Trainer des Jahres ausgezeichnet. 44 seiner Siege auf höchstem Niveau gehen auf berühmte Traber zurück. Von Pearl Queen über Flamme Du Goutier, Prince Gede, Saxo De Vandel, Avila bis hin zum legendären Ready Cash, mit dem ihm 2012 auch ein Gruppe I-Erfolg im Ausland (Mons) gelang.

Auch im Jahr 2025 knüpft er an diese Erfolgsbilanz an: Mit derzeit 148 Siegen führt er das nationale Trainer-Ranking, ganz im Stil der Vorjahre, vor Franck Terry (107) und Alexis Grimault (84) an. Schon 2009 knackte er erstmals die Marke von 210 Siegen, mit einer bemerkenswerten Quote von 2,4 Siegen pro eingesetztem Pferd. Seit der Zeit nach der Covid-Pandemie hält er dieses hohe Niveau konstant, mit einem Höhepunkt von 257 Siegen im Jahr 2023. Ein Rekord, der bislang unübertroffen ist.

Diese strukturellen Erfolge, sowohl in Paris als auch auf Provinzrennbahnen, ermöglichten es ihm, 2023 und 2024 jeweils mehr als 5 Millionen Euro an Rennpreisgeldern zu erzielen. Ein zentraler Faktor dabei: Idao De Tillard, der zweifache Prix D’Amerique-Sieger.

Obwohl er mit den Resultaten seines Stalls sichtlich zufrieden ist, jagt der Mann aus La Ferte-Frenel keine Rekorde mehr. "Den von 2023 zu übertreffen - daran denke ich nicht einmal", gesteht er. "Diese Phase ist für mich vorbei. Wir hatten vier Jahre lang einen Standort im Südwesten, aber in dieser Saison habe ich nicht verlängert. Das verlangt Organisation, Personal…"

35 qualifizierte aus der "N"-Generation

Nach drei Monaten der laufenden Qualifikationen für 2jährige, stellt Thierry Duvaldestin mit 35 qualifizierten Pferden die höchste Anzahl in ganz Frankreich. Bislang wurden allerdings nur zwei dieser Nachwuchstalente tatsächlich in Rennen eingesetzt. "Viele haben wir wieder auf die Weide geschickt. Wir sind ein bisschen im Verzug", gibt er zu. "Am Sonntag fange ich mit einem an, in La Ferte-Vidame, und ich werde auch eine Stute in Neuille-Pont-Pierre fahren. Im Moment glaube ich nicht, dass ein künftiger Champion darunter ist. Aber es sind einige interessante Pferde dabei. Das wird sich im Laufe der Saison zeigen, vor allem im Winter."

Idao De Tillard Anfang Oktober zurück

Seit seinem zweiten Sieg im Prix D’Amerique am 26. Januar war Idao De Tillard nicht mehr im Einsatz. Nun soll der Star der Duvaldestin-Equipe im Herbst ins Renngeschehen zurückkehren. "Er hat sich eine Verstauchung am rechten Sprunggelenk zugezogen, die lange gebraucht hat, um abzuklingen", erklärt Thierry Duvaldestin. "Seine Decksaison verlief allerdings sehr gut. Das hat ihn nicht beeinträchtigt. Im Frühling hat er hingegen das absolute Minimum gemacht. Nur Schritt und langsamer Trab. Inzwischen geht er regelmäßig schwimmen im Haras De Sassy. Bald steht dann auch intensiveres Training an. Ich plane, ihn um den 01. Oktober herum wieder starten zu lassen, mit dem Ziel, ihn zum Wintermeeting in Vincennes topfit zu haben. Den weiteren Rennplan machen wir dann Schritt für Schritt."

Lovino Bello wird direkt in Vincennes antreten

Lovino Bello, einer der besten Vierjährigen seiner Generation und zweifacher Gruppe I-Sieger, wird am Samstag nicht im Prix De Geneve in Enghien starten. "Ich habe ihn gar nicht erst genannt. Wir hatten ohnehin nur den Start im Prix De Milan über 2.150 Meter vorgesehen. Damals hatte er Pech und blieb in der Zielgeraden eingesperrt (Fünfter). Jetzt ist geplant, ihn in den beiden Gruppe II-Rennen seines Jahrgangs in Vincennes starten zu lassen. Am 16. August über 2.175 Meter und am 30. August über die große Piste (2.700 Meter) als Vorbereitung auf das Criterium der 4jährigen am 13. September."

Lovino Bello steht seit dem Frühjahr im Training bei Thierry Duvaldestin, nachdem er seine bisherige Karriere bei seinem Besitzer Jocelyn Robert absolviert hatte. Parallel dazu absolvierte er in diesem Jahr seine erste Decksaison im Haras De La Sauvageee.

Bereit für eine neue Runde bei den Jährlingsauktionen

Mit dem Kauf von Idao De Tillard, der wohl größten Erfolgsgeschichte seiner Karriere, hat Thierry Duvaldestin eindrucksvoll bewiesen, wie erfolgreich seine Arbeit mit jungen Pferden sein kann. Vom Einbrechen über die Qualifikation bis hin zu Siegen auf Gruppe I-Niveau. Gekauft hatte er das Pferd 2019 für 27.000 Euro bei der Jährlingsauktion in Caen. Auch heute bleibt er sehr engagiert bei der Sichtung der jungen Generation – gerade mit Blick auf die anstehenden Jährlingsverkäufe im September: "Ich habe im Frühjahr bereits eine erste Tour zu den Züchtern gemacht, um die Jährlinge zu begutachten. Im April hatte ich etwas Zeit dafür. Es ist ein Bereich, der mir wirklich Spaß macht. Ich kaufe regelmäßig - sowohl für mich, als auch für Kunden. Den Auktionskatalog habe ich gerade erhalten. Jetzt plane ich, erneut eine Runde durch die Gestüte zu machen."

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Magic Night - mehr als eine Ersatzlösung

Ursprünglich war Ginostrabliggi mit Gaby Gelormini als Fahrer für den Prix De Berlin gemeldet. Doch das Gespann wird letztlich nicht teilnehmen. Dennoch bleibt Trainer Philippe Allaire mit zwei vielversprechenden Kandidaten stark vertreten: Magic Night und Monzon Normand gelten beide als ernsthafte Sieganwärter.

Der junge italienische Star Ginostrabliggi wird also nicht das harte Programm absolvieren, innerhalb von zwei Wochen sowohl über die Meile als auch über 2.875 Meter auf dem Plateau De Soisy anzutreten. Trotzdem bringt Philippe Allaire, der dieses Rennen bereits fünfmal gewonnen hat  (Brillantissime, Dawana, Izoard Vedaquais, Just A Gigolo und Luciano Menuet), mit Magic Night eine Mitfavoritin an den Start. Magic Night, die später genannt wurde, darf keinesfalls unterschätzt werden. Sie ist mit viel Potenzial mehr als eine Ersatzlösung.

Die Helgafell-Tochter hat seit Anfang Mai eine neue Dimension erreicht. Nach ihrem Sieg im Prix Masina (GR II) bei den Stuten belegte sie einen hervorragenden dritten Platz im Prix Albert Viel (GR I) hinter den beiden Ausnahmepferden Mille Etoiles und Magic Man, denen sie bald wieder in Vincennes begegnen wird.

Foto: SCOOPDYGA

 

Auch wenn Magic Night immer wieder mit Ausfällen aufgefallen ist, zeigt sie glattgehend viel Klasse und Eleganz.

Am 22. Juni hatte Magic Night ihren Trainingsgefährten Monzon Normand geschlagen, der Fünfter wurde. Dieser hat sich jüngst über die Meile in guter Form präsentiert und hat auch diesmal auf der flachen Piste von Enghien berechtigte Ambitionen.

My Princess - Ruhiger am Start?

My Princess, die beim Start oft sehr hitzig ist, stellt eine interessante Außenseiterin dar. Sollte sie ruhig bleiben, kann das Umfeld für sie ein Plus sein. Theoretisch hat sie jedenfalls die Klasse für eine vordere Platzierung.

Trainer Thierry Duvaldestin äußerte sich gegenüber dem ParisTurf noch zu Mack De Blary, der sein Comeback gibt: "Er macht einen guten Eindruck am Morgen, aber er wird das Rennen wohl noch brauchen."

Giglio Degli Dei versucht sich ebenfalls auf der ungewohnten längeren Distanz (2.875 m). Trainer Sebastien Guarato dazu: "Das kommt ihm sogar entgegen. Wir peilen eine kleine Platzierung an."

Prix De Bandol - Mouffetard gibt sein Paris-Debüt

Ebenfalls am Samstag wird in Enghien der Prix De Bandol ausgetragen. Dabei wird Mouffetard, der Halbbruder von Golden Bridge und Fashion Queen, mit Gabriele Gelormini im Sulky seinen ersten Start in Paris absolvieren.

Nach einem fehlerhaften Auftritt zu Beginn seiner Laufbahn, hat Mouffetard schnell in die Erfolgsspur gefunden und drei Rennen in Folge gewonnen. Besonders beeindruckend war er dabei zweimal auf dem anspruchsvollen Kurs von La Capelle. Trainer Sebastien Guarato ist voll des Lobes für den Face Time Bourbon-Sohn: "Wir gehen es bewusst ruhig an mit ihm. Er ist groß und mächtig, hat aber einen starken Motor und eine vielversprechende Zukunft. Er ist unkompliziert – ein richtiges Rennpferd. Ich erwarte eine sehr gute Leistung."

Trotz der guten Form von Mikado Gede, der kürzlich in Enghien sein erstes Rennen gewonnen hat, gilt Mouffetard als der große Favorit.

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Sebastien Guarato: "Frank Gio ist in Topform"

In den letzten sechs Ausgaben des Prix De Geneve hatten die französischen Starter im Course Europeene stets die Nase vorn. Doch in diesem Jahr könnten die ausländischen Herausforderer die Serie durchbrechen. Mit Frank Gio, dem Schützling von Sebastien Guarato, reist der frischgebackener Sieger des Prix De Milan an, der ebenfalls auf dieser Bahn  ausgetragen wurde.

Foto: SCOOPDYGA

 

Der talentierte Hengst scheint in Topform und bestens gerüstet, um den Franzosen Paroli zu bieten. Nach seiner überzeugenden Leistung über die 2.150 Meter der Piste in Enghien ist der Face Time Bourbon-Sohn der logische Favorit, zumindest was die "Nicht-Franzosen" angeht. Zudem konnte die Farbe der Scuderia Bivans im Enghien gute Erfahrungen sammeln. Im Vorjahr hat er den Prix De Rome gewonnen und war Zweiter im Prix De Berlin. Beim letzten Start sah es im Einlauf schon so aus, als würde Frank Gio überlaufen werden. Dann hat der Hengst aber sehr stark gekontert. "Auch wenn er sich in der Mitte der Zielgeraden etwas entspannte, hat er leicht gewonnen - im Canter", sagte Trainer Guarato im Anschluss an diesen Sieg. Außerdem ist Frank Gio besonders stark über lange Distanzen (sechs Siege und ein zweiter Platz bei acht Starts über mehr als 2.500 Meter) und wird diesmal ohne Eisen, mit Zugzaum und Zugwatte antreten. "Er ist in Topform. Auch wenn er von vorne gehen kann, ist er noch besser, wenn er aus dem Rücken angreift. Matthieu (Abrivard) wird das gut managen", prognostizierte der Ausbilder gegenüber dem ParisTurf.

Der letzte ausländische Sieger in dieser Partie war Classic Connection (2018), der übrigens ebenfalls von Matthieu Abrivard gesteuert wurde.

Weitere Starter mit Ambitionen:

Looping Day - Auch aus dem Quartier Guarato. Zeigte zuletzt trotz Fehler Potenzial. Der Trainer traut ihm eine Platzierung unter den ersten Vier zu.

Lombok Jiel (Trainer Jean-Luc Dersoir) - Kommt nach längerer Pause zurück. Gilt als einer der besten französischen 4jährigen. Trotz fehlender Rennpraxis besitzt der Fuchs Möglichkeiten.

Falco Killer Gar - Zweifacher Gruppe I-Sieger in Italien. Gehört zur erweiterten Spitzengruppe.

Loulou De Mye - Nach schwerer Piroplasmose wieder in Bestform. Kam im Prix De Milan stark auf und läuft nun erstmals mit Robin Lamy.

Light My Fire und Learn To Fly -  Zuverlässige Platzkandidaten mit Rennerfahrung auf Gruppe-Niveau.

Lancier Du Goutier - Rückkehr nach einer Pause, Aufbau in Richtung Criterium. Noch nicht bei 100%, aber vielversprechend.

Fil Ek - Außenseitertipp mit Gabriele Gelormini im Sulky. Solide Form in Italien.

Sonntag 03 August 00:20 Uhr
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Luba Sonn

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Matthieu Abrivard: "Miss D’Hermes sollte man weiter im Auge behalten"

Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben.

Der Sommer bedeutet für Matthieu Abrivard auch viele Rennen in der Provinz. Nachdem er aber schon am Samstag in Enghien zu Gast war, ist Abrivard am Sonntag nochmals in der Hauptstadt aktiv.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Am Sonntag hatte ich ursprünglich geplant, nach Rochefort-sur-Loire zu fahren, aber letztlich fahre ich nach Enghien, um Lilou De Guoz zu fahren. Sie hat zuletzt zwei Siege errungen und seit dem letzten Erfolg gut gearbeitet. Sie ist in Form, und das Rennen ist gut gewählt. Ich setze auf sie.

Zwei Rennen später fahre ich Kelle Eau, die nun von Matthieu Varin trainiert wird. Er hat sie nach ihrem Sieg auf dieser Bahn im Reclamer gekauft, daher ist es der erste Start unter seiner Regie. Sie steigt in der Klasse auf, aber das Rennen passt gut. Dann werde ich Jamaica De Lou für Daniel Delaroche fahren. Sie ist in diesem Feld eine Option, wenn sie sich brav benimmt. Nectar D'Occagnes kenne ich nicht, aber er hat sich im Frühjahr in einem vergleichbaren Feld in Vincennes gut geschlagen.

In Rochefort-sur-Loire laufen am Sonntag Mister Des Loyaux und Must De Banville gegeneinander. Beide waren bei ihrem Debüt fehlerhaft, können sich aber rehabilitieren. Mister Des Loyaux ist allerdings kein Frühentwickler.

Am Montag geht es nach La Rochelle. Wir fahren wegen Kronos Madrik dorthin, der von Anthony Barrier gesteuert wird. Der Start kommt etwas knapp, nur acht Tage nach dem letzten Rennen. Das stört mich ein wenig, aber es ist ein sehr gutes Rennen für ihn. Beim letzten Start wurde er auf dieser Strecke nur knapp geschlagen und lief eine hervorragende Zeit. Das Pferd ist gut drauf, und es steht aktuell kein anderes Rennen an. Letztes Mal hatte ich den späteren Sieger direkt hinter mir, während ich außen ohne Windschatten ging. So war ich im Endspurt geschlagen worden. Vier zweite Plätze in Folge - er hätte einen Sieg mehr als verdient. Das Feld scheint nicht stärker als zuletzt. Ich hoffe, er wird endlich für seine Mühen belohnt. Nach dem Rennen bekommt er dann eine kleine Pause.

Ich selbst werde ebenfalls in Rochefort-sur-Loire starten, wo ich Macinaggio ein Comeback geben werde. Er hat zuletzt in Vincennes gewonnen, danach habe ich ihn sehr geschont. Ich mochte ihn schon immer. Für dieses Rennen wurde er wieder etwas intensiver gearbeitet. Er ist nicht topfit, aber das sollte trotzdem reichen.

Ich habe auch Lord De Brion dabei, der mich zuletzt in La Rochelle etwas enttäuscht hat. Deshalb nehme ich ihm diesmal alle vier Eisen ab, was eine Premiere für ihn ist.

Am Dienstag fahre ich nach Sables-D’Olonne, vor allem wegen Lisa De Pervenche, die zuletzt in Pornichet gut gewonnen hat. Sie ist eine interessante, aber etwas heikle Stute.

Am Mittwoch im Grand National Du Trot in Saint-Malo fahre ich Idole Of Love für Manu Varin. Sie ist wieder auf ihrem besten Niveau und ich habe Ende Juni mit ihr in Vichy gut gewonnen. Was die GNT-Serie angeht, hatte ich mit Jamin De Brion einen Rückschlag, aber er ist auf dem Weg zurück. Er wird bald wieder am Start sein. Schade ist, dass ich Jappeloup Turgot nicht einsetzen kann. Er hat zu wenig Gewinnsumme. Dafür hätte er letzte Woche in La Rochelle gewinnen müssen."

Die positiven Eindrücke:

In Langon hat der Stall mit Maya Du Pommeau und Miss D’Hermes die ersten beiden Plätze belegt. Zwei interessante Stuten. Ich freue mich besonders für Maya Du Pommeau. Die ersten Starts waren nicht gut, sie hat einen starken Charakter und ich hatte schon befürchtet, dass es in die falsche Richtung geht. Aber wir haben ein paar Dinge geändert und das zeigt Wirkung. Ich werde mir ihr Programm anschauen, aber wahrscheinlich müssen wir Richtung Paris fahren.

Miss D’Hermes hatte nur ein kleines Comeback. Sie hatte ihr Debüt in Vichy gewonnen, war dann aber in Caen sehr enttäuschend. Danach haben wir sie rausgenommen und in Ruhe neu aufgebaut, ohne sie speziell für dieses Rennen vorzubereiten. Sie war im Rennen etwas verschwenderisch, hat aber dennoch stark beschleunigt. Eine Stute, die man weiter im Auge behalten sollte.

Kaliskana ist ebenfalls eine gute Notiz wert. Sie war beschlagen und hat trotzdem eine sehr gute Leistung gezeigt. Sie ist eine tolle Stute. Im Winter hatte sie gut gewonnen, dann hat sie pausiert. Sie hat sich körperlich verändert und ihre beiden Rennen nach dem Comeback waren gut. Ich werde sie noch zwei Mal laufen lassen, hoffentlich mit einem Sieg, und sie dann für den Winter vorbereiten. Sie ist ein Pferd mit Zukunft. Ich werde mit ihr sowohl im Sulky, als auch unter dem Sattel starten."

"L"-Jahrgang

"Der Winter kommt schnell, und ich werde auch einige Pferde aus dem "L"-Jahrgang, die im Frühjahr gut in Vincennes liefen, wieder auf die Bahn bringen."

Ausbildung der Jährlinge

"Jean-Etienne betreut jetzt die Ausbildung der Jährlinge. Früher hatte mein Vater alle jungen Pferde bis zur Qualifikation unter sich. Da er nun in Rente ist und mein Bruder seine Trainerlizenz gemacht hat, stehen die Pferde jetzt auf seiner Liste. Nach der Qualifikation kommen sie dann zu mir. Mein Vater ist zwar offiziell im Ruhestand, aber er ist nach wie vor bei uns im Stall. Wir arbeiten als Familie. Auch mein Cousin Pierre ist bei den jungen Pferden dabei. Und ich habe Pfleger im Stall, die schon lange bei mir sind. Es ist wichtig: ein motiviertes Team zu haben, dass an einem Strang zieht."

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Philippe Boutin: "Junky De Chenu sollte im Endkampf mitmischen"

Philippe Boutin reist am Montag mit zwei Startern nach Chatelaillon La Rochelle. Im Sulky sitzt jeweils Eric Raffin. Ein Gespann, dass stets für starke Leistungen gut ist.

Die Zusammenarbeit zwischen Trainer Philippe Boutin und Fahrer Eric Raffin funktioniert seit Längerem sehr gut. Man hat sie bereits im Winter mit Harison Du Plessis erfolgreich gesehen und zuletzt auch Ende Juli auf der Bahn von Les Sables D’Olonne, wo sie mit Legende Du Mouchel einen schönen Sieg feiern konnten.

Foto: SCOOPDYGA

 

Auch an diesem Montag in Chatelaillon-La Rochelle könnte dieses Gespann mit Junky De Chenu und Jade Des Brettes wieder im Rampenlicht stehen. "Junky De Chenu hat in der vergangenen Woche auf dieser Bahn leicht gewonnen", erzählt der Trainer. "Der einzige Haken ist, dass er relativ kurz hintereinander wieder läuft. Auch das Feld ist diesmal stärker besetzt. Wenn er aber gut erholt ist, sollte er im Endkampf mitmischen.“

Und zu seinem zweiten Starter ergänzt Boutin: "Jade Des Brettes hatte im Frühjahr in Bordeaux gut gewonnen, hatte danach jedoch kleinere gesundheitliche Probleme. Sie hat nun ein gutes Comeback hingelegt und hätte beim letzten Mal sogar Zweite werden können. Man muss am Start aufpassen und das zweite Band ist stark besetzt, aber sie kann vorne durchaus eine gute Rolle spielen."

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Carine Romarie; "Man spürt bei den Verkäufern eine gewisse Anspanung"

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Folge 3 von 6: Das Haras De La Paumardiere

In dieser dritten Episode richtet sich der Fokus auf das Haras De La Paumardiere, dass von Carine Romarie und Benoit Quesne geleitet wird. Ein Zuchtbetrieb, der seit Jahren durch konstante Präsenz und solide Arbeit auf sich aufmerksam macht.

Diese Folge der Serie führt ausnahmsweise nicht in die Normandie, sondern in das Departement Mayenne, obwohl die Normandie als Wiege dieser Tätigkeit gilt. In Bazougers, zwischen Laval und Meslay-du-Maine gründete Daniel Romarie im Jahr 1985 seine Zucht von Trabern unter dem Label "Danica", dass bis heute Bestand hat.

Foto: Province Courses

 

Die ursprüngliche Struktur des Haras De La Paumardiere hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. 2009 übernahmen schließlich seine Tochter Carine Romarie und ihr Lebensgefährte Benoit Quesne das Ruder. Beide mit umfassender Erfahrung in der Zucht, sowohl in Frankreich als auch im Ausland, und ebenso bei den Trabern, wie auch bei den Vollblütern.

Heute erstreckt sich das Gestüt über mehr als 100 Hektar und ist mit durchschnittlich 170 Geburten pro Jahr (Traber und Vollblüter) das führende Gestüt Frankreichs in Bezug auf Fohlenanzahl. Die Tätigkeit als Vorbereiter für die Auktionen begann vor rund 15 Jahren. Seither ist das Haras De La Paumardiere zu einem festen Namen auf den Jährlingsauktionen geworden.

24h Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Carine Romarie: "Personal-Trainer! Unser Ziel ist es, die Jährlinge, die wir präsentieren, schöner und muskulöser zu machen. Jeden Tag machen sie Muskeltraining. Wir kümmern uns auch ein wenig um das Aussehen. Ihr Futter enthält etwas mehr Eiweiß, damit sie mehr Muskeln aufbauen. Ich finde also, unsere Tätigkeit ähnelt durchaus der eines Fitnesstrainers."

24H: "Wie gehen Sie an diese neue Auktions-Saison heran? Und mit welcher Grundstimmung?"

CR: "Die allgemeine Stimmung ist ehrlich gesagt nicht besonders gut. Die Lage in der Branche ist schwierig, die Wettumsätze bei der PMU sind rückläufig. Jeder macht sich etwas Sorgen um die Zukunft. Die Jährlingsverkäufe sind jedes Jahr ein zentrales Element und ich finde, 2025 ist das noch ausgeprägter, weil man eine gewisse Nervosität spürt. Wir hatten schon erste Besuche von Agenten und mein Eindruck ist, dass die besonders hochwertigen, luxuriösen Pferde etwas teurer als üblich sein werden. Im mittleren oder unteren Segment hingegen wird es wohl sehr schwierig. Das sind zumindest die ersten Rückmeldungen. Man spürt bei den Verkäufern eine gewisse Anspannung. Es wird schon vorsichtig angedeutet, dass es tendenziell ein rückläufiges Verkaufsjahr wird."

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenportfolio (Züchter/Verkäufer) in den letzten Jahren entwickelt?"

CR: "Wir arbeiten seit vielen Jahren mit denselben Züchtern in einem Vertrauensverhältnis. In dieser Saison haben wir neue Verkäufer, weil die normannischen Betriebe, mit denen sie sonst zusammenarbeiten, bereits voll waren. Insgesamt haben wir mehr Anfragen erhalten und mussten deutlich mehr Jährlinge ablehnen als sonst. Warum das so ist? Ich denke, man spürt, dass eine Krise kommt. Die Anbieter wollen schneller verkaufen. Manche, die früher ihre eigene Produktion selbst genutzt haben, wollen dieses Jahr verkaufen. Man spürt bei allen, dass es schwierig wird."

24H: "Haben sich die Erwartungen des Marktes (von Verkäufern und Käufern) kürzlich verändert? Und wenn ja, wie haben Sie Ihre Praxis angepasst?"

CR: "Die Erwartungen der Käufer sind deutlich gestiegen. Früher konnten sich die Jährlinge einen kleinen Fehler erlauben. Zum Beispiel ein Überbein oder kleine Stellungsfehler. Heute muss alles perfekt sein, mit einwandfreien tierärztlichen Unterlagen. Es gibt keinen Spielraum für Fehler mehr. Käufer verlangen in allen Bereichen absolute Qualität. Nur ist es eben nicht einfach, bei einem Lebewesen "perfekt" zu liefern."

24H: "Kann man heute noch ohne Video und tierärztliche Unterlagen verkaufen?"

CR: "Nein! Das geht nicht mehr. Wir verlassen uns sehr auf die tierärztlichen Unterlagen, um zu erklären und abzusichern. Das ist eine Hilfe und bringt Transparenz: "Hier ist das Pferd, Sie haben alle Infos." Die Käufer verlangen das auch. Ich habe in Deauville miterlebt, wie bei teuren Pferden neue Röntgenaufnahmen gemacht wurden, weil es Zweifel an den ursprünglichen Bildern gab. Die Käufer wollen Gewissheit. Es darf keine Zweifel geben. Wenn man alles offenlegt, wird das auch verstanden. Natürlich hat das einen Preis, aber es ist der Preis der Sicherheit. Und es hilft uns, unseren Verkaufsansatz zu definieren. Wenn ein Jährling einen tierärztlichen Befund hat, kann man den Verkaufspreis entsprechend anpassen. Vielleicht verliert man etwas, aber das Pferd wird verkauft."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der gerade mit dem Verkauf seiner Produktion beginnt?"

CR: "Setzen Sie auf Qualität, anstatt auf Quantität. Heute macht die Qualität den Unterschied. Wer nur auf Menge setzt, kann vielleicht selbst verwerten, aber nicht verkaufen. Ohne Qualität interessiert sich niemand für das Pferd. Käufer sagen oft: "Ein billiges Pferd ist immer noch zu teuer, wenn nichts dahintersteckt." Wie oft habe ich das auf Auktionen gehört! Ein schlechtes Pferd frisst genauso viel und braucht genauso viel Training wie ein gutes."

24H: "Woran erkennen Sie, dass Ihre Verkaufsaktion erfolgreich war?"

CR: "Am wichtigsten ist für uns die Zufriedenheit unserer Kunden. Und vor allem, dass die Jährlinge zu einem angemessenen Preis verkauft wurden, im Verhältnis zu Decktaxe und Aufzuchtkosten. Darauf achten wir am meisten. Unser Ziel ist es, gut zu verkaufen, also teurer als die Decktaxe, nicht zwangsläufig teurer als alle anderen Pferde. Die Verkaufsquote ist für uns kein Maßstab. Ich sehe Leute, die verkaufen zwar, aber zu sehr niedrigen Preisen. Das ist nicht rentabel. Klar, das Pferd ist verkauft, aber was bringt das? Und wir wissen auch: Die offiziellen Verkaufsquoten werden nicht korrigiert, wenn es Rückläufer gibt."

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Hugues Rousseau: "Unser Sport altert unaufhaltsam"

LeTrot setzt die Vorschau auf den Auktions-Kalender fort. Nachdem bereits die Mitglieder des Veranstalters "AETCE" das Wort gehabt haben, geht es nunum das große Highlight in Deauville mit den vier Verkaufstagen von Arqana Trot. Hugues Rousseau, Leiter der Trab-Abteilung von Arqana, beantwortete die Fragen von 24H Au Trot einen Monat vor dem großen Ereignis.

Foto: Melissa Delalande

 

24H Au Trot: "Was sind die wichtigsten Punkte des Katalogs 2025? Unterscheidet er sich von den Vorjahren?"

Hugues Rousseau: "Wir haben das Konzept vom letzten Jahr beibehalten, dass sehr gut funktioniert hat. Daher gab es keinen Grund, etwas zu ändern. Am Tag vor der französischen Selections-Versteigerung findet die europäische Schwesterauktion statt, die ihr in keiner Weise Konkurrenz macht. Ganz im Gegenteil: Sie zieht ausländische Käufer nach Deauville, die sich so auch für die Versteigerungen der folgenden Tage interessieren. Das lenkt die Investoren nicht ins Ausland ab, sondern stärkt die französische Auktion mit mehr Schwung, "Power" und Dynamik. Letztes Jahr wurden viele unserer besten Preise, darunter der Höchstpreis von 740.000 Euro, durch Käufer aus ganz Europa erzielt.

Wie üblich erstrecken sich die Versteigerungen der selektierten Jährlinge über drei Tage, von Mittwoch bis Freitag. Am Mittwoch ab 16:30 Uhr werden 169 Jährlinge, die Creme de la Creme des Katalogs, angeboten, während am Donnerstag und Freitag zusammen 329 Jährlinge ab 13 Uhr an den Start gehen. Der zweite und dritte Tag haben nicht den gleichen Premium-Charakter wie der Erste, bleibt aber dennoch eine sorgfältige Selektion, wobei zwischen den Jährlingen dieser beiden Tage keine Qualitätsunterschiede gemacht werden."

24H: "Wie wurde der Katalog zusammengestellt? War die Zahl der Anmeldungen stabil und welche Art von Selektion entstand daraus?"

HR: "Der Katalog umfasst 498 Lose, im Vergleich zu 502 im Vorjahr, also eine stabile Anzahl. Aus technischen Gründen können wir nicht mehr als 500 Jährlinge aufnehmen. Dennoch haben wir zunehmend Schwierigkeiten, diese Zahl zu erreichen. Vor der Selektion liegen wir derzeit eher bei rund 800 Anmeldungen, anstatt bei Tausend. Die Geburtenzahlen sind gesunken, und damit auch die Anzahl der aktiven Züchter. Die Zuchtbetriebe professionalisieren und konzentrieren sich. 90% unserer Anmeldungen stammen aus nur zwei Regionen: der Normandie und Pays De La Loire.

Ich glaube nicht, dass die Jährlings-Versteigerungen diesen Sommer durch die berechtigten Sorgen der Branche negativ beeinflusst werden. Unser Einzugsgebiet für die Akquise hat sich erheblich verkleinert. Früher waren der Norden und der Südwesten wichtige Lieferanten für unsere Versteigerungen. Heute sind sie nur noch ein Schatten davon. Das ist besorgniserregend: Unser Sport altert unaufhaltsam - bei den Züchtern, den Besitzern und den Wettern. Und das sind nun mal die drei wichtigsten Stützen der Branche. Irgendwann wird der Trabermarkt darunter leiden, zumal es sich, anders als beim Galopprennsport, um einen im Wesentlichen heimischen Markt handelt."

24H: "Dieses Jahr sind die letzten Jährlinge von Ready Cash, Goetmals Wood, Prodigious auf der Auktion. Ist deren Nachfolge gesichert und wie zeichnet sie sich im aktuellen Katalog ab?"

HR: "Ready Cash hat seinen Nachfolger in seinem Sohn Face Time Bourbon gefunden, der zweifellos ein Spitzenhengst mit außergewöhnlichem Erfolg ist. Tatsächlich präsentieren wir seine letzten Jährlinge, etwa fünfzehn an der Zahl, aber auch die seiner jungen Söhne und Enkel, wie Italiano Vero, Izoard Vedaquais oder Just A Gigolo, um nur einige zu nennen. Die nächste Generation ist also eindeutig vorhanden, zusätzlich illustriert durch einen Idao De Tillard, der nicht aus der Ready Cash-Linie kommt. Tatsächlich mangelt es dem französischen Hengstbestand, über alle Linien und Abstammungen hinweg, nicht an wertvollen Vertretern wie Boccador De Simm, Booster Winner und vielen anderen. Die Grundlage ist solide."

24H: Bleibt der harte Kern Ihrer Anbieter gleich, ebenso wie das Niveau der Abstammungen? Sind Angebot und Nachfrage grundsätzlich im Einklang?"

HR: "Wir genießen eine zunehmende Treue unserer Anbieter, da sie mit dem Service, den wir ihnen bieten, zufrieden sind. Der Standort Deauville ist absolut makellos und weltweit bekannt. Es gibt viele engagierte Mitarbeiter, die ihr Bestes geben. Wir legen großen Wert auf den Empfang und den Komfort unserer Kunden, sowohl Käufer als auch Verkäufer. Wir haben qualifiziertes Personal und eine Kultur der Eigeninitiative. Es gibt den Repository-Service, die Zahlungsgarantie, den Yearling Cup... Das Stichwort lautet Exzellenz. Das ist das Mindeste, was man von einer führenden Organisation wie der unseren erwarten kann. Die Qualität der Abstammungen im Katalog entspricht diesem Anspruch und lässt nicht nach. Zwar haben wir diesen Sommer nicht eine Ausnahmeerscheinung wie Nodessa Josselyn aus der letzten Saison, aber das Gesamt-Niveau ist dank der strengen Auswahl hoch, und die Ergebnisse sprechen seit Jahren für sich. In Deauville gibt es Kunden, denen mehr als zwei Drittel der angebotenen Jährlinge verkauft werden, und dort folgen Jahr für Jahr Rekordjahre."

24H: "Wie schätzen Sie die Stimmung im Markt vor dem Hintergrund einer fragilen wirtschaftlichen Situation bei Rennen und Preisgeldern ein?"

HR: "Der Indikator der Branche sind die Preisgelder. Im Trab konnten sie gehalten werden. Zwar ist die Alarmglocke geläutet worden, aber das Wesentliche konnte bewahrt werden. Deshalb denke ich nicht, dass die Jährlings-Versteigerungen diesen Sommer negativ beeinflusst werden, zumal die gemischten Versteigerungen im ersten Halbjahr gut liefen. Man darf jedoch für die kommenden Jahre besorgt sein, denn wenn die Wertschätzung der Preisgelder leidet, hat das unweigerlich Auswirkungen auf den Pferdebestand. In diesem Zusammenhang ist der Rückgang der Einsätze besorgniserregend, denn jeder weiß, dass diese das Fundament der Institution sind."

Das Programm:

Dienstag, 2. September, ab 15 Uhr: Select European Yearling Sale, 61 Lots.

Mittwoch, 3. September, ab 16:30 Uhr: 1. Teil der Versteigerung der selektierten Jährlinge, Lots 1 bis 169.

Donnerstag, 4. September und Freitag, 5. September, ab 13 Uhr: 2. Teil der Versteigerung der selektierten Jährlinge, Lots 170 bis 498.

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Keine Überraschungen bei den Spitzenreitern

Nach sieben vollen Monaten Wettkampf darf man von 2025 wohl kaum eine Revolution oder zumindest eine grundlegende Veränderung in den Ranglisten der verschiedenen Berufsgruppen nach Anzahl der Siege erwarten. Zum 31. Juli ist Eric Raffin mehr denn je auf dem Weg, seinen siebten Sulky D’Or (Fahrer-Championat) in Folge zu gewinnen. Auch Mathieu Mottier scheint einen deutlichen Vorsprung zu haben, um zum vierten Mal seit 2020 den Titel Etrier D'Or (Monte-Championat) zu erringen. Thierry Duvaldestin hält alle Karten und vor allem die Qualität im Stall, um sich einen weiteren Titel bei den Trainern zu sichern, was auch für die Gewinnsumme gilt. Kurz gesagt, alle drei können anfangen, Platz in ihrem Trophäenschrank zu schaffen. Die Beständigkeit dieser drei starken Spitzenreiter zeugt allgemein von einer allgemeinen Stabilität.

Foto: SCOOPDYGA

 

Sulky D’Or: Eric Raffin zieht einsam seine Kreise

Das Spitzen-Trio im Sulky D’Or-Ranking zum 31. Juli besteht aus denselben drei Fahrern wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Benjamin Rochard hat Yoann Lebourgeois auf den dritten Platz verdrängt. Die beiden trennen nur sechs Siege. Während Lebourgeois im Vergleich mit dem Zeitpunkt des Vorjahres einen Rückstand verzeichnet (-8 Siege), ist Rochard sogar noch deutlich besser unterwegs (+10 Siege). Die Saison ist zwar noch längst nicht vorbei, aber ein Jahr nach seinem ersten "Bronze-Sulky", dürfte Benjamin Rochard durchaus auf Silber hoffen. Ein Zeichen für seinen stetigen Fortschritt. Beide bleiben jedoch deutlich hinter dem unantastbaren Spitzenreiter zurück.

Mit 165 Siegen nach sieben Monaten hat Eric Raffin seinen zweitbesten Stand nach 2019 (169 Siege) erreicht und steht auf Augenhöhe mit 2021, dem Jahr seines Rekords mit 296 Siegen im Attele und 351 im kombinierten Ranking. Seine Siegquote liegt bei über 20%, was auf diesem Niveau außergewöhnlich ist. Er dürfte Anfang August die Marke von 200 Saisonerfolgen überschreiten. 2021 schaffte er das am 29. Juli, 2019 am 02. August. Das Jahr 2025 verspricht also ein sehr gutes Jahr für ihn zu werden.

Neue Gesichter in den Top 10

Während die Top 3 im Vergleich zum Vorjahr also gleich geblieben sind, ist die Top 10 zu 40% neu zusammengesetzt. Romain Derieux, Pierre-Yves Verva, Francois Lagadeuc und Franck Nivard sind nicht mehr dabei, während Alexandre Abrivard, Mathieu Mottier, Theo Briand und Gabi Gelormini neu hinzukommen. Die spektakulärste Entwicklung ist auf dem Konto von Theo Briand zu verzeichnen. Der Sohn von Yannick-Alain Briand und Sophie Blanchetiere, der Anfang der Woche seinen 200. Karrieresieg feierte, hat im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 67 Siegen!

Etrier D´Or: Mathieu Mottier behält die Kontrolle

Im Etrier D’Or-Ranking bleibt die Beständigkeit bei den Spitzenplätzen erhalten. Die Top 5 sind identisch mit dem Vorjahr, einzig Eric Raffin und Benjamin Rochard tauschen die Plätze Drei und Vier. Ein Vorteil für Rochard, obwohl beide weniger Siege als 2024 verzeichnen. Minus 7 für Raffin, minus 2 für Rochard.

Mathieu Mottiers Dominanz bleibt unangefochten, was umso bemerkenswerter ist, da sein Stall stetig wächst. Er steht mit 53 Siegen sogar besser als da, als vor einem Jahr (+5). Dies ist sein zweitbestes Ergebnis in diesem Zeitraum nach 2021 (60 Siege), seinem Rekordjahr mit insgesamt 96 Siegen.

Paul Ploquin, letztes Jahr erstmals auf dem Podium im Monte-Ranking, liegt aktuell leicht besser (38 Siege statt 35) und will 2025 erneut weiter glänzen. In den Top 10 fällt auch Mathis Champenois auf, der beste Auszubildende im Sattel mit 23 Siegen in der laufenden Saison, die natürlich schon jetzt seine beste ist. Mit 48 Gesamtsiegen steht er kurz davor, Profi zu werden.

Trainer-Championat: Thierry Duvaldestin - Die Konstanz

In den letzten vier Jahren war Thierry Duvaldestin der erfolgreichste Trainer in Sachen Siege. Letztes Jahr überholte er im Preisgeld-Ranking sogar Jean-Michel Bazire. Ein Erfolg, der seit 2018 nicht mehr erreicht wurde. Nach sieben Monaten 2025 liegt sein Stall mit 148 Siegen nahe am Vorjahresstand (151), bei einer beeindruckenden Gewinnquote von über 33% und mehr als 3,5 Millionen Euro Preisgeld. Laurent Abrivard ist der einzige weitere Trainer mit über 3 Millionen. Zum Vergleich: 2023, als er mit 257 Siegen einen neuen Rekord für französische Trainer aufstellte, hatte er am 31. Juli 172 Siege. Der Zweitplatzierte ist Franck Terry, der als Zweiter die 100-Siege-Marke überschritten hat. Alexis Grimault steht mit 84 Siegen zum ersten Mal auf Platz drei.

Deckhengste: Von Ready Cash bis Galius

Die Dominanz von Ready Cash wird noch eine Weile anhalten, seine letzten Jährlinge kommen in den nächsten Wochen unter den Hammer. Allerdings ist sein Vorsprung zur Mitte des Sommers geringer als im Vorjahr. Booster Winner und Face Time Bourbon zählen jeweils 124 Siege. Der Aufstieg von Face Time Bourbon, insbesondere durch die Dreijährigen-Generation, ist beeindruckend.

Die ersten Rennen der Zweijährigen werden vom Hengst Galius geprägt, dessen Nachkommen aus seiner zweiten und letzten Decksaison stammen. Zum 31. Juli wurden zwölf Rennen für diese Generation ausgetragen, sechs davon gingen an seine Nachkommen, darunter die ungeschlagenen Hengste Nuage De Beaucamps und Nitesco De Simm, sowie die Stute Nouba Du Bas Bosq.

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Theo Duvaldestin: "Mack De Blary wird sich noch verbessern"

Zum letzten Mal war MACK DE BLARY im Criterium Des Jeunes Mitte Februar am Start. Thierry Duvaldestin äußerte sich im Vorfeld nach über fünf Monaten Auszeit noch bedächtig zu den Möglichkeiten seines Schützlings: "Er wird dieses Rennen noch brauchen." Dennoch meldete sich der Face Time Bourbon-Sohn am Samstag in Enghien eindrucksvoll und vor allem siegrech zurück.

Foto: APRH

 

Zum Rennverlauf: Den besten Start erwischte wenig überraschend das Allaire-Duo, bestehend aus Monzon Normand und Magic Night, die auch am Toto die ersten beiden Rollen spielten. Magic Night löste dann den Stallgefährten ab und führte das ohnehin schon kleine Feld, welches durch die frühen Ausfälle von Giglio Degli Dei und My Princess weiter dezimiert wurde, im Gänsemarsch an. Mack De Blary lag ständig an dritter Stelle und wurde Ende gegenüber von Theo Duvaldestin aus der Deckung genommen, um den Bogen hindurch Druck auf die führende Magic Night auszuüben. Das zahlte sich aus, denn die Helgafell-Tochter wurde immer unsauberer und reagierte kurz vor dem Einbiegen in den Einlauf mit einem Fehler. Von dem Patzer war wohl auch Monzon Normand irritiert. Die zweite Allaire-Farbe sprang unmittelbar danach an. Somit war Mack De Blary allein auf weiter Flur und ließ die letzten Meter ein wenig austrudeln, so dass Moni Making Pace noch ein wenig dichter heranlief. Noch ein Stück weiter zurück komplettierte Magnum Du Choquel das Podium, während Melody De Vivoin eine Weile zurück als letzte trabende Teilnehmerin das vierte Geld einsackte.

ZUM VIDEO

Siegfahrer Theo Duvaldestin zeigte sich im anschließenden Interview sogar ein wenig überrascht vom leichten Erfolg: "Alle Favoriten galoppierten. Monzon Normand war im Schlussbogen besser unterwegs als ich, vielleicht wäre er vorne gelandet. Die Zeit (16,1) ist für solche Pferde eher durchschnittlich, aber Mack De Blary wird sich noch verbessern. Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Am 23. August geht er in den Yearling Cup in Vincennes. Das ist sein erstes großes Ziel."

Face Time Bourbon: Ein weiteres Erfolgswochenende

Der Deckhengst Face Time Bourbon bleibt das Maß aller Dinge: Nach dem frühen Tagessieg von Mouffetard, lieferte er mit Mack De Blary allein in Frankreich seinen fünften Sieger in dieser Woche.

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Thierry Duvaldestin: "Falco Killer Gar ist ein Kämpfer"

Der Frankreich-Einstand für FALCO KILLER GAR Gar am 18. Juli in Vincennes verlief durch einen frühen Fehler noch denkbar schlecht. Doch schon beim zweiten Start unter der neuen Regie von Thierry Duvaldestin, konnte der 4jährige mehr als überzeugen. Keine 40 Minuten nachdem sich das Quartier durch Mack De Blary das erste Grupperennen des Tages geschnappt hat, ging auch der Prix De Geneve (GR III) an den Stall Duvaldestin. Mit dem Varenne-Sohn scheint ein neuer Hochkaräter in Frankreich angekommen zu sein, wenn man die Art und Weise des frischen Erfolgs als Maßstab nimmt.

Foto: SCOOPDYGA

 

Zum Rennverlauf: In einem sehr offensiv gestalteten Rennen gab es einen Dreikampf um die Spitze zwischen zwei Franzosen und einem Italiener. Während sich Looping Day schnell zurückgezogen hat, drückte Light My Fire noch auf die Pace, parkte dann aber doch hinter Fil EK ein. Zum Ende der ersten Gegenseite übernahm dann Falco Killer Gar das Kommando. Clement Duvaldestin musste mit seinem Schützling aber noch sehr viel mehr investieren, denn mit zwei Zwischensprints zwangen Learn To Fly und Light My Fire den Duvaldestin-Schützling zu einer langgezogenen Rochade. Somit gab es auf der ersten Runde bereits vier Führungswechsel, wobei Falco Killer Gar wohl den größten Aufwand hatte. Aber immerhin musste nun der große Favorit Frank Gio die Schlussrunde außen herum anführen. Bis weit in den Schlussbogen änderte sich nicht mehr viel, aber Falco Killer Gar nahm trotz des harten Verlaufs in den Einlauf hinein noch einmal Fahrt auf und löste sich ab Mitte der letzten Geraden ein wenig vom tapferen Frank Gio. Auch wenn der Landsmann noch einmal ein wenig näher kam, war der eindrucksvolle Sieg vom Hengst aus dem Besitz der Pachino Horse SRLS nicht mehr zu verhindern.

ZUM VIDEO

Trainer Thierry Duvaldestin zeigte sich im Anschluss äußerst zufrieden: "Er ist ein Kämpfer mit Stil. Wir wussten, dass er das Talent hat, aber heute hat er sich auch umgänglich gezeigt. Für uns ist er ein Hoffnungsträger für die internationalen Aufgaben im Herbst."

Siegfahrer Clement Duvaldestin ergänzte am Mikrofon von Equidia: "Das ist ein guter Hengst, der in Italien oft genau so gefahren wurde. Und das liegt ihm. Er arbeitete morgens gut, deshalb waren wir auch gegen Frank Gio zuversichtlich. Sobald ich ihm die Klappen gezogen habe, hat er von selbst wieder angezogen."

Die Siegerzeit von 12,5/2.875 Meter unterstrich nur, dass vor allem auf der ersten Runde viel Action gab.

Zwei wichtige Comebacks:

Lancier Du Goutier: Nach knapp zwei Monaten ohne Rennpraxis und mit vollem Beschlag, lieferte eines der großen Nachwuchstalente aus dem Stall Duvaldestin mit Rang Drei eine mehr als solide Vorstellung ab.

Lombok Jiel: Als Sechster bei der Rückkehr kann Fahrer Pierre-Yves Verva die Anhänger vom Fuchs beruhigen: "Er hat am Ende verständlicherweise nachgelassen, aber die Zeit ist gut. Er wird darauf aufbauen."

Sonntag 03 August 22:44 Uhr
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Luba Sonn

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Adrien Leclerc: "Meine Leitlinie ist, nicht die Pferde auszuwählen, sondern die Kunden"

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Foto: Province Courses

 

Folge 4 von 6: Elevage Madrik

In der vierten Episode präsentiert sich die Madrik-Zucht. Im Interview mit 24H Au Trot gibt der Verantwortliche Adrien Leclerc teils überraschende Antworten.

Mit dem Zuchtbetrieb Madrik präsentiert sich ein historischer Akteur auf dem Verkaufsmarkt, der zu den Top-Playern in Frankreich gehört. Emmanuel Leclerc, der in den 1980er Jahren das Konzept des spezialisierten Präsentators nach dem Vorbild der Galopper initiierte, ist der Inbegriff eines Pioniers. Er hat für den Verkauf zahlreiche Jährlinge ins Rampenlicht gerückt, die später zu Champions auf der Rennbahn wurden, wie zum Beispiel Dahir De Prelong, Oyonnax, The Best Madrik, Charly Du Noyer, Cristal Money, Dollar Macker, Eridan oder auch Hanna Des Molles, bevor er 2023 die Leitung an seinen Sohn Adrien übergab. Dieser führt das Familienwerk mit seiner persönlichen Note fort und hält gleichzeitig das hohe Aktivitätsvolumen aufrecht, dass dem Zuchtbetrieb Madrik im vergangenen Jahr den zweiten Platz im Umsatz nach dem Gestüt Ecouche sicherte.

24h Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit definieren?"

Adrien Leclerc: "Ganz allgemein würde ich sagen, dass unser Beruf die Vorbereitung und Präsentation von Jährlingen ist. Sowohl für unsere Kunden, als auch für unsere eigene Zucht mit dem Ziel, sie zu verkaufen. Wir arbeiten individuell an jedem einzelnen Jährling. Es geht darum, jeden einzelnen bestmöglich für den Verkaufstag in Szene zu setzen, sodass er zum bestmöglichen oder zumindest marktgerechten Preis verkauft wird."

24H: "Wie gehen Sie in die neue Verkaufssaison? Mit welcher Einstellung?"

AL: "Wie jedes Jahr gehen wir mit Zuversicht an die Sache heran. Wir wissen natürlich, dass das wirtschaftliche Umfeld schwierig ist, nicht zuletzt wegen der PMU und allem, was damit zusammenhängt. Das sorgt für Unsicherheit und auch Besorgnis. Trotzdem ist es meine Aufgabe, mich bestmöglich um meine Pferde zu kümmern und sie so gut wie möglich zu präsentieren. Danach kommen die Kunden von selbst."

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenstamm (Züchter/Verkäufer) in den letzten Jahren entwickelt?"

AL: "Ich habe teilweise den treuen Kundenstamm meines Vaters übernommen, gleichzeitig aber auch neue Kunden aufgenommen, die auf uns zugekommen sind. Das gilt besonders für dieses Jahr. Trotzdem lehne ich jeden Tag Anfragen ab. Das ist ein gutes Problem. Es gibt viele Präsentatoren in dieser Situation. Meine Kapazität liegt bei 60 Jährlingen. Mein Vater hatte früher auch mal mehr, bis zu 97 oder 98 in einem Jahr. Aber die Arbeit ist heute anders. Ich will mich auf 60 konzentrieren, um jeden individuell und optimal vorbereiten zu können. Meine Leitlinie ist, nicht die Pferde auszuwählen, sondern die Kunden. Bei neuen Kunden sage ich ja, wenn ich sie vom Ruf her kenne oder sie schon getroffen habe. Generell suche ich Menschen, mit denen man gerne arbeitet und mit denen man sich weiterentwickeln kann. Für die Anfragen, die ich ablehne, versuche ich immer eine Lösung zu finden und verweise an andere Präsentatoren. Es gibt Kunden für alle, aber es mangelt sogar an Präsentatoren."

24H: "Haben sich die Erwartungen am Markt (auf Verkäufer- und Käuferseite) verändert? Falls ja, was haben Sie an Ihren Praktiken angepasst?"

AL: "Unser Ziel bleibt unverändert: Jeder Jährling soll am Verkaufstag so schön wie möglich sein. Seit einigen Jahren beobachten wir allerdings eine Kluft zwischen dem oberen Marktsegment und den mittleren Preisklassen. Das ist eine allgemeine Beobachtung, die durch das wirtschaftliche Umfeld bedingt ist: Die sehr teuren Pferde verkaufen sich gut, während es für den Mittelbereich schwieriger ist. Dabei sind das oft sehr brauchbare Pferde, die günstiger sind und trotzdem viel Potenzial haben."

24H: "Könnte man heute auf Videos und tierärztliche Gutachten verzichten?"

AL: "Es wäre schade, auf diese Instrumente zu verzichten. Heute stellen wir sicher, dass für jedes Lot ein tierärztliches Gutachten vorliegt. Das ist eine Sicherheit. Als Verkäufer hält man bei einem perfekten Gutachten am Preis fest. Ist der Bericht nicht sauber, nimmt man das Pferd von der Auktion oder passt die Preisvorstellungen an. Wenn Tierärzte die Aufnahmen unterschiedlich interpretieren, bitte ich sie, ihre Analysen zu vergleichen. Im Dialog findet man meistens eine Lösung. Videos und Fotos sind einfache Werkzeuge, die wir auf Plattformen wie Arqana Trot oder unseren Social-Media-Kanälen nutzen. Sie sind auch hilfreich, um einen Jährling potenziellen Kunden zu präsentieren. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu der Reichweite, die sie bringen."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der seine Produktion verkaufen möchte?"

AL: "Ich habe mich gerade erst selbstständig gemacht, deshalb ist es schwer, Ratschläge zu geben. In der Zucht folge ich persönlich der Linie, zuerst Rennpferde zu züchten, bevor man Verkaufsobjekte produziert. Unsere Kreuzungen erfolgen nach den Stuten: Ein bestimmter Hengst passt wegen seiner Gangart, seines Typs, seines Pedigrees etc. Wenn das Produkt anschließend vom Typ her und in Bezug auf den Markt passt, melden wir es zu einer Auktion an."

24H: "Welche Indikatoren zeigen Ihnen, dass Ihre Verkäufe erfolgreich sind?"

AL: "Zunächst ist das der Prozentsatz der verkauften Pferde, der mit dem Durchschnittspreis korreliert werden muss. Das ist ganz einfach: Ist der Verkaufsanteil niedrig, bedeutet das, dass wir den Markt nicht gut treffen. Unser Ziel ist es, möglichst viele Pferde zu einem zufriedenstellenden Preis zu verkaufen. Im Vergleich mit anderen Präsentatoren muss man differenzieren. Von unserer Seite aus erinnere ich daran, dass wir keine Pferde auswählen, sondern die Kunden. Andere wählen die Pferde aus und erzielen deshalb höhere Durchschnittspreise."

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Alexis Prat: "Wir verfolgen mit Mat Manathis keinen festen Plan"

Als Vertreter von Laurent Broomhead sorgte MAT MANATHIS am 19. Juli in Enghien im Prix Henri Cravoisier (GR III) für Aufsehen, als er als erst zweites Pferd, nach Wise Guy, Ginostrabliggi bezwingen konnte. Nach diesem Erfolg steht der Hengst auf dem Weg zum Criterium mehr im öffentlichen Fokus. Im Gespräch mit dem ParisTurf erklärt der junge Trainer Alexis Prat den Fahrplan, der über das nächste Qualifikations-Rennen zum Criterum führen soll.

Foto: SCOOPDYGA

 

"Dem Pferd geht es gut, er hat das Rennen gut weggesteckt. Ein Start im Prix De Berlin am Samstag war nie geplant. Stattdessen wird er am 16. August in Vincennes im Prix Abel Bassigny (GR II/2.175m) starten. Ein Speed-Kurs, der ihm liegt. Danach dürfte er direkt auf das Criterium der 3jährigen (13. September) ausgerichtet werden. Wir verfolgen dabei keinen festen Plan, sondern nehmen die Rennen, wie sie kommen. Ob es danach nach Italien geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen."

Der Booster Winner-Sohn ist bereits mit Jean-Michel Bazire für das erste Qualifikationsrennen des Criteriums genannt. Mit "JMB" konnte Mat Manathis den Prix Kalmia (GR II) über dieselbe Distanz auf der großen Bahn am 27. Mai gewinnen.

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Fabien Megie: "In den 90ern war das Erstellen eines Auktions-Katalogs noch echte Bibliotheksarbeit"

Eigentlich sprach nichts dafür, dass Fabien Megie einmal eine Karriere in einer Agentur für den Pferdeverkauf einschlagen würde. Am Ende seines Studiums antwortete er eher zufällig auf eine Kleinanzeige. Mehr als dreißig Jahre später ist er Vertriebsleiter bei Arqana Trot und Teil des kleinen Teams, dass für die Auswahl der Jährlinge und die Erstellung des Verkaufskatalogs verantwortlich ist. LeTrot zeichnete ein Porträt über das Leben und die spannende Arbeit von Fabien Megie.

Foto: Elise Fossard

 

Ein Gesicht der Auktionen

Wer schon einmal bei den Jährlings-Versteigerungen in Deauville war, ist Fabien Megie sicherlich begegnet. An diesen Tagen ist er mit dem Katalog in der Hand, der voller Notizen steckt, überall gleichzeitig. Zusammen mit Hugues Rousseau, dem Geschäftsführer von Arqana Trot, und Pascal Garry, seinem Pendant, teilen sie sich die Auswahl der rund fünfhundert Katalog-Lots und dessen Erstellung. Er stellt die Jährlinge vor, sitzt auf der Tribüne, um die Gebote anzutreiben, hört den Verkäufern und Käufern zu...und macht noch vieles mehr. "Diese Tage sind sehr intensiv. Der Druck ist hoch, es erfordert viel Aufmerksamkeit und Zuhören. Sowohl von den Verkäufern, als auch von den Käufern. Wenn es am Freitagabend vorbei ist, sind wir völlig erledigt."

Die Sonntags-Tierce

Fabien Megie wurde im November 1968 in Deauville geboren und ist der zweite von drei Söhnen eines Lehrer-Ehepaars. Seine ersten Erinnerungen an Rennbahnen stammen aus seiner frühen Kindheit in Pompadour, wo seine väterlichen Großeltern ein Hotel-Restaurant führten und gleichzeitig auf der Rennbahn von Correze die Verpflegungsstation betrieben. "Mein Vater war ein begeisterter Pferdewetten-Fan. Ich erinnere mich an die großen Sonntagsversammlungen der Familie zur Tierce." Jahre später war sein erster Job als Student auf den Rennbahnen der Normandie, wo sein Vater während der Sommerferien an den Kassen arbeitete.

Eine kleine Anzeige, die alles verändert

Während er eigentlich eine Karriere in der Buchhaltung anstrebte, nach seinem BTS-Abschluss und einem Jahr Militärdienst, antwortete er zufällig auf eine kleine Anzeige der Agence Francaise de Trot, die Jahre später mit Trotting Promotion zur Arqana Trot fusionieren sollte. "Ich hatte an einem Freitagmorgen ein Vorstellungsgespräch, und am Abend rief man mich an, um mir anzubieten, am folgenden Montag anzufangen", erinnert er sich. "Ich wollte sofort arbeiten und sagte zu. Von Pedigrees, Herkunft usw. hatte ich vorher keine Ahnung." Er lernte schnell dazu. "In den 1990ern war das Erstellen eines Auktions-Katalogs noch echte Bibliotheksarbeit. Wir verbrachten Tag um Tag damit."

Mehr als 350 Jährlinge besichtigt

Neben der Büroarbeit lernte Fabien Megie bald die praktische Arbeit kennen: die Auswahl der Jährlinge bei den Züchtern. "Ich habe von Michel Roussel gelernt. Er hat mir alles beigebracht. Es waren zwei wunderbare Jahre." Seitdem bestimmen diese Besuche bei Züchtern seinen Jahresablauf. "Vom 15. Mai bis 15. Juni sind das zehn bis zwölf Besuche am Tag, in meinem Gebiet von Chartres bis zum Mont-Saint-Michel. Ich sehe zwischen 350 und 400 Jährlinge. Manche besuche ich auch ein zweites Mal, denn in einem Monat kann sich ein so junges Pferd sehr verändern."

Die Tribüne und das Adrenalin

Im Laufe der Jahre wurde Fabien Megie eine der Stimmen der Versteigerungen in Deauville, indem er auf der Tribüne kommentiert. "Wenn ich das nicht mehr machen würde, würde mir etwas fehlen. Auf der Tribüne spürt man einen Adrenalinstoß. Das ist der Höhepunkt der Arbeit." Dabei gibt es Momente, die in Erinnerung bleiben. "Manche Auktionen sind mir besonders im Gedächtnis geblieben, wie die von Idylle A Vie für 220.000 Euro oder letztes Jahr der Höchstpreis bei der ersten europäischen Jährlings-Versteigerung für 400.000 Euro."

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Romuald Mourice: "Nur Cagnes macht mir noch richtig Spaß“

Romuald Mourice ist bekannt dafür, offen auszusprechen, was andere nur hinter vorgehaltener Hand denken. Anlässlich des Premium-Renntags am Montag in Cagnes-sur-Mer, bei dem er mit einigen seiner Schützlinge vertreten sein wird, spricht der Trainer offen über die Gegenwart und Zukunft seines Stalls.

Foto: AGENCE COULEUR CASAQUES

 

Seine Aussage: "Nur Cagnes macht mir noch richtig Spaß", bringt seine derzeitige Stimmungslage auf den Punkt: Nur Cagnes lässt bei ihm noch echtes Rennsport-Feeling aufkommen.

Ein Mann mit klaren Worten, der sich nicht scheut, Missstände zu benennen, aber gleichzeitig mit viel Leidenschaft für seine Pferde und seinen Beruf einsteht. Die Rennbahn in Cagnes bleibt für ihn ein Ort, an dem Leidenschaft, Wettbewerb und Atmosphäre noch zusammenkommen. Etwas, was er anderswo offenbar zunehmend vermisst.

Mit drei Siegen, 11 Platzierungen und damit einem vierten Platz in der Trainerwertung, ist ihm der erste Monat im Sommermeeting gut gelungen. Bis Stand Samstagabend hatten seine Pferde 91.000 Euro eingetrabt. Romuald Mourice bleibt eine feste Größe an der Cote D’Azur. Man sieht ihn jedoch immer seltener auf anderen Bahnen im Südosten Frankreichs, was er offen begründet: "Ich will nicht mehr zu Provinzrennen fahren."

Glücklicherweise kann er sich auf Francois Tugend, einen sehr talentierten Fahrer, und Jean-Baptiste Bonet verlassen: "Die beiden sind die tragenden Säulen meines Stalls. Ohne sie würde hier nichts laufen." Aber: "Cagnes macht mir noch immer richtig Spaß. Dort gibt es ein gutes Rennprogramm für junge Pferde, die man Schritt für Schritt über mehrere Meetings hinweg aufbauen kann. Außerdem sind die Rennen dort fairer. Abgesehen von den großen Prüfungen starten alle aus dem selben Band."

Der Nachwuchs dominiert

Seine Pferde sind heute überwiegend jung, was auch eine Folge der wirtschaftlichen Realität ist: "Ich habe kaum noch "alte Pferde'", außer Geode Du Cherisay, der am Montag startet. Und ich bin keiner, der Pferde im 50/50-Modell übernimmt (Besitzer erhält 50% der Preisgelder ohne Stallkosten zu haben). Das ist leider zur Norm geworden. Außerdem sind die Rennen heute viel schneller. Es ist schwer, ein Pferd überhaupt älter werden zu lassen. Es gibt viel Verschleiß. Wer gewinnen will, muss seine Pferde mit zwei oder drei Jahren schon voll einsetzen. Viele davon schaffen es nicht langfristig."

Rentabilität wird zum Problem

Romuald Mourice macht sich Sorgen um die Zukunft: "Die wirtschaftlichen Signale sind alles andere als gut. Die PMU-Umsätze sinken kontinuierlich. Seit der Corona-Zeit sind die Kosten um 30% gestiegen, aber die Rennpreise halten da nicht mit. Um finanziell klarzukommen, müsste man riesige Zahlen schreiben, aber mit dem Personalmangel geht das nicht. Ich musste reduzieren, habe nur noch 45 Pferde im Training. Ich übernehme auch oft schwierige Pferde. Das erfordert Geduld, aber sie lohnen sich immer seltener finanziell."

Gestüt steht zum Verkauf

Trotz seiner soliden Ergebnisse, vor allem in Cagnes, ist Mourice unzufrieden: "Es wäre super, wenn ich Mieter wäre. Aber ich bin Eigentümer meines Hofs. Ich habe zehn Jahre lang investiert. Ich habe schon fast eine Million Euro an die Bank zurückgezahlt und noch vier Jahre Laufzeit. Aber mit einer so großen Finanzierung ist unser Beruf heute einfach nicht mehr tragbar. Schaut euch Jungs wie Stephane Cingland oder Kevyn Thonnerieux an. Die haben auch gekauft und kämpfen genauso."

Seit 10 Jahren ist der mittlerweile 55jährige Profi in Charleval ansässig. Dort hat er auf 16 Hektar ein top ausgestattetes Trainingszentrum mit 35 Boxen, Wohnhaus und mehreren Trainingspisten aufgebaut. Jetzt hat er sich entschlossen: "Ich verkaufe. Man hat mir immer gesagt: Du wirst zufrieden sein, wenn Du verkaufst. Und jetzt ist es so weit. Ich bin in einem Alter, wo ich langsam müde werde. Wenn ich ein bisschen was vom Leben haben will, muss ich jetzt handeln."

Noch gibt es keine konkreten Käufer, nur einige neugierige Anrufe: "Für so eine Anlage braucht man den richtigen Käufer. Das wird wahrscheinlich niemand aus dem Rennsport sein. So etwas kann Jahre dauern."

Pläne für die Zukunft

"Was ich mir vorstelle...wie viele andere Kollegen ein paar Boxen mieten, 20 Pferde behalten und weiter trainieren. Ich liebe meinen Job und stehe morgens immer noch gerne auf."

Zunächst aber stehen am Montag in Cagnes wichtige Starts an. Und für diesen Renntag ist er optimistisch: "In Cagnes ist nie etwas einfach, aber ich wäre enttäuscht, wenn es schlecht laufen würde."

Für den ParisTurf analysiert Romuald Mourice die Chancen einer Starter:

Geode Du Cherisay (108) - "Sie hat zuletzt auf dieser Strecke gut gewonnen. Eine richtige Stute aus Eisen. Sie hat die letzte Prüfung gut weggesteckt. Ich kann sie nicht mehr oft barfuß laufen lassen, deshalb wird sie diesmal mit leichtem Beschlag antreten. Das Feld ist stärker besetzt, aber wenn das Tempo hoch ist, wird sie wie gewohnt stark enden."

Kangala De Fael (408) - "Das ist ihr bestes Engagement des Sommers, aber sie hat die 8 gezogen… Mit einer besseren Startnummer hätten wir sogar an das Podium denken können, so wird es schwierig."

La Reine Margot (606) - "Ich hatte mir beim letzten Mal etwas mehr von ihr erwartet. Man muss aber sagen: Sie ist eine große Stute, die noch etwas Rhythmus braucht. Diesmal reiße ich ihr die Eisen hinten ab und sie bekommt zum ersten Mal ein aufziehbares Ohrnetz. Sie hat auf jeden Fall das nötige Niveau."

La Fee Margot (609) - "Sie ist hier gut untergekommen, hat aber weniger Spielraum. Sie wird innen bleiben und auf eine Platzierung zielen."

Miguel Du Cherisay (706) - "Ein Pferd, dass ich sehr mag. Wenn er reifer wird, kann er auch mal von vorne gehen. Aber ich baue ihn behutsam auf. Ich will ihn auf dieser etwas kurzen Distanz nicht verheizen. Danach hat er ein passendes Engagement über 2.925 Meter. Wenn es hier gut läuft, kann er aber trotzdem mithalten."

Mystere De l’Avre (701) - Ein schweres Pferd, dass kastriert wurde. Ich setze ihm wieder eine Viertelblende auf. Mit der Startnummer 1 hinter dem Auto wird er ein gutes Rennen bekommen und kann eine Platzierung holen."

Middle Star (705) - Er ist etwas unter den anderen einzustufen, wird aber sein Bestes geben."

ZUM RENNTAG IN CAGNES

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2.000. Sulkyerfolg für Yoann Lebourgeois - erster Erfolg für Julien Febreau

Bereits vor dem Grand Prix von Ungarn ließ der Formel-1-Kommentator Julien Febreau auf Canal+ mit einem Augenzwinkern durchblicken, dass er auf einen "New Success" warte. Die Anspielung dürften die meisten Zuschauer nicht verstanden haben, weil sie nicht wussten, dass sein erstes eigenes Rennpferd, den Namen NEW SUCCESS trägt und am Sonntag auch zum ersten Mal am Ablauf war.

Yoann Lebourgeois, der auch Mitbesitzer ist, wurde als Catchdriver für den Boccador De Simm-Sohn von Trainer Sebastien Guarato engagiert. Um 14h machte sich das Gespann vom in Frankreich bekannten Formel 1-Kommentator auf die Reise in La Ferte-Vidame. Eigentlich sollte Lebourgeois die passend zum Besitzer passenden schwarz-weiß-karierten Farben tragen, die an die Zielflagge der Formel 1 erinnern. Allerdings stand der Dress offenbar nicht zur Verfügung, sodass das Duo im "Casaque Societe" angetreten ist.

Foto: Dimitri Fortin

 

Nach einem ruhigen Start fand New Success eine Lage im hinteren Mittelfeld, rückte aber auf der letzten Gegenseite im Rush bis zur Spitze vor und war sofort einige Längen im Vorteil. Auf den finalen Metern konnte er seinen Partner austrudeln lassen, wobei er einen heranfliegenden Gegner im Rücken nicht hatte kommen sehen. Es reichte aber ohnehin für  den Erfolg mit einem Vorteil von zwei Längen, weil die Linie da war. Dies war auch der 2.000 Sieg für den Catchdriver im Sulky in Frankreich.

ZUM VIDEO

"Ich habe diesen Hengst an Sebastien (Guarato) verkauft und freue mich sehr, nun gemeinsam mit Julien (Febreau) und Marine (Costabadie), mit denen wir Miteigentümer sind, den Sieg feiern zu können", sagte Lebourgeois im anschließenden Interview. "Er hat das wirklich gut gemacht, auch wenn ich Nicky Du Verger gegen Ende des Rennens nicht mehr hatte kommen sehen. Zum Glück kam das Ziel rechtzeitig. Diese Marke von 2000 Siegen ist natürlich ein bedeutender Meilenstein, und ich freue mich sehr, sie ausgerechnet mit diesem vielversprechenden Hengst erreicht zu haben."

Julien Febreau: "Ich bin überglücklich"

Direkt aus Budapest, wo er den Großen Preis von Ungarn kommentierte, äußerte sich Julien Febreau zu seinem ersten Erfolg als Pferdebesitzer: "Natürlich bin ich überglücklich, dass er gleich sein erstes Rennen gewinnen konnte. Aber noch mehr als der Sieg berühren mich die Worte von Yoann, der ihn gefahren hat. New Success war vor dem Rennen ganz entspannt und ruhig, und im Rennen dann fokussiert und einsatzbereit nit starkem Willen und Reaktion auf Yoann's Anweisungen, der ihn genau so fahren konnte, wie er es wollte. Ich gratuliere auch Sebastien zu der großartigen Arbeit, die er mit dem Pferd im Training und in seiner Entwicklung geleistet hat. Es ist ein wunderbarer Moment, den ich mit dem ganzen Team teilen darf."

Neben dem Erfolg mit New Success war es für Yoann Lebourgeois ein rundum erfolgreicher Renntag. Er gewann außerdem mit Milady Beauty, Moment Majyc und Kawa Rare, hinzu kamen drei Platzierungen. Damit gelang ihm zum 32. Mal in seiner Karriere ein Viererpack. Und das zum zweiten Mal in La Ferte-Vidame.

 
Mittwoch 06 August 00:00 Uhr
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Luba Sonn

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Aurelie Lherete: "Die beste Werbung für uns ist ein erfolgreiches Ergebnis im Auktionsring."

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Foto: Province Courses

 

Das Haras De Sassy

Seit dem vergangenen Jahr wird das Haras De Sassy, dass von Jean-Yves und Celine Lherete gegründet und lange geführt wurde, von ihrem Sohn Antoine und dessen Ehefrau Aurelie weitergeführt.

Zu den Dienstleistungen vor Ort gehört unter anderem die Vorbereitung von Jährlingen für Auktionen. Diese Arbeit stützt sich auf die hervorragende Infrastruktur des Gestüts, insbesondere auf das integrierte Balneo-Therapiezentrum. Während die Vorbereitungen aktuell auf Hochtouren laufen, hat Aurelie Lherete sich die Zeit genommen, um LeTrot ein paar Fragen zu beantworten.

24h Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit beschreiben?"

Aurelie Lherete: "Es handelt sich um eine Tätigkeit, die viel mit Ausbildung und Vorbereitung zu tun hat. Manchmal übernehmen wir Pferde, die bisher kaum Umgang mit Menschen hatten. Da steht zunächst eine grundlegende Erziehung an. Danach geht es darum, jedes einzelne Pferd bestmöglich auf den großen Tag vorzubereiten. Wir lassen sie viel laufen, und auch schwimmen, in unserem Balneo-Therapiezentrum, wo wir einen Aquatrainer zur Verfügung haben. Das trägt entscheidend zu ihrer Entwicklung bei."

24H: "Wie gehen Sie in dieser Saison an die Auktionen heran? Mit welcher Einstellung?"

AL: "Letztes Jahr haben wir zwölf Jährlinge bei der Arqana-Trot Europa-Auktion vorgestellt. Dieses Jahr sind weniger Pferde angemeldet. Wir haben nur drei im Katalog. Die Ausgangslage ist also anders. Aber für die drei Auktionstage der französischen Selektion sind wir gut aufgestellt. Vor allem mit den "Atout"-Pferden der Familie Barbe, die dem Gestüt schon lange treu ist. Außerdem präsentieren wir etwa ein halbes Dutzend Pferde aus der Rayon- Zucht bei der Auctav-Auktion am 01. September. Wir gehen die Saison gelassen an und konzentrieren uns auf unsere Arbeit."

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenstamm in den letzten Jahren entwickelt?"

AL: "Wir haben eine stabile Basis an Stammkunden, daneben gibt es immer wieder neue, die nur punktuell mit uns arbeiten. Viel läuft über Mundpropaganda. Die beste Werbung für uns ist ein erfolgreiches Ergebnis im Auktionsring."

24H: "Haben sich die Erwartungen des Marktes, seitens Verkäufer wie Käufer, im Laufe der Zeit verändert? Falls ja, wie haben Sie darauf reagiert?"

AL: "Ja, die Ansprüche an Qualität sind deutlich gestiegen. Alles muss perfekt abgestimmt sein. Unsere Arbeit ist viel professioneller geworden. Die Erwartungen sind auf beiden Seiten dieselben: Es darf nichts dem Zufall überlassen werden, bis ins kleinste Detail. Natürlich ist das ein gewisser Druck für uns. Aber wenn das Ergebnis stimmt, ist die Freude umso größer."

24H: "Könnte man heute noch auf Videos und tierärztliche Gutachten verzichten?"

AL: "Nein. Das sind inzwischen unverzichtbare Bewertungshilfen, die sich besonders bei den Selektionsverkäufen durchgesetzt haben."

24H: "Woran erkennen Sie, ob Ihre Verkäufe erfolgreich waren?"

AL: "Im Grunde gibt es da nur einen Maßstab: die Anzahl der verkauften Jährlinge. Das ist entscheidend. Die Verkaufsquote muss stimmen. Selbst wenn ein einzelnes Pferd einen sehr hohen Preis erzielt, kann man mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden sein, wenn nur ein geringer Anteil tatsächlich verkauft wurde."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der neu anfängt und plant, seine eigenen Pferde, sowie die anderer zu verkaufen?"

AL: "Ich weiß nicht, ob ich mir anmaßen kann, Ratschläge zu geben oder ob ich dafür qualifiziert bin! Aber ich würde sagen: Er sollte so perfektionistisch wie möglich an die Sache herangehen. Seine Aufgabe ähnelt der eines Trainers, der auf ein bestimmtes Rennen hinarbeitet und dafür sorgen muss, dass sein Pferd an diesem Tag in absoluter Topform ist. In gewisser Weise ist der Auktionstag wie ein Wettkampf und der Jährling muss in Bestform präsentiert werden."

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Gianni Fascella: "Mein erstes Pferd, dass in meinem Heimatland an den Start ging"

Die erste Etappe der Europa-Tour der Trotteur Francais führte am Dienstag nach Mons und  wurde vom großen Favoriten Instrumentaliste (v. Ready Cash) souverän dominiert. Er ist ein Paradebeispiel für die französisch-belgische Freundschaft: Trainiert wird er von Sebastien Guarato im Departement Orne und läuft in den Farben des Belgiers Gianni Fascella.

Auf den Plätzen Zwei und Drei folgten die beiden Schützlinge von Maxime Bezier, Jakartas Des Pres und Hold Up Ranais, die damit das Podium komplettierten.

Foto: Lamia Leclercq

 

Ein Heimsieg hat immer einen besonderen Geschmack.

Das gilt umso mehr, wenn das Rennen den Namen Großer Preis der französisch-belgischen Freundschaft trägt. Ein starkes Symbol für Gianni Fascella, den belgischen Besitzer, der seit vier Jahren mit großem Erfolg in Frankreich Pferde laufen lässt. Auch wenn der Sieg seines Schützlings Instrumentaliste keine große Überraschung war, hatte es für den Besitzer dennoch eine besondere Bedeutung, zumal er selbstverständlich selbst vor Ort war: "Ich wohne nur 15 Minuten von der Rennbahn entfernt. Da wäre es schade gewesen, nicht kommen zu können. Außerdem war es mein erstes Pferd, dass in meinem Heimatland Belgien an den Start ging. Und wir gewannen direkt das Rennen. Einfach genial!"

Zum Rennverlauf: Nach einem gewohnten Blitzstart war Cicero Noa sofort an der Spitze zu sehen, ehe sich von weiter außen Gino Viva mit viel Druck durchsetzte. Michael Nimczyk, der für den eigentlich gebuchten Franck Ouvrie im Sulky von Instrumentaliste eingesprungen ist, wartete den Moment klug ab, bis sich die ersten Positionen gefunden haben, um dann selbst das Kommando zu übernehmen. Im Anschluss wurde das Tempo etwas beruhigt, ehe Domino Dream auf der Überseite in die zweite Position rückte und für einen Moment den Rücken des Führenden gefunden hat. Beide setzten sich auf einen Ruck vom Feld ab. Aus dem Hintergrund rückte nur noch das Duo von Maxime Bezier entscheidend nach. Und als Domino Dream kurz vor Beginn des Einlaufs patzte, konnten Jakartas Des Pres und Hold Up Ranais sehr leicht die Plätze Zwei und Drei absichern.

Gianni Fascella fasste für LeTrot noch die Reaktion von Catchdriver Michale Nimczyk zusammen: "Er hat mir gesagt, dass es ein Spaziergang war. Er musste dem Pferd nicht mal die Ohrenstöpsel ziehen. Instrumentaliste war in absoluter Topform. Schon im Heat hatte man das Gefühl, dass er glücklich war, einmal etwas anderes zu sehen, als die üblichen Rennbahnen. Das war auch eines unserer Ziele mit Sebastien - und wir haben es erreicht. Ich möchte an dieser Stelle auch Lise Guarato ganz herzlich danken. Sie kümmert sich hervorragend um das Pferd. Dieser Sieg ist auch ihr Verdienst. Sie spielt eine entscheidende Rolle."

Mit diesem überzeugenden Auftritt ist Instrumentaliste perfekt in das Abenteuer Tour Europeenne du Trotteur Français (TETF) gestartet. Sein Team hat bereits bestätigt, dass er auch auf der nächsten Etappe in Wolvega Mitte August an den Start gehen wird.

Im Interview zeigte sich natürlich auch der Trainer des Zweit- und Drittplatzierten, Maxime Bezier, sehr zufrieden: "Ich bin begeistert vom Auftritt meiner beiden Pferde. Für Jakartas ist dieser Wettbewerb eine tolle Gelegenheit. In Frankreich gibt es kaum passende Rennen für ihn. Die Reise hat er gut verkraftet, also probieren wir unser Glück auch bei der zweiten Etappe in den Niederlanden und versuchen, unsere Platzierung zu verteidigen."

Die nächsten Termine: 

Grand Prix vom Victoria Park - Wolvega (Niederlande) - 30. August

Prix Du President - Avenches (Schweiz) - 14. September

Grand Prix der Balearen - Son Pardo (Spanien) - 28. September

Grand Prix von Gelsenkirchen - Gelsenkirchen - 12. Oktober

Grand Prix der Allerheiligen (Finale) - Mons (Belgien) - 25. Oktober

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Clare Kelly: "Wenn ein Jährling nicht von einem gefragten Hengst stammt, muss er körperlich aus der Masse herausstechen"

Einen Monat vor dem Start der Jährlingsauktionen, die von verschiedenen Veranstaltern organisiert werden, stellt LeTrot in einer Serie Züchter und Gestüte vor. Die Protagonisten dieser sechsteiligen Serie sind in der Regel bei mehreren Verkaufsterminen vertreten, arbeiten im selben Bereich, verfolgen dabei aber oft unterschiedliche Ansätze in einem Beruf mit vielen Facetten.

Foto: P. Lefaucheux

 

Der letzte Teil dieser Serie über Vorbereitungstrainer für die Jährlinge hat einen britischen Akzent. Clare Kelly stammt ursprünglich aus England, lebt aber seit vielen Jahren in Frankreich. Sie hat sich in La Cochere, in der Nähe von Nonant-le-Pin, niedergelassen, wo sie mit dem Trainer Cyril Godard zusammenlebt. Pferde begleiten sie seit frühester Kindheit durch den Alltag. "Mit drei Jahren bin ich mit meinem Papa über die Weiden gelaufen. Ich glaube, schon damals hat sich mein Blick für Pferde geschärft", erzählt sie. Nach einer Zeit im Bereich der Reitpferde hat Clare Kelly sich der Vorbereitung von Traberjährlingen verschrieben. Ohne zu ahnen, wie sehr sich diese Tätigkeit entwickeln würde: "Ich habe damit angefangen, weil ich es liebe, die Pferde "in ihre Hochzeitskleider zu stecken". Anfangs habe ich das für zwei oder drei Kunden gemacht, und es lief sehr gut. Aber ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages 30 Jährlinge in Deauville haben würde."

24H Au Trot: "Wie würden Sie Ihre Tätigkeit beschreiben?"

Clare Kelly: "In diesen sehr intensiven zwei Monaten ist man im Grunde ein persönlicher Coach. Nur eben nicht für einen, sondern für 28 Jährlinge in Deauville und 20 in Caen. Man muss jedes einzelne Pferd im Blick haben und gleichzeitig alle im Auge behalten. Die Vorbereitung ist individuell auf jedes Pferd abgestimmt. Sowohl was das Training, als auch die Fütterung betrifft. Manche verkraften das Training besser, andere brauchen mehr Eiweiß oder Vitamine. Deshalb nehme ich nie mehr als 30 Jährlinge pro Auktion für diese persönliche Betreuung an. Und man muss sie schnell einschätzen können, denn zwei Monate sind sehr wenig Zeit."

24H: "Wie blicken Sie auf das aktuelle Verkaufsjahr? Wie ist Ihre allgemeine Stimmungslage?"

CK: "Ich bin optimistisch, was meine Gruppe an Jährlingen betrifft. Vor Beginn der Vorbereitung hätte ich nicht gedacht, dass wir so gut ausgestattet sind. Aber letztlich finde ich, dass wir eine schöne Gruppe haben. Einige Pferde sind auch optisch sehr ansprechend, obwohl sie nicht unbedingt aus großen Blutlinien stammen. Ich selbst wähle die Jährlinge nicht aus. Meine treuen Kunden haben immer einen Platz bei mir. Danach gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ist die maximale Zahl erreicht, nehme ich keine weiteren auf.  Allgemein spüre ich unter den Züchtern und Verkäufern etwas Unsicherheit angesichts der Lage in der Branche. Aber Auktionen sind immer unberechenbar, egal, ob die Rahmenbedingungen gut oder schlecht sind. Deshalb ist es aus meiner Sicht unmöglich, im Voraus zu sagen, wie es laufen wird."

24H: "Wie hat sich Ihr Kundenstamm in den letzten Jahren entwickelt?"

CK: "Ich arbeite viel mit "kleinen" Züchtern, also solchen, die nur wenige Zuchtstuten und entsprechend wenige Fohlen pro Jahr haben. Dieses Jahr habe ich wieder einen festen Kern von Kunden, die mir seit vier oder fünf Jahren treu sind, wobei einige mal ein Jahr ohne Jährlinge bleiben, aus unterschiedlichen Gründen. Dazu kommen neue Kunden, wie das Gestüt "Bourbon". Ich bekomme immer mehr Anfragen. Dieses Jahr musste ich ein Dutzend Jährlinge ablehnen. Ich habe ein Team um mich, aber die Verantwortung für den Betrieb liegt allein bei mir. Ich bin rund um die Uhr im Stall. Und das ohne den ganzen Papierkram mitzuzählen. Man muss sich klare Grenzen setzen, um weiterhin gute Arbeit leisten zu können."

24H: "Haben sich die Erwartungen am Markt, sowohl von Verkäufern als auch Käufern, zuletzt verändert? Und wenn ja, wie haben Sie darauf reagiert?"

CK: "Ich habe den Eindruck, dass die Käufer, ohne das negativ zu meinen, immer höhere Ansprüche an die Qualität der Jährlinge stellen. Deshalb empfehle ich allen meinen Kunden, die Pferde mit einem vollständigen tierärztlichen Gutachten vorzustellen."

24H: "Glauben Sie also, dass man heute nicht mehr auf tierärztliche Gutachten und Videos verzichten kann?"

CK: "Ich denke, nein. Das geht nicht mehr. Tierärztliche Unterlagen sind mittlerweile unerlässlich. Pferde, die ohne solche Dossiers angeboten werden, sind klar im Nachteil. Es ist auch eine Art, alle Beteiligten zu schützen. Für die Verkäufer bedeutet es zum Beispiel, dass sie ihren Preis gegebenenfalls anpassen können. Die Käufer wiederum wissen genau, was sie kaufen. Es ist eine Frage der Transparenz, und die ist sehr wichtig. Natürlich muss man verstehen, dass das für die Züchter ein erheblicher Kostenfaktor ist. Zumal zu Jahresbeginn ein erster Gesundheitscheck erfolgt, und die Röntgenaufnahmen für die Auktion müssen dann nochmals etwa zwanzig Tage vor dem Verkaufstermin gemacht werden. Aber ich bin der Meinung, dass es sich lohnt. Auch Videos und Fotos sind unverzichtbar. Ich persönlich finde es wichtig, die Pferde direkt vor Ort zu sehen, aber Video und Bildmaterial geben einen ersten Eindruck, der oft entscheidend ist. Die Tage, an denen die Aufnahmen gemacht werden, sind deshalb auch sehr arbeitsintensiv und stressig."

24H: "Welchen Rat würden Sie einem jungen Züchter geben, der gerade mit dem Ziel startet, seine Zucht zu verkaufen?"

CK: "Ich würde raten, bei der Wahl der Hengste auf Trends zu achten, denn es ist schwierig, sich bei einer Auktion gegen die Mode zu stellen, auch wenn man natürlich nie genau weiß, wie sich junge Deckhengste entwickeln. Wenn ein Jährling nicht von einem gefragten Hengst stammt, muss er körperlich wirklich aus der Masse herausstechen. Und vor allem würde ich empfehlen, gute Mutterstuten zu haben. Denn aus meiner Sicht machen sie 90% des zukünftigen Jährlings aus."

24H: "Woran messen Sie persönlich den Erfolg Ihrer Verkäufe?"

CK: "Daran, ob meine Kunden mit dem Verkauf zufrieden sind. Das ist für mich das Entscheidende. Wenn man mit nur 50% verkauften Pferden zurückkommt, ist das eher enttäuschend. Wenn wir aber 70% verkaufen, dann bin ich sehr zufrieden."

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Arnaud Chavatte: "Gabi bekommt die Order, von vorn zu fahren. Wir wollen gewinnen."

Als Neuling in diesem Wettbewerb scheint Kataki De Wallis auf der 8. Etappe des Grand National du Trot am Mittwoch in Saint-Malo bereit zu sein, für eine Überraschung zu sorgen.

Foto: SCOOPDYGA

 

Die Etappe in Saint-Malo, mitten im Sommer ausgetragen, ist traditionell ein bedeutender Termin im französischen Trabkalender. Und gute Pferde sind bei diesem Rennen fast immer mit dabei. Das Jahr 2025 bildet da keine Ausnahme. Während im vergangenen Jahr die 6jährigen dominierten und die ersten vier Plätze belegten (Ibiki De Houelle siegte vor Inexess Bleu, Igrec De Celland und Instinct D'Am), könnte in diesem Jahr die Stunde der 5ährigen schlagen. Zumindest auf dem Papier.

Allen voran: Kataki De Wallis und King Opera, zwei exzellente Vertreter des Jahrgangs, die sich mit viel Ambition der Herausforderung der älteren Konkurrenz stellen. Ein schwieriges, aber keineswegs unmögliches Unterfangen. Seit 2010 haben immerhin drei 5jährige die Etappe in Saint-Malo gewonnen: Fairplay D’Urzy (2020), Tag Wood (2012) und Romcok De Guez (2010). Alle starteten aus dem ersten Band. Auch Kataki De Wallis, der mit Startnummer 1 beinahe ausgeschieden wäre, da er der "ärmste" Teilnehmer ist, startet aus dem ersten Band. Der halbklassische Sieger (Prix Gaston Brunet) und Charly Du Noyer-Sohn zählt zweifellos zu den Höhepunkten dieses Rennens.

Sein Trainer Arnaud Chavatte wurde vom ParisTurf befragt und machte keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Beim Saisonauftakt in Bernay hatte er noch einen Trainingsbeschlag. Das Ziel war, ihn gezielt auf dieses Rennen vorzubereiten. Er ist ein heißer Kandidat für diese Prüfung. Gabi (Gelormini) bekommt die Order, von vorn zu fahren. Er hat schon gute Pferde geschlagen, die 25 Meter aufholen mussten. Wir wollen gewinnen."

King Opera will den Hattrick

Der zweite Fünfjährige mit hohen Ambitionen ist King Opera. Im Gegensatz zu Kataki De Wallis muss er jedoch 25 Meter gutmachen - eine zusätzliche Herausforderung. Doch der Schützling von William Bigeon gehört zur Spitzengruppe seines Jahrgangs und gilt als einer der Favoriten für das kommende Criterium am 13. September.

Mit außergewöhnlicher Grundschnelligkeit und zurück in Topform kann dieser Sohn von Ready Cash im Endspurt durchaus alle überraschen. Sein Trainer äußerte sich ebenfalls gegenüber dem ParisTurf: "Er hat sein volles Potenzial wiedergefunden, wie seine beiden jüngsten Siege zeigen. In Bernay (Rechtskurs) kam er gut durch die Kurven. Deshalb sollte ihm auch die Bahn in Saint-Malo liegen. Es sind einige starke Pferde dabei, und er muss 25 Meter aufholen, aber er gehört in ein Quinte-Feld und kann mit etwas Glück sogar den Hattrick schaffen."

Auch wenn die beiden "K´s" zu Recht im Fokus stehen, bleibt das Rennen weit offen. Acht Pferde wurden mit einem grünen Emoji, also mit großen Ambitionen genannt. Dazu gehören auch die beiden Starter von Marc Sassier, der das "gelbe Trikot" des Gesamtführenden mit Indy De Jyr trägt, sowie Hedic Gema. Von Jeannette Priory über Hymne Du Gers, Intouchable bis hin zu Igrec De Celland. Sie alle haben gute Gründe, an ihre Chancen zu glauben.

 
Mittwoch 06 August 09:38 Uhr
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Luba Sonn

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Marc Sassier: "Ich spüre, dass Indy De Jyr bei 100% ist"

Der Rennstall aus dem Departement Mayenne war in den letzten Wochen besonders aktiv und wird auf der achten Etappe des Grand National du Trot am Mittwoch in Saint-Malo gleich mit zwei Pferden vertreten sein: Indy De Jyr, aktuell im gelben Trikot des Gesamtführenden, sowie Hedic Gema.

Anlässlich dieses Rennens sprach Marc Sassier mit dem ParisTurf über die kommenden sportlichen Herausforderungen und teilte seine persönliche Sichtweise auf den Beruf des Trabertrainers.

Foto: JCBRIENS

 

Die Zahlen sprechen für sich.

Marc Sassier, 37 Jahre alt, verzeichnet seit zehn Jahren einen stetigen Aufstieg. 2024 knackte er erstmals die Marke von 100 Siegen in einer Saison. In der Saison 2025 liegt er mit bereits 71 Erfolgen auf Platz 8 der Trainerwertung (Platz 7 nach Gewinnsumme). Ein klarer Beleg für seinen stetigen Erfolg. Wie viele andere Trainer in den 30ern können schon behaupten, mittlerweile zur Spitze des französischen Trabrennsports zu gehören?

Trainingsbesuch in Arquenay

Bereits sechs Tage vor dem wichtigen Auftritt in der GNT-Serie empfing der Profi aus dem Departement Mayenne die Reporter auf seiner Trainingsanlage in Arquenay. Seine beiden Starter für die Etappe in Saint-Malo präsentierten sich dabei in ausgezeichneter Form. Locker und voller Energie auf den letzten Metern der Trainingspiste.

Indy De Jyr

Als aktueller Gesamtführender im Grand National Du Trot, trägt Indy De Jyr das Gelbe Trikot und muss es am Mittwoch in Saint-Malo verteidigen. Sein letzter Auftritt war der Sieg am 18. Juni in Toulouse, seitdem wurde er gezielt auf die kommende Etappe in der Bretagne vorbereitet. "Er war 15 Tage am Meer zur Regeneration und ist jetzt seit einem Monat wieder voll im Training", erklärt Marc Sassier. "Er ist in absoluter Topform. Ich spüre, dass er bei 100% ist. Er ist ein großartiges Pferd. Er kann mal zwei Rennen in kurzen Abständen absolvieren, braucht dann aber wieder eine Pause, um frisch zu bleiben. Das liebt er."

Auch wenn er mit Eisen gute Leistungen zeigt, wird Indy De Jyr erneut barfuß antreten, wie bei seinen letzten beiden Starts: "Auf kleinen Bahnen wie in Amiens lasse ich ihn beschlagen, da braucht er den Halt", so der Trainer. "In Salon-de-Provence (wo er Vierter wurde) kannte ich die Bahn nicht. Wäre er dort barfuß gelaufen, hätte er wohl um den Sieg gekämpft."

Klares Ziel: In Paris weiter in Gelb

Mit zwei Etappensiegen und der Führung zur Halbzeit der Serie ist das Ziel für Marc Sassier klar: "Es wäre schade, dass Spiel nicht weiterhin mitzuspielen. Er hat einen kleinen Vorsprung und vor allem das Niveau. Er ist genau der richtige Typ für diese Rennserie, weil er sehr anpassungsfähig ist."

Als nächste Etappe ist bereits Meslay-du-Maine am 10. September im Blick.

Hedic Gema - das zweite Ass im Ärmel

Ein talentierter Wettkämpfer wie Hedic Gema, wird ebenfalls auf der Etappe an der Smaragdküste (Cote d'Emeraude) an den Start gehen. "Wir hatten den Grand Prix Du Conceil Municipal in Vichy als Ziel ins Auge gefasst", erklärt Marc Sassier. "Er lief von vorne und zeigte eine starke Leistung und wurde Vierter. Das Rennen war sehr früh eröffnet worden, als Nicolas Bazire schon auf der Gegengeraden angriff. Aber Hedic hat sich sehr gut geschlagen und seinen Einsatz lange durchgezogen."

Beim letzten Start in Cabourg war die Ausgangslage deutlich schwieriger: "Er musste aus dem zweiten Band starten. Wir haben lange überlegt, ob wir ihn überhaupt laufen lassen, aber es lag einfach eine zu große Lücke bis zur jetzigen GNT-Etappe. Er sprang am Start, aber der Schlussabschnitt war dann sehr sauber. Er ist gut in Form. Genau wie Indy De Jyr hat er am Donnerstagmorgen im Training stark gearbeitet."

Zwei gleichwertige Pferde - aber leichte Favoritenrolle für Indy

"Beide Pferde sind rein leistungsmäßig auf Augenhöhe", meint Sassier "Vielleicht hat Hedic sogar einen Tick mehr Klasse. Aber für Mittwoch gilt meine Präferenz Indy, weil er wendiger und etwas spritziger ist."

Eine außergewöhnliche Generation

Hedic Gema gehört zum starken Jahrgang von 2017, die den Erfolg des Stalls Sassier maßgeblich mitgeprägt haben: "Sie waren von Anfang an gut, aber wir haben versucht, sie mit einem durchdachten Rennprogramm möglichst gut altern zu lassen.

Ich hatte das Glück, auf einen außergewöhnlichen Jahrgang zu stoßen. Selbst Horatius d'Ela, den ich erst später von Franck Ouvrie übernommen habe, war schon ein fertiges Pferd. Solche Pferde bekommt man nicht jedes Jahr. Man muss sie mit Sorgfalt behandeln."

Die Erfolgsbilanz

Die drei Aushängeschilder des Stalls Harley Gema, Horatius d'Ela und Hedic Gema haben gemeinsam bereits nahezu 1,3 Millionen Euro an Rennpreisen verdient.

Ein motiviertes Team - das Rückgrat des Erfolgs

Von Saint-Jean-de-Monts über Dinan bis nach Questembert und Neuille-Pont-Pierre: Das Team rund um Marc Sassier ist derzeit nahezu überall im Einsatz. Das Beispiel vom vergangenen Sonntag zeigt es eindrucksvoll. In dieser Jahreszeit ist der Ecurie Sassier permanent präsent. "Da muss alles wie ein Uhrwerk laufen", betont der Cheftrainer. "Schon beim Training muss man mit höchster Disziplin arbeiten, um mit gut vorbereiteten Pferden an den Start zu gehen. Ich habe das Glück, von einem großartigen Team umgeben zu sein. Viele meiner Mitarbeiter sind gezielt dafür ausgebildet zu den Rennen zu fahren. Ich wechsle kaum durch. Die Pferde sind genau auf sie eingespielt."

Zahlen, die für sich sprechen

Hinter Benjamin Rochard, dem unangefochtenen Top-Fahrer mit 34 Siegen in dieser Saison für das Team aus Mayenne, stehen weitere wichtige Stützen:

Alan Gendrot: 12 Siege

Paul Buhigne: 9 Siege

Alexis Bescher: 4 Siege

Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Sie spiegeln die hohe Einsatzbereitschaft des gesamten Teams wider, vom Training bis zum Rennen.

"Ein Geben und Nehmen"

"Die Atmosphäre im Team ist sehr gut", ergänzt Marc Sassier. "Alle versuchen, ihr Bestes für das Team zu geben. Und das ist genau der Geist, den ich mag.

Auch wenn jeder seine eigene Karriere verfolgt, wie zum Beispiel Alan Gendrot als Fahrer, versuche ich, sie zu fördern und umgekehrt. Es ist ein gegenseitiges Hochziehen. Der Beitrag des Stalls ist für ihre Laufbahn entscheidend. Und letztlich ist es eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten."

Langfristige Strategie

Von den 71 Siegen im Jahr 2025 wurden 20 allein von Dreijährigen errungen. Unter den zahlreichen Pferden, die man nennen kann, sind zum Beispiel Magic Love, Mojito Fraise, Miss Disco, Monza Semilly..."Ich habe etwa zehn Dreijährige auf gutem Niveau", bestätigt Marc Sassier. "Viele haben schon Gewinnsumme aufgenommen, wurden aber bewusst für die nächste Saison geschont. Und es gibt noch junge, unerfahrene Pferde, denen wir Zeit lassen. Die Pferde meiner Mutter sind nicht frühreif. Wir haben noch Reserve."

Ein solides Fundament, dass optimistisch in die Zukunft blicken lässt, ohne das man zu schnell vorpreschen muss. "Wenn wir warten müssen, tun wir das auch. Meine Besitzer sind verständnisvoll. Deshalb läuft es so gut. Sie wissen, wie ich arbeite. Für mich ist die langfristige Strategie die erfolgreichste. Wir sind hier, um mit unseren Pferden Karrieren aufzubauen. Manchmal muss man sechs Monate warten, anstatt zu früh zu starten und dadurch die Karriere zu gefährden. Meine 'alten' Pferde sind das Aushängeschild des Stalls. Sie zeigen, was wir können."

Kanto Avis - der Hoffnungsträger

Der Star der Mannschaft. In den letzten Monaten mit vier Siegen auf Gruppenebene zwischen Dezember und Juni, konnte Kanto Avis das Quartier von Marc Sassier auf ein neues Niveau heben. "Er hat beim letzten Wintermeeting einen großen Schritt gemacht. Aber er war immer schon da. Er wurde Sechster im Prix Albert Viel in 12,5 , obwohl er beschlagen war. Das war schon sehr gut. Ihm fehlten nur noch große Siege. Und er war noch nicht ganz ausgereift. Das ist jetzt anders. Er ist richtig aufgeblüht. Er hat einen großen Motor."

Nach einer sehr intensiven Decksaison steht der Sohn von Ready Cash und Ter Avis kurz vor dem Renncomeback (16. August), knapp einen Monat vor dem klassischen Saisonhöhepunkt. "Das Criterium der 5jährigen ist das große Ziel. Man hat gesehen, wie Koctel Du Dain den Prix Jean-Luc Lagardere gewann, King Opera sich gegen die Älteren in der Quinte durchsetzte... Es gibt vier oder fünf Pferde, die herausstechen. Kanto gehört dazu. Wer das Criterium der 5jährigen gewinnt, kann im nächsten Winter gegen die Besten antreten. Darüber gibt es keinen Zweifel."

Und denkt man schon an den Prix d’Amerique im Januar 2026? "Das ist noch zu weit weg", winkt Marc Sassier ab. "Er ist noch nie gegen die Älteren gelaufen. Wir schauen, wie der weitere Plan aussieht. Aber wenn er sich gut platziert und an einem B-Rennen teilnehmen kann, wird er mitmachen."

Edition Gema - eine besondere Stellung

Nach dem Rücktritt vom Rennsport am 01. März startete die Siegerin des Prix Henri Desmontils 2024 (GR I), Edition Gema, eine neue Karriere als Mutterstute. "Sie ist außergewöhnlich. Sie steht bei meiner Mutter auf dem Gestüt, auf der Koppel mit Italica Gede, der es auch sehr gut geht, und leistet ihr Gesellschaft. Edition ist tragend von Jushua Tree. Wir hoffen auf ein schönes Fohlen. Sie ist 11 Jahre alt, also genau das Alter, seit ich als Trainer in Jahren arbeite. Sie hat Fehler ausgeglichen, die ich mit ihr gemacht habe. Sie war stark. Sie hat mich weitergebracht. Sie hat auch den Stall ein bisschen ins Rampenlicht gerückt. Wir haben sie zehn Jahre im Training begleitet. Man hängt natürlich an so einem Pferd. Die Geschichte von Edition war schön und geht jetzt in der Zucht weiter."

 

 

Mittwoch 06 August 19:23 Uhr
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Luba Sonn

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Fokus der Ausgaben der Rennsportinstitution

Im Jahr 2024 wurden von Pferdewettern 9,6 Milliarden Euro auf Rennen gesetzt. Während der Großteil dieser Summe an die Gewinntickets ausgeschüttet wurde (7,3 Mrd. Euro), wurde der Rest zwischen dem Staat, den Aktiven und Besitzern in Form von Preisgeldern und der Institution selbst aufgeteilt. Doch wie genau setzt sich der Anteil zusammen, der der Institution zufällt? Der ParisTurf hat einen genaueren Blick auf die Einnahmen geworfen.

750 Millionen Euro statt 837 Millionen Euro im Jahr 2024. Das ist der Nettobeitrag, an den sich die französische Galopp- und Trabrennwelt in den nächsten drei Jahren gewöhnen muss. Dieses Budget wurde vom Staat auf Basis der Empfehlungen der IGF (Inspection Generale des Finances - Oberste Finanzaufsicht) festgelegt. Das ist eine Reaktion auf den drastischen Rückgang der Wetteinsätze im Pferderennsport und auf die Notwendigkeit, laut dem Bericht von Franck Avice, die PMU durch massive Investitionen wiederzubeleben (geplante 125 Millionen Euro über fünf Jahre).

Die Branche muss mit weniger Geld auskommen. Im Jahr 2024 nahm der Staat durch Wettumsätze und die Arbeit der Beteiligten im Rennsport 833 Millionen Euro ein. Galopp- und Trabrennen teilten sich Fördermittel in Höhe von 600 Millionen Euro. Um das Herz des französischen Rennsports am Schlagen zu halten, benötigte die Organisation rund 800 Millionen Euro. Also nahezu genauso viel, wie dem Staat zufloss.

Auf diesen Geldfluss richtet die Fachzeitung nun den Blick, denn die sogenannte "institution hippique", muss künftig den Gürtel um etwa 10% enger schnallen. Doch wo kann man sparen "Aus meiner Sicht ist das offensichtlich - überall! Das nennt man Solidarität in Krisenzeiten", antwortete ein Verantwortlicher dem ParisTurf, der wie viele andere nun bei der Aufstellung der Budgets für 2026 einiges zu überdenken hat.

Aktuellen Ausgaben der Branche:

474 Millionen Euro für den Betrieb der PMU. Die Hauptausgaben der Rennsportinstitution liegen bei der PMU

Der Großteil der Kosten entfällt auf die PMU, den Wettanbieter, der den Löwenanteil der Einnahmen durch Pferdewetten generiert. Zunächst gibt es ein Budget von 305 Millionen Euro, dass sämtliche kommerziellen Ausgaben abdeckt:

86 Mio. Euro für Marketingmaßnahmen, Werbung, externe Dienstleister, Gestaltung der Verkaufsstellen, Beratung und Studien,

104 Mio. Euro für das Personal (1.076 Beschäftigte),

64 Mio. Euro für IT-Dienstleistungen,

28 Mio. Euro für den Betrieb von Equidia, dem TV-Sender für Pferderennen (ein Teil der Kosten wird direkt von den Muttergesellschaften getragen. Insgesamt kostet der Sender etwa 60 Mio. Euro.

23 Mio. Euro für sonstige Ausgaben.

Zu diesen über 300 Millionen Euro kommen noch einmal 169 Millionen Euro hinzu, davon:

145 Mio. Euro als Vergütung für die Partner des Wettanbieters (meist zwischen 2,2% und 2,5% der Wetteinsätze),

24 Mio. Euro für weitere kommerzielle Kosten im Zusammenhang mit nationalen und internationalen Wetten.

Kosten für die Organisation der französischen Pferderennen

Nach der PMU ist die Organisation der Rennen der zweitgrößte Ausgabenblock. Dieser Bereich wird größtenteils von der FNCH (Federation Nationale des Courses Hippiques) verwaltet. Sie stützt sich dabei auf ein System, dass die verschiedenen Rennbahnkategorien und Arten von Veranstaltungen berücksichtigt.

Insgesamt werden 99 Millionen Euro jährlich aufgewendet, um rund 7.000 Galopp- und 11.000 Trabrennen in Frankreich zu organisieren:

51 Mio. Euro für Rennveranstalter sogenannter "Premium"-Meetings,

4 Mio. Euro für direkte Ausgaben der FNCH (Mieten, Aktionen, Mitarbeiter),

12 Mio. Euro für den Kampf gegen Doping. Darunter Kosten für Labore und Veterinäre,

22 Mio. Euro für den gemeinsamen Fonds, der u.a. mit 6 bis 7 Mio. Euro die Organisation der PMH-Rennen und Investitionen in die Infrastruktur unterstützt,

9,6 Mio. Euro fließen in den "Fond Eperon", der seit 2005 Projekte im gesamten Pferdesektor fördert, unabhängig vom Rennsport.

Direkte Ausgaben der Muttergesellschaften

Die Muttergesellschaften (SETF und France Galop) übernehmen direkt die Ausgaben für die Organisation ihrer eigenen Rennveranstaltungen sowie für den Betrieb ihrer Trainingszentren.

Bei der SETF belaufen sich diese Kosten auf 30 Millionen Euro:

22 Mio. Euro für Vincennes und Enghien,

4,8 Mio. Euro für Caen und Cabourg,

3 Mio. Euro für das Trainingszentrum in Grosbois.

Bei France Galop liegen die entsprechenden Ausgaben bei etwa 35 Millionen Euro.

Hinzu kommen die Kosten für die Bildaufzeichnung der Rennen:

15 Mio. Euro im Galopprennsport,

16 Mio. Euro im Trabrennsport.

GTHP - Pariser Rennbahnen

Auch die Kosten für das GTHP (Groupement Technique des Hippodromes Parisiens), das technische Personal für die Pariser Rennbahnen bereitstellt, sind in den Organisationsausgaben enthalten.

Diese belaufen sich auf 40 Millionen Euro für 60.000 Einsatztage.

Insgesamt werden damit rund 200 Millionen Euro jährlich in die Organisation von ca. 18.000 Rennen investiert. Das entspricht einem Durchschnitt von 11.000 Euro pro Rennen.

Die Spannbreite ist jedoch groß:

Hochklassige Rennen in Vincennes oder Longchamp kosten über 100.000 Euro, kleinere Veranstaltungen auf regionalen Rennbahnen hingegen nur rund 1.500 Euro.

Strukturkosten des Rennsports - SETF und France Galop

Die laufenden Betriebskosten (Personal, IT, Gebäude etc.) der beiden großen Rennsportinstitutionen belaufen sich auf:

20 Mio. Euro bei der SETF (198 Beschäftigte),

etwa 48 Mio. Euro bei France Galop (398 Vollzeitstellen).

AFASEC

Die AFASEC (Ausbildungs- und Unterstützungsverband für Rennsportberufe) hat insgesamt 33 Millionen Euro an Ausgaben.

Davon stammen 15 Mio. Euro aus eigenen Einnahmen, die nicht von der Rennsportinstitution bereitgestellt werden. Die verbleibenden 18 Mio. Euro kommen von den Muttergesellschaften.

Aufgaben der AFASEC:

Ausbildung und Gewinnung von Nachwuchskräften für die Branche,

Begleitung und Unterstützung der heutigen Fachkräfte mit Hilfen und Weiterbildungen,

Betrieb des Unternehmens Epona, das Menschen mit Unterstützungsbedarf integriert.

L’Orpesc - Zusatzrentenfonds der Institution

Am 22. April 2014 wurde ein Abkommen zur Schließung des sehr vorteilhaften Zusatzrentensystems für neue Mitarbeiter unterzeichnet. Seitdem mussten die Muttergesellschaften 38 Millionen Euro in diesen Fonds einspeisen. Finanziert wurde er ursprünglich durch nicht eingelöste Wettscheine, deren Anzahl jedoch mit dem technischen Fortschritt deutlich zurückgegangen ist. Ohne Aufwertung, wie sie die Gewerkschaften angesichts der Inflation fordern, könnte dieser Fonds in den nächsten zehn Jahren etwa 50 Millionen Euro kosten, also durchschnittlich 5 Millionen Euro pro Jahr.

Gesamtkosten der Rennsportorganisation (ohne Preisgelder)

Insgesamt, ohne die Preisgelder für die Rennen, benötigt die französische Rennsportbranche aktuell etwa 780 Millionen Euro, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das sind rund 50 Millionen Euro weniger, als dem Staat über Abgaben aus den Wetteinsätzen zufließen. Dies ist eine erhebliche Summe, die angesichts rückläufiger Einnahmen reduziert werden muss, ohne jedoch die funktionierende und eingespielte Organisation der französischen Rennen zu gefährden.

Wissenswertes über die PMU

Die PMU ist ein wirtschaftlicher Interessenverband (GIE). Und als solcher erwirtschaftet sie keinen eigenen Gewinn.

Wie finanziert sich die PMU also im Alltag?

Die Einsätze der Wetter fließen nur vorübergehend durch die PMU. Das Geld wird nach vier Tagen an die Muttergesellschaften weitergeleitet. Die PMU deckt ihre laufenden Kosten durch Kapitalabrufe bei den Muttergesellschaften (Trab/Galopp).

Die PMU wurde gegründet, um die Ressourcen zu bündeln und die Abwicklung der Wetten im Auftrag der Muttergesellschaften zu organisieren.

Die einzige eigene Aktivität der PMU ist der Online-Bereich, dessen Rechte die PMU direkt vom Gesetzgeber erhalten hat. Die gesamte übrige Tätigkeit, insbesondere das Monopol auf physische Wettannahmestellen, erfolgt ausschließlich im Namen der Muttergesellschaften, denen dieses exklusive Recht zusteht.

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Auktionen in Caen: 996 Jährlinge und Fohlen im Ring

Der Katalog der 40. Ausgabe der Auktionen in Caen bietet, wie im vergangenen Jahr, fast tausend Lots an.

Im Laufe der Jahre hat sich dieses Ereignis zu einem festen Termin in der Normandie entwickelt. Die Auktionen von Caen erstrecken sich in dieser Saison über acht Tage (am 9., 10., 11., 23., 24., 25. und 26. September sowie am 7. Oktober) und versprechen bei ihrer 40. Ausgabe erneut eine intensive Veranstaltung mit nahezu tausend Lots. Genau genommen sind es 996 Jährlinge und Fohlen, die im Katalog aufgeführt sind, den einige Branchenkenner in den letzten Tagen erhalten haben oder demnächst einsehen werden.

Bild: DR

 

Niveau des vergangenen Jahres

2024 waren 984 Lots im Katalog gelistet, wovon schließlich 902 vorgestellt und 628 verkauft wurden (Verkaufsquote von 69,2%) mit einem Umsatz von 4,6 Millionen Euro.

Diese Zahlen liegen natürlich weit über denen der allerersten Auktion am 30. Oktober 1986, bei der lediglich 88 Pferde präsentiert wurden. Damals wurde ein gewisser Ursulo De Crouay entdeckt, der für 6.000 Franc von Michel Lemoine bei Michel Casrouge gekauft wurde. Der spätere Ausnahme-Traber gewann unter der Leitung von Joel Hallais und Eric Beyersdorf sieben Gruppe I-Rennen und erzielte mehr als 1,6 Millionen Euro an Preisgeldern.

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Yohann Haret - von den Trabern zu den Galoppern

Yohann Haret, eine vor allem im Südosten Frankreichs bekannte Persönlichkeit, hat beschlossen, neue Wege zu gehen: Er schließt sich dem Ehepaar Scandella-Lacaille an, dessen Rennstall aktuell im Galoppsport große Erfolge feiert.

Foto: SCOOPDYGA

 

Yohann Haret, der über viele Jahre hinweg für die Traber im Rennstall von Yannick-Alain Briand in Fuveau verantwortlich war, hat sich entschieden, beruflich neue Wege zu gehen. Ab September wird er das Team Scandella-Lacaille verstärken. Ein Rennstall aus dem südfranzösischen Calas, der sowohl im Flach- als auch im Hindernisrennen große Erfolge feiert.

Am Mittwochmorgen bestätigte Edouard Lacaille, dessen Schützling Pierre Le Grand übrigens am Vortag in Deauville siegreich war, die Neuigkeit: "Yohann Haret wird ab Anfang September zu unserem Team stoßen. Ganz neu ist das für ihn nicht: Sein Sohn arbeitet bereits seit einigen Saisons bei uns, und er selbst war schon öfter da, um sich anzuschauen, wie unser Betrieb funktioniert. Nun hat er sich entschieden, vom Trab- zum Galopprennsport zu wechseln. Und ich denke, in diese Richtung ist der Übergang einfacher. Seine Aufgabe wird es sein, unseren ersten Stallmann zu unterstützen und uns im Alltag bei der Organisation des Stalls zu helfen. Auf jeden Fall ist das eine spannende Herausforderung, die er da annimmt."

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Lehrlings-Renntag in Pornichet

Die Trainer unterstützen aktiv den besonderen Renntag für Lehrlinge, der am Donnerstag in Pornichet stattfindet.

Nach der erfolgreichen Ausgabe des Vorjahres, findet der Renntag für Lehrlinge und Nachwuchsfahrer in Pornichet diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Für die acht Rennen des Programms (ein Amateurfahren) wurden am Dienstag insgesamt 102 Starter bestätigt. In den sieben Rennen, die speziell für junge Talente reserviert sind, sind 90 Pferde gemeldet. Das ergibt einen sehr guten Durchschnitt von fast 13 Pferden pro Rennen.

Foto: Province Courses

 

Zwei Lehrlinge, Mathis Potier und Theo Raffin, verzeichnen mit jeweils sechs Teilnahmen die höchste Anzahl an Einsätzen. Der aktuelle Spitzenreiter in den Gesamtwertungen für Reiten und Fahren, Mathis Champenois (mit insgesamt 46 Siegen), wurde für drei Rennen nominiert.

Es werden jeweils separate Wettbewerbe für Trabreiten und Trabfahren veranstaltet, bei denen die konstantesten Teilnehmer der Veranstaltung prämiert werden. Der Abend endet mit einem DJ-Set.

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Hohneck im "Vitesse de Basse-Normandie"

Am Samstag werden in Argentan vierzehn Pferde im Criterium de Vitesse de Basse-Normandie um halbklassische Ehren kämpfen. Dieses Rennen ist gleichzeitig die erste Etappe der "Trophee des Grands Prix en Regions".

Die drei reichsten Pferde der Partie werden nebeneinander starten. Der klare Favorit Hohneck startet von Startplatz 6. Direkt innen neben ihm wird sich Elvis Du Vallon auf die Reise machen, während Emeraude De Bais mit der Nummer 7 oberhalb von Hohneck befindet.

Quelle: ParisTurf

 

Hohneck, im Vorjahr Zweiter hinter seinem Stallgefährten Just A Gigolo, kehrt auf die Meile zurück. Jene Distanz, auf der er seine größten Erfolge feierte, allen voran natürlich den Elitloppet-Triumph 2023.

Der Stall Duvaldestin ist mit drei Pferden vertreten: Jack Tonic startet mit der Nummer 2 in der ersten Reihe, Falco Killer Gar, der am vergangenen Samstag in Enghien überzeugend gewann, muss sich mit dem Startplatz 8 begnügen, und Jeegha Pride (Nummer 11), die nach einer Pause wieder ins Renngeschehen eingreifen wird.

 
Donnerstag 07 August 00:09 Uhr
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DerBerliner

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104mio (104.000.000) Euro für 1076 Angestellte. Also im Durchschnitt über 100.000 Euro im Jahr pro Angestellten. Sehr ordentlich.

Donnerstag 07 August 08:25 Uhr
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Luba Sonn

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DerBerliner schreibt:

104mio (104.000.000) Euro für 1076 Angestellte. Also im Durchschnitt über 100.000 Euro im Jahr pro Angestellten. Sehr ordentlich.

Ja, und trotzdem wurde in der Chefetage in den letzten Jahren auf vielen Positionen durchgewechselt. Und im Wettbereich, also dem wichtigsten Tagesgeschäft, wurden aus meiner Sicht zwei gravierende Fehler gemacht. Beide betreffen die Quinte.

Als Erstes wurde die 4stellige Zusatzzahl abgeschafft, die immer an einen Jackpot in Millionen-Höhe gekoppelt war. Das Argument dazu war, dass man den Glücksfaktor reduzieren wolle und alle Entscheidungen auf der Piste entstehen sollten.

Als Zweites hat man dem "Glücksfaktor" doch mehr Spielraum gegeben, indem man die Quinte-Max eingeführt hat. Den Multiplikator, der nicht einmal für die erste Gewinnklasse gilt, bezahlt der Wetter auch noch mit einem Anteil aus seinem Einsatz.

Ich frage mich schon soooo lange, warum es in Frankreich keine V-Wette über den PMU-Toto gibt. Mag ja sein, dass es gar nicht funktionieren würde, aber ich würde mir gerne mal erklären lassen warum.

Interessant dazu ist auch ein Interview mit dem Trainer Maxime Busset, welches ich gegen 13h online stellen kann. Er sagt: "Die Quinte funktioniert nicht, wird aber frühestens nächstes Jahr überarbeitet."

Was er mit überarbeiten meint, kommt leider nicht zur Sprache.

Dann erwähnt er noch, dass er nach einem kürzlichen Besuch beim Hambletonian von den Amis begeistert war, wie diese den Wettmarkt präsentieren. Würde mich brennend interessieren, was Aktive wie er, über die V-Wetten denken. Wenn er dort war und fast in jedem Rennen eine Pick-Wette startet, muss ihm das doch aufgefallen sein. Und zusätzlich wird er sich darüber eine Meinung gebildet haben, weil er sonst auch im Interview über die dortige Werbung für den Wettmarkt gesprochen hat.

Wie auch immer...Man stelle sich aber mal vor, Frankreich würde wenigstens jeden Sonntag eine V6 oder V7 mit 5 Cent anbieten. Und dann kommen Renntage wie der Amerique-Sonntag oder der "Arc". Das ein eventueller Jackpot von den Traber zu den Galoppern und umgekehrt wandert, sollte kein Problem darstellen. Das war früher zumindest für den Jackpot mit der Zusatznummer auch der Fall. Einziger Unterschied wäre, dass es sich in dieser Theorie um direkten Umsatz handeln würde, und nicht wie die damilgen 50 tausend Euro, die von der PMU jeden Tag auf das "Startkapital" von 1 Mio draufgepackt wurden.

Donnerstag 07 August 13:20 Uhr
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Luba Sonn

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Stillstand im Stall Baudouin

Aufgrund einer Rhinopneumonie-Erkrankung hat der Stall von Jean-Michel Baudouin seit dem 24. Juli an keine Starter mehr stellen können. Gegenüber dem ParisTurf erzählt der sonst so erfolgsverwöhnte Ausbilder mehr.

Foto: SCOOPDYGA

 

Wer regelmäßig auf Gaspar D'Angis, Joconde Sibey und die weiteren Stars aus dem Stall Baudouin setzt, stellte sich bestimmt schon die Frage: Wo sind die Schützlinge von Jean-Michel Baudouin seit ihrem letzten Rennauftritt am 24. Juli in Pornichet geblieben? "Wir haben jetzt vier Wochen lang kein Pferd angespannt", erklärt der in Bille (Departement Ille-et-Vilaine) ansässige Trainer mit einer gewissen Resignation. Gerade am gestrigen Mittwoch, an dem die GNT-Etappe in Saint-Malo stattgefunden hat, ein Rennen, in dem er oft erfolgreich war. Nachdem 24H Au Trot die Nachricht bereits veröffentlicht hat, bestätigte Baudouin: "Die Pferde sind positiv auf Rhinopneumonie, sogar die jüngsten des N-Jahrgangs. Deshalb haben wir alles gestoppt."

Er zieht mit etwas Abstand Bilanz über die Situation: "Schon vor dem Winter war ich mit einigen Pferden unzufrieden. Wir hatten einen normalen Winter, aber einen ziemlich schlechten Frühling. Die Pferde steckten die Arbeit nicht weg, verloren an Gewicht und Muskelmasse. Also haben wir Atemwegsproben genommen und Belastungstests gemacht. Die Ergebnisse waren schlecht. Die Klinik in Grosbois hat daraufhin ein Behandlungsprotokoll erstellt. Wir beginnen am 18. August wieder mit dem Anspannen, mit dem Ziel, Ende September oder Anfang Oktober rund 45 Pferde startklar zu haben."

Ungewöhnliche niedrige Zahlen

Diese Aussagen erklären auch die ungewöhnlich niedrigen Zahlen des Stalls. Vom 01. Januar bis zum 06. August haben die Pferde von Jean-Michel Baudouin 20 Rennen gewonnen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum waren es 44 Siege im Jahr 2024, 39 im Jahr 2023, 48 in 2022 und sogar 53 in 2021.

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Marc Sassier: "Indy De Jyr lügt nicht"

Bei einer großartigen Atmosphäre in Saint-Malo, sicherte sich Indy De Jyr am Mittwoch seinen dritten Etappensieg im diesjährigen Grand National Du Trot. Der Schützling von Marc Sassier konnte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung des GNT weiter ausbauen. Trotz starker Konkurrenz aus dem Jahrgang der Fünfjährigen mit Kataki De Wallis und King Opera konnte sich der Theo Josselyn-Sohn erneut steigern und einen bedeutenden Erfolg feiern.

Foto: JCBriens

 

Zum Rennverlauf: Wie von Trainer Arnaud Chavatte angekündigt, übernahm Kataki De Wallis sofort das Kommando und führte das Feld vor Idole Of Love in den ersten Bogen. Hardi Crown trat dagegen nicht so gut wie gewohnt ein und brauchte bis zur Überseite, um aus der dritten Spur wegzukommen, weshalb nur noch die Lage in der Todesspur übrig geblieben ist. Erneut vor der Tribüne wurde er aber von Jeannette Priory abgelöst. Die Gemeinten aus dem zweiten Band lösten in diesem Moment auch die Formation auf. Als erstes wurde Indy De Jyr weit hinten im Feld aus der Deckung genommen, der mit dem Stallgefährten Hedic Gema in dritter Spur ein perfektes Führpferd gefunden hat. Auf der letzten Gegenseite hängten sich an diesen Zug auch Igrec De Celland und King Opera, der Favorit der Prüfung, ran.

Im finalen Bogen konnte Hedic Gema in die zweite Spur wechseln, was auch Indy De Jyr für ein paar Meter im Windschatten ausnutzen konnte. Im Einlauf schwärmte das Feld aber weit aus. Während Jeannette Priory schon knapp von Hedic Gema passiert war, versuchte sich der führende Kataki De Wallis mit allem was er hatte gegen die heranrauschenden Indy De Jyr und Igrec De Celland zu wehren, was letztlich nicht gelang. Jeannette Priory kam für Rang Vier zurück, während King Opera den perfekten Zug nicht mitgehen konnte und lediglich Idole Of Love auf der Linie das fünfte Geld wegschnappte.

Auf einer von den Aktiven als "tief" eingeschätzte Piste, stellte der Sieger immer noch einen Schnitt von 13,0/2.975 Meter auf. "Das war kein einfaches Rennen, aber das Pferd war wirklich top", sagte der Siegfahrer Benjamin Rochard, der an diesem Renntag nach nur vier Prüfungen bereits seinen dritten Sieg feierte. "Die Leistung war riesig."

Auch Trainer Marc Sassier zeigte sich begeistert: "Der Start war etwas schlechter als beim letzten Mal. Er lag zunächst recht weit zurück und musste auf der letzten Runde enorm zulegen. Aus dem hinteren Feld ganz nach vorne - das war stark! Ich hatte schon im Training ein gutes Gefühl. Ich kenne ihn mittlerweile in- und auswendig. Er ist ein Pferd, dass nicht lügt. Wenn es nicht passt, zeigt er es sofort. Es gibt bei ihm kein Zwischending. Und wenn er so in Form ist wie jetzt, ist er ein absolutes Top-Pferd."

Igrec De Celland, der im Vorjahr in dieser Etappe Dritter war, zeigte erneut eine starke Leistung und wurde diesmal Zweiter. Sein Fahrer David Thomain kommentierte: "Er wurde nur vom Spitzenreiter der Serie geschlagen. Ziel erreicht."

Gabriele Gelormini als Fahrer von Kataki De Wallis zeigte sich bei Equidia auch zufrieden: "Wir sind von zwei sehr guten Pferden geschlagen worden. Mein Pferd hatte erst ein Rennen in den Beinen. Mit einem zusätzlichen Start hätte er sicher näher dran sein können."

In der Gesamtwertung führt Indy De Jyr jetzt mit 56 Punkten und damit 25 Zählern Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Jamin De Brion, der seit Ende April nicht mehr im Einsatz war.

Trainer Marc Sassier genießt diesen Moment: "Ein dritter Etappensieg...das ist schon fast außergewöhnlich. Die direkten Verfolger waren heute nicht dabei, also konnten wir den Vorsprung etwas ausbauen. Wir spielen das Spiel bis zum Schluss mit. Ich freue mich auch besonders für Jean-Yves (Roullier), seinen Besitzer. Er hat schon lange Pferde und ist ein echter Liebhaber des Sports. Dass er mit Indy, einem Pferd aus eigener Zucht, so etwas erleben darf, ist eine wohlverdiente Belohnung. Es macht einfach Sinn, dass so ein Mensch Etappen im GNT gewinnt."

Das nächste Ziel ist ein Heimspiel für Indy De Jyr. Am 10. September steht die Etappe in Meslay-du-Maine an. Es könnte dann zum vierten Mal im laufenden Wettbewerb "klingeln".

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Maxime Busset: "Die Quinte funktioniert nicht"

Maxime Busset ist ein leidenschaftlicher Anhänger der Rennens in Divonne-les-Bains und hat keine einzige Ausgabe des Meetings verpasst. Er sprach mit dem ParisTurf über seinen Beruf und die enge Verbundenheit, die er mit der zwischen dem Genfersee und dem Juragebirge gelegenen Rennbahn empfindet.

Foto: SCOOPDYGA

 

Wenn man über die Familie Busset spricht, erzählt man eine bedeutende Geschichte des Trabrennsports im Osten Frankreichs. Eine Geschichte, die mi Raoul und später Noel Busset begann. Maxime Busset, würdiger Erbe einer Dynastie talentierter Aktiver, führt das Werk seines Vaters fort, der 2017 verstorben ist. "Ich bin zwischen Pferden aufgewachsen, aber so richtig Interesse für den Beruf habe ich erst gegen Ende meiner Jugend entwickelt. Zuerst habe ich bei Maurice Busset gearbeitet, dann bei Yvan Berger und Robert Jamard", erzählt Maxime Busset. Auch an der Seite seines Vaters wurde er ausgebildet und arbeitete einige Monate in den Ställen von Jean-Pierre Dubois und Philippe Allaire, bevor es ihn nach Skandinavien zog. Im Jahr 2003 heuerte der junge Mann bei Stefan Hultman an.

"Damals war es nicht einfach, im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Aber wir hatten vor nichts Angst. Ich habe mir eine Karte geschnappt und bin mit dem Auto quer durch Europa gefahren! Es war eine großartige Erfahrung. Umso mehr, weil der Stall in dem Jahr den Elitloppet mit From Above gewann, während ich mich um Naglo kümmerte", berichtet er. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich stieg er wieder in den Familienbetrieb ein, bevor er sich 2011 selbstständig machte.

"Nie ein Meeting in Divonne verpasst"

Das Sommermeeting von Divonne-les-Bains, das vom 10. bis 22. August stattfindet, ist das Highlight im Rennkalender der Region "Centre-Est" und liegt Maxime Busset besonders am Herzen. "Ich bin 48 Jahre alt, und seit 48 Jahren bin ich bei diesem Meeting dabei! Divonne, das ist Familiensache. Früher fanden die Rennen im Oktober statt. Auf Vorschlag meines Großvaters wurden sie auf den August verlegt, damit man sie gemeinsam mit der Familie genießen konnte. Es ist ein ganz besonderer Moment im Jahr, bei dem sich Trainer aus ganz Frankreich treffen. Genau das macht den Charme von Divonne aus", sagt der Trainer von Dixit Danica. Er engagiert sich seit rund 15 Jahren für das Meeting. Unter anderem in der Organisation der Rennen und der Vergabe der Startplätze.

Doch Maxime Busset engagiert sich nicht nur vor Ort, sondern auch auf höherer Ebene. Seit über zehn Jahren ist er im Trabkomitee der Region Ost-Frankreich aktiv, weiches er mittlerweile als Präsident leitet. Gemeinsam mit seinem Vorstand hat er sich zuletzt für eine Neuregelung der Gewichte im Trabreiten eingesetzt. Eine Änderung, die am 01. Juli in Kraft trat.

Wie viele seiner Kollegen macht er sich jedoch Sorgen um die Zukunft des Trabrennsports: "Wir können nicht mehr in der Vergangenheit leben. Leider bewegt sich nichts. Die Quinte funktioniert nicht, wird aber frühestens nächstes Jahr überarbeitet. Bei der PMU sitzt keiner mehr im Boot, und der Staat droht das Unternehmen in ein kommerzielles G.I.E. umzuwandeln. Das ist sehr gefährlich. Die Institutionen würden jegliche Kontrolle verlieren", warnt Busset.

Für ihn ist klar: "Wir müssen die Rennen modernisieren. Und das beginnt mit einem neuen Wettangebot, das schlanker, aber auch lukrativer sein sollte." Diese Überzeugung wurde bei seinem jüngsten Aufenthalt in den USA, wo er am vergangenen Wochenende beim Hambletonian war, noch bestärkt. "Was den Sport angeht, haben wir ihnen nichts voraus. Ich finde die Rennen dort weniger taktisch, als in Frankreich. Aber die Organisation war beeindruckend! Und mir gefiel auch die Art, wie dort Wetten erklärt werden: Im Eingangsbereich wurde ein Info-Flyer verteilt, der jeden Wetttyp für Einsteiger einfach erklärt. Davon könnten wir uns einiges abschauen."

Seine Pferde für das Meeting

Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr 2025 wird Maxime Busset beim Meeting in Divonne fünf bis sechs Pferde an den Start bringen. Trotz schwieriger Voraussetzungen. "Einige Pferde waren kürzlich krank, andere haben zu Jahresbeginn viel Geld aufgenommen und sind daher für dieses Meeting weniger günstig postiert. Dabei ist Divonne ideal, um mit eher schwächeren Pferden wieder etwas zu verdienen. Ich setze vor allem auf Latino Pass, der am 17. August startet, sowie auf Kalypsia Bond, die ihr Comeback gibt mit Blick auf ein gutes Rennen gegen Ende des Meetings", beschließt der Trainer das Interview.

 
Freitag 08 August 10:58 Uhr
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Luba Sonn

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Eric Raffin: "Colbert Wf hat geliefert"

Was für ein großartiger Eindruck, den der Italiener Colbert Wf im Prix de la Concorde am gestrigen Donnerstag hinterlassen hat. Der von Eric Raffin gesteuerte Hengst übernahm sofort die Spitze in dem über 2.875 Meter führenden Course B. Nur eine Halbe beruhigte Raffin die Fahrt, ehe er den Rest des Weges immer einen Schnitt um 12,5 fuhr. Aus dem letzten Bogen wurde es noch einmal richtig schnell. Raffin beschleunigte den Varenne-Sohn und hatte sofort einige Längen Vorsprung. Obwohl das Gespann auf den finalen Metern etwas austrudeln ließ, wurde die letzte Halbe in 08,2 gestoppt.

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"Als ich die Scheuklappen gezogen habe, hat er noch einmal richtig angezogen. Er hat mir gefallen", sagte Raffin im Anschluss am Mikrofon von Equidia. Der Schützling von Erik Bondo konnte bereits am 28. Juni auf dieser Bahn eine Quinte über die Mitteldistanz gewinnen und scheint noch Luft nach oben zu haben. "Heute waren wir nicht viele Starter, also habe ich die Initiative ergriffen und bin an die Spitze gegangen. Das Pferd zeigt durchgehend gute Leistungen. Und heute hat er das wieder bestätigt. Ziel war es, das Tempo hochzuhalten und nicht auf die anderen zu warten. Das Pferd war richtig gut und hat die ganze Zeit auf meine Anweisungen gehört. Er hat geliefert. Beim letzten Mal hatte er ebenfalls stark gewonnen und dabei In Red geschlagen, der kein Unbekannter ist."

Der Vertreter der Scuderia My Horse Srl feierte in 12,5 schon seinen vierten Sieg in Frankreich und verwies den am Toto minimal stärker beachteten Ideal Du Rocher auf Rang Zwei.

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Benjamin Rochard: "Nocive Du Choquel hat das Potenzial für große Rennen"

Bei ihrem Debüt in Le Touquet wurde Nocive Du Choquel noch von Nuage De Beaucamps und Napolitano Vero geschlagen, die ihre Leistung seither bestätigt haben. Nun feierte die exzellent gezogene 2jährige (v. Face Time Bourbon) bei ihrem dritten Start selbst den überzeugenden und ersten Karrieresieg.

Die Tochter von Emone Cruz (v. Un Amour d’Haufor), einer mehrfachen Quinte-Siegerin, zeigte sich gestern in Enghien von ihrer besten Seite. Nach einem vorsichtigen Start nahm die von Nicolas Bridault trainierte Stute in guter Position hinter den beiden führenden Platz. Mit reichlich Reserven wurde sie dann auf der Gegengeraden von Catchdriver Benjamin Rochard an die Spitze herangeführt, wo sie zur bisherigen führenden Norma Jeane aufgeschlossen hat. Bereits zu Beginn der Zielgeraden setzte sie sich mit Autorität ab und gewinnt mit großer Leichtigkeit. Ein Sieg, der ihr gutes Potenzial für die Zukunft verspricht.

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ZUM VIDEO

Ihr Fahrer Benjamin Rochard feierte mit diesem Erfolg einen Doppelpack bei der Veranstaltung, nachdem er am Vortag bereits drei Erfolge in Saint-Malo geholt hat. "Sie hat einen starken Motor und hat es heute sehr leicht gemacht", so Rochard im Interview mit Equidia. "Ihr Trainer hat im Training ein paar Dinge angepasst. Sie war heute perfekt. Sie hat mit Sicherheit das Potenzial für große Rennen."

Die am Start fehlerhaften Nostra De Launi und Nepita zeigten anschließend jeweils eine ordentliche Aufholjagd und komplettierten in genannter Reihenfolge das Podium.

Freitag 08 August 16:26 Uhr
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Gambler

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Im Rennen mit Colbert wurde Carloforte Font dritter nach einer begnadeten Fahrt von J. v. Rijn.Nach dem Start 4ter innen, ließ er sich nicht von Duvaldestin herauslocken, drehte sich aber genau im richtigen Moment um, um Rochard in der dritten aufrücken zu sehen. Er nahm Carloforte heraus und ließ Rochard passieren und hatte ein Traumrennen. Normalerweise hätte Duvaldestin eher in der zweiten Spur reagieren müssen und vorwärts fahren, so dass er dann die Traumlage hinter Rochard gehabt hätte. Wahrscheinlich hätte das an der Platzierung gestern nichts geändert, aber solche Sachen machen eben einen Klassefahrer aus. 

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