News Frankreich Trab, 21.09.2025
(hen) Am Donnerstagabend trat auf Antrag der technischen Direktion der SETF, die Regelkommission zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Diese Kommission ist dafür zuständig, Vorschläge für Anpassungen oder Änderungen im Regelwerk zu prüfen und zu formulieren (Foto: @scoopdyga).
Dabei wurden bedeutende Fortschritte hinsichtlich der Verwendung von Eisen erzielt. Insbesondere im Hinblick auf den Einsatz bei 2- und 3jährigen Trabern.
Das Thema schwelt schon lange im Trabrennsport: Manche Profis haben es im Laufe der Jahre verstanden, die aufeinanderfolgenden Regelungen zur Nutzung von Hufeisen, Platten und zum barfüßigen Auftritt zu umgehen. Stets am äußersten Rand zwischen dem, was erlaubt oder verboten ist. Doch die Kontroverse nach dem Criterium der 3jährigen am 13. September in Vincennes zwingt den Dachverband nun zum schnellen Handeln.
Der Fall Mack De Blary
Ausgestattet mit stark abgenutzten blauen Kunststoffbeschlägen, die mit Flachkopfnägeln befestigt waren und so den Eindruck von Platten vermittelten, wurde die Lücke im Regelwerk in Bezug auf die Dicke der Hufeisen von Thierry Duvaldestin mit Mack De Blary offengelegt.
Nach Informationen des ParisTurf' brachte die am Donnerstagabend per Videokonferenz einberufene Sitzung, initiiert von der Technischen Direktion der SETF und unter Teilnahme sämtlicher Mitglieder, zwei Stunden intensive Debatten.
Die Kernfragen lauteten:
"Sollten alle im Handel erhältlichen Kunststoffbeschläge (blauer Beschlag, Equishox usw.) neu bewertet werden?"
"Müssen sie künftig in die Kategorie der Platten eingeordnet werden und damit bei 2- und 3jährigen Trabern verboten sein?"
"Sollten im Sinne des Tierschutzes Ausnahmen gelten (z. B. 'Duplo', Sterneisen)?"
In einem Punkt herrschte Einigkeit: Der bestehende Regeltext muss dringend aktualisiert werden.
Das Ziel ist klar: Grauzonen sollen zu Verbotszonen werden. Durch die Anpassung der Liste der erlaubten Beschläge will die SETF weiteren Kontroversen vorbeugen und Regelumgehungen verhindern. Das Genehmigungsverfahren, zwischen Regelkommission und Trabausschuss, ist angelaufen und soll schnell abgeschlossen werden. Möglicherweise noch vor Ende September und auf jeden Fall vor Beginn des Wintermeetings in Vincennes am 31. Oktober.
Es ist daher zu erwarten, dass Kunststoffbeschläge künftig wie Platten behandelt werden: erlaubt bei Pferden von 4 bis 11 Jahren, aber bei 2- und 3jährigen nur noch feste Eisen (aus Stahl oder Aluminium), die die gesamte Hufoberfläche abdecken.
Für manche ist dies ein bedeutender Schritt, für andere völlig unzureichend. Die Abnutzung von Eisen oder Platten wirft weiterhin die Frage des Gewichts am Huf auf. Dennoch könnte die Maßnahme dazu beitragen, dass diejenigen, die Pferde am Eingang der Bahn kontrollieren, weniger in Schwierigkeiten geraten. Während einige Mitglieder des GTHP (Groupement Technique des Hippodromes Parisiens) fachlich in der Lage sind, auf einen Blick zu erkennen, ob die Beschläge regelkonform sind, stoßen die vielen ehrenamtlichen Helfer in der Provinz schnell an ihre Grenzen.
So unverzichtbar das Vereinswesen auch ist, ohne Freiwillige gäbe es in Frankreich keinen Pferderennsport, zeigt sich hier seine Verwundbarkeit. In einer hoch technisierten Wettkampfwelt, in der jedes Detail die Leistung beeinflussen kann, wird die Frage der Ausbildung und finanziellen Ausstattung der Personen, die mit der Durchsetzung der Regeln betraut sind, bald wieder in den Mittelpunkt rücken müssen. Ebenso wie die Diskussion über die Kompetenz all jener, die den Rennsport-Kodex anwenden. Sei es in Paris oder in der Provinz.