News Frankreich Trab, 12.10.2025
(hen) Wie fast jedes Jahr hielt der Saint-Leger des Trotteurs auch am Samstag in Caen zahlreiche Überraschungen bereit. Der große Sieger war dann auch Trainer Simon Rousselle, der mit seinem ersten Gruppe I-Starter in Frankreich gleich einen vollen Erfolg feiern konnte. Für seinen Schützling MEMPHIS DE BRASSE (Foto:@ scoopdyga) war es auch ein Debüterfolg, denn der Hengst absolvierte sein erstes Trabreiten überhaupt.
An diesen 11. Oktober wird sich Simon Rousselle noch lange erinnern. Der Mann, der zehn Jahre lang zu den Vertrauten von Philippe Allaire gehörte, der wiederum in diesem klassischen Monte schon zehnmal triumphieren konnte, konnte sich nun selbst in die Siegerliste eintragen. Es war ein gewagter Schritt mit einem Monte-Debütanten in ein Gruppe I-Rennen zu gehen. Noch in den Tagen zuvor, sprach er von leichten Zweifeln: "Ich war mir überhaupt nicht sicher, obwohl das Pferd schon im Sulky gut unterwegs war", gestand der 34jährige Trainer, der erst seit zwei Jahren im Haras des Bruyeres selbstständig arbeitet, und damit nur wenige Kilometer von der Rennbahn in Caen entfernt beheimatet ist. Der M-Jahrgang ist der erste, den er als Trainer selbst eingebrochen und antrainiert hat. "Ich habe das Gefühl, dass ich die Lektionen von Philippe Allaire gut beherzigt und sie exakt umgesetzt habe. Im Gruppe I-Rennen ein Debüt unter dem Sattel zu wagen, ist nicht einfach, aber Pferd und Jockey haben großartig gearbeitet. Die Zielgerade war emotional, ein absolutes Highlight."
Dieses Gefühl der Freude teilte Francois Lagadeuc voll und ganz. Für ihn war es der zweite Gruppe I-Sieg nach dem Criterium Continental 2021 mit Hohneck: "Ich freue mich sehr, hier meinen zweiten Gruppe I-Sieg zu feiern. Und das für meinen Freund Simon Rousselle. Das Pferd war perfekt. Ich saß gut im Sattel, hatte aber etwas Schwierigkeiten, ihn hinter den anderen zu halten. Deshalb habe ich mich entschieden, neben My Princess zu wechseln. Und nachdem wir im letzten Bogen die Führung übernommen hatten, hat mein Pferd bis zur Ziellinie alles gegeben."
Mit einer Zeit von 13,6 bestätigte Memphis De Brasse unter dem Sattel seine vielversprechenden Fähigkeiten, die er seit Beginn seiner jungen Karriere im Sulky gezeigt hatte. Gleichzeitig schenkt er seinem in der Zucht noch jungen Vater Gotland den ersten Gruppe I-Sieg und bringt seinen Züchtern Christian Simplice und Emmanuel Leclerc einen prestigeträchtigen Erfolg.
Die schöne Geschichte
Der zweite Platz von MISS DES BESACES im Saint-Leger des Trotteurs bleibt ebenfalls eine der bemerkenswertesten Geschichten dieses Rennens. Die Tochter von Memphis Du Rib war erst vor zwölf Tagen nach einem elften Platz im Verkaufsrennen für 20.001 Euro von Romain Larue gekauft worden und machte es in kürzester Zeit um neun Plätze besser: "Herr Karsenty wollte die Stute kaufen, um sie ab der nächsten Saison von seinem Hengst Gelati Cut decken zu lassen", erklärte der Trainer aus der Normandie, nahe Lisieux. "Aber sie hatte bereits starke Leistungen unter dem Sattel gezeigt, und ich war zuversichtlich, dass sie eine Platzierung schaffen könnte. Ich bin sehr zufrieden."
Auch ihr Jockey Alan Gendrot war begeistert, obwohl er etwas bedauerte: "Ich habe nicht genug an einen Sieg geglaubt, denn angesichts des Endspurts der Stute wäre es vielleicht sogar möglich gewesen."
Mhum Flyng startet mit Fehler
Manitas De Truchon komplettierte das Podium dieses Rennens, dass vor allem durch die schnelle Disqualifikation des großen Favoriten Mhum Flyng in Erinnerung bleibt. "Victor Saussaye, sein Jockey, und ich denken, dass das Pferd seine Aktion beim Bänderstart nach rechts nicht richtig gefunden hat", analysierte Trainer Christophe Clin. "Es war auf den Bänderstart nach links in Vincennes eingestellt und hat zu Beginn des Rennens wahrscheinlich nicht richtig mitgearbeitet. Es gibt keinen Grund zur Trauer, denn er hatte sich bereits bei den Startproben vor dem Rennen zögerlich gezeigt."
Die zweite Favoritin, My Princess, machte im letzten Bogen, nachdem sie kurz zuvor von Memphis De Brasse überholt worden war, einen Fehler. "Meine Stute hat den letzten Bogen nicht gut genommen", erklärte der Sieger der letztjährigen Ausgabe, Mathieu Mottier.