Der Prix Ready Cash brachte an diesem Sonntag in Vincennes einige der besten dreijährigen Nachwuchshoffnungen Europas an den Start. Während der große Favorit Ginostrabliggi nach der Führungsarbeit nicht mehr beschleunigen konnte, war Mack de Blary am Ende der Schnellste. Aus einer verdeckten Position setzte er den entscheidenden Vorstoß und sicherte sich den zweiten Gruppe I-Sieg seiner Karriere.
Am 16. November war Mack de Blary über die 2.700 Meter noch hinter Ginostrabliggi geblieben, nachdem er in der Senke die Spitze übernommen hatte. Das bemerkenswerte daran war, dass er an dem Tag eher auf seiner Distanz, als der spätere Sieger Ginostrabliggi zu Hause war und den besseren Rennverlauf hatte. Im Prix Ready Cash wurden diese Fakten genau gedreht. Ginostrabliggi traute man auf der Mitteldistanz, noch dazu mit der besseren Startnummer, erst recht den Sieg zu. Diesmal hatte jedoch Mack de Blary seinen erneuten Gegner stets vor sich, bevor er ihn im Einlauf klar überspurten konnte.
Der Sieger des Criteriums der 3jährigen profitierte dabei von einem maßgeschneiderten Rennverlauf, den ihm sein junger Fahrer Theo Duvaldestin verschaffte: "Wir sind praktisch in der ersten Klasse gereist. Beim Anstieg hatte ich kurz Zweifel, weil das Tempo nicht hoch war. Aber im letzten Bogen wusste ich, dass wir gewinnen würden. Maitre Jacques hat uns wie auf einem Präsentierteller nach vorne gebracht, und ich musste ihn nur noch herausnehmen, damit er beschleunigen und zum Ziel fliegen konnte (letzte 500 Meter in 08,5). Er kann alles und passt sich jedem Rennverlauf an. Er ist ein wundervolles Pferd." Für Theo Duvaldestin war es innerhalb von drei Monaten schon der dritte Erfolg auf dem höchsten Parkett.
An der Innenseite abwartend gefahren, zeigte Guglielmo Jet einen sehr starken Endspurt und schnappte Maitre Jacques ganz zum Schluss den zweiten Platz weg. Alessandro Gocciadoro äußerte bei seiner Rückkehr in den Stall ein kleines Bedauern aus: "Er hätte mit einem besseren Rennverlauf gewinnen können. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, denn viele meiner Pferde sind zurzeit krank. Einige liefern enttäuschende Leistungen, aber Guglielmo Jet hat eine starke Vorstellung geboten."
Wahres Gesicht von Maitre Jacques
Auch wenn er ganz am Ende den zweiten Platz zugunsten von Guglielmo Jet verlor, hat Maitre Jacques wieder sein wahres Können gezeigt. "Nach einem guten Start habe ich versucht, mit Ginostrabliggi, der das Tempo vorgab, eine Rochade zu fahren. Aber ich merkte schnell, dass dies nicht möglich war", erklärte Alexandre Abrivard. "Nachdem ich dann hinter den beiden Allaire-Pferden an dritter Stelle gewartet hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als rauszunehmen. Ich wusste, dass Mack de Blary direkt hinter mir war. Mein Hengst war sehr gut, auch wenn er kurz vor dem Ziel ein wenig nachließ."
Was den hochfavorisierten Ginostrabliggi betrifft, so blieb er zwar in seinem Bewegungsablauf, nachdem er früh die Führung übernommen hatte, brachte aber eine insgesamt enttäuschende Leistung. Sein Fahrer Gabriele Gelormini erklärte im Anschluss: "Schon vorher hatte ich befürchtet, dass er zu früh loslegen würde, und genau das ist passiert. Neulich über die 2.700 Meter bin ich ruhig gestartet, und er hat schnell verstanden, dass er nicht losstürmen sollte, um auf den letzten hundert Metern aufzugeben. Heute hingegen hat er sich sofort nach dem Einklappen der Flügel in Bewegung gesetzt und das ganze Rennen über gepullt. Unter solchen Bedingungen kann man nicht durchhalten. Er ist die italienischen Rennen gewohnt, bei denen man auf kleinen Bahnen schnell starten muss. Hier muss man richtig atmen können, um gewinnen zu können, und das hat er diesmal nicht geschafft."
