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Romuald Mourice: "Nur Cagnes macht mir noch richtig Spaß“

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News Frankreich Trab, 03.08.2025

(hen) Romuald Mourice (Foto:@Agence Couleur Casques) ist bekannt dafür, offen auszusprechen, was andere nur hinter vorgehaltener Hand denken. Anlässlich des Premium-Renntags am Montag in Cagnes-sur-Mer, bei dem er mit einigen seiner Schützlinge vertreten sein wird, spricht der Trainer offen über die Gegenwart und Zukunft seines Stalls.

Seine Aussage: "Nur Cagnes macht mir noch richtig Spaß", bringt seine derzeitige Stimmungslage auf den Punkt: Nur Cagnes lässt bei ihm noch echtes Rennsport-Feeling aufkommen.

Ein Mann mit klaren Worten, der sich nicht scheut, Missstände zu benennen, aber gleichzeitig mit viel Leidenschaft für seine Pferde und seinen Beruf einsteht. Die Rennbahn in Cagnes bleibt für ihn ein Ort, an dem Leidenschaft, Wettbewerb und Atmosphäre noch zusammenkommen. Etwas, was er anderswo offenbar zunehmend vermisst.

Mit drei Siegen, 11 Platzierungen und damit einem vierten Platz in der Trainerwertung, ist ihm der erste Monat im Sommermeeting gut gelungen. Bis Stand Samstagabend hatten seine Pferde 91.000 Euro eingetrabt. Romuald Mourice bleibt eine feste Größe an der Cote D’Azur. Man sieht ihn jedoch immer seltener auf anderen Bahnen im Südosten Frankreichs, was er offen begründet: "Ich will nicht mehr zu Provinzrennen fahren."

Glücklicherweise kann er sich auf Francois Tugend, einen sehr talentierten Fahrer, und Jean-Baptiste Bonet verlassen: "Die beiden sind die tragenden Säulen meines Stalls. Ohne sie würde hier nichts laufen." Aber: "Cagnes macht mir noch immer richtig Spaß. Dort gibt es ein gutes Rennprogramm für junge Pferde, die man Schritt für Schritt über mehrere Meetings hinweg aufbauen kann. Außerdem sind die Rennen dort fairer. Abgesehen von den großen Prüfungen starten alle aus dem selben Band."

Der Nachwuchs dominiert

Seine Pferde sind heute überwiegend jung, was auch eine Folge der wirtschaftlichen Realität ist: "Ich habe kaum noch "alte Pferde'", außer Geode Du Cherisay, der am Montag startet. Und ich bin keiner, der Pferde im 50/50-Modell übernimmt (Besitzer erhält 50% der Preisgelder ohne Stallkosten zu haben). Das ist leider zur Norm geworden. Außerdem sind die Rennen heute viel schneller. Es ist schwer, ein Pferd überhaupt älter werden zu lassen. Es gibt viel Verschleiß. Wer gewinnen will, muss seine Pferde mit zwei oder drei Jahren schon voll einsetzen. Viele davon schaffen es nicht langfristig."

Rentabilität wird zum Problem

Romuald Mourice macht sich Sorgen um die Zukunft: "Die wirtschaftlichen Signale sind alles andere als gut. Die PMU-Umsätze sinken kontinuierlich. Seit der Corona-Zeit sind die Kosten um 30% gestiegen, aber die Rennpreise halten da nicht mit. Um finanziell klarzukommen, müsste man riesige Zahlen schreiben, aber mit dem Personalmangel geht das nicht. Ich musste reduzieren, habe nur noch 45 Pferde im Training. Ich übernehme auch oft schwierige Pferde. Das erfordert Geduld, aber sie lohnen sich immer seltener finanziell."

Gestüt steht zum Verkauf

Trotz seiner soliden Ergebnisse, vor allem in Cagnes, ist Mourice unzufrieden: "Es wäre super, wenn ich Mieter wäre. Aber ich bin Eigentümer meines Hofs. Ich habe zehn Jahre lang investiert. Ich habe schon fast eine Million Euro an die Bank zurückgezahlt und noch vier Jahre Laufzeit. Aber mit einer so großen Finanzierung ist unser Beruf heute einfach nicht mehr tragbar. Schaut euch Jungs wie Stephane Cingland oder Kevyn Thonnerieux an. Die haben auch gekauft und kämpfen genauso."

Seit 10 Jahren ist der mittlerweile 55jährige Profi in Charleval ansässig. Dort hat er auf 16 Hektar ein top ausgestattetes Trainingszentrum mit 35 Boxen, Wohnhaus und mehreren Trainingspisten aufgebaut. Jetzt hat er sich entschlossen: "Ich verkaufe. Man hat mir immer gesagt: Du wirst zufrieden sein, wenn Du verkaufst. Und jetzt ist es so weit. Ich bin in einem Alter, wo ich langsam müde werde. Wenn ich ein bisschen was vom Leben haben will, muss ich jetzt handeln."

Noch gibt es keine konkreten Käufer, nur einige neugierige Anrufe: "Für so eine Anlage braucht man den richtigen Käufer. Das wird wahrscheinlich niemand aus dem Rennsport sein. So etwas kann Jahre dauern."

Pläne für die Zukunft

"Was ich mir vorstelle...wie viele andere Kollegen ein paar Boxen mieten, 20 Pferde behalten und weiter trainieren. Ich liebe meinen Job und stehe morgens immer noch gerne auf."

Zunächst aber stehen am Montag in Cagnes wichtige Starts an. Und für diesen Renntag ist er optimistisch: "In Cagnes ist nie etwas einfach, aber ich wäre enttäuscht, wenn es schlecht laufen würde."

Für den ParisTurf analysiert Romuald Mourice die Chancen einer Starter:

Geode Du Cherisay (108) - "Sie hat zuletzt auf dieser Strecke gut gewonnen. Eine richtige Stute aus Eisen. Sie hat die letzte Prüfung gut weggesteckt. Ich kann sie nicht mehr oft barfuß laufen lassen, deshalb wird sie diesmal mit leichtem Beschlag antreten. Das Feld ist stärker besetzt, aber wenn das Tempo hoch ist, wird sie wie gewohnt stark enden."

Kangala De Fael (408) - "Das ist ihr bestes Engagement des Sommers, aber sie hat die 8 gezogen… Mit einer besseren Startnummer hätten wir sogar an das Podium denken können, so wird es schwierig."

La Reine Margot (606) - "Ich hatte mir beim letzten Mal etwas mehr von ihr erwartet. Man muss aber sagen: Sie ist eine große Stute, die noch etwas Rhythmus braucht. Diesmal reiße ich ihr die Eisen hinten ab und sie bekommt zum ersten Mal ein aufziehbares Ohrnetz. Sie hat auf jeden Fall das nötige Niveau."

La Fee Margot (609) - "Sie ist hier gut untergekommen, hat aber weniger Spielraum. Sie wird innen bleiben und auf eine Platzierung zielen."

Miguel Du Cherisay (706) - "Ein Pferd, dass ich sehr mag. Wenn er reifer wird, kann er auch mal von vorne gehen. Aber ich baue ihn behutsam auf. Ich will ihn auf dieser etwas kurzen Distanz nicht verheizen. Danach hat er ein passendes Engagement über 2.925 Meter. Wenn es hier gut läuft, kann er aber trotzdem mithalten."

Mystere De l’Avre (701) - Ein schweres Pferd, dass kastriert wurde. Ich setze ihm wieder eine Viertelblende auf. Mit der Startnummer 1 hinter dem Auto wird er ein gutes Rennen bekommen und kann eine Platzierung holen."

Middle Star (705) - Er ist etwas unter den anderen einzustufen, wird aber sein Bestes geben."

ZUM RENNTAG IN CAGNES

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