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Romain Derieux: "Mit Go On Boy muss man einfach dran glauben"

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News Frankreich Trab, 24.05.2025

(hen) Romain Derieux bestreitet am Sonntag in Solvalla bereits seinen vierten Elitloppet. Nach seinem Sieg 2019 mit Dijon zieht er nun Bilanz über die aktuelle Form seines Champions und seine jüngsten Erfolge. Mit dem Paris Turf unterhält sich der 40jährige über seine diesjährigen Aussichten, aber auch über das "Derieux-System", welches ihn aktuell auf Rang Zwei des Trainer-Rankings bringt.

ParisTurf: "Wie geht es Ihrem Champion Go On Boy?"

Romain Derieux: "Im Moment läuft alles gut. Wie im letzten Jahr kam er nicht mit 100% Form in den Prix de L’Atlantique, aber sein Rennen hat mir sehr gut gefallen. Er musste lange Zeit außen neben Etonnant traben und wurde erst ganz am Ende geschlagen. Letztes Jahr hatte ich ihm im "L´Atlantique" vorne Platten draufgemacht, was ihm nicht gefallen hat. Außerdem war er damals zu schwer. Seit seinem letzten Rennen arbeitet er regelmäßig. Ich fahre jetzt alle fünf Tage ins Haras De Sassy, wo er deckt, um ihn auf der Bahn des Stalls Hunter Valley gezielt zu trainieren. An dieser Stelle möchte ich Matthieu Millet und seinem Team danken, die mir eine perfekt präparierte Bahn zur Verfügung stellen."

PT: "In welcher Aufmachung wird er starten?"

RD: "Er behält seine gewohnte Konfiguration für den Vorlauf (Combi-Pad und halb-beschlagene Eisen vorne, kleine Alu-Eisen hinten). Ob er im Finale barfuß laufen wird, weiß ich noch nicht. Mit seinem Huf kann ich ihm die Eisen nicht zu lang drauflassen, aber ich habe Angst, dass seine Hufe nicht genug Horn haben, um nur wenige Stunden später barfuß zu gehen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich ihm zwischen Vorlauf und Finale Harz auftragen darf. Das müssen wir vor Ort entscheiden. Letztes Jahr hat er seinen Vorlauf mit Eisen in 08,7 gewonnen, und für den Finalsieg hätte er nicht viel schneller sein müssen. Leider hat er sich damals an einem Hinterbein berührt und kam in der letzten Kurve aus dem Takt. Ich hatte die falschen Bandagen gewählt. Diesen Fehler werde ich dieses Jahr nicht wieder machen."

PT: "Wie gehen Sie dieses Ziel an?"

RD: "Er ist nicht schlechter als im letzten Jahr, vielleicht sogar ein bisschen besser. Er kennt die Reisen und bleibt vor Ort völlig gelassen. Bisher habe ich es immer geschafft, ins Finale zu kommen. Also muss ich einfach daran glauben. Die Konkurrenz ist natürlich stark, aber mit solchen Gegnern hat er sich schon gemessen. Entscheidend wird auch sein, wie viel Kraft er im Vorlauf lässt. Wie immer braucht man auch ein Quäntchen Glück."

PT: "Apropos Glück - Sie liegen aktuell auf Platz zwei bei den Trainern nach Anzahl der Siege."

RD: "Letztes Jahr war schon außergewöhnlich mit 122 Siegen, und auch die Saison 2025 läuft sehr gut an (54 Siege gegenüber 46 am 22. Mai 2024). Die Zahl der Siege steigt jedes Jahr etwas. Und das ist wichtig. Seit drei oder vier Jahren, weil ich nicht genug Personal habe, konzentriere ich mich auf die Rennpferde und kümmere mich nicht mehr selbst um die Aufzucht der Jährlinge. Zwischen den Pferden meines Vaters, meinen eigenen, denen der Familie De Sousa und einigen Besitzern schicke ich etwa 25 Pferde zum Anlernen zu David Armellini und hole sie erst nach der Qualifikation zurück. Die Auswahl ist nicht immer einfach. Und ich habe am Ende immer das Gefühl, dass es zu viele sind."

PT: "Wie viele Pferde trainieren Sie?"

RD: "Ich möchte die Grenze von fünfzig Pferden im Stall nicht überschreiten. Fast alle sind rennbereit. Ich habe immer sechs oder sieben Pferde bei Alexandre Blondeau in Grosbois im Vortraining. Wenn ich von ihm zwei Pferde zurückbekomme, gebe ich ihm direkt zwei andere."

PT: "Ihre Erfolgsquote ist beeindruckend (470 Starter im letzten Jahr für 120 Siege). Was ist das Derieux-System?"

RD: "Wie viele andere versuche ich, meine Pferde gezielt einzusetzen. Ich scheue mich nicht, viele Kilometer zu fahren, wenn ich denke, dass ich eine gute Chance auf den Sieg habe. Natürlich klappt das nicht immer, aber ich vermeide es, einen Transporter loszuschicken, wenn die Erfolgschancen gering sind."

PT: "Woher kommt Ihre Liebe zur Cote D’Azur?"

RD: "Meinen ersten Sieg im Rennen habe ich in Cagnes-Sur-Mer errungen, und ich habe dort auch ein Meeting bei Alain Laurent absolviert, als ich noch Lehrling war. Am Anfang meiner Trainerkarriere bin ich mit einem großen LKW und mehreren Pferden dorthin gefahren - und habe gewonnen. Es hat mir dort schnell gefallen und ich habe vermutlich kein Meeting in den letzten fünfzehn Jahren verpasst. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich würde lieber nur in Vincennes starten, aber dort ist das Niveau sehr hoch. Ich gewinne lieber in Cagnes als Vierter in Paris zu werden. Ich kenne das Programm im Süden gut, und oft finden meine Pferde dort passende Rennen."

PT: "Wie organisieren Sie Ihre Meetings?"

RD: "Ich miete Boxen vor Ort, lasse aber keine Pferde dort. Der Transporter fährt am Vortag der Rennen los und kommt am nächsten Tag wieder zurück. Es dauert neun Stunden, um von meinem Standort nach Cagnes-Sur-Mer zu fahren. Wenn ich zehn Starter an zwei Tagen habe, nutze ich manchmal einen Transporteur. Da ich in der Nähe des Flughafens Orly bin, kann ich morgens meine Pferde arbeiten und dann am späten Vormittag ins Flugzeug steigen. So klappt es gut. Und wenn ich das noch zehn Jahre so durchhalten könnte, wäre das genial (lacht)."

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