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Robbin Bot: Bronzehelm fest im Visier

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Nachschau Berlin-Mariendorf, 14.12.2020


Einen Riesenschritt auf dem Weg zum Bronzehelm tat Robbin Bot. Der junge Familienvater ging mit einem Vorsprung von zwei Punkten gegen den heute beschäftigungslosen Josef Franzl in die letzten 2½ Rennwochen des durch den Corona-Lockdown im Frühjahr arg durcheinandergewirbelten Rennjahrs und unterstrich gleich im 1. Rennen, wie er den Abend auf der Derby-Bahn, der bis auf das letzte Rennen auch in Frankreich über die Bildschirme - nein, nicht flimmerte, sondern glasklar zu verfolgen war, zu gestalten dachte. Quick Winner - nomen est omen - war weder von Startreihe zwei noch einer Sause durch die vierte Schlussbogenspur aufzuhalten, bei der die Besucher im Casino, so denn welche zugelassen worden wären, um ihre Programme hätten fürchten müssen, und kanzelte die konsternierten Mitstreiter locker um 2½ Längen ab.

 

Den zweiten Elfer verwandelte Bot nicht minder souverän mit dem hochtalentierten King of the Hill, der auch beim zweiten Auftritt geradezu königlich dominierte. Diesmal übernahm der junge Familienvater das Zepter nach 700 Metern mit dem dreijährigen Wallach, der nach Ansicht von Trainer Mats Strandqvist vor einer großen Zukunft steht. Kein Wunder, haben doch mit Unforgettable und Expo Express zwei seiner Brüder das deutsche Derby gewonnen, und auch der Rest der Familie ist mit Yankee Elmo, Juan Les Pins und Flashback aller Ehren wert. 


Und weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, knallte der 29jährige in identischer Manier den nächsten „Strafstoß“ rein mit dem mächtigen, nunmehr zum vierten Mal en suite nicht zu boxenden Englishtown. Der ebenfalls von Strandqvist trainierte Wallach schlug die harte Tour an und kurbelte von der „8“ so lange durch Spur zwei, bis ihn Rolfi für die Schlussrunde auf die Kommandobrücke ließ. Dort fühlte sich der Sam-Bourbon-Sohn pudelwohl, legte beliebig Schippchen um Schippchen drauf, setzte sich ganz leicht vom Dauer-Zweiten Rolfi ab und bescherte seinem Steuermann einen 69:64-Vorteil gegenüber Franzl, den es nun bis zum Ende der Saison zu verteidigen gilt. 


Alle Sieg-Träume reiften jedoch für den Himmelsstürmer nicht. Nichts zu löten gab‘s für seinen bei 1,3fachen Sieg-Odds klar favorisierten Bavaro, obwohl der SJ’s-Caviar-Sohn 1.300 Meter vor Schluss ohne großen Aufwand in Front kam. Seinen Aufwind bestätigte nämlich Arabesk Hazelaar, der erneut mit Dennis Spangenberg dem leichten Handicap-Sieg einen aus der Todeslage höchst beeindruckenden folgen ließ und noch lange nicht am Ende seiner Fahnenstange angekommen zu sein scheint. Selbst Rang zwei musste Bavaro an den in seinem Windschatten lauernden Ijsvink abtreten. 




Bei den Reichen schoss Major Ass den seit vier Auftritten ungeschlagenen Paris Turf ab, obwohl der mit Thorsten Tietz vorneweg alle Vorteile auf seiner Seite hatte. Der stählernen Härte des sich nach 900 Metern an seiner Flanke festbeißenden Varenne-Sohns, der Berlins zehnfachem Fahrerchampion Michael Hönemann mal wieder ein Erfolgserlebnis verschaffte, war der braune Ukrainer jedoch nicht gewachsen.



 

Im Gegenstück, dem Match für die Ärmsten, hatte Josef Sparber nicht zu viel von seinem Debütanten Klaus Hazelaar versprochen, der eine Runde vor Schluss Mister Joni H am Regiepult ablöste und sich einen Kilometer später leicht und locker von seinem Verfolger absetzte, der den Ehrenplatz ebenso sicher hatte. Der dreijährige Fuchshengst hinterließ einen prächtigen Eindruck und „wird zweifellos seinen Weg machen“, so der Bayer aus Tirol.


Schwer auf die Folter gespannt wurde die Wettgemeinde von den Franzosentrabern, die erst nach zwei Fehlversuchen auf die zwei Kilometer weite Reise entlassen wurden. Fend d’Ukraine nutzte die 20 Meter Vorsprung, bolzte gnadenlos Tempo, warf aber eingangs der Zielgeraden das Handtuch im Galopp, als der aus dem zweiten Band nicht minder zackig in die Gänge gekommene Fighter Pilot ihn zum Kampf stellte. Der Rest war ein Leichtes für den von Josef Sparber für Thorsten Tietz gesteuerten Fuchswallach, der für den vierten Treffer in Serie von den Zulage-Kameraden Expandable Hope, Dream Gibus und Dalton du Demon nicht mehr ins Schwitzen zu bringen war.



 

Zum krönenden Abschluss blieb im mitreißendsten Duell des Abends Robbin Bot ein vierter Punkt knapp verwehrt. Trotz Todesspur kannte seine Prigana keine Angst vor großen Namen oder Serien, wollte sich partout nicht mit dem Ehrenplatz gegen den sofort in Front gedüsten Purple Rain zufrieden geben und zwickte und zwackte ihn unerschrocken. Es war längst nicht entschieden, wer den letzten Mariendorfer Coup vor dem Weihnachtsfest landen würde, als die wackere Lady 120 Meter vorm Ziel aus dem Tritt kam und somit für den im Sauseschritt durch die Gewinnklassen eilenden Fast-Photo-Sohn zum siebenten Mal in Folge Prince‘ Millionen-Hit erklang. In Thorsten Tietz‘ Hand bleibt der Wallach unbezwungen, doch hing die weiße Weste heute am seidenen Faden. Schwer nachvollziehbar daher das Votum des Zielrichters, der einen „leichten“ anstelle des tatsächlich hart erkämpften Sieges gesehen haben wollte. In momentanen Zeiten, in denen keine schriftliche Rennnachschau veröffentlicht wird, eine höchst irritierende Aussage für all jene, die sich bei folgenden Einschätzungen auf den blanken Rennbericht verlassen.

 

Verlass hingegen war auf die Wetter - vor allem über die PMU-Schiene. Dank der garantierten zehn Prozent Rendite stemmten die Platzwetten auf die „brandheißen“ Englishtown und Purple Rain, an denen die französische Organisation nichts verdiente, jenen Umsatz auf fast zwei Millionen Euro. Das rasierte einiges vom „deutschen“ Ertrag ab, der für den ungewohnten Termin mit 8.970,29 Euro pro Rennen recht präsentabel war.

 

Umsatz bei 8 Rennen: 71.762,31 Euro (incl. 63.762,29 Euro Außenumsatz) 

Umsatz PMU (Rennen 1 bis 8): 1.976.472,97 Euro 

Nächster Renntag des BTV: Sonntag, 27. Dezember 2020 


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