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Rennstall einfach "abonnieren"

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News Frankreich Trab, 12.10.2025

(hen) Im Ausland ist das Modell teilweise sehr beliebt: der Besitz eines kleinen Prosezentsatzes eines Pferdes oder eines ganzen Rennstalls. In Frankreich ist diese Form des Teilbesitzes jedoch (noch) kaum verbreitet. Der junge Pferderennsport-Enthusiast Romain Riviere möchte das nun ändern und lädt dazu ein, den Schritt zu wagen. Dem ParisTurf erklärt er die Hintergründe.

Ein Abonnement abschließen - dieser Begriff klingt in der heutigen Zeit natürlich sehr vertraut in vielen Ohren. Und auch bei den Pferderennsportfans, die ihre Leidenschaft täglich ausleben, könnte das neue "Abo" Anklang finden. Darauf setzt Romain Riviere, der einen brandneuen Gemeinschaftsstall ins Leben gerufen hat, der den Namen "Coeur de Galop" trägt. "Seit drei Jahren begleite ich meinen Vater zum Festival von Cheltenham, und auch 2026 fahren wir wieder hin", erklärt der 25jährige, der hinter diesem Konzept steht. "Dort habe ich gemerkt, dass der Rennsport viel zugänglicher ist als in Frankreich. Wenn man mit den Leuten spricht, sagen sie alle: 'Ich habe ein Pferd, dass diese Woche läuft, ein anderes startet dort, noch ein anderes woanders', obwohl sie in Wirklichkeit nur ein oder zwei Tausendstel eines Pferdes besitzen. Das ist unglaublich! Warum sollte man so etwas nicht auch bei uns schaffen?"

Mit einem Abschluss in Handelsmanagement in der Tasche und ohne den Wunsch, in die Reifenbranche seines Vaters einzusteigen, begann das Projekt in seinem Kopf. Ein Vorhaben, das alles andere als einfach war. Ganze drei Jahre arbeitete er daran.

Eine erste Anwaltskanzlei wies sein Konzept ab, doch der junge Unternehmer gab nicht auf. Schließlich fand er Unterstützung bei der Pariser Kanzlei INSCIO, die ihm half, das Projekt zur Umsetzung zu bringen: "Ohne sie wäre alles wohl in der Schublade geblieben. Um die Sache zu vereinfachen, sind wir davon ausgegangen, dass die Kunden Abonnenten des Projekts sind. Sie kaufen also keinen Anteil an einem Pferd, sondern ein Jahresabonnement. Ich habe eine Menge Geld investiert, um das Projekt juristisch sauber aufzustellen, und meine Anwältin hat das Ganze anschließend France Galop vorgestellt."

Wie funktioniert es?

Interessierte zahlen ein Jahresabonnement von 76,41 € (inklusive Steuern), um das Erlebnis mitzuerleben. In diesem Fall für Le Matelot, einem 3jährigen Ectot-Sohn, der im Südwesten Frankreichs unter der Obhut von Damien de Watrigant trainiert wird.

Insgesamt stehen 2.000 Abonnements zum Verkauf. Rund sechzig davon sind bereits vergeben, hauptsächlich an Personen zwischen 60 und 80 Jahren, die das junge Projekt unterstützen. "Im Moment wird nur ein Pferd angeboten", erklärt Romain Riviere. "Das Ziel ist es aber, künftig mehrere zu haben - einen Traber, einen Galopper, ein Hindernispferd, verteilt über verschiedene Regionen. Mein Traum wäre, dass man unsere Farben in ein paar Jahren überall in Frankreich auf den Rennbahnen sieht. Es ist ein Rennstall der neuen Generation, in dem die Menschen den Rennsport so erleben können, als wären sie Miteigentümer, ohne die Verpflichtungen und hohen Kosten, die ein echtes Pferd mit sich bringt. Sie zahlen nur einmal im Jahr in Form eines Abonnements."

Wer sich der Initiative anschließt, erhält wöchentliche Informationen zum Training des Pferdes, Videos, Stallbesuche sowie die Teilnahme an Verlosungen, bei denen man Zugang zum Führring bekommt. Außerdem werden 100% der Gewinne, nach Abzug der Anteile für Trainer und Jockey, an die Abonnenten ausgeschüttet: "Wenn man also 1/2000 des Projekts hält, bekommt man auch 1/2000 der Gewinnpämie, die auf die Farben entfällt, bei jedem Rennen. Einen Monat vor Ablauf des Jahresabonnements erhalten die Teilnehmer eine Nachricht, in der sie gefragt werden, ob sie zu geringeren Kosten weitermachen möchten. Wenn nicht, endet das Abenteuer, und sie bekommen ihren Anteil an den Gewinnen ausgezahlt."

Der erste Trainer der Besitzergemeinschaft Damien de Watrigant sieht die Idee positiv: "Er meinte, unter den 2.000 Kunden könnten sich ja einige finden, die etwas mehr finanzielle Mittel haben und vielleicht den nächsten Schritt gehen wollen - wie etwa ihre eigenen Farben zu beantragen. Genau das ist das Ziel: möglichst viele Menschen für den Rennsport zu begeistern."

Auch für die PMU könnte das Konzept interessant sein, meint Riviere: "Wenn jeder der Teilnehmer ein paar Einsätze auf 'sein' Pferd tätigt, kann das auch einen positiven Effekt haben."

Weitere Informationen gibt es auf COEUR-DE-GALOP.COM sowie in den sozialen Netzwerken.

An diesem Sonntag wird Le Matelot unter anderem gegen Reach The Sky in Tarbes antreten. "Für den Werbeeffekt hätte ich es lieber gesehen, wenn Le Matelot am Arc-Sonntag im Grand Handicap des Flyers gelaufen wäre", erklärt Romain Riviere, "aber sein Trainer wollte lieber auf Nummer sicher gehen und ihn in Tarbes starten lassen. Ich hoffe, dass er sich in diesem Klasse-2-Rennen, dem Prix du Cabaliros, gut schlägt, auch wenn er es dort unter anderem mit Reach The Sky zu tun bekommt, einem hoch eingeschätzten Schützling von Patrice Cottier, der am 11. Mai in Longchamp in der Poule d’Essai des Poulains den siebten Platz belegte. Ja, wir glauben, dass er in Verbindung mit Fabrice Veron durchaus in der Lage ist, unter die ersten Drei zu laufen."

Anmerkung: Le Matelot bendete das Rennen als Sechster.

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