News Frankreich Trab, 08.08.2025
(hen) Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard (Foto:@scoopdyga) als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben.
Mit einer derzeit starken Stallform, fünf Siege seiner Schützlinge seit Sonntag, hofft Matthieu Abrivard, auch in den kommenden Tagen weiterhin erfolgreich zu sein. Besonders setzt er auf Keops Begonia, der am Samstag beim Premium-Renntag in Argentan an den Start geht.
Starter der kommenden Tage
"Am Samstag geht es nach Argentan mit Keops Begonia (208). Ich bin ein wenig frustriert. Es ist ein passendes Rennen für ihn, aber wir haben die Nummer 8 hinter dem Auto gezogen. Wenn man am Start zu viel riskiert, um eine gute Position zu bekommen, kann das später teuer werden. Wenn man aber zurücknimmt, ist das bei 14 Teilnehmern auch nicht einfach. Beim letzten Start in Cabourg fehlte ihm ein wirkliches Rennen. Er ist ein zuverlässiges Pferd, läuft immer gut, und ich rechne mir etwas aus. Einziges Manko bleibt eben seine Startnummer.
Am Sonntag fahre ich nach Royan, unter anderem mit My Lady Desbois. Sie ist zwar noch etwas schwierig, zeigt aber in letzter Zeit klare Fortschritte. Beim letzten Mal in Pornichet wurde sie nur von einer Stallgefährtin, Maya Du Pommeau, geschlagen, die danach auch in Langon gewann. Also eine gute Chance. Ich fahre gewissermaßen auch ihretwegen dorthin. Sie könnte ihren Tag haben.
Im selben Rennen läuft auch Miroitante De Padd, die zwischen guten Leistungen und Disqualifikationen schwankt. Sie ist brav, und ich bin mit beiden Stuten zuversichtlich.
Ich fahre zum ersten Mal Lagotero. Ich kenne ihn zwar nicht, aber seine letzten beiden Auftritte in Pornichet waren ordentlich, also wird er in Form antreten. Mal sehen.
Kalimba Louna kommt von einem Trainer, der immer überlegt startet. Ihren Leistungen nach mag sie Royan: kürzlich wurde sie dort Dritte, im Frühling hat sie sogar gewonnen. Ich sollte mit ihr vorne mit dabei sein.
Letzte Woche in Langon wurde ich mit John Steed zwar von einem starken Gegner geschlagen, aber es war trotzdem eine gute Leistung. Die Bahn in Royan wird ihm gefallen. Er kann gewinnen.
Ideal Madrik hatte einen ordentlichen Karrierestart, danach einen Durchhänger, aber jetzt scheint er wieder in Form zu sein und kann in diesem Feld auf sich aufmerksam machen. Wenn das Rennen gut läuft, sind wir dabei.
Im Grand Prix versuche ich mit Infiniment Citron das Triple. Wir haben dort schon zweimal gewonnen. Ein dritter Sieg ist möglich. Er liebt Gras und Rechtskurse, kann alles. Für mich ein klarer Favorit. Gleiches gilt für Invincible Bourbon, der vorne gut positioniert ist. Er darf nur nicht zu sehr pullen, aber normalerweise sollte er seine jüngste Leistung aus Les Sables-d’Olonne bestätigen. Zwei Siege in Folge sind absolut drin.
Am selben Tag gehen in La Roche-Posay Matariki und Ikyta de la Vallee an den Start. Erstere hat sich beim Debüt auf dem Gras von Durtal noch fehlerhaft gezeigt, aber sich bei ihrem letzten Auftritt in Les Sables-d’Olonne (Dritte) gut geschlagen. Nach einem etwas unglücklichen Rennverlauf kam sie stark ins Ziel. Jetzt läuft sie wieder links herum auf Gras - das wird ihr liegen. Es ist ein kurzer Abstand zum letzten Rennen, aber wenn alles passt, kann sie noch besser laufen.
Ikyta De La Vallee liebt Grasbahnen. Das Feld ist gut, aber die Stute ist ebenfalls in Form. Eine weitere gute Chance, zumal Jean-Etienne sie gut kennt und mit ihr schon gewonnen hat.
Auch am Sonntag fährt Damien Bonne für mich drei Pferde in Sable-sur-Sarthe. Den Auftakt macht Monroi Du Gers. Ich habe ein bisschen Druck, denn er ist der Vollbruder von Duel Du Gers, aber er trabt gut. Bei seinem Debüt in Royan wurde er nur von einem starken Pferd von Etienne Dubois geschlagen. Ich hoffe, dass er diesmal als Erster durchs Ziel geht. Er kommt besser links herum zurecht, ist ein feines Pferd und arbeitet gut.
Mit Lypstic Atout bin ich zuletzt zweimal von vorne gegangen. Das war keine gute Taktik. Ich habe ihn gegen den Strich gefahren. Deshalb soll Damien ihn diesmal ruhig angehen und auf den letzten Metern kommen lassen. Dann kann er ein solches Rennen gewinnen.
Hotel Mystic zeigt konstante Leistungen. Beim letzten Mal in Vichy war Hades De l'Iton einfach zu stark. Er kam auch etwas weit hinten ins Rennen, hat aber gut gefinisht. Er ist in Topform. Ich hätte ihn auch nächste Woche in Enghien laufen lassen können, aber da war es nicht sicher, ob er drin bleibt. Jetzt ist es ein Heimspiel. Auf Gras fühlt er sich wohl. Ich würde mich freuen, wenn er endlich wieder gewinnt. Das hätte er für seine Mühe und Konstanz verdient. Er wird nicht weit weg sein vom Sieg.
Mit Jazz De Padd, den mein Cousin Pierre fährt, bin ich etwas ratlos. Zuletzt in La Ferte-Vidame lief er schwach. Eigentlich sollte er mein Trumpf für den Sommer sein, aber momentan ist er "geschmolzen". Er muss sich wieder beweisen. Das Potenzial ist da.
Am Dienstag geht es nach Saint-Malo, wo ich Mamzelle Des Plans fahren werde. Die Strecke liegt ihr. Sie hatte ein gutes Debüt, war danach aber fehlerhaft. Es wird ihr erstes Rennen auf festem Belag, aber das sollte ihr ebenfalls liegen. Ich werde noch weitere Fahrten dort übernehmen, weiß aber noch nicht genau welche."
Frank Gio - ehrenvolle Niederlage
"Frank Gio ist gut gelaufen, aber wir sind auf einen Falco Killer Gar in Topform getroffen. Es war lange her, dass Frank Gio aus dem Band gestartet ist, und der Start war etwas zäh. Trotzdem habe ich die Ruhe bewahrt, denn ich dachte, ich könnte mich ohne großen Aufwand an die Spitze heranarbeiten, aber Clement Duvaldestin hat das Rennen souverän von vorne kontrolliert. Er war stark.
Die letzte Runde wurde in einem hohen Tempo gefahren, und es war alles andere als einfach, die ganze Zeit neben ihm zu gehen. Trotzdem habe ich beim Einbiegen in die Zielgerade noch daran geglaubt. Doch der Sieger konnte sich direkt vor unserer Nase wieder absetzen. Man muss sich für diesen zweiten Platz wirklich nicht schämen. Besonders wenn man sich die Tracking-Daten anschaut, die sehr gut sind. Mein Pferd ist ordentlich gelaufen, war vielleicht ein wenig weniger spritzig als sonst. Er ist jetzt in die Pause gegangen, um neue Kraft zu tanken, und wird auf den "UET" vorbereitet. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass er in Vincennes am stärksten ist."
Der Stall ist in Form
"Wir hatten ein gutes Wochenende mit mehreren Platzierungen und dem Sieg von Must De Banville in Rochefort-sur-Loire. Zu Wochenbeginn lief es ebenfalls stark mit vier Siegen und einem zweiten Platz in fünf Rennen.
Besonders erwähnen möchte ich Macinaggio, einen Hengst, den ich sehr gern mag. Er war nicht voll durchtrainiert, aber fit genug, um eine gute Leistung zu zeigen. Das Rennen entwickelte sich genau nach meinen Vorstellungen. Ich konnte ihn im Windschatten verstecken, ohne Energie zu vergeuden. Als es auf den Sprint ankam, hatte er genug Reserven in den Beinen und konnte sich durchsetzen. Das ist ein sehr positives Zeichen.
Auch der Sieg von Lisa De Pervenche hat mir gut gefallen. Sie hat deutlich souveräner gewonnen als beim letzten Mal, als sie noch sehr nervös war. Wir haben ein paar Kleinigkeiten verändert, und das hat sich ausgezahlt. Zeit und Auftreten waren überzeugend.
Mit Lilou de Guoz war ich zuversichtlich und sie hat mit einem dritten Sieg in Folge ihre Erwartungen erfüllt. Sehr vielversprechend. Jetzt gilt es, die positive Dynamik beizubehalten."
Viren weiterhin ein Problem
"Viele Ställe haben derzeit mit Virusinfektionen zu kämpfen, was sowohl für uns Profis als auch nach außen hin in der Kommunikation schwierig zu handhaben ist. Durch den häufigen Wetterwechsel und die zunehmende Verbreitung von Borreliose bleibt die Lage angespannt.
Pferde sind Leistungssportler. Wird ein Stall von Krankheit getroffen, hat das immer auch finanzielle Folgen. Es kommt kein Geld rein, der Stress für Trainer steigt, und das ist wohl auch ein Grund, warum man weniger offen über solche Situationen spricht. Wenn alles gut läuft, redet man gerne. Aber wenn der Betrieb stillsteht, muss man erst mal alles neu aufbauen. Und zwar in die richtige Richtung.
Oft bemerken wir beim morgendlichen Training gar nicht, dass ein Pferd angeschlagen ist. Man bringt sie zwar auf Touren, aber nie so an die Grenze wie im Rennen. Erst nach ein oder zwei schwachen Starts merkt man, dass etwas nicht stimmt. Und wenn man dann pausieren muss, folgen oft Wochen voller Zweifel. Meistens ohne Einnahmen. Und das Geld ist leider nach wie vor der Schlüssel zu allem."