News Frankreich Trab, 04.10.2025
(hen) Regelmäßig gibt Matthieu Abrivard (Foto:@ scoopdyga) als Konsultant für den ParisTurf seine Einschätzung auf kommende Starter aus seinem Quartier und auf Fahrten als Catchdriver ab. Zudem blickt er noch einmal auf die kürzlich zurückliegenden Rennen und erklärt, welche Pferde ihm besonders gut gefallen haben. In dieser Ausgabe spricht er unter anderem über die Regeln zum Beschlag, blickt nochmal auf den turbulenten UET-Vorlauf zurück und verrät seinen Favoriten im Arc de Triomphe.
Samstag in Laval
"Joueuse Du Mirel (111) läuft mit Eisen auf hartem Boden. Sie ist in ihrer Klasse, hat aber auch keinen Spielraum mehr. Wir werden vorsichtig fahren und versuchen, sie ins Ziel kommen zu lassen. Wenn sie in Form ist, hat sie einen starken Endspurt. Läuft alles glatt, ist ein kleiner Platz drin. King Fromentro (212) ist ein gutes Pferd. Er wird sich in Laval wohlfühlen. Ich bin ziemlich zuversichtlich - er könnte gewinnen.
Lawman (314) zeigt mal gute, mal schwächere Leistungen. Er hatte eine gute Phase, die letzten Rennen waren etwas weniger überzeugend. Wenn er gut drauf ist, ist er vorne mit dabei.
Für Izia De Mongival (409) ist es ein gutes Rennen. Läuft es ohne Störungen, wird sie stark ins Ziel kommen. Dieses Feld liegt ihr."
Sonntag in Segre (PMH)
"Infiniment Citron (613) läuft wieder auf Gras. Auf diesem Belag ist er fast fehlerfrei. Der kleine Kerl ist gut drauf. Zuletzt war er in Vincennes unterwegs. Es liegt nicht daran, dass er die Bahn nicht mag, aber den Anstieg dort packt er nicht. Wir wollen versuchen, seine Saison schön zu beenden. Die anderen Starter an diesem Tag sind für mich Neuland. Mal sehen...
In Cordemais (PMH) hat Hotel Mystic (605) Startplatz 5 hinter dem Auto und läuft mit Jean-Philippe Monclin. Beim letzten Mal hätte er in Vincennes gewonnen, aber die lange Gerade von Enghien lag ihm nicht. Er gab nicht alles. Am Ende wurde er Dritter. Die Leistung war gut, aber ich fand ihn nicht besonders ehrgeizig. Jetzt läuft er recht dicht hintereinander, aber er ist in Form. Nur: ich kann ihn nicht ohne Eisen starten (siehe Statement unten). Lilie d’Omaha (512) ist kugelrund. Sie bereitet sich auf das Wintermeeting vor. Von den Gewinnsummen her passt sie für die Wintersaison gut."
Montag in Enghien
"Dort fahre ich zwei Pferde von Jean-Philippe Raffegeau. Beim letzten Mal lief es für Le Miracle gegen den Rennverlauf. Auf der flachen Bahn wird er sich besser schlagen. Den sollte man nicht abschreiben. My America gibt ihr Comeback. Weitere Infos habe ich nicht."
Mittwoch in Enghien
"Dort werde ich Le Voila Sautonne steuern, der ein passendes Rennen hat, und auch Jolydole."
Die Beschlags-Regel schlechte Idee
"Ich verstehe diese Regel nicht. Meiner Meinung nach ist sie unnötig. Wir schützen unsere Pferde. Wenn sie schlechte Hufe haben, starten wir sie nicht ohne Eisen. Wir wissen, wie wir ihnen Komfort verschaffen. Die Regel wurde wegen einiger Missbräuche eingeführt. Wenn ein Pferd blutet, weil es keine Hufe mehr hat, dann muss der Verantwortliche hart bestraft werden - völlig zurecht. Aber so müssen jetzt alle darunter leiden. Das ist wie bei der Peitschenregel: wer seine Pferde schlägt, soll bestraft werden. Aber man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist eine 'falsche gute Idee'. Wir haben dieses Problem schon mehrfach angesprochen. Bei einem Pferd wie Iguski Sautonne weiß ich, dass ich auf diesem Niveau einen Nachteil habe."
Die Qualifikationen - ein guter Vormittag
"Am Donnerstag in Meslay-du-Maine habe ich 10 von 11 Pferden durch die Qualis gebracht. Mein Rekord liegt bei 13 von 14 - nicht schlecht! Besonders gefielen mir die Stuten am Ende der Prüfungen, vor allem Nice Cerize, eine Tochter von Booster Winner und Utopie Cehere, die sich sehr gut qualifiziert hat (17,7). Bei den Hengsten habe ich unter anderem No Looking Back (v. Italiano Vero) durchgebracht, der ebenfalls sehr ordentlich war. Die Zeit (19,4) täuscht, weil die Bahn am Anfang langsamer war. Schon früher in der Saison hatte ich acht Pferde qualifiziert. Einige frühreife, gut gezogene Pferde haben bereits wieder mit dem Training begonnen und werden bald starten, anders als das Lot von heute. Diese bleiben bis Jahresende im Stall und greifen im Januar wieder an. Insgesamt bin ich zufrieden: sie haben sich gut verhalten und sind im Ziel schneller geworden. Genau das wollte ich. Es war ein guter Vormittag."
Frank Gio - Qualifikation am Grünen Tisch im UET-Vorlauf
Frank Gio war in Topform, aber es war ein schwieriges und turbulentes Rennen. Ich musste viel managen. Vor mir lief L’As Desbois ohne Bremse, hinten saßen die 'Jäger'. Ich musste das Tempo dosieren, um ihnen nicht zu früh Windschatten zu geben. Das ganze Rennen brauchte ich quasi einen Rückspiegel. Ich fand, ich hatte es nicht schlecht im Griff. Doch unter Druck zog L’As Desbois plötzlich nach rechts. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das hat uns gekillt! In dem Moment wollte ich meinen Schützling gerade zum Endspurt ansetzen. Er kam richtig in Fahrt, aber wir wurden komplett blockiert. So ist es... Die Stewards haben danach ihre Arbeit gemacht und uns am Grünen Tisch weiterkommen lassen. Aber das ist nicht dasselbe. Ich bin überzeugt, dass mein Pferd mit Lovino Bello um den Sieg gekämpft hätte. Für das Finale in Solvalla (11. Oktober) hatten wir als Vorletzte die Wahl - Startplatz 12 hinter dem Auto wird schwieriger. Aber mein Pferd ist in perfektem Zustand."
Ksar meldete sich zurück in Le Croise-Laroche
"Ksar war im Criterium richtig gut drauf, ist aber gleich am Start ins Galoppieren gekommen. Etwas, dass ihm sonst nie passiert. Sehr schade. Wir waren enttäuscht, aber in Le Croise-Laroche hat er gezeigt, dass er in Form ist (Zweiter). 50 Meter aufzuholen war nicht einfach, er lief 12,3. Ich bin zufrieden, das Gefühl war gut. Er ist jetzt am Ende seines fünften Lebensjahres und wird in interessante Rennen hineinwachsen. Von der Gewinnsumme her kann er bald auch gegen ältere laufen. Ich erwarte ein gutes Meeting."
Arc 2025: Christophe mit Startplatz 1, wie damals mit Zarkava
"Ich mag Aventure, aber mit Startnummer 12 wird es schwerer. Für Maxime (Guyon) ist das kein einfacher Platz. Er hat zwar gerade den Prix Vermeille mit ihr gewonnen, und die Wahl (gegen Sosie) war logisch, aber jetzt wird er weit außen stehen.
Christophe (Soumillon) hat mit Minnie Hauk Startplatz 1. Das erinnert an Zarkava (Arc 2008)! Für mich ist Soumillon Favorit. Die Japaner hatten bei der Auslosung nicht viel Glück, außer Alohi Alii. Ich konnte die Vorbereitungsrennen nicht alle verfolgen, aber wie jedes Jahr werden wir den Arc mit großem Interesse ansehen. Am Sonntag in Segre werden die Rennen sogar verschoben, damit wir den Arc verfolgen können."