News Frankreich Trab, 15.10.2025
(hen) Der Sieg in dieser Woche in Vincennes von Le Prieure war für Trainer LUC GABORIT ein bewegender Erfolg. LeTrot stellt den 47jährigen Ausbilder vor.
Den Weg Schritt für Schritt aufgebaut
Gebürtig stammt Luc Gaborit aus der Vendee. Bereits im Alter von fünf Jahren entdeckt er seine Leidenschaft für Pferde, als er spontan in den benachbarten Stall seiner Großeltern hineinschaut. "Ich war sofort von Pferden fasziniert und habe mir nie vorstellen können, etwas anderes zu machen", erinnert er sich. Nach dem Schulabschluss besucht er die Landwirtschaftsschule von Vimoutiers und beginnt dort eine fünfjährige Lehre bei Gilbert Thierry. Diese erste Erfahrung öffnet ihm später die Tür zu renommierten Rennställen wie denen von Thierry Duvaldestin, Pascal Castel, Bertrand Kernivinen, Jerome Legros und Philippe Daugeard. Mit diesem soliden Hintergrund wird er schließlich Privattrainer des Stalls Beauregard, bevor er sich 2014 auf einem Hof in der Nähe von Lisieux selbstständig macht.
Unvergessliche Erinnerungen
In einer Trainerkarriere gibt es Pferde und Rennen, die man nie vergisst. Seine echte Herzensstute, De La Cheneviere, gehört ohne Zweifel dazu. "Sie hat mir am 27. November 2020 in Vincennes meinen ersten Quinte-Sieg geschenkt, wurde Zweite im Prix du Calvados und gewann mit zehn Jahren das letzte Rennen ihrer Karriere. Das war ein großer Moment." Auch der Sieg von Oceane Beauregard im Prix du Calvados, einem Gruppe III-Rennen 2010 in Caen, ist für Luc Gaborit eine bleibende Erinnerung.
Schwierige Anfänge
Auf Vorschlag seines ehemaligen Arbeitgebers Bertrand Kernivinen nimmt Luc Gaborit Le Prieure ins Training. Doch der Start war alles andere als einfach. "Ich habe ihn ein bisschen aus Sentimentalität übernommen, weil ich mit seiner Mutter gewonnen hatte. Eigentlich hatte ich zu dem Zeitpunkt gar keinen Platz mehr, aber Bertrand Kernivinen mochte ihn sehr. Seine ersten beiden Rennen im Sulky waren katastrophal. Hätte er in Alencon bei seinem ersten Monte-Start einen Fehler gemacht, den er übrigens gleich gewann, wäre er heute wohl nicht mehr bei mir", erzählt er. Danach gewann das Pferd zwei weitere Rennen in Vincennes und rechtfertigte so das Vertrauen und die Geduld seines Trainers.
Ein Sieg voller Emotion und Erleichterung
Der jüngste Erfolg von LE PRIEURE am Dienstag in Vincennes, gemeinsam mit seinem Stammjockey Victor Saussaye, war für Luc Gaborit einer der emotionalsten und zugleich befreiendsten Momente seiner Karriere. "Es war eine echte Erleichterung. Ich habe eine sehr schwere Zeit hinter mir - mit dem Tod meines Freundes Barboni. Auch finanziell war es schwierig, denn nach seinem Tod habe ich sieben Pferde verloren, und die anderen waren krank. Es war ein schlechtes Jahr. Ich hatte zudem Zweifel an meinem Pferd, weil er noch nicht bei 100% war und im Training nicht überzeugte. Aber das Abnehmen der Eisen hat alles ausgeglichen."
Das Wintermeeting im Blick
Mit fünf Siegen aus dreizehn Starts und einem Gewinn von 96.290 Euro blickt Le Prieure nun dem Wintermeeting entgegen. Aber auch mit begrenzten Startmöglichkeiten im Trabreiten, was Gaborit jedoch nicht stört. "Beim letzten Meeting ist er sehr häufig gelaufen und war danach ausgelaugt. Ich habe ihm deshalb drei Monate Pause gegeben, hatte aber Mühe, ihn wieder auf sein Niveau zu bringen. Jetzt hat er etwa ein Rennen pro Monat, was mir erlaubt, ihn zwischen den Starts frisch zu halten. Früher hatte er Schwierigkeiten am Berg und mit der Atmung, aber dank einiger Anpassungen geht es ihm jetzt deutlich besser. Ich zähle auf ihn in diesem Winter."