News Frankreich Trab, 10.08.2025
(hen) Mit einer souveränen Vorstellung im Criterium de Vitesse de Basse-Normandie am Samstag auf der Rennbahn von Argentan, siegte Hohneck (Foto:@ Gerard Forni) in der neuen Rekordzeit von 09,2. Damit wurde der vermeintlich letzte Auftritt des Royal Dream-Sohnes in Frankreich zu einem mehr als würdigen Abschied. Allerdings könnte der Ankündigung seines Trainers und Besitzers Philippe Allaire nun die Kehrtwende folgen.
Im Vorjahr wurde der 8jährige in dieser Prüfung noch von seinem Stallgefährten Just A Gigolo geschlagen. Doch gestern zeigte er seine wahre Klasse über die Meile und duldete keine Konkurrenz.
Zum Rennverlauf: In der Mitte Bahn startete Ideal Ligneries am Besten und außen flog Emeraude De Bais in die Partie, während Gabi Gelormini mit dem favorisierten Hohneck die Spitzenpositionen erst einmal der Gegnerschaft überließ. Weil Franck Nivard im Sulky von Emeraude De Bais an der Spitze auf Widerstand gestoßen ist, nahm er die 11jährige in zweiter Spur weit zurück und suchte vergeblich einen Windschatten. Aus dem ersten Bogen heraus beschleunigte Gelormini seinen Hohneck derweil bis zur Spitze, womit der Großteil der Geschichte des Rennens erzählt wurde. Die Allaire-Farbe machte sich zu Beginn des Einlaufs ein wenig frei und verteidigte den Vorsprung sicher bis ins Ziel. Dahinter war der in deutschen Farben laufende Ideal Ligneries nach der harten Eröffnung sehr tapfer und ebenso sicher auf dem zweiten Platz. Aus dem Feld gab es noch einen harten Zweikampf um Rang Drei, den die Außenseiterin Elegance Kronos knapp für sich entscheiden konnte.
Zur neuen Rekordzeit sagte der Siegfahrer nur: "Ehrlich gesagt, ich hatte gar nicht das Gefühl, so schnell zu gefahren zu sein. Aber das ist ein gutes Zeichen", scherzte Gabriele Gelormini. "Da die Piste heute etwas schwer zu befahren war, wollte ich die ersten 200 bis 300 Meter nicht wie ein Verrückter loslegen" ergänzte der Italiener, der dieses Rennen bereits 2023 mit Capital Mail gewinnen konnte. "Nach dem ersten Bogen wollte ich dann das Tempo anziehen. Als der Einlauf kam, hat er sich abgesetzt. Er hat ein großartiges Rennen gezeigt. Ich bin sehr stolz auf ihn."
"Besser denn je"
Obwohl er zuletzt oft "nur" Platzierungen erreichte, bewies der mittlerweile 8jährige Hohneck mit über 2,76 Millionen Euro Gewinnsumme, dass er nichts von seiner Klasse eingebüßt hat. "Er zeigt, dass er immer noch top in Form ist", betonte Gelormini. "Er ist unglaublich komplett, ein Ausnahme-Pferd. Er macht mir weiterhin große Freude und ich glaube, er ist besser denn je."
Trainer Philippe Allaire hatte zwar angedeutet, dass dieses Rennen Hohnecks letzter Auftritt in Frankreich sein könnte, schloss nun aber im Interview mit Equidia eine weitere Kampagne für 2026 nicht aus. Schließlich habe das Pferd keinerlei gesundheitliche Probleme. Zunächst steht jedoch ein amerikanisches Abenteuer an: Am 13. September soll Hohneck im International Trot auf der Rennbahn von Yonkers starten. "Ich freue mich schon sehr", erzählte Gelormini, der bereits 2017 mit Dreammoko (Neunter) in diesem Rennen angetreten ist. Diesmal sollten seine Chancen deutlich besser sein. "Hohneck sollte sich perfekt an die eher feste Bahn dort anpassen. Das liebt er. Die Distanz beträgt 2.100 Meter. Es wird starke Gegner geben, aber er dürfte zu den Favoriten zählen."
Der Zweitplatzierte Ideal Ligneries zeigte nach einer Pause von drei Monaten ein perfektes Comeback, was auch Trainer und Fahrer Jean Philippe Monclin erfreute: "Ich bin sehr zufrieden, denn morgens im Training wusste ich nicht genau, wo er steht. sagte Monclin. "Er flog am Start und mehr als Platz Zwei war heute nicht möglich. Wie es für ihn weitergeht, steht noch nicht fest."
Auch Leo Abrivard im Sulky der schwedischen Außenseiterin Elegance Kronos konnte mit dem Ergebnis gut leben. "Mit einer Position weiter vorn hätten wir vielleicht sogar Platz zwei holen können. Sie war bis zum Schluss kämpferisch. Eine tolle Stute, deswegen bin ich nicht wirklich überrascht."
Dagegen war Emeraude De Bais bereits weit von den Führenden distanziert, als die Goetz-Farbe auf der Zielgeraden patzte. Dafür konnte der erst 4jährige Falco Killer Gar als Fünfter gefallen, obwohl sein Verlauf nicht reibungslos war, wie sein Fahrer Clement Duvaldestin erklärte: "Mit dem Rechtskurs hatte er im ersten Bogen Probleme das Gleichgewicht zu halten und verlor viel Boden. Sein Endspurt war stark. Mit einer guten Startnummer und auf einem Linkskurs wäre es spannend geworden." Der Varenne-Sohn wird nun am 03. September im Grand Prix de la Federation Regionale du Nord (GR II) in La Capelle erwartet. Dann ohne einen Gegner wie Hohneck.