News Frankreich Trab, 27.08.2025
(hen) Nach einem erfolgreichen Juli hat der Stall von Franck Terry in den vergangenen Wochen seinen Schwung beibehalten und präsentiert sich in diesem Sommer als das Quartier mit den meisten Siegen auf nationaler Ebene. Ein Erfolg, den der 62jährige Trainer auf ein inzwischen perfekt eingespieltes System zurückführt.
Der Ecurie Franck Terry war auch in diesem Sommer wieder auf allen Ebenen präsent. Vom Sommercircuit im Südwesten über die Meetings in Cabourg und Pornichet bis hin zu Einsätzen in Paris und im Südosten nahm der Rennstall seit dem 01. Juli an 436 Rennen teil. Und das mit großem Erfolg: Nach einem starken Juli mit 26 Siegen konnte sich der Stall im August (Stand: 26. August) sogar noch einmal steigern. Dazu kommt eine Platzierungsquote von 33% unter den ersten Drei. Damit war der Stall von Franck Terry während der Sommermonate mit Abstand der erfolgreichste in Frankreich.
"Seit mehreren Jahren haben wir ein System eingeführt, dass sich bewährt hat", erklärt der in Sainte-Marie-du-Mont (Departement Manche) ansässige Trainer. "In unserer Region gibt es im Sommer sehr viele Rennen, und mit unseren zwei Außenstellen bei Gabarret können wir den Südwesten intensiv bereisen, wo es im Juli und August ein tolles Rennprogramm gibt. Manche Pferde stellen wir bereits im Oktober weg und holen sie im Januar zurück, um eine gute Saison vorzubereiten. Der Sommer ist für unseren Stall entscheidend, da wir in dieser Zeit am aktivsten sind. Zusätzlich zu unseren eigenen Pferden schicken uns auch andere Profis ihre Schützlinge, die sich auf Rechtskursen wohler fühlen. Unser System ist gut eingespielt, aber man darf sich in diesen Wochen keine Fehler erlauben. Dieses Jahr können wir mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken."
Eine gut geölte Logistik
Seit dem 27. Juli bestritt der Rennstall 231 Starts mit 127 Pferden. Das ist fast doppelt so viel wie der nächstfolgende Konkurrent, Emmanuel Varin. Hinter diesen Zahlen steckt eine durchdachte Organisation, wie Franck Terry weiter erläutert: "Unser Stall umfasst rund 130 Pferde mit etwa fünfzehn Angestellten, die auf unsere verschiedenen Standorte verteilt sind. Wir sind in erster Linie ein Familienbetrieb. Ich arbeite eng mit meinem Bruder Patrick, der das Ganze managt, und meinem Neffen Cedric zusammen. Jeder hat seinen Platz, aber die Nennungen kosten uns wahnsinnig viel Zeit! Neben Training, den Reisen und den Rennen verbringen wir unzählige Stunden am Computer und am Telefon. Im Sommer fahren wöchentlich zwei LKW's zwischen unserem Standort in der Manche und unseren Stationen im Südwesten hin und her. Sie treffen sich auf halbem Weg, um die Pferde je nach Engagements auszutauschen. Vor Ort im Südwesten können wir uns auf sehr gute Leute wie Thomas Ducos und Pierrick Bougon-Bougeard verlassen."
"Hätte gern mehr Qualität für Paris"
Mit 136 Siegen seit Jahresbeginn befindet sich der Ecurie Terry auf Kurs zu einer Rekordsaison und liegt im nationalen Ranking nach Siegen auf Rang zwei hinter dem überragenden Thierry Duvaldestin. Mit 62 Jahren zeigt sich Franck Terry stolz auf den gemeinsam mit seinem Bruder erreichten Weg, gesteht aber auch mit einem kleinen Wermutstropfen: "Man muss ehrlich sein: Wir gelten als ein 'Provinzstall'. Unser Modell funktioniert vielleicht so gut, dass die Besitzer uns fast nur für eine bestimmte Art von Pferden anfragen. Das ist schade, denn wir haben bewiesen, dass wir auch Top-Pferde trainieren können. Wie Saphir De Morge, Quilien d’Isques, Crack Money oder Riskaya, um nur einige zu nennen. Als wir in den 1980ern mit Patrick begonnen und unser Gestüt in Creon-d’Armagnac gekauft haben, hatten wir ein klares Projekt. Wir haben es verwirklicht und später in Sainte-Marie-du-Mont weiterentwickelt. Aber es ist nicht einfach, jedes Jahr 20 gut gezogene Jährlinge zu kaufen, zumal wir am Strand von Utah Beach arbeiten. Ein Umfeld, dass besonders für ältere oder angeschlagene Pferde geeignet ist, die wieder Moral bekommen sollen. Trotzdem haben wir allein dieses Jahr bereits zwölf Siege in Vincennes errungen. Gar nicht so schlecht für 'Provinzler', oder?"