Der in Fronton ansässige Trainer Franck Marty ist der Lokalmatador der siebten Etappe des Grand National Du Trot am Mittwoch in Toulouse. Sein Quartier ist im GNT gleich doppelt vertreten. Mit Fakir Merite und Harry Carisaie.
Franck Marty konnte schon viele Siege feiern. Zunächst als Amateur, wo er zweimal französischer Meister wurde und mehrfach die Ranglisten im Südwesten anführte, und seit 2017 auch als professioneller Trainer und Fahrer. Doch ein Erfolg sticht für ihn besonders hervor: der Sieg mit Fakir Merite vor vier Jahren auf der GNT-Etappe in Toulouse.
"Das bleibt eine ganz besondere Erinnerung. So ein Rennen zu gewinnen, als ich erst seit vier Jahren als Trainer tätig war. Das war wirklich außergewöhnlich. Und dann noch ausgerechnet die Etappe in Toulouse, in meiner Heimatregion, nur wenige Kilometer von meinem Trainingsstandort in Fronton entfernt. An diesem Tag hat einfach alles gepasst. Ein Moment, der sich ins Gedächtnis eingebrannt hat. Das sind großartige Rennen, die man unbedingt gewinnen will."
Kurz vor seinem 51. Geburtstag, bereut Marty seine Entscheidung, den sicheren Beruf als Ingenieur an den Nagel gehängt zu haben, kein bisschen: "Das ist meine Leidenschaft, mein Traumjob. Ich wollte das schon immer machen. Natürlich gibt es auch eine Kehrseite. Es ist kein einfacher Beruf. Man arbeitet sehr viel, es gibt viele Unsicherheiten, und alles hängt von den Ergebnissen ab. Der Weg ist voller Stolpersteine und man muss kämpfen. Aber ich darf jeden Tag das tun, was ich liebe. Und das ist für mich unbezahlbar."
Trotz eines prall gefüllten Terminkalenders mit rund 30 Pferden im Training nimmt Marty noch viele weitere Aufgaben wahr: "Ich bin Vizepräsident des Trainerverbands, seit letztem Jahr auch Vizepräsident der Galopprennvereinigung von Toulouse, und ich wurde in den Regionalausschuss gewählt. Ich langweile mich nicht, aber ich wollte keine Ämter, die zu viel Zeit fressen. Ich helfe gerne mit und engagiere mich. Das ist kein Problem."
Ein Rennstall im Aufschwung
Mit bereits zwölf Siegen im laufenden Jahr zeigt sich das erste Halbjahr 2025 für den Stall von Franck Marty sehr vielversprechend. Nicht zuletzt dank der gestiegenen Qualität seiner Pferde. "Nach und nach gelingt es uns, die Qualität zu steigern. Das ist ein langer Prozess, der nun erste Früchte trägt. Ich habe das Glück, loyale Besitzer an meiner Seite zu haben, die bei mehreren Pferden in kleinen Anteilen mit einsteigen. Das eröffnet uns viele Möglichkeiten. Bei den jungen Pferden treffe ich eine gezielte Auswahl nach Abstammung und Exterieur und ergänze den Stall jedes Jahr um ungefähr zehn Jährlinge. Wichtig ist, dass wir sie behutsam aufbauen und langfristig erhalten. Momentan sind wir gut im Rhythmus, und es gilt, diesen Kurs zu halten."
Das Ziel von Franck Marty ist auch vermehrt in den "Premium"-Rennveranstaltungen zu starten. "Darauf liegt der Fokus. Und deshalb will ich mich auch vergrößern. Ich habe bereits Land in Fronton gekauft und das Projekt, einen eigenen Trainingsbetrieb zu errichten, ist in die Wege geleitet (aktuell trainiert er noch gemeinsam mit seinem Vater Gerard). Ich möchte unabhängig sein, so arbeiten, wie ich es mir vorstelle. Mit besserer Ausrüstung, größeren Trainingsbahnen und langen Geraden. Damit kann ich auch neue Besitzer anziehen. Wenn alles nach Plan läuft, hoffe ich, dass mein eigener Betrieb Ende 2026 fertig ist."