News Frankreich Trab, 12.09.2025
(hen) Oft steckt hinter guten Pferden auch eine besondere Geschichte. Hinter Magic Night stehen zwei Brüder, Julien und Anthony Lebrun, die 2018 mit der Zucht begannen, nachdem sie zuvor an der Seite ihres Vaters Michel gearbeitet hatten.
Zwischen Flers und Vire gelegen, erlebt das Haras des Chardonnets wachsenden Erfolg und stand im August auf Platz vier der Züchterrangliste, hinter Jean-Philippe Dubois, dem Haras des Charmes und Remi Boucret. "Wir wollen uns nicht zu sehr hinreißen lassen", sagt Julien Lebrun. "Natürlich ist Magic Night mit 150.000 Euro Gewinnsumme in zwei Wochen der Hauptgrund für diese Platzierung bei den Züchtern, auch wenn Kendrick und Juliano Stile im vergangenen Monat ebenfalls siegten, während Magic Pegasus, Lysandra und Impact Player gute Prämien verdienten."
Anthony und Julien Lebrun sind seit ihrer Kindheit mit Pferden vertraut: "Unser Vater hat immer ein paar Pferde parallel zu seiner Landwirtschaft trainiert. Wir selbst haben den Beruf einige Jahre ausgeübt, aber ich war dafür nicht gemacht. Also haben Anthony und ich 2018, nach der Pensionierung unserer Eltern, eine Zuchtstruktur aufgebaut. Wir sind Zuchtverkäufer und haben außerdem noch ein paar Rinder. Dieses Jahr läuft gut, und wenn die Züchterprämien ausgezahlt werden, ist das eine echte Freude. Damit können wir gute Bedeckungen bezahlen und den Betrieb am Laufen halten."
Mit rund zwölf Mutterstuten arbeiten die Brüder im Wechsel: "Wir kaufen regelmäßig Mütter, aber nie sehr teuer. Ich hatte einen Kredit aufgenommen, um eine Galoppstute und Byblis Du Goutier, die Mutter von Magic Night, zu erwerben. Am Tag der Auktion bin ich bei 5.000 Euro aussteigen, doch sie wurde bei 6.500 Euro zurückgezogen. Das war schließlich der Preis, den ich eineinhalb Monate später direkt an den Besitzer zahlen musste. Wir haben sie dreimal decken lassen, und sie brachte nur Magic Night zur Welt, bevor sie zwei Jahre später starb. Magic Night ist also ein Einzelkind. Die Galoppstute starb ebenfalls, bei der Geburt ihres dritten Fohlens. Sie hatte uns noch einen Hengst von Buck’s Boum gebracht, der inzwischen in Irland zweimal Dritter über Hürden wurde. Mein Banker hat mir kürzlich vorgeworfen, die Stuten nicht versichert zu haben und nun einen Kredit für tote Pferde abzuzahlen. Zucht ist eben nicht so einfach."
Im aktuellen O-Jahrgang haben die Lebrun-Brüder nur fünf Traber und zwei Galopper im Angebot. Am Dienstag in Caen verkaufte das Gestüt des Chardonnets Onofrio, einen mütterlichen Bruder von Kendrick, der kürzlich Fünfter in einem Quinte wurde, für 26.000 Euro, der den Tagesbestpreis erzielte.
Zum Glück beschert Magic Night den normannischen Züchtern viele schöne Momente. Ihr Name wurde mit Bedacht gewählt. "Da sie eine Tochter von Helgafell ist und ich wusste, dass Philippe Allaire das Geschehen im Galoppsport aufmerksam verfolgt, gaben wir ihr den Namen einer früheren großen Galoppstute, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Volltreffer! Er kam sie am Tag der Auktion in Deauville ansehen und meinte: 'Sie hat wenigstens einen schönen Namen!' Wenige Stunden später wurde die Stute für 26.000 Euro an ihn zugeschlagen. Ich war ziemlich zufrieden mit meinem Schachzug."
Paradoxerweise haben die Brüder Lebrun ihre Magic NIght noch nie live siegen sehen: "Wir haben viel Arbeit, besonders in dieser Jahreszeit, und gehen nur sehr selten zu den Rennen. Auch am Samstag werden wir Magic Night nur vor dem Fernseher anfeuern."