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Buddenbrock-Entscheidung am grünen Tisch

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Nachschau Berlin-Mariendorf, Sonntag 13.07.25

 

(btv-press) Jaap van Rijn und Seven Seas S profitieren von der Disqualifikation eines Gegners. Für das Stallteam des Siegers verläuft der Tag perfekt, denn Trainer Erwin Bot gewinnt für die Gerrits Trading GmbH mit Okura Greenwood auch noch den Buddenbrock-Stutenlauf. Robin Bakker holt sich mit Zoom Diamant die vierte Etappe der Gold-Serie.

 

Inklusive der Züchterprämie rund 100.000 Euro an Rennpreisen: Die Buddenbrock-Veranstaltung 2025 gehört zweifellos zu den größten Ereignissen dieser Saison, aber am Wochenende drohte der Top-Termin im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Im allerletzten Moment hatte der Wettergott nach tagelangem Dauerregen dann doch noch ein Einsehen und schloss genau zum richtigen Zeitpunkt die Schleusen. Genau zu dem mit 25.000 Euro dotierten Buddenbrock-Hauptlauf kam sogar kurzzeitig die Sonne heraus und die Zuschauer strömten an die Rails, während sich der Himmel für Michael Nimczyk in denselben Minuten eher verfinsterte. Denn eigentlich hatte der bundesdeutsche Champion mit dem fein spurtenden Black Heuvelland die Ziellinie bei der Derby-Generalprobe zunächst als Sieger passiert. Da der Goldhelm mit seinem Schützling aber nach Meinung der Rennleitung im Einlauf beim Wechsel von der Innenkante in die zweite Spur dem zu diesem Zeitpunkt bereits nachlassenden John Graham (Dennis Spangenberg) in die Quere gekommen war, wurde Black Heuvelland im Anschluss am grünen Tisch aus der Wertung genommen. Ein kleiner Trost bleibt Nimczyk trotzdem: Black Heuvelland scheint sich in blendender Verfassung zu befinden und könnte hinter dem Jahrgangsprimus Aladin durchaus in die Rolle des Kronprinzen schlüpfen.. 

 

Des einen Pech, des anderen Glück: Als Sieger wurden stattdessen Jaap van Rijn und Seven Seas S hochgezogen. Der von Erwin Bot für die Farben der Gerrits Trading GmbH trainierte Hengst hatte sich vor den Tribünen in die zweite Spur begeben und im Anschluss eine ideale Lage als viertes Pferd außen gefunden. Im Einlauf machte Seven Seas S in überzeugender Manier Reserven frei. In 12,3/1.900m verfehlte der Vierjährige den 2023 von Gio Cash errungenen 11,2-Rennrekord zwar deutlich, blieb aber unter der im Vorjahr von Zoom Diamant erzielten 12,8-Marke. Die Plätze zwei und drei gingen nur knapp dahinter an Duke of New York (Mario van Dooyeweerd), der wie schon im Adbell-Toddington-Rennen die Führungsarbeit geleistet hatte, sowie an Ready Hill (Robbin Bot). Für die in Berliner Besitz befindlichen Pferde lief dagegen diesmal überhaupt nichts rund. Der im Feld viel zu lange eingebaute Sheldrake (Marciano Hauber) ergatterte wenigstens noch Rang vier, während der am Start gesprungene Wellerman (Thorsten Tietz) ebenso wie der in der Außenspur überforderte John Graham disqualifiziert wurden.

 

Mindestens ebenso turbulent wie der Hauptlauf gestaltete sich auch die mit 12.500 Euro dotierte Stutendivision des Buddenbrock-Rennens. Und auch hier hieß der erfolgreiche Trainer wiederum Erwin Bot, der – erneut für die Farben der Gerrits Trading GmbH – aber zudem noch gewaltig einen drauf packte und nicht nur als Vorbereiter, sondern auch als Fahrer von Okura Greenwood fungierte. Die Prüfung geriet für zwei Drittel der Teilnehmer zu einem regelrechten Desaster, denn von den zwölf Startern kamen nur vier glatt um den Kurs. Die auf der Gegenseite in der Außenspur mächtig aufdrehende Okura Greenwppd übernahm mit Erreichen des Schlussbogens die Führung und konnte es in 13,8/1.900m von allen am besten. Sie hielt auch im Einlauf tapfer durch. Dennoch wäre die am Toto kaum beachtete 47,5-Riesenaußenseiterin beinahe noch geschlagen wurden. Denn im Finish rauschte Charming Laura (Thorsten Tietz) wie ein Düsenjet heran und hatte schon die Nüstern in Front gesteckt, als sie kurz vor dem Zielpfosten das Geläuf verlor. Daher gingen die Ränge zwei und drei an Olympia Greenwood (Marciano Hauber) und Uranja (Jörgen Sjunnesson).  

 

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der großartig besetzte vierte Lauf der Gold-Serie um 20.000 Euro Preisgeld. In dem elf Teilnehmer umfassenden Feld machten am Ende drei Pferde das Geschehen komplett unter sich aus. Die erste Geige spielte der von Robin Bakker gesteuerte Zoom Diamant, der sich einmal mehr von seiner Schokoladenseite präsentierte. Der eisenharte Wallach schaltete sich Mitte der ersten Überseite vehement in das Geschehen ein, eroberte das Kommando und gab sich in 13,4/2.500m nicht die geringste Blöße. Selbst eine Ausnahmestute wie Nortolanda (Michel Rothengatter), die ihrem Kontrahenten außen herum sicherlich alles abverlangen wollte, musste letztlich trotz ihrer vorzüglichen Leistung mit zwei Längen Rückstand sehr deutlich ihre Grenzen erkennen. Eine ebenfalls exquisite Rolle spielte auch der drittplatzierte Major Ass (Josef Franzl), der anfangs sogar kurzzeitig die Führung innehatte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters hielt der Zehnjährige für den dritten Platz bravourös mit, während sich die restlichen Pferde nie zwingend einschalten konnten und mit klarem Abstand folgten.

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In den beiden Qualifiern zum Dreijährigen-Kriterium ging es um jeweils 7.000 Euro Preisgeld. Ein packendes Duell gab es im Lauf der Stuten. Choupette und Thorsten Tietz hatten sofort die Führung übernommen. Aber auf der Gegenseite hatten sich Valencia und Josef Franzl herangeschlichen und mit Erreichen des Einlaufs drehten die Angreifer mächtig auf. Die nach nunmehr drei Auftritten immer noch ungeschlagene Valencia erwischte ihre Kontrahentin in 13,2/1.900m kurz vor der Linie. Auch bei den Hengsten und Wallachen ging es trotz des Mini-Teilnehmerfeldes von nur vier Pferden durchaus eng zu. Der unterwegs stets im Windschatten des Piloten Sir Hans (Jeffrey Mieras) positionierte Orlando Palladino drehte mit Christoph Schwarz im Sulky den Spieß in 14,5/1.900m kurz vor der Linie erfolgreich um, während sich Jaccomo (Michael Nimczyk) mit einem braven Auftritt das dritte Geld verdiente, ohne sich in das Duell einschalten zu können.    

 

Das Rahmenprogramm begann mit einem Trotteur Francais, das sich zum Galaauftritt Eckmuhl Jack und Thomas Panschow entwickelte. Trotz 20 Metern Zulage sicherte sich das Gespann rasch die Führung und trumpfte in 16,5/2.020m völlig souverän auf. Mit genau derselben Autorität und ebenfalls Start-Ziel siegte der von Victor Gentz gesteuerte Hitch Hiker in 16,6/1.900m. Gegen Viva los Tioz (Michael Nimczyk) wäre es allerdings trotzdem verdammt eng geworden. Der Angreifer verlor im Eifer des Gefechts aber kurz vor der Ziellinie das Geläuf und wurde disqualifiziert. Auch der von Caroline Gentz präsentierte Intinori hatte das Glück, dass sein kürzlicher Bezwinger Sir Robert (Sarah Kube) nach einem schweren Fehler gleich aus der Partie war. Intinori spulte sein Pensum von der Spitze aus in 17,7/1.900m überlegen herunter und konnte es sich sogar leisten, das Tempo unterwegs mächtig abflauen zu lassen.     

   

In einem Monté sah alles lange nach einem Erfolg des 1,6-Favoriten Neuf du Pape (Ronja Walter) aus. Doch auf der Schlusshalben wurde der von Marisa Bock gerittene Jeronimo immer stärker und zog bei seinem Satteldebüt in 15,5/1.900m  noch sehr sicher mit einer halben Länge Vorsprung an seinem Gegenspieler vorbei. Während Jeronimo also im Speed punktete, kam die am Sonntag sehr beliebte Start-Ziel-Strategie beim Volltreffer von Lingot d’Or und Janis Grundhöfer erneut zum Einsatz. Das Gespann gewann in 16,5/1.900m mit zweieinhalb Längen Vorsprung. Unmittelbar danach wurde ein Check in Höhe von 5.000 Euro an das Wünschewagen-Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland überreicht. Möglich gemacht hatten die Spende einmal mehr die Charity-Traber des Berliner Rennstalls Tippel Tom, die mit ihren großartigen Leistungen viel Geld für caritative Zwecke verdienen. 

 

Stichwort großartig: So agierte auch der von Marciano Hauber präsentierte Goldfinger, der im Sommer-Pokal des VDT nach flotter Führungsübernahme in 13,2/1.900m mit anderthalb Längen voraus war. Auch Celebrity Crush S und Lasse Grundhöfer siegten in 15,7/1.900m sehr souverän. Allerdings nach bewegtem Rennverlauf, denn nach anfänglicher Führung musste das Gespann die Führung zwischenzeitlich abtreten. Als sich aber auf der Gegenseite eine Lücke ergab, nutzte Lasse Grundhöfer die Chance konsequent. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzte Victor Gentz mit Pour Moi. Die im Adbell-Stutenlauf unglücklich gescheiterte Stute zeigte diesmal ihr wahres Können und war nach der Eroberung des Kommandos auf der Schlussrunde eine absolute Macht. Pur Moi beherrschte in 13,8/1.900m beliebig das Geschehen.     

 

Gesamtumsatz: 187.602,00 Euro. Bahnumsatz: 54.647,50 Euro. Außenumsatz:  132.954,50 Euro. 

 

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. Juli statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen die mit insgesamt 16.000 Euro dotierten Läufe der Silber- und Newcomer-Serien. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 21. Juli. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!

      

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