News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

ARC DE TRIOMPHE - Christophe Lemaire: "Der Arc ist ein Rennen, das mir sehr am Herzen liegt"

0

News Frankreich Galopp, 03.10.2025

 

(hen) Christophe Lemaire sitzt am Sonntag zum vierzehnten Mal im Prix de l’Arc de Triomphe im Sattel. Diesmal auf dem japanischen Pferd Alohi Alii. Der 46jährige hat in Japan mehrfach das Jockey-Championat für sich entschieden. Im Gespräch mit dem ParisTurf erzählt er mehr über die japanischen Teilnehmer und seinen Traum vom Arc.

 

Der Arc de Triomphe ist ein Rennen, dass Christophe Lemaire (Foto:@ scoppdyga) bislang noch nicht gewinnen konnte. 2006 wurde er mit Pride Zweiter, doch der Traum vom Sieg in diesem Gruppe I-Rennen bleibt bestehen: "Der Arc ist eines der großen Rennen, dass mir in meiner Laufbahn noch fehlt, das stimmt. Aber es gibt auch andere Gruppe I-Rennen in der Welt, die ich noch nicht gewonnen habe, wie der Dubai World Cup, der Saudi Cup oder der Melbourne Cup. Dennoch: Für einen französischen Jockey ist der Arc de Triomphe das Rennen, dass mir am meisten am Herzen liegt. Und als französischer Jockey, der in Japan reitet, wäre es für mich umso schöner, diesen Sieg einem Land zu schenken, dass mich so herzlich aufgenommen hat. Dann würde sich der Kreis schließen!

 

Der zweite Platz mit Pride war eine starke Leistung, aber auch sehr frustrierend. Zweimal war ich zudem Vierter. Es ist wahr, dass ich im Arc nicht immer vom Glück verfolgt war. Mehrfach habe ich Rückschläge erlitten, auch mit Pferden, die mir sehr am Herzen lagen, wie Makahiki, Satono Diamond oder Sarafina. Trotzdem verliere ich nicht die Hoffnung, eines Tages den Arc zu gewinnen. Warum nicht mit Alohi Alii? Sicher, er ist vielleicht nicht das beste Pferd, dass ich bisher im Arc geritten habe, aber er kommt in guter Verfassung. Er hat an Reife gewonnen und fühlt sich in Frankreich offenbar wohl. Man weiß ja nie… Mit einer guten Startbox (Anm.: 4) und passendem Boden könnte er sich vielleicht zeigen. Im Frühjahr war er für die klassischen Rennen noch etwas unerfahren, aber vielleicht blüht er im Herbst richtig auf - das ist meine Hoffnung."

 

Zu Beginn der Woche hatte Lemaire zudem gute Nachrichten zu seinem Partner erhalten, der am Sonntag erstmals die klassische Distanz ausprobieren wird: "Die Nachrichten sind insgesamt positiv, und er scheint in guter Verfassung zu sein", erklärt der französische Jockey. "Ich bin zwar nicht vor Ort, habe aber das Video seines Galopps letzte Woche gesehen und war zufrieden mit dem Eindruck. Er hatte einen schönen Bewegungsablauf und viel Schwung. Natürlich weiß ich nicht, wie schnell der Galopp tatsächlich war, aber er wirkte frisch und voller Energie. Außerdem ist die Piste ziemlich anspruchsvoll. Das ist ein gutes Zeichen.

 

Das Rennen in Deauville war ein Test für Alohi Alii, um zu sehen, ob er die Qualität und das Recht hat, im 'Arc' zu starten. Ich denke, dieser Test war gelungen mit einem schönen Sieg im Prix Guillaume d’Ornano, bei dem er einen Hauch von Klasse gezeigt hat. Das lässt für den Arc einiges erwarten. Ob er die 2.400 Meter durchhält? Darüber mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Was er im 'Guillaume d’Ornano' gezeigt hat, lässt mich glauben, dass er auch länger durchhalten kann. Er ist am Ende seiner Dreijährigen-Saison, hat einen guten Körperbau und ist unkompliziert. Ich hätte das letzte Mal sogar noch ruhiger reiten können. Natürlich sind die 2.400 Meter von Longchamp sehr anspruchsvoll, da braucht es Kondition in den Beinen. Aber ich denke nicht, dass das für ihn ein Problem sein wird."

 

"Croix Du Nord ist ein Klassepferd"

 

"In dieser Saison schickt Japan starke Pferde nach Frankreich, auch wenn sie vielleicht nicht das Format eines Orfevre haben. Christophe Lemaire schätzt die Chancen der japanischen Starter dennoch hoch ein: "Orfevre war ein Ausnahmefall. Croix Du Nord wurde nur ein einziges Mal geschlagen, in den japanischen 2.000 Guineas, und das unter besonderen Umständen. Er ist ein Hengst von großer Klasse. Für mich ist der Maßstab das japanische Derby, das er auf die Art eines ganz Großen gewonnen hat: Er ging die ganze Zeit an dritter Stelle mit freier Sicht, ohne Windschatten, und hat nie nachgegeben. Im Gegenteil - er beschleunigte und hielt bis zum Ende allen Angriffe stand. Er hat wirklich gezeigt, dass er der beste seiner Generation in Japan ist.

 

Sein Auftritt zum Saisoneinstieg in Longchamp hat mir sehr gefallen. Trotz des tiefen Bodens konnte er die Angriffe parieren. Dabei wirkte er noch etwas rund und nicht ganz auf dem Punkt. Wenn er sich seitdem gut erholt hat, wird er für den 'Arc' in Topform antreten. Auf jeden Fall ist er ein Pferd von Klasse, vor dem man sich in Acht nehmen muss. Er könnte richtig gefährlich werden!

 

Byzantine Dream wiederum hat inzwischen viel Erfahrung gesammelt. Sein Profil ist ganz anders als das von Croix Du Nord. Er ist ein 'Wartetyp'. Man darf ihn zu Beginn nicht unter Druck setzen. Zuletzt im Prix Foy hat Oisin Murphy, der ihn sehr gut kennt, ihn mit viel Geduld hervorragend geritten. Man hat gesehen, dass er über eine sehr gute Endgeschwindigkeit verfügt. Er hat Pferde geschlagen, die in Frankreich starke Referenzen haben. Das war eine neue Erfahrung für ihn, und jetzt wissen wir: Das Profil von Longchamp liegt ihm. Er ist ein echter Außenseiter, der überraschen kann."

 

Alle drei japanischen Kandidaten haben ihre Vorbereitungsrennen gewonnen, doch zwei von ihnen haben sich im Vorfeld für eine kürzere Distanz entschieden. Eine Strategie, die Lemaire nachvollziehen kann: "Ob es die richtige Entscheidung war, werden wir nach dem Rennen sehen. Persönlich gefällt es mir, wenn ein Pferd nach längerer Pause auf etwas kürzerer Distanz zurückkehrt, weil es dann weniger Substanz verliert. Gerade junge Pferde können im Rennen noch zu viel geben. Als Jockey, wenn man gewinnen will, drückt man vielleicht etwas mehr, und das kann das Pferd hart treffen. Deshalb ist es mir lieber, wenn man für das Hauptziel die Distanz verlängert.

 

Croix Du Nord hat zuletzt knapp, aber sicher gewonnen. Ich hoffe für sein Umfeld, dass er am Tag X in Bestform ist. Wenn das der Fall ist, ist er ein echter Sieganwärter, denn das Rennen ist offen. Natürlich, es bleibt der Prix de l’Arc de Triomphe, und der ist nie leicht zu gewinnen. Aber diesmal gibt es keinen übermächtigen Favoriten. Sicher, mit Pferden wie Aventure, Minnie Hauk und Kalpana gibt es starke Gegner. Alles zusammen verspricht ein großartiges Duell."

 

Das Wetter - ein so entscheidender Faktor

 

Auch wenn die drei japanischen Starter auf dem Papier gute Chancen haben, wird das Wetter natürlich eine zentrale Rolle spielen. Regnet es oder nicht? Zu Beginn der Woche war schwer abzusehen, wie sich der Boden entwickeln würde. "Dass es die ganze Woche nicht geregnet hat, ist auf jeden Fall ein Vorteil für die japanischen Pferde, die es nicht gewohnt sind, auf sehr weichen oder schweren Böden zu laufen. Jedes Mal, wenn der Boden zu tief war, hat sie das klar benachteiligt. Auf gutem oder leicht weichem Boden können sie sich hingegen so entfalten, dass ihre wahre Leistungsfähigkeit sichtbar wird. Deshalb hoffen wir, dass das schöne Wetter anhält. Und wenn es doch ein, zwei Schauer geben sollte, dass sie den Zustand des Bodens nicht allzu sehr beeinträchtigen."

Kommentare(0)
arrow