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Anthony Tintillier: "Weil es eben Vincennes ist!"

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News Frankreich Trab, 14.09.2025

(hen) In einer Karriere eines Trainers gibt es Siege, die einen ganz besonderen Geschmack haben und Emotionen hervorrufen, die man kaum kontrollieren kann. Der Erfolg von Flash Money Ende August in Vincennes gehört genau in diese Kategorie. Ein paar Tage später hat LeTrot den Trainer Anthony Tintillier (Foto:@ P.Lefaucheux) getroffen, um ein Porträt von ihm zu erstellen.

Eine Emotion wie nie zuvor

Ein paar Hundert Siege hindern einen nicht daran, sprachlos zu werden, wenn es um den allerersten Trainererfolg in Vincennes geht. Am 25. August war Anthony Tintillier (31) genau in dieser Situation, als Flash Money, der Damien Bonne anvertraut wurde, die Quinte des Tages gewann. "Ich konnte nicht mehr sprechen. Meine Stimme war weg..." Aber woher kam diese starke Reaktion? "Weil es eben Vincennes ist! Man fährt nur selten dorthin, und darum schmeckt es noch besonderer. Ich hoffe vor allem, dass noch weitere folgen werden, denn die Gefühle sind unbeschreiblich."

Weniger, aber besser

Das Jahr 2025 ist für Anthony Tintillier ohnehin ein besonderes, denn sein Trainingsbetrieb wurde in eine Gesellschaft umgewandelt. "Ich bin gerade dabei, mich neu aufzustellen", erklärt er. "Ich habe die Anlage vergrößert, um mehr Komfort zu haben, und die Zahl meiner Pferde reduziert, damit ich mich intensiver um jedes einzelne kümmern kann." Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer längeren Überlegung über seinen Beruf, sowie von Gesprächen mit Laurent Lamaziere und den Besitzern. "Ich möchte stärker auf Qualität setzen", betont er. "Es ist hart, und ich weiß nicht, ob es funktionieren wird, aber es ist angenehmer."

Ein Schicksal, das prägt

Geboren in Clermont-Ferrand, lernte Anthony Tintillier seinen Vater nie kennen und verlor mit 16 Jahren seine Mutter. "Ihr Tod war schwer zu verkraften, aber ich hatte das Glück, gut unterstützt zu werden", sagt er und nennt sofort Joel Despres. Sein Onkel, Philippe Muller war Amateurfahrer und der beste Freund von Joel, bei dem Anthony ein erstes Praktikum machte. "Als meine Mutter starb, hatte ich das unglaubliche Glück, dass Joel mich bei sich aufnahm. Da war ich gerade 16. Er war mir ein Vorbild, sowohl in der Arbeit, als auch im täglichen Leben." Als Schüler an der MFR (Berufschule) in Mornand-en-Forez fühlte sich Anthony zunächst noch gar nicht so wohl mit Pferden. "Das Vertrauen kam nach und nach. Anfangs wollte ich nur fahren. Aber Joel und mein Ausbilder Jean-Paul Perrat setzten mich auf ein Pferd. Und das war genau richtig."

Arbeit als Halt

Schon in den ersten Jahren im Beruf zum Arbeiten ermutigt, hat Anthony Tintillier diese Haltung nie verloren. "Da ich nichts hatte, sagte ich mir: Wenn ich mich nicht anstrenge, werde ich auch nichts haben. Also habe ich gearbeitet. Arbeiten lässt einen die Dinge nicht vergessen, aber es bringt einen voran."

So begann er vor mehr als drei Jahren mit dem Aufbau eines eigenen Trainingsbetriebs in Marcenat, zehn Kilometer von Vichy entfernt. "Ich habe 36 Hektar gekauft, darauf Gebäude errichtet, zwei 1000-Meter-Pisten, davon eine Gerade, sowie eine dritte auf Gras angelegt."

Lebensart und Herausforderung

Urlaub kennt der junge Trainer aus dem Departement Allier kaum, auch freie Wochenenden sind selten. Doch als jemand, der sich selbst als 'Genießer' bezeichnet, schätzt er die geselligen Momente mit seiner Lebensgefährtin Mathilde Martineau und Freunden. Gerne bei gutem Fleisch und einem Glas Champagner oder Wein. "Ich esse gerne. Das sieht man auch", sagt er lachend, bevor er ein persönliches Ziel verrät: "Ich will wieder ins Trabreiten einsteigen (Anm.: er ist seit mehr als drei Jahren nicht mehr im Rennen geritten). Dafür habe ich schon etwas Gewicht verloren, aber es ist noch lange nicht geschafft. Ich habe im Training wieder im Sattel gesessen. Und es hat riesigen Spaß gemacht."

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