News Frankreich Galopp, 05.10.2025
(hen) Als Rekordsieger im Prix de l'Arc de Triomphe mit bislang acht Erfolgen, steht Trainer Andre Fabre bei diesem Großereignis immer im Folus. Nach einem erneut beeindruckenden Sommer geht er mut zwei Startern in die 2025er-Ausgabe. Sosie oder Cualificar könnten ihm einen weiteren Triumph bescheren Sie bringen das nötige Profil mit.
Mit fast 80 Jahren (im Dezember) träumt Andre Fabre immer noch. Der Mann mit der erfolgreichsten Bilanz des französischen Galoppsports
strebt nach wie vor nach neuen Erfolgen. Am Sonntag, gegen 16:05 Uhr, wird er auf der Rennbahn von ParisLongchamp seine Starter Nummer 85 und 86 in diesem prestigeträchtigsten aller Rennen satteln: Sosie für die Gebrüder Wertheimer und Cualificar für den Stall Godolphin. Seit seinem Wechsel in den 'Flachrennsport' im Jahr 1984 hat er den Arc nur zweimal verpasst (2002 und 2021). In dieser Ausgabe tritt der Trainer aus Chantilly mit zwei Herausforderern an. Laut den Buchmachern hat er die vierte und sechste Chance im Feld. Solche Ausgangslagen lagen ihm schon früher: Sein erster Sieger, Trempolino, gewann 1987 zum Kurs von 20/1, und sein letzter Triumph mit Waldgeist 2019, kam bei 13/1 zustande, als er die große Favoritin Enable schlug. Im Schatten zu agieren - das kennt er.
Wie so oft wird Andre Fabre zwei Hengste aufbieten (80% seiner Starter im Arc). Diesmal für zwei Besitzer, die ihm besonders am Herzen liegen. Zunächst für Scheich Mohammed Al Maktoum. Lange bevor er Emir von Dubai wurde, schenkte Fabre ihm 1994 mit Carnegie den "Arc". Damals trug das Pferd noch nicht die berühmte blaue, sondern die granatrot-weiße Rennfarbe, denn der Godolphin-Stall war noch nicht gegründet. Das änderte sich kurz darauf im Jahr 1995. Und seitdem arbeiten die beiden Männer eng zusammen. Fabre ist weiterhin der Haupttrainer von Godolphin in Frankreich. Doch ein weiterer Arc-Sieg blieb dem Duo bislang verwehrt. Mehrfach waren sie nah dran, wie etwa mit Cloth Of Stars (Zweiter 2017, Dritter 2018), Cavalryman (Dritter 2009) und Masterstroke (Dritter 2012). Für Cualificar gibt es dennoch Hoffnungen. Im Podcast von Nick Luck sagte Fabre: "Cualificar ist ein typischer Sohn von Lope De Vega. Er ist ziemlich phlegmatisch, im Training fast träge. Schon lange denke ich, dass er auf 2.400 Metern und auf weicherem Boden am besten ist. Das hat sich im Prix Niel bestätigt. Er ist der beste Dreijährige, den wir in Frankreich über diese Distanz haben. Ob er gut genug ist, um die älteren Pferde zu schlagen? Das werden wir am Sonntag sehen."
Das zweite Pferd trägt die berühmten Farben der Brüder Wertheimer. Seit über 20 Jahren verbindet sie eine enge Partnerschaft mit Fabre, die zu vielen großen Erfolgen geführt hat - nur der Arc fehlt noch. Kurioserweise gab es bisher nur wenige gemeinsame Versuche in diesem Rennen: die besten Platzierungen waren Intello als Dritter 2013 und Sosie als Vierter im Vorjahr. Auch dazu äußerte sich Fabre im Podcast: "Sosie ist in Sandown (6. in den Coral-Eclipse) wirklich schlecht gelaufen, aber sein Auftritt in Longchamp (2. im Prix Foy) hat mich zufrieden gestellt."
Haben diese beiden Pferde das Zeug, dem Rekordhalter seinen neunten Arc-Sieg zu bescheren? Durchaus. Sie passen zumindest weitgehend zu der Definition, die Fabre selbst für einen Arc-Sieger gibt: "Gewöhnlich ist der Gewinner des Arc's derjenige, der seine Vorprüfung sehr leicht gewinnt."
So war es bei Waldgeist, Rail Link, Hurricane Run, Sagamix, Carnegie und Trempolino. Auch Peintre Celebre ließe sich nennen, der im Prix Niel 1997 regelrecht 'eingesperrt' war. Dieses Jahr hat Cualificar den 'Niel' gewonnen, Sosie war im Foy dicht dran. Der Meistertrainer könnte also erneut zuschlagen.