Nachschau Köln, Sonntag 18.05.2025
Matilda überrascht als 26,4:1-Außenseiterin und gewinnt als erste Stute seit 1971 die klassischen Coolmore City of Troy German 2.000 Guineas auf der Weidenpescher Galopprennbahn. Auch Kölner Pferde siegen im Rahmenprogramm
Im ersten Klassiker der deutschen Galoppsaison hat es auf der Kölner Galopprennbahn in Weidenpesch am Sonntag eine sensationelle Siegvorstellung eines deutschen Pferdes gegeben. Matilda aus dem Besitz und der Zucht des Saarländers Volker Käufling hat die mit 125.000 Euro dotierten COOLMORE CITY OF TROY – German 2.000 Guineas, eine Gruppe 2-Prüfung für dreijährige Hengste und Stuten über 1.600 Meter, gewonnen. Und dies mit einem Vorsprung von 6 ½ Längen vor dem Franzosen Ciaran (Alberto Sanna) und dem Mitfavoriten Dhitjari (Sibylle Vogt) Im Sattel der Überraschungssiegerin Matilda saß die in Frankreich tätige Norwegerin Frida Valle-Skar. 54 Jahre nach Gestüt Röttgens Stute Widschi, die mit Ron Hutchinson das damals noch als Henckel-Rennen in Gelsenkirchen ausgetragene 2.000 Guineas-Rennen gewann, hat mit Matilda erstmals wieder eine Stute den deutschen Klassiker gewinnen können. Trainiert wird Matilda in Mülheim an der Ruhr von Yasmin Almenräder, für die es der zweite klassische Erfolg war. 2020 gewann sie mit Lancade die German 1.000 Guineas. Der letzte deutsche Erfolg im Kölner Klassiker fand 2021 statt. Vor vier Jahren gewann Mythico. Enttäuschend lief es für die französische Favoritin Vertical Blue, die nur Vorletzte wurde.
Stimmen nach dem COOLMORE CITY OF TROY – German 2.000 Guineas:
Yasmin Almenräder (Trainerin von Matilda): „Der Besitzer wollte unbedingt hier laufen. Er hat Recht behalten. Dass sie so gewinnt, hätte ich nicht gedacht.“
Frida Valle-Skar (Jockey von Matilda): „Es war eine große Überraschung für mich, als der Anruf kam. Meine Stute hat wie ein Klassepferd gewonnen. Meinen ersten Klassiker zu gewinnen ist schon etwas Besonderes und dann noch bei meinem ersten Ritt in Deutschland.“
Petit Marin ganz groß im Ursula Rosendahl-Preis
Je älter, desto besser. Dies gilt besonders für den sechsjährigen Wallach Petit Marin aus dem Besitz und der Zucht von Dirk von Mitzlaff. Unter der Ägide des Mülheimer Trainers Marcel Weiß degradierte der Jahresdebütant unter der Schweizerin Sibylle Vogt seine Gegner zu Statisten im mit 25.000 Euro dotierten Ursula Rosendahl-Preis, dem zweiten sportlichen Höhepunkt des Tages. Auch Stallgefährte New Emerald zeigte nach langer Pause eine gute Vorstellung und landete hinter dem Zweitplatzierten Merkur ebenfalls auf einem Treppchenplatz.
Beeindruckende Dreijährige Hochkönig und Prolet
Mit einem sehenswerten 7-Längen-Erfolg im Eröffungsrennen hat sich der Dreijährige Hochkönig unter Nina Baltromei eindrucksvoll aus der Sieglosenklasse verabschiedet. Ziel für den Polish Vulcano-Sohns des Stalles Cloverleaf ist das Deutsche Derby in Hamburg, so seine Trainer Yasmin Almenräder. Dafür könnte dann die Kölner Union in drei Wochen als weitere Vorbereitungsprüfung passend sein. „Wir halten uns allerdings alle Möglichkeiten offen“, so die Mülheimer Erfolgstrainerin. Eine halbe Stunde später profitierte der ebenfalls dreijährige Prolet von einem taktisch klugen Ritt von Nina Baltromei bei ihrem zweiten Tagestreffer in Serie. Die Mülheimer Amateurin drang vom letzten Platz kommend erst ganz zuletzt durch und profitierte als Einziger von der Rennerfahrung ihres Pferdes. Weidenpesch-Trainer Waldemar Hickst hatte allen Grund zum Jubeln, während Besitzer Guido Schmidt das Rennen aus seinem Feriendomizil auf Mallorca verfolgte.
Nutrias sorgt für weiteren Heimsieg
Eine kämpferische Gala liefert auch Stall Nizzas dreijähriger Hengst Nutrias mit der englischen Rekordreiterin Hollie Doyle (1023 Siege) im The Royal Ascot Handicap 2025. Gleichzeitig war es der zweite Tageserfolg für den Kölner Trainer Waldemar Hickst.
Rennbahn-Geschäftsführer Phlipp Hein zog dann auch ein positives Fazit: „Wir sind mehr als zufrieden mit über 8.000 Besuchern. Das Kölner Publikum hat die Veranstaltung erneut zu einem stimmungsvollen Renntag gemacht. Dafür sind wir sehr dankbar. Joe Hernon, Manager vom irischen Erfolgsgestüt COOLMORE, das im zweiten Jahr als Titelsponsor der German 2.000 Guineas fungiert, zeigte sich ebenso angetan von der guten Stimmung auf der Bahn: „Wir werden die Partnerschaft mit dem Kölner Renn-Verein fortsetzen. Es ist immer ein großes Vergnügen nach Köln zu kommen. Besonders der Empfang mit den deutschen Züchtern ist etwas Besonderes. Die Gastfreundschaft hier ist großartig.“
AUSBLICK: Die nächste Veranstaltung auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch findet am Pfingstmontag, den 9. Juni 2025 mit dem 190. Sparkasse KölnBonn – Union-Rennen, Gr. 2, statt. Die „Kölner Union ist mit 70.000 Euro dotiert, führt über 2.200 Meter und gilt als wichtiger Qualifikationslauf für das Deutsche Derby.