News Frankreich Trab, 22.05.2025
(hen) Für den Stall Leblanc steht am Wochenende ein großes Abenteuer auf dem Plan. Mit Ibiki De Houelle im Harper Hanover's Lopp und Hooker Berry im Elitloppet, ist der Stall in den beiden wichtigsten Rennen des Wochenendes in Solvalla vertreten. Der Paris Turf sprach deshalb mit Kevin Leblanc, dem Sohn des Trainers Franck Leblanc.
Der Auftritt von Hooker Berry im Elitloppet kam sogar erst wenige Stunden vor der Starterangabe zu Stande, weil sich Cobra Killer Gar mit einer Verletzung zurückziehen musste. Hooker Berry ist der einzige Starter des Wochenendes, der bereits einen Prix D'Amerique gewonnen hat. Der Sohn von Booster Winner wurde kurzfristig als Ersatz für den verletzten Italiener eingeladen. Eine überraschende Wendung, da er ursprünglich für die Sweden Cup (GR II) am Vortag vorgesehen war.
"Wir freuen uns einfach auf dieses Abenteuer", sagt Kevin Leblanc, der die Vorbereitung der Pferde eng begleitet. "Ich glaube, mein Vater und Jean-Mi (Bazire) haben nicht lange gezögert, um die Einladung anzunehmen. Natürlich ist er eher Außenseiter, aber es ist ein großes Rennen. Da muss man starten."
Die kurzfristige Umstellung ändert jedoch nichts an seiner intensiven Vorbereitung: "Der Sweden Cup war unser ursprüngliches Ziel, also haben wir ihn auf den Punkt genau dafür vorbereitet. Die Form stimmt, also macht es keinen Unterschied, jetzt den Elitloppet zu bestreiten. Abgesehen davon, dass es eine Klasse höher ist."
Für Hooker Berry ist es der erste Start in Schweden und auch das erste Mal, dass er an einem Rennen mit Vorläufen teilnimmt. "Das sollte ihn nicht stören, er hat viel Speed, ist flexibel und passt sich an allem an." In seinem Vorlauf startet er von Startplatz 2. "Das ist sehr gut. Ich hätte mir keine höhere Nummer als die 3 gewünscht. Innen neben ihm startet Hohneck, der schnell beginnt. Wenn wir uns hinter ihm einordnen können, wäre das ideal. Er ist flott am Start, aber man darf ihn nicht zu sehr fordern, damit er auch stark ins Ziel kommt. Ich denke, die Qualifikation ist möglich, aber es bleibt ein extrem hartes Rennen."
Also bleibt Kevin vorsichtig: "Es hängt viel davon ab, ob er mitspielt. Er war zuletzt im Prix De L'Atlantique ordentlich, aber davor in Vincennes im Prix Kerjacques hat er enttäuscht. Ich glaube, Vincennes liegt ihm nicht mehr so sehr. Vielleicht hilft ihm der Tapetenwechsel. Seit Februar läuft das Training wirklich sehr gut. Wenn er mitzieht, kann er sich qualifizieren, davon bin ich überzeugt. Danach sehen wir weiter. Das Teilnehmerfeld ist brutal stark, aber wir fahren nicht dorthin, um chancenlos zu sein. Wir haben unsere Ambitionen."
Am Mittwoch vor dem Rennen steht die letzte Arbeit an: "Nicht viel. Nur 250 Meter-Intervalle mit Positionswechseln aus dem Rücken. Das ist mehr für den Kopf, als für die Form."
Der 28jährige Kevin Leblanc ist eine zentrale Figur im familieneigenen Rennstall. Er wird das Abenteuer von zu Hause aus verfolgen. Besonders freut er sich für den Pfleger: "Er ist super glücklich. Das ist sein erster Flug überhaupt. Und dann gleich für so ein Rennen. Es ist großartig für ihn."
Ein kleines Déjà-vu
Kevin war erst acht Jahre alt, als sein Vater 2005 zum ersten Mal ein Pferd im Elitloppet startete. Kart De Baudrairie wurde damals Vierter, was das beste Ergebnis der drei bisherigen Teilnahmen war. Es starteten aus dem Quartier noch Up And Quick (2017) und Caballion (2014), die beide in den Vorläufen ausschieden. Nun könnte der Sohn das Familienkapitel in Solvalla neu schreiben.
Ibiki de Houelle im Harper Hanovers - "Das wird sein Rennen"
Am Vortag des Elitloppet greift das Team Leblanc im Harper Hanover´s-Lopp mit Ibiki De Houelle an. Der Hengst ist der frischgebackene Sieger des Prix Des Ducs De Normandie. "Er hat stark gewonnen. Er hat das Rennen komplett allein gemacht", so Kevin Leblanc. "Es war nicht leicht, weil es sehr windig war. Aber er ist wieder top in Form. Die 3.000 Meter liegen ihm total. Das wird sein Rennen.“
Eine kleine Beunruhigung bleibt aber: "Dass er nur zwei Wochen nach seinem letzten Start läuft und sich dabei die Hufe leicht abgeschliffen hat, macht mir ein wenig Sorgen. Aber ansonsten ist er in perfektem Zustand. Er kann und muss eine starke Leistung bringen. Auch wenn Rennen in Schweden immer etwas Besonderes sind."
Ibiki De Houelle, wohl einer der Favoriten in diesem Gruppe I-Rennen, wird in Solvalla sein internationales Debüt geben. Das war im Vorjahr bei Izoard Vedaquais der gleiche Fakt. Ein gutes Omen? Vielleicht wiederholt sich die Geschichte. Am Freitag geht es mit beiden Pferden auf die Reise, die von Deauville aus nach Schweden fliegen.