Einige Tage vor ihren jeweiligen Zielen, dem Prix Bilibili für den Kyt Kat und dem Prix Jag de Bellouet für Lexie de Banville, hat der ParisTurf Trainer Thomas Levesque besucht. Nach der letzten echten Trainingseinheit am Montagmorgen auf dem Haras de Bellevent zeigte sich der Ausbilder zufrieden.
Für den Rennstall von Thomas Levesque beginnt also eine wichtige Woche. "Es ist stressig, aber genau für solche Momente macht man diesen Beruf", sagt der Sohn von Pierre Levesque. Am Mittwoch war bereits seine Championesse Iroise de la Noe am Start. Die Fuchsstute musste sich aber mit einem zweiten Rang zufrieden geben.
Für die letzte Arbeit der beiden Monte-Cracks zeigte sich das Wetter zwar regnerisch, aber mit 15 Grad ungewöhnlich mild. Kyt Kat und Lexie de Banville trainierten gemeinsam in zwei Heats. Der Erste fand schon früh auf der Piste statt. Der Zweite, nach einer Pause von rund 45 Minuten, auf der Geraden. "Sie hatten letzte Woche am Mittwoch und Freitag schon richtig gearbeitet", erklärt Thomas Levesque, der selbst die Stute fuhr, während Aurore Althoffer mit dem Hengst unterwegs war. "Wir haben zunächst einen guten Abschnitt von etwa sechs Kilometern absolviert und dann 2.500 sehr gleichmäßig gelaufene Meter, ohne die Hände aufzumachen. Anschließend haben wir drei schnelle Intervalle auf der Geraden gefahren. Beim ersten war Lexie vorne, beim zweiten Kyt, und beim letzten sind wir ein Stück Seite an Seite gefahren. Beide haben richtig gut gearbeitet. Das beruhigt. Sie werden am Mittwoch und Freitag erneut arbeiten, wieder in zwei Etappen, aber ohne Härte. Ziel ist es, sie geistig wach und frisch zu halten."
"Lexie seit einem Jahr nicht mehr in der Form"
Beide Pferde, die bereits zwei Gruppe I-Rennen unter dem Sattel gewonnen haben, konnten ihren Trainer also sechs Tage (am Montag) vor dem großen Ziel überzeugen. Die Siegerin des Prix d’Essai und des Prix de Vincennes 2024 zeigte sich besonders ansprechend. Thomas Levesque bestätigt den Eindruck: "Sie ist immer wunderschön anzusehen beim Arbeiten. Ich glaube, seit einem Jahr hatte ich sie nicht mehr in dieser Form. Sie war im März krank gewesen, aber ich finde sie jetzt wieder so stark wie früher. Sie hat am Rücken und in der Hinterhand deutlich zugelegt. Der Zeitpunkt ihrer Rückkehr passt perfekt."
Gemeinsam mit Stammreiter Adrien Lamy konnte Lexie de Banville 2025 ihre Rolle im Jahrgang nicht behaupten und musste sich sowohl im Prix du President de la Republique am 22. Juni, als auch im Prix des Elites drei Monate später mit Platz Vier zufriedengeben. "In beiden Rennen war sie nicht mein echtes Pferd", erklärt der 33jährige Trainer. "Wir hatten eine Erkrankung, ähnlich einer Piroplasmose im Stall, die unregelmäßig bei fünfzehn Pferden auftrat. Es dauert, bis sie sich davon erholen. Aber ihr letztes Rennen, der Prix Ceneri Forcinal (GR II) am 06. November, hat ihr gut getan, und ich habe den Eindruck, dass sie jetzt richtig aufblüht. Sie ist leicht zu arbeiten, und ich wollte, dass sie für den großen Tag frisch bleibt. Ich erwarte am Sonntag eine starke Leistung. Ich bin zuversichtlich und fühle mich nicht schon im Vorfeld geschlagen. Auch wenn es keine Schande wäre, hinter dem beeindruckenden Lionheart ins Ziel zu kommen."
"Wäre enttäuscht, wenn Kyt Kat nicht aufs Podium käme"
Auch Kyt Kat wird am Wochenende im Prix Bilibili eher als Herausforderer antreten. Auch der Vertreter der Ecurie des Pommiers hat seine Form zu Wochenbeginn im Training bestätigt. "Seine Arbeit heute Morgen hat mir sehr gefallen", sagt Thomas Levesque. "Er war weiter als Lexie, die etwas mehr gebraucht hat. Er hat mit viel Reserven aufgehört, ein gutes Zeichen."
Der Hengst, der erneut von Camille Levesque geritten wird, hatte am 10. Oktober im Prix Edmond Henry (GR II) auf die Siegerstraße zurückgefunden, dann aber einen Rückschlag erlitten und wurde im Prix Joseph Lafosse (GR II) am 22. November disqualifiziert. "Das Rennen lief damals einfach nicht für ihn. Er ist ein eher schwerfälliger Typ, der sich im Rennen nicht wirklich an die vorderen Pferde dranhängt. Als Camille ihn zurücknehmen wollte, um außen herumzukommen, nachdem er nach außen gedrängt wurde, ist er mit einem Pferd vor ihm zusammengeraten. Aber sie sagte mir hinterher, dass er trotzdem richtig gut angezogen hat."
Kyt Kat gehört also zu den Anwärtern auf die Spitzenplätze im Kampf um seinen dritten Gruppe I-Erfolg. Und vielleicht sogar für einen direkten Startplatz im Prix de Cornulier. "Das Rennen wird sehr offen sein am Sonntag. Ich weiß, dass er ein Gruppe I-Pferd ist, weil er schnelle Rennen liebt. Ich wäre enttäuscht, wenn er nicht unter den ersten Drei landet, denn das Rennen ist ein echtes Ziel."
Thomas Levesque hat in den letzten Jahren sein Können bei der Vorbereitung großer Ziele bewiesen und möchte die Saison 2025 möglichst erfolgreich abschließen: "2023 und 2024 waren fantastische Jahre mit fünf Siegen auf höchster Ebene. Das ist enorm. Man darf nicht träumen - man gewinnt nicht jedes Jahr so viel. Aber wenn wir zum Jahresende noch einen Sieg holen könnten, wäre
das sehr schön."
