News Frankreich Trab, 06.12.2025
(hen) In einer viel besseren Verfassung, als es im Finale des Grand Prix der UET der Fall war, zeigte sich Lovino Bello (Foto:@scoopdyga) nach einer Pause von beinahe zwei Monaten im Einlauf des Prix Octave Douesnel an diesem Samstag in Vincennes absolut unaufhaltsam. Lombok Jiel vollendete den französischen Zwilling, aber ein schwedischer Hengst ließ gute Aussichten für die Zukunft erkennen..
Zweiundzwanzig Jahre nachdem er mit seinem ersten Champion, Lulo Josselyn, diesen Halbklassiker für 4jährige gewonnen hatte, und nachdem er 2008 auch mit Qualmio de Vandel triumphieren konnte, glänzte Thierry Duvaldestin erneut mit einem Vertreter des L-Jahrgangs. Diesmal aber "nur" als Trainer. Die wenigen Wochen Pause von Lovino Bello bereiteten ihm keinerlei Sorgen, im Gegenteil: "Seit ich ihn trainiere, habe ich festgestellt, dass er sich immer gut zeigt, wenn er mit etwas größeren Abständen zwischen den Rennen startet. Heute war er dynamisch und ich fand ihn in hervorragender Verfassung. Es war kein verrücktes Rennen, denn die Führenden haben sich schnell geeinigt. Aber Lovino hat das ganz allein gewonnen, nachdem er außen aufgerückt ist. Die letzten fünfhundert Meter waren schnell."
Eric Raffin freute sich natürlich ebenfalls den Sohn von Village Mystic wieder in dieser Form zu treffen: "Thierry, der wenig redet, hat mir gesagt, dass er sein Pferd wirklich in Topform fühlt. Ich kann bestätigen, dass er großartig war, nachdem er ein ruhigeres Aufwärmen als üblich absolviert hatte. In der ersten Hälfte des Rennens habe ich gar nichts gemacht und bin erst den Berg hinauf gekommen, als sich alle ein bisschen beobachtet haben. Im letzten Bogen hatte ich Respekt vor Lombok Jiel und wusste noch nicht, ob ich gewinnen würde, aber mein Pferd zog immer wieder an, sobald ich die Scheuklappen gezogen habe. Er kennt seinen Job in- und auswendig und zeigt seit seinem zweiten Lebensjahr auf höchstem Niveau konstant Topleistungen, ganz gleich über welche Distanz."
Am 21. Dezember wird Lovino Bello die Jagd auf seinen dritten Gruppe I-Sieg, nach dem Critrium der 3jährigen und dem Prix Ready Cash, im Criterium Continental aufnehmen. "Bis dahin wird er sich körperlich weiter fit halten", ergänzte Thierry Duvaldestin. "Dieses Rennen haben wir gewommen. Nun wird es in fünfzehn Tagen nicht unbedingt genauso laufen. Da wird es zunächst auf seine Startnummer hinter dem Auto ankommen, und einige seiner Gegner werden vielleicht mehr Druck machen. Meiner war heute schon sehr gut. Ob er bei 100% war? Schwer zu sagen."
Duvaldestin zeigte sich hingegen enttäuscht über den späten Fehler seines anderen Schützlings, Falco Killer Gar, der "leider ein wenig leicht geworden ist, obwohl er den zweiten oder dritten Platz sicher gehalten hätte. In zwei Wochen ist er unbedingt wieder zu beachten!"
Gewohnt, sich harte Duelle mit Lovino Bello zu liefern, holte sich Lombok Jiel den zweiten Platz und erfüllte damit die Erwartungen von Pierre-Yves Verva: "Nach seinem öffentlichen Training in der vergangenen Woche (Sieg in Mons), hatte ich vor, ihm vor dem Gruppe I-Rennen einen richtigen Einsatz zu geben. Und alles ist perfekt gelaufen. Die Eindrücke waren sehr gut. Er hat in der Geraden nicht ganz denselben Antritt gezeigt wie zu seinen besten Zeiten, aber er war trotzdem stark, zumal er bereits einen ersten Aufwand beim Start und einen zweiten in der Abwärtspassage leisten musste. Auch Jean-Luc (Dersoir) und Eric (Fremiot) sind zufrieden. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir im Continental eine günstige Startnummer bekommen."
Die aufmerksamen Beobachter, unter anderem auch Eric Raffin, waren begeistert vom ersten Auftritt des Schweden Phantom Express auf dem Plateau de Gravelle. "Ich bin ganz außen gestartet und er war sehr sicher beim Eindrehen", lobte sein Fahrer Benjamin Rochard. "Ich habe ein richtig gutes Pferd gefahren und bereue fast, die Spitze nicht gehalten zu haben. Außerdem war er beschlagen. Sein Umfeld hat mir gesagt, dass er das Barfußlaufen nicht besonders mag, aber man könnte ihn dennoch etwas erleichtern. Ich werde versuchen, im Criterium im Sulky zu bleiben (lacht)." Mit 06,8 legte Phantom Express die letzte Halbe am schnellsten aller Teilnehmer zurück.
Der Favorit des Rennens, Frank Gio, bereitete Matthieu Abrivard hingegen einige Sorgen: "Im Schlussbogen dachte ich, dass wir die Sache im Griff haben, aber mir hat gefallen, wie er am Ende wieder angezogen hat. Beim nächsten Mal wird er rundum ohne Eisen antreten."
