Vorschau Vincennes, Donnerstag 25.12.2025
(hhü) Black Heuvelland und Klaus von Herten messen sich mit Killer Rain. Paranoh Newport trifft auf Muzan Kibutsuji und Robin Bakker pilotiert noch Kevin Prince für Michel Rothengatter.
Auf starkes deutsch-niederländisches Interesse stößt der Renntag in Vincennes am ersten Weihnachtstag. Das Team Nimczyk wird dabei in einem Vierjährigen-Vergleich mit Klaus von Herten (Anthony Barrier) und Black Heuvelland (Paul-Philippe Ploquin) gleich zwei Starter aufbieten. Die beiden Kaiserhofer treffen dabei auf den frischen Vincennes-Sieger Killer Rain (Robin Bakker), der sich am 13. Dezember nach taktisch kluger Fahrt von Robin als 13:1 Außenseiter sicher durchsetzen konnte. Auch diesmal geht es wieder in eine mit 40.000 € dotierte Course D-Prüfung über den langen Weg.
Klaus von Herten ist der Aufsteiger der Saison im Nimczyk-Quartier. Der Bürger-Traber hatte keine Derbynennung und konnte dadurch, genau zu dem Zeitpunkt als das Saisonhighlight in Mariendorf anstand, und viele Pferde in seinem Quartier mit Fieber zu kämpfen hatten, in aller Ruhe auf die Aufgaben im Herbst und Winter vorbereitet werden. Diese im Nachhinein bestimmt nicht unglückliche Fügung nutzte der Chaparel de Vandel-Sohn zu einer fulminanten zweiten Saisonhälfte mit dem Sieg in der Breeders Crown und dem Erfolg in einer gutdotierten V75-Aufgabe in Jägersro. Auch der Vorlauf-Erfolg und er zweite Platz im Finale zum Hamburger Ostsee-Cup spülten nochmal 8.000 € auf das mittlerweile gut gefüllte Konto des Pferdes mit einer der größten Besitzergemeinschaften in Deutschland. Sollte Klaus von Herten gut mit dem Bänderstart klarkommen, dann dürfte er auch hier eine gute Rolle spielen.
Black Heuvelland hatte seinen letzten Auftritt in Vincennes am 7. Juni eigentlich im Speed für sich entschieden, aber seine Gangart hielt den Argusaugen der strengen Pariser Rennleitung leider nicht stand und so wurde dem Brillantissime-Sohn der Sieg wieder umgehend aberkannt. Auch bei seinem Vorbereitungsrennen am 7. Dezember in Gelsenkirchen trabte der Vierjährige auf der Zielgeraden nicht mehr wirklich flüssig. Ein “geschmeidiger“ Black Heuvelland ist hier läuferisch immer zu beachten.
Von den Gastgebern sollte man den extrem zuverlässigen Loyal Du Choquel (Francois Lagadeuc) unbedingt mitnehmen. Der Royal Dream-Sohn liefert immer, ist aber kein Siegertyp und konnte in seiner bisherigen Laufbahn erst ein Rennen gewinnen.
Ein Rennen zuvor, nämlich in der als Quintè gelaufenen vierten Tagesprüfung, wird Robin Bakker Kevin Prince in Vertretung für Trainer Michel Rothengatter pilotieren. Der Follow You-Sohn war zuletzt vor Ort mit Eric Raffin früh aus der Partie und fand zuvor im Preis der Giganten überhaupt keine Lage und konnte damit beim “Höllenritt“ von Diva EK frühzeitig unter die Dusche gehen. Besinnt er sich auf seine Stärken, dann ist Kevin Prince in dieser sehr offen erscheinenden Prüfung noch nicht heraus.
Krystal Piya (David Thomain) war nach kurzer Pause von zwei Monaten bei zwei Auftritten sofort wieder voll im Bilde und konnte das letztere Rennen davon sogar für sich entscheiden. Der Face Time Bourbon-Sohn bietet sich hier ganz klar als das Stellpferd für die Quintè an.
Nicht träumen sollte man bei Keep Your Dreams, der perfekt ins Rennen passt und diesmal nicht von den “Spazierfahrern“ der Familie Dubois gefahren wird, sondern hier wird der Champion Eric Raffin im Sulky des ebenfalls von Follow You abstammenden Hengstes Platz nehmen. Da werden nicht wenige eine gänzlich andere Performance des Hengstes erwarten!
Kavala De Padd (Alexandre Abrivard) ist nicht sonderlich zuverlässig, hat aber schon hinlänglich bewiesen, dass sie an einem guten Tag auf diesem Niveau prominent mitmischen kann.
In eine Gruppe III-Prüfung für Dreijährige mit nicht mehr als 160.000 € Gewinnsumme wagen sich der niederländische Derbysieger Paranoh Newport (Eric Raffin) und der extrem viel Geld verschenkende Muzan Kibutsuji (Robin Bakker). Paranoh Newport musste am 14. November im TCT-Derby in Wolvega noch in ein totes Rennen um den Sieg gegen seinen Stallgefährten Gaudio einwilligen und unterlag zuvor dem schlichtweg besseren Fragolino Rosso nach einem Tempolauf an der Spitze. Trainer Dion Tesselaar ist zuversichtlich und schickt den Cantab Hall-Sohn mit einem grünen Smiley ins Rennen.
Ob diese Aufgabe für Muzan Kibutsuji wirklich auf der Agenda stand oder eben noch ein Platz auf dem Transporter neben Killer Rain frei war, ist nicht überliefert. Fakt ist aber, dass der Father Patrick-Sohn mit gut 23.000 € Gewinnsumme hier die Kirchenmaus in dieser Prüfung ist und als Außenseiter antreten wird. Daran ändert auch sein Sieg im Breeders Course Bonus Race am 6. Dezember in Wolvega nichts. Mit 1.12,1 holte er sich dabei noch eine neue Bestmarke über die Meile.
Klarer Favorit dürfte hier Golden Gio (Matthieu Abrivard) sein. Der Italiener schnappte sich bereits zwei Gruppe II-Prüfungen im Januar in Vincennes. Im Sommer lief es für den Italiener in seiner Heimat allerdings überhaupt nicht, denn dort stehen zwei Disqualifikationen zu Buche, die ihn wohl auch in eine diesmal nicht ganz freiwillige Pause gezwungen haben. Sein Trainer Sebastien Guarato schickt den hochveranlagten Face Time Bourbon-Sohn nun direkt mit grünem Smiley ins Rennen. Für einen topfitten Golden Gio sollte diese Aufgabe nur eine Durchgangsstation sein.
Maestro Vrie (Matthieu Mottier) ist auf diesem Level bestens bewährt und sollte es mit der nun deutlich einfacher antreffenden Melba Du Gers (Jean-Michel Bazire) auf das Podium schaffen können. Wer noch etwas “Krümmeres“ sucht, der sollte mal einen Blick auf Missandei (Anthony Barrier) werfen!
Hier der Link zum Rennprogramm: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/251225030105
