Im vergangenen Jahr konnte Trainer Alexis Grimault mit Kalif Landia den Prix Jag de Bellouet (GR I) gewinnen. Ein Jahr später greift er mit Lakana de Felliere und Lyzia des Agets wieder in den Jahrgangs-Klassiker ein, um den Titel nach Möglichkeit zu verteidigen. Im ausführlichen Gespräch mit dem ParisTurf ging er auf die Aussichten seiner Schützlinge ein.
"Die Vorbereitung von Lyzia des Agets und Lakana de Felliere ist sehr gut verlaufen, und sie haben meine Erwartungen in den Rennen voll erfüllt", beginnt Grimault optimistisch. Beide Stuten aus seinem Quartier gehen mit dem Ziel an den Start, ihrem Trainer zu einem erneuten Erfolg in diesem Gruppe I-Rennen zu verhelfen. Zwei Kandidatinnen für dasselbe Rennen, aber mit völlig unterschiedlichen Profilen. Während Lyzia des Agets früh zu den Besten ihres Jahrgangs zählte, anschließend jedoch eine lange Durststrecke erlebte, steigerte sich Lakana de Felliere kontinuierlich von Rennen zu Rennen.
"Lyzia des Agets kam von weit her zurück", erinnert sich Grimault. "Nach ihrem Gruppe II-Sieg zu Beginn ihrer 3jährigen-Saison hatte sie schwere gesundheitliche Probleme. Ein Jahr lang bekam ich sie es einfach nicht richtig hin. Eine Krankheit nach der anderen (Borreliose, Piroplasmose, Rhinopneumonie). Ehrlich gesagt hatte ich kaum noch Hoffnung, sie wieder auf Topniveau zu bringen. Wir haben alles versucht und sogar zweimal dasselbe Behandlungsprotokoll angewandt, um unsere Chancen zu maximieren. Heute können wir sagen: Sie hat ihr früheres Niveau wieder erreicht."
Die Tochter von Canadien d’Am ist nun wieder in Topform. "Es ist eine Freude, sie wieder so leistungsstark zu sehen. Schon der vierte Platz im Prix Ceneri Forcinal war sehr gut. Danach habe ich mich entschieden, lieber über 2.850 Meter auf der kleinen Bahn zu starten, als über 2.175 Meter im Gruppe II-Rennen zwei Wochen später (Prix Philippe du Rozier). Dort hat sie ihre Aufgabe in einem leichteren Feld gut gelöst."
Der Weg von Lakana de Felliere war ein anderer: Sie lief das ganze Jahr über regelmäßig. "Ich musste sie in den letzten Wochen beschlagen laufen lassen, weil ich durch die Regelung der maximalen Abnahmen der Eisen (15 innerhalb von zwölf Monaten) eingeschränkt war. Außerdem hatte ich dieses Gruppe I-Rennen schon lange im Hinterkopf. Unterm Strich war das Laufen mit Eisen sehr positiv. Sie gewann ein Gruppe III-Rennen, wurde Zweite in einem Gruppe II und bestätigte das mit einem guten dritten Platz im letzten Vorbereitungsrennen. Die 15 Tage Pause bis Sonntag kommen ihr sehr entgegen. Sicher ist: Ich sehe beide lieber auf längeren Distanzen."
Obwohl sich beide Stuten leistungsmäßig nahe stehen, hat Grimault eine leichte Präferenz: "Lakana de Felliere hat mich besonders beeindruckt, als sie vorletztes Mal auf der langen Distanz stark beschleunigte. Das hat mich sogar überrascht. Wenn sie diese Leistung wiederholt, ist sie am Sonntag meiner Meinung nach leicht über Lyzia des Agets einzuschätzen. Sollten sie wie damals Zweite und Vierte werden, wäre ich vollkommen zufrieden. Sie sind nicht hier, um mitzulaufen, sondern um Leistung zu bringen! Lionheart scheint wirklich über allen zu stehen, Lemon Fleury ist ein sehr gutes Pferd, und Lexie de Banville kann, wenn sie ihr bestes Niveau wiederfindet, ebenfalls eine Rolle spielen. Aber das Rennen ist offen für gute Platzierungen."
"Würde ihn sehr gern im Cornulier laufen sehen"
Vor einem Jahr dominierte Kalif Landia den Prix Jag de Bellouet. Diesmal tritt er im Prix Bilibili an. Ein Gruppe I-Rennen, dass für ihn möglicherweise noch etwas zu früh kommt."Er hat bislang nur zwei Aufbaurennen bestritten, da wir im Sommer durch ein kleines Problem ausgebremst wurden. Wir mussten vorsichtig sein, und ich denke, uns fehlen für Sonntag noch drei bis vier Wochen an Arbeit. Deshalb wird er vorne leicht beschlagen laufen. Morgens gefällt er mir so sehr gut, und er hat den Prix de Vincennes (Gr. I) teils beschlagen gewonnen. Um den Sieg mitzuspielen, wird allerdings sehr schwierig, auch wenn er ein tolles Pferd ist. Ich sehe ihn eher auf Rang Drei oder Vier."
Das Rennen soll als Sprungbrett für den weiteren Winter dienen, wie Grimault weiter ausführt: "Ich würde ihn sehr gern im Prix de Cornulier laufen sehen. Daher möchte ich ihn eher über die Gewinnsumme qualifizieren, als über ein Qualifikationsrennen. Er wird also nicht im 'Calvados' antreten."
