Die erste Saisonhälfte für die Schützlinge von Simon Laloum verspricht ein Rekordjahr für den ursprünglich aus der Normandie stammenden Trainer zu werden, der sich seit vier Jahren im Südwesten Frankreichs niedergelassen hat. Der Sieg von Grand Trio Ludois am Mittwoch in Enghien, dem ersten Erfolg seines Stalls in einem Quinte-Rennen, ist ein eindrucksvoller Beleg für diesen Aufschwung. Der 32jährige gehört damit zu den vielen jungen Trainern, die sich in kurzer Zeit einen Namen gemacht und vor einer großen Zukunft stehen. LeTrot zeichnete ein kompaktes Porträt des jungen Ausbilders.
Grand Trio Ludois - Die Ruhe vor dem Sturm
Am Mittwoch endete ein drückend heißer Sommertag für Simon Laloum mit einem erfreulichen Erfolg. In Enghien sicherte sich Grand Trio Ludois den ersten Quinte-Sieg für seinen Trainer. "Wir hatten schon einige schöne Rennen gewonnen, aber so ein erster Quinte-Erfolg ist schon etwas Besonderes", sagt Laloum.
Der Sieg gelang mit einem Pferd, dass im vergangenen Herbst in den Stall kam und seitdem über 160.000 Euro verdient hat. "Ich war sehr zuversichtlich", erklärt er. "Er ist wirklich die Ruhe vor dem Sturm. Vor dem Rennen kann er sich ganz ruhig in seiner Box hinlegen. Das irritiert einen anfangs." Und nur gut eine Stunde später legte Iloha Jihaime in Vichy siegreich nach.
Der Südwesten: Von mageren Jahren zum Aufschwung
Als Simon Laloum und seine Lebensgefährtin im Frühjahr 2021 ihre Heimat Normandie verlassen und sich in Montayral (Departement Lot-et-Garonne) im Südwesten niederlassen, begannen sie bei null. "Niemand hat auf uns gewartet", erinnert er sich. "Anfangs haben wir nur junge Pferde für die Qualifikationen vorbereitet. Es war unklar, ob wir den nächsten Monat durchhalten würden."
Der Wendepunkt kam mit dem Einzug von Fred De Piencourt, vermittelt durch seinen Vater Alain, der als Pferdehändler arbeitet. Auch Java De La Cote für den italienischen Rennstall Scuderia Bivans Srl war ein wichtiger Zugang. Heute zählt der Stall rund vierzig startbereite Pferde. "Die Qualität unserer Pferde hat sich deutlich verbessert, daher kommen auch die guten Ergebnisse. Wir konnten auch in unsere Infrastruktur investieren, insbesondere in die Trainingsbahn. Je weiter wir kommen, desto mehr liebe ich meinen Beruf."
Ein riskantes, aber funktionierendes System
Viele Pferde im Stall sind gepachtet, darunter auch Grand Trio Ludois. "Das war unsere bewusste Entscheidung", erklärt Laloum. "Natürlich gehen wir ein Risiko ein. Die Kosten tragen wir, ohne dass regelmäßige Trainingsgelder reinkommen. Aber wenn die Pferde in Form sind, macht das den Unterschied."
Das Pferd in der Familie
Mit einem Vater als Pferdehändler, einer Mutter als Sportpädagogin, einer älteren Schwester, die die Lebensgefährtin des verstorbenen Pierre Coignard war, und einer Cousine wie Severine Raimond, die selbst Trainerin ist, war Simon Laloums Weg vorgezeichnet. "Ich habe mit Ponyrennen angefangen. Erster zu sein...das habe ich geliebt!"
Als Jugendlicher war er aber manchmal zu impulsiv: "Ich bin ruhiger geworden. Aber man braucht Charakter. Ich bedauere die Menschen, die keinen haben."
Inzwischen ist er Vater eines zehn Monate alten Sohnes, verbringt mehr Zeit mit der Familie und sagt: "Heute ist das ein absoluter Hochgenuss!"
Die Million
Nach einer Saison 2024 mit 590.000 Euro Gewinnsumme und 31 Siegen peilt Simon Laloum für 2025 deutlich höhere Ziele an. Sein Stall hat in nur etwas über einem halben Jahr bereits 637.000 Euro an Gewinnen eingefahren und 26 Siege verbucht. "Unser Ziel ist es, bis Jahresende die Millionenmarke zu knacken. Wenn wir das schaffen, wäre ich richtig stolz. Es wird nicht einfach, aber wir haben ein paar mehr Pferde. Und vor allem bessere."