News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Selten offener Amerique, aber ein neuer Star steht bereit!

0

Vorschau Prix D´Amerique, 28.01.2024


(hen) Der Tag X ist gekommen! Heute werden viele Spekulationen beendet. Der Weg zum Amerique verlief für einige Gemeinte mehr als holprig. Es gab Absagen großer Namen und es gab Probleme in der Vorbereitung, wie bei einem Idao De Tillard (12). Aber all das macht das Rennen des Jahres für die Fans umso spannender. Trotz der unterbrochenen Vorbereitung wird die Duvaldestin-Farbe als Favorit antreten. Sein mörderischer Speed wird es ihm auch erlauben ein bis zwei Positionen schlechter zu liegen, als die besten Gegner.


Zu denen zählt ohne Zweifel Ampia Mede SM (11), die für viele im Vorjahr die moralische Siegerin war. Sie kann mit ihrem Speed wohl am ehesten einem Idao De Tillard folgen. Und die Vorbereitung war einfach perfekt gemanaged und von Franck Nivard umgesetzt.


Mit Benjamin Rochard ist in den letzten ein, zwei Jahren ein Fahrer schon fast kometenhaft aufgestiegen. Es würde passen, dass er mit Izoard Vedaquais (5) auch noch den Amerique entführt. Dafür müsste der Hengst aber sicher einmal ein wenig besser eintreten. Dennoch zählt er zu den Aufsteigern des Wintermeetings. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz in den B-Rennen hat er den Sprung aus dem Jahrgang zu den Älteren gemeistert.


Bei den ungewöhnlich vielen Optionen auf den Sieger muss man natürlich auch den Titelverteidiger nennen. Die fehlende Hand von Jean Michel Bazire wird bei Hooker Berry (14) wohl ein wenig auf die Siegchancen drücken. Der Senior hat dem Junior in Sachen Coolness einfach eine Menge voraus. Aber an solchen Rennen wird Nicolas wachsen, auch wenn der Druck groß ist. Bazire selbst sagte das Rennen in Ruhe mit einer Zigarette im Mund verfolgen zu werden. Beim ersten Fehlen im Amerique seit 1998 wird sicher eine Kamera nur auf ihn fokussiert sein.


Ebenso würden Hussard Du Landret (4) und ein Go On Boy (7) ganz vorne keine großen Überraschungen darstellen. Vor allem die Farbe von Romain Derieux wird beim ersten barfüßigen Auftritt sicher noch einmal ein wenig draufpacken können. Gu D´Heripre (6) hat sich als erster Sieger seit 18 Jahren den Prix De Bourgogne mit vier Eisen geschnappt. Das konnte auch mächtig imponieren, weshalb er in den Gesprächsrunden immer wieder als "Bockpferd" genannt wird. Dazu kommen mit Hail Mary (13) und Joviality (17) zwei schwedische Vertreter, die man auch ernst nehmen muss.


Für Spannung sorgt dann nicht nur das hochklassige Teilnehmerfeld. Der Jackpot von 3.000.000 Euro in der ersten Klasse der Quinte lässt die Jagd der Wetter nach den ersten Fünf noch größer werden.


Die Gewinnärmste im Feld ist natürlich auch kein unbeschriebenes Blatt. INMAROSA (1) aus dem Quartier von Laurent Claude Abrivard hat zwar fast zwei Jahre kein Rennen mehr gewinnen können, ist aber sehr häufig auf den vorderen Plätzen zu finden. Dazu gehörten auch zwei Ehrenplätze in den beiden Criterien für 4 und 5jährige. Vor allem 2022 machte sie auf sich aufmerksam, als sie viel zu spät freigekommen ist, und Stammfahrer Leo Abrivard Mitte Einlauf noch eine Korrektur der Fahrspur vornehmen musste. Auch zuletzt im Belgique flog die 6jährige auf den finalen Metern heran und konnte beinahe Izoard Vedaquais stellen. Es reichte dann aber "nur" zum Ehrenplatz, den sie mit Go On Boy teilen musste. Aber viel wichtiger war die erfolgreiche Qualifikation. Ihre größte Waffe ist ohne Frage die Endgeschwindigkeit. Dazu braucht es ein verstecktes und schnelles Rennen. Das "Verstecken" ist dann die Aufgabe von Leo Abrivard. Schnell wird es ohne Frage. Es bleibt aber ein kleiner Zweifel, ob die Amiral Sacha-Tochter auch noch bei einem 11er-Schnitt ihre Flügel ausbreiten kann.


Im ersten B-Rennen war HOKKAIDO JIEL (2) noch Favorit. Nachdem die Joel-Farbe zu lange festgessen hat, konnte David Thomain den Hengst im Einlauf unheimlich schnell machen und Rang Drei holen. Damit ging der Plan von Jean Luc Dersoir voll auf. Man wollte mit dem Bahnrekordhalter die Qualifikation so schnell wie möglich schaffen. Und wie sich in den nächsten Wochen herausstellte, war das auch bitter nötig. Der Brillantissime-Sohn nahm auch an den nächsten Quali-Rennen teil, konnte aber nicht annähernd glänzen. Im "Bourbonnais" ließ ihn Thomain im Feld mitlaufen, aber ein wirklich guter Eindruck fehlte. Zu Silvester über die Mitteldistanz war er im letzten Bogen noch nicht geschlagen, als er beim Spurwechsel einen Fehler einstreute. Wieder einmal wehrte er sich gegen das Herausnehmen. Im "Belgique" fand er im Vorderfeld ein perfektes Rennen, aber im Einlauf fehlte einmal mehr der Drive, womit nur ein Siebter Platz rausgesprungen ist. Der aktuelle Eindruck ist natürlich am frischesten und somit wird er nur zu den Außenseitern gehören. Ein Kreuz in den Kombinationen ist aber dennoch nicht aus der Welt.


Zu den Überraschungen im Starterfeld gehört EMERAUDE DE BAIS (3). Die Stute hat auch im Alter nichts verlernt und wird scheinbar sogar immer besser. Im Vorjahr setzte sie mit dem Ehrenplatz im "Vitesse" als Gruppe I-Zweite neue Maßstäbe. Trainer Benjamin Goetz musste für einen Treffer auf aber noch bis in den Sommer warten. Erneut in Cagnes-Sur-Mer holte sie mit viel Speed den Gruppe III-Treffer, wobei sie sogar als Favoritin angetreten war. Nach einer kleinen Pause gab es bis zum Ende des Jahres noch zwei tolle Vorstellungen. Franck Nivard machte die Außenseiterin auf der letzten Etappe des Grand National Du Trot sehr schnell und holte den auch für den Trainer überraschenden Sieg. Und erst nicht dringend zu erwarten, war der Ehrenplatz im "Bourgogne". Mit Startplatz 18 waren die Voraussetzungen im Vorfeld schlecht, aber von weit hinten wurde Hussard Du Landret zur passenden Zugmaschine. Dennoch musste sie auf der letzten Halben viel selbst machen, zog aber in 10,1 sehr leicht für den Ehrenplatz durch. Der schon engagierte Alexandre Abrivard musste noch einmal kurzfristig durch Jean Philippe Monclin ersetzt werden. Das sollte aber für eine scheinbar unkomplizierte Stute kein Thema sein. Insgesamt wird man den Amerique eher mit dem olympischen Gedanken angehen. Ein fünfter Rang würde das Quartier sicher schon sehr zufrieden stellen.


Der Einstand in das Wintermeeting verlief für HUSSARD DU LANDRET (4) perfekt. In der Hand des Trainers und Besitzers Benoit Robin holte er mit einem starken letzten Kilometer von 10,5 den Sieg als Außenseiter im "Bretagne". Damit war der Druck weg und es war Zeit für Experimente. Das größte war die Fahreränderung. Robin verpflichtete Yoann Lebourgeois vom nächsten B-Rennen bis mindestens für heute. Und die nächsten Aufgaben konnten auch ohne Podestplatzierung gefallen. Im "Bourbonnnais" wurde der Hengst im letzten Bogen aus seinem Windschatten geschoben und verlor so als Siebter den Zug. Ganz aktuell konnte er als Vierter im "Belgique" mehr als gefallen. Von weit hinten ließ er sich in Position ziehen, musste aber den letzten Bogen alleine in dritter Spur gestalten. Dennoch zog er bis zum Ziel durch und war nur ein Hals vom Sieger entfernt. Dabei beeindruckten vor allem drei Tatsachen. Erstens war der Bird Parker-Sohn mit rundum leichtem Beschlag unterwegs. Zweitens forderte Yoann Lebourgeois nicht alles vom 7jährigen. Und Drittens, und am wichtigsten, war der Hengst mit einem offenen Zaum im Rennen unterwegs. Es gibt also noch sicher einige Reserven, die heute abgerufen werden. Damit wird er für viele Wetter zu einem mehr als chancenreichen Außenseiter.


Zu Beginn des Winters war IZOARD VEDAQUAIS (5) natürlich nicht die erste Farbe im Stall Allaire. Der Hengst hat sich aber mit mehr als starken Leistungen diesen Status erarbeitet. Das Gerüst dafür wurde schon im Herbst gelegt. Nach drei Ausfällen gab es den Fahrerwechsel hin zu Benjamin Rochard, der mit dem Bird Parker-Sohn bei den nächsten sechs Starts glatt um den Kurs kam. Und nicht nur das. Beim Sieg am 24. Oktober wirkte der mittlerweile 6jährige richtig "erwachsen". Wie immer bedurfte es, wegen seiner Startschwäche, viel Aufwand, um in vordere Linie zu kommen. Den Ausreißer dieser Partie ließ Rochard gewähren und führte das Verfolgerfeld an. An der letzten Ecke passierte er den lange Führenden und musste für den Sieg in 13,1 nicht wirklich was riskieren. Damit konnte man die Qualifikation für den Amerique angehen, aber im "Bretagne" fand der Hengst einfach kein Rennen und ging unplatziert, aber in guter Haltung durchs Ziel. Sehr viel ernster nahm das Quartier dann den "Bourbonnais". Nach einem Kilometer an die Spitze gezogen, musste er sich im Finish nur dem favorisierten San Moteur geschlagen geben. Den ersten Big Point seit langer Zeit gab es dann im Belgique, als er wieder spät in Front zog, aber dann bis in den Einlauf führte. Im Finish wurde es sehr knapp und Rochard gab später zu, dass ihm sein Partner an der Einlaufecke fast weggesprungen wäre. Es bleibt die Frage, ob er sich heute auch erlauben kann bis zur Spitze so viel zu investieren. Oder wird es sogar eine Änderung in der Taktik geben? Auf jeden Fall gehört das Gespann auf den Schein.


Natürlich bleibt Ampia Mede SM die erste Farbe im Stall Souloy, aber GU D´HERIPRE (6) kam in diesem Winter wie der Phönix aus der Asche. Nach seinem dritten Rang im Amerique 2021 verletzte sich der Fuchs schwer und brauchte sehr lange um wieder konkurrenzfähig zu werden. Im Winter 2022/23 gab er dann einige tolle Ansätze und war plötzlich der "Geheimtipp" für den kommenden Amerique gefunden. Aber ein Ausfall im Belgique und ein blasser Auftritt im Amerique beendeten alle Hoffnungen auf ein erfolgreiches Comeback. Das wurde aber nur aufgeschoben, denn nach einer erneuten langen Auszeit, kam der Cocktail Jet-Sohn sehr überraschend und mehr als stark in Schwung. Der erste ganz große Ansatz, war Rang Drei im Prix Du Bourbonnais, als er in der ersten Hälfte des letzten Bogens einigen Aufwand betreiben musste, und dennoch im Endkampf schon wie der Sieger ausgesehen hat. Die "Krönung" gab es aber im Bourgogne. In dritter Spur fand Francois Lagadeuc lange eine Zugmaschine. Zu Beginn des letzten Bogens musste er aber dennoch in zweiter Spur allein vorankommen, tat das aber mit erstaunlich vielen Reserven. Den Führenden Horsy Dream hatte er sofort unter Kontrolle und im Einlauf löste er sich unter leichten Hilfen in neuer persönlicher Bestzeit von 10,0. Das Besondere waren, dass er vier Eisen mit sich trug. Seit Jag De Bellouet 2005 gab es keinen Sieger mehr im Bourgogne mit vollem Beschlag. Das bleibt zwar so, aber dennoch dürfte er auch hier zurecht viele Anhänger finden.


Das GO ON BOY (7) im Bourgogne unglücklich scheiterte, war vor allem so ärgerlich, weil er an diesem Tag die passende Distanz vorgefunden hat. Aber in der zweiten Spur kam ihm mit Hail Mary ein echter Bremsklotz entgegen, der anfangs des letzten Bogens sogar noch zum Fehler führte. Romain Derieux versuchte sich mit allen Mitteln zu befreien und nutzte eine zu kleine Lücke. Somit musste man auf den Belgique hoffen, obwohl der Weg eigentlich nicht unbedingt geeignet ist, für ein Pferd, dass die größten Erfolge auf der Meile oder der Mitteldistanz feierte. Unterwegs orientierte sich Derieux an der perfekten Zugmaschine Inmarosa, die den Hengst von der letzten Position bis in den Einlauf ziehen konnte. Das er dann aber selbst den Turbo zündete, kam etwas überraschend. In einem hauchdünnen Finish überlief er Hussard Du Landret ganz knapp und zwang Inmarosa in ein totes Rennen für Rang Zwei. Für diese Qualifikation reichte aber schon eine 13,0. Heute müsste er für einen Auftritt unter den ersten Fünf sicher mehr als eine Sekunde drauflegen. Es gibt aber genügend Anhänger, die daran glauben werden, weil der Password-Sohn zum ersten Mal in seiner Laufbahn ohne Eisen antreten wird. Sein Trainer meint, dass dies nach dem Wetterbericht und einer guten Piste nicht zu Problemen führen wird.


Für ITALIANO VERO (8) war es lange ungewiss, ob er es trotz seiner großen Gewinnsumme in den Amerique schafft. Mit nur zwei Versuchen in den Qualifikationen hat es Trainer Philippe Allaire aber auch nicht mit aller Macht auf den Amerique abgesehen. Im Prix De Tenor De Baune hätte der Ready Cash-Sohn ohnehin die Linie als Sieger passieren müssen. Das war nach einer Pause von fast vier Monaten auch nicht zu erwarten. Aus dem Hintertreffen wurde der 6jährige erst im Einlauf eingesetzt und war als Achter nicht weit von den Geldern entfernt. In 11,7 war das eine ordentliche Leistung. Der Prix De Belgique wurde dann zwar auch mit vier leichten "Eisen" angegangen, aber schon deutlich ernster genommen. Schnell in vorderer Linie, fand der Millionär eine gute Lage. In der Senke versprang er aber früh alle Chancen. Es ist damit schwer seinen Leistungsstand einzuschätzen, aber er darf einen Platz in den Kombinationen finden. Im Vergleich mit Hohneck ist die Rolle der zweiten Farbe des Stalles nicht ganz leicht auszumachen. Ebenso könnte er das Rennen für die erste Farbe Izoard Vedaquais machen.


Als Prix De Paris-Sieger 2022 hat DIABLE DE VAUVERT (9) auch einen großen Namen in der Traberszene. Aber der Hengst kämpfte schon lange mit gesundheitlichen Problemen, die nach Pausen zu einer großen Formschwäche führten. Bis in den Sommer 2023 musste der Prince D´Espace-Sohn fast 300 Tage pausieren und war nach einem fünften Platz wieder über zwei Monate verschwunden. Das erneute Comeback lief dann in Mons mit dem Sieg auf der Trotteur Francais-Tour überraschend gut, aber nachhaltig war der Ansatz nicht. In zwei B-Rennen fehlte dem 11jährigen einfach zu viel, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Den Startplatz für heute erhielt er erst durch die Streichung von Flamme Du Goutier im letzten Moment. Er bleibt aber ein großer Außenseiter.


Das ein formloser AETOS KRONOS (10) im Amerique antritt, spaltet einen Teil der Trabergemeinde. Letztlich sind die Regularien aber so, dass er mit seiner Lebensgewinnsumme den Start verdient hat. Allerdings dürfte er ohne jeden Ansatz zu den größten Außenseitern gehören. Von Ende September bis Mitte Januar pausierte der Hengst, und meldete sich in der Golddivision zurück. Aus der zweiten Reihe fand er ein gutes Rennen und bis in den finalen Bogen ein Führpferd in der dritten Spur. Kurz vor der letzten Ecke unterlief ihm ein Patzer, der sicher auch was mit Müdigkeit zu tun hatte. Wieder auspariert blieb ihm nur der letzte Platz. Das er im Winter 2020/21 in Vincennes tolle Leistungen zeigte, wird ihm heute nichts einbringen. Der Besitzer freut sich dennoch über die Teilnahme und reist extra aus den USA an. Dennoch wird man den 8jährigen aus allen Überlegungen streichen dürfen.


Wenn man ein Pferd mit einer perfekten Vorbereitung sucht, dann ist man mit AMPIA MEDE SM (11) sehr gut aufgehoben. Die Italienerin ist seit über drei Jahren in Frankreich ansässig und gilt schon als "eingebürgert". Und seitdem hat sie mit einer unheimlichen Konstanz Bestleistungen abgeliefert und sich immer wieder gesteigert. Absoluter Höhepunkt waren die drei größten Rennen im Wintermeeting. Im Amerique lag sie auf der Überseite noch an letzter Stelle und verlor in einer unglücklichen Situation eine Position am Ende des Zuges der dritten Spur. Mit einem finalen Kilommeter von 10,6 machte sie dies aber wieder weg. Im Einlauf wuchsen ihr Flügel und die nunmehr 8jährige holte den Ehrenplatz. Damit war sie für viele die moralische Siegerin. Zwei dicke Trostpfalster gab es aber mit tollen Triumphen im "France" und "Paris". Damit unterstrich sie auch ihre Vielseitigkeit auf allen Distanzen. Ein kurze Rückkehr im Sommer endete mit einem Sieg und einem Ausfall, aber viel wichtiger war die optimale Vorbereitung für diesen Amerique. Und dabei konnte man viel von der Coolness eines Franck Nivard sehen. Vor allem im engen Finish des Prix Du Bourbonnais "half" Francky dem Stallgefährten Gu D´Heripre, als dieser noch nicht qualifiziert war. Als Vierter holte er bei Weitem nicht alles aus seiner Partnerin heraus. Nach einem sehr defensiven Vortrag im "Bourgogne", schaffte es die Ganymede-Tochter als Dritte noch auf das Podium. Mehr als im Einlauf die Hand ein wenig aufzumachen, war dafür aber auch nicht nötig. Aus dem weiten Kreis der Sieg- und Podestanwärter hat sie am häufigsten die Fähigkeit bewiesen hier bestehen zu können.


Die gelegentlichen Unsicherheiten hat IDAO DE TILLARD (12) anscheinend hinter sich gelassen. Seit Sommer hat der Hengst aus dem Stall Duvaldestin sechs Siege in ebenso vielen Rennen geholt. Und das meist mit großer Dominanz, wobei der Severino-Sohn den Älteren aus dem Weg gegangen ist. Vor einem Jahr hat der heute 6jährige den Amerique als Mitfavorit bestritten, musste aber schon im ersten Bogen fehlerhaft aussteigen. Das lag an seinem Problem sich in den Kurven schiefzumachen, was vom Team viel besser in den Griff bekommen wurde. Sein Trainer sagt über ihn, dass er in Frankreich das Pferd mit der größten Endgeschwindigkeit ist. Dem kann man sicher folgen, vor allem wenn man den Auftritt Mitte September im Prix Jockey gesehen hat. Nach einem Startfehler bügelte der 6jährige den Bodenverlust wieder aus. Dennoch kam er nur als sechstes Pferd in den Einlauf, fädelte noch bei einem Kontrahenten ein und flog kurz darauf trotzdem den Einlauf herunter, wie man es lange nicht gesehen hat. Von keinem anderen Pferd! Unter all diesen Umständen war die Siegzeit von 10,7 monströs. Das reicht im Normalfall für den Sieg in einem Amerique, insofern ist seine Favoritenstellung gerechtfertigt. Wer zweifelt, schiebt das auf die Fahrership eines auf diesem Niveau wenig erfahrenen Clement Duvaldestin. Fehler oder einen schlechten Verlauf dürfen sich beide heute nicht erlauben. Aktuell zeigte das Gespann mit dem Sieg im Tenor De Baune, dass man auch  aus dem Feld eine Macht ist. Aus der Lage reichte ein kurzer Angriff ausgangs des letzten Bogens, um Izoard Vedaquais sicher niederzuringen. Wenn der Verlauf passt, ist er nicht vom Podest zu denken. Und das eher ganz oben.


Ende September war HAIL MARY (13) im Svenskt Mästerkap in Aby nach einem aufwendigen Verlauf deutlich geschlagen. Danach bekam der Hengst eine dreimonatige Pause, die er mit seinem Debüt in Frankreich beendete. Doch der Auftritt im Prix De Bourgogne war dann fast eine Farce. Der Googoo Gaagaa-Sohn führte lange die dritte Spur an, was natürlich unheimlich Kraft kostete. Als er es endlich in die zweitte Spur schaftte, legte die Farbe von Daniel Reden sofort den Rückwärtsgang ein und führte praktisch alle hinter ihm mit ins Verderben. Ein weiterer Start war somit sicher von Nöten, um überhaupt den Leistungsstand überprüfen zu können. Und der Trainer war mit dem 8jährigen im Prix De Belgique zufrieden. Mit einem blitzschnellen Start zog er sofort an der Spitze. Eric Raffin, als neuer Fahrer ausgewählt, wollte seinen Partner natürlich nicht an der Spitze aufrreiben. So überließ er dem ersten passablen Gegner die Spitze und konnte den ganzen Weg als zweites bis drittes Pferd an der Innenkante mitlaufen. Mit dem späten Wechsel in die zweite Spur lernte Raffin mit der Reaktion von Hail Mary das Pferd besser kennen. Auch wenn nicht zu viel Engagement zu erkennen war, wird sich das mit der Abnahme aller Eisen und einem Rennen mehr im Bauch heute ändern. Ob das für die Quinte reicht, darf man aber dennoch anzweifeln.


Für Titelverteidiger HOOKER BERRY (14) verlief der Weg zum Amerique etwas anders als im Vorjahr. Ein Highlight, wie den Sieg im "Bourbonnais" 2022, konnte der Fuchs nicht setzen. Aber der Auftakt in die B-Rennen verlief mit dem zweiten Platz im "Bretagne" dennoch sehr ordentlich. Aus dem hinteren Teil des Feldes konnte sich der Hengst von Hussard Du Landret bis zur letzten Ecke in Position ziehen lassen. Dort verlor der Booster Winner-Sohn zwar den siegreichen Rücken, dennoch zog der 7jährige stark durch und holte mit dem Ehrenplatz die frühe Qualifikation. Nach Rang Fünf im "Bourbonnais" wurde der Hengst zuletzt zweimal versteckt. Den letzten Feinschliff erhielt der Fuchs im Prix De Belgique. Aus dem Hintertreffen ließ sich Nicolas Bazire von Hussard Du Landret zu den vorderen Plätzen führen, wechselte aber an der letzten Ecke wieder nach innen und suchte seine Chance im Feld. Dabei gaben beide aber nicht alles, was auch schon im Vorfeld mit dem gewählten Beschlag absehbar war. Heute ist der Hengst wieder voll eingestellt und wird seine Anhänger zurecht finden, auch wenn er im Speed vielleicht gegen Idao De Tillard und Ampia Mede SM Nachteile hat.


Mit der Teilnahme an ihrem sechsten Prix D´Amerique ist DELIA DU POMMEREUX (15) schon eine legendäre Stute. Aber nicht nur bei ihren letzten beiden Starts im Millionenrennen hat die Niky-Tochter kein Geld mit nach Hause bringen können. Die Stute hat nach der Pause drei Prepare erhalten und wurde dann in Mons in einer kleiner Prüfung Zweite. Dort hätte sie mit ihrer Klasse aber eigentlich nach Hause kommen müssen. Zurück in Frankreich gab es lediglich im Prix Du Bourgogne einen kleinen Ansatz, wenn man den achten Rang, ein paar Längen hinter den Prämien, so nennen darf. Das war auch der einzige Versuch nach der Pause, den sie barfuß absolvierte, weil ihr die kürzere Distanz entgegen kam. Mit nun elf Jahren muss sie bis Ende Oktober die Karriere in Frankreich beenden. Es bleibt zu hoffen, dass sie heute noch einmal eine gute Figur macht und von ihren Anhängern gefeiert wird. Es scheint nämlich viel wahrscheinlicher, dass sie schon nach dem Prix De France die tolle Laufbahn beenden und in diesem Frühjahr gedeckt wird.


Lange, lange Zeit war HOHNECK (16) fast nie außerhalb der Gelder zu finden. Mit der Vorbereitung und dem Start des Wintermeetings hat der Hengst, der alleine im Vorjahr über eine Million Euro verdient hat, aber einige Schlappen hinnehmen müssen. Im ersten B-Rennen lag er immer im letzten Drittel des Feldes und verlor im finalen Bogen den Kontakt zu den vorderen Pferden. Das wurde noch mit einer gewissen Müdigkeit nach einer kleinen Pause begründet. Im Bourgogne musste man über die Mitteldistanz mehr erwarten. Und der Royal Dream-Sohn kam auch recht unblutig in Front, war aber im letzten Bogen viel zu früh, sehr schnell und deutlich erfasst. Wieder gab es kein Geld zu verdienen, was wohl auch dazu führte, dass er im Belgique ein ruhiges Rennen für den Kopf bekam. Aber dennoch hinterlässt der Elitlopp-Sieger viele Fragezeichen für heute. Um dem Stallgefährten das Rennen zu machen, wird er sicher nicht geopfert werden. Aber das der 7jährige nach den letzten Eindrücken selbst in die Wette läuft, muss derzeit ein wenig angezweifelt werden.


JOVIALITY (17) lieferte einen relativ blassen Einstand in Frankreich ab. Mit vier Eisen sollte die Doppel-Millionärin aber auch sicher nicht schon eine Bestleistung abrufen. Aus dem Feld hatte die Chapter Seven-Tochter in der entscheidenen Phase aber ohnehin keine freie Fahrt. Benjamin Rochard ließ die 5jährige dann auslaufen und war als unplatziertes Gespann nicht einmal weit von den Geldern entfernt. Im Prix De Croix war sie dann barfuß schon viel eher rennfertig eingestellt und bekam von Rochard ein perfektes Rennen hinter dem großen Favoriten Jushua Tree serviert. Das führte immer im Rücken bis in den Einlauf, wo sich beide vom Feld lösten. Aber die Courant-Farbe konnte den Sieger nicht bedrängen. Trainerin Sabine Kagebrant ließ die Entscheidung zwischen Sulky World Cup und Prix D´Amerique lange offen. Schließlich hat sie sich für das Großereignis entschieden und konnte mit Björn Goop auch noch einen sehr guten Catchdriver finden. Beim bislang schwersten Rennen der Karriere muss die 5jährige aber dennoch nicht zwangsläufig in der Quinte enden.


Auch wenn VIVID WISE AS (18) in der Runde der besten aktuellen Traber nicht so oft genannt wird, ist der Italiener ein unglaublicher Kämpfer und mittlerweile internationaler Superstar. 21 Gruppe I-Siege sind einfach herausragend! Die meisten Erfolge gab es natürlich in der italienischen Heimat, aber auch in Frankreich hat er sieben Erfolge auf höchstem Niveau geholt. Und dann gab es im letzten September die Krönung mit dem International Trot in Yonkers. Die großen Erfolge und die guten Platzierungen gab es überwiegend auf den kurzen und Mitteldistanzen. Aber auch über den längeren Weg und mit mittlerweile zehn Jahren ist die Gocciadoro-Farbe hier nicht zu unterschätzen. Der Yankee Glide-Sohn bestreitet schon seinen fünften Amerique. Aber vor allem der vierte Platz aus dem Jahr 2022 ist nicht vergessen. Aus dem Mittelfeld konnte er im Einlauf noch einige prominente Namen einsammeln. Und auch im Vorjahr hätte er es aus dem Hintertreffen in die Gelder schaffen können. Aber ein später Patzer verhinderte die Prämie. Am 08. Dezember holte er sich den letzten Big Point in der Heimat. Nach einem guten Start musste er über die Meile mit Stammfahrer Matthieu Abrivard aber einen Bogen Druck investieren, um die Spitze zu holen. Danach konnte er sich gegen einen Stallgefährten sicher durchsetzen. Allerdings fehlt ihm seitdem ein ernster Test. Der Auftritt im Belgique musste wegen einer Atemwegserkrankung abgesagt werden. Anscheinend hat er sich aber komplett erholt, wobei der etwas größere Fokus auf dem Prix De France liegen dürfte. Dort passt die Distanz einfach besser.

 


Tipp:

IDAO DE TILLARD (12)

AMPIA MEDE SM (11)

HUSSARD DU LANDRET (4)

HOOKER BERRY (14)

GO ON BOY (7)


Für die Kombinationen: GU D´HERIPRE (6) - IZOARD VEDAQUAIS (5) - VIVID WISE AS (18)


Kommentare(0)
arrow