News Frankreich Trab, 06.12.2025
(hen) Wenn es noch einen Beweis für die Klasse von Liza Josselyn (Foto:@ scoopdyga) gebraucht hätte, dann hat die Tochter von Belina Josselyn diesen vor einem Monat im Prix Marcel Laurent erbracht. Somit scheint die nächste Prüfung am Samstag im Prix Ariste Hemard gegen ihre Altersgenossinnen nur eine Pflichtaufgabe zu sein.
Beim vorherigen Erfolg im 'Marcel Laurent' holte sich Liza Josselyn mit 10,0 auf den 2.100 Metern auch noch eine neue Bestmarke und blieb nur zwei Zehntel unter dem Rennrekord von 09,8 , der von Face Time Bourbon gehalten wird. Zudem gelang in den letzten 20 Jahren nur wenigen 4jährigen diese Prüfung gegen die ebenfalls anwesenden 5jährigen zu gewinnen: Idao de Tillard (2022), Traders (2016), Aladin d’Ecajeul (2014), Victoire (2013) und Ready Cash (2009). Doch anders als ihre glanzvollen Vorgänger konnte sie bislang noch nicht auf höchster Ebene glänzen.
Am Samstag wird die Ready Cash-Tochter hinten ohne Eisen antreten, also in einer Konfiguration, die drei Siege bei vier Starts brachte. Jean-Michel Bazire sprach vor dem Semi-Klassiker mit dem ParisTurf: "Mit ihr ist alles in Ordnung. Die Stute sieht gut aus und hat im Hinblick auf dieses Engagement sehr gut gearbeitet. Aber zu sagen, dass ihr dieses Rennen in den Schoß fällt, wäre übertrieben", relativiert Bazire. "Gegen ausschließlich Stuten mag die Aufgabe auf dem Papier leicht aussehen, aber Rennen auf diesem Niveau zu gewinnen ist niemals einfach. Auf jeden Fall hat sie den Prix Marcel Laurent sehr gut verkraftet. Für den weiteren Verlauf ihres Programms haben wir noch nichts geplant."
Naheliegend wäre in diesem Winter natürlich das Criterium Continental am 21. Dezember und der Prix Bold Eagle am 24. Januar, um endlich die Möglichkeit zu haben, die klassischen Lorbeeren ernten zu können. "Sie hat das Niveau, um die Hengste auf höchstem Level zu schlagen, und sie hätte es verdient", meint Trainer Nicolas Bazire.
Dupont: "Letzter Start war ein Kälteschock"
Neun Konkurrentinnen stellen sich Liza Josselyn entgegen. Allen voran Liberte de Choisel, die acht ihrer elf Starts gewonnen hat, darunter den Prix Guy Le Gonidec (GR II) im vergangenen Juni. Dort traf sie zum ersten Mal auf die Vertreterin von Pascal Bernard. Doch zu einem echten Duell kam es nicht: Liza Josselyn galoppierte ausgangs des Schlussbogens, während sich Liberte de Choisel den Sieg holte. Seitdem haben die beiden Stuten unterschiedliche Wege eingeschlagen. Das Lager von Liberte de Choisel entschied sich für die 'vorsichtige' Route und verzichtete bewusst auf einen Start im Criterium. Nach einem sehr ermutigenden Wiedereinstieg ließ die Tochter von Captain Sparrow ihr Umfeld im Prix de Picardie mit ihrem sechsten Platz jedoch etwas ratlos zurück. "In gewisser Weise war ihr letzter Start ein Kälteschock", gibt ihr Trainer Sylvain Dupont offen zu. "Sie hatte wohl nicht genug gearbeitet für dieses Rennen. Am vergangenen Sonntag hat sie in Chateaubriant gut trainiert. Alles ist in Ordnung. Sie wird diesmal ohne Eise antreten, aber Liza Josselyn wird schwer zu schlagen sein."
Hinter den beiden Favoritinnen scheint auch London eine gute Chance zu haben. Ihr Auftritt im stark besetzten Prix de Chenonceaux (GR III) war sehr überzeugend. Louve de Reve d’Or, Louve de Daidou, Lara du Goutier und Love Letter sollten sich ebenfalls im Kampf um die vorderen Plätze einschalten, in einem Rennen, welches für ganz vorne wohl schon an Liza Josselyn vergeben ist.
