News Frankreich Trab, 15.12.2025
(hen) Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte sich ein 3jähriger Monte-Debütant in einem Gruppe I-Rennen durchsetzen. Es gab aber gewaltige Unterschiede zu dem Erfolg von Memphis de Brasse am 11. Oktober in Caen und dem heutigen Triumph von Moustik la Govelle im Prix de Vincennes (Foto:scoopdyga). Erstens sind die 3jährigen Mitte Dezember schon sehr viel "fester", als es noch im Oktober der Fall war. Zweitens fand der heutige Klassiker in der "Zentrale" Vincennes und nicht tief in der Normandie statt, womit man für den Erfolg sehr viel mehr Härte benötigt. Und drittens wurde mit Meteore de Simm der absolute und im Trabreiten ungeschlagene Jahrgangsleader bezwungen.
Seit dem Jahr 2000 konnten nur zwei Pferde den Prix de Vincennes beim ersten Start unter dem Sattel gewinnen: Quilea Jiel (J. Raffestin) im Jahr 2007 und Vision Intense (N. Henry) 2012. An diesem Sonntag reihte sich Moustik la Govelle in diese exklusive Liste ein und gewann den Klassiker für 3jährige zudem in Rekordzeit: 13,1 auf den 2.700 Metern der großen Bahn.
In der ersten Hälfte des Rennens überließ Damien Bonne noch den anderen das Feld. Erst im Anstieg rückte das Duo in dritter Spur mit viel Einsatz in vordere Linie. In den Einlauf hinein übernahm Moustik la Govelle dann souverän die Führung, auch wenn er dabei leicht nach außen driftete: "Ich habe immer gesagt, dass er ein gutes Pferd ist, aber den Prix de Vincennes zu gewinnen - das tut richtig gut“, erklärte sein Reiter Damien Bonne gegenüber dem Reporter vom ParisTurf.
Für den 38jährigen Jockey, dessen Woche nach dem Sieg von Jeroboam d’Erable am Mittwoch bereits sehr gut begonnen hat, wurde der Sonntag somit zu einem krönenden Abschluss. Moustik la Govelle bescherte ihm seinen fünften Titel auf höchstem Niveau als Reiter und zugleich seinen ersten Gruppe I-Sieg als Mitbesitzer, Co-Züchter und Trainer. Und all das vor den Augen seiner Familie und seiner Kinder. "Das ist enorm, das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Ein Pferd auf diesem Niveau zum Sieg zu führen, ist einfach großartig", erzählt Bonne weiter über den Hengst, der die Farben von Christian Georges Labbe trägt. "Ich wollte ihn so spät wie möglich unter dem Sattel einsetzen. Junge Pferde müssen im Monte kämpfen, das weiß man. Im Sulky ist er sehr sensibel, er mag keinen hochfliegenden Sand. Er trägt vier Scheuklappen, man musste ihn erst kanalisieren. Aber Power hat er genug. Im Training wusste ich schon lange, dass er im Monte zurechtkommt. Ich habe ihn letztes Jahr bereits ausprobiert. Heute war er perfekt."
Mottier: "Heute war einfach ein stärkerer Gegner da"
Obwohl sich Meteore de Simm im Endkampf noch einmal gut zurückmeldete, musste sich der große Favorit, der seine Vorbereitung im Prix Pierre Plazen im Sulky (Sechster) absolviert hatte, in diesem Gruppe I-Rennen geschlagen geben. Sein Reiter und Trainer Mathieu Mottier erklärte: "Heute waren wir von einem besseren Pferd geschlagen. Er ist sehr gut gelaufen und hat seine Leistung gebracht."
Das Podium komplettierte Milor de la Vallee, der unter dem Sattel meist zuverlässig agiert, aber zu einer Quote von 30:1 für eine kleine Überraschung sorgte. "Das ist sehr gut, dieses Ergebnis hätten wir vorher sofort unterschrieben", sagte sein Reiter Eric Raffin. Der von Olivier Touvais trainierte Hengst lief zudem mit 12,8 die schnellsten letzten 500 Meter des Rennens. Für seinen Ausbilder war es der erste Podestplatz in einem Gruppe I-Rennen.
