Kürzlich hat FRANCK NIVARD die Marke von 4.000 Siegen erreicht. Damit ist er einer von nur drei aktuell Aktiven, die in dieser Liga vertreten sind. In dreißig Jahren seiner Karriere hat sich der Normanne eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz erarbeitet und alle großen Rennen gewonnen. Für LeTrot Grund genug ein Portrait über ihn zu erstellen.
In einem sehr kleinen Kreis
Bis letzten Mittwoch konnten sich nur Jean-Michel Bazire und Eric Raffin damit rühmen, als aktive Fahrer mehr als 4.000 Rennen gewonnen zu haben. Nun ist auch Franck Nivard (46) in diesen Kreis, der weiterhin äußerst exklusiv bleibt, vorgestoßen. In Caen erreichte er diese Marke (Siege in Frankreich und im Ausland) im Sulky von Lord Of The Rings für Fabrice Souloy, einen der Trainer, die in seiner Karriere am bedeutendsten waren. "Es ist die Belohnung für viele Stunden Arbeit in den letzten dreißig Jahren", sagt er. "Ich finde, das ist etwas sehr Schönes, weil es nicht einfach ist." Seine XXL-Erfolgsbilanz in beiden Disziplinen ist schwindelerregend mit nicht weniger als 69 Gruppe I-Siegen!
Der "Amerique" prägt den Mann aus Avranches
Der Junge aus Avranches wuchs im väterlichen Rennstall auf. "Ich habe zuerst reiten gelernt, bevor ich richtig laufen konnte", scherzt er. "Ich wollte diesen Beruf ergreifen, um Rennen zu gewinnen und meinen Lebensunterhalt zu verdienen. An die Karriere, die ich heute habe, hätte ich nicht geglaubt." Diese Karriere ist geprägt von seinen fünf Erfolgen im Prix d’Amerique mit Meaulnes du Corta (2009), Ready Cash (2011 und 2012) sowie Bold Eagle (2016 und 2017). Damit ist er einer der beiden erfolgreichsten aktiven Fahrer, gleichauf mit JMB in diesem Legenden-Rennen. "Ich hatte richtig Glück", sagt er. "Ich bin großartigen Pferden begegnet. Man muss Glück haben." Nur Glück? "Man darf auch nicht zu ungeschickt sein", fügt er lächelnd hinzu.
Die Bossuet-Jahre
Über die Jahre in der Mayenne bei Jean-Baptiste Bossuet sagt Franck Nivard: "Marcel Vaudoit, mein Lehrmeister, hat mich im Reiten ausgebildet. Richtig zu fahren begann ich erst, als ich zu Jean-Baptiste Bossuet kam. Das war eine sehr wichtige Zeit. Er war ein Auslöser. Er hat mir ziemlich schnell seinen Platz im Sulky überlassen. Das war damals ein verrückter Stall. Da gab es wirklich viel zu erleben..." In dieser Zeit trifft er auch Franck Leblanc, für den er einen Großteil seiner größten Siege (vor allem im Trabreiten) erringen wird und dessen kürzlicher Tod ihn sehr getroffen hat.
Seine Karte im "Bretagne"
Auch wenn er in den letzten Jahren weniger gefahren ist, "Meine Ergebnisse waren etwas schwächer. Ich hatte nicht immer gute Chancen, und die Konkurrenz ist härter geworden", gewann er in dieser Saison zwei weitere Gruppe I-Rennen mit Emeraude de Bais und Krack Time Atout. Mit Letzterem bestreitet er am Sonntag den Prix de Bretagne (Q1). "Wir werden sehen, wo wir stehen. Seine Zeiten ermöglichen es ihm, mit Anspruch gegen die älteren Pferde anzutreten. Aber er ist am Start speziell. Und es sind 18 Pferde. Ich muss ihn von hinten aus einem Rücken heraus starten lassen. Mit ihm ist es unmöglich, im Anstieg alleine aufzurücken. Man muss sich bis zum Beginn der Zielgeraden ziehen lassen."
Francky - "La Main Froide" (die kalte Hand)
Einen Spitznamen zu haben, ist ein Zeichen der Popularität. Sein eigener, "Francky la main froide" ("Francky die kalte Hand"), beschreibt eine seiner größten Qualitäten. Was sagt er selbst dazu? "Der kommt vom Cousin von Fabrice Souloy, als er einen Fahrer für Kool du Caux suchte", erzählt er. "Ich verlange von meinen Pferden unterwegs nie, oder zumindest so selten wie möglich, eine große Anstrengung. So behalten sie Kraft für das Finale. Es ist nicht schlimm, in der Todesspur zu sein, solange Du nicht gedrückt hast. Dabei darf Dein Pferd nur nicht zu sehr pullen."
