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Pierre-Emmanuel Goetz: "Ich entdecke eine ganz neue Welt"

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In einer neuen Serie lädt der ParisTurf dazu ein, in das neue Leben einiger bekannter Persönlichkeiten der Rennszene einzutauchen, die den Rennsport verlassen haben. In dieser Ausgabe ist Pierre-Emmanuel Goetz an der Reihe.


Fast 25 Jahre lang war Pierre-Emmanuel Goetz eine der unverkennbaren Stimmen von Equidia und einer der beliebtesten und leidenschaftlichsten Kommentatoren des französischen Pferderennsportsenders. Nach rund 20.000 bis 25.000 kommentierten Rennen, darunter etwa zwanzig Prix D’Amerique-Ausgaben, entschied sich der jüngste Sohn von Pierre-Joseph Goetz im Januar 2024 für eine berufliche Neuorientierung. "Meine Frau Edith und ich haben vor etwas über einem Jahr ein Restaurant im Zentrum von Lisieux (Departement Calvados) übernommen", erzählt er. "Diese neue Erfahrung bereichert mich und lässt mich eine ganz andere Welt entdecken. Lustigerweise treffe ich in diesem neuen Rahmen weiterhin viele Menschen aus der Rennsportszene, Aktive wie Wetter. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich in den Rennvereinen von Mauquenchy, Clairefontaine, Vire und Lisieux. Wir stecken gerade mitten in den Vorbereitungen für einen großen, festlichen Renntag im Rahmen des Grand National Du Trot im September in Lisieux mit vielen Überraschungen für das Publikum."


"Stand nicht mehr im Einklang mit Equidia"


Ein radikaler Wandel für den 46jährigen, der eigentlich wie gemacht schien für eine lebenslange Karriere als Rennkommentator. "Ich liebe die Pferderennen und auch Equidia, aber die Richtung, die der Sender eingeschlagen hat, entsprach überhaupt nicht mehr meiner Vorstellung. Das Programmangebot hat in den letzten Jahren stark nachgelassen. Viele Sendungen, die entscheidend waren, um Leidenschaft zu vermitteln und das Wetten attraktiver zu machen, etwa Dokus, Magazine, Reportagen, Interviews, wurden gestrichen. Es kam aber auch nichts Neues nach. Equidia ist heute kaum mehr als ein reiner Übertragungskanal für Rennen und Tipps geworden. Sparen ist manchmal notwendig, aber richtig sparen und sich zugleich erneuern, das ist unerlässlich."


Goetz übt auch Kritik an der PMU: "Dass die Marke "PMU" kaum mehr wahrgenommen wird und das Interesse am Wetten sinkt, liegt an katastrophaler Kommunikation. Wenn der Rennsport heute da steht, wo er steht, dann auch wegen vieler falscher Entscheidungen, die aus einem eklatanten Mangel an Expertise und Verständnis für die Branche, ihre Akteure und Kunden resultieren."


Dennoch: Die Leidenschaft ist bei ihm ungebrochen. Und ein Comeback in der Szene scheint nicht ausgeschlossen. "Ich spüre, dass es mich wieder zurückzieht. Wenn sich eine passende Gelegenheit bietet, könnte ich schon bald in den Rennsport zurückkehren."


Bis dahin steht "PE", wie ihn viele nennen, von Dienstagmorgen bis Samstagabend im Restaurant Pizza Pasta mitten in Lisieux im Einsatz: mal in der Küche mit Schürze, mal im Gastraum mit einem Tablet in der Hand, um Bestellungen aufzunehmen. Das Lokal, dass früher der Familie Provoost gehörte, hat das Paar ganz nach eigenem Geschmack neu gestaltet.


Ganz hat Goetz den Rennbahnen aber nicht den Rücken gekehrt: Er ist der größte Fan seiner beiden Kinder, Martin und Emma, die als Lehrling und Amateurin aktiv sind. "Beide haben letzten Sommer am selben Tag in Francheville gewonnen. Das war ein unglaublicher Tag für uns."


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